Ukraine-Ticker Leopard zerschiesst alleine russische Fahrzeug-Kolonne +++ Putin will verhandeln – aber nicht mit Selenskyj 

Agenturen/red

28.1.2025

Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe im Osten dauern an

Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe im Osten dauern an

Kiew, 27.01.2025: Bilder von der Front: Die Videos der ukrainischen Armee sollen die Kämpfe gegen Russland zeigen. Erneut haben sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger im Osten der Ukraine heftige Gefechte geliefert. Der Brennpunkt der Auseinandersetzungen lag ein weiteres mal rund um die Kleinstadt Pokrowsk, am Rande des Donbass. In dieser Stadt gibt es mehrere Kohleschächte, was sie aus wirtschaftlicher Sicht für Russland von grossem Interesse macht, so ein Experte Die Attacken seien abgewehrt worden, hiess es von ukrainischer Seite. Die Angaben lassen sich unabhängig jedoch nicht überprüfen.

28.01.2025

Am 24. Februar 2022 hat Russland seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Ein Ende ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Erneut ist in der Ostsee ein Unterseekabel beschädigt worden. Diesmal zwischen Schweden und Lettland.
  • Der Kreml hat gelassen auf die Sanktionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump reagiert.
  • Nato-Generalsekretär Mark Rutte will eine Mitgliedschaft der Ukraine nicht von Russland abhängig machen.
  • Russlands Staatschef Wladimir Putin setzt nach der Wahl in Belarus auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit Machthaber Alexander Lukaschenko.
  • Ungarn zieht Veto zu Russland-Sanktionen der EU zurück.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 22.41 Uhr

    Selenskyj will Streitkräfte modernisieren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine weitere Modernisierung der Streitkräfte angekündigt. Eine der Fragen bei seiner täglichen Lagebesprechung mit dem Generalstab sei die Bildung von Armeekorps gewesen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Kiew werde den Aufbau von Kampfbrigaden vorantreiben. Das soll die Verteidigungsfähigkeit der Truppen stärken. «Eine Modernisierung des Armeesystems ist alternativlos.»

    Selenskyj kündigte zudem eine Revision der humanitären Programme an, die bislang mit finanzieller Unterstützung der USA liefen. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte nach seiner Amtseinführung fast alle humanitären Auslandsprogramme für 90 Tage gestoppt. Die ukrainische Regierung soll Selenskyj nun eine Liste mit den wichtigsten Programmen vorlegen, um zu entscheiden, ob sie aus eigener Tasche oder mit Hilfe europäischer Partner finanziert werden können.

  • 22.15 Uhr

    EU und die USA einigen sich auf «maximalen Druck» auf Russland

    Die USA und die EU haben sich nach Angaben der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas darauf geeinigt, ihre harte Haltung gegenüber Russland mit Blick auf den Ukraine-Krieg aufrechtzuerhalten.

    «Sie stimmten darin überein, dass maximaler Druck auf Moskau aufrechterhalten werden muss, um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen», erklärte ein EU-Vertreter am Dienstag nach dem ersten Telefongespräch zwischen der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas und dem neuen US-Aussenminister Marco Rubio.

    Kurz darauf schlug die EU-Kommission Strafzölle auf weitere Agrarprodukte aus Russland vor. Die Zölle würden sich «voraussichtlich negativ auf die russischen Exporteinnahmen auswirken und damit auch auf die Fähigkeit Russlands, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen», hiess es in einer Erklärung. Die Zölle müssen noch von den EU-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament beschlossen werden.

  • 21.33 Uhr

    Leopard zerschiesst alleine eine russische Fahrzeug-Kolonne

    Ein einzelner Leopard 2A4 aus deutschen Beständen hat nach Angaben der ukrainischen Truppengruppe Khortitsa eine russische Kolonne von fünf gepanzerten Fahrzeugen im Sektor Pokrowsk zerstört.

    «Die feindliche Kolonne war auf einem Feldweg in der Nähe eines Waldstücks unterwegs, als sie vom Leopard-Geschütz unter Beschuss genommen wurde», heisst es in einem Beitrag auf Telegram.

    Der Panzer habe aus der Deckung der Häuser eines Dorfes heraus gefeuert, das die russische Kolonne mit ihren Fahrzeugen durchfahren wollte. Alle fünf Fahrzeuge seien getroffen worden, einige davon mehrfach.

  • 20.21 Uhr

    Putin: Ukraine-Friedensverhandlungen «möglich» – aber nicht mit Selenskyj

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Dienstag offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine erklärt, lehnt nach eigenen Angaben aber Gespräche mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. «Wenn er an den Verhandlungen teilnehmen möchte, werde ich Leute für die Verhandlungen abstellen», sagte Putin in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. Selenskyj sei jedoch «unrechtmässig» an der Macht, da seine Amtszeit als Präsident während der Verhängung des Kriegsrechts abgelaufen sei.

