Ticker zum US-Wahlkampf Harris zerlegt Trump in Interview auf seinem Haussender +++ Trump scherzt bei Benefizgala über Anklagen

Agenturen/red

18.10.2024

Trump hält an Falschaussagen über Haustier-Verzehr fest

Trump hält an Falschaussagen über Haustier-Verzehr fest

STORY: Bei einer Townhall-Fragerunde des an lateinamerikanische Zuschauer in den USA gerichteten Senders Univision hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump auf seinen Äusserungen über angeblich von Immigranten gegessene Haustiere beharrt. Er habe lediglich gesagt, was berichtet wurde, sagte Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in Miami. Sie würden auch andere Dinge essen, die sie nicht essen sollten. Trump bezog sich auf seine Äusserungen, haitianische Einwanderer in Springfield, Ohio, würden Haustiere stehlen oder Wildtiere in Parks essen. Die örtlichen Behörden wiesen dies als falsch zurück. Es gebe keine glaubwürdigen Berichte darüber, dass Haitianer Haustiere essen würden, betonte damals ein Polizeisprecher. Die Stadt hatte nach den falschen Anschuldigungen unter anderem Bombendrohungen erhalten. Der Ex-Präsident kündigte zudem für den Fall seiner Wahl Massenabschiebungen von Haitianern an. Auf die Frage eines Farmarbeiters nach den Auswirkungen auf die Landwirtschaft wich Trump aus und behauptete, Afroamerikaner und Hispanoamerikaner würden wegen der illegalen Einwanderung Arbeitsplätze verlieren. Er wiederholte auch unbelegte Behauptungen, lateinamerikanische Länder würden Psychiatrien und Gefängnisse leeren, um die Menschen in die USA zu schicken. Trumps Auftritt in Miami zielte darauf ab, lateinamerikanische Wähler für die Präsidentschaftswahlen am 5. November zu gewinnen. Umfragen zeigen jedoch, dass seine demokratische Herausforderin Kamala Harris in dieser Wählergruppe derzeit führt.

18.10.2024

Am 5. November 2024 werden in den USA der Präsident und der Kongress neu gewählt. Der Ticker informiert dich über alle wichtigen Entwicklungen.

Agenturen/red

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am 5. November 2024 wird in den USA der Präsident neu gewählt. Es ist die 60. Präsidentenwahl.
  • Bis am 21. Juli 2024 waren der amtierende US-Präsident Joe Biden (Demokraten) und Ex-Präsident Donald Trump (Republikaner) die offiziellen Kandidaten.
  • Am 21. Juli 2024 gab Biden bekannt, dass er sich dem Druck aus seiner Partei beugt und im November nicht mehr für eine zweite Amtszeit antritt.
  • Seit dem 22. August 2024 ist die Demokratin Kamala Harris offizielle neue Präsidentschaftskandidatin. Sie tritt gegen Donald Trump an.
  • Die Übersicht der Ereignisse zwischen dem 5. August und 11. September findest du hier.
  • Alle Inhalte zu den US-Wahlen findest du hier.
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  • 5.46 Uhr

    Trump scherzt bei Benefizgala in New York über Anklagen

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei einer Benefizveranstaltung der katholischen Kirche seine juristischen Probleme zum Thema gemacht. «Heutzutage ist es wirklich ein Vergnügen, irgendwo in New York ohne eine Vorladung zu erscheinen», sagte Trump bei seinem Auftritt vor führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Medien in der Ostküstenmetropole.

    Der Republikaner verglich dabei seine Situation mit der des New Yorker Bürgermeisters Eric Adams: «Die haben es auf mich abgesehen, Herr Bürgermeister», sagte Trump. «Sie sind eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was sie mir angetan haben, und Sie werden es überstehen.»

    Adams werden unter anderem Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen. Trump wurde in New York wegen unrechtmässig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt, das Strafmass steht noch aus. Zudem sieht er sich weiteren Verfahren gegenüber, die er bisher aber erfolgreich hinauszögern konnte.

    Der Rest von Trumps Rede glich einer typischen Wahlkampfveranstaltung, in der er - teils sehr persönlich und unter der Gürtellinie - seine politischen Gegner attackierte, von denen einige im Publikum sassen. Trumps demokratische Kontrahentin Kamala Harris war nicht persönlich anwesend, schickte jedoch eine Videobotschaft.

    Beim jährlich stattfindenden «Alfred E. Smith Memorial Dinner» werden Millionenspenden für katholische Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt. In Wahljahren bietet die Veranstaltung den Präsidentschaftskandidaten beider Parteien traditionell die Gelegenheit, humorvolle Seitenhiebe auszutauschen. Die Zusammenkunft steht jedoch auch in der Kritik. Gegner betrachten sie als typisch für politisches Theater, bei dem ernste Konflikte ausgeblendet werden, während die gesellschaftliche Elite in exklusivem Rahmen scherzt.

  • 3.37 Uhr

    Republikaner gehen gegen Urteil zu Wahlregeln in Georgia vor

    Die republikanische Parteiführung und der Verband der Partei in Georgia haben am Donnerstag Berufung gegen ein Gerichtsurteil zu Regeln bei der Wahl im November in dem US-Staat eingelegt. Richter Thomas Cox im Bezirk Fulton County hatte am Mittwoch entschieden, sieben jüngst vom staatlichen Wahlausschuss in Georgia verabschiedete Bestimmungen seien «illegal, verfassungswidrig und ungültig». Der Wahlausschuss sei nicht befugt gewesen, die Regeln zu verabschieden, und müsse alle Wahlbeauftragten auf Staats- und kommunaler Ebene darüber informieren, dass sie nicht befolgt werden dürften.

    Die Regeln, die Cox für ungültig erklärte, hatten eine Menge Aufmerksamkeit erhalten. Eine davon sah vor, dass die Stimmzettel nach Schliessung der Wahllokale von Hand ausgezählt werden müssen, zwei weitere hatten mit der Zertifizierung von Wahlergebnissen zu tun.

  • 2.19 Uhr

    Harris reagiert auf Störer bei Kundgebung

    Bei einer Wahlkampfkundgebung im US-Staat Wisconsin ist die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf Zwischenrufe eingegangen. Als Harris erklärte, Amerikaner verdienten die «Freiheit einer Frau, Entscheidungen über ihren eigenen Körper zu treffen und sich nicht von der Regierung vorschreiben zu lassen, was sie zu tun hat», wurde sie von Störern kurz unterbrochen. Harris hielt inne – und sagte dann: «Oh, ihr seid hier bei der falschen Kundgebung.»

    Dies brachte ihr Applaus bei dem von etlichen Studierenden besuchten Event ein. «Ihr hättet zu der kleineren (Kundgebung) die Strasse runter gehen sollen», witzelte sie. Harris hatte jüngst nahegelegt, dass der Zulauf zu Kundgebungen ihres republikanischen Rivalen Donald Trump abnehme und viele Besucher von dort vorzeitig wieder aufbrächen.

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris am Donnerstag in Wisconsin. 
    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris am Donnerstag in Wisconsin. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Susan Walsh
  • Freitag, 18. Oktober 2024, 2.07 Uhr

    Wahlkampf der US-Demokraten: Gottesdienste und weiteres TV-Interview

    Das Spitzenkandidaten-Duo der Demokraten bei der US-Wahl will in den zwischen Republikanern und Demokraten umkämpften US-Staaten Georgia und Michigan getrennt voneinander an Gottesdiensten teilnehmen. Harris, die Präsidentschaftskandidatin, wird zudem ein weiteres Fernsehinterview absolvieren, wie ein Mitglied ihres Wahlkampfteams berichtete, das anonym bleiben wollte. Beim Sender MSNBC soll sie demnach von Bürgerrechtsaktivist Al Sharpton befragt werden. Ausgestrahlt werden soll die Sendung am Sonntagabend (Ortszeit).

    Sowohl Harris als auch ihr «Running mate» Tim Walz wollen eine Initiative unter dem Schlagwort «Souls to the Polls» voranbringen, die schwarze Kirchenbesucher motivieren soll, am 5. November zur Wahl zu gehen. Harris wollte an einem Gottesdienst in der New Birth Missionary Baptist Church in Stonecrest, einem Vorort von Atlanta, Georgia, teilnehmen. Am vergangenen Sonntag sprach sie zu Gläubigen in einer überwiegend von Schwarzen besuchten Kirche in Greenville, North Carolina. Walz wird sich Gläubigen in der Kirche Victorious Believers Ministries in Saginaw, Michigan, anschliessen.

  • 22.28 Uhr

    US-Präsident Biden zu Kurzbesuch in Berlin eingetroffen

    US-Präsident Joe Biden ist zu einem Kurzbesuch in Berlin eingetroffen. Bidens Regierungsmaschine Air Force One landete am späten Abend in der deutschen Hauptstadt, wo der Demokrat am Freitag unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und den deutschen Kanzler Olaf Scholz treffen will.

    Der 81-Jährige hätte ursprünglich eine Woche zuvor nach Berlin reisen sollen, den Trip aber kurzfristig abgesagt – wegen eines Hurrikans, der zu der Zeit auf die Südostküste der USA zusteuerte. Nun holt Biden seinen Besuch in abgespeckter Form nach, mit einem kurzen Arbeitsbesuch anstelle eines Staatsbesuches.

    Am Freitagmorgen wird Biden zunächst im Schloss Bellevue von Bundespräsident Steinmeier mit militärischen Ehren empfangen und bekommt dann die «Sonderstufe des Grosskreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik» – die höchste Auszeichnung, die Deutschland zu vergeben hat. Von den 14 US-Präsidenten, die seit Bestehen der Bundesrepublik regiert haben, wurde bisher sonst nur George Bush senior damit geehrt.

    Anschliessend ist ein Treffen mit Scholz im Kanzleramt geplant. Später kommen der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer hinzu. Damit sitzen die Staats- und Regierungschefs der vier mächtigsten Nato-Partner und die wichtigsten Verbündeten der Ukraine zusammen. Hauptthemen der Runde dürften die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sein.

    Ursprünglich hatte Biden während seines Deutschland-Besuches auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz eine grosse internationale Konferenz mit diversen Staats- und Regierungschefs abhalten wollen, um die über die weitere Unterstützung der Ukraine zu beraten. Dazu kommt es nun nicht. Das Weisse Haus kündigte an, der Ukraine-Gipfel soll im November per Videoschalte nachgeholt werden.

    Es ist der erste bilaterale Besuch Bidens in Deutschland in seiner knapp vierjährigen Amtszeit. Der US-Präsident hatte zwar 2022 am G7-Gipfel in Elmau teilgenommen und bei anderer Gelegenheit auf der amerikanischen Militärbasis in Ramstein Tankstopps mit seinem Regierungsflieger eingelegt, aber Deutschland keinen Solo-Trip gewidmet.

    Das holt der 81-Jährige nun kurz vor seinem Abschied aus dem Weissen Haus nach. Im Januar scheidet Biden aus dem Amt. Er war im Juli auf Druck seiner Partei hin aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit ausgestiegen. Zahlreiche Parteikollegen hatten öffentlich Zweifel an seiner mentalen und körperlichen Fitness angemeldet.

    Die US-Präsidentschaftswahl steht bereits in weniger als drei Wochen, am 5. November, an. Statt Biden tritt für die Demokraten dessen Stellvertreterin, Vizepräsidentin Kamala Harris, an – und für die Republikaner der frühere Präsident Donald Trump. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden ab.

  • 4.41 Uhr

    Festnahme bei Trump-Kundgebung: Verdächtiger verklagt Sheriff

    Ein ausserhalb einer Kundgebung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten mit Waffen festgenommener Mann wirft dem verantwortlichen Sheriff in einer Klage vor, den Vorfall fälschlich und zum persönlichen Vorteil als vereitelten Anschlag auf Donald Trump dargestellt zu haben.

    Der 49-Jährige war am Wochenende mit einem nicht registrierten, schwarzen Geländewagen mit selbst gemachtem Kennzeichen an einem Sicherheitscheckpoint für die Kundgebung im kalifornischen Coachella, östlich von Los Angeles, gestoppt worden, wie der Sheriff des Bezirks Riverside County, Chad Bianco, am Sonntag bei einer Pressekonferenz mitteilte. Der Verdächtige führte demnach eine Schrotflinte, eine geladene Pistole, Munition und falsche Papiere mit sich. Er wurde noch am Tag seiner Festnahme gegen eine Kaution von 5000 Dollar auf freien Fuss gesetzt.

    In der am Dienstag im Bundesstaat Nevada, in dem der Mann wohnhaft ist, eingereichten Klage heisst es, Bianco habe über die gefälschten Papiere gelogen. Dadurch sei das Narrativ eines «heldenhaften» Sheriffs entstanden, der den früheren Präsidenten vor einem Anschlag bewahrt habe. Als Beklagte sind der Sheriff, das Sheriffbüro Riverside County und ein Stellvertreter des Sheriffs aufgeführt.

    Seit zwei versuchten Anschlägen auf Trump in diesem Jahr herrschen bei Kundgebungen des Republikaners erhebliche Sicherheitsvorkehrungen.

  • 4.07 Uhr

    Republikaner sprechen sich an historischer Stätte gegen Trump aus

    Eine Gruppe von Republikanern hat sich vor historischer Kulisse für die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ausgesprochen. Unter jenen, die in Washington Crossing, Pennsylvania, wo George Washington an einem Wendepunkt im Amerikanischen Bürgerkrieg seine Truppen über den Delaware River schickte, das Wort ergriffen, war der frühere Kongressabgeordnete Adam Kinzinger.

    Es sei an der Zeit, das «Land über die Partei» zu stellen, sagte er. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump habe die republikanischen Werte aufgegeben und sei ein «weinerlicher, schwacher, winziger Mann, der zu Tode verängstigt ist». Auch die Landwirte Bob und Kristina Lange aus Pennsylvania äusserten sich. Sie beschrieben sich als lebenslange Republikaner, die die Nase voll hätten. Kristina Lange sagte, es sei an der Zeit, das Kapitel Trump, sein Chaos und «die Art, wie er uns spaltet», hinter sich zu lassen.

    Dann betrat Harris die Bühne. Sie sagte, die Verfassung sei dazu da, einen friedlichen Machtübergang zu garantieren. Sie sei kein Relikt der Vergangenheit. Die Verfassung «bestimmt, ob wir ein Land sind, in dem die Menschen frei sprechen und sogar den Präsidenten kritisieren können, ohne sich zu fürchten, ins Gefängnis geworfen zu werden».

  • 3.40 Uhr

    Trump macht Harris auf Nachfrage Komplimente

    Der frühere US-Präsident Donald Trump ist bei einer Veranstaltung des spanischsprachigen Senders Univision darum gebeten worden, drei Dinge zu nennen, die er an seiner Rivalin im Präsidentschaftswahlkampf schätzt. «Sie scheint eine Fähigkeit zu haben, zu überleben», antwortete der 78-Jährige. «Weil sie bereits aus dem Rennen war – und plötzlich bewirbt sie sich um die Präsidentschaft», verwies der 78-Jährige auf Kamala Harris' Versuch, bereits bei der Wahl 2020 als Kandidatin der Demokraten nominiert zu werden.

    «Das ist eine grossartige Fähigkeit, die einige Leute haben und andere Leute nicht haben», sagte Trump. Ausserdem scheine Harris einige sehr lange haltende Freundschaften zu pflegen. «Und sie scheint eine nette Art zu haben», sagte Trump. Für den Republikaner, der Harris als «dumm» und «inkompetent» beschrieben hat, war es ein ungewöhnliches Kompliment.

  • 3.04 Uhr

    Biden und Pelosi treffen erstmals seit Kandidaturverzicht aufeinander

    US-Präsident Joe Biden und die frühere demokratische Repräsentantenhausvorsitzende Nancy Pelosi haben sich bei einem Gedenkgottesdienst in Washington zum ersten Mal seit Bidens Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur ausgetauscht. Pelosi hatte Biden zuvor sowohl privat als auch öffentlich dazu aufgefordert, seine Kandidatur zu überdenken.

    Gedenkgottesdienst für Ethel Kennedy: Die frühere demokratische Repräsentantenhausvorsitzende Nancy Pelosi (2.v.r.) umarmt Martin Luther King III (3.v.r.), links im Bild sind US-Präsident Joe Biden und seine Vorgänger Barack Obama und Bill Clinton zu sehen (v.l.n.r.).
    Gedenkgottesdienst für Ethel Kennedy: Die frühere demokratische Repräsentantenhausvorsitzende Nancy Pelosi (2.v.r.) umarmt Martin Luther King III (3.v.r.), links im Bild sind US-Präsident Joe Biden und seine Vorgänger Barack Obama und Bill Clinton zu sehen (v.l.n.r.).
    Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo

    Beide sassen bei dem Gedenkgottesdienst für Ethel Kennedy, die in diesem Monat verstorbene Witwe des 1968 erschossenen früheren US-Justizministers und demokratischen Präsidentschaftsanwärters Robert F. Kennedy, am Mittwoch in der ersten Reihe – zusammen mit den früheren Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton.

  • 2.52 Uhr

    Hitziges Wortgefecht: Harris bei Fox News unter Druck

    Im ersten TV-Interview des konservativen Senders Fox News mit der US-Präsidentschaftskandidatin hat sich Kamala Harris einen heftigen Schlagabtausch mit dem Moderator geliefert. Das rund 30-minütige Gespräch hatte Duell-Charakter – immer wieder wurde es laut.

    Dem quotenstarken Haussender der Rechten und Donald Trumps gelang es nicht, die ehemalige Generalstaatsanwältin, die in drei Wochen Amerikas erste Präsidentin werden will, in die Falle der Selbstbeschädigung zu locken. Sie teilte vielmehr gegen den republikanischen Kandidaten aus. Trump sei psychisch labil. Seine früheren Minister von Verteidigung bis Justiz würden vehement davor warnen, ihn jemals wieder an die Macht kommen zu lassen. Für Trump gebe es keinen Plan im Amerika der Zukunft. Das alles waren bis Dienstagabend Sätze, die Fox News-Zuschauer auf ihrem Kanal noch nie zu hören bekommen hatten.

    Moderator Bret Baier begann das Gespräch mit dem im Wahlkampf zentralen Thema Migration und fiel der Demokratin mehrfach ins Wort. Harris geriet gerade zu Beginn in die Defensive, fing sich aber im Laufe des Gesprächs. Das Interview war deutlich konfrontativer als vorangegangene Gespräche der Demokratin mit US-Sendern.

    US-Präsidentschaftskandidatin hat sich Kamala Harris am Mittwoch bei einer Wahlkundgebung in Washington Crossing im umkämpften Teilstaat Pennsylvania.
    US-Präsidentschaftskandidatin hat sich Kamala Harris am Mittwoch bei einer Wahlkundgebung in Washington Crossing im umkämpften Teilstaat Pennsylvania.
    Bild: Keystone/AP Photo/Jacquelyn Martin

    Baier setzte die Demokratin in dem mit Spannung erwarteten Interview direkt mit mehreren Fragen zum Thema Migration unter Druck. Harris ist als US-Vize unter anderem für das Thema Einwanderung zuständig. Ihr republikanischer Rivale Donald Trump greift die 59-Jährige bei dieser Thematik immer wieder heftig an und wirft ihr Versagen vor. Im Wahlkampf hatte die Demokratin die US-Grenze zu Mexiko besucht, um sich ein Bild von der Lage zu dort machen.

    «Darf ich zu Ende antworten?», fragte Harris immer wieder, während Baier sie in dem Interview unterbrach. Es sei richtig, dass das amerikanische Volk vor der Wahl eine Diskussion über Migration führen wolle. Was die Menschen aber nicht wollten, seien «politische Spiele», sagte Harris mit Blick auf Trump. Die Demokratin kam ins Schwimmen und versuchte, dagegenzuhalten.

    Baier fragte Harris etwa, ob sie den Angehörigen von Frauen, die von Migranten ermordet wurden, eine Entschuldigung schulde. «Lassen Sie mich zunächst einmal sagen, dass dies tragische Fälle sind. Daran besteht kein Zweifel», reagierte US-Vize Harris. Das Migrationssystem der USA sei schon seit Langem kaputt. Der Kongress sei dafür zuständig, es zu reparieren, sagte Harris und warf den Republikanern und Trump vor, Lösungen zu blockieren.

    Baier lenkte das Gespräch dann auf das von Konservativen immer wieder politisierte Thema geschlechtsangleichende Operationen und Rechte Transsexueller. Der Moderator fragte die US-Vize, ob dafür Steuergelder verwendet werden sollten. Harris antwortete, dass Trump Millionen von Dollar für Anzeigen ausgeben würde, «um bei den Wählern ein Gefühl der Angst zu erzeugen, denn er hat bei dieser Wahl eigentlich keinen Plan, der sich auf die Bedürfnisse des amerikanischen Volkes konzentriert».

    Harris wird als amtierende Vize im Wahlkampf immer wieder für Fehler der Regierung verantwortlich gemacht, so auch mehrfach in dem Fox-News-Interview. «Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass die geistigen Fähigkeiten von Präsident (Joe) Biden vermindert zu sein scheinen?», fragte Baier. Harris stutzte und antwortete dann: Sie habe Biden dreieinhalb Jahre lang mindestens einmal pro Woche getroffen, sie habe keine Bedenken.

    Die Demokratin versuchte, das Gespräch auf ihren Kontrahenten Trump zu lenken: Das amerikanische Volk sei besorgt über den Ex-Präsidenten, sagte Harris. Die Leute, die ihn am besten kennen würden – selbst seine früheren Mitarbeiter im Weissen Haus – hielten den Republikaner für «ungeeignet und gefährlich» und sagten, dass er «nie wieder Präsident der Vereinigten Staaten sein sollte».

    Bei der Frage, was sie von Biden unterscheide, ging Harris bewusst auf Distanz: «Lassen Sie mich ganz klar sagen, dass meine Präsidentschaft keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein wird.» Wie jede neue Person in dem Amt werde sie ihre Lebenserfahrung, ihre berufliche Erfahrung und «frische, neue Ideen» einbringen. Ausserdem repräsentiere sie eine neue Generation.

    Trumps Wahlkampfteam nannte das Interview ein Fiasko und bezeichnete Harris als «wütend und defensiv». Baier ist Chefmoderator für Politik bei Fox News. Sein Schwerpunkt liegt auf politischer Analyse, Interviews und Nachrichten. Trump hatte den Moderator schon vor der Ausstrahlung des Interviews angegriffen. Er gehe Linke nicht hart genug an, warf er Baier auf seiner Online-Plattform Truth Social vor. «Ich hätte lieber einen Journalisten gesehen, der hartnäckiger nachfragt, aber Fox ist so schwach und weich gegenüber den Demokraten geworden.» Nach dem Interview sagte ein Fox-News-Kommentator zu Baier, dass dieser das Interview «gewonnen» habe.

    Harris war vor allem in der Anfangsphase ihrer Kandidatur vorgeworfen worden, Interviews zu meiden und sich damit vor kritischen Fragen zu drücken. Zuletzt hat sie mehrere Interviews gegeben – unter anderem mit CNN, CBS und ABC News, die als liberalere Sender und den Demokraten tendenziell eher wohlgesonnen gelten. Ausserdem gab die Demokratin unterschiedlichen Podcastern Interviews, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Eine ähnliche Strategie fahren Trump und sein Vizekandidat J.D. Vance. Vance versucht besonders, junge Männer zu umwerben und tritt in entsprechenden Podcasts auf.

    Es gibt Berichte darüber, dass Harris auch einen Auftritt in der Sendung des populären Podcasters Joe Rogan plane – bestätigt sind diese allerdings bisher nicht. Rogan ist in der Vergangenheit mit der Verbreitung von Falschinformationen und rassistischen Äusserungen aufgefallen, für die er sich entschuldigt hat. Zu seinen Gästen zählten in der Vergangenheit auch Personen, die Verschwörungstheorien verbreiten.

  • 2.35 Uhr

    Richter stoppt Handauszählung in Georgia

    Ein Richter hat im hart umkämpften US-Bundesstaat Georgia eine umstrittene Handauszählung der in Wahllokalen abgegebenen Stimmen für die Präsidentschaftswahl im November gestoppt. Diese und andere Regelungen, die eine Wahlkommission mit der Mehrheit von Republikanern verabschiedet hatte, seien «verfassungswidrig», berichteten US-Medien übereinstimmend über die Entscheidung des Richters. Die Kommission sei nicht befugt gewesen, diese Regeln zu erlassen.

    Demokraten und Bürgerrechtsorganisationen hatten gegen die neuen Regelungen geklagt. Die Wahlkommission kann gegen die Entscheidung vorgehen. Sie hatte die Handauszählung trotz der Einwände von Wahlbeamten und Wahlhelfern beschlossen. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump befürwortete die Regelung. Kritiker befürchten unter anderem ein Chaos am Wahltag sowie eine verzögerte Bekanntgabe des Ergebnisses in diesem zwischen Republikanern und Demokraten heiss umkämpften Bundesstaat.

    Georgia gehört zu den sogenannten Swing States, in denen das Ergebnis zwischen Republikanern und Demokraten besonders knapp werden kann. Bereits nach der verlorenen Wahl 2020 hatte Trump die Auszählung in Georgia infrage gestellt und unter anderem von Wahlfälschung gesprochen. Am 5. November tritt der 78-jährige Republikaner gegen die Demokratin Kamala Harris an.

  • 2.22 Uhr

    Carter erfüllt sich Wunsch und wählt per Brief bei US-Wahl

    Der 100 Jahre alte frühere US-Präsident Jimmy Carter hat per Briefwahl bei der Präsidentschaftswahl abgestimmt. Der Stimmzettel sei in einen Briefkasten im Gerichtsgebäude in der Stadt Americus eingeworfen worden, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf das Carter Center. Carter hatte in der Vergangenheit deutlich gemacht, für die Demokratin Kamala Harris stimmen zu wollen. Im hart umkämpften US-Bundesstaat Georgia, der Heimat Carters, begann die vorzeitige Stimmabgabe für die Wahl am Dienstag. Den Behörden zufolge wählten am ersten Tag noch nie so viele Menschen wie dieses Mal.

    Der Gesundheitszustand Carters ist schlecht – er wurde erst vor gut zwei Wochen 100 Jahre alt. Bereits vor rund anderthalb Jahren brach er nach mehreren Spitalaufenthalten seine medizinische Behandlung ab und begab sich in häusliche Pflege. «Ich versuche nur, es zu schaffen, um Kamala Harris zu wählen», soll Carter seinem Sohn Chip vor einigen Wochen mit Blick auf seinen Geburtstag und die Wahl gesagt haben. Das sagte Carters Enkel Jason der Regionalzeitung «Atlanta Journal Constitution».

    Die Präsidentenwahl in den USA findet am 5. November statt. Umfragen zufolge dürfte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump kommen. Die vorzeitige Stimmabgabe hat bereits in mehreren Bundesstaaten begonnen. Mit Spannung blicken die Wähler dabei auf die besonders umkämpften sogenannten Swing States, in denen sich die Wahl entscheiden dürfte.

  • Donnerstag, 17. Oktober 2024, 1.16 Uhr

    Harris will keine reine Fortsetzung von Bidens Politik

    US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will im Falle eines Wahlsiegs nicht einfach die Politik ihres Vorgängers fortsetzen. «Lassen Sie mich ganz klar sagen, dass meine Präsidentschaft keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein wird», sagte die Demokratin in einem Fernsehinterview des konservativen Senders Fox News. Sie werde ihre Lebenserfahrung, ihre berufliche Erfahrung und «frische, neue Ideen» einbringen. Ausserdem repräsentiere sie eine neue Generation.

    Die amtierende Vize wird im Wahlkampf auch für die Versäumnisse der Regierung seit 2021 verantwortlich gemacht, so auch in dem Gespräch mit Moderator Bret Baier. Es ist Harris' erstes grösseres Fernsehinterview für ein konservatives Medium, seit sie im August offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt wurde.

  • 22.34 Uhr

    Biden holt Berlin-Besuch nach

    Das Weisse Haus hat den Deutschland-Besuch von US-Präsident Joe Biden in dieser Woche offiziell bestätigt. Er werde morgen nach Berlin reisen, kündigte die Regierungszentrale in Washington an. Biden hatte den Besuch wegen des Hurrikans «Milton» in den USA verschieben müssen. Sein ursprünglich im Anschluss geplanter Angola-Besuch wurde auf Dezember verlegt. Biden trifft in Berlin unter anderem den deutschen Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

    Ausserdem geplant ist ein Vierer-Treffen von Scholz und Biden mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer. Dabei sollten «dringende globale Fragen» besprochen werden, sagte ein US-Regierungsvertreter. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Biden und Scholz. Sie hob dabei insbesondere die gemeinsame Unterstützung der Ukraine hervor.

    Der Besuch in Berlin ist Bidens erster bilateraler Besuch in Deutschland während seiner Amtszeit. Ursprünglich war auch ein Stopp auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein vorgesehen, um dort eine Ukraine-Konferenz zu leiten. Das Weisse Haus kündigte nun an, dass der Ukraine-Gipfel virtuell im November nachgeholt werden soll.

  • 16.38 Uhr

    Musk steckt 75 Millionen Dollar in Wahlkampf für Trump

    Multimilliardär Elon Musk unterstützt den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump auch finanziell: Laut Dokumenten der US-Wahlbehörde FEC hat der Tesla-Chef innerhalb von drei Monaten in Tranchen rund 75 Millionen Dollar an das von ihm gegründete «America PAC» gespendet.

    Elon Musk unterstützt Donald Trump auch bei öffentlichen Auftritten.
    Elon Musk unterstützt Donald Trump auch bei öffentlichen Auftritten.
    Bild: Keystone/AP/Alex Brandon

    Musk hat sich zuletzt auch öffentlich als wichtiger Unterstützer Trumps positioniert. So trat er etwa an dessen Seite bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania auf.

  • 07.23 Uhr

    Drei Wochen vor den Wahlen: Wettportale setzen auf Trump-Sieg

    Wettquoten räumen dem republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (78) derzeit die grösseren Chancen ein, die Wahl zu gewinnen. Zumindest wenn es nach Vorhersage-Websites wie Betonline, Polymarket und Predictit geht. Trump soll seinen Vorsprung gegenüber Kamala Harris derzeit ausbauen.

    Sowohl amerikanische als auch internationale Wettmärkte tendierten zugunsten eines Trump-Sieges. Das ist das erste Mal seit der Präsidentschaftsdebatte am 10. September, dass Trump an der Spitze des Wettmarktes steht.

    Auf der Prognosemarkt-Plattform Polymarket werden derzeit 405 Millionen Dollar auf einen Sieg von Trump gewettet, 310 Millionen Dollar auf einen Sieg von Harris. Das bedeutet eine 58-Prozent-Siegeschance für Trump gegenüber noch 42 Prozent für Harris.

    Polymarket berichtet, dass der ehemalige US-Präsident in sechs von sieben wichtigen Swing States die Nase vorn hat. Würde heute gewählt, gingen die Swing States Arizona (68 %), Georgia (64 %), Pennsylvania (57 %), Michigan (54), North Carolina (63) und Wisconsin (53 %) klar an Trump. Knapp bleibt das Rennen in Nevada, wo Harris mit 51 Prozent vor Trump liegt.

  • 5.24 Uhr

    Biden spottet über Trump: «Was stimmt mit dem Typen nicht?»

    US-Präsident Joe Biden hat sich nach einem skurrilen Auftritt von Donald Trump über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten lustig gemacht. «Er stand 30 Minuten lang auf der Bühne und tanzte», sagte Biden bei einer Veranstaltung in Philadelphia. «Jetzt mal ernst: Was stimmt mit dem Typen nicht?» Biden nannte Trump ausserdem einen «Verlierer» und legte sofort nach: «Er ist ein Verlierer bei allem, was er tut.»

    Trump hatte eine Wahlkampfveranstaltung am Montag im Bundesstaat Pennsylvania wegen grosser Hitze vorzeitig beendet. Der Republikaner verliess die Bühne aber nicht sofort, sondern forderte die Regie auf, das «Ave Maria» zu spielen. Er wünschte sich danach noch eine ganze Reihe weiterer Songs, zu denen er sich tanzend bewegte. «Lasst uns ein Musikfest daraus machen», sagte Trump.

    Auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte schon über den Auftritt gespottet. Sie teilte auf der Plattform X ein Video von Trump mit einem Zusammenschnitt, der zeigt, wie Trump zu verschiedenen Liedern wippt. Harris kommentierte: «Hoffentlich geht es ihm gut.» Ihr Wahlkampfteam hatte zu dem Video bei X geschrieben, der Republikaner habe bei seinem Auftritt «verloren» und «verwirrt» gewirkt.

    Trump tritt bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen die Demokratin Harris an. Biden hatte sich im Juli nach Kritik wegen seines hohen Alters aus dem Rennen ums Weisse Haus zurückgezogen und seine Vize als Ersatzkandidatin vorgeschlagen.

  • 5.20 Uhr

    Kryptowährungsplattform von Trump startet mit schleppendem Verkauf

    Die Kryptowährungsplattform des früheren US-Präsidenten Donald Trump hat einen schleppenden Verkaufsstart hingelegt. Nur ein Bruchteil der sogenannte Token, die auf den Markt kamen, fanden am Dienstag einen Käufer.

    Die von Trump gegründete Plattform World Liberty Financial bot rund 20 Milliarden Krypto-Tokens zum Preis von je 1,5 Cent an – im Gesamtwert von 300 Millionen Dollar. Nur drei Prozent davon hatten bis zum Abend einen Abnehmer gefunden. Viele Beobachter verwiesen auf technische Probleme als Ursache für den geringen Verkauf, da die Website der Firma zu Beginn des Tages ausgefallen war.

    Die Tokens können als Kryptowährung verwendet werden und geben den Käufern eine Stimme bei der Leitung der Plattform. World Liberty Financial wird es den Nutzern ermöglichen, sich gegenseitig Kryptowährungen zu leihen oder zu verleihen. Dieser Service wird bereits von vielen Plattformen angeboten.

    Während seiner Amtszeit hatte Trump sich ablehnend gegenüber Kryptowährungen geäussert und sie gar als «Abzocke» bezeichnet. Inzwischen wandelte sich seine Position grundlegend. Bei einem Wahlkampfauftritt Ende Juli hatte der 78-Jährige angekündigt, er werde «der Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident sein, den Amerika braucht».

