Schwarzer Tag für DemokratenDie fünf wichtigsten Fakten aus der Wahlnacht
Helene Laube
6.11.2024
Zunächst keine Überraschungen bei US-Wahl
STORY: Bei der US-Präsidentschaftswahl zeichnen sich zunächst keine Überraschungen ab. Sowohl die demokratische Kandidatin Kamala Harris als auch ihr republikanischer Rivale Donald Trump fuhren nach Schliessung zahlreicher Wahllokale entlang der Ostküste und im Mittleren Westen die erwarteten Teilerfolge ein. Aus einer ganzen Reihe von Bundesstaaten lagen in der Nacht zu Mittwoch jedoch noch keine verlässlichen Ergebnisse vor. Dazu zählten auch die voraussichtlich wahlentscheidenden sieben Swing States, die besonders umkämpft sind, weil dort mal die Demokraten, dann wieder die Republikaner die Nase vorn haben. Treffen die Umfragen der vergangenen Wochen zu, so dürfte es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinauslaufen, bei dem es auf jede Stimme ankommt. Da insbesondere die Auszählung der Briefwahlstimmen in einigen Gegenden dauern könnte, ist nicht ausgeschlossen, dass wie schon 2020 erst in einigen Tagen das Endergebnis vorliegt.
06.11.2024
Die USA haben gewählt. Donald Trump führt, Kamala Harris braucht ein kleines Wunder. Alle Entwicklungen im Überblick.
H. Laube, S. Ziegler
06.11.2024, 06:21
06.11.2024, 08:15
Helene Laube
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die USA haben gewählt.
Donald Trump führt, Kamala Harris braucht ein kleines Wunder.
Millionen Wähler haben ihre Stimme abgegeben. Nun treffen die ersten Wahlresultate ein. blue News liefert dir die Übersicht über die Geschehnisse der Nacht.
Dieser Artikel wird immer wieder aktualisiert. Diese Version stammt von 8 Uhr.
Sowohl Ex-Präsident Donald Trump als auch Vizepräsidentin Kamala Harris wurden jeweils in den gesicherten Bundesstaaten zum Sieger erklärt. Bisher gab es keine Überraschungen.
Zu den Staaten für Trump gehören unter anderem Florida, Texas und South Carolina. Harris hat die erwartbaren demokratischen Hochburgen wie Kalifornien und New York gewonnen.
Ein Kandidat muss die Mehrheit der 538 Wahlmännerstimmen – also 270 – gewinnen, um die Wahl für sich zu entscheiden.
In allen sieben entscheidenden Swing States sind die Wahllokale mittlerweile geschlossen. Bereits jetzt ist klar: Trump hat North Carolina, Georgia und Pennsylvania gewonnen. Auch in anderen Swing States liegt Trump vorne. Für Harris gibt es praktisch keine Hoffnung mehr.
Hat Harris überhaupt noch eine Chance?
Realistisch gesehen nicht. Harris müsste nun fast alle verbleibenden Staaten gewinnen – darunter auch republikanische Hochburgen wie Alaska – um das Ergebnis zu drehen. Faktisch gesehen ist das Rennen um die Präsidentschaft gelaufen.
Demokraten verlieren Mehrheit im Senat
Neben dem Präsidenten wird bei den Wahlen über die Mehrheiten im US-Kongress entschieden. Alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und 34 der 100 Senatssitze stehen zur Wahl.
Bereits verlor der parteilose, demokratisch stimmende Senator Joe Manchin seinen Sitz an den Republikaner Jim Justice. Zudem hat der republikanische Kandidat Bernie Moreno einen der Senatssitze für den Bundesstaat Ohio gewonnen. Er besiegte den demokratischen Amtsinhaber Sherrod Brown, wie die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen meldet.
Der Verlust des Sitzes von Brown ist für die Demokraten ein herber Rückschlag. Den entscheidenden Durchbruch im Senat erzielten die Republikaner kurz nach Mitternacht (Ortszeit) durch den Sieg der Senatorin Deb Fischer aus Nebraska, die ihren Sitz gegen den unabhängigen Herausforderer Dan Osborn verteidigte. Ein weiterer wichtiger Erfolg gelang ihnen im Rennen um einen Senatssitz von Ohio, in dem Bernie Moreno den demokratischen Amtsinhaber Sherrod Brown besiegte. Bereits früh in der Wahlnacht konnten die Republikaner zudem einen Senatssitz für West Virginia gewinnen und so eine solide Grundlage für die Rückeroberung der Kammer schaffen.
Erste offene trans Person in US-Senat gewählt
Mit Sarah McBride zieht erstmals eine offene trans Person in den US-Senat ein. Die 34-jährige Demokratin, die aktuell Mitglied des Senats des Staats Delaware ist, setzte sich am Dienstag (Ortszeit) mühelos gegen den Republikaner John Whalen durch.
Als LGBTQ-Aktivistin hat sie sich bereits einen Namen gemacht und Wahlkampfspenden aus dem ganzen Land in Höhe von mehr als drei Millionen Dollar gesammelt. Für Furore sorgte McBride im Jahr 2016 auch mit ihrem Auftritt beim Parteitag der Demokraten. Sie war der erste offen lebende trans Mensch, der bei einem Parteitag einer der Grossparteien eine Rede hielt.
Gab es Zwischenfälle?
Ausschreitungen oder ähnliches gab es bislang nicht. In einigen Bundesstaaten, darunter vor allem Pennsylvania und Georgia, gab es nach Angaben der US-Bundespolizei FBI Bombendrohungen gegen Wahllokale. Viele dieser Drohungen schienen «von russischen E-Mail-Domänen zu stammen», erklärte FBI-Sprecherin Savannah Syms.
Bisher habe sich aber keine dieser Drohungen als glaubwürdig erwiesen, fügte sie hinzu. Die Öffentlichkeit solle «wachsam bleiben». Nach Angaben der Polizei in Georgia waren mehr als 30 Wahllokale betroffen, teils wurden sie kurzzeitig geschlossen, um sicherzustellen, dass dort kein Sprengstoff deponiert wurde.
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