    Darüber hinaus sagte Putin, der Konflikt in der Ukraine wäre ohne westliche Unterstützung für Kiew rasch zu Ende. «Sie werden nicht einen Monat lang überleben, wenn das Geld und im weiteren Sinne die Munition ausgeht», sagte Putin über die ukrainische Seite und fügte an: «In anderthalb oder zwei Monaten wäre alles vorbei».

  • 16.56 Uhr

    Zu wenig Waffen für Ukraine gekauft: Vizeminister muss gehen

    Wegen angeblich unzureichender Waffenkäufe hat der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow seinen Stellvertreter Dmytro Klimenkow entlassen.

    Die Regierung in Kiew beschloss nach eigenen Angaben, den für Beschaffung zuständigen Vizeminister von seinem Posten zu entbinden.

    In der Ukraine war Kritik an der mangelhaften Ausrüstung der gegen Russland kämpfenden Armee aufgekommen. Auch Umjerow schrieb auf Facebook, statt zuverlässiger Munitionslieferungen habe es im vergangenen halben Jahr «politische Spielchen» und das Durchstechen von Verträgen und Informationen gegeben.

    Ausser Klimenkow will der Minister auch die Leiterin der Agentur für militärische Beschaffung, Maryna Besrukowa, entlassen. Über deren Vertrag entscheidet allerdings der Aufsichtsrat der Agentur; sie weigert sich zu gehen.

    Die Botschafter der G7-Staaten in Kiew riefen dazu auf, den lähmenden Streit über die Beschaffung zügig zu beenden. «Es ist wichtig, die Grundsätze guter Regierungsführung und Nato-Empfehlungen einzuhalten, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und der internationalen Partner zu erhalten», schrieben die Vertreter der Gruppe sieben grosser demokratischer Industriemächte auf X.

  • 5.01 Uhr

    Selenskyj: Ukraine hätte Atomwaffen nie aufgeben dürfen

    Die ukrainische Staatsführung hält die Preisgabe des Atomwaffenarsenals im Land vor gut 30 Jahren für einen Fehler und einen dauerhaften Frieden mit Russland nur mit Hilfe der USA für möglich. Im Gespräch mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump habe er starke militärische Unterstützung und Sicherheitsgarantien für den Fall einer Waffenruhe gefordert, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Nur so könne verhindert werden, dass Russland den 2022 begonnen Krieg zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnimmt, sagte er in einem Interview der italienischen Zeitung «Il Foglio», das in Teilen von ukrainischen Medien veröffentlicht wurde.

    Er habe mit Trump auch über das Budapester Memorandum von 1994 gesprochen, in dem die USA, Grossbritannien und Russland den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine, Belarus und Kasachstan starke Sicherheitsgarantien als Gegenleistung für die Beseitigung aller Nuklearwaffen auf ihrem Gebiet gaben. Dieses Zugeständnis sei «dumm und verantwortungslos» gewesen, sagte Selenskyj - denn später sei alles anders gekommen: Als Russland 2014 die Halbinsel Krim und die Regionen Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine besetzte, habe Kiew die Garantiemächte zum Eingreifen aufgefordert, doch habe es keine Reaktion gegeben.

    «Die Ukraine hat ihre Atomwaffen verschenkt», resümierte Selenskyj. Rückblickend wäre es aus seiner Sicht besser gewesen, hätte die Ukraine die Sicherheitsgarantien damals von der Nato als transatlantischer Militärallianz erhalten. «Wenn ich also Atomwaffen eintauschen würde, würde ich sie gegen etwas sehr Starkes eintauschen, etwas, das wirklich jeden Angreifer aufhalten kann, trotz seiner Grösse, seines Territoriums, seiner Armee und so weiter - und das ist eine starke Armee und der Sicherheitsblock Nato», sagte Selenskyj.

    «Wir haben Atomwaffen für den Krieg getauscht», habe er Trump erklärt. Dennoch sei er überzeugt, dass der US-Präsident eine starke Position für die Ukraine sichern könne. «Wegen der Sanktionen, der Stärke der USA, der Wirtschaft - er kann das beschleunigen, er kann es meiner Meinung nach schneller tun als jeder andere in der Welt», sagte Selenskyj.

  • 4.30 Uhr

    Grossbrand in Charkiw nach Drohnenangriff

    In Charkiw kämpfen Einsatzkräfte gegen einen Grossbrand auf einem Industriegelände. Nach Behördenangaben hatte zuvor eine russische Drohne einen holzverarbeitenden Betrieb getroffen und eine Gasleitung beschädigt. Dabei brach das Feuer aus, das sich über 1500 Quadratmetern ausbreitete. Ein zweistöckiges Gebäude steht in Flammen. Zwei Anwohner werden wegen akuter Stressreaktionen medizinisch behandelt.