  • 4.33 Uhr

    Rekordbeteiligung bei vorzeitiger Stimmabgabe zur US-Wahl in Georgia

    Noch nie haben in dem umkämpften US-Bundesstaat Georgia am ersten Tag einer vorzeitigen Stimmabgabe für die US-Wahl den Behörden zufolge so viele Menschen gewählt wie dieses Mal. Mehr als 300'000 Stimmen seien am Dienstag in dem Swing State abgegeben worden, teilte der für die Wahl zuständige Gabriel Sterling auf der Plattform X mit. Seinen Angaben zufolge lag der letzte Rekord für einen ersten Wahltag bei 136'000 Stimmen im Jahr 2020. Sterling sprach von einer «spektakulären Beteiligung», für die es an Adjektiven fehle.

    Die Präsidentenwahl in den USA findet am 5. November statt. Umfragen zufolge dürfte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump kommen. Die vorzeitige Stimmabgabe hat bereits in mehreren Bundesstaaten begonnen. Mit Spannung blicken die Wähler dabei auf die besonders umkämpften sogenannten Swing States, in denen sich die Wahl entscheiden dürfte.

    Vorzeitige Stimmabgabe: US-Bürger warten am 15. Oktober vor einem Wahllokal in Decatur im Teilstaat Georgia darauf, ihre Stimme in der US-Präsidentschaftswahl abgeben zu können.
    Vorzeitige Stimmabgabe: US-Bürger warten am 15. Oktober vor einem Wahllokal in Decatur im Teilstaat Georgia darauf, ihre Stimme in der US-Präsidentschaftswahl abgeben zu können.
    Bild: Keystone/EPA/Erik S. Lesser

    Georgia gehörte zu den Bundesstaaten, die für den Wahlausgang 2020 eine Schlüsselrolle spielten. Der Demokrat Joe Biden gewann in dem Bundesstaat damals mit etwa 12'000 Stimmen Vorsprung. Trump bemühte sich, seine Wahlniederlage dort – wie auch in anderen Bundesstaaten – nachträglich noch ändern zu lassen. Unter anderem rief er damals den obersten Wahlaufseher Georgias, seinen republikanischen Parteikollegen Brad Raffensperger dazu auf, genügend Stimmen für ihn «zu finden», um das Ergebnis «nachzuberechnen» und zu seinen Gunsten zu drehen. Trump ist wegen seiner Versuche angeklagt, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in dem Bundesstaat zu beeinflussen.

    Auch in anderen US-Bundesstaaten hat die vorzeitige Stimmabgabe begonnen, sei es per Briefwahl, sei es durch persönliches Erscheinen in bereits geöffneten Wahllokalen. Nach einer Zählung der Universität Florida haben bereits mehr als fünf Millionen US-Wähler von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

    Das US-Wahlsystem sieht vor, dass der Präsident oder die Präsidentin indirekt von 538 Wahlleuten gewählt wird, die von den einzelnen Bundesstaaten in ein Wahlkollegium entsandt werden. Wer mindestens 270 dieser Wahlleute auf sich vereint, hat die Wahl gewonnen.

    Aufgrund dieser Besonderheit wird die Präsidentschaftswahl voraussichtlich in nur einigen wenigen Bundesstaaten entschieden, in denen der Wahlausgang besonders knapp ist. Zu den sieben besonders umkämpften Bundesstaaten – den sogenannten Swing States – zählt Georgia mit seinen 16 Wahlleuten.

    In Georgia wird derzeit noch um die Regeln der Stimmauszählung gestritten. Zum einen wird die von der pro-republikanischen Wahlkommission beschlossene Regelung angefochten, dass die Stimmzettel nicht nur von den Maschinen, sondern danach auch von Hand ausgezählt werden müssen. Auch ist noch nicht geklärt, ob Wahlleiter in einzelnen Bezirken bei Bedenken gegen das Auszählungsergebnis die Kompetenz haben, dieses anzufechten oder nicht.

  • Mittwoch, 16. Oktober 2024, 4.11 Uhr

    US-Justizministerium schickt Wahlbeobachter in Bezirk von Ohio

    Das US-Justizministerium schickt Wahlbeobachter in einen Bezirk des Bundesstaats Ohio, in dem ein Sheriff jüngst eine umstrittene Botschaft an Unterstützer der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris abgesetzt hat. Das gab das Ministerium am Dienstag bekannt. Sheriff Bruce Zuchowski, einem Republikaner, der sich um Wiederwahl bewirbt, war vorgeworfen worden, versucht zu haben, Wähler der Demokraten mit einem Social-Media-Beitrag einzuschüchtern.

    Das Justizministerium erklärte, die Wahlbeobachter sollten in Portage County während der vorzeitigen Stimmabgabe und am eigentlichen Wahltag im November die Einhaltung von Wahlgesetzen überprüfen. Grundsätzlich ist der Einsatz von Wahlbeobachtern in US-Bezirken kein ungewöhnlicher Vorgang.

    «Wähler in Portage County haben Bedenken über Einschüchterung durch Überwachung und das Sammeln von persönlichen Informationen über Wähler geäussert sowie über Drohungen den Wahlprozess betreffend», teilte das Justizministerium mit, ohne die Vorwürfe zu konkretisieren.

    Zuchowski hatte seinen fraglichen Online-Kommentar auf seiner persönlichen Facebook-Seite sowie der seines Wahlkampfs veröffentlicht. Darin schrieb er, die Adressen von Menschen, die Wahlplakate von Kamala Harris in ihren Gärten aufstellten, sollten erfasst werden, damit Migranten zu ihnen geschickt werden könnten, sollte die Demokratin die Wahl gewinnen. Menschen, die sich illegal im Land befinden, bezeichnete er als «menschliche Heuschrecken».

    Unter Demokraten sorgte der Kommentar für Entrüstung. Viele fassten ihn als Drohung auf. Zuchowskis Unterstützer dagegen sagten, er habe sich politisch über unkontrollierte Einwanderung geäussert und von seinem Recht auf Redefreiheit Gebrauch gemacht. Die American Civil Liberties Union in Ohio forderte, dass Zuchowski den Kommentar löscht. Sie drohte damit, ihn zu verklagen, weil er eine «unzulässige Drohung» gegen Einwohner geäussert habe, die politische Plakate in ihren Gärten aufstellten. Zuchowski löschte seinen Beitrag später.

  • 23.37 Uhr

    Trump preist Strafzölle erneut als Wunderwaffe an

    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat hohe Strafzölle erneut als wirtschaftliches Allheilmittel angepriesen. «Für mich ist das schönste Wort im Wörterbuch ‹Zoll›», sagte Trump vor Mitgliedern des Economic Club in Chicago im Interview mit der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. «Es ist mein Lieblingswort. Es braucht eine PR-Firma.» Sollte er wiedergewählt werden, werde er die Androhung von erhöhten Zöllen nutzen, um ausländischen Staatschefs Zugeständnisse abzuringen, erklärte Trump.

    Konkret hat er für den Fall seines erneuten Einzugs ins Weisse Haus Strafzölle von 60 Prozent auf Güter aus China und Zölle von bis zu 20 Prozent auf alle anderen Importe in die USA angekündigt. Davon verspricht sich der Ex-Präsident unter anderem enorme Summen für die Staatskasse, den Schutz von US-Unternehmen vor Konkurrenz aus dem Ausland.

    Bloomberg-Chefredakteur John Micklethwait hielt Trump jedoch vor, dass seine Strafzölle letztlich zu höheren Preisen für Verbraucher führen würden. Sein Versprechen, Steuervergünstigungen durchzusetzen, werde zudem das Staatsdefizit anwachsen lassen, weil «Sie das Ganze mit Geschenken fluten», sagte Micklethwait. Trump beharrte darauf, dass die meisten Ökonomen und Journalisten mit ihrer Einschätzung über Zölle falsch lägen. Sie würden vom Ausland bezahlt, nicht von US-Unternehmen.

    Moderator Micklethwait hatte oft Mühe, den Fokus des Interviews mit Trump auf den Themen Wirtschaft und Handel zu halten. Der Frage, ob die Regierung den Internetriesen Google nach einem Kartellprozess zerschlagen solle, wich der 78-Jährige aus und sprach stattdessen von angeblichem Wahlbetrug in Virginia und wie unfair ihn Google behandelt habe.

  • 19.47 Uhr

    Trump weicht Frage nach Gesprächen mit Putin aus

    Hat Donald Trump nach seiner Amtszeit als Präsident mehrfach mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen? Diese Frage wollte der aktuelle republikanische Präsidentschaftskandidat nicht beantworten. «Ich kommentiere das nicht», sagte der 78-Jährige bei einer Veranstaltung der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg in Chicago. Er fügte aber hinzu, dass es «klug» sei, Beziehungen zu Menschen zu pflegen.

    «Wenn ich freundschaftlich mit Leuten umgehe oder eine Beziehung zu ihnen habe, ist das eine gute Sache, keine schlechte», erklärte Trump. Er betonte, während seiner Amtszeit auch «sehr gute Beziehungen» zu Chinas Staatschef Xi Jinping und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gepflegt zu haben.

    Der Kreml hatte zuvor US-Berichte über angebliche Telefonate zwischen Putin und Trump nach dessen Ausscheiden aus dem Amt 2021 dementiert. Hintergrund war ein neues Buch des Reporters Bob Woodward, in dem von sieben Gesprächen Trumps mit Putin die Rede ist – die auch trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stattgefunden haben sollen. Trumps Wahlkampfteam dementierte die Angaben.

    Der Republikaner steht wegen seiner echten oder vermeintlichen Nähe zu Putin und zu Russland seit Jahren in der Kritik. Das Thema spielt auch mit Blick auf die Wahl eine Rolle, bei der sich Trump am 5. November gegen die Demokratin Kamala Harris durchsetzen will.

  • 17.57 Uhr

    «Feind im Inneren»: Harris kritisiert Trump für Militärpläne

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist dem Vorschlag ihres republikanischen Rivalen Donald Trump entgegengetreten, das Militär gegen «den Feind im Inneren» einzusetzen. Beide Präsidentschaftsbewerber machten am Montag im Bundesstaat Pennsylvania Wahlkampf, dem wegen seiner hohen Zahl an Wahlleuten im Rennen um das Weisse Haus besondere Bedeutung zugemessen wird.

    Harris bezeichnete Trump bei einer Kundgebung in Erie im Nordwesten Pennsylvanias als ernste Gefahr für die US-Demokratie. Er strebe nach «unkontrollierter Macht» und betrachte jeden, der sich seinem Willen nicht beugen wolle, als Feind des Landes. «Dies gehört zu den Gründen, aus denen ich so fest daran glaube, dass eine zweite Amtszeit Trumps ein riesiges Risiko für Amerika wäre und gefährlich.»

    Die 59-Jährige sagte, Trumps Äusserungen in der Sendung «Sunday Morning Futures» des konservativen Senders Fox News seien das jüngste Beispiel einer gefährlichen Rhetorik, die den Amerikanern Sorge darüber bereiten sollte, wie eine zweite Amtszeit Trumps aussehen könnte.

  • 4.44 Uhr

    Notfälle im Zuschauerraum: Trump-Auftritt vorzeitig beendet

    Eine Wahlkampfveranstaltung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist wegen medizinischer Notfälle im Zuschauerraum zweimal unterbrochen und schliesslich vorzeitig beendet worden. Die Veranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania war als eine Art Bürgerdialog («Townhall») angelegt, der von der republikanischen Gouverneurin von South Dakota und Trump-Anhängerin Kristi Noem moderiert wurde.

    Musik und Tanzeinlage: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald (r.) mit der republikanischen Gouverneurin von South Dakota Kristi Noem bei einem Wahlkampfauftritt in Oaks (Pennsylvania), bei dem es zu medizinischen Notfällen im Zuschauerraum kam. (14. Oktober 2024)
    Musik und Tanzeinlage: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald (r.) mit der republikanischen Gouverneurin von South Dakota Kristi Noem bei einem Wahlkampfauftritt in Oaks (Pennsylvania), bei dem es zu medizinischen Notfällen im Zuschauerraum kam. (14. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Matt Rourke

    Nach einer guten halben Stunde und einer Reihe von Fragen aus dem Publikum kam es zu einem ersten medizinischen Notfall im Zuschauerraum. Trump bat die Regie darum, das Lied «Ave Maria» über Lautsprecher abzuspielen, während sich Sanitäter um die betroffene Person kümmerten. Nur kurze Zeit später folgte ein zweiter medizinischer Notfall auf der anderen Seite der Bühne. Trump und Noem monierten grosse Hitze im Saal und forderten das Sicherheitspersonal auf, die Türen zu öffnen.

    Die Veranstaltung wurde schliesslich beendet. Trump und Noem verliessen die Bühne aber nicht sofort, sondern blieben noch eine ganze Weile dort. «Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?», fragte Trump scherzhaft. Er forderte die Regie auf, nochmals das «Ave Maria» zu spielen und wünschte sich danach noch eine ganze Reihe weiterer Songs, zu denen er sich tanzend bewegte. «Lasst uns ein Musikfest daraus machen», sagte Trump. Bevor er schliesslich den Saal verliess, unterhielt er sich noch mit einigen seiner Anhänger.

    Bei Wahlkampfveranstaltungen kommt es immer wieder zu medizinischen Notfällen und infolgedessen zu Unterbrechungen. Viele Besucher warten stundenlang auf Einlass, die Sicherheitsvorkehrungen sind streng, so mancher gerät da ans Ende seiner Kräfte.

  • Dienstag, 15. Oktober 2024, 2.35 Uhr

    Harris gibt konservativem Sender Fox News erstmals Interview

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wird dem konservativen Fernsehsender Fox News weniger als drei Wochen vor der US-Wahl erstmals ein Interview geben. Das Gespräch mit Moderator Bret Baier soll am Mittwochabend um 18.00 Uhr Ortszeit (00.00 Uhr MESZ) ausgestrahlt werden, wie der Sender mitteilte.

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei einer Wahlveranstaltung in Eerie im Swing-State Pennsylvania. (14. Oktober 2024)
    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei einer Wahlveranstaltung in Eerie im Swing-State Pennsylvania. (14. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Jacquelyn Martin

    Es ist Harris' erstes grösseres Fernsehinterview mit einem konservativen Medium, seit sie im August offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt wurde. Seither sprach die 59-Jährige unter anderem mit CNN, CBS und ABC News, die als liberalere Sender und den Demokraten tendenziell eher wohlgesonnen gelten. Nach ihrer Kür zur Kandidatin war Harris vor allem in der Anfangsphase vorgeworfen worden, Interviews zu meiden und sich damit vor kritischen Fragen zu drücken.

    Baier ist Chefmoderator für Politik bei Fox News. Sein Schwerpunkt liegt auf politischer Analyse, Interviews und Nachrichten. Seine Sendung «Special Report with Bret Baier» wird täglich ausgestrahlt und zählt nach Angaben des Senders zu den meistgesehenen Formaten. Baiers Rolle unterscheidet sich von jener der Kommentatoren des Senders wie Sean Hannity oder Laura Ingraham, die sehr offen für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump werben und dessen Gegner kritisieren.

    Trumps Kritik an der Personalwahl folgte prompt. Baier sei «oft sehr nachgiebig gegenüber den Linken», schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social. Er selbst hätte einen «hartnäckigeren Journalisten» bevorzugt, ergänzte Trump, aber Fox News sei «so schwach und weich gegenüber den Demokraten geworden» und lasse ihre Aussagen unwidersprochen stehen, sodass das alles ohnehin keine Rolle mehr spiele.

    Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt. Umfragen zufolge ist ein sehr knappes Rennen zwischen Harris und Trump zu erwarten.

  • 19.17 Uhr

    Trump fordert Harris zu kognitivem Test auf

    US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump fordert seine Kontrahentin Kamala Harris zu einem kognitiven Test auf und will damit wenige Wochen vor der Wahl offensichtlich Zweifel an Harris' geistiger Fitness säen. «Ihr Verhalten hat viele zu der Annahme veranlasst, dass mit ihr etwas nicht stimmen könnte», behauptete Trump auf den Online-Plattformen X und Truth Social.

    In weniger als einem Monat, am 5. November, findet in den USA die Präsidentenwahl statt. Umfragen zufolge ist dabei ein sehr knappes Rennen zwischen dem 78-jährigen Republikaner und der 59 Jahre alten Demokratin zu erwarten.

    Trump behauptete, Harris sei «langsam und lethargisch» selbst bei der Beantwortung der einfachsten Fragen. «Das haben wir gerade fast vier Jahre lang durchgemacht, das sollten wir nicht noch einmal machen müssen», schrieb Trump und nahm damit Bezug auf die Amtszeit von Präsident Joe Biden. Dieser war im Juli mit 81 Jahren und nach heftiger Kritik wegen eines misslungenen TV-Duells aus dem Präsidentschaftsrennen ausgestiegen und hatte seiner Stellvertreterin Harris das Feld überlassen.

  • Montag, 14. Oktober 2024, 4.09 Uhr

    Festnahme nahe Trump-Kundgebung in Coachella gibt Rätsel auf

    Die Festnahme eines bewaffneten Mannes vor einer Wahlkampfkundgebung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in Coachella gibt Rätsel auf. Die Polizei hielt am Samstag vor einem Auftritt Trumps im Süden des Bundesstaates Kalifornien bei einer Zugangskontrolle einen Mann auf, der mit einem Auto auf das Gelände fahren wollte.

    Der örtliche Sheriff Chad Bianco sagte später, der Mann habe zwei nicht registrierte Waffen und Munition bei sich gehabt sowie verschiedene Pässe und Führerscheine mit verschiedenen Namen. Auch das Auto sei nicht zugelassen gewesen und das Nummernschild «selbst gemacht».

    Hinter schusssicherem Glas: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Coachella in Kalifornien. (12. Oktober 2024) 
    Hinter schusssicherem Glas: Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Coachella in Kalifornien. (12. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Brandon

    Laut Polizei gibt es Hinweise darauf, dass der Mann einer Gruppe angehört, die mit den «Reichsbürgern» in Deutschland vergleichbar ist. Der 49-Jährige sei vorübergehend in Gewahrsam genommen worden wegen Verstössen gegen das Waffenrecht. Kurz darauf sei er gegen Kaution wieder freigekommen, sagte Bianco. Die Ermittlungen liefen noch.

    Die Festnahme ereignete sich, bevor Trump überhaupt auf dem Gelände der Kundgebung eintraf. Der Secret Service, der für Trumps Schutz zuständig ist, betonte, der Ex-Präsident sei nicht in Gefahr gewesen. Sheriff Bianco gab sich aber – ohne Nennung konkreter Belege – überzeugt, dass die Polizei «etwas Schlimmes verhindert» und wahrscheinlich ein drittes Attentat auf Trump vereitelt habe.

    Nach der Freilassung des Verdächtigen sprachen mehrere US-Journalisten mit dem Mann, der den Vorwurf eines Anschlagskomplotts demnach als Schwachsinn zurückwies. Er sei vielmehr ein grosser Trump-Fan, sagte ein Bekannter des Mannes der «Daily Mail». Die «New York Post» zitierte Sicherheitskreise, nach deren Angaben es der Secret Service für unwahrscheinlich halte, dass der Mann ein Attentat auf Trump verüben wollte. Die Bundespolizei FBI untersuche den Vorfall auch nicht als mögliches Attentat. Vermutlich habe der Verdächtige als Mitglied einer rechtsextremen Gruppe die Waffen lediglich zur «persönlichen Verteidigung» bei sich geführt, berichtete das Boulevardblatt weiter.

    Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von einem nahe gelegenen Dach auf Trump geschossen und den Republikaner am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften erschossen, ein Besucher starb. Der Secret Service geht ausserdem davon aus, kurz darauf noch ein zweites Attentat auf Trump in Florida vereitelt zu haben.

  • 2.50 Uhr

    Trump warnt vor Chaos bei Wahl durch «linksradikale Irre»

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump warnt vor möglichem Chaos durch «linksradikale Irre» rund um die US-Wahl und wirbt für einen Einsatz des amerikanischen Militärs gegen den «Feind im Inneren». In einem Interview mit dem konservativen Fernsehsender Fox News sagte der 78-Jährige auf die Frage, ob er mit Chaos am Wahltag rechne, von seinen Anhängern sei das nicht zu erwarten. Auf Nachfrage zu «Agitatoren» aus dem Ausland entgegnete Trump: «Ich denke, das grössere Problem ist der Feind im Inneren.»

    Er beklagte: «Wir haben einige sehr schlechte Menschen. Wir haben ein paar kranke Leute, linksradikale Irre. Und ich denke, dass sie das Problem sind.» Der Ex-Präsident plädierte dafür, streng gegen sie vorzugehen, «wenn nötig durch die Nationalgarde, oder wenn wirklich nötig, durch das Militär».

    Als Beispiele für «Feinde im Inneren» nannte er Politiker wie den demokratischen Abgeordneten Adam Schiff, der ein ausgewiesener Kritiker Trumps ist und eine prominente Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten gespielt hatte. Trump behauptete, «Feinde im Inneren» seien gefährlicher als ausländische Feinde wie China oder Russland.

    Die politische Stimmung in den USA ist seit Langem aufgeheizt. Die Präsidentenwahl in gut drei Wochen, am 5. November, ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen Gewaltausbruch endeten, nachdem Trump seine Niederlage nicht einräumte, sondern seine Unterstützer mit Wahlbetrugsbehauptungen aufwiegelte. Dies endete damals mit einer gewaltsamen Attacke von Trump-Anhängern auf den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington am 6. Januar 2021.

    Es gibt Befürchtungen, dass sich so etwas wiederholen könnte. Auch im laufenden Wahlkampf schürt Trump erneut ohne jeden Beleg Ängste, die Demokraten könnten ihm erneut einen Sieg stehlen.

    Ausserdem kam es bereits zu einer Eskalation anderer Art: Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von einem nahe gelegenen Dach auf den Republikaner geschossen und ihn am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften erschossen, ein Besucher starb. Der Secret Service geht ausserdem davon aus, ein weiteres Attentat auf Trump vereitelt zu haben.

  • Sonntag, 13. Oktober 2024, 22.57 Uhr

    Trump-Auftritt in Kalifornien: Bewaffneter Mann nahe Veranstaltungsort festgenommen

    Am Rande eines Wahlkampfauftritts des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in Kalifornien ist am Samstag ein bewaffneter Mann festgenommen worden. Der 49-Jährige sei an einem Kontrollpunkt nahe dem Veranstaltungsort in Coachella gestoppt worden, teilte das Büro des Sheriffs von Riverside County am Sonntag mit. Demnach hatte der Mann ein Gewehr, eine geladene Pistole und ein grosses Magazin bei sich. Er sei wegen des Vorwurfs des illegalen Waffenbesitzes festgenommen und später auf Kaution freigelassen worden.

    «Dieser Vorfall hatte keine Auswirkungen auf die Sicherheit des ehemaligen Präsidenten Trump oder der Teilnehmer der Veranstaltung», hiess es in der Erklärung des Sheriffs weiter.

    Am 13. Juli war auf Trump bei einem Wahlkampfauftritt in der Kleinstadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania ein Attentat verübt worden. Der Schütze, der später vom Secret Service erschossen wurde, verfehlte den 78-jährigen Republikaner nur knapp. Trump wurde leicht am Ohr verletzt.

    Mitte September ereignete sich ein weiterer Zwischenfall, als sich am Rand von Trumps Golfplatz ein Mann mit einem Gewehr im Gebüsch versteckte. Der 58-Jährige wurde festgenommen und wegen der versuchten Ermordung eines Präsidentschaftskandidaten angeklagt.

  • 16.31 Uhr

    Arzt attestiert Kamala Harris «ausgezeichnete Gesundheit»

    Ein US-Militärarzt hat Vizepräsidentin Kamala Harris eine «ausgezeichnete Gesundheit» bescheinigt. Die 59-jährige Präsidentschaftskandidatin der Demokraten «verfügt über die körperliche und geistige Widerstandskraft», die für das Amt der Präsidentin erforderlich ist, schrieb ihr Arzt Joshua Simmons in einem am Samstag veröffentlichten zweiseitigen Schreiben, das Harris Krankengeschichte und ihren Gesundheitszustand zusammenfasst. Sie pflege einen gesunden und aktiven Lebensstil. Die Testergebnisse ihrer Untersuchung im April vergangenen Jahres seien unauffällig.

    Harris' Berater hoffen nach Angaben eines Wahlkampfhelfers, mit der Veröffentlichung einen Kontrast zu ihrem Gegenkandidaten Donald Trump zu schaffen, der im Laufe der Jahre nur wenige Informationen über seinen Gesundheitszustand veröffentlicht hat, auch nachdem er bei einem Attentatsversuch im Juli einen Streifschuss am Ohr abbekommen hatte.

  • Samstag, 12. Oktober 2024, 13.35 Uhr

    Trump fordert Todesstrafe für «kriminelle Migranten»

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine einwanderungsfeindliche Rhetorik einmal mehr verschärft. Bei einem Wahlkampfauftritt in Aurora im US-Bundesstaat Colorado stellte er Migranten als gefährliche Kriminelle dar. Er forderte die Todesstrafe für Migranten, die US-Bürger töten.

    Zuvor hatte er in seiner Rede erneut über die «grösste Abschiebeaktion in der Geschichte der Vereinigten Staaten» gesprochen. «Und wenn sie in unser Land zurückkommen, wird man ihnen sagen, dass sie automatisch zu zehn Jahren Gefängnis ohne die Möglichkeit der Bewährung verurteilt werden. Und ich fordere hiermit die Todesstrafe für jeden Migranten, der einen amerikanischen Bürger oder einen Polizeibeamten tötet.» Colorado werde aus Protest für ihn stimmen. Er werde die «Invasion der Illegalen» in den USA stoppen.

    Flankiert von Plakaten angeblicher Mitglieder der venezolanischen Bande Tren de Aragua sagte Trump ausserdem, dass er im Falle seiner Wahl eine landesweite «Operation Aurora» starten würde, um gegen Bandenmitglieder in den Vereinigten Staaten vorzugehen. Trump hatte bereits eine Ausweitung der Todesstrafe für andere Straftäter vorgeschlagen, darunter auch für Personen, die des Sexhandels mit Frauen und Kindern überführt wurden. Fast die Hälfte der US-Bundesstaaten verbietet die Todesstrafe.

    Trump fordert Todesstrafe für «kriminelle Migranten»

    Trump fordert Todesstrafe für «kriminelle Migranten»

    Ein Markenzeichen von Trumps Präsidentschaftskandidatur ist seine Fokussierung auf das, was er als «Migrantenkriminalität» bezeichnet, obwohl akademische Studien zeigen, dass Einwanderer nicht häufiger Straftaten begehen als gebürtige Amerikaner.

    12.10.2024

  • 21.06 Uhr

    US-Präsidentschaftskandidatin Harris auf dem Cover der Modezeitschrift «Vogue»

    Die Modezeitschrift «Vogue» hat für das Cover ihrer neuesten Ausgabe die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ausgewählt. Auf dem am Freitag veröffentlichten Cover ist die 59-Jährige in dunkelbraunem Anzug mit dazu passendem Seidenhemd in einem Sessel sitzend zu sehen. «Vizepräsidentin Kamala Harris» steht auf dem Titelbild sowie «The candidate for our times» (Die Kandidatin für unsere Zeit).

    Das Foto von der leicht lächelnden Harris machte die weltberühmte Promi-Fotografin Annie Leibovitz. «Vogue»-Chefredakteurin Anna Wintour gibt in der Ausgabe deutlich ihre Unterstützung für die Kandidatin der Demokratischen Partei zu erkennen, die bei der Wahl am 5. November gegen den Republikaner Donald Trump antritt.

    Der lange Artikel über die Präsidentschaftskandidatin enthält eine Reihe von Anekdoten über Harris, die zumeist bekannt sind, aber ansonsten keine Enthüllungen privater oder politischer Natur. Dies gilt unter anderem auch für ihre Haltung zur militärischen Eskalation im Nahen Osten, zu der sich Harris nur in sehr allgemeinen Worten äussert.

  • 20.50 Uhr

    Umfrage: Abtreibung wichtigstes US-Wahlkampfthema bei Frauen unter 30

    Abtreibung ist einer Umfrage zufolge für Frauen unter 30 das wichtigste Wahlkampfthema bei den US-Präsidentschaftswahlen. Seit Kamala Harris Joe Biden als Spitzenkandidatin der Demokraten abgelöst hat, ist das Thema für junge Wählerin vor die Inflation gerückt, wie das Institut KFF am Freitag mitteilte. Etwa zwei von fünf jungen Wählerinnen nannten Abtreibung als ihr wichtigstes Anliegen, während in einer früheren Umfrage im Frühjahr nur eine von fünf dies tat. Für die Umfrage befragte das KFF vom 12. September bis 1. Oktober 678 Wählerinnen.

    Für Frauen über 30 bleibt die Inflation auf Platz eins. Bei Frauen im Allgemeinen steht das Thema Abtreibung auf Platz drei - und kommt nach der Inflation und Sorgen um die Demokratie, allerdings noch vor der Einwanderung.

    Der Umfrage zufolge glauben etwa zwei Drittel der Frauen, dass die Wahl einen großen Einfluss auf den Zugang zu Abtreibungen haben wird. In der Frage, welcher Kandidat sich besser eignet, wenn es um den Zugang zu Abtreibungen geht, gingen die Meinungen der Parteien weit auseinander. Die meisten Frauen gaben an, sie würden Harris bevorzugen, darunter 90 Prozent der Demokraten und weniger als ein Fünftel der Republikaner. Die Umfrage ergab eine ähnliche Spaltung bei der Frage, welcher Kandidat einen besseren Zugang zu Verhütungsmitteln und zu künstlicher Befruchtung ermöglichen würde.

  • 15.26 Uhr

    Harris-Kampagne macht virtuellen Wahlkampf in «World of Warcraft»

    Die Kampagne von Kamala Harris wirbt neuerdings auch in Azeroth um Wähler – einem Planeten aus dem Spiel «World of Warcraft». Während der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz in Arizona sprach, hat ein Twitch-Streamer Walz' Rede kommentiert und gleichzeitig auf der anderen Seite des gesplitteten Screens das Rollenspiel «World of Warcraft» gespielt.

    50'000 Follower hat der Streamer mit dem Pseudonym Preheat. Er ist als freiwilliger Helfer im Wahlkampfteam von Harris und Walz engagiert. Im Stream ermutigte er die Zuschauenden, ihre Stimme den Demokraten zu geben. Rund 5000 Leute schauten gemäss «New York Times» zu.

    Mit der virtuellen Sichtbarkeit will die demokratische Partei vor allem bei jungen Männern punkten. Das bestätigt ein Sprecher von Harris gegenüber «Wired».

  • 6.57 Uhr

    Trump reist nach Detroit – und beleidigt die Stadt

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat einen Termin in Detroit genutzt, um die grösste Stadt des Bundesstaats Michigan zu beleidigen. In seiner Rede vor dem Detroit Economic Club, die sich an die Autoindustrie richtete, sagte er am Donnerstag, das ganze Land werde wie Detroit enden, wenn seine demokratische Rivalin Kamala Harris die Wahl im November gewinne. «Das ganze Land wird sein wie – wollen Sie die Wahrheit wissen? Es wird sein wie Detroit», sagte er. «Unser ganzes Land wird enden wie Detroit, wenn sie Ihre Präsidentin wird.»

    Allerdings äusserte sich Trump auch widersprüchlich über die Stadt, die er als Negativbeispiel für den Fall anführte, dass das Weisse Haus weiter in der Hand der Demokraten bleibt. Es sei eine Stadt, die sich entwickle, deutete er ein Kompliment an.

    Donald Trump spricht am Donnerstag an einer Veranstaltung in Detroit.
    Donald Trump spricht am Donnerstag an einer Veranstaltung in Detroit.
    Keystone

    Demokraten aus Michigan warteten nicht lange mit ihrer Kritik an Trumps Auftritt. Der Detroiter Bürgermeister Mike Duggan etwa verwies auf den jüngsten Rückgang der Kriminalität in seiner Stadt und das Bevölkerungswachstum. Der Kongressabgeordnete Shri Thanedar schrieb in sozialen Medien, Trump solle «Detroit und unsere Leute» nicht in den Mund nehmen. Generalstaatsanwältin Dana Nessel schrieb mit Blick auf Trumps Versuche, Michigan für sich zu gewinnen, auf der Plattform X: «Dieser Typ nennt uns hässlich und fragt uns dann nach einem Date.»

  • 11. Oktober 2024, 4.05 Uhr

    Obama macht Wahlkampf für Harris – und teilt gegen Trump aus

    Der frühere US-Präsident Barack Obama hat im politisch hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania Wahlkampf für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gemacht und gegen deren republikanischen Kontrahenten Donald Trump gewettert. «Es gibt keine Anzeichen, dass dieser Mann an jemand anderen denkt als an sich selbst», sagte Obama über Trump, dessen Rückkehr ins Weisse Haus Harris verhindern will. Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt, und Umfragen deuten auf ein knappes Rennen hin.

    Der frühere US-Präsident Barack Obama machte am Donnerstag im politisch hart umkämpften Pennsylvania Wahlkampf für Kamala Harris.
    Der frühere US-Präsident Barack Obama machte am Donnerstag im politisch hart umkämpften Pennsylvania Wahlkampf für Kamala Harris.
    Bild: Keystone/AP Photo/Matt Freed

    Was er nicht verstehen könne, sagte Obama, sei, warum irgendjemand glaube, dass Trump etwas zum Guten verändern wolle. Trump sei ein 78-jähriger Milliardär, der nicht aufgehört habe, «über seine Probleme zu jammern, seit er vor neun Jahren seine goldene Rolltreppe herabgekommen» sei. Obama nahm damit Bezug auf den Moment, als Trump im Jahr 2015 zum ersten Mal seine Präsidentschaftsbewerbung verkündete.

    «Da sind die Tweets in Grossbuchstaben, das Schimpfen und Toben über verrückte Verschwörungstheorien, die zweistündigen Reden, der Wortsalat, (...) die ständigen Versuche, ihnen etwas zu verkaufen. Wer macht so was?», fragte Obama. Trump gehe es nur um sein Ego, sein Geld und seinen Status. «Er denkt nicht an Sie. Für Donald Trump ist Macht nichts weiter als ein Mittel zum Zweck.»

    Pennsylvania gilt in vielen US-Analysen als der vielleicht wichtigste Staat der Wahl. Wegen der hohen Zahl an Wahlleuten ist ein Gesamtsieg für beide Kandidaten ohne diesen Staat deutlich schwieriger.

  • 21.03 Uhr

    Biden an Trump gerichtet: «Hast Du kein Leben, Mann?»

