Die Speed-Rennen am Lauberhorn werden von schweren Stürzen überschattet. Marco Büchel nennt im Interview mit blue News mögliche Gründe und erklärt, wieso den Organisatoren kein Vorwurf zu machen ist.
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- Die diesjährigen Rennen am Lauberhorn werden von schweren Stürzen überschattet. Nach Marco Kohler und Alexis Pinturault verletzt sich am Samstag auch Aleksander Kilde nach einem Sturz auf der Lauberhorn-Abfahrt schwer.
- Marco Büchel sucht im Gespräch mit blue News nach den Gründen und unterstreicht, dass den Organisatoren in Wengen kein Vorwurf gemacht werden kann.
Nachdem sich in den ersten beiden Speed-Rennen am Lauberhorn bereits Marco Kohler und Alexis Pinturault schwer verletzen, erwischt es am Samstag in der Original-Abfahrt auch Aleksander Kilde. Der Norweger verliert im Ziel-S die Kontrolle und muss mit einem offenen Unterschenkelbruch mit dem Helikopter aus dem Zielraum in Wengen abtransportiert werden.
Kilde ist bei weitem nicht der einzige Fahrer, der es am Samstag nicht bis ins Ziel schafft. Glücklicherweise gehen die weiteren Stürze und Ausfälle vergleichsweise glimpflich aus.
Für Marco Büchel ist klar: «Das ist halt ein bisschen dem Programm geschuldet. Es ist schön, wenn man Abfahrten einschiebt. Aber wenn man es nüchtern anschaut, hatten die Fahrer zwei Trainings und dann drei Rennen in Folge. Und am letzten, am fünften Tag, kommt die längste Abfahrt der Welt.»
«Es führt wieder vor Augen, dass es ein Extremsport ist»
Für den Liechtensteiner sind deshalb nicht die Verhältnisse und der Zustand der Strecke für die zahlreichen Stürze verantwortlich. «Die Athleten sind schon am Start nicht ganz auf der Höhe – und dann passieren solche Sachen. Es ist nicht schön, aber es führt wieder vor Augen, dass es ein Extremsport ist. Das darf man nie vergessen.»
Und so macht Büchel den Organisatoren überhaupt keinen Vorwurf. «Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge und ein schmaler Grad. Die Organisatoren stellen den Fahrern aus Goodwill eine zusätzliche Abfahrt zur Verfügung, gleichzeitig macht das die Athleten müde. Aber ich mache den Organisatoren null Vorwürfe.»
Vielmehr muss man womöglich in der Planung der Rennen über die Bücher. «Die FIS hat ein relativ enges Programm geschaffen, sodass es kaum Möglichkeiten gibt, Rennen anders zu platzieren oder nachzuholen», sagt Büchel, fügt aber an: «Gibt es eine Lösung für das? Nein, nicht auf die Schnelle.»