    Russischer Angriff auf Charkiw. (28. Januar 2025) 
    Russischer Angriff auf Charkiw. (28. Januar 2025) 
    Bild: Imago/ZUMA
  • Dienstag, 28. Januar 2025, 4.17 Uhr

    Nach Drohnenangriff: Russische Raffinerie muss Betrieb einstellen

    Nach einem ukrainischen Drohnenangriff in der vergangenen Woche hat die russische Ölraffinerie Rjasan ihren Betrieb eingestellt. Bei Insidern zufolge wurde bei der Attacke unter anderem ein Verladegestell für die Bahn beschädigt. Das Öl kann derzeit nicht mehr weitertransportiert werden. Die Raffinerie arbeitet deshalb derzeit nicht. Die Rjasaner Ölraffinerie verarbeitet normalerweise 262.000 Barrel pro Tag, der Treibstoff wird auch für die Versorgung der russischen Armee genutzt.

  • 18.15 Uhr

    Kämpfe um Kontrolle der Dnipro-Mündung

    Russische Truppen haben mehrere Versuche zur Eroberung der kleinen Inseln in der Dnipro-Mündung bei Cherson im Süden der Ukraine gestartet. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 19 Angriffe russischer Einheiten abgeschlagen worden, zitierte die Agentur Ukrinform Leutnant Pawlo Drohal, Sprecher der dort eingesetzten Verteidiger. «Die russischen Besatzer versuchen weiterhin, im Inselgebiet an der Mündung des Dnipro-Flusses Fuss zu fassen.» Bei den Angriffen seien 122 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Da den ukrainischen Militärs alle möglichen Anlandungsstellen auf den Flussinseln bekannt seien, könnten diese jederzeit präzise unter Artilleriebeschuss genommen werden. Mit einem Brückenkopf in diesem Gebiet könnte das russische Militär den Druck auf die ukrainischen Verteidiger erhöhen. Der Dnipro mündet westlich von Cherson ins Schwarze Meer.

  • 15.07 Uhr

    Auschwitz-Gedenken ohne Russland – Putin sendet Grusswort

    Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nachdruck an die Verdienste der sowjetischen Soldaten erinnert.

    Es sei die Rote Armee gewesen, die der Menschheit die Wahrheit über die Verbrechen der Nazis offenbart habe, hiess es in einem Schreiben Putins zum Holocaust-Gedenktag. «Und wir werden uns immer daran erinnern, dass es der sowjetische Soldat war, der dieses schreckliche, totale Übel zerschlug und den Sieg errang, dessen Grösse für immer in der Weltgeschichte bleiben wird.»

    Offizielle russische Vertreter sind wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eingeladen zum Gedenken in Polen, wo deutsche Besatzer das Vernichtungslager westlich von Krakau errichtet hatten. Moskau kritisierte den Ausschluss von den Feiern.

  • 12.34 Uhr

    Ungarn zieht Veto zu Russland-Sanktionen der EU zurück

    Ungarn hat gegen Zusicherungen zur Energiesicherheit sein Veto gegen die Verlängerung von Ende Januar auslaufenden Russland-Sanktionen zurückgezogen.

    Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban trug bei einem Aussenministertreffen in Brüssel die für das Weiterlaufen der Strafmassnahmen notwendige Entscheidung mit. Zuvor hatten die EU-Kommission und die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas eine Erklärung zu Forderungen aus Budapest abgegeben. In dieser wird Ungarn zugesichert, dass auf ihre Sorgen um die Energiesicherheit eingegangen wird.

    Orban hatte für seine Zustimmung zur Sanktionsverlängerung zunächst unter anderem gefordert, dass die Ukraine eine jüngst geschlossene Pipeline wieder öffnet, die bis dahin russisches Erdgas nach Mitteleuropa und damit auch nach Ungarn befördert hatte.

    Der ungarische Aussenminister Péter Szijjarto teilte mit, Ungarn habe die geforderten Garantien hinsichtlich der Energiesicherheit erhalten. Die EU-Kommission habe sich verpflichtet, die Erdgas- und Ölpipelines zu den EU-Mitgliedstaaten zu schützen, und fordere nun von der Ukraine Zusicherungen, die Ölversorgung der EU sicherzustellen.

  • 9.35 Uhr

    Putin setzt auf Kooperation mit Lukaschenko

    Russlands Staatschef Wladimir Putin setzt nach der Wahl in Belarus auf eine vertiefte Zusammenarbeit mit Machthaber Alexander Lukaschenko.

    Auch wenn bei der als unfrei kritisierten Abstimmung die Bestätigung Lukaschenkos für eine siebte Amtszeit von vornherein feststand, sprach Putin in seinem Glückwunschtelegramm von einem «überzeugenden Sieg».