    US-Präsident Joe Biden hat angesichts der kursierenden Falschbehauptungen nach Hurrikan «Milton» spöttisch auf die Frage reagiert, ob er im Austausch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump stehe. «Machen Sie Witze?», sagte er zu dem fragenden Journalisten und fügte an Trump gerichtet hinzu: «Hast Du kein Leben, Mann? Hilf diesen Leuten!»

    Sowohl Biden als auch dessen Stellvertreterin Kamala Harris hatten Trump in den vergangenen Tagen vorgeworfen, die Hilfsmassnahmen nach dem Sturm durch die gezielte Verbreitung von Falschinformationen zu behindern. Nun erklärte Biden, Menschen riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen und sähen sich Todesdrohungen ausgesetzt. Dies sei ein Resultat von «rücksichtslosen, unverantwortlichen, unerbittlichen Falschbehauptungen und offenen Lügen», die weiterhin verbreitet würden.

    «Diejenigen, die solche Lügen verbreiten, untergraben das Vertrauen in die Rettungs- und Bergungsarbeiten», sagte Biden. «Diese Lügen schaden auch denjenigen, die am meisten Hilfe brauchen. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel.»

  • 15.38 Uhr

    Inflation sinkt weniger stark als erwartet, Arbeitslosigkeit steigt überraschend deutlich an

    In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen. Die Hilfsanträge legten um 33'000 auf 258'000 zu, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 230'000 Anträgen gerechnet. Die Zahl der Hilfsanträge ist damit so hoch wie seit August 2023 nicht mehr.

    An den Finanzmärkten werden die wöchentlichen Erstanträge beachtet, weil sie als Indikator für den US-Arbeitsmarkt gelten. In den USA spielt der Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle bei geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed.

    Der jüngste Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für September war noch unerwartet stark ausgefallen und zeigte eine solide Lage. Die Fed hatte auf der Zinssitzung im September den Leitzins erstmals seit der Inflationswelle gesenkt, um deutliche 0,50 Prozentpunkte. Im laufenden Jahr werden weitere Zinssenkungen erwartet. Unter anderem wegen der soliden Arbeitsmarktdaten haben Experten bei den nächsten Zinssitzungen im November und Dezember aber nur mit kleinen Zinsschritten von jeweils 0,25 Prozentpunkten gerechnet.

    Die Inflationsrate ist die niedrigste seit Februar 2021. Im September hatte sie noch bei 2,5 Prozent gelegen. Ökonomen hatten einen stärkeren Rückgang der Rate auf 2,3 Prozent erwartet.

    Die Situation der Wirtschaft gilt als wichtiges Argument bei Wahlen in den USA. Die aktuelle Wirtschaftslage wird üblicherweise der regierenden Partei und ihrer Kandidatin angelastet. Eine positive Entwicklung hilft der Partei im Amt, eine schlechte dem Herausforderer.

  • Donnerstag, 10. Oktober 2024, 15.13 Uhr

    Elton John schiesst gegen Elon Musk

    Als der 77-Jährige die Trophäe des «Attitude»-Magazins in Form des Buchstabens «A» entgegennahm, witzelte er: «Ist das der Preis? Wofür steht A?» John sprach ein derbes Schimpfwort aus, das ihm in den Sinn gekommen sei - aber er wolle nicht über Elon Musk sprechen, so der Superstar. «Lasst uns eine schöne Zeit verbringen».

    Elton John wurde von dem LGBTQ+-Magazin für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Angekündigt wurde die Pop-Legende von einem weiteren britischen Superstar: Ed Sheeran (33). Der Legacy Award wurde erst zum zweiten Mal vergeben, 2017 hatte ihn der britische Prinz Harry (40) stellvertretend für seine Mutter Diana entgegengenommen. Zu den diesjährigen Preisträgern gehörte auch der Sieger des Eurovision Songcontest, der Schweizer Sänger Nemo. Die englische Abkürzung LGBTQ+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transpersonen und queere Menschen, das Pluszeichen für weitere Identitäten.

    Elton John ist kein Freund von Elon Musk.
    Elton John ist kein Freund von Elon Musk.
    Bild: Keystone/Invision via AP/Andy Kropa
  • 4.30 Uhr

    Wahlkampf mit Extremwetter

    Wegen des auf Florida zurasenden Sturms «Milton» hat US-Präsident Joe Biden eine geplante Reise nach Deutschland und Angola auf unbestimmte Zeit verschoben. In Berlin waren Gespräche mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz geplant. Biden sollte auch an einem von ihm einberufenen Ukraine-Gipfel auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein teilnehmen. Wie das Treffen, zu dem Vertreter von rund 50 Nato-Staaten und anderen Verbündeten der Ukraine erwartet werden, nun ablaufen wird, ist ungewiss. Das Pentagon bestätigte, dass Biden nicht persönlich teilnehmen werde, liess aber offen, ob der Gipfel verschoben oder ohne ihn stattfinden werde.

    Dass Biden seine Auslandsreise verschob, dürfte nicht nur an der unmittelbaren Bedrohung durch Hurrikan «Milton» liegen, sondern auch an der Bedeutung seiner Handlungen im US-Wahlkampf. Die Menschen in Florida kämpfen noch mit den verheerenden Schäden, die Sturm «Helene» hinterliess. Erst vor anderthalb Wochen war dieser auf die Nordwestküste Floridas getroffen und hatte in seinem Verlauf schwere Verwüstungen und Überschwemmungen in mehreren Bundesstaaten hinterlassen. Laut Medienberichten kamen mehr als 200 Menschen ums Leben.

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nutzte die Katastrophe schnell für seinen Wahlkampf und kritisierte Biden sowie Vizepräsidentin Kamala Harris dafür, nicht ausreichend reagiert zu haben. Harris, die bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen Trump antritt, war gemeinsam mit Biden mehrfach in den betroffenen Gebieten unterwegs, um die Lage vor Ort zu begutachten und den Opfern Unterstützung zuzusichern.

    «Milton» habe das Potenzial, einer der zerstörerischsten Hurrikane zu werden, die jemals in dieser Region verzeichnet wurden, warnte das Nationale Hurrikanzentrum und wies eindringlich darauf hin, dass normalerweise trockene Küstengebiete durch den ansteigenden Meeresspiegel überflutet werden könnten. Lebensgefährliche Sturmfluten mit bis zu fünf Meter hohen Wellen, zerstörerische Winde und heftige Regenfälle seien zu erwarten. Zudem bestehe die Gefahr von Tornados.

  • Mittwoch, 9. Oktober 2024, 1.20 Uhr

    Mann wegen geplanten Terroranschlags am US-Wahltag angeklagt

    In den USA ist ein Mann wegen des Vorwurfs angeklagt worden, einen islamistischen Terroranschlag am Wahltag geplant zu haben. Nach Angaben des US-Justizministeriums handelt es sich um einen in Oklahoma City lebenden afghanischen Staatsbürger. Der 27-Jährige soll Waffen und Munition beschafft haben, um am 5. November – dem Tag der US-Präsidentschaftswahl – im Namen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) einen Angriff auf Menschenmengen zu verüben.

    Butler, Pennsylvania: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump kehrte am 5. Oktober 2024 für eine Kundgebung an den Ort zurück, an dem am 13. Juli 2024 ein Attentat auf ihn verübt wurde.
    Butler, Pennsylvania: US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump kehrte am 5. Oktober 2024 für eine Kundgebung an den Ort zurück, an dem am 13. Juli 2024 ein Attentat auf ihn verübt wurde.
    Bild: Keystone/AP Photo/Evan Vucci

    Der Verdächtige wurde den Angaben zufolge gemeinsam mit einem minderjährigen Komplizen verhaftet, nachdem sie in einem fingierten Verkauf zwei Gewehre und Munition von verdeckten Agenten der Bundespolizei FBI erstanden hätten. Laut US-Justizministerium durchsuchte das FBI im Rahmen der Ermittlungen das Telefon des Verdächtigen. Die Ermittler fanden dabei Kommunikation mit einer Person, von der der Verdächtige glaubte, sie sei mit dem IS verbunden.

    Der Mann soll sich ausserdem in IS-nahen Telegram-Gruppen ausgetauscht und Propagandamaterial der Terrororganisation gespeichert haben. Im Zuge seiner Vorbereitung unternahm er den Angaben zufolge auch Schritte, um das Vermögen seiner Familie aufzulösen.

    Dem Mann drohen bis zu 20 Jahre Haft wegen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung sowie bis zu 15 Jahre wegen des illegalen Erwerbs von Waffen zu terroristischen Zwecken.

  • 20.40 Uhr

    Woodward-Buch: Trump schickte heimlich Corona-Tests an Putin

    Neue Erkenntnisse des US-Journalisten Bob Woodward über die Kontakte von Donald Trump nach Moskau: Als US-Präsident schickte der Republikaner trotz der Knappheit im eigenen Land heimlich Corona-Tests an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seit seinem Ausscheiden aus dem Amt hat er mit dem Kreml-Chef mehrere Gespräche geführt - dies geht aus dem neuen Buch «War» (Krieg) Woodwards hervor, aus dem die «Washington Post» am Dienstag Auszüge veröffentlichte.

    Trump unterhält demnach weiterhin persönliche Kontakte zu Putin ungeachtet des seit zweieinhalb Jahren andauernden Krieges in der Ukraine und trotz seiner Kandidatur für die Präsidentschaftswahl am 5. November. Als die Corona-Pandemie 2020 wütete, habe Trump eine Ladung Corona-Tests an den russischen Präsidenten geschickt.

    Putin habe angenommen, Trump aber geraten, die Lieferung geheim zu halten: «Ich möchte nicht, dass Du es jemandem erzählst, denn dann werden die Leute wütend auf Dich sein, nicht auf mich», sagte Putin dem Buch zufolge zu Trump.

    Woodward zitiert einen namentlich nicht genannten Helfer Trumps, wonach dieser seit dem Ende seiner Amtszeit 2021 bis zu sieben Mal mit Putin gesprochen habe. Anfang 2024 forderte Trump demnach einen Angestellten in seinem Anwesen in Mar-a-Lago in Florida auf, sein Büro zu verlassen, damit er ein privates Telefonat mit Putin führen könne.

    «War» erscheint am 15. Oktober in den USA, drei Wochen vor der Wahl, bei der am 5. November Ex-Präsident Trump für die Republikaner und Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokratische Partei gegeneinander antreten.

    Woodward berichtet seit 50 Jahren über die verschiedenen US-Präsidenten. In den 1970er Jahren wurde er zusammen mit seinem «Washington Post»-Kollegen Carl Bernstein durch die Recherchen zur Watergate-Abhöraffäre um Präsident Richard Nixon weltberühmt. Seitdem hat er immer wieder Enthüllungsbücher über US-Präsidenten veröffentlicht, darunter mehrere über Trump.

    Woodward kommt zu dem Schluss, dass der Rechtspopulist angesichts seiner Kontakte zu einem autoritär regierenden russischen Staatschef, der einen Krieg gegen den US-Verbündeten Ukraine führt, weniger für das Präsidentenamt geeignet sei als es Nixon damals war. «Trump war der rücksichtsloseste und impulsivste Präsident in der Geschichte Amerikas und zeigt denselben Charakter als Präsidentschaftskandidat des Jahres 2024», schreibt Woodward.

  • 1949 Uhr

    Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris landesweit drei Punkte vor Trump

    Vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA sieht eine neue Umfrage die demokratische Kandidatin Kamala Harris landesweit drei Prozentpunkte vor dem republikanischen Rivalen Donald Trump. Die am Dienstag von der «New York Times» (NYT) und dem Siena College veröffentlichte Umfrage sieht  Harris bei 49 Prozent der Stimmen und Trump bei 46 Prozent. Die Mitte September von NYT und dem Siena College veröffentlichte Umfrage sah beide Kandidaten noch gleichauf bei 47 Prozent.

    Das landesweite Ergebnis ist bei der Wahl allerdings nicht entscheidend, da der Präsident in den USA indirekt von einem Wahlkollegium gewählt wird. Die Umfrage ergab überdies, dass neun Prozent, die üblicherweise für die Republikaner stimmen, nun angaben, am 5. November ihre Stimme Harris zu geben.

    Die 59-jährige Vizepräsidentin zielt in ihrer Kampagne auch auf moderate Republikaner, die eine zweite Amtszeit Trumps ablehnen. In der vergangenen Woche absolvierte Harris einen gemeinsamen Wahlkampfauftritt mit der früheren republikanischen Abgeordneten Liz Cheney, die wegen ihrer scharfen Kritik an dem Rechtspopulisten ihr Abgeordneten-Mandat verlor. Harris bekräftigte am Dienstag zudem ihr Vorhaben, im Fall eines Wahlsieges einen Republikaner in ihr Kabinett holen zu wollen.

  • 18.25 Uhr

    Orban: Wenn Trump gewinnt, öffnen wir Champagner

    Ungarns Regierungschef Viktor Orban will die Korken knallen lassen, wenn Donald Trump wieder zum US-Präsidenten gewählt wird. «Ich weiss, was wir tun werden. Wir werden mehrere Flaschen Champagner öffnen», sagte er in Strassburg auf die Frage, was bei einem Wahlsieg Trumps geschehe. Die beiden Spitzenpolitiker stehen sich schon länger näher.

    So hatte Orban im Juli dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump einen Besuch abgestattet, nachdem sie sich davor bereits im März getroffen hatten. Damals hatte Orban seinen Gastgeber als «Präsidenten des Friedens» bezeichnet, während der Amerikaner den Ungarn als «besten Führer» überhaupt rühmte.

    Viktor Orban (r.) hofft auf einen Sieg von Donald Trump.
    Viktor Orban (r.) hofft auf einen Sieg von Donald Trump.
    Keystone/AP/Manuel Balce Ceneta

    Ein möglicher Wahlsieg Trumps beunruhigt viele in der EU. Dabei geht es etwa um die Zusammenarbeit in der Nato und die Frage, ob sich Europa im Ernstfall auf den Beistand Amerikas verlassen kann. Trump drohte zeitweise sogar mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis.

  • 16.30 Uhr

    Coronatests für den Kreml-Kumpel und heimliche Telefonate: So eng sind Trump und Putin

    Donald Trump hat offenbar auch nach der verlorenen Wahl 2020 Kontakt zu Kreml-Herrscher Wladimir Putin gehalten. Das schreibt der Journalist Bob Woodward in seinem neuen Buch «War», das nächste Woche erscheinen soll. Die «New York Times» berichtete zuerst darüber.

    Demnach habe Trump nach seinem Ausscheiden aus dem Amt siebenmal heimlich mit dem russischen Präsidenten gesprochen. Gleichzeitig drängte er die Republikaner im US-Kongress dazu, Militärhilfe für die Ukraine zu blockieren.

    Woodward beschreibt in seinem Buch auch eine Szene, die sich Anfang 2024 in Mar-a-Lago, Trumps Anwesen in Florida, abgespielt haben soll. Trump habe einen Mitarbeiter aus seinem Büro beordert, damit er ein Telefongespräch mit Putin führen konnte. Der anonym zitierte Mitarbeiter berichtete demnach von einem halben Dutzend weiterer Telefonate zwischen Trump und Putin.

    Zudem soll Trump zu Beginn der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 Wladimir Putin damals rare Tests für das Virus geschickt haben – zum persönlichen Gebrauch. Putin galt als extrem besorgt um seine eigene Gesundheit. Er habe Trump gedrängt, darüber zu schweigen. «Ich möchte nicht, dass Sie es irgendjemandem erzählen, denn die Leute werden wütend auf Sie sein, nicht auf mich», so Putins Begründung.

  • 07.12 Uhr

    Kamala Harris besitzt eine Glock und benutzt sie auch

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat mal wieder Einblick in ihr Verhältnis zu Schusswaffen gegeben. Sie besitze eine Pistole des Herstellers Glock und habe diese auch schon an einem Schiessstand abgefeuert, berichtete sie in der Sendung «60 Minutes» des Fernsehsenders CBS, das am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde. Die Waffe habe sie schon seit einiger Zeit.

    «Natürlich habe ich das», antwortete Harris lachend auf die Frage von «60 Minutes»-Journalist Bill Whitaker, ob sie ihre Pistole jemals abgefeuert habe: «An einem Schiessstand.»

    Im September hatte Harris bei einem Wahlkampftermin mit Talk-Legende Oprah Winfrey – nicht zum ersten Mal – darauf verwiesen, Waffenbesitzerin zu sein. Für Aufregung sorgte sie, als sie sagte, wenn jemand in ihr Haus einbreche, werde sie auf ihn schiessen. Harris hat sich wiederholt für schärfere Waffengesetze ausgesprochen, aber auch unterstrichen, dass sowohl sie als auch ihr «Running Mate» Tim Walz, der Gouverneur von Minnesota, Waffenbesitzer sind.

  • Dienstag, 8. Oktober 2024, 3.25 Uhr

    Harris gibt ausweichende Antwort auf Frage zu Netanjahu

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist bei der Frage nach der Verlässlichkeit von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einer klaren Antwort ausgewichen. «Ich denke, bei allem Respekt, die bessere Frage ist: Gibt es ein wichtiges Bündnis zwischen dem amerikanischen Volk und den Israelis? Und die Antwort auf diese Frage ist ja», sagte Harris in der Politik-Sendung «60 Minutes». Interviewer Bill Whitaker hatte die US-Vize gefragt: «Haben wir in Premierminister Netanjahu einen wirklich engen Verbündeten?»

    US-Vizepräsidentin und demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf dem Weg vom Helikopter Marine Two zum Flugzeug Air Force Two auf der Joint Base Andrews, in Maryland. (7. Oktober 2024) 
    US-Vizepräsidentin und demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auf dem Weg vom Helikopter Marine Two zum Flugzeug Air Force Two auf der Joint Base Andrews, in Maryland. (7. Oktober 2024) 
    Bild: Keystone/AP/Evelyn Hockstein

    Harris sagte weiter, dass die Arbeit der US-Regierung mit Israels Führung auf diplomatischer Ebene ein «ein ständiges Bemühen um die Verdeutlichung unserer Grundsätze» sei. Sie fügte hinzu, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen. Es komme aber darauf an, wie Israel das tue. «Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden. Dieser Krieg muss beendet werden.» Auf die Frage, ob die USA Einfluss auf Netanjahu hätten, äusserte sich Harris etwas kryptisch: «Wir werden nicht aufhören, das zu tun, was notwendig ist, damit die Vereinigten Staaten klar sagen können, wo wir stehen, dass dieser Krieg beendet werden muss.»

  • Dienstag, 8. Oktober 2024, 3.15 Uhr

    Harris: Keine Gespräche mit Putin ohne Ukraine-Beteiligung

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will Kremlchef Wladimir Putin im Falle eines Wahlsiegs nicht ohne Vertreter aus Kiew treffen. Auf die Frage, ob sie mit Putin zusammenkommen würde, um eine Lösung für den Krieg in der Ukraine auszuhandeln, sagte sie in der TV-Sendung «60 Minutes»: «Nicht bilateral, ohne die Ukraine. Nein, die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben.»

    Ausweichend antwortete die US-Vize auf die Frage nach einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. «Das sind alles Fragen, mit denen wir uns befassen werden, falls und wenn es so weit ist», sagte die 59-Jährige mit Blick auf das Sicherheitsbündnis. «Im Moment unterstützen wir die Fähigkeit der Ukraine, sich gegen die unprovozierte Aggression Russlands zu verteidigen.»

    Die USA sind unter Präsident Joe Biden der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Ex-Präsident Donald Trump hat für den Fall einer Wiederwahl signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen. Ausserdem behauptet er wiederkehrend, er könnte den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden.

  • 23.05 Uhr

    Für Trump haben kriminelle Migranten schlechte Gene ins Land gebracht

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat schwere Straftaten von Migranten mit deren Genen in Verbindung gebracht. Migranten, die in den USA einen Mord begangen hätten, hätten dies getan, weil es in ihren Genen liege, sagte der Ex-Präsident am Montag. Derzeit gebe es im Land «eine Menge schlechter Gene».

    Trump kritisierte in einem Radiointerview mit dem konservativen Moderator Hugh Hewitt zunächst seine demokratische Gegenkandidatin, Vizepräsidentin Kamala Harris, und kam dann auf das Thema Einwanderung zu sprechen. Er verwies auf Statistiken, die allerdings nach Angaben des Heimatschutzministeriums auch Fälle aus seiner Amtszeit enthalten.

    «Wie wäre es, wenn wir Menschen erlauben, über eine offene Grenze zu kommen, von denen 13'000 Mörder waren? Viele von ihnen haben weit mehr als eine Person ermordet», sagte Trump. «Und jetzt leben sie glücklich in den Vereinigten Staaten. Wissen Sie, jetzt ein Mörder - ich glaube das: Es ist in ihren Genen. Und wir haben im Moment eine Menge schlechter Gene in unserem Land. Dann sind 425'000 Menschen in unser Land gekommen, die nicht hier sein sollten, die kriminell sind.»

  • 7. Oktober 19.07 Uhr

    Trump: «Ich könnte in Israel kandidieren»

    Der frühere US-Präsident Donald Trump ist laut eigener Darstellung in Israel so beliebt, dass er dort für ein öffentliches Amt kandidieren könnte. «Ich könnte für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren, obwohl Bibi im Moment viel besser abschneidet», sagte Trump am Montag in einem Radiointerview und meinte damit den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

    Der Ex-Präsident sagte dem Sender WABC, in den USA unterstützten ihn «sehr konservative Juden, sehr, sehr konservativ». «Sie sind alle für Trump, alle, 100 Prozent, weil ich Dinge getan habe, die - sie verstehen es.» Er habe auch gehört, dass er in New York sehr gut ankomme, «bei jüdischen Menschen aus New York, ich habe gehört, dass ich gut ankomme».

    Trump war bereits im Juli in der Sendung mit dem Moderator Sid Rosenberg zu Gast und behauptete damals, Vizepräsidentin Kamala Harris, deren Ehemann Jude ist, möge keine jüdischen Menschen.

    Er bekräftigte seine Behauptung, dass der Anschlag vom 7. Oktober durch die militant-islamistische Hamas nie geschehen wäre, wenn er noch Präsident gewesen wäre.

  • 12.00 Uhr

    Elon Musk trommelt für Trump an Ort des ersten Attentats auf den Ex-Präsidenten

    Drei Monate nach dem Anschlag auf Donald Trump in Butler, Pennsylvania kehrt der Kandidat der Republikaner an den Ort zurückgekehrt, um eine weitere Wahlveranstaltung abzuhalten. 

    Dabei tritt Elon Musk auf, der als Vertrauter Donald Trumps gilt. Der Ex-Präsident hat auch schon angedeutet, dass der dem libertären Tech-Milliardär einen Regierungsposten anbieten könnte, sollte er im November gewählt werden. Dieser hat sich interessiert gezeigt.

    Elon Musk zeigt sich als euphorischer Fan, hüpft über die Bühne und hält danach eine Rede, in der er Trumps Reaktion auf das Attentat lobt.

  • 6. Oktober 7.30 Uhr

    Kamala Harris flucht angeblich noch häufiger als Donald Trump

    Eine Zählung in Beiträgen auf X zeigt, dass Demokraten mehr als doppelt so häufig das Wort Shit gebraucht hätten wie Republikaner. Der Stand 2023: 161 zu 70.

    Besonders oft greift laut dem Tages-Anzeiger und verschiedenen internationalen Medien Kamala Harris zur Vulgärsprache. Und das nicht nur hinter verschlossenen Türen, sondern auch in Reden. In der TV-Debatte scheint sie sich einmal gerade noch zügeln zu können, ihren Kontrahenten nicht motherfucker zu nennen. «This …», dann presst sie ihre Lippen zusammen, was viele als den ersten Buchstaben des zweitberühmtesten Schimpfworts der englischen Sprache interpretieren, «… former president» fährt sie mit vielsagendem Augenaufschlag fort. Sie kritisiert ihn in dem Moment dafür, Anführer der Taliban in Camp David empfangen zu haben, wo 1978 der bis heute haltende Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten ausgehandelt worden war. Die Einlage kann freilich auch einstudiert gewesen sein.

    In einem Video wird die demokratische Kandidatin gefragt, was ihr liebstes Schimpfwort sei. Sie könne es nicht sagen, aber es beginne mit «m» und ende mit «ah». Interessanterweise fügt sie an, «not with 'er'», den grammatikalisch korrekten letzten zwei Buchstaben des Worts.

    Auch der Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten Tim Walz soll seine Reden regelmässig mit Kraftausdrücken wie damn und hell pfeffern.

    Laut Beobachter*innen lassen gelegentlich eingestreute Fluchworte Politiker*innen authentisch und Harris im Speziellen hart im Nehmen wirken. Die häufigen bullshits und craps Donald Trumps hingegen sollen ihn vulgär erscheinen lassen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Unvergessen auch, dass er Haiti und Länder in Afrika als shitholes  bezeichnet hat, was sich in seine offen rassistischen Aussagen einfügt. Eine oft geteilte Compilation des fluchenden Trump fördert allerdings auch viele fucks und motherfuckers zutage.

  • 23.31 Uhr

    Nach «Helene»: Trump stellt «beste Behandlung» in Aussicht

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat einen Besuch im vom Sturm «Helene» betroffenen Katastrophengebiet erneut für Wahlkampfzwecke genutzt. «Wir haben eine grosse Wahl vor uns. Und wenn ich beteiligt bin - habe ich dem Gouverneur gesagt - werden sie die beste Behandlung bekommen», sagte Trump in Evans im Bundesstaat Georgia, an der Seite von Gouverneur Brian Kemp. Er betonte, wie er während seiner Amtszeit schnelle Hilfe nach Katastrophen organisiert habe und stellte ein ähnliches Krisenmanagement für den Fall seiner Wahl in Aussicht.

    Allerdings stand Trump während seiner Amtszeit wegen des Krisenmanagements, etwa nach Hurrikan «Maria» in Puerto Rico, selbst in der Kritik. Auch seine Reaktion auf Waldbrände in Kalifornien sorgte für Kontroversen.

    Kurz vor der Präsidentschaftswahl am 5. November nutzt der Republikaner den Sturm, um gegen die demokratische US-Regierung unter Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris auszuteilen - Harris ist bei der Wahl seine Gegnerin. Georgia und North Carolina steigen als wichtige Swing States die politische Brisanz.

  • 22.17 Uhr

    Biden blickt mit Sorge auf mögliche Unruhen nach US-Wahl

    US-Präsident Joe Biden ist von der Fairness der bevorstehenden Präsidentschaftswahl überzeugt, äussert jedoch erneut Sorge über mögliche Unruhen. «Ich bin überzeugt, dass es frei und fair verlaufen wird», sagte Biden auf die entsprechende Frage einer Journalistin. «Ich weiss nicht, ob es friedlich sein wird.» Mit Blick auf die republikanische Gegenseite zeigte sich Biden skeptisch, ob sie eine Niederlage akzeptieren würde. «Sie haben nicht einmal das Ergebnis der vergangenen Wahl akzeptiert. Ich bin also besorgt darüber, was sie tun werden», sagte der US-Präsident.

    Die Sorge vor politisch motivierter Gewalt ist mitten im Wahlkampf weiterhin gross. Vorfälle wie das Attentat und ein versuchter Angriff auf den republikanischen Kandidaten Donald Trump befeuern die Diskussion zusätzlich. Auch der gewaltsame Sturm auf das Kapitol durch seine Anhänger nach der Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 wirft Fragen zum Zustand der politischen Kultur in den USA auf.

    Biden ist besorgt über mögliche Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen.
    Biden ist besorgt über mögliche Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen.
    Susan Walsh/AP/dpa
  • 16.18 Uhr

    Ex-Präsident Obama macht in Swing States Wahlkampf für Harris

    Der frühere US-Präsident Barack Obama geht ab kommender Woche in umkämpften US-Staaten auf Wahlkampftour für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Den ersten Termin soll er dabei am Donnerstag in Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania absolvieren. Das Wahlkampfteam von Harris teilte mit, Obama werde in den letzten 27 Tagen vor der Präsidentschaftswahl durch die USA reisen.

    Der ehemalige US-Präsident Barack Obama macht in Swing States Wahlkampf für Kamala Harris.
    Der ehemalige US-Präsident Barack Obama macht in Swing States Wahlkampf für Kamala Harris.
    Jane Barlow/PA Wire/dpa

    Obama und die Vizepräsidentin Harris verbindet eine 20 Jahre lange Freundschaft. Sie kennen sich seit der Zeit, als Obama für den US-Senat kandidierte. Harris stellte sich früh hinter die Präsidentschaftsbewerbung von Obama 2008.

  • 6.48 Uhr

    Liz Cheney: Habe nie für Demokraten gestimmt, aber wähle Harris

    Die Republikanerin Liz Cheney hat sich bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt mit Kamala Harris hinter die demokratische Präsidentschaftskandidatin gestellt und erneut vor Donald Trump gewarnt. «Ich bitte Sie, (...) die verkommene Grausamkeit von Donald Trump abzulehnen», sagte Cheney in Ripon im hart umkämpften Bundesstaat Wisconsin über den republikanischen Kandidaten.

    «Ich sage Ihnen, dass ich noch nie für einen Demokraten gestimmt habe, aber dieses Jahr gebe ich mit Stolz meine Stimme für Vizepräsidentin Kamala Harris ab», sagte die 58-Jährige. «Ich weiss, dass sie unser Land liebt, und ich weiss, dass sie eine Präsidentin für alle Amerikaner sein wird.» Trump müsse bei der Präsidentschaftswahl am 5. November besiegt werden.

    Die erzkonservative Politikerin sagte weiter: «Ich glaube an eine begrenzte Regierung. Ich glaube an niedrige Steuern. Ich glaube an eine starke Landesverteidigung, und ich glaube, dass der private Sektor der Wachstumsmotor unserer Wirtschaft ist.» Aber als Konservative, Patriotin, Mutter und als jemand, die die Verfassung verehre, sei sie sicher, dass Harris die richtige Wahl sei und vor allem «unsere kleinen Mädchen» inspirieren werde.

    Harris pries Cheneys Mut und nannte die Republikanerin «eine Führungspersönlichkeit, die das Land über die Partei und über sich selbst stellt, eine wahre Patriotin». Trump warf sie dagegen vor, auf «demokratischen Werten herumzutrampeln».

    Liz Cheney ist die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney, der bei der Präsidentschaftswahl am 5. November ebenfalls für Harris stimmen will. Die Politikerin gilt als lauteste Trump-Kritikerin unter den Republikanern und hat sich vor wenigen Wochen öffentlich hinter Harris gestellt. Dafür hat sie einen hohen Preis gezahlt. Sie verlor ihre Führungsrolle innerhalb der Partei und schliesslich auch ihren Sitz im Repräsentantenhaus. Im Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol nahm sie eine führende Rolle ein und warnte immer wieder davor, dass von Trump eine Gefahr für die Demokratie ausgehe.

    US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und die Republikanerin und Trump-Kritikerin Liz Cheney bei einem Wahlkampfauftritt in Ripon im Bundesstaat Wisconsin. (3. Oktober 2024)
    US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und die Republikanerin und Trump-Kritikerin Liz Cheney bei einem Wahlkampfauftritt in Ripon im Bundesstaat Wisconsin. (3. Oktober 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Charlie Neibergall

    Cheney hatte sich erst nach der Kapitol-Attacke offen gegen Trump gestellt. Zuvor unterstützte sie seine Politik weitgehend. Es ist offen, wie viel Einfluss ihre Unterstützung für Harris haben wird. Innerhalb der Partei ist sie kaltgestellt – für die meisten Trump-Getreuen gilt sie als Vertreterin des alten Establishments. Ihr Engagement dürfte sich daher vornehmlich an bisher noch unentschlossene Wählerinnen und Wähler richten. Die Umfragen zeigen bisher, dass es sowohl bei den Trump- als auch bei den Harris-Wählern so gut wie keine Bewegung gibt. Es läuft auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinaus. Cheney dürfte mit ihrem Auftritt in Wisconsin wohl kaum Trump-Anhänger davon überzeugen, für Harris zu stimmen.

    Wisconsin im Norden der USA zählt zu den wenigen Bundesstaaten, die bei der Abstimmung im November das Zünglein an der Waage sein dürften. Hier steht nicht von vornherein fest, ob der Staat traditionell an die Demokraten oder Republikaner geht. Im Jahr 2016 gewann hier Trump, vier Jahre später Joe Biden. Die Rennen waren jeweils sehr knapp. Deshalb treten Harris und Trump in Wisconsin und den anderen Swing States – Michigan, Pennsylvania, Georgia, North Carolina, Arizona und Nevada – besonders häufig auf.

    Dass einigen Bundesstaaten bei der Präsidentschaftswahl so grosse Bedeutung zukommt, liegt an dem besonderen Wahlsystem in den USA. Wer Präsident wird, entscheidet sich nicht aus der Summe der landesweit abgegebenen Stimmen, sondern durch 538 Delegierte der Bundesstaaten. In fast allen Staaten gilt: Wenn ein Kandidat vorn liegt, bekommt er unabhängig von den genauen Stimmverhältnissen alle Wahlleute dieses Bundesstaats zugesprochen.

  • Freitag, 4. Oktober 2024, 5.04 Uhr

    Bruce Springsteen will für Kamala Harris stimmen

    Rockmusiker Bruce Springsteen will bei der US-Präsidentschaftswahl im November für die Demokratin Kamala Harris stimmen. In einem Video, das der 75-Jährige bei Instagram veröffentlichte, scheint er in einem Flanellhemd in einer Art Diner zu sitzen. «Ich unterstütze Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin», sagt er in die Kamera.

    In dem Video spricht er über Grundfreiheiten, die Amerika gross machten. «Donald Trump ist der gefährlichste Präsidentschaftskandidat in meiner Lebenszeit. Seine Verachtung für die Unantastbarkeit unserer Verfassung, die Unantastbarkeit der Demokratie, die Unantastbarkeit der Rechtsstaatlichkeit und die Unantastbarkeit der friedlichen Machtübergabe sollte ihn für alle Zeit für das Amt des Präsidenten disqualifizieren», sagt der Musiker.

    Trump verstehe die Bedeutung der USA nicht, deren Geschichte oder was es bedeute, zutiefst amerikanisch zu sein. Dagegen wolle Harris für ein Wirtschaftswachstum sorgen, von dem alle profitierten. «Nicht nur die wenigen, die wie ich an der Spitze stehen», fügt er mit einem entschuldigenden Lachen hinzu. Ein geeinteres und gleichberechtigteres Land sei «das Amerika, über das ich seit 55 Jahren immer wieder geschrieben habe».

    Springsteen hat in der Vergangenheit bereits mehrfach für die Demokraten getrommelt, etwa bei Konzerten oder in Werbespots. So machte er sich auch 2016 für Hillary Clinton und vier Jahre darauf für Joe Biden stark.

    Er respektiere die Entscheidungen anderer Menschen, sagt er in dem Video. Aber: «Ich habe nur eine Stimme und die ist eine der wertvollsten Besitztümer, die ich habe. Deshalb werde ich am 5. November meine Stimme für Kamala Harris abgeben.»

  • 23.17 Uhr

    Neuer Nato-Generalsekretär lobt Trump und Harris

    Der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Forderung des früheren US-Präsidenten Donald Trump nach höheren Verteidigungsausgaben der Mitgliedsländer gelobt. Die Niederlande seien in dieser Hinsicht kein gutes Beispiel gewesen, weil sie das vereinbarte Ziel eines Verteidigungshaushalts in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gerade erst erreicht hätten, sagte Rutte am Donnerstag bei einem Besuch in Kiew. «Wir hätten das früher machen müssen», räumte der frühere niederländische Regierungschef ein.

    Rutte sagte, er kenne Trump, der im November wieder für das Weisse Haus kandidiert, und dessen Kontrahentin Kamala Harris gut. Es sei gut, dass Trump die Nato zu einer härteren Haltung gegenüber China dränge. Harris habe eine «fantastische Bilanz» und sei «eine hoch angesehene Führungspersönlichkeit.» «Ich werde in der Lage sein, mit beiden zu arbeiten. Wie auch immer die Wahl ausgeht», sagte Rutte.

    Einer Antwort auf die Frage, wie ernst es Trump mit der Nato-Bündnisverpflichtung der USA für die anderen Partner meine, wich er aus. Rutte sagte lediglich, beide Präsidentschaftskandidaten verstünden, «dass die transatlantischen Beziehungen letztlich entscheidend sind, nicht nur für Europa».

    Kleinere Nato-Mitglieder befürchten, dass die USA unter Trump das Sicherheitsversprechen des Bündnisses brechen könnten, wonach alle Länder jedem Verbündeten in Schwierigkeiten zu Hilfe kommen müssen. Das ist der Grundstein des Militärbündnisses.

  • 22.13 Uhr

    Ex-US-Bezirksangestellte muss wegen Wahldatenschutzverletzung in Haft

    Eine frühere Landkreismitarbeiterin im US-Staat Colorado ist wegen Datenschutzverletzung im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen bei der Wahl 2020 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. «Sie sind keine Heldin. Sie haben Ihre Stellung missbraucht und sind ein Scharlatan», rügte Richter Matthew Barrett die Angeklagte Tina Peters, bevor er das Strafmass verkündete. «Ich bin überzeugt, dass Sie alles noch einmal machen würden, wenn Sie könnten.»

    Die Geschworenen hatten Peters im August für schuldig befunden, einem Mann erlaubt zu haben, eine Sicherheitskarte zu missbrauchen, um Zugang zum Wahlsystem des Landkreises Mesa County zu erhalten, und falsche Angaben über dessen Identität gemacht zu haben. Der Mann stand in Verbindung mit dem Geschäftsführer des Kissenherstellers My Pillow, Mike Lindell. Dieser ist ein bekannter Verfechter der falschen Behauptung, die Abwahl des damaligen Präsidenten Donald Trump sei nur auf manipulierte Wahlmaschinen zurückzuführen.

    In der Verhandlung sagte Peters, sie habe im Interesse des Allgemeinwohls einen Wahlbetrug aufdecken wollen. «Ich habe nie etwas in böser Absicht getan, um das Gesetz zu brechen. Ich wollte nur den Menschen in Mesa County dienen», sagte sie. Als sie mit der Behauptung fortfahren wollte, «drahtlose Geräte» und Software hätten das Bild der Stimmzettel in den Wahlmaschinen verändert, fuhr ihr Richter Barrett in die Parade und sagte, die Neuauszählung der Stimmzettel habe keine Unstimmigkeiten ergeben. «Ich habe Sie genug darüber reden lassen», fügte er hinzu.

    Der von Peters eingefädelte Datenzugang für einen Unbefugten hat die Befürchtung verstärkt, skrupellose Wahlhelfer mit Sympathien für Lügen der Parteien könnten ihren Zugang und ihr Wissen nutzen, um den Wahlvorgang von innen heraus anzugreifen.

  • 19.38 Uhr

    Melania Trump spricht sich für Recht auf Abtreibung aus

    Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat sich Melania Trump zum umstrittenen Thema Abtreibung geäussert. «Es gibt keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses wesentliche Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen: die individuelle Freiheit», sagt die Ehefrau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Die individuelle Freiheit sei ein Grundprinzip, für das sie «ohne jeden Zweifel» eintrete.

    Das nur 28 Sekunden lange Video endet mit einer Frage: «Was bedeutet ‹mein Körper, meine Entscheidung› wirklich?» Damit bezieht sie sich auf den englischen Slogan «My body, my choice», den Abtreibungsbefürworter als zentrales Argument in der Debatte verwenden.

    Melania Trump tritt im Wahlkampf von Donald Trump nur selten in Erscheinung.
    Melania Trump tritt im Wahlkampf von Donald Trump nur selten in Erscheinung.
    Andrew Harnik/AP/dpa

    Zuvor hatte der britische «Guardian» über einen Auszug aus den noch unveröffentlichten Memoiren der früheren First Lady berichtet. Darin beschreibt Melania Trump sich als leidenschaftliche Befürworterin des Rechts einer Frau, über ihren eigenen Körper – einschliesslich des Rechts auf Abtreibung – zu bestimmen. Laut «Guardian» schreibt sie in ihrem Buch, es müsse «unbedingt gewährleistet werden, dass Frauen ihre Entscheidung für ein Kind aus eigener Überzeugung und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung treffen können».

    Der Streit über das Recht auf Abtreibung ist eines der zentralen Themen im US-Wahlkampf. Die Demokraten um Kandidatin Kamala Harris warnen immer wieder davor, dass die Rechte von Frauen in den USA in grosser Gefahr seien. Vor gut zwei Jahren hatte das Oberste Gericht das landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Ex-Präsident Trump hatte durch mehrere Nachbesetzungen die Mehrheit am Gericht deutlich nach rechts verschoben und damit diese Entscheidung erst ermöglicht. Nun können die Bundesstaaten über das Abtreibungsrecht entscheiden – in etlichen sind Abtreibungen mittlerweile weitgehend verboten.

    Inzwischen hat sich Trump jedoch von einer strikten Anti-Abtreibungslinie etwas distanziert. Er äussert sich häufig ambivalent und vermeidet immer wieder eine klare Positionierung. Umfragen zeigen, dass die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner ein begrenztes Recht auf Abtreibung unterstützen. Die Positionierung seiner Ehefrau – die im Wahlkampf fast nie in Erscheinung tritt – könnte also auch darauf abzielen, ihm in der Debatte eine moderatere Note zu verleihen.

  • 18.59 Uhr

    Rudy Giulianis Tochter ruft zur Wahl von Kamala Harris auf

    Die Tochter des langjährigen Trump-Verbündeten Rudy Giuliani hat eindringlich zur Wahl der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris aufgerufen. Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump sei «aktuell die grösste Gefahr für unser Land», sagte Caroline Rose Giuliani dem US-Sender CNN. «Er ist bereit, sein eigenes Volk zu verletzen, nur um Macht zu haben, und Kamala Harris würde das nie tun. Sie ist eine Frau, die ihre ganze Karriere lang für die Menschen gekämpft hat», warnte die 35-Jährige. Harris und Trump treten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegeneinander an.

    Während Trumps Amtszeit galt Giuliani als enger Verbündeter des damaligen US-Präsidenten, inzwischen kämpft er mit etlichen juristischen Problemen. Zuletzt verlor er seine Anwaltslizenz und wurde unter anderem im US-Bundesstaat Arizona im Zusammenhang mit versuchter Einflussnahme auf den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 angeklagt. Der ehemalige Bürgermeister von New York - Trumps Heimatstadt - war einst sehr geachtet. Während der Anschläge vom 11. September war er als Bürgermeister der Metropole so etwas wie der oberste Krisenkoordinator.

    In den vergangenen Jahren erntete der 80-Jährige aber zunehmend Spott wegen etlicher skurriler Auftritte. Im Juli stürzte er beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee in eine leere Stuhlreihe. Medien berichteten immer wieder, dass der Ex-Bürgermeister ein Alkoholproblem habe. Auch die Staatsanwaltschaft nahm Giulianis Alkoholkonsum im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen ihn unter die Lupe. Giuliani weist das zurück.

    Giulianis Tochter veröffentlichte vor einigen Tagen im Magazin «Vanity Fair» einen Text über ihren Vater. «Zu sehen, wie das Leben meines Vaters zerbricht, seit er sich mit Trump verbündet hat, war ausserordentlich schmerzhaft», schrieb sie. «Mein Vater und ich haben eine karikaturhaft komplizierte Beziehung. Aber er ist immer noch mein Vater, und trotz seiner Fehler liebe ich ihn.» Sie habe miterlebt, wie er «surreale Höhen» und nun auch «unergründliche Tiefen» erlebt habe. «Je tiefer mein Vater in den Treibsand seiner Probleme gerät, desto flüchtiger werden unsere Gelegenheiten, uns als Vater und Tochter zu begegnen.»

  • Donnerstag, 3. Oktober 2024, 6.16 Uhr

    Biden und Harris versprechen Hilfe für Sturm-Opfer – Extremwetter wird zum Wahlkampfthema

    US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris haben sich nach dem verheerenden Sturm «Helene» mit vielen Toten persönlich ein Bild von der Lage in den Katastrophengebieten verschafft. Bereits zuvor hatte der Präsident angekündigt, bis zu 1000 Soldaten zu mobilisieren, um bei der Verteilung von Lebensmitteln, Wasser und anderen dringend benötigten Gütern zu helfen.

    Seine Stellvertreterin Harris war zur selben Zeit im Bundesstaat Georgia unterwegs. Dort dankte sie den Rettungskräften, die mitunter trotz eigener Verluste völlig Fremden zu Hilfe geeilt seien. «Das ist eines der schönen Dinge in diesem Land: Dass Menschen in solchen Notsituationen wirklich zusammenhalten», sagte Harris in der Stadt Augusta. «Das unterstreicht wirklich die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit von uns so viel mehr gemeinsam hat als das, was uns trennt.»

    Bei der Aussage handelte es sich wohl auch um einen indirekten Seitenhieb an ihren Kontrahenten Donald Trump. Die Demokratin tritt bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen den Republikaner an. Der Sturm und seine Folgen könnten kurz vor der Wahl zum Politikum werden. Ähnlich wie Hurrikan «Katrina» im Jahr 2005, der die damalige Regierung unter Republikaner George W. Bush unter Druck setzte, steht auch die aktuelle Regierung unter kritischer Beobachtung bezüglich ihres Krisenmanagements. Trump versucht bereits, die Katastrophe für seinen Wahlkampf zu nutzen.

    Biden sagte während seines Besuchs in North Carolina, in so einem Moment müsse Politik beiseitegelassen werden. «Es gibt keine Demokraten oder Republikaner, nur Amerikaner», mahnte der Präsident.

    «Helene» war als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie am vergangenen Donnerstagabend im Nordwesten Floridas auf Land getroffen, schwächte sich dann etwas ab und zog weiter nach Norden. Der Sturm hinterliess in sechs Bundesstaaten immense Verwüstungen. Heute reist Biden in die betroffenen Gebieten in Florida und Georgia. Auch Harris plant für die kommenden Tage weitere Besuche in den vom Sturm verwüsteten Regionen.

    Nach Zählungen des US-Senders CNN kamen mindestens 189 Menschen ums Leben, Hunderte werden weiterhin vermisst. Laut Behörden ereigneten sich die meisten Todesfälle durch umgestürzte Bäume. US-Medien berichten, dass «Helene» zu den tödlichsten Stürmen der vergangenen Jahrzehnte gehört; seit 1950 haben demnach nur acht Stürme auf dem US-Festland mehr als 100 Menschenleben gefordert.

    Noch am Mittwochmittag (Ortszeit) waren mehr als eine Million Haushalte im Katastrophengebiet ohne Elektrizität. Besonders in North und South Carolina wurden grosse Teile des Stromnetzes zerstört. Strassen sind vielerorts unpassierbar, was die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter erschwert. In schwer zugänglichen Gebieten kommen sogar Maultiere zum Einsatz, um Vorräte zu transportieren, wie US-Medien berichteten. Da viele Menschen keinen Handy-Empfang haben, hinterlassen Such- und Rettungsteams handgeschriebene Anweisungen. Überlebende schreiben ihre Namen teils auf Plastikplanen, die dann online geteilt werden, um ihre Angehörigen zu informieren. 

  • 23.28 Uhr

    US-Cybersicherheit: Einflussnahme auf Wahlresultat nicht möglich

    Die US-Wahlsysteme sind nach Auffassung der Chefin der Bundesbehörde für Cybersicherheit (CISA) weitgehend gegen gross angelegte Einflussversuche aus dem Ausland gewappnet. Mittlerweile sei die Infrastruktur rund um Stimmabgabe und Stimmenauszählung so robust, dass Russland, der Iran oder andere Gegner im Ausland nicht in der Lage seien, den Ausgang der diesjährigen Präsidentschaftswahl zu ändern, sagte CISA-Direktorin im Interview der Nachrichtenagentur AP. Die Infrastruktur sei sicherer als jemals zuvor.

    US-Bundesbehörden haben zuvor vor zunehmenden Versuchen vor allem durch Russland und den Iran gewarnt, im Hinblick auf die Abstimmung am 5. November Einfluss auf Wählerinnen und Wähler zu nehmen. Zudem wiesen Experten auf Verschwörungserzählungen rund um die Wahl im Netz hin, die bei Millionen Menschen Zweifel an der Legitimität der Ergebnisse säen sollen.

  • 23.01 Uhr

    Neues Dokument für Wahlbetrugsprozess gegen Trump vorgelegt

    Ein neu veröffentlichtes Gerichtsdokument gewährt einen detailreichen Einblick in die Wahlmanipulationsvorwürfe gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Darin wirft Sonderermittler Jack Smith dem Republikaner vor, im Kampf um den Machterhalt nach der verlorenen Präsidentschaftswahl 2020 Straftaten begangen zu haben.

    Nachdem Trump-Fans am 6. Januar 2021 gewaltsam in das US-Kapitol eingedrungen sind, stellen sie sich für ein Foto bei der Tür zur Senatskammer im Kongressgebäude auf.
    Nachdem Trump-Fans am 6. Januar 2021 gewaltsam in das US-Kapitol eingedrungen sind, stellen sie sich für ein Foto bei der Tür zur Senatskammer im Kongressgebäude auf.
    Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo

    Zu den Vorwürfen gehörten Versuche Trumps, seinen damaligen Vize Mike Pence zu drängen, die Beglaubigung des Wahlergebnisses am 6. Januar 2021 im Senat abzulehnen, hiess es in dem Dokument.

    «Mit seinen Komplizen startete der Angeklagte eine Reihe von zunehmend verzweifelten Plänen, um die rechtmässigen Wahlergebnisse in sieben Staaten, die er verloren hatte, zu kippen», heisst es in dem 165 Seiten langen Dokument. Trump soll demnach die Öffentlichkeit, Wahlbehörden und seinen eigenen Vizepräsidenten Pence bewusst belogen haben.

    «Obwohl der Angeklagte der amtierende Präsident während der ihm vorgeworfenen Verschwörungen war, war sein Komplott im Grunde privater Natur», schrieb Smiths Team weiter. «Indem er mit einem Team aus privaten Mitverschwörern zusammenarbeitete, agierte der Angeklagte als Kandidat, als er mehrere kriminelle Mittel verfolgte, um durch Betrug und Täuschung die Abläufe der Regierung zu stören, durch die Stimmen gesammelt und gezählt werden – Abläufe, bei denen der Angeklagte als Präsident keine offizielle Rolle innehatte.»

    Das Dokument steht im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Trump soll seine Anhänger damals gezielt aufgestachelt haben, um die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu verhindern. Aufgrund dieser Ereignisse wurde er in der Hauptstadt Washington auf Bundesebene angeklagt.

    Randalierer erklettern am 6. Januar 2021 nach der «Save America»-Kundgebung, bei der Ex-Präsident Donald Trump seine Anhänger zu Protesten aufrief, eine Mauer vor dem US-Kapitol.
    Randalierer erklettern am 6. Januar 2021 nach der «Save America»-Kundgebung, bei der Ex-Präsident Donald Trump seine Anhänger zu Protesten aufrief, eine Mauer vor dem US-Kapitol.
    Keystone/AP Photo/Jose Luis Magana

    Die Anklageschrift wurde neu aufgelegt, nachdem das Oberste Gericht der USA im Juli entschieden hatte, dass Trump für bestimmte Amtshandlungen Immunität geniesst. Diese Entscheidung zwang Sonderermittler Smith dazu, die Vorwürfe gegen Trump entsprechend anzupassen, um das Verfahren weiter voranzutreiben.

    Der Ex-Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Republikaner plädiert auf «nicht schuldig» und bezeichnet die Anklage als «politische Hexenjagd». Seine Anwälte wollen eine Einstellung des Verfahrens erreichen. Keine der beiden Seiten geht davon aus, dass es vor den Wahlen im November zu einem Prozess kommt.

    Die Veröffentlichung des – in Teilen geschwärzten – Dokuments erfolgte nun, nachdem die zuständige Richterin Tanya Chutkan entschieden hatte, es für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Smiths Team argumentiert darin, dass Trump «wie jeder andere Bürger» für seine «privaten Verbrechen» vor Gericht gestellt werden müsse. Die Ankläger legen dar, warum Trump in dem Fall nicht vor Strafverfolgung immun sein sollte, und stützen sich dafür unter anderem auf Zeugenaussagen, Social-Media-Beiträge und direkte Aussagen Trumps.

  • Mittwoch, 2. Oktober 2024, 2.50 Uhr

    Walz vs. Vance: TV-Duell der Vizekandidaten

    Donald Trumps Vizekandidat J. D. Vance und und sein demokratischer Gegner Tim Walz inszenieren sich beide als Männer aus kleinen Verhältnissen. Am Dienstagabend (Ortszeit, 3 Uhr MEZ) duellieren sich die beiden bei ihrer ersten und voraussichtlich einzigen TV-Debatte. Hier geht es zu unserem Live-Ticker des Duells in New York.

  • 19.22 Uhr

    Nach Angriff des Irans klagt Trump über fehlende Führung in USA

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat der US-Regierung von Präsident Joe Biden wegen des iranischen Raketenangriffs auf Israel schwere Vorwürfe gemacht. «Die Welt steht in Flammen und gerät ausser Kontrolle. Wir haben keine Führung, niemanden, der das Land leitet», teilte er mit.

    Der Demokrat Biden sei ein nicht existierender Präsident und Kamala Harris eine abwesende Vizepräsidentin, die mit dem Sammeln von Wahlkampfspenden beschäftigt sei. «Niemand hat das Sagen, und es ist nicht einmal klar, wer verwirrter ist: Biden oder Kamala.» Trump tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Harris an.

  • 09.24 Uhr

    Trump nutzt Naturkatastrophe für Wahlkampf

    Die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan «Helene» im Südosten der USA ist nach einer Zählung am Montag der Nachrichtenagentur AP auf mehr als 130 angestiegen. 600 Personen werden vermisst.

    «Helene» hat ganze Landstriche verwüstet.
    «Helene» hat ganze Landstriche verwüstet.
    Bild: Dave Decker/ZUMA Press Wire

    Der Sturm «Helene» hat in den USA nicht nur Verwüstung angerichtet, sondern beeinflusst aktuell auch den Wahlkampf. Denn einige der betroffenen Gebiete liegen in den wahlentscheidenden Schlüsselstaaten für die US-Präsidentschaftswahl am 5. November.

    Am Nachmittag kreuzte Ex-Präsident Trump in Valdosta auf und verspricht den notleidenden Menschen «viele Hilfsgüter, darunter Treibstoff, Ausrüstung, Wasser und andere Dinge». Dabei wirft er Kamala Harris und Joe Biden Untätigkeit vor. Biden «schläft» und Harris sei «irgendwo unterwegs, macht Wahlkampf und sucht nach Geld», sagt Trump.

    Donald Trump in Valdosta zu Besuch.
    Donald Trump in Valdosta zu Besuch.
    KEYSTONE

    US-Präsident Joe Biden hat Donald Trump infolge dieser Anschuldigungen der «Lüge» bezichtigt. Tatsächlich hat Biden umfassende Bundeshilfen für die notleidende Bevölkerung in die Wege geleitet. Er werde am Mittwoch im Bundesstaat North Carolina mit Vertretern der verantwortlichen Notfallbehörde sprechen und sich auch aus der Luft ein Bild vom Ausmass der Schäden machen, erklärte Biden. «So bald wie möglich» wolle er ausserdem in die ebenfalls betroffenen Staaten Georgia und Florida reisen.

    Harris sagte alle Wahlkampftermine ab, um in Washington die Hilfen zu koordinieren. Zudem erwähnte sie die vom Sturm betroffenen Regionen bei einem Wahlkampfauftritt: «Wir werden diesen Gemeinden so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist, um ihren Wiederaufbau sicherzustellen», sagte Harris am Sonntagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas.

  • Dienstag, 1. Oktober 2024, 6.17 Uhr

    «New York Times» gibt Wahlempfehlung für Harris

    Der Redaktionsausschuss der renommierten US-Zeitung «New York Times» hat gut einen Monat vor der Präsidentschaftswahl in den USA eine Wahlempfehlung für die demokratische Kandidatin Kamala Harris gegeben. «Kamala Harris ist die einzige Wahl», schreibt das sogenannte Editorial Board der Zeitung in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Meinungsartikel. Der republikanische Kandidat Donald Trump sei dagegen «charakterlich nicht qualifiziert».

    Wegen Hurrikan «Helene»: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris spricht am 30. September 2024 in Washington mit Vertretern der Federal Emergency Management Agency (FEMA), die  die die Arbeit bundesstaatlicher, staatlicher und lokaler Behörden bei Überschwemmungen, Hurrikanen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen koordiniert.
    Wegen Hurrikan «Helene»: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris spricht am 30. September 2024 in Washington mit Vertretern der Federal Emergency Management Agency (FEMA), die  die die Arbeit bundesstaatlicher, staatlicher und lokaler Behörden bei Überschwemmungen, Hurrikanen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen koordiniert.
    Bild: Keystone/AP Photo/Jacquelyn Martin

    In Umfragen liefern sich die beiden Kontrahenten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Wahl findet am 5. November statt. In den USA ist es üblich, dass Zeitungen Wahlempfehlungen geben. Die «New York Times» betont, das Editorial Board sei ein Ausschuss von Meinungsjournalisten und unabhängig von der Nachrichtenredaktion.

    Die Zeitung schrieb, es sei schwer vorstellbar, dass es einen unwürdigeren Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten gebe als den mittlerweile wegen Straftaten verurteilten Trump. «Er hat sich als moralisch ungeeignet für ein Amt erwiesen.» Trump habe bewiesen, dass er vom Temperament her ungeeignet sei für ein Amt, das Eigenschaften wie Weisheit, Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen, Mut, Zurückhaltung, Bescheidenheit und Disziplin erfordere - Eigenschaften, die ihm am meisten fehlen. «Wenn die amerikanischen Wähler ihm nicht die Stirn bieten, wird Herr Trump die Macht haben, unserer Demokratie tiefgreifenden und dauerhaften Schaden zuzufügen.»

    «Aus diesem Grund ist Kamala Harris, ungeachtet aller politischen Meinungsverschiedenheiten, die die Wähler mit ihr haben könnten, die einzige patriotische Wahl für das Präsidentenamt», hiess es weiter. Auch wenn sie vielleicht nicht die perfekte Kandidatin für jeden Wähler sei, vor allem nicht für diejenigen, die frustriert und verärgert seien über die Versäumnisse der Regierung - bei Themen wie Einwanderung, Wohnkosten bis hin zur Waffengewalt. «Wir fordern die Amerikaner jedoch auf, die Bilanz von Frau Harris mit der ihres Gegners zu vergleichen. Frau Harris ist mehr als eine notwendige Alternative.»

  • 22.11 Uhr

    Trump wirft Biden Untätigkeit bei «Helene»-Katastrophenhilfe vor

    Nach katastrophalen Verwüstungen durch Hurrikan «Helene» im Südosten der USA hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump der Regierung von Präsident Joe Biden Untätigkeit vorgeworfen. Ja Biden und der demokratische Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper, würden sich sogar besonders anstrengen, betroffenen Menschen in republikanischen Hochburgen nicht zu helfen, sagte Biden am Montag. Der republikanische Gouverneur von Georgia, Brian Kemp, bekomme Biden auch nicht ans Telefon, was Unterstützung vom Bund angehe. Dem widersprachen sowohl Kemp als auch das Weisse Haus.

    Kemp sagte, er habe am Sonntag mit Biden gesprochen und dieser habe ihm alle erdenkliche Hilfe angeboten. Das wisse er sehr zu schätzen. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, verwies - angesprochen auf Trumps Kritik - auf Kemps eigene Aussage.

  • 20.05 Uhr

    Mutmasslicher Trump-Attentäter plädiert auf nicht schuldig

    Der 58 Jahre alte Mann, der ein Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vorbereitet haben soll, hat vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Ryan Wesley Routh wies alle fünf Anklagepunkte zurück, wie unter anderem die Sender CNN und ABC News berichteten.

    Das US-Justizministerium hatte den Hauptverdächtigen gut eine Woche nach dem Anschlagsversuch wegen der versuchten Ermordung eines Präsidentschaftskandidaten angeklagt. Ihm wird ausserdem unter anderem der Besitz einer Feuerwaffe als verurteilter Straftäter und mit unkenntlich gemachter Seriennummer vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung droht Routh eine lebenslange Haftstrafe.

  • 9.46 Uhr

    Joe Biden gratuliert Ex-Präsident Jimmy Carter zum 100. Geburtstag 

    Der 46. Präsident der USA, Joe Biden, gratuliert einem seiner Vorgänger, dem 39. Präsidenten Jimmy Carter zum 100. Geburtstag. «Du warst ein guter Freund», hat der amtierende Präsident laut dem News-Portal «Axios» an Carter gereichtet gesagt.

    Aus seinem Geburtstag macht sich der Friedensnobelpreisträger von 2002 Medienberichten zufolge wenig. Hingegen soll es ihm wichtig sein, seine Stimme für Kamala Harris abgeben zu können. Sein Gesundheitszustand soll nicht sehr gut sein. Im November 2023 ist Carters Ehefrau Rosalynn gestorben, mit der er 77 Jahre lang verheiratet war.

    Jimmy Carters Amtszeit (1977–1981) ist in die Geschichtsbücher als glücklos eingegangen. Kaum ein anderer US-Präsident hat während seiner Präsidentschaft so schwere Blamagen und Niederlagen erleben müssen wie Carter: vom Geiseldrama von Teheran bis hin zum sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Selbst Triumphe wie das Friedensabkommen von Camp David zwischen Ägypten und Israel verblassten dagegen. So war es vor allem die Zeit nach seiner Präsidentschaft, die ihm Respekt und Anerkennung einbrachte.

    Der Demokrat machte sich in den Folgejahren einen Namen als Vermittler in Krisen und mit humanitärer Hilfe. 1982 gründete er gemeinsam mit Ehefrau Rosalynn in Atlanta das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung besonders in ärmeren Ländern. Als Vermittler bei Friedensbemühungen brachte Carter sich ein. 2002 bekam er dafür den Friedensnobelpreis. Seiner Heimat Plains blieb er immer treu. Aus der Hauptstadt Washington zog es ihn zurück in das Örtchen mit ein paar hundert Einwohnern. Jedes Jahr wird er dort bei einem Erdnussfestival gefeiert.

    Jimmy Carter an der Trauerfeier für seine Ehefrau Rosalynn Carter im November 2023. 
    Jimmy Carter an der Trauerfeier für seine Ehefrau Rosalynn Carter im November 2023. 
    sda
  • 20.04 Uhr

    Anklage gegen drei Iraner nach Hack bei Trumps Wahlkampfteam

    Das US-Justizministerium hat nach dem Hacker-Zugriff auf interne Kommunikation des Wahlkampfteams des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump Anklage gegen drei Iraner erhoben. Die Angeklagten arbeiteten für die iranische Regierung, sagte US-Justizminister Merrick Garland.

    Ihnen werde unter anderem materielle Unterstützung von Terrorismus, Telekommunikationsbetrug und Identitätsdiebstahl vorgeworfen. Die Männer hätten versucht, den Wahlkampf von Ex-Präsident Trump vor der Präsidentschaftswahl am 5. November zu untergraben, sagte Garland.

    Zuvor hatten US-Geheimdienste und die Bundespolizei FBI mitgeteilt, dass iranische Hacker Ende Juni und Anfang Juli gestohlenes Material an Personen weitergeleitet haben, die mit dem Wahlkampfteam von Joe Biden - damals noch Präsidentschaftskandidat der Demokraten - in Verbindung standen.

    Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Empfänger auf die Weiterleitung der gestohlenen Infos geantwortet oder in irgendeiner Weise reagiert hätten, hiess es. Die Dokumente wurden auch an grosse US-Medien geschickt, die allerdings auf eine Veröffentlichung verzichteten. Der Iran hatte die Vorwürfe damals zurückgewiesen.

  • 23.21 Uhr

    Donald Trump hat jetzt Uhren aus der Schweiz im Fan-Shop

    Bibeln, Sneaker ... und jetzt auch noch Luxusuhren. Seit heute verkauft US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump auch noch hochwertige Luxusuhren mit seinem Namen. In einem  Werbespot schwärmt Trump von der goldenen, diamantenbesetzten Uhr: «Ich liebe Gold, ich liebe Diamanten.»

    In dem Video heisst es: «Exquisite Swiss Craftmanship», auf dem Ziffernblatt steht «Swiss Made». Wer der Hersteller der Chronometer sein soll, ist bislan nicht bekannt. Die limitierte Auflage umfasst lediglich 147 Exemplare . Käufer*innen der Uhr erhalten zu einem Aufreis von 100'000 US-Dollar ausserdem einen persönlichen, vom ehemaligen Präsidenten unterzeichneten Brief. Darin heisst es: «Es ist Trump-Zeit!» Dazu will Trump seinen Fans noch einige private Zeilen widmen. 

    Jeder Käufer erhält zum Preis von 100'000 US-Dollar ausserdem einen persönlichen, vom ehemaligen Präsidenten unterzeichneten Brief, in dem es heisst: «Es ist Trump-Zeit!» Und eine personalisierte Nachricht von Trump.

  • 18.16 Uhr

    Melania Trump nennt das Überleben ihres Mannes beim Attentat ein «Wunder»

    In ihrem ersten Interview seit zwei Jahren hat die ehemalige US-First-Lady Melania Trump es als «Wunder» bezeichnet, dass ihr Mann das Attentat im Juli überlebte. «Wenn man wirklich darüber nachdenkt, dann war der 13. Juli ein Wunder», sagte Melania Trump am Donnerstag dem US-Sender Fox News, der im Wahlkampf auf Seiten von Ex-Präsident Donald Trump steht.

    Die 54-Jährige beschrieb, wie sie den Moment des Attentats erlebte, als ein Angreifer bei einer Wahlkampfkundgebung in der Kleinstadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania auf ihren Mann schoss. Der 78-jährige Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei wurde bei dem Attentat leicht am Ohr verletzt, der Schütze wurde vom Secret Service erschossen.

    «Ich rannte zum Fernseher und spulte zurück. Und ich sah es mir an. Ich war nur ein paar Minuten im Rückstand», sagte Melania Trump. «Noch wusste niemand wirklich Bescheid. Wenn man ihn auf dem Boden sieht, weiss man nicht, was wirklich passiert ist», sagte sie.

    Die Beamten des Secret Service hätten «phantastisch» gearbeitet, sagte Melania Trump. Nach dem Vorfall hatte es massive Kritik an dem für die Sicherheit von Präsidenten und Ex-Präsidenten zuständigen Dienst gegeben hatte.

  • Donnerstag, 26. September 2024, 0.09 Uhr

    Trump kündigt Kundgebung an Anschlagsort in Pennsylvania an

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump will Anfang Oktober erneut an jenem Ort im Bundesstaat Pennsylvania auftreten, an dem er Mittel Juli Opfer eines Attentats wurde. Das Wahlkampfteam des Ex-Präsidenten kündigte für den 5. Oktober eine Kundgebung auf jenem Gelände in Butler an, wo er damals angeschossen worden war. Der 78-Jährige wolle an den Mann erinnern, der bei der Attacke getötet wurde, und an die zwei Menschen, die verletzt wurden, hiess es. Ausserdem wolle er den Sicherheits- und Rettungskräften für ihren Einsatz danken.

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt in einer Fabrik in North Carolina. 
    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt in einer Fabrik in North Carolina. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Nell Redmond

    Ein Attentäter hatte im Juli in Butler bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei auf Trump geschossen. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

    Trump war im Juli kurz nach dem Attentat beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee aufgetreten, wo er feierlich zum Präsidentschaftskandidaten der Partei gekürt wurde. Dort erzählte er ausführlich von der Attacke auf ihn und erklärte: «Ihr werdet es kein zweites Mal von mir hören, weil es tatsächlich zu schmerzhaft ist, es zu erzählen.» Tatsächlich vergeht aber kaum ein Wahlkampfauftritt, bei dem Trump nicht auf das Attentat eingeht. Oft betont er dabei, er habe sich eine «Kugel für die Demokratie eingefangen».

    Erst vor einigen Tagen hatte es einen weiteren Zwischenfall gegeben: Der Secret Service schoss an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann, der sich in den Büschen versteckt hatte, während der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Die Behörden gehen davon aus, dass auch er ein Attentat auf Trump begehen wollte.

  • 22.54 Uhr

    Trump tadelt Selenskyj: «Er weigert sich, Deal einzugehen»

    Donald Trump wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, dass dieser keine Abmachung mit Moskau treffe, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. «Wir geben weiterhin Milliarden von Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal einzugehen», sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina. Es gebe «so viele Tote», so der Ex-Präsident. «Jeder Deal, selbst der schlechteste Deal, wäre besser gewesen als das, was wir jetzt haben.»

    «Wir haben ein Land, das ausgelöscht wurde und nicht wiederaufgebaut werden kann. Es wird Hunderte von Jahren dauern, es wieder aufzubauen», sagte Trump weiter über die Ukraine. Es gebe nicht genug Geld, um die Ukraine wieder aufzubauen, selbst wenn die gesamte Welt sich zusammentue. Wenn seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris die Präsidentenwahl am 5. November gewinne, würde ihre Regierung «amerikanische Kinder» in die Ukraine schicken, warnte der 78-Jährige. «Wir werden unsere Soldaten nicht auf der anderen Seite des Ozeans sterben lassen.»

  • 3.40 Uhr

    Neue Anklage gegen mutmasslichen Trump-Attentäter

    Gut eine Woche nach dem mutmasslichen Anschlagsversuch auf Donald Trump ist der Hauptverdächtige offiziell wegen der versuchten Ermordung eines Präsidentschaftskandidaten angeklagt worden. Bei dem Vorfall im US-Bundesstaat Florida handle sich um einen direkten Angriff auf die Demokratie, teilte das Justizministerium am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Die Sorge vor politisch motivierter Gewalt in den USA ist mitten im Wahlkampf weiter gross – auch der Kongress handelt.

    Bisher wurden dem 58 Jahre alten Verdächtigen der Besitz einer Feuerwaffe als verurteilter Straftäter und mit unkenntlich gemachter Seriennummer vorgeworfen. Es war erwartet worden, dass gegen ihn noch in weiteren Punkten Anklage erhoben wird. Konkret nennt sich der nun hinzugekommene Anklagepunkt «Versuch der Ermordung eines bedeutenden politischen Kandidaten». Im Falle einer Verurteilung droht Ryan Wesley Routh eine lebenslange Haftstrafe.

    Fast zeitgleich verabschiedete der US-Kongress ein Gesetz, das den Schutz von Präsidentschaftskandidaten verbessern soll. Der Text passierte einstimmig den Senat, wenige Tage zuvor hatte das Repräsentantenhaus einstimmig für den Gesetzesentwurf votiert. Das Gesetz sieht vor, dass dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump und seiner demokratischen Kontrahentin Kamala Harris das gleiche Mass an Secret-Service-Schutz gewährt wird wie dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden. Dieser muss den Text nun noch unterzeichnen.

    Es gibt allerdings Zweifel daran, dass zusätzliche Mittel für den Secret Service so kurz vor der Wahl die Sicherheit der Kandidaten noch massgeblich verbessern können. Der Secret Service ist für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig – unter anderem für den amtierenden Präsidenten, aber auch für frühere Amtsinhaber oder Präsidentschaftskandidaten wie Trump. Seit dem Attentat in der Stadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania vor gut zwei Monaten bekommt Trump bereits den gleichen Schutz wie der amtierende Präsident. Dieser wird allerdings zum Beispiel noch mit Kräften des Verteidigungsministeriums geschützt.

    Ein Schütze hatte damals in Butler bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikanischen Partei das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Ein Besucher der Kundgebung starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Vor gut einer Woche kam es dann zu dem weiteren Zwischenfall: Der Secret Service schoss an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann, der sich in den Büschen versteckt hatte, während der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt.

    Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft bereits einen Brief veröffentlicht, den Routh verfasst haben soll. In dem Schreiben - adressiert an «die Welt» – heisst es: «Dies war ein Attentatsversuch auf Donald Trump, aber ich habe Sie enttäuscht. Ich habe mein Bestes versucht und alles gegeben, was ich aufbringen konnte.» Aus Gerichtsdokumenten geht hervor, dass sich das Mobiltelefon von Routh zuvor rund zwölf Stunden lang am Tatort befand - und damit wohl auch er selbst. Er soll den Anschlag methodisch geplant haben.

    Das Justizministerium teilte ausserdem mit, dass Rouths Mobiltelefon an mehreren Tagen und zu verschiedenen Zeiten zwischen dem 18. August und dem 15. September in der Nähe von Trumps Golfclub und dessen wenige Kilometer entferntem Anwesen in Mar-a-Lago geortet worden sei. Der 58-Jährige wird bis zum Prozessbeginn in Untersuchungshaft bleiben. «Gewalt gegen Amtsträger gefährdet alles, wofür unser Land steht», erklärte US-Justizminister Merrick Garland.

    Am 5. November treten Ex-Präsident Trump und Vizepräsidentin Harris bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander an. Die Stimmung in den USA ist aufgeheizt - die Sorge vor einer weiteren Eskalation ist gross. Trump gab nach dem Vorfall an seinem Golfklub in Florida den Demokraten eine Mitschuld. US-Präsident Biden warnte vor weiterer Gewalt.

  • Mittwoch, 25. September 2024, 3.10 Uhr

    Trump-Team: US-Geheimdienst warnt vor Morddrohungen aus Iran

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist nach Angaben seines Wahlkampfteams vom US-Geheimdienst «über reale und konkrete Bedrohungen aus dem Iran, ihn zu ermorden», informiert worden. Das Ziel des Irans sei es, die Vereinigten Staaten zu destabilisieren und Chaos zu säen, teilte Trump-Sprecher Steven Cheung unter Berufung auf das Büro des nationalen Geheimdienstes mit. Trump sei darüber am Dienstag (Ortszeit) unterrichtet worden.

    «Geheimdienstmitarbeiter haben festgestellt, dass diese fortgesetzten und koordinierten Angriffe in den letzten Monaten zugenommen haben», sagte Cheung weiter. Strafverfolgungsbeamte aller Behörden arbeiteten daran, sicherzustellen, dass Trump geschützt werde und die Präsidentenwahl am 5. November frei von Einmischungen stattfinden werde. «Das Terrorregime im Iran liebt die Schwäche von Kamala Harris und hat Angst vor der Stärke und Entschlossenheit von Präsident Trump», sagte Cheung über Trumps demokratische Kontrahentin, US-Vize Harris.

    Vom Büro des nationalen Geheimdienstes gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die Behörde warnte zu Beginn der Woche, dass ausländische Akteure, darunter Russland und der Iran, Künstliche Intelligenz einsetzen würden, um «ihre jeweiligen Bemühungen zur Wahlbeeinflussung in den USA zu verstärken».

    US-Geheimdienste und die Bundespolizei FBI hatten vor einigen Tagen neue Erkenntnisse über den im August bekanntgewordenen Hacker-Zugriff aus dem Iran auf interne Kommunikation des Wahlkampfteams von Trump publik gemacht. Demnach sollen die iranischen Hacker Ende Juni und Anfang Juli gestohlenes Material an Personen weitergeleitet haben, die mit dem Wahlkampfteam von Joe Biden – damals noch Präsidentschaftskandidat der Demokraten – in Verbindung standen. Ziel solcher Aktionen sei es, Zwietracht zu säen, das Vertrauen in den Wahlprozess zu untergraben und den Ausgang der US-Wahlen zu beeinflussen, hiess es.

  • 21.40 Uhr

    Trump sagt Namen von Stadt in Virginia falsch

    Der frühere US-Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat den Namen der Stadt im US-Staat Virginia falsch gesagt, wo es 2017 zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen rassistischen Demonstranten und Rassismusgegnern kam. Trump sprach am Dienstag bei einem Wahlkampfauftritt im US-Staat Georgia über seine Debatte gegen Vizepräsidentin Kamala Harris. «Sie hat nichts gesagt ausser Lügen, wie Blutbad, wie Charlottestown», sagte Trump. Die Stadt heisst richtig Charlottesville.

  • 20.47 Uhr

    Trump: Deutsche Autobauer sollen amerikanische Firmen werden

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wirbt mit Steuerversprechen um internationale Firmen - darunter auch um deutsche Autobauer. «Ich möchte, dass deutsche Autofirmen zu amerikanischen Autofirmen werden. Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen», sagte Trump bei einer Wahlkampfrede in Savannah im besonders hart umkämpften Bundesstaat Georgia.

    Sollte er die Präsidentschaftswahl am 5. November gewinnen, werde er jedem grossen Unternehmen ein Angebot machen, so der 78 Jahre alte Republikaner weiter. «Ich werde Ihnen die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast und den freien Zugang zum besten und grössten Markt der Welt bieten, aber nur, wenn Sie Ihr Produkt hier herstellen.»

    Voraussetzung sei, dass die Firmen ihre Produkte in den USA herstellten und US-Amerikaner anstellten. «Wenn Sie Ihr Produkt nicht hier herstellen, müssen Sie einen Zoll bezahlen - einen sehr hohen Zoll, wenn Sie Ihr Produkt in die Vereinigten Staaten schicken.» Trump sagte: «Wir werden Autos auf einem Niveau herstellen, das ihr noch nie zuvor gesehen habt. Wir werden Autos herstellen, grösser, besser, schöner, stärker und schneller als je zuvor.»

  • Dienstag, 24. September 2024, 6.20 Uhr

    Trump zu Frauen: «Ihr werdet nicht mehr über Abtreibung nachdenken»

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei einem Wahlkampfauftritt am Montag behauptet, dass er Wählerinnen schützen würde, da er ihre Gemeinden sicherer mache, und dass sie nicht mehr «über Abtreibung nachdenken würden». «Ihr werdet beschützt werden, und ich werde euer Beschützer sein», sagte Trump laut einem Bericht der «New York Times».

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Montag bei seinem Auftritt in Pennsylvania: Mit ihm als Präsidenten würden Frauen «glücklich, gesund, selbstbewusst und frei sein», behauptete er wie immer ohne Ironie.
    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Montag bei seinem Auftritt in Pennsylvania: Mit ihm als Präsidenten würden Frauen «glücklich, gesund, selbstbewusst und frei sein», behauptete er wie immer ohne Ironie.
    Bild: Keystone/AP Photo/Rebecca Droke

    Im hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania, wo Trumps Gegnerin, Vizepräsidentin Kamala Harris, in jüngsten Umfragen einen leichten Vorsprung hat, zeigte sich Trump verärgert über die Vorstellung, dass die Probleme mit Wählerinnen ihn die Wahl kosten könnten. Er behauptete, dass seine – meist rassistischen und herabwürdigenden – Ansagen zu Einwanderern und seine wirtschaftliche Vorschläge bei Wählerinnen Anklang finden würden. «Ich dachte immer, Frauen mögen mich», sagte Trump bei seinem Auftritt. «Aber die Fake News behaupten immer, Frauen mögen mich nicht.»

    Der Ex-Präsident, der vergangenes Jahr wegen sexuellen Missbrauchs der Autorin E. Jean Carroll verurteilt worden war, und der seit Jahren abfällig über Frauen äussert, sagte weiter: «Frauen werden glücklich, gesund, selbstbewusst und frei sein.»

    Anders als von Trump behauptet, stehen Frauen in den USA seiner sexistischen und antifeministischen Haltungen zunehmend ablehnend gegenüber. Vor allem auch das Thema Abtreibung ist für ihn und die gesamte republikanische Partei zur Belastung geworden.

    Im Jahr 2022 hat der Supreme Court der USA das Urteil «Roe vs. Wade» gekippt. 49 Jahre lang räumte es Frauen in den USA das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche ein. Seit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs haben mehr als 21 US-Teilstaaten das Recht auf Abtreibung seither entweder gestrichen oder beschnitten. In mehreren Staaten werden Frauen, Ärzt*innen und anderes medizinisches Personal sowie Personen, die Frauen helfen, eine Abtreibung zu bekommen, strafrechtlich verfolgt.

    Seitdem das Urteil gekippt wurde, wurde jede Abstimmung zu reproduktiven Rechten seit 2022 mit einem Sieg für Befürworter des Rechts auf Abtreibung entschieden.

  • Montag, 23. September 2024, 3.04 Uhr

    Einigung auf Überbrückungshaushalt im US-Kongress

    In den USA ist eine Haushaltssperre offenbar bis nach der Präsidentschaftswahl abgewendet. Für die beiden Kongresskammern haben der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, am Sonntag (Ortszeit) in Washington die parteiübergreifende Einigung mitgeteilt, mit der die Finanzierung der US-Bundesbehörden bis zum 20. Dezember sichergestellt werden soll.

    Über die nun erzielte Einigung soll das Repräsentantenhaus noch in dieser Woche abstimmen. Bislang drohte ein sogenannter Shutdown noch vor der Präsidentschaftswahl am 5. November, da die Finanzierung der staatlichen Einrichtungen in der Verantwortung des Bundes aktuell nur bis Ende September gesichert ist.

    Am Mittwoch vergangener Woche hatte sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im Senat eine Mehrheit der Parlamentarier gegen einen vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump geforderten und für die Zeit bis Ende März angesetzten Überbrückungshaushalt abgelehnt.

    Anders als der abgelehnte Vorschlag enthält die nun erzielte Einigung keine Regelung mehr, die vorsieht, dass Bürger bei der Registrierung für landesweite Wahlen gleichzeitig einen Nachweis über ihre Staatsbürgerschaft erbringen müssen.

    Der neue Gesetzentwurf enthält 231 Millionen Dollar an zusätzlichen Mitteln für den Secret Service, der für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständig ist – und der wegen der zwei Attentatsversuche gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump in die Kritik geraten war. Zudem sollen für die im kommenden Januar anstehende Amtseinführung des nächsten US-Präsidenten zusätzliche 47 Millionen Dollar angesetzt werden.

    Der demokratische Senatsmehrheitsführer Schumer erklärte zu der Einigung, er sei zwar «freut, dass die parteiübergreifenden Verhandlungen schnell zu einer Finanzierungsvereinbarung der Regierung ohne Kürzungen (...) geführt haben». Schumer fügte aber an, die Vereinbarung hätte «bereits vor zwei Wochen getroffen werden können». Der republikanische Repräsentantenhaus-Vorsitzende Johnson bezeichnete die Einigung in einem Schreiben an seine Parteikollegen als «abgespeckten» Überbrückungshaushalt, der «nur die absolut notwendigen Verlängerungen» enthalte. Dies sei der «umsichtigste Weg nach vorne».

  • Sonntag, 22. September 2024, 20.03 Uhr

    Bei Niederlage im November: Trump schliesst Kandidatur 2028 aus

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump will bei der Wahl 2028 nicht erneut antreten, falls er in diesem November eine Niederlage einfahren sollte. Auf die Frage, ob er es sich vorstellen könne, in vier Jahren wieder zu kandidieren, antwortete der 78-jährige Ex-Präsident in der Sendung «Full Measure», die auf mehreren US-Sendern ausgestrahlt wurde: «Nein, das tue ich nicht. Ich denke, das war es dann. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.» Er hoffe aber, diesmal erfolgreich zu sein.

  • 23.50 Uhr

    Vance würde zweite Debatte mit Walz «begrüssen»

    Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance würde eigenen Angaben zufolge eine zweite Debatte mit seinem Kontrahenten Tim Walz begrüssen. Dies berichtet CNN.

    «Ich würde eine zweite Debatte begrüssen. Wir haben Tim Walz tatsächlich eine angeboten, und sie haben dies völlig abgelehnt», sagte Vance demnach in Leesport im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. «Ich bin eigentlich der Meinung, dass man sich diesen Job verdienen sollte.»

    Zuvor hatte sein Chef Donald Trump eine zweite TV-Debatte mit seiner Kontrahentin abgelehnt, weil diese «zu spät» stattfinden würde.

  • 21.47 Uhr

    Trump bekräftigt seine Ablehnung

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat ein weiteres TV-Duell bislang abgelehnt und bekräftigte diese Haltung nach Harris' Zusage bei CNN erneut.

    «Sie hat an einer Debatte teilgenommen. Ich habe zwei hinter mir», sagte er bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat North Carolina. «Für eine weitere Debatte ist es zu spät. Ich würde es in vielerlei Hinsicht gerne tun, aber es ist zu spät.»

  • 19.06 Uhr

    Harris drängt Trump zu zweitem TV-Duell

    Kamala Harris hat die Einladung des TV-Senders CNN für ein zweites TV-Duell angenommen – und drängt ihren Kontrahenten Donald Trump, daran teilzunehmen.

    «Vizepräsidentin Harris ist bereit für eine weitere Gelegenheit, mit Donald Trump auf einer Bühne zu stehen», schrieb die Vorsitzende ihrer Kampagne, Jen O'Malley Dillon, in einer Erklärung. «Donald Trump sollte kein Problem damit haben, dieser Debatte zuzustimmen.»

    Harris schrieb ausserdem auf X, ehemals Twitter, dass sie «gerne eine zweite Präsidentschaftsdebatte annehmen» werde und dass sie hoffe, dass Trump am 23. Oktober hinzukommen werde.

  • 18.57 Uhr

    Harris-Unterstützer Stevie Wonder geht vor US-Wahl auf Tour

    Der legendäre Soul-Musiker Stevie Wonder («Superstition») will seinen Ikonen-Status ein weiteres Mal für eine politische Botschaft nutzen. Im Vorfeld der nahenden US-Präsidentschaftswahl werde er im Oktober auf Tour gehen und für das Motto «Freude über Wut, Güte über Schuldzuweisungen, Frieden über Krieg» eintreten, teilte der 74-Jährige mit. Die Tour mit dem Titel «Sing Your Song! As We Fix Our Nation's Broken Heart» sieht zehn Auftritte in acht US-Bundesstaaten vor, darunter politisch heisss umkämpfte Swing States wie Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Georgia und North Carolina.

    Wonder war im August bereits beim Parteitag der US-Demokraten in Chicago aufgetreten, um den Wahlkampf von Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu unterstützen. Dort gab er seinen Hit «Higher Ground» zum Besten und rief Wähler in einer kurzen Rede dazu auf, ihre Stimme am 5. November für «Freude statt Wut» abzugeben, also für Harris statt für ihren republikanischen Konkurrenten Donald Trump. So explizit ergriff er nun in seiner Tour-Ankündigung nicht Partei, auch wenn das Motto das gleiche bleibt.

    Der 25-fache Grammy-Gewinner und Autor bahnbrechender 70er-Jahre-Alben («Innervisions», «Songs In The Key Of Life») hatte kürzlich mit dem Lied «Can We Fix Our Nation's Broken Heart», einem Plädoyer für Einigkeit, seinen ersten Song seit vier Jahren veröffentlicht.

  • 11 Uhr

    Trotz Einwänden: Umstrittene Handauszählung in US-Bundesstaat Georgia beschlossen

    Die Wahlkommission im US-Bundesstaat Georgia hat eine umstrittene Handauszählung der in Wahllokalen abgegebenen Stimmen für die Präsidentenwahl 2024 im November beschlossen - trotz der Einwände von Wahlbeamten und Wahlhelfern. Verbündete des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hätten diese Regel in der Kommission durchgesetzt, schrieb der US-Sender CNN. Kritiker befürchten unter anderem ein Chaos am Wahltag sowie eine verzögerte Bekanntgabe des Ergebnisses in diesem zwischen Republikanern und Demokraten heiss umkämpften Bundesstaat, wie der Sender CBS berichtete. Die Abstimmung in der Kommission erfolgte mit drei zu zwei Stimmen.

    Georgia gehört zu den sogenannten Swing States, in denen das Ergebnis zwischen Republikanern und Demokraten besonders knapp werden kann. Bereits nach der verlorenen Wahl 2020 hatte Trump die Auszählung in Georgia infrage gestellt und unter anderem von Wahlfälschung gesprochen. CBS zufolge befürchten Demokraten, dass die Trump nahestehenden Republikaner nun den Boden für einen neuen Versuch bereiten könnten, das Wahlergebnis infrage zu stellen, falls Trump wieder knapp verlieren sollte.

  • 22.52 Uhr

    Kamala Harris: «Wer bei mir einbricht, wird erschossen»

    US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat im Rahmen ihrer Wahlkampagne einer überraschten Oprah Winfrey gebeichtet, sie und ihr Mitkandidat Tim Walz seien Waffenbesitzer. Wer bei ihr zu Hause einbreche, werde erschossen. «I'm a gun owner, Tim Walz is a gun owner,.. if somebody breaks in my house, they're getting shot.»

    Das Publikum zeigte sich amüsiert, Harris schob schnell hinterher, dass sie das vielleicht nicht hätte sagen sollen. Die ehemalige Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und Generalstaatsanwältin von Kalifornien nutzte die Gelegenheit, um ihre Haltung zum 2. Zusatzartikel zur Verfassung der USA zur Sprache zu bringen. «Beim Thema der Waffengewalt haben viele Leute zu lang falsche Alternativen suggeriert, dass man entweder für den zweiten Verfassungszusatz sein kann oder dass man allen ihre Waffen wegnehmen will. Ich bin für den zweiten Verfassungszusatz und ich bin für ein Verbot von Sturmgewehren und für generelle Background-Checks.»

    Harris, die unter dem Schutz des Secret Service steht, äusserte sich inmitten erhöhter Besorgnis über politische Gewalt nach einem zweiten potenziellen Attentatsversuch auf Donald Trump.

    Kamala Harris: «Wer bei mir einbricht, wird erschossen.»

    Kamala Harris: «Wer bei mir einbricht, wird erschossen.»

    US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat im Rahmen ihrer Wahlkampagne einer überraschten Oprah Winfrey gebeichtet, sie und ihr Mitkandidat Tim Walz seien Waffenbesitzer.

    20.09.2024

  • 19.48 Uhr

    Secret Service legt konkrete Fehler bei Trump-Attentat offen

    Nach dem Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat der Secret Service konkrete Fehler eingeräumt. Eine interne Untersuchung habe verschiedene Kommunikationsversäumnisse offengelegt, auch im Austausch mit lokalen Einsatzkräften, sagte der geschäftsführende Leiter der Behörde, Ronald Rowe, in Washington.

    Einige wichtige Informationen seien nicht über den üblichen Kommunikationskanal weitergegeben worden und habe damit nicht alle erreicht, sagte er. Probleme seien vorab erkannt, aber nicht an Vorgesetzte weitergereicht und nicht behoben worden.

    Rowe sagte, einzelne Agenten, die das Gelände im Voraus kontrolliert hätten, seien nachlässig gewesen, was zu einem Verstoss gegen Sicherheitsvorgaben geführt habe. «Diese Mitarbeiter werden zur Rechenschaft gezogen.» Er betonte, seit dem Attentat seien verschiedene technische und organisatorische Veränderungen angeschoben worden.

    Seit der Attacke bekomme Trump ausserdem den gleichen Schutz wie der amtierende Präsident. Rowe verwies zugleich auf die besondere Belastung des Secret Service durch das Wahljahr und viele andere hochrangige Veranstaltungen. «Wir haben nur begrenzte Ressourcen, und wir reizen diese Ressourcen im Moment bis zum Maximum aus.»

  • 19.04 Uhr

    Haitianisch-amerikanische Journalisten leiden unter Trump-Behauptung

    Seit 25 Jahren berichtet die Nachrichtenseite «Haitian Times» über die Belange der haitianisch-amerikanischen Community. Die vom republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im TV-Duell mit Kamala Harris erhobene Falschbehauptung, haitianische Migranten verspeisten in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio die Haustiere der Einwohner, Hunde und Katzen, hat für die Arbeit der Journalisten des Mediums offenbar dramatische Folgen. Nachdem sie über die Story berichtet hätten, seien sie belästigt und eingeschüchtert worden, hätten rassistische Botschaften erhalten, berichteten sie.

    Eine Mitarbeiterin der Nachrichtenseite fand sich plötzlich inmitten eines Polizeieinsatzes in ihrem Zuhause wieder, nachdem ihr jemand fälschlich ein grausames Verbrechen nachgesagt hatte. Die «Haitian Times» sagte ein geplantes Forum in Springfield ab - und deaktivierte die Kommentarfunktion unter ihren Artikeln über das Thema, nachdem sich dort Drohungen und böswillige Statements gehäuft hatten.

    Das Medium, das seine Journalisten in Haiti an Sicherheitstrainings des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) teilnehmen liess, hat nun auch um Rat gebeten, wie es seine Mitarbeiter in den USA schützen kann, wie der Gründer und Herausgeber Garry Pierre-Pierre berichtete. «So etwas haben wir noch nie erlebt», sagte er am Mittwoch.

  • 17.16 Uhr

    Vorzeitige Stimmabgabe beginnt in drei US-Bundesstaaten

    Sechseinhalb Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl haben die ersten Amerikaner in Wahllokalen ihre Stimmen abgegeben. In Minnesota, South Dakota und Virginia war ab Freitag eine vorzeitige, persönliche Stimmabgabe möglich. An einigen Wahllokalen bildeten sich Schlangen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachten. «Warum nicht versuchen, der erste zu sein?», sagte der 37-jährige Jason Miller in Minneapolis. Er habe «gegen verrückt» gestimmt, sagte er, ohne dabei den Namen zu nennen. «Ich glaube, es ist ziemlich offensichtlich.»

    Ab Mitte Oktober ist in rund einem Dutzend weiteren US-Bundesstaaten die vorzeitige persönliche Stimmabgabe möglich. Auch von der Briefwahl machten in der Vergangenheit viele Amerikaner Gebrauch. Zuletzt hatten Wahlbeauftragte in mehreren Regionen der USA allerdings vor Problemen bei der US-Post gewarnt. Post-Chef Louis DeJoy versicherte am Montag, die Zustellung der Briefwahlunterlagen werde funktionieren.

  • 9.17 Uhr

    Lady Gagas Vater unterstützt Trump

    Der Vater von Lady Gage, Ray Germanotta, führt mit seiner Frau in New York ein bekanntes Restaurant. In einem TV-Interview hat er bekannt, Trump wählen zu wollen. Dieser sei zwar ruppig, aber er sei ein Patriot und seine Politik sei gut. Über Kamala Harris urteilt er: «Und die andere wird nur sagen, was sie sagen muss, um gewählt zu werden.»

    Lady Gaga gilt als den Demokraten zugewandt. Im aktuellen Wahlkampf hat sie nicht bekannt gegeben, wem sie ihre Stimme geben wird. Neustes Indiz für ihre Präferenz ist, dass sie Taylor Swifts Post geliket hat, in dem diese ihre Unterstützung von Kamala Harris kundgetan hat. 

  • 5.55 Uhr

    Trump: «Die jüdischen Menschen haben viel damit zu tun, wenn ich verliere»

    Der frühere Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Washington behauptet, dass «die jüdischen Menschen viel mit einer Niederlage zu tun hätten», sollte er die Präsidentschaftswahl im November nicht gewinnen. Dies berichtet die «New York Times». Bei der Veranstaltung sollte es vor allem um die Verurteilung von und den Kampf gegen Antisemitismus in den USA gehen.

    Trump habe die Behauptung bei einer zweiten Veranstaltung wiederholt, die sich an israelische Amerikaner richtete. Er habe Juden, die er als «für den Feind stimmend» bezeichnete, die theoretische Zerstörung Israels angelastet, die eintreten würde, sollte er die Wahl verlieren.

    US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (r.) küsst seine Mega-Geldgeberin Miriam Adelson (l.), am Donnerstag in Washington bei einer Veranstaltung, bei der es um den Kampf gegen Antisemitismus in den USA ging.
    US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (r.) küsst seine Mega-Geldgeberin Miriam Adelson (l.), am Donnerstag in Washington bei einer Veranstaltung, bei der es um den Kampf gegen Antisemitismus in den USA ging.
    Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo

    Trump erging sich bei dem Auftritt in Klagen gegen jüdische Amerikaner, die nicht für ihn gestimmt haben. Der Kandidat wiederholte seine Verurteilung der Juden, die für die Demokraten stimmten, und schlug in seiner wie immer weitgehend inkohärenten Rede vor, dass die Demokratische Partei einen «Einfluss oder Fluch» auf jüdische Amerikaner habe und dass ihm aufgrund seiner Israel-Politik «100 Prozent» der jüdischen Stimmen gebührten.

  • 5.35 Uhr

    Harris würde auf Einbrecher schiessen

    Die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris äussert sich zunehmend offen über ihren Waffenbesitz. Bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Talk-Legende Oprah Winfrey am Donnerstag sagte sie zum ersten Mal, wie sie ihre Waffe einsetzen würde.

    Sie sprach zunächst über ihre Bemühungen, die Waffengewalt in den USA einzugrenzen und ein Verbot von Sturmgewehren zu verabschieden. Dann kam sie – für Winfrey überraschend – auf ihre eigene Handfeuerwaffe zu sprechen. Wenn jemand in ihr Haus einbreche, werde sie auf ihn schiessen, erklärte Harris. «Das hätte ich wahrscheinlich nicht sagen sollen. Meine Mitarbeiter werden sich später darum kümmern.»

    Bereits im TV-Duell mit ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump hatte sich die 59-Jährige als Waffenbesitzerin geoutet – und ihren Vizekandidaten Tim Walz gleich mit. Als sie versuchte, Trumps Vorwurf zu entkräften, sie wolle den Amerikanern die Waffen wegnehmen, erklärte sie: «Tim Walz und ich sind beide Waffenbesitzer. Wir nehmen niemandem die Waffen weg.»

    Harris hatte erstmals 2019 bekannt, im Besitz einer Schusswaffe zu sein. «Ich besitze eine Waffe aus demselben Grund wie wahrscheinlich die meisten Menschen – zur persönlichen Sicherheit», sagte sie damals zu Reportern. «Ich war eine Karrierestaatsanwältin.»

  • 3.24 Uhr

    Oprah Winfrey unterstützt Harris mit Live-Sendung

    Die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich bei einer Veranstaltung mit Talk-Legende Oprah Winfrey um noch unentschlossene und unmotivierte Wähler bemüht. Das Event unter dem Titel «Unite for America» am Donnerstag (Ortszeit) wurde per Livestream auf mehreren Plattformen ausgestrahlt. Allein bei Youtube schalteten sich zum Start der Sendung mehr als 250'000 Menschen zu.

    Übertragen wurde die Show aus Michigan, einem bei der Wahl im November zwischen Demokraten und Republikanern umkämpften Bundesstaat. Harris durfte sich dabei auf Prominente wie Bryan Cranston, Jennifer Lopez und Meryl Streep stützen. Es wurden aber auch die Geschichten «normaler» Wähler präsentiert, um Harris' Botschaft zu verbreiten.

    «Wir alle haben diese Momente in unserem Leben, in denen es Zeit ist, aufzustehen», antwortete Harris, als Winfrey sie nach dem Moment fragte, in dem sie nach dessen Rückzug aus dem Rennen ums Weisse Haus vom «Running mate» Joe Bidens zur Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei wurde. Sie habe sich auf gewisse Weise verantwortlich gefühlt, sagte Harris.

  • 0.55 Uhr

    Harris-Kampagne verweist auf Nähe Trumps zu Gouverneurskandidat

    Nach einem Bericht über fragwürdige Kommentare eines republikanischen Gouverneurskandidaten hat das Wahlkampfteam der Demokratin Kamala Harris an die Verbindungen des Mannes zu ihrem Rivalen bei der Präsidentschaftswahl, Donald Trump, erinnert. Dem Bericht des Nachrichtensenders CNN zufolge soll sich der schwarze Vizegouverneur von North Carolina, Mark Robinson, online rassistisch und sexualisiert geäussert haben.

    In einem X-Beitrag veröffentlichte die Harris-Kampagne Videoclips, in denen Trump Robinson lobt und ihn als «besser als Martin Luther King» bezeichnet – über Schlagzeilen von CNN. Eine weitere Aufnahme zeigt Trump und Robinson Seite an Seite. CNN berichtete am Donnerstag, Robinson habe die Bürgerrechtsikone Martin Luther King Jr. scharf angegriffen und sich einst selbst als «schwarzen Nazi» bezeichnet. Sollte er die Gouverneurswahl gewinnen, wäre er der erste Schwarze in diesem Amt in North Carolina.

    Robinson und Trump haben in dem Bundesstaat mehrfach gemeinsam Wahlkampf gemacht. Beim Parteitag der Republikaner im Sommer hielt Robinson eine Rede. Einem Wahlkampfauftritt des republikanischen Kandidaten für die Vizepräsidentschaft, J.D. Vance, am Mittwoch in Raleigh blieb er jedoch fern.

  • Freitag, 20. September 2024, 0.30 Uhr

    Von Trump unterstützter Kandidat soll sich «schwarzer Nazi» genannt haben

    Mark Robinson will Gouverneur von North Carolina werden. Dabei hat er Rückhalt von Donald Trump – trotz vieler Entgleisungen in der Vergangenheit. Nun berichtet CNN über abgründige Einträge auf einer Porno-Website. Mark Robinson ist schon in der Vergangenheit mit haarsträuben Aussagen aufgefallen, die ihn eigentlich als wählbaren Kandidaten disqualifizieren müssten. Dennoch ist er weiter im Rennen um das Gouverneursamt im US-Bundesstaat North Carolina. Jetzt kommen neue drastische Vorwürfe hinzu.

    Auf einer Porno-Webseite soll sich Robinson als «schwarzer Nazi» bezeichnet haben. Trotzdem weist er Rücktrittsforderungen aus seiner eigenen Partei zurück. «Wir bleiben im Rennen», sagte Mark Robinson in einer am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Videobotschaft.

    Den CNN-Bericht  zu seinen umstrittenen Äusserungen nannte er «anzügliche Boulevardlügen». Die Wähler würden seinen Charakter kennen, erklärte er weiter. Auch die zahlreichen Indizien, mit denen CNN ihn mit einem Nutzernamen auf der Pornoseite in klare Verbindung bringt, wischte er beiseite.

    Der Sender berichtete, Robinson habe sich vor mehr als einem Jahrzehnt auf einer Porno-Website namens «Nude Africa» («Nacktes Afrika») als «Perverser» und «schwarzer Nazi» bezeichnet. Der Afroamerikaner schrieb demnach zudem, Sklaverei sei «nicht schlecht. Manche Leute sollten Sklaven sein. Ich wünschte, jemand würde Sklaverei wiederbringen. Ich würde sicher ein paar kaufen»

  • 11 Uhr

    Daher die Mär von den Katzen- und Hunde-Fressern

    Erst bekundet James David Vance, er erfinde manchmal Geschichten, um auf ein Thema aufmerksam zu machen. Er sagt das mit Blick auf Donald Trumps Weisheit, dass Migranten in Springfield, Ohio, die Haustiere der Bevölkerung essen.

    Und dennoch hat ein Sprecher von Vance dem «Wall Street Journal» (WSJ) auch handfeste Beweise übergeben wollen – in Form eines Polizeiberichts, nach dem eine Bürgerin vermutet, Haitianer hätten womöglich ihr verschwundenes Büsi verspeist, dass auch noch Miss Sassy heisst. Sassy heisst frech oder unverschämt.

    Ein WSJ-Reporter hat bei Anna Kilgore nachgefragt: Die Dame trägt ein Trump-Shirt und ein Trumpcap. Sie berichtet, dass Miss Sassy tatsächlich im August verschwunden war, sich ein paar Tage später jedoch im Keller wiederfand.

    Die Frau sagte weiter, sie habe sich inzwischen mit Hilfe ihrer Tochter und einer Übersetzungsapp bei ihren haitianischen Nachbarn entschuldigt.

    Das hat JD Vance nicht vor: Der 40-Jährige spricht zwar nicht mehr über Migranten, die Tiere essen, doch er will von «einer Zahl von Einwohnern gehört haben, dass es Bereiche in der Stadt gebe, in die sie sich nicht mehr trauen würden.

  • 10 Uhr

    Kreml will Harris mit Fake-Clip Fahrerflucht anhängen

    «Ich kann nicht länger schweigen», sagt das scheinbare Opfer in dem Video, das millionenfach gesehen wurde: Eine Frau im Rollstuhl berichtet, sie sei vor 13 Jahren in San Francisco von Kamala Harris angefahren worden. Die Demokratin habe Fahrerflucht begangen: Ihr Kindheit «ging zu schnell zu Ende» gegangen, klagt die Frau.

    Doch der Clip ist eine Lüge: Der Sender KBSF-TV existiert nicht. Röntgenbilder, die in dem Video gezeigt werden, stammen von einer Gesundheitswebseite, weiss die Nachrichtenagentur AP: Hinter dem Ganzen soll eine russische Trollfabrik stecken. Sie nenne sich Storm-1516 oder CopyCop. Laut «Microsoft» nimmt der Kreml Harris nun verstärkt ins Visier: Weitere Fake News dürften folgen.

    «Die Leute sind hitziger, je näher die Wahl rückt», wird Microsoft-Mann Clint Watts zitiert. «Die Leute tendieren dazu, Informationen von Quellen zu beziehen, die sie nicht wirklich kennen oder von denen sie gar nicht wüssten, wie sie sie bewerten sollen.»

    Ein anderes Fake-Video jener Trollfabrik zeigt offenbar, wie zwei Schwarze eine weisse Frau bei einem Trump-Auftritt verprügeln. «Das ist die Art von Zeug, die Bürgerkriege auslösen», laute ein Kommentar dazu.

  • 6.11 Uhr

    Harris kritisiert Trump für Massenausschaffungspläne

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihren republikanischen Rivalen Donald Trump für dessen Wahlversprechen kritisiert, Millionen Menschen aus den USA auszuschaffen.

    In einer Rede bei der jährlichen Führungskonferenz des Congressional Hispanic Caucus Institute am Mittwoch warf sie die Frage auf, ob der 78-Jährige bei dem Vorhaben, in grosser Zahl irreguläre Migranten abzuschieben, auf umfassende Razzien und Internierungslager setzen werde. Das Land könne beides schaffen, sagte sie: Einwanderern einen Weg zur Staatsbürgerschaft anbieten und zugleich die Grenze sichern. «Wir können beides tun und wir müssen beides tun.»

    Trump, der in Uniondale auf der Insel Long Island im Bundesstaat New York eine Wahlkampfkundgebung abhielt, setzte in der Frage am Mittwoch weiter auf Alarmismus. «Wir zerstören einfach das Lebensgefüge in unserem Land. Und wir werden das nicht länger hinnehmen. Und wir müssen diese Leute loswerden. Gebt mir eine Chance», sagte er.

    Harris verwies auf die Einwanderungspolitik der Trump-Regierung, als sie um die Stimmen hispanischer Wähler warb. «Während wir dafür kämpfen, unsere Nation einer besseren Zukunft zuzuführen, werden Donald Trump und seine extremistischen Verbündeten weiter versuchen, uns zurückzuwerfen», sagte Harris. «Wir alle erinnern uns, was sie getan haben, um Familien auseinander zu reissen. Und nun haben sie versprochen, die grösste Ausschaffung, eine Massenssusschaffung, in der amerikanischen Geschichte vorzunehmen.»

    «Wie soll das passieren? Massive Razzien? Massive Internierungslager? Wovon reden sie?», frage Harris.

  • 4.21 Uhr

    Trump macht ausgerechnet in Hochburg der Demokraten Wahlkampf

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump trägt seine Botschaft in eine Hochburg der Demokraten. Der 78-Jährige reiste am Mittwoch nach Uniondale auf der zum Bundesstaat New York gehörenden Insel Long Island. Das Gebiet könnte wichtig werden für das Vorhaben der Republikaner, die Kontrolle über das Repräsentantenhaus zu behalten.

    Trump pocht darauf, dass er den Bundesstaat bei der Wahl im November für sich gewinnen kann. Von der Metropole New York zeichnet er das Bild eines gefährlichen und schmutzigen Verbrechensgebiets. «Was zur Hölle habt Ihr zu verlieren?», lautet seine Frage an die Einwohner. Trump hatte bei der Wahl 2020 in New York mehr als 20 Prozentpunkte Rückstand auf seinen Rivalen Joe Biden.

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Mittwoch in der Demokraten-Hochburg Uniondale (New York).
    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump am Mittwoch in der Demokraten-Hochburg Uniondale (New York).
    Bild: Keystone/AP Photo/Frank Franklin II

    Gegen Ende seiner Rede erklärte Trump, er wolle eine vorübergehende Obergrenze für Kreditkartenzinsen in Höhe von etwa zehn Prozent einführen. Details, wie er das erreichen will und welche Bedingungen ihm genau vorschweben, blieb er schuldig. Sein Wahlkampfteam liess Fragen dazu zunächst ebenfalls unbeantwortet.

    Der republikanische Senator Josh Hawley hat einen Gesetzesvorschlag eingebracht, der eine Begrenzung von Kreditkartenzinsen auf etwa 18 Prozent vorsieht. Am anderen Ende des politischen Spektrums haben der unabhängige Senator Bernie Sanders, der sich selbst als demokratischen Sozialisten beschreibt, und die demokratische Repräsentantenhausabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez in der Vergangenheit eine Begrenzung auf 15 Prozent vorgeschlagen.

  • 3.26 Uhr

    FBI: Iranische Hacker schickten Biden-Team gestohlene Infos

    US-Geheimdienste und die Bundespolizei FBI haben neue Erkenntnisse über den im August bekanntgewordenen Hacker-Zugriff aus dem Iran auf interne Kommunikation des Wahlkampfteams des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump publik gemacht. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Behörden hervorgeht, sollen die iranischen Hacker Ende Juni und Anfang Juli gestohlenes Material an Personen weitergeleitet haben, die mit dem Wahlkampfteam von Joe Biden – damals noch Präsidentschaftskandidat der Demokraten – in Verbindung standen.

    Ziel solcher Aktionen sei es, Zwietracht zu säen, das Vertrauen in den Wahlprozess zu untergraben und den Ausgang der US-Wahlen zu beeinflussen, heisst es in der gemeinsamen Mitteilung von FBI, ODNI (Büro des nationalen Geheimdienstes) und Cisa (Behörde für Cybersicherheit). Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Empfänger auf die Weiterleitung der gestohlenen Infos geantwortet oder in irgendeiner Weise reagiert hätten. Die iranischen Hacker setzten demnach ihre Bemühungen fort, gestohlenes, nicht öffentliches Material des Trump-Teams an US-Medien zu schicken.

    Die Behörden warnten, dass «ausländische Akteure» vor den Präsidentenwahlen am 5. November ihre Aktivitäten zur Beeinflussung der Wahlen verstärkten. «Insbesondere Russland, der Iran und China versuchen, die Spaltung der Gesellschaft in den USA zu ihrem eigenen Vorteil zu verschärfen, und sehen Wahlen als Momente der Verwundbarkeit.» Derartige Einflussnahme sei eine unmittelbare Bedrohung für die USA und werde nicht toleriert.

  • Donnerstag, 19. September 2024, 3.10 Uhr

    Microsoft-Topmanager warnt vor Einfluss-Attacken vor US-Wahl

    Aus der Tech-Branche kommt eine eindringliche Warnung vor ausländischen Einflussversuchen unmittelbar vor der US-Präsidentenwahl im November. «Ich denke, dass der gefährlichste Moment 48 Stunden vor der Abstimmung kommen wird», sagte Microsoft-Präsident Brad Smith in einer Anhörung im US-Senat am Mittwoch. Das sei die Lehre unter anderem aus russischen Aktionen vor der Parlamentswahl in der Slowakei im vergangenen Herbst sowie in anderen Ländern.

    Es gebe «reale und ernsthafte Risiken», betonte Smith. Es sei zwar ein Rennen um den Einzug ins Weisse Haus zwischen Donald Trump und Kamala Harris. «Aber es ist auch ein Wahlkampf von Iran gegen Trump und Russland gegen Harris», sagte er. Zudem seien der Iran, Russland und China vereint in dem Bestreben, «die Demokratie in den Augen unserer Wähler zu diskreditieren», warnte der Microsoft-Manager. Die Präsidentenwahl ist am 5. November.

    Die USA hatten erst vor wenigen Tagen eine aus Russland gesteuerte Kampagne auffliegen lassen, die rechte Influencer einspannte. Zudem wurden täuschend echt aussehende Kopien der Websites von Medien wie des konservativen Senders Fox News oder der «Washington Post» mit gefälschten Beiträgen ins Netz gestellt. Russland versucht schon seit Jahren, über Online-Plattformen Spannungen in der amerikanischen Gesellschaft zu verstärken.

    Erst am Mittwoch habe eine russische Gruppe ein mit Hilfe von KI manipuliertes Video der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Harris veröffentlicht, in dem ihr Worte in den Mund gelegt worden seien, die sie nie gesagt habe, sagte Smith. In der Slowakei habe Russland im vergangenen Jahr zwei Tage vor der Parlamentswahl eine künstlich erstellte Audioaufnahme veröffentlichen lassen, die einer der Parteien schaden sollte. Die russische Regierung sei «sehr fähig und sehr raffiniert».

  • 23.06 Uhr

    Teamster-Gewerkschaft gibt keine Wahlempfehlung ab

    Die amerikanische Gewerkschaft Teamster gibt für die Präsidentschaftswahl im November keine Empfehlung ab. Die Gewerkschaft teilte am Mittwoch mit, weder die demokratische Kandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris noch der republikanische Ex-Präsident Donald Trump hätten ausreichende Unterstützung unter den 1,3 Millionen Teamster-Mitgliedern.

    Leider habe keiner der beiden Kandidaten ernsthafte Zusagen machen können, um sicherzustellen, dass die Interessen der Arbeitnehmer immer vor denen des Grosskapitals stünden, erklärte Teamsters-Präsident Sean O'Brien. «Wir haben sowohl von Trump als auch von Harris die Zusage verlangt, sich nicht in wichtige Gewerkschaftskampagnen oder Kernbranchen der Teamsters einzumischen und das Streikrecht unserer Mitglieder zu respektieren, aber wir konnten diese Zusagen nicht bekommen.»

    Vizepräsidentin Harris wirbt seit langem um die Stimmen von Gewerkschaftsmitgliedern und hat die Unterstützung der Mittelschicht zu ihrem zentralen politischen Ziel erklärt. Sie traf am Montag eine Gruppe von Teamster-Vertretern. Trump traf sich ebenfalls mit einem Gremium von Teamstern und lud O'Brien ein, auf dem republikanischen Parteitag zu sprechen, wo der Gewerkschaftsführer gegen Gier der Unternehmen wetterte.

    Die Teamsters erklärten am Mittwoch, dass Trump in internen Umfragen unter ihren Mitgliedern einen Vorsprung gegenüber Harris habe. Die Teamster-Gewerkschaft hat sich deutlich später als andere grosse Gewerkschaften zur bevorstehenden Wahl geäussert: Die AFL-CIO und die United Auto Workers empfahlen bereits eine Stimme für Harris.

  • 21.53 Uhr

    Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris in zwei Schlüsselstaaten vor Trump

    In einer neuen Umfrage zur US-Präsidentschaftswahl liegt die demokratische Kandidatin Kamala Harris in zwei besonders wichtigen Bundesstaaten deutlich vor ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump. Laut der von der Quinnipiac-Universität veröffentlichten Erhebung lag Harris in Pennsylvania bei 51 Prozent der Stimmen, während Trump 45 Prozent verzeichnete. In Michigan war das Verhältnis demnach 50 zu 45 Prozent.

    Die Umfrage wurde nach dem TV-Duell der beiden Kandidaten vom 10. September erstellt, das Harris nach allgemeiner Einschätzung für sich entschieden hatte. In Pennsylvania verbesserte sich die Demokratin gegenüber der August-Umfrage desselben Instituts um drei Prozentpunkte. Im Bundesstaat Wisconsin ergab die Umfrage ein knapperes Bild: Dort kam Harris auf 48 Prozent der Stimmen, während Trump 47 Prozent verzeichnete.

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.
    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.
    Matt Rourke/AP/dpa

    Pennsylvania, Michigan und Wisconsin zählen zur Gruppe von insgesamt sieben US-Bundesstaaten, in denen das Rennen besonders knapp ist. In den Staaten Arizona, Georgia und North Carolina liegt Trump laut einem Umfragen-Mix der Website realclearpolitics knapp vorn, im siebten Staat, Nevada, führt demnach Harris mit hauchdünnem Vorsprung.

    Pennsylvania ist besonders umkämpft, da dieser Bundesstaat einem Kandidaten mehr Wahlleute bringt als jeder der anderen sechs Staaten. In dem nordöstlichen Bundesstaat fand das TV-Duell statt, und am 13. Juli wurde dort in der Kleinstadt Butler das Attentat auf Trump verübt, bei dem der 78-Jährige leicht verletzt wurde.

    Der US-Präsident wird nicht direkt gewählt, sondern von einem Wahlleute-Kollegium, in das die Bundesstaaten ihre Repräsentanten entsenden. Für den Wahlsieg wird eine Mehrheit von 270 der insgesamt 538 Wahlleute benötigt. Dabei gilt in fast allen Bundesstaaten die Alles-oder-nichts-Regel, so dass der Gewinner alle Wahlleute zugeschlagen bekommt.

    In den meisten Bundesstaaten herrschen klare Mehrheitsverhältnisse, so dass nicht fraglich ist, ob sie für Harris oder Trump stimmen werden. Somit hängt wie bei der diesjährigen Wahl am 5. November der Ausgang oft nur von einer Handvoll Bundesstaaten ab, und dort machen teils nur ein paar zehntausend Stimmen den entscheidenden Unterschied.

  • 12 Uhr

    Wegen Musk: Vance droht Europa und der Nato

    Donald Trumps designierter Vize James David Vance wirft laut dem britischen «Independent» Europa vor, das Recht auf freie Meinungsäusserung zu untergraben – und droht im Gespräch mit YouTuber Shawn Ryan mit Konsequenzen.

    Laut Vance hat eine politische Grösse einen Brief an X-Besitzer Elon Musk geschrieben. Um wen es sich handelte, hat der Republikaner jedoch vergessen. In dem Brief habe im Grunde gestanden: «Wir werden sie festnehmen, wenn sie Donald Trump eine Plattform bieten.»

    Das müsse Konsequenzen haben: «Amerika sollte sagen: Wenn die Nato will, dass wir sie weiter unterstützen, und wenn die Nato will, dass wir weiter ein gutes Mitglied dieser Militär-Allianz bleiben, warum respektiert ihr dann nicht amerikanische Werte und die freie Meinungsäusserung?»

    Es wäre «verrückt» der Nato zu helfen, wenn die das freie Wort nicht schützen wolle. «Gerade unsere europäischen Verbündeten»  müssten das hinnehmen.

    Der «Independent» hält fest, dass Musk angeblich mehrere unliebsame Journalistinnen und Journalisten von X ausgeschlossen haben soll und viele europäische Länder in einem entsprechenden Index besser positioniert sind als die USA, die bei freier Rede Platz 26 belegten.

  • 11.29 Uhr

    «Das ist Teil des Spiels»: Trump beteiligt sich am Krypto-Handel

    In der vergangenen Woche kündigt Donald Trump in einem Video an: «Wir wenden uns mit Krypto der Zukunft zu und lassen die langsamen und alten Gross-Banken hinter uns.»

    Seit dem 16. September ist klar, was er damit meint: In einem Gespräch auf X kündigt er seine Beteiligung an dem Unternehmen World Liberty Financial (WLFI) an. Dieses will eine Plattform für den Handel von Kryptowährungen anbieten. Die Gründer wollen 20 Prozent der Anteile für sich reservieren.

    Details nennt Trump bei dem Gespräch nicht und WFLI selbst schreibt auf X: «Vorsicht vor Betrügern! Wir sind noch nicht gestartet!» Ein Angestellter kommt zu Wort, der schwammig davon redet, man wolle «das Rad nicht neu erfinden», sondern «einfache Produkte« nutzen, hält die «Financial Times» fest.

    Trump hatte im August angekündigt, die USA zur «Krypto-Hauptstadt des Planeten» machen zu wollen. Auf die Frage, warum es so wichtig sei, bei Kryptowährungen voranzugehen, antwortet Trump beim X-Gespräch so: 

    «Nun, es ist Krypto, es ist KI, es sind einige der anderen Sachen. KI – ich denke an eine interessante Zukunft. Sie braucht immense Kapazitäten von Elektrizität. Es ist mehr, als ich je gehört habe. Für mich hat das nie Sinn gemacht, aber es ist, was es ist.»

    Trump redet in der folgenden Minute davon, wie viel Energie Künstliche Intelligenz verbrauche, dass China keine Umwelt-Auflagen zu erfüllen habe und dass die USA nun loslegen müsste in Sachen Kraftwerke. 

    Trump weiter: «Das ist Teil des Spiels. Wir wollen ein grossartiges Land haben. Wir wollen an der Spitze bleiben. Wir haben jetzt mit Sachen angefangen. Wir haben unter meiner Regierung angefangen. Für eine lange Zeit gab es gar nicht die Chance, dass wir involviert werden. Wir führen die Meute an auf so viele Arten. Eines der Dinge, auf die ich sehr stolz bin, ist die Space Force

    So viel zum Thema Kryptowährungen.

  • 10.04 Uhr

    Heino würde Trump wählen

    Der deutsche Volksmusikant Heino ist offenbar ein grosser Fan von Donald Trump. Der 85-Jährige ist in diesem Jahr gleich zwei Mal über den Atlantik geflogen, um in den USA Konzerte vor Auswanderern zu geben.

    «Ich habe dort viel von der politischen Stimmung mitbekommen. Alle Menschen, die ich gefragt habe, wollen im November Donald Trump zum Präsidenten wählen«, berichtet Heino der «Bild». «Vom Kellner über den Taxifahrer bis zu Hotelangestellten, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft.»

    Sänger Heino ist ein bekennender Fan von Donald Trump.
    Sänger Heino ist ein bekennender Fan von Donald Trump.
    Archivbild: KEYSTONE

    Einer der Gründe dafür sei, «dass die Kriminalität in den USA immer weiter ansteigt, die nachweislich zu einem grossen Teil von illegalen Migranten ausgeht».

    Der Reublikaner wolle dies ändern, meint Heno: «Dass Donald Trump alle kriminellen Migranten aus den USA rausschmeissen und keine mehr reinlassen will, ist der einzig richtige Weg. Ich wünsche mir, dass ich solche klaren Sätze auch mal von unseren Politikern höre.»

  • 9.54 Uhr

    Trumps erster öffentlicher Auftritt nach Attentatsversuch

    Der frühere US-Präsident Donald Trump ist zum ersten Mal seit dem mutmasslichen versuchten Anschlag auf sein Leben vom Sonntag öffentlich aufgetreten.

    «Gott segne Trump!» und «Kämpft, kämpft, kämpft», skandierte die Menschenmenge bei dem Wahlkampfauftritt in Flint im Bundesstaat Michigan am gestrigen Dienstag. Agenten des Secret Service umringten die Bühne, um den 78-Jährigen zu schützen.

    Wahlkampfevents mit Tausenden Unterstützern bezeichnete der republikanische Präsidentschaftskandidat als «grossartige Erfahrung». Angesichts des bereits zweiten mutmasslichen Anschlags auf sein Leben erklärte er, es sei «ein gefährliches Geschäft», sich um die Präsidentschaft zu bewerben – ähnlich wie Autorennen oder Bullenreiten.

    «Nur auf konsequente Präsidenten wird geschossen», sagte er. Der Termin in Flint hatte sich auf die Autoindustrie konzentrieren sollen, ein wichtiges Thema in dem zwischen Demokraten und Republikanern umkämpften Michigan. Trump behauptete, die Demokraten wollten die amerikanische Autoproduktion untergraben, indem sie die Einführung von Elektroautos vorantrieben.

    Wahrheitswidrig erklärte er, chinesische Hersteller bauten jenseits der Grenze in Mexiko grosse Fabriken, um die USA mit Fahrzeugen zu überschwemmen.

  • 4.43 Uhr

    Enkel von Jimmy Carter: Harris-Kampagne gibt Ex-Präsident Energie

    Der Wahlkampf der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gibt dem früheren Präsidenten Jimmy Carter vor seinem 100. Geburtstag neue Energie. Das sagte sein Enkel Jason Carter der Nachrichtenagentur AP.

    Sein 99 Jahre alter Grossvater befindet sich seit 19 Monaten zu Hause in Hospizpflege. Jimmy Carter habe besonders die Entscheidung von Präsident Joe Biden begrüsst, die eigene Kandidatur zurückzuziehen und Harris den Vortritt zu lassen, die die erste Frau im höchsten Staatsamt der USA werden könnte.

    «Wissen Sie, mein Grossvater und das Carter Center haben mehr als 100 Wahlen in 40 anderen Ländern beobachtet», sagte Jason Carter am Dienstag vor einer Musik-Gala zu Ehren seines Grossvaters im Fox Theatre in Atlanta. «Er weiss also, wie selten es ist, dass jemand, der amtierender Präsident ist, in irgendeinem Kontext Macht aufgibt.»

    Der jüngere Carter, ein Demokrat wie sein Grossvater, sagte, als Harris auf die Bühne getreten sei, habe das die Partei wirklich beflügelt - und auch Jimmy Carter. Es sei grossartig, dass sich sein Grossvater offenbar mehr mit der Welt und der Kampagne auseinandersetze.

    Der 81-jährige Biden hatte 1976 als erster US-Senator die Präsidentschaftskandidatur Carters unterstützt. Jason Carter sagte, sein Grossvater nehme keine Anrufe oder Besuche von irgendjemand anderem als Familienmitgliedern mehr entgegen, Harris habe aber seit dem Tod der früheren First Lady Rosalynn Carter mehrfach Kontakt zur Familie aufgenommen. Sein Grossvater freue sich darauf, im November für Harris zu stimmen und das Thema Trump hinter sich zu lassen.

  • 4.25 Uhr

    Trump kündigt Treffen mit Modi an

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump trifft sich nach eigenen Angaben in der kommenden Woche mit dem indischen Premierminister Narendra Modi. Modi wird in der kommenden Woche für einen Gipfel der sogenannten Quad-Partnerschaft im US-Bundesstaat Delaware sowie zu Terminen in New York erwartet, wie indische Medien berichteten, die jedoch nichts von einem Treffen mit Trump schrieben. Dem diplomatischen Netzwerk gehören die USA, Australien, Japan und Indien an.

    Über das angebliche Treffen äusserte sich Trump bei einer Veranstaltung in Michigan. Indische Behördenvertreter bestätigten die Angaben auf Anfrage zunächst nicht.

  • 1.38 Uhr

    Republikaner fordern zusätzlichen Schutz für Trump

    Acht republikanische Senatoren haben nach dem mutmasslichen Anschlagsversuch vom Sonntag zusätzliche Ressourcen für den Schutz von Ex-Präsident Donald Trump eingefordert. Der Senator Rick Scott aus Florida und sieben seiner Kollegen forderten den geschäftsführenden Leiter des Secret Service, Ronald Rowe, in einem Schreiben auf, Trump dasselbe Mass an Schutz zuteil werden zu lassen wie einem amtierenden Präsidenten. Scott kritisierte Rowe und warf ihm vor, seine Behörde habe es versäumt, die Sicherheitsversäumnisse nach dem ersten Anschlag auf Trump bei einer Wahlkampfkundgebung in Pennsylvania im Juli anzugehen.

  • Mittwoch, 18. September 2024, 0.10 Uhr

    Harris wirft Republikanern Lügen über Migranten in Ohio vor

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat die republikanische Gegenseite für deren Attacken gegen Einwanderer scharf kritisiert. Wer ein Mikrofon vor sich habe, sollte verstehen, welche Bedeutung die eigenen Worte haben, sagte Harris bei einer Veranstaltung in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania.

    Zuvor hatten der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump und sein Vize J.D. Vance den in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio lebenden Migranten unterstellt, sie würden Haustiere der Anwohner dort essen. Die dortigen Behörden betonen seit Tagen, es gebe keine Hinweise auf solche Fälle.

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei einem Interview in Philadelphia. (17. September 2024) 
    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei einem Interview in Philadelphia. (17. September 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Matt Rourke

    Springfield zählt rund 58'000 Einwohnerinnen und Einwohner, darunter auch viele Menschen aus dem Karibikstaat Haiti. Die Stadt befindet sich aktuell im Ausnahmezustand. Seit vergangener Woche sind Dutzende Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden und Schulen eingegangen, die Polizei verstärkte ihre Präsenz. Mehrere Gebäude, darunter Grundschulen, mussten evakuiert werden. Laut dem Sender CNN wurde der Polizei die Präsenz der rechtsextremen «Proud Boys» gemeldet.

    «Es ist beschämend, was diesen Familien und Kindern in dieser Gemeinde widerfährt», sagte Harris über die Situation. Es gebe ernsthafte Drohungen gegen Menschen, die ein «gutes, produktives Leben» führten. Trump und Vance warf sie vor, Lügen auf Basis «uralter Stereotype» zu verbreiten. «Das ist nichts Neues», sagte die Vizepräsidentin und erinnerte unter anderem an Trumps Verschwörungstheorie, dass Barack Obama, der erste schwarze US-Präsident, nicht in den Vereinigten Staaten geboren sei. Obama stammt aus dem Bundesstaat Hawaii.

    «Man kann jemanden nicht anvertrauen, sich hinter das Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu stellen, der sich an dieser hasserfüllten Rhetorik beteiligt, die darauf abzielt, uns als Land zu spalten», sagte Harris. Am 5. November treten sie und Trump bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander an – Umfragen prognostizieren ein knappes Rennen.

  • 22.26 Uhr

    Harris telefoniert nach Anschlagsversuch mit Trump

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat nach dem versuchten Anschlag auf Donald Trump mit ihrem republikanischen Kontrahenten telefoniert. Das Gespräch sei «freundlich und kurz» gewesen, teilte das Weisse Haus mit. Die US-Vizepräsidentin habe Trump mitgeteilt, dass sie dankbar sei, dass er in Sicherheit ist. Gestern hatte bereits US-Präsident Joe Biden mit dem Republikaner telefoniert und sich ähnlich geäussert.

    Angesprochen auf das Telefonat von Journalisten ergänzte Harris später, sie habe Trump gegenüber gesagt, was sie bereits öffentlich gesagt habe: «In einer Demokratie gibt es keinen Platz für politisch motivierte Gewalt. Wir können und sollten gesunde Debatten führen und Meinungsverschiedenheiten haben, aber Konflikte nicht mit Gewalt lösen.»

  • 19.49 Uhr

    Nach Swift unterstützt auch Billie Eilish Kamala Harris

    Eine Woche nach Taylor Swift hat mit US-Sängerin Billie Eilish (22, «Bad Guy») ein weiterer Megastar die Wahl von Kamala Harris zur US-Präsidentin empfohlen. «Wir stimmen für Kamala Harris und Tim Walz, weil sie für den Schutz von Abtreibungen und Verhütungsmitteln, für die Umwelt und für die Demokratie kämpfen», sagte Eilish in einem gemeinsam mit ihrem Bruder Finneas aufgenommenen Clip bei Instagram und X. «Wählt, als ob euer Leben davon abhängt, denn das tut es», sagt die Sängerin. Zusammen folgen den beiden auf den Plattformen mehr als 130 Millionen Accounts. 

  • 5.54 Uhr

    Trump: «Am liebsten hätte ich den letzten Putt versenkt»

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hätte eigenen Worten zufolge trotz des mutmasslich versuchten Attentats auf ihn am liebsten noch das Golf-Match gegen seine Kontrahenten zu Ende gespielt. «Am liebsten hätte ich den letzten Putt versenkt, aber wir haben beschlossen, dass wir hier verschwinden müssen», sagte der 78-Jährige laut Berichten bei einem Gespräch auf der Plattform X Spaces. Er lobte den Secret Service, eine Zeugin und die Strafverfolgungsbehörden für ihr schnelles Handeln während des Vorfalls am Sonntagnachmittag (Ortszeit), bei dem Personenschützer auf den bewaffneten Verdächtigen geschossen hatten.

    Trump spielte gerade mit Freunden Golf in seinem Club in West Palm Beach im Bundesstaat Florida, als ein Personenschützer des Secret Service einen Gewehrlauf aus dem mit Büschen umpflanzten Zaun des Golfplatzes ragen sah. Daraufhin eröffneten Beamte nach Polizeiangaben zügig das Feuer. Der nur wenige hundert Meter von Trump entfernte Verdächtige gab demnach keinen Schuss ab. Er flüchtete in einem Auto und wurde kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe festgenommen.

    Zunächst sei alles sehr friedlich gewesen, schilderte Trump seine Wahrnehmung. «Plötzlich hörten wir Schüsse, die in die Luft geschossen wurden.» Der Secret Service habe sofort gewusst, dass es Kugeln gewesen seien. «Es stand ausser Frage, dass wir den Golf-Kurs verlassen würden.» Eine Zeugin habe das Auto des Verdächtigen fotografiert, auch dadurch habe der Wagen lokalisiert werden können. «Die Zivilistin hat phänomenale Arbeit geleistet», sagte Trump, der auch den Secret Service lobte – sie hätten den Mann hinter Gitter gebracht. «Hoffentlich wird er dort für eine lange Zeit bleiben. Eine gefährliche Person, eine sehr, sehr gefährliche Person.»

    Trump spielt am Wochenende häufiger Golf in einem seiner Clubs. Am Sonntagnachmittag spielte der frühere US-Präsident, der im November zum zweiten Mal für die Republikaner ins Weisse Haus einziehen will, mit dem Immobilieninvestor und Parteispender Steve Witkoff.

  • 5.18 Uhr

    Biden spricht nach Anschlagsversuch mit Trump

    US-Präsident Joe Biden hat nach dem mutmasslich versuchten Anschlag auf Donald Trump mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten telefoniert. In dem «freundlichen Gespräch» habe Biden seine Erleichterung zum Ausdruck gebracht, dass Trump in Sicherheit sei, teilte das Weisse Haus mit. Trump habe sich für den Anruf bedankt.

    Auch Trump selbst äusserte sich positiv über das Gespräch, nachdem er kurz zuvor noch Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris, die bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen ihn antreten wird, für den mutmasslichen Anschlagsversuch mitverantwortlich gemacht hatte. Nun sagte Trump Medienberichten zufolge in einem live übertragenen Chat auf der Plattform X, Biden habe angerufen, um sich zu vergewissern, ob es ihm gut gehe. «Er hätte nicht netter sein können», ergänzte Trump. Ausserdem habe Biden wissen wollen, ob er irgendwelche Vorschläge habe – und darauf habe er, Trump, entgegnet, er brauche mehr Leute für seinen Schutz, weil 50'000 bis 60'000 Menschen zu Veranstaltungen kämen.

    Trump hat Biden in der Vergangenheit häufig scharf angegriffen und ihn unter anderem als «Sleepy Joe» («Schläfriger Joe») tituliert. Biden und Harris betonten nach dem mutmasslichen Attentatsversuch auf Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida, dass es in den USA keine politisch motivierte Gewalt geben dürfe. Bereits vor zwei Monaten war bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps ein Attentat auf den 78-Jährigen verübt worden. Er wurde dabei von einem Schützen leicht am Ohr verletzt.

  • 4.30 Uhr

    «Kein Attentat auf Biden und Harris»: Musk löscht eigenen Beitrag

    Tech-Milliardär Elon Musk hat einen seiner X-Beiträge im Zusammenhang mit dem mutmasslichen versuchten Anschlag auf Ex-US-Präsident Donald Trump gelöscht. Musk hatte geschrieben, dass niemand auch nur versuche, ein Attentat auf Präsident Joe Biden oder Vizepräsidentin Kamala Harris zu verüben. Auf der Plattform, die Musk im Jahr 2022 für 44 Milliarden Dollar kaufte, folgen ihm fast 200 Millionen Accounts.

    Nachdem er seinen Beitrag gelöscht hatte, schrieb Musk: «Nun, eine Lektion, die ich gelernt habe, ist, dass, nur weil ich etwas zu einer Gruppe sage und sie lachen, das nicht bedeutet, dass es als Post auf X so urkomisch sein wird.» Musk hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend konservativen Ideologien zugewandt und Trump im Präsidentschaftswahlkampf seine Unterstützung ausgesprochen.

  • Dienstag, 17. September 2024, 4.22 Uhr

    Facebook-Konzern Meta sperrt russischen Sender RT weltweit

    Sieben Wochen vor der US-Präsidentenwahl schiebt der Facebook-Konzern Meta der Verbreitung russischer Staatspropaganda über Medien wie den TV-Sender RT einen Riegel vor. RT (vormals Russia Today) sowie mehrere angeschlossene Organisationen werden weltweit aus den Apps des Unternehmens verbannt, wie Meta mitteilte. Zum Konzern gehören neben Facebook unter anderem Instagram, WhatsApp und Threads. In der EU ist RT bereits seit Frühjahr 2022 wegen Desinformations-Kampagnen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesperrt.

    Am vergangenen Freitag hatte die US-Regierung RT Einmischung in «die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt» vorgeworfen. Der Staatssender beteilige sich an Operationen zur verdeckten Einflussnahme und arbeite Hand in Hand mit dem russischen Militär, sagte Aussenminister Antony Blinken. Zuvor hatte die Regierung in Washington Russland eine Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf vorgeworfen – nachdem es im Umfeld früherer Wahlen schon ähnliche Anschuldigungen gegeben hatte. Die USA belegten nun mehrere Personen und Organisationen mit Sanktionen, darunter Vertreter von RT.

    Meta war bereits nach Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 gegen russische Staatsmedien vorgegangen und hatte unter anderem die Verbreitung ihrer Beiträge gebremst. Russland bleibt aus Sicht des Konzerns die grösste Quelle für verdeckte Operationen zur Einflussnahme.

    Bei Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) sind die Accounts von RT unterdessen ausserhalb der EU und einiger anderer Länder weiterhin verfügbar. Der Tech-Milliardär liess nach der Übernahme des Dienstes auch Markierungen entfernen, mit denen Twitter zuvor Staatsmedien kenntlich gemacht hatte.

  • 23.19 Uhr

    Secret Service: Verdächtiger hat bei Attentatsversuch gegen Trump nicht geschossen

    Der im Zusammenhang mit dem mutmasslichen Attentatsversuch auf Donald Trump festgenommene Verdächtige hat bei dem Vorfall keine Schüsse abgegeben. Der Interimschef des Secret Service, Ronald Rowe, sagte am Montag, der Mann habe keine klare Sicht auf den Ex-Präsidenten gehabt und seine Waffe nicht betätigt. «Er hat auch nicht auf unsere Beamten geschossen», sagte Rowe weiter.

    Die US-Behörden identifizierten den festgenommenen Verdächtigen als den vorbestraften Ryan Wesley Routh. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte sich der mit einem Gewehr bewaffnete 58-Jährige am Sonntag am Rande des Golfplatzes von Trump in West Palm Beach in Florida im Gebüsch versteckt, während der Ex-Präsident dort Golf spielte.

    Beamte des Secret Service entdeckten den Eindringling und eröffneten das Feuer auf ihn. Zunächst gelang ihm die Flucht, doch wurde er später festgenommen.

  • 21.55 Uhr

    Verdächtger mehrfach vorbestraft u.a. wegen «Besitzes einer Massenvernichtungswaffe»

    Die US-Behörden identifizierten den festgenommenen Verdächtigen als den vorbestraften Ryan Wesley Routh. US-Medien berichteten, Routh habe als Bauunternehmer auf Hawaii gearbeitet und ein längeres Vorstrafenregister. Demnach äusserte er sich regelmässig in Onlinenetzwerken zu aktuellen politischen Themen, darunter auch mit Kritik an Trump.

    Der 58-Jährige war am Sonntag festgenommen worden, weil er Trump beim Golfspielen in West Palm Beach in Florida mit einem Sturmgewehr aufgelauert haben soll. Warum er den Republikaner mutmasslich töten wollte, ist unklar. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP brachte er aber im vergangenen Jahr im Selbstverlag ein Buch heraus, in dem er schrieb, dass er einst für Trump gestimmt habe und eine Mitschuld daran habe, dass Trump Präsident geworden sei. Er beschrieb Trump als «Kind, das wir zu unserem nächsten Präsidenten gewählt haben, das sich als hirnlos erwies».

    Laut dem Sender CNN gab es mehrere Verfahren wegen Steuerhinterziehung. 2002 wurde Routh überdies im Bundesstaat North Carolina wegen des «Besitzes einer Massenvernichtungswaffe» der Prozess gemacht. Acht Jahre später gab es dort ein Verfahren gegen ihn, weil er Diebesgut bei sich aufbewahrte.

    Am Montag wurde Routh in Florida einem Bundesrichter vorgeführt und beschuldigt, als Vorbestrafter illegal eine Schusswaffe zu besitzen. Darauf steht eine Höchststrafe von 15 Jahren Haft. Die nächste Vorladung des Verdächtigen ist für den 23. September angesetzt, eine Woche später soll formell Anklage erhoben werden.

  • 21.32 Uhr

    Biden: Gewalt keinen Sauerstoff geben

    US-Präsident Joe Biden hat nach dem versuchten Anschlag auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump davor gewarnt, Gewalt weiter anzustacheln. Sie löse nichts und trage nur zu Spaltung bei, mahnte der Demokrat bei einer Veranstaltung in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. «Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu verhindern, und dürfen ihr niemals Sauerstoff geben.»

    Der republikanische Ex-Präsident hatte zuvor Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris für den Anschlagsversuch auf ihn mitverantwortlich gemacht. Biden betonte nun erneut, dass es in den USA keinen Platz für politische Gewalt geben dürfe. «In Amerika klären wir unsere Differenzen friedlich an der Wahlurne und nicht mit der Waffe», sagte Biden.

  • 18.55 Uhr

    Verdächtiger nach Anschlagversuch auf Trump angeklagt

    Nach dem mutmasslichen Anschlagsversuch auf Donald Trump ist gegen den Hauptverdächtigen vor einem Bundesgericht in Florida Anklage erhoben worden. Dem 58 Jahre alten Ryan Wesley Routh werden der Besitz einer Feuerwaffe als verurteilter Straftäter und der Besitz einer Feuerwaffe mit unkenntlich gemachter Seriennummer vorgeworfen, wie aus einem Dokument hervorging, das mehrere US-Medien übereinstimmend veröffentlichten. Auf den ersten Vorwurf steht eine Höchststrafe von 15 Jahren Haft, beim zweiten sind es fünf Jahre.

    Gegen den Mann könnte noch in weiteren Punkten Anklage erhoben werden, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit vertrauten Strafverfolgungsbeamten. Die Staatsanwaltschaft wolle erreichen, dass der Angeklagte in Haft bleibe, während die Behörden den Vorfall weiter untersuchen. Eine Haftanhörung sei für den 23. September, die Anklageverlesung für den 30. September geplant.

  • 18.26 Uhr

    Trump beschuldigt Biden und Harris nach Anschlagsversuch

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris für den mutmasslichen Anschlagsversuch auf ihn mitverantwortlich. «Er hat die Rhetorik von Biden und Harris geglaubt, und er hat danach gehandelt», sagte Trump gegenüber Fox News Digital über den Verdächtigen.

    Biden und Harris hatten unmittelbar nach dem Vorfall betont, dass für Gewalt in den USA kein Platz sei. Die Demokraten werfen Trump und seinen Anhängern überhitzte Rhetorik vor. Sie kritisieren besonders die aggressive Sprache des Ex-Präsidenten, die sie als Nährboden für extremistische Taten sehen. Trump wiederum bezeichnete die Demokraten gegenüber Fox News Digital als «Feinde im Inneren» und nannte sie «die wahre Bedrohung».

  • 13:13 Uhr

    Solidaritätsbekundungen mit Trump nach Anschlagsversuch

    Nach einem mutmasslich weiteren Anschlagsversuch auf Donald Trump haben israelische Spitzenpolitiker dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten ihre Solidarität bekundet.

    «Sara und ich waren geschockt über den zweiten Attentatsversuch gegen Präsident Trump, und wir waren erleichtert zu hören, dass er ebenfalls gescheitert ist», schrieb der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf der Plattform X. «Aber wir sollten uns nicht auf Glück allein verlassen.»

    Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Anschlagsversuch auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verurteilt und dem Angegriffenen seine Solidarität ausgesprochen.

    «Ich bin froh, zu hören, dass Donald Trump sicher und unverletzt ist», schrieb Selenskyj auf der Plattform X (vormals Twitter). Er wünsche ihm und seiner Familie alles Gute. Für Kiew sei klar, dass Gewalt keinen Platz in der Politik haben dürfe.

    Die Beziehungen zwischen Trump und Selenskyj gelten als kompliziert. Der US-Präsidentschaftskandidat hat mehrfach erklärt, er könne sofort für Frieden zwischen Russland und der Ukraine sorgen. Selenskyj hatte den Republikaner um eine detailliertere Beschreibung seines angeblichen Friedensplans gebeten. Im Repräsentantenhaus liess Trump zudem monatelang von Kiew dringend benötigte Militärhilfen blockieren. Offene Kritik an Trump hat Selenskyj allerdings nie geübt. Bei seiner geplanten US-Reise Ende September will sich Selenskyj dem Vernehmen nach auch mit Trump treffen, um ihn von seinem Friedensplan zu überzeugen.

  • 07:35

    Musk provoziert nach mutmasslichem Attentatsversuch auf Trump

    Trump-Unterstützer Elon Musk hat mit einem provokanten Beitrag auf das mutmasslich versuchte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten reagiert. Auf seiner Onlineplattform X schrieb er: «Und es versucht noch nicht mal jemand, Biden/Kamala zu ermorden.» Hinter die Worte setzte er ein Emoticon mit einem nachdenklichen Gesicht.

  • 5.27 Uhr

    Harris: Trump-Vorfall darf nicht zu weiterer Gewalt führen

    Nach dem mutmasslich versuchten Attentat auf ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump hat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zur Mässigung aufgerufen. «Ich verurteile politische Gewalt. Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Vorfall nicht zu weiterer Gewalt führt», wurde sie in einer Mitteilung des Weissen Hauses in Washington zitiert. Sie sei zutiefst beunruhigt über den möglichen Mordanschlag auf den ehemaligen Präsidenten und dankbar, dass Trump in Sicherheit sei.

    Ausdrücklich lobte Harris den Secret Service und die anderen Sicherheitskräfte für ihre Wachsamkeit. Die Regierung werde sicherstellen, dass der Secret Service über alle Ressourcen, Fähigkeiten und Schutzmassnahmen verfüge, die er zur Erfüllung seiner wichtigen Aufgabe benötige, sagte sie weiter.

    Die Bundespolizei FBI geht nach den Schüssen in der Nähe Trumps von einem mutmasslich geplanten Attentat auf den Ex-Präsidenten aus. Erst Mitte Juli war Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einer Kugel am rechten Ohr getroffen worden. Der 78-Jährige wird Anfang November gegen Harris bei der US-Präsidentschaftswahl antreten.

  • 3.54 Uhr

    Verdächtiger nach versuchtem Attentat identifiziert

    Nach dem mutmasslich versuchten Attentat auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) haben die Sicherheitsbehörden US-Medien zufolge den Verdächtigen identifiziert. Bei dem Festgenommenen soll es sich um einen 58-jährigen früheren Dachdecker aus dem US-Bundesstaat North Carolina handeln, der vor ein paar Jahren nach Hawaii gezogen sei, wie unter anderem die «New York Times» unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

    Sheriff-Beamte bewachen nach dem Vorfall auf Donald Trumps Golfplatz in West Palm einen Ausgan. (15. September 2024)
    Sheriff-Beamte bewachen nach dem Vorfall auf Donald Trumps Golfplatz in West Palm einen Ausgan. (15. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Cristobal Herrera-Ulashkevich

    Der Zeitung zufolge soll der Verdächtige sich mehrfach öffentlich für die Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland eingesetzt haben. Ob es einen Zusammenhang zwischen seiner politischen Orientierung und dem Vorfall in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida gibt, ist offen. Dort wurde der mit einem Sturmgewehr bewaffnete Mann vom Secret Service aufgegriffen, die Personenschützer eröffneten das Feuer und nahmen den Mann kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts fest.

    Das Motiv des Mannes war unklar. Die Polizei gab an, dass für Anwohnerinnen und Anwohner keine Gefahr bestehe. Zu dem Verdächtigen machten die Behörden am Sonntag keine Angaben. Der Verdächtige soll sich sich in sozialen Netzwerken politisch geäussert haben – dem Sender CNN zufolge auch kritisch über Trump.

    «Ich weiss nicht, was in Florida passiert ist, und ich hoffe, dass die Dinge nur aufgebauscht wurden», zitierte der Sender CNN den Sohn des Verdächtigen. «Er ist ein guter Vater und ein grossartiger Mensch.» Der Sender Fox News berichtete, dass der Verdächtige mehrfach in Konflikt mit dem Gesetz geraten sei.

    Erst im Juli hatte es einen schwerwiegenden Anschlag gegeben, als ein Schütze in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania während einer Wahlkampfveranstaltung das Feuer auf Trump eröffnete. Der Republikaner wurde am Ohr verletzt, ein Besucher kam ums Leben. Sicherheitskräfte töteten den Schützen, dessen Motiv bis heute nicht klar ist.

    Der Vorfall markiert eine Zäsur im Wahlkampf. Politiker*innen verurteilten über Parteigrenzen hinweg politische Gewalt. Trump hielt sich danach zunächst ungewöhnlich zurück, verfiel aber nur wenige Tage später auf dem Parteitag der Republikaner wieder in seine übliche aggressive Rhetorik. Nach dem Attentat in Butler nahm die Chefin des Secret Service ihren Hut, die Sicherheitsvorkehrungen bei Trumps Wahlkampfveranstaltungen wurden verschärft.

  • 3.01 Uhr

    Biden lobt Secret Service nach versuchtem Attentat auf Trump

    US-Präsident Joe Biden hat nach dem mutmasslich versuchten Attentat auf Donald Trump die Arbeit des Secret Service gepriesen. «Ich lobe die Arbeit des Secret Service und seiner Partner bei den Strafverfolgungsbehörden für ihre Wachsamkeit und ihre Bemühungen, den ehemaligen Präsidenten und die Menschen in seinem Umfeld zu schützen», erklärte Biden in einem Statement.

    Er habe sein Team angewiesen, weiterhin dafür zu sorgen, dass der Secret Service «über alle erforderlichen Ressourcen, Fähigkeiten und Schutzmassnahmen verfügt, um die Sicherheit des ehemaligen Präsidenten zu gewährleisten». Der Secret Service ist in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig.

    Biden betonte ausserdem, dass für Gewalt in den USA kein Platz sei. «Ich bin erleichtert, dass der ehemalige Präsident unversehrt ist», sagte der 81 Jahre alte Demokrat. «Die Ermittlungen zu diesem Vorfall sind im Gange, während die Strafverfolgungsbehörden weitere Einzelheiten über den Vorfall zusammentragen.»

  • 2.50 Uhr

    Biden und Harris «erleichtert»

    US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris haben nach dem mutmasslich versuchten Attentat auf Donald Trump mitgeteilt, beide seien «erleichtert» zu wissen, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat in Sicherheit sei. Harris, die bei der Präsidentenwahl Anfang November für die Demokraten gegen Trump antritt, schrieb auf X: «Gewalt hat keinen Platz in Amerika.» Sinngemäss äusserte sich auch der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten, Tim Walz. Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance schrieb auf X, er sei ebenfalls erleichtert und habe mit Trump gesprochen, bevor die Nachricht von dem Vorfall bekanntgeworden sei - «und er war erstaunlicherweise guter Dinge».

  • 2 Uhr

    Trump will «niemals aufgeben»

    Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich nach Schüssen in seiner Nähe Unterstützern gegenüber kämpferisch geäussert: «Ich werde NIEMALS AUFGEBEN!», schrieb Trump wenige Stunden nach dem Geschehen per Mail an Unterstützer, wie US-Medien berichteten. Es seien Schüsse in seiner Nähe gefallen, aber er sei «SICHER UND WOHLAUF». Trump kehrte nach dem Vorfall Medienberichten zufolge in sein Anwesen Mar-a-Lago zurück, das etwa zehn Autominuten von dem Golfplatz entfernt ist.

    Ex-Präsident Donald Trump am Freitag auf seinem Golfplatz in Sterling im US-Bundesstaat Virginia.
    Ex-Präsident Donald Trump am Freitag auf seinem Golfplatz in Sterling im US-Bundesstaat Virginia.
    Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo
  • 1.50 Uhr

    Polizei: Verdächtiger versteckte sich mit Zielfernrohr in Büschen

    Bei dem mutmasslich geplanten Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump am Sonntag hatte der Verdächtige nach Angaben der Polizei ein Zielfernrohr für sein Sturmgewehr dabei. Der Mann habe sich mit der Waffe im Gebüsch an der Umzäunung von Trumps Golfplatz in West Palm Beach versteckt, als der republikanische Präsidentschaftskandidat dort gerade spielte, sagte der Sheriff von West Palm Beach, Ric Bradshaw. Der Mann sei ungefähr 350 bis 450 Meter entfernt von Trump gewesen und habe auch zwei Rucksäcke dabei gehabt, die er an den Zaun gehängt habe, sowie eine GoPro-Kamera. In den Rucksäcken seien Keramikfliesen gefunden worden. Alle Gegenstände würden derzeit untersucht.

    Bradshaw sagte weiter, einer der Personenschützer Trumps vom Secret Service habe die Mündung der Waffe aus dem Zaun ragen sehen, als er gerade zu Fuss den Bereich des Golfplatzes kontrollieren wollte. Der Agent habe sofort das Feuer eröffnet und vier bis sechs Mal geschossen. Der Verdächtige liess daraufhin die Waffe fallen und flüchtete. Ein Augenzeuge notierte das Autokennzeichen und gab es an die Polizei weiter. Der Mann wurde später 70 Kilometer entfernt an einer Autobahn festgenommen.

  • Montag, 16. September 2024, 1.42 Uhr

    FBI geht von versuchtem Attentat auf Trump aus

    Der Secret Service hat nach eigenen Angaben anscheinend ein versuchtes Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vereitelt. Laut dem Sicherheitsdienst, der in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist, befindet sich Trump in Sicherheit und ist unverletzt. Nach Polizeiangaben fielen Schüsse, als Trump gerade Golf im Bundesstaat Florida spielte. Auch Stunden später war ungeklärt, ob nur die Personenschützer geschossen haben oder auch der mutmassliche Attentäter. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest, den sie für den Angreifer hält.

    Der Secret Service habe am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) in West Palm Beach auf den mutmasslichen Täter geschossen, sagte Rafael Barros, ein Sprecher des Sicherheitsdienstes. Der bewaffnete Mann habe sich an der Grundstücksgrenze zu Trumps Golfklub aufgehalten und sei anschliessend geflohen, hiess es. Auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts Palm Beach sei ein Auto gestoppt und der Fahrer in Gewahrsam genommen worden, sagte William D. Snyder von der zuständigen Polizei. Der Mann habe ruhig und gelassen gewirkt.

    Viele Fragen waren zunächst ungeklärt – erste Details gaben die Behörden bei einer Pressekonferenz bekannt: So habe ein Agent des Secret Service am Tatort einen aus dem Zaun ragenden Gewehrlauf erkennen können, sagte der zuständige Sheriff Ric Bradshaw. Der Bewaffnete habe sich etwa 270 bis 450 Meter entfernt von Trump aufgehalten, der in seinem Club gerade Golf spielte. Bradshaw sagte, es sei unklar, ob der Verdächtige ebenfalls geschossen habe – oder nur der Secret Service. Nach der Flucht des Mannes seien im Gebüsch unter anderem ein Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielfernrohr sowie eine Kamera gefunden worden.

    Der Sheriff sagte ausserdem, dass ein Zeuge einen aus dem Gebüsch rennenden Mann gesehen und ein Foto von dessen Fahrzeug gemacht habe. Das habe zur Festnahme des Verdächtigen auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts geführt, sagte Sheriff Bradshaw weiter. «Es besteht keine Gefahr mehr», sagte er. CNN berichtete, dass der Verdächtige vernommen werde - bisher aber noch keine Aussage gemacht habe.

  • 23.11 Uhr

    FBI: Schüsse nahe Trump «offensichtlich ein Attentatsversuch»

    Die Bundespolizei FBI geht nach Schüssen in der Nähe Donald Trumps von einem mutmasslichen Attentatsversuch auf den Ex-Präsidenten aus. Das teilte das FBI nach dem Vorfall im US-Bundesstaat Florida mit, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Laut Secret Service befindet sich Trump in Sicherheit und ist unverletzt.

    Die Polizei hat bereits einen Verdächtigen festgenommen. Auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts Palm Beach sei ein Auto gestoppt und der Fahrer in Gewahrsam genommen worden, sagte William D. Snyder von der zuständigen Polizei. Der Verdächtige habe ruhig und gelassen gewirkt.

    Am Ort des Geschehens sei in Büschen unter anderem ein Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielfernrohr sowie eine Kamera gefunden worden, hiess es von der Polizei.

  • 22.48 Uhr

    Kreise: Verdächtiger hatte Waffe auf Trumps Golfplatz gerichtet

    Bei dem Zwischenfall am Sonntag in Florida hatte nach Angaben aus Ermittlerkreisen ein Mann ein Sturmgewehr auf den Golfplatz von Ex-Präsident Donald Trump gerichtet. Der Verdächtige habe die Mündung seiner Waffe durch die Absperrung am Golfplatz in West Palm Beach gedrückt, sagten drei Gewährsleute der Nachrichtenagentur AP. Als Trumps Personenschützer den Mann entdeckten, hätten sie das Feuer eröffnet.

  • 22.19 Uhr

    Trump zu seinen Anhängern: «Werde niemals kapitulieren»

    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich nach einem Zwischenfall nahe seinem Golfclub in Florida an seine Unterstützer gewandt. «Es gab Schüsse in meiner Nähe, aber bevor die Gerüchte ausser Kontrolle geraten, möchte ich, dass ihr das zuerst hört: Ich bin in Sicherheit und mir geht es gut», schrieb Trump in einer E-Mail. «Nichts wird mich aufhalten. Ich werde niemals kapitulieren.»

  • 21.59 Uhr

    AP-Informationen: Secret Service feuerte auf Verdächtigen

    Personenschützer von Ex-Präsident Donald Trump haben bei einem Zwischenfall in Florida am Sonntag auf einen Verdächtigen geschossen. Die Person sei mit einer Waffe in der Nähe von Trumps Golfclub gesehen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus informierten Kreisen. Der Verdächtige konnte in einem Auto fliehen, wurde aber später festgenommen.

  • 21.35 Uhr

    US-Präsident Biden über Trumps Sicherheitsvorfall informiert

    US-Präsident Joe Biden und seine Vize Kamala Harris sind über den «Sicherheitsvorfall» im Zusammenhang mit Donald Trump informiert worden. Beide seien «erleichtert» zu wissen, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat in Sicherheit sei, teilte das Weisse Haus mit. «Sie werden von ihrem Team regelmässig auf dem Laufenden gehalten», hiess es weiter. Den Angaben nach spielte Trump zur Zeit des Vorfalls Golf in seinem Klub in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida.

  • 20.50 Uhr

    Sprecher: Trump nach Schüssen in seiner Nähe in Sicherheit

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist Angaben seines Wahlkampfteams zufolge nach Schüssen «in seiner Nähe» in Sicherheit. «Keine weiteren Details zu diesem Zeitpunkt», teilte sein Sprecher Steven Cheung mit. Es war zunächst völlig unklar, was sich genau ereignet hatte und ob Trump selbst in Gefahr war. Er hielt sich am Wochenende in seinem Golfklub in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida auf.

    Der Sprecher des Secret Service teilte auf der Plattform X mit, dass der Ex-Präsident nach einem «Vorfall» in Sicherheit sei. Dieser habe sich am Sonntag kurz vor 14.00 Uhr (Ortszeit) ereignet. Sprecher Anthony Guglielmi gab ebenfalls an, dass Trump in Sicherheit sei - nannte aber keine weiteren Details. Der Secret Service ist in den USA für den Schutz ranghoher Politiker zuständig, darunter amtierende und frühere Präsidenten.

    Die «New York Post» schrieb, dass zwei Personen sich ausserhalb des Golfklubs beschossen hätten. Die Schüsse hätten nicht Trump gegolten, so die Zeitung unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

    Mehr folgt.

  • 19.31 Uhr

    Trump auf Truth Social: «Ich hasse Taylor Swift!»

    Wenige Tage nach der Unterstützungsbekundung des US-Superstars Taylor Swift für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris macht der Republikaner Donald Trump offenbar seiner Wut darüber Luft. «Ich hasse Taylor Swift!», hiess es in einem auf seinem Truth-Social-Account in Grossbuchstaben veröffentlichtem Beitrag. Truth Social ist das Online-Sprachrohr des republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Die Plattform hat er einst als eine Art Twitter-Ersatz mitgegründet.

    Swift hatte sich unmittelbar nach dem TV-Duell am Dienstagabend (Ortszeit), bei dem Harris erstmals auf Trump traf, für die Demokratin ausgesprochen. Sie werde bei der Präsidentenwahl am 5. November für Harris und deren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz stimmen, kündigte die Sängerin in einem Beitrag auf Instagram an.

    Trumps Truth-Social-Account setzte am Sonntagmorgen (Ortszeit) diverse Beiträge in Grossbuchstaben ab - darunter: «Die gescheiterte New York Times ist eine echte Gefahr für die Demokratie.» Vor dem Swift-Post hiess es dort: «Alle reichen, arbeitsplatzschaffenden Menschen, die Genossin Kamala Harris unterstützen, sind dumm.»

  • 18.34 Uhr

    Trump-Vize Vance: Kreiere Geschichten, wenn es sein muss

    Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat erneut seine verunglimpfenden Verbalattacken und gegen Einwanderer aus Haiti verteidigt. «Wenn ich Geschichten kreieren muss, damit die amerikanischen Medien dem Leiden des amerikanischen Volkes tatsächlich Aufmerksamkeit schenken, dann werde ich das tun», sagte Vance im US-Fernsehen.

    Vance und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatten Migranten aus Haiti unterstellt, sie würden in der Stadt Springfield Haustiere essen. Die Behörden der Stadt im Mittleren Westen der USA betonen seit Tagen, dass ihnen solche Fälle nicht bekannt seien und es keine glaubwürdigen Hinweise auf derartige Taten gebe.

    Auf Nachfrage der CNN-Journalistin, ob das nun bedeute, Vance habe sich diese Geschichten nur ausgedacht, behauptete Vance erneut, Wählerinnen und Wähler hätten ihm von derartigen Vorfällen erzählt. «Wenn ich sage, dass wir eine Geschichte kreieren, dann meine ich damit, dass wir dafür sorgen, dass sich die amerikanischen Medien darauf konzentrieren», ruderte Vance zurück.

  • Sonntag, 15. September, 15.21 Uhr

    Trump kündigt Massenabschiebungen aus Springfield an

    Im TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte Trump behauptet, Einwanderer aus Haiti würden in der Stadt in Ohio Haustiere essen. Nun legt Trump nach und kündigt Massenabschiebungen von haitianischen Einwanderern aus Springfield im US-Bundesstaat Ohio an, sollte er erneut ins Weisse Haus gewählt werden. «Ich kann das sagen, wir werden grosse Abschiebungen aus Springfield, Ohio, durchführen.» Nach Bemerkungen Trumps, haitianische Einwanderer würden dort Haustiere der übrigen Einwohner essen, steht die Stadt im Zentrum rechter Hetze, die die Behauptungen Trumps medial verstärkt hat.

    Nach rassistischen Bemerkungen im TV-Duell: Trump kündigt Massenabschiebungen aus Springfield an

    Nach rassistischen Bemerkungen im TV-Duell: Trump kündigt Massenabschiebungen aus Springfield an

    In einer Fernsehbegegnung mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte Trump behauptet, Einwanderer aus Haiti würden in der Stadt in Ohio Haustiere essen.

    15.09.2024

  • 21.44 Uhr

    Papst empfiehlt bei US-Wahl «kleineres Übel»

    Papst Franziskus hat mit Blick auf die Präsidentenwahl im November in den USA empfohlen, das «kleinere Übel» zu wählen. Auf dem Heimflug aus Singapur nach Rom warf das Oberhaupt der katholischen Kirche beiden Kandidaten Donald Trump und Kamala Harris wegen deren Positionen zum Umgang mit Einwanderern beziehungsweise zur Abtreibung eine lebensfeindliche Einstellung vor. Trotzdem riet er den US-Bürgern, zur Wahl zu gehen. «Man muss wählen, und man muss das kleinere Übel wählen.»

    Franziskus legte sich aber weder auf den Ex-Präsidenten, der für die Republikaner antritt, noch auf die Vizepräsidentin von den Demokraten fest. «Beide sind gegen das Leben - sowohl der, der Migranten hinauswirft, als auch der, der Kinder tötet», sagte der Pontifex. Trump hat angekündigt, bei einer Rückkehr ins Weisse Haus Einwanderer in grossem Stil ausser Landes zu bringen. Harris verteidigt das Recht auf Abtreibungen, die Franziskus als «Mord» bezeichnet. 

  • 21.11 Uhr

    Trump attackiert Harris und ihre Bilanz

    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat am Freitag in einer Pressekonferenz gegen die Vizepräsidentin und seine Rivalin im Rennen um die Präsidentschaft, Kamala Harris, gewettert. Dabei nannte er eine Reihe von Punkten, die seine Berater bereits für die Fernsehdebatte vom Dienstag angekündigt hatten.

    Beim Auftritt in seinem Golfclub nahe Los Angeles, der nach tagelanger Kritik an seiner Leistung während der Debatte anberaumt worden war, warf Trump Harris vor, sie sei in ihren früheren Positionen nicht entschlossen genug gegen Kriminalität vorgegangen. Bevor sie Vizepräsidentin wurde, vertrat Harris Kalifornien im Senat und war Generalstaatsanwältin des Staates und Bezirksstaatsanwältin von San Francisco.

    «Sie hat San Francisco zerstört und sie hat den Staat zerstört», sagte Trump. Er beschimpfte auch die Moderatoren des Fernsehsenders ABC, nachdem er zunächst seinen Golfclub auf einer Klippe mit Blick auf den Pazifik gelobt hatte. Später am Freitag wollte er zu einer Spendenaktion nach Nordkalifornien reisen, gefolgt von einer Kundgebung in Las Vegas, der grössten Stadt im Swing State Nevada.

  • 7.04 Uhr

    Plötzlich steht Trump hinter Harris

    Stunden nach der TV-Debatte findet, was in der US-Politik Rang und Namen hat, an einem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Terroranschläge am 11. September 2001 zusammen. 

    Kamala Harris unterhält sich gerade mit Senator Chuck Schumer. Da tippt einer der Geladenen der Vizepräsidentin auf die Schulter, um sie auf Donald Trump aufmerksam zu machen. Die beiden geben sich die Hand, wechseln ein paar Worte und stellen sich dann für die Zeremonie auf. Harris und Schumer scheinen belustigt, ob dem, was sich gerade zugetragen hat.

  • 1.17 Uhr

    Trump will Steuern auf Überstunden streichen

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will im Fall seiner Wahl Steuern auf Überstunden streichen. Das kündigte er bei einer Kundgebung im Bundesstaat Arizona am Donnerstagabend (Ortszeit) an. Trump bemüht sich um weitere Unterstützung in der Arbeiterschaft, um ins Weisse Haus zurückzukehren. Er hat ausserdem versprochen, Steuern auf Trinkgelder und Sozialversicherungsbeiträge zu streichen.

    Für den Bund würden die Vorschläge erhebliche Einnahmeverluste bedeuten und das Defizit weiter in die Höhe treiben, sollten sie nicht mit deutlichen Ausgabenkürzungen einhergehen. Es sei an der Zeit, arbeitenden Männern und Frauen eine Pause zu geben, sagte Trump. Auch seine demokratische Rivalin Harris hat erklärt, sie wolle Steuern auf Trinkgelder streichen.

  • 0.47 Uhr

    «Konzepte für einen Plan»: Harris belustigt über Trump-Formulierung

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich bei einer Kundgebung im Bundesstaat North Carolina belustigt gezeigt über eine Formulierung ihres republikanischen Rivalen Donald Trump.

    Bei der Veranstaltung in Charlotte lachte Harris, als sie Trumps Antwort beim TV-Duell der beiden Kandidaten zitierte, als er nach seiner Unterstützung für das Vorhaben gefragt wurde, den auch als «Obamacare» bekannten Affordable Care Act zurückzuziehen, ohne einen Plan, wie die Gesundheitsreform ersetzt werden solle, die den Zugang zu bezahlbarer Krankenversicherung in den USA erweitern und die Gesundheitsversorgung verbessern sollte.

    Trump hatte gesagt, er habe «Konzepte für einen Plan». «Konzepte», sagte Harris, unter dem Gelächter ihrer Zuhörer, «Kein wirklicher Plan. Konzepte.» Sie fuhr fort: «45 Millionen Amerikaner sind durch den Affordable Care Act versichert. Und er will das auf Grundlage eines Konzepts abschaffen?»

  • Freitag, 13. September 2024, 0.38 Uhr

    Weisses Haus nennt Trumps Kommentare zu Migranten gefährlich

    Die US-Regierung hat Ex-Präsident Donald Trump für die Verbreitung von unbelegten Behauptungen über angeblich Haustiere essende Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten «hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen» verbreiteten, die widerlegt seien, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äusserungen. «Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich», betonte sie. Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungstheorien um ihre Sicherheit.

    Die beiden Präsidentschaftskandidaten bei ihrer ersten TV-Debatte am 10. September 2024 in Philadelphia.
    Die beiden Präsidentschaftskandidaten bei ihrer ersten TV-Debatte am 10. September 2024 in Philadelphia.
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Brandon

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hatte Migranten unterstellt, sie würden Haustiere essen. «In Springfield essen sie die Hunde–- die Leute, die hierhergekommen sind – sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben», sagte Trump beim TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris vor einem Millionen-Publikum, ohne jeglichen Beleg für die Behauptung zu nennen. Trump nahm damit Bezug auf eine Aussage seines Vizekandidaten J.D. Vance, der zuvor den Vorwurf in Umlauf gebracht hatte, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in Springfield in seinem Heimat-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen.

    US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt. Das Rathaus der Stadt wurde am Donnerstag wegen einer Bombendrohung geräumt. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, war unklar. Jean-Pierre sagte, der Hintergrund werde untersucht.

    Vance selbst hatte zuletzt auf der Plattform X mit Blick auf seine Aussagen eingeräumt: «Es ist natürlich möglich, dass sich all diese Gerüchte als falsch herausstellen.» Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, die Behauptungen zu wiederholen.

    Als Reaktion auf Vances Äusserungen veröffentlichen zahlreiche Republikaner seit Tagen in sozialen Netzwerken mit Künstlicher Intelligenz generierte Bilder, auf denen Katzen oder Gänse zu sehen sind – meist versehen mit Rettungsaufrufen. Auch Trump postete auf Truth Social in den vergangenen Tagen solche Beiträge, unter anderem ein Bild von Kätzchen, die ein Schild halten mit der Aufschrift: «Lasst nicht zu, dass sie uns essen. Stimmt für Trump!»

    Trump stellt Einwanderer immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und nennt Migranten unter anderem «Tiere». Bei einem Auftritt im Bundesstaat Arizona sagte Trump, die USA hätten es mit einer beispiellosen Invasion von Migranten zu tun, die das Land zerstörten. Einmal mehr ging er auf Springfield ein und behauptete, die Migranten dort machten sich mit Gänsen und Haustieren davon.

  • 22.29 Uhr

    Trump lehnt weitere TV-Duelle gegen Kamala Harris ab

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will nicht noch einmal bei einem TV-Duell gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris antreten. Trump schrieb auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social, es werde keine weitere Debatte geben. Harris habe zuvor zwei Debatten-Termine ausgeschlagen. Trump betonte, er habe eine erste Debatte gegen den vorherigen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden bestritten – und dann eine zweite gegen Harris. «Eine dritte Debatte wird es nicht geben.»

    Trump und Harris hatten in dieser Woche zum ersten Mal bei einem TV-Duell zusammen auf der Bühne gestanden. Harris brachte ihren republikanischen Gegner dabei mehrfach in die Defensive. In einer Blitzumfrage des Senders CNN sahen sie 63 Prozent der Befragten als Siegerin - gegenüber 37 Prozent für Trump. Der Republikaner argumentierte dagegen, er habe die Fernsehdebatte gewonnen. Deswegen habe Harris sofort eine zweite Runde verlangt - wie ein «Preisboxer», der nach einer Niederlage eine Revanche verlange.

    Vorab hatte es langes Gezerre um den Termin für die Fernsehdebatte gegeben. Trump hatte zwei weitere Termine im September vorgeschlagen, was Harris jedoch ablehnte. Unmittelbar nach dem Duell wiederum erklärte sich Harris' Team umgehend zu einer zweiten Debatte im Oktober bereit. Dazu sagte Trump nun Nein.

    Harris legte nach seiner Absage jedoch nach und schrieb auf X: «Wir sind es den Wählern schuldig, eine weitere Debatte zu führen.»

  • 22.22 Uhr

    US-Justizminister verteidigt Mitarbeiter gegen Vorwürfe Trumps

    US-Justizminister Merrick Garland hat Verschwörungstheorien und «gefährliche Falschbehauptungen» über die Arbeit seines Ministeriums zurückgewiesen. «Wir haben nur eine Regel: Wir folgen den Tatsachen und wenden das Gesetz so an, dass die Verfassung respektiert und die bürgerlichen Freiheiten geschützt werden», sagte Garland vor Staatsanwälten und Mitarbeitern. Die Belegschaft zeige durch ihre tägliche Arbeit, dass sie sich der Politik nicht beuge oder unter Druck zusammenbreche.

    Trump und seine Parteikollegen greifen wiederholt das US-Justizministerium an.
    Trump und seine Parteikollegen greifen wiederholt das US-Justizministerium an.
    Bild: Keystone/AP Photo/Stefan Jeremiah

    Die Republikaner erheben den Vorwurf, das Justizministerium sei politisch instrumentalisiert worden, um gegen ihren Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vorzugehen. Dieser hat in sozialen Medien wiederholt Staatsanwälte, Sonderermittler und Richter attackiert, die ihn vor Gericht gebracht, beziehungsweise verurteilt haben. Er hat das Ministerium als korrupt bezeichnet und angekündigt, es im Fall seiner Wiederwahl im November völlig umzukrempeln. Seine Kontrahenten könnten langjährige Haftstrafen erhalten.

    Garland erwähnte Trump und die Republikaner nicht namentlich, sprach jedoch von ungeheuerlichen Angriffen, die die Strafverfolgung in Gefahr brächten. «Diese Angriffe kamen in Form von Verschwörungstheorien, gefährlichen Unwahrheiten, Versuchen, Berufsbeamte einzuschüchtern, indem diese wiederholt und öffentlich herausgegriffen wurden, und durch Drohungen mit tatsächlicher Gewalt», sagte Garland. Das Justizministerium behandle jedoch alle Fälle gleich. «Es gibt nicht ein Gesetz für Freunde und ein anderes für Feinde», sagte er. «Unsere Normen sind ein Versprechen, dass wir nicht zulassen werden, dass diese Nation zu einem Land wird, in dem die Strafverfolgung als ein Instrument der Politik behandelt wird.»

  • 21.29 Uhr

    Nach Swift-Post: Zwei Websites für die Wahlregistrierung verzeichnen signifikanten Anstieg

    Taylor Swifts Unterstützung für die Vizepräsidentin Kamala Harris hat zwei wichtigen Websites, die für die Wählerregistrierung werben, einen sofortigen, spürbaren Auftrieb gegeben. Dies berichtet der TV-Sender CNN

    Der Link, den Swift am späten Dienstag in ihrer Instagram-Story teilte, leitete ihre Fans zu Vote.gov weiter, der Wahlregistrierungs-Website der US-Regierung.

    «Es gab insgesamt 405'999 Besucher, die von der benutzerdefinierten URL, die von Frau Swift erstellt und geteilt wurde, auf vote.gov verwiesen wurden, während des Zeitraums von 24 Stunden, in dem der Beitrag live war», sagte ein Sprecher dem TV-Sender.

    Dies bedeute einen erheblichen Anstieg der durchschnittlichen Besucherzahlen der Website. Zwischen dem 3. und dem 9. September erhielt die Website beispielsweise etwa 30'000 Besucher pro Tag. Vote.gov verzeichnete «insgesamt 726'523 Besucher zwischen dem 10. und 11. September 2024», so der Sprecher. Die gemeinnützige, überparteiliche Organisation Vote.org verzeichnete dem  Bericht zufolge ebenfalls einen deutlichen Anstieg des Engagements im Zusammenhang mit der Debatte und Swifts Unterstützung. Am Mittwoch gab es demnach über 27'000 neue Registrierungen und über 80'000 Menschen, die ihren Registrierungsstatus auf Vote.org überprüft haben, sagte ein Sprecher.

    Swift ermutigte in ihrem Post ihre Anhänger, sich zur Wahl anzumelden und Informationen zur vorzeitigen Stimmabgabe einzuholen. «Ich habe meine Nachforschungen angestellt und meine Wahl getroffen. Es liegt an euch, zu recherchieren und die Wahl zu treffen», schrieb Swift.

    In den USA müssen sich Wählerinnen und Wähler im Vorfeld der Wahl bei der für sie zuständigen Behörde registieren.

  • 20.38 Uhr

    Harris und Trump werben in Swing States um Stimmen

    Nach ihrer Fernsehdebatte am Dienstagabend sind die beiden US-Präsidentschaftskandidaten wieder in den wahlentscheidenden Bundesstaaten auf Stimmenfang. Bei der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris standen Termine in Charlotte und Greensboro in North Carolina auf dem Terminplan, Ex-Präsident Donald Trump wurde in Tucson in Arizona erwartet.

    Der Wahlkampf von Harris hat durch ihre souveräne Leistung bei der Debatte gegen Trump deutlichen Auftrieb erfahren. Ihr Team versucht, einzelne Szenen aus der Debatte für neue Wahlwerbespots zu nutzen. Trump hingegen muss seine Kampagne wieder auf Kurs bringen. Seit Harris Präsident Joe Biden als Kandidatin der Demokratin ersetzt hat, ist ihm das nicht gelungen - auch nicht mit seinem Auftritt bei der Debatte am Dienstag.

    Entschieden wird die Wahl in einer Handvoll Bundesstaaten, den sogenannten Swing States. Nach North Carolina, wo Trump 2020 mit einem Vorsprung von gerade mal 1,3 Prozentpunkten gewonnen hatte, reist Kamala Harris in diesem Jahr bereits zum neunten Mal, wie ihr Wahlkampfteam am Donnerstag mitteilte. Die Demokraten haben seit dem ersten Wahlsieg von Barack Obama 2008 dort nicht mehr gewonnen, aber rechnen sich aufgrund des engen Rennens und der zunehmend diversen Bevölkerungsstruktur North Carolinas diesmal Chancen aus.

    Trump reist von Arizona aus weiter nach Kalifornien, wo er Geld von Wahlkampfspendern einsammeln will, bevor er in Las Vegas eine weitere Wahlkampfkundgebung abhält. Harris widmet sich nach North Carolina einem weiteren Swing State, Pennsylvania. Dort sind für Freitag zwei Wahlkampfauftritte geplant.

  • 16.55 Uhr

    Trump «wird verlieren wegen dieser Debatte»

    Frank Luntz ist ein politischer Berater der Republikaner und ein konservativer Meinungsforscher. Vor dem TV-Duell sagte der 62-Jährige, dass der Gewinner der Debatte auch die Wahl für sich entscheiden werde.

    Hat Kamala Harris dieses Duell gewonnen und wird sie die nächste Präsidentin, wird in «Piers Morgan Uncensored» nachgefragt? «Ich denke, mehr akkurat wäre: Donald Trump hat verloren», antwortet Luntz. «Es ist nicht die schlechteste Leistung bei einer Debatte, die ich in meiner Karriere gesehen habe, aber sie kommt nah ran.»

    Was hat Luntz missfallen? «Das Gerede über Leute, die Katzen und Hunde essen. Den Führer von Ungarn einen der grössten Anführer weltweit zu nennen. Und die komplette Unfähigkeit, seine Standpunkte zu präsentieren, ohne [Harris] fertigzumachen, ohne Biden oder wenauchimmer fertigzumachen, der in Sicht ist. Es war eine ziemlich negative Leistung. Ziemlich pessimistisch. Zynisch. Verächtlich. Und ich denke, es wird ihn [die Wahl] kosten. Ja, er wird verlieren wegen dieser Debatten-Leistung.»

    Nur noch fünf Prozent der Wählenden habe sich noch nicht entschieden, führt der Analyst aus. Und das sei auch bloss in sieben Bundesstaaten von Bedeutung, in denen das Rennen noch sehr eng sei. «Im Prinzip schauen wir auf weniger als 1 Prozent von Amerika, und sie werden zwei Milliarden Dollar ausgeben. Das ganze Rennen dreht sich um diese winzige, winzige Splitter. Aber die haben von Trump nichts gehört.»

    Harris sei auch wenig spezifisch gewesen, kritisiert Luntz. Das sei schlecht für das Land und die Demokratie. Und eigentlich sei Trumps Kampagne 2024 besser als bei den vorherigen Wahlen. Doch der 78-Jährige könne nicht bei der Sache bleiben. Er sei auch schlecht vorbereitet gewesen und habe eine grosse Chance verpasst. «Das wird ihm schaden.» Hinzu käme noch die Wahlempfehlung von Taylor Swift.

  • 16 Uhr

    Harris' jüngste Spitze gegen Trump

    Kamala Harris' Wahlkampf-Team schreibt auf X: «Unsere neuester Wahlkampf-Sport ist gerade rausgegangen.» Doch im dazugehörigen Clip gibt es eben keinen kurzen Werbespot, sondern das komplette, 100 Minuten lange TV-Duell zu sehen.

  • 15.20 Uhr

    JD Vance nimmt Swift ins Visier – und trifft aus Versehen Trump

    James David Vance blamiert sich im Fernsehen – schon wieder. Und das, obwohl er bei «Fox News» zu Gast ist: Der Sender ist nicht gerade für seine Nähe zu den Demokraten bekannt.

    Vance ist im Studio, um das TV-Duell zu kommentieren. Dabei wird er auch darauf angesprochen, dass Superstar Taylor Swift nach der Debatte ihre 283 Millionen Instagram-Follower aufgerufen hat, Kamala Harris zu unterstützen.

    «Ich bin mir sicher, dass jemand sie darauf aufmerksam gemacht hat, dass [Swift] mit kinderlosen Katzen-Frau unterschrieben hat«, sagt die Moderatorin. «Das ist eine Phrase, die sie wahrscheinlich noch viele Jahre in ihren Alpträumen verfolgen wird.» Tatsächlich hat Vance den Begriff «childless cat lady» geprägt.

    Der 40-Jährige versucht, das Ganze abzutun. «Sehen sie, wir bewundern Taylor Swifts Musik. Aber ich denke, dass die meisten Amerikaner – ob sie nun Fan sind, oder nicht – sich nicht von einem berühmten Milliardär beeinflussen lassen, der fundamental abgehoben ist von den Interessen und Problemen der meisten Amerikaner.»

    20 Prozent höhere Lebensmittelpreise würden den kleinen Mann kümmern, nicht aber die schwerreiche Sängerin. Vance dürfte nicht überlegt haben, als er diese Weisheit von sich gab – die nun im Internet genüsslich zerpflückt wird.

    Nicht nur verfügt Vance selbst über vier bis elf Millionen Dollar, sondern hat auch noch einen Boss, der laut «Forbes» 7,5 Milliarden Dollar schwer sein soll – und es liebt, Amerika zu beeinflussen. Gerne auch in Verbindung mit seinem Freund Elon Musk: Der reichste Mann der Welt soll sogar einen Job in Trumps Kabinett bekommen.

    Vance täuscht sich nicht nur bei der Zahl republikanischer Milliardäre, die Einfluss suchen. Er unterschätzt auch Swifts Wirkung: Angeblich hat ihre Wahlempfehlung dazu geführt, dass sich 337'826 Personen über Swifts Link bei Vote.gov gelandet sind, um sich über den Urnengang zu informieren.

  • 14.41 Uhr

    67 Millionen sahen TV-Duell

    Die TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump ist beim Publikum durchaus auf Interesse gestossen: Insgesamt 67 Millionen schalteten auf jenen Kanälen ein, die das Duell übertragen haben.

    Das sind deutlich mehr als beim letzten Showdon zwischen Trump und Joe Biden im Juni: Damals wurden 51 Millionen Zeuge der Niederlage des amtierenden Präsidenten, der sich bald darauf aus dem Rennen um Weisse Haus zurückzog.

    Harris gegen Trump: So heiss ging es beim TV-Duell zu und her

    Harris gegen Trump: So heiss ging es beim TV-Duell zu und her

    Kamala Harris und Donald Trump zeigten sich in Angriffslaune in ihrem ersten TV-Duell. Beide sparten nicht mit Anschuldigungen und Beleidigungen.

    11.09.2024

    Andererseits sind die Einschaltquoten von 2024 deutlich schlechter als bei vorherigen Präsidentschaftswahlen, hält «Axios» fest: Als Trump und Biden 2020 gegeneinander angetreten sind, waren 73 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner dabei. 2016 waren es sogar 84 Millionen, als sich Hillary Clinton mit Trump duelliert hat.

  • Donnerstag, 12. September 2024, 0.32 Uhr

    Trump will sich nicht auf zweites Duell mit Harris festlegen

    Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump lässt nach dem TV-Duell gegen seine Kontrahentin Kamala Harris seine Zustimmung für eine weitere Debatte offen. Wenn man ein TV-Duell gewonnen habe, müsse man nicht unbedingt noch einmal antreten, sagte der 78-Jährige. «Im Moment schauen wir mal, was wir tun.» Gleichzeitig attackierte er den US-Sender ABC, der die Debatte ausgetragen hatte und forderte, dem Kanal die Sendelizenz zu entziehen, weil die Moderatoren unfair gewesen seien.

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris schien sich beim TV-Duell am Dienstag über die verschwurbelten, verrückten und falsche Aussage ihres Kontrahenten Donald Trump zu amüsieren.
    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris schien sich beim TV-Duell am Dienstag über die verschwurbelten, verrückten und falsche Aussage ihres Kontrahenten Donald Trump zu amüsieren.
    Bild: Keystone/EPA/Demetrius Freeman

    Trump und die Demokratin Harris waren am Dienstagabend (Ortszeit) in ihrem ersten TV-Duell gegeneinander angetreten. In Philadelphia lieferten sich die beiden Kandidaten ein hitziges Wortgefecht. Trump liess sich dabei von Harris provozieren, wirkte zum Teil genervt und geriet in die Defensive. Harris griff Trump frontal an und liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Für sie war der Auftritt eine besondere Bewährungsprobe, weil sie erst vor wenigen Wochen ins Rennen ums Weisse Haus eingestiegen war. Das Duell leitet die heisse Phase des Präsidentschaftswahlkampfs ein, am 5. November wird gewählt.

    In einer Blitzumfrage des Senders CNN unter registrierten Wählern gaben 63 Prozent der Befragten an, Harris als Siegerin zu sehen - gegenüber 37 Prozent, die Trump vorn sahen. Bei einer YouGov-Befragung sagten 54 Prozent der befragten Wählerinnen und Wähler, dass Harris ihrer Meinung nach das TV-Duell gewonnen habe - für Trump stimmten 31 Prozent. Es ist völlig offen, welchen Einfluss die Debatte auf die Wahl haben wird. Bisher liegen Harris und Trump in Umfragen ungefähr gleichauf.

    Trump teilte über sein Online-Sprachrohr Truth Social Fotos von Umfragen, in denen er als Sieger hervorgeht. Hier handelte es sich aber um Online- oder Zuschauerbefragungen bestimmter Sender, die keinen Anspruch auf Repräsentativität haben.

    Bisher gibt es keinen Termin für eine zweite Debatte. Harris hatte unmittelbar nach dem ersten Duell ein zweites vorgeschlagen. Trump machte in der Vergangenheit klar, dass ein weiteres Duell sein Haus- und Hofsender Fox News ausrichten solle. Dort rief Trump nach der Debatte in der Frühstückssendung an und sagte, dass die beiden von Fox News vorgeschlagenen Moderatoren Bret Baier und Martha MacCallum ein solches Duell keinesfalls moderieren sollten. Der 78-Jährige schlug stattdessen die Fox-News-Kommentatoren Jesse Watters, Laura Ingraham oder Sean Hannity vor, die allesamt eisern hinter Trump stehen und die Demokraten in ihren Sendungen regelmässig mit Beleidigungen überziehen.

    Der Sender ABC hingegen, der die Debatte in Philadelphia ausgetragen hatte, sei der «unehrlichste» Sender, so Trump. Das Duell sei «drei gegen einen» gewesen, monierte der Republikaner mit Blick auf die beiden Moderatoren. Diese hatten einige Aussagen des Ex-Präsidenten live einem Faktencheck unterzogen und als falsch bezeichnet.

    Das Wahlkampfteam der 59 Jahre alten Harris und ihres Vizekandidaten Tim Walz freute sich unterdessen über die Unterstützung von Popstar Taylor Swift und begann, Harris-Walz-Freundschaftsarmbändchen zu verkaufen. Fans der Sängerin, die «Swifties», tragen häufig Freundschaftsarmbändchen, um eine positive Stimmung zu verbreiten. Swift hatte kurz nach der TV-Debatte mitgeteilt, bei der Wahl im November Harris wählen zu wollen. Für die Demokratin ist das eine gute Nachricht, denn Swift hat bei ihren Fans enormen Einfluss - vor allem bei jungen Frauen, einer wichtigen Wählergruppe.

    Trump wirkte verärgert über Swifts Entscheidung. «Sie scheint immer einen Demokraten zu unterstützen. Und dafür wird sie wahrscheinlich auf dem Markt einen Preis zahlen», sagte er. Er sei kein Swift-Fan, fügte er hinzu. Vor einigen Wochen hatte Trump auf seinem Online-Sprachrohr noch mit Künstlicher Intelligenz generierte Bilder veröffentlicht, die den Eindruck erwecken sollten, dass Swift und ihre Fans Trump unterstützten. Swift nannte diese Bilder nun als einen Grund dafür, warum sie ihre politische Position öffentlich mache. Trumps Vize-Kandidat J.D. Vance monierte, Swift seine eine Milliardärin, die keinen Bezug zu den Interessen und Problemen der meisten Amerikaner habe.

  • 22.47 Uhr

    Deutsches Aussenministerium spottet über Trump-Aussage bei TV-Duell

    Donald Trump muss für seinen Auftritt beim TV-Duell gegen Kamala Harris viel Kritik und Spott ertragen. Auch das deutsche Auswärtige Amt äusserte sich nun in den sozialen Medien. Hintergrund ist eine Aussage des Ex-Präsidenten beim Schlagabtausch mit Harris, wonach Deutschland bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen gescheitert sei. 

    Seiner Gegnerin warf er vor, in den USA das Fracking einstellen und keine fossilen Brennstoffe mehr nutzen zu wollen. Er sagte: «Deutschland hat das versucht. Doch innert eines Jahres sind sie zum Bau normaler Kraftwerke zurückgekehrt.»

    Auch beim Schlagabtausch mit Kamala Harris log Trump wie gedruckt.
    Auch beim Schlagabtausch mit Kamala Harris log Trump wie gedruckt.
    Bild: Keystone/AP/Alex Brandon

    Das deutsche Aussenministerium kommentierte dazu auf X, vormals Twitter: «Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Stromversorgungssystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbaren Energien. Und wir schalten Kohle- und Atomkraftwerke ab – und bauen keine neuen. Spätestens 2038 wird die Kohle vom Netz sein.»

    Das Social-Media-Team liess sich dann im Hinblick auf Trumps Falschbehauptung über Migranten auch noch zu einer spöttischen Aussage hinreissen: «PS: Wir essen auch keine Katzen und Hunde», heisst es vom Auswärtigen Amt.

  • 20.42 Uhr

    Wahlleiter kritisieren Umgang mit Briefwahlstimmen durch die US-Post

    Wahlleiter in den gesamten USA haben vor Problemen mit der Zustellung von Briefwahlstimmen bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl gewarnt. In einem Brief an den Leiter des US Postal Service schrieben die Wahlleiter, Mängel im Zustellungssystem seien bisher nicht behoben worden. Im vergangenen Jahr seien rechtzeitig abgestempelte Stimmzettel erst Tage nach Ablauf der Frist für die Auszählung bei den örtlichen Wahlbüros eingegangen. Das gelte auch für die gerade beendeten Vorwahlen der Parteien.

    Die Wahlleiter kritisierten zudem, dass ordnungsgemäss adressierte Wahlunterlagen als unzustellbar an sie zurückgeschickt worden seien. Solche Probleme könnten zu einem Chaos an den Wahlurnen führen, wenn Wählerinnen und Wähler dann zur Stimmabgabe im Wahllokal erschienen. Wiederholte Versuche, mit der Postbehörde Kontakt aufzunehmen, um die Probleme zu lösen, seien gescheitert, hiess es in dem Brief. Die weite Verbreitung der Probleme mache deutlich, dass es sich nicht um Einzelfälle handele. Stattdessen werde deutlich, dass Richtlinien unter den Mitarbeitern des USPS nicht ausreichend durchgesetzt würden.

    Der Brief an den Vorsitzenden der Postbehörde, Louis DeJoy, wurde angestossen von zwei Gruppen, die die obersten Wahlleiter in allen 50 US-Staaten vertreten. Sie forderten ihn auf, sofort einzugreifen, um anhaltende Probleme mit dem Postdienst zu beheben. «Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Beteiligung der Wähler und das Vertrauen in den Wahlprozess eingeschränkt werden.»

    DeJoy sagte vor zwei Wochen in einem Interview, dass die Post bereit sei, die Flut von Briefwahlstimmen zu bewältigen, die zur Präsidentschaftswahl im November erwartet wird. Die ersten Wahlunterlagen für die Wahl sollten am Mittwoch an Briefwähler im US-Staat Alabama verschickt werden.

  • 20.15 Uhr

    Haitis Regierung empört über Trumps Falschbehauptung

    Die von den US-Republikanern erhobene Behauptung, Migranten aus dem Karibikstaat Haiti würden im Bundesstaat Ohio die Haustiere der Einwohner verspeisen, hat nun auch die Regierung in Port-au-Prince auf den Plan gerufen. In einer veröffentlichten Erklärung kritisierte das Ministerium für im Ausland lebende Landsleute «diskriminierende Äusserungen von US-Politikern über Haitianer in der Diaspora».

    Leider sei es nicht das erste Mal, «dass Landsleute im Ausland Opfer von Desinformationskampagnen werden, stigmatisiert und entmenschlicht werden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen», hiess es in der Stellungnahme. Ranghohe Vertreter der Republikanischen Partei in den USA hatten in den vergangenen Tagen Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in Ohio in Onlinenetzwerken geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt.

    Im TV-Duell mit der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris griff der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die bereits widerlegte Behauptung am Dienstag wieder auf: «In Springfield essen sie die Hunde – die Menschen, die hereingekommen sind – sie essen die Katzen, sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben», sagte der ehemalige Präsident. «Und das ist es, was in unserem Land passiert.»

    Trump greift Harris beim Thema Migration an – und bei seiner Argumentation kräftig daneben.
    Trump greift Harris beim Thema Migration an – und bei seiner Argumentation kräftig daneben.
    Bild: Keystone/AP/Alex Brandon

    Trump ignorierte damit die Stellungnahmen der Behörden von Springfield in Ohio, die mitgeteilt hatten, dass derlei Anschuldigungen keine Grundlage hätten. Aufgekommen war das Thema durch einen Medienbericht über eine Frau in Ohio, die mutmasslich eine Hauskatze getötet und gegessen hatte. Hinweise, dass dieser Vorfall in Zusammenhang mit haitianischen Einwanderern stehe, gebe es allerdings nicht, hatte auch die Polizei der Stadt betont.

    Einwanderung ist ein wichtiges Thema bei der Präsidentschaftswahl am 5. November. Der Rechtspopulist Trump setzt im Wahlkampf auf eine fremden- und einwanderungsfeindliche Rhetorik und hatte erklärt, bei einem Wahlsieg werde er an Tag eins im Weissen Haus die grösste Massen-Deportation von Migranten ohne Papiere in der Geschichte der Vereinigten Staaten anordnen.

  • 6.08 Uhr

    TV-Showdown zwischen Harris und Trump

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich mit ihrem Kontrahenten, dem verurteilten Verbrecher Donald Trump, eine hitzige TV-Debatte geliefert. Die Kandidaten überzogen sich bei ihrem ersten Duell gegenseitig mit scharfen Angriffen. Sie warfen einander vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die drängenden Probleme zu haben und Lügen zu verbreiten.

    Es war überhaupt das erste Mal, dass sich die amtierende Vizepräsidentin Harris und der frühere Präsident Trump von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden – und das gleich zum vermutlich wichtigsten Showdown vor der Wahl am 5. November. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen auf der Bühne schüttelten die beiden einander die Hand. Die Demokratin ging auf den Republikaner zu und stellte sich in der Veranstaltungshalle in Philadelphia als «Kamala Harris» vor. Danach gingen beide sofort in den Angriffsmodus über.

    Trump bezeichnete Harris wiederkehrend als «radikale Linke». Die Demokratin wiederum sagte mehrfach, ihrem Kontrahenten seien die Bedürfnisse der Bürger egal, ihm gehe es nur darum, andere herunterzumachen.

    Harris beklagte, Trump habe das Land 2021 in einem desaströsen Zustand hinterlassen – mit der höchsten Arbeitslosigkeit seit der Grossen Depression, der schlimmste Epidemie im Gesundheitswesen seit einem Jahrhundert und mit dem schlimmsten Angriff auf die amerikanische Demokratie seit dem Bürgerkrieg. «Und was wir getan haben, ist, Donald Trumps Chaos aufzuräumen.»

    Trump wiederum beklagte in wie immer wirren , Harris und US-Präsident Joe Biden hätten das Land während ihrer Amtszeit in den Abgrund gestürzt. «Wir haben eine Nation, die im Sterben liegt», sagte er. Bei diversen Fragen brachte der Republikaner das Thema Migration auf und beschuldigte Harris und Biden, sie hätten Abermillionen Migranten und Kriminelle unkontrolliert ins Land gelassen. «Sie haben die Struktur unseres Landes zerstört.»

    Trump unterstellte Migranten sogar, sie würden Haustiere essen. «In Springfield essen sie die Hunde – die Leute, die hierhergekommen sind – sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben», behauptete er ohne jeden Beleg.

    Harris beschuldigte Trump, er wolle Steuersenkungen für Reiche, die einfachen Amerikaner interessierten ihn nicht. Sie appellierte an Bürger, sich bei einem seiner Wahlkampfauftritte selbst ein Bild davon zu machen. «Ich werde etwas wirklich Ungewöhnliches tun und Sie aufrufen, eine von Donald Trumps Kundgebungen zu besuchen», sagte die Demokratin an die Zuschauer gewandt. Trump verbreite dort absurde Behauptungen wie jene, dass Windkraftanlagen Krebs verursachten. «Das Einzige, worüber Sie ihn nicht reden hören werden, sind Sie.» Trump habe keinen Plan für die Menschen im Land. Trump entgegnete pikiert, Menschen gingen erst gar nicht zu Harris' Wahlkampfveranstaltungen.

    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (r.) ging vor der Debatte am Dienstagabend in Philadelphia auf ihren Rivalen Donald Trump zu, schüttelte ihm die Hand und stellte sich mit Namen vor. Trump spricht Harris' Vornamen grundsätzlich falsch aus. 
    Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (r.) ging vor der Debatte am Dienstagabend in Philadelphia auf ihren Rivalen Donald Trump zu, schüttelte ihm die Hand und stellte sich mit Namen vor. Trump spricht Harris' Vornamen grundsätzlich falsch aus. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Brandon

    Trump warf seiner Kontrahentin vor, keinen Plan für die Wirtschaftspolitik zu haben und eine Marxistin zu sein. «Sie hat unser Land mit einer Politik zerstört, die wahnsinnig ist», sagte der frühere US-Präsident. Harris wiederum sagte, sie sei als Vizepräsidentin um die Welt gereist, und die führenden Politiker der Welt lachten über Trump. Sie habe auch mit führenden Militärs gesprochen, von denen einige mit dem Republikaner gearbeitet hätten. «Und sie sagen: Sie sind eine Schande.»

    Die beiden warfen einander auch mehrfach vor zu lügen. Harris beklagte, Trump hantiere mit dem gleichen alten abgedroschene Drehbuch und verbreite einen «Haufen Lügen, Beschwerden und Beschimpfungen». Die Amerikaner seien das leid. Mehrfach rief sie das Land dazu auf, ein neues Kapitel aufzuschlagen, nach vorne zu schauen und sich den Bedürfnissen des amerikanischen Volkes zuzuwenden.

    Auch in ihrem Abschlussstatement warb Harris für einen «neuen Weg nach vorne» und für Zusammenhalt statt Spaltung. Die Amerikaner hätten so viel mehr gemeinsam als das, was sie trenne. Dass Harris einen Neuanfang verspricht, obwohl sie seit dreieinhalb Jahren mit regiert, ist ein wunder Punkt ihrer Kampagne. Trump zielte genau darauf und warf zum Abschluss der Debatte mehrfach die Frage auf, warum Harris während ihrer bisherigen Regierungszeit nicht all das umgesetzt habe, was sie nun verspreche. Sie sei die «schlechteste Vizepräsidentin in der Geschichte» des Landes.

    Das Duell, das der Sender ABC ausrichtete, war vor allem für Harris eine Bewährungsprobe – Trump dagegen hat schon diverse Fernsehdebatten bestritten, auch in seinen früheren Wahlkämpfen 2016 und 2020. Aus seinem jüngsten TV-Duell Ende Juni war der 78-Jährige als klarer Sieger hervorgegangen. In der Folge hatte die 59-jährige Harris Präsident Biden als Kandidatin der Demokraten abgelöst – das war erst vor wenigen Wochen. Bislang zeigte sie sich überwiegend bei streng choreografierten Wahlkampfauftritten, bei denen ihr Team alles unter Kontrolle hatte. Bei der Debatte gegen Trump musste sie sich nun ohne Skript beweisen.

  • 5.36 Uhr

    Harris fordert Trump zu zweiter TV-Debatte heraus

    Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump kurz nach dem Ende des TV-Duells zu einer zweiten Debatte herausgefordert. «Unter den Scheinwerfern konnten die Amerikaner sehen, vor welcher Wahl sie im Herbst stehen werden: mit Kamala Harris vorwärtsgehen oder mit Trump rückwärtsgehen. Das ist es, was sie heute Abend gesehen haben und was sie bei einer zweiten Debatte im Oktober sehen sollten», teilte Harris' Wahlkampfteam mit. Gefolgt von der Frage: «Vizepräsidentin Harris ist bereit für eine zweite Debatte. Ist es Donald Trump?»

    In Philadelphia hatten sich Harris und Trump zuvor bei ihrem ersten TV-Duell einen hitzigen Schlagabtausch geliefert. Vor dem Spektakel hatten die Teams der beiden über Termine für TV-Debatten und die Regeln während des Duells in Philadelphia gestritten. Bisher steht noch kein Termin für ein zweites Duell vor der Präsidentenwahl am 5. November fest.

  • 5.13 Uhr

    Taylor Swift spricht Kamala Harris ihre Unterstützung aus

    US-Superstar Taylor Swift hat der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in einem Instagram-Post ihre Unterstützung ausgesprochen. Der Post wurde unmittelbar nach dem Ende des ersten TV-Duells zwischen Harris und dem Republikaner Donald Trump auf dem Account der 34 Jahre alten Sängerin veröffentlicht. Zunächst wurde der Beitrag auf keinem anderen Kanal der Künstlerin in sozialen Medien geteilt. Vorab war länger darüber spekuliert worden, ob der Popstar sich zu Wort melden würde, um Harris ihre Unterstützung auszusprechen - und damit ihren grossen Einfluss bei jungen Leuten in den USA einzusetzen.

    Swift schrieb in dem Beitrag auf Instagram, sie habe die Fernsehdebatte zwischen Harris und Trump verfolgt. Es sei ein guter Zeitpunkt, sich über die jeweiligen Positionen der Kandidaten zu informieren. Sie werde bei der anstehenden Präsidentenwahl für Harris und deren Vizekandidaten Tim Walz stimmen, kündigte Swift an. Mit Blick auf die Demokratin schrieb sie: «Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und glaube, dass wir in diesem Land so viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden.»

    Taylor Swift ist in den USA eine Art Lichtgestalt. Sie produziert einen Hit nach dem anderen. Bei Preisverleihungen bricht sie regelmässig Rekorde. Swift hat bei ihren Fans einen enormen Einfluss und auf der Plattform Instagram rund 283 Millionen Follower. Auf der «Forbes»-Liste der weltweit einflussreichsten Frauen landete Swift jüngst auf Rang fünf. 2023 kürte das Magazin «Time» sie zur Person des Jahres. Swifts Privatvermögen wird auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt. In den vergangenen Monaten machte sie mit einer Beziehung zu dem Footballspieler Travis Kelce viele Schlagzeilen.

    Die Sängerin hat eine gewaltige Fangemeinde. Etwa 53 Prozent der Erwachsenen in den USA gaben in einer 2023 veröffentlichten Umfrage an, Swift-Fans zu sein. Swifties – so bezeichnen sich ihre Fans – gelten als extrem loyal. Wie die Künstlerin selbst stammen die meisten ihrer Fans in den USA aus Vorstädten oder leben auf dem Land. Etwa die Hälfte sind weiblich und Millennials – wurden also wie Swift zwischen 1981 und 1996 geboren. Rund drei Viertel sind weiss. Sie hat also Einfluss auf eine wichtige Wählergruppe.

    Für Harris könnte die Unterstützung im Wahlkampf gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump entscheidend sein.

    Über Jahre hatte Swift sorgfältig vermieden, politisch Stellung zu beziehen. 2018 erregte sie dann aber Aufsehen, als sie sich in Tennessee gegen die ultraradikale Kandidatin für den US-Senat, Marsha Blackburn, positionierte. Seitdem bezog Swift immer wieder politisch Stellung und forderte ihre Fans auf, wählen zu gehen – mit Erfolg. Allein nach einem solchen Aufruf von Swift auf Instagram im September 2023 wurden in kürzester Zeit 35'000 neue Wahl-Registrierungen gezählt. 2020 hatte sich Swift hinter Joe Biden gestellt. Damals sprach sie sich relativ spät im Wahljahr für den Demokraten aus.