    Gemeinsam wolle man die russisch-belarussische Kooperation ausbauen und die Integrationsprozesse im eurasischen Raum vorantreiben, schrieb der Kremlchef. «Sie sind immer ein gerngesehener Gast auf russischem Boden.»

    Lukaschenko (70) regiert seit mehr als 30 Jahren diktatorisch in Belarus. Er hat die Ex-Sowjetrepublik immer enger an Russland gebunden – vor allem seit er 2020 in Massenprotesten fast die Macht verloren hätte. Nach der Abstimmung vom Sonntag schrieb ihm die Wahlleitung in Minsk ein angebliches Ergebnis von 86,82 Prozent der Stimmen zu, mehr als je zuvor. Lukaschenko kündigte am Sonntag an, dass seine erste Reise ihn wieder nach Russland führen werde.

  • 4.56 Uhr

    Schwere Kämpfe um Pokrowsk dauern an

    Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich im Osten der Ukraine erneut schwere Kämpfe geliefert. Insgesamt seien im Tagesverlauf 153 russische Angriffe an verschiedenen Frontabschnitten registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Der Schwerpunkt der Kampfhandlungen lag einmal mehr rund um die Kleinstadt Pokrowsk am Rande des Donbass.

    Angesichts der schwierigen Lage erhielten die um den Donbass kämpfenden ukrainischen Einheiten einen neuen Kommandeur. Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannte den bisherigen Heeres-Befehlshaber, General Mychajlo Drapatyj, zum neuen Führer der dort eingesetzten Gruppierung «Chortizja».

    Ukrainische Soldaten an der Front nahe Pokrowsk. (20. Januar 2025)
    Ukrainische Soldaten an der Front nahe Pokrowsk. (20. Januar 2025)
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka

    «Gleichzeitig behält Drapatyj die Befehlsgewalt über die Landstreitkräfte, den grössten Teil unserer Streitkräfte, was dazu beitragen wird, die Kampfeinsätze der Armee mit einer angemessenen Ausbildung der Brigaden zu verbinden», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

    Der bisherige Befehlshaber Andrij Hnatow wurde in den Generalstab versetzt. Zuletzt hatte es wiederholt Berichte aus der Region Pokrowsk über fahnenflüchtige ukrainische Soldaten gegeben, da angesichts der häufigen Rückschläge vielfach das Vertrauen in die militärische Führung verloren gegangen war.

    Rund um Pokrowsk traten russische Einheiten im Tagesverlauf mit Artillerieunterstützung zu 70 Angriffen an verschiedenen Stellen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien an. Die Attacken seien abgewehrt worden, hiess es. Die Angaben konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Die Stadt ist nach russischer Darstellung bereits von drei Seiten eingekreist.

    Bei russischen Artillerieangriffen wurden nach offiziellen Angaben mindestens ein Mensch getötet und vier weitere schwer verletzt. In Pokrowsk starb eine Frau, in Konstantinowka wurden vier Menschen beim Einschlag von Granaten in Wohnhäuser verletzt, teilte der regionale Militärverwalter Wadim Filaschkin auf Telegram mit.

    An den Fronten rund um den Donbass setzten die russischen Militärs nach Meinung des ukrainischen Strategieexperten Andrij Ryschenko ihre operativen Aktionen fast schon planmässig fort. «Vor allem interessiert sie Pokrowsk, das ist ein wirtschaftliches Ziel», sagte Ryschenko im Rundfunk. «Es ist ja bekannt, dass sich dort mehrere Kohleschächte befinden.» Daher sei die Eroberung der Stadt für Russland schon aus wirtschaftlicher Sicht wichtig.

  • 3 Uhr

    Russland schickt neue Drohnen in Richtung Ukraine

    Das russische Militär hat am Sonntagabend erneut grössere Drohnenschwärme in Richtung Ukraine gestartet. Die Gruppen von unbemannten Fliegern wurden von der ukrainischen Flugabwehr in verschiedenen Regionen gesichtet – in Cherson im Süden, in Charkiw im Osten sowie Poltawa in der Zentralukraine. Auch in der Region Kiew wurden der dortigen Militärverwaltung zufolge feindliche Drohnen registriert.

  • Montag, 27. Januar 2025, 1.20 Uhr

    Lukaschenko zu Sieger der Präsidentenwahl in Belarus erklärt

    Die Wahlkommission in Belarus hat Alexander Lukaschenko erwartungsgemäss zum Sieger der als unfair und unfrei kritisierten Präsidentenwahl erklärt – zum siebten Mal in Folge. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta kam der von Russland unterstützte Staatschef, der seit 30 Jahren an der Macht ist, nach vorläufigen Ergebnissen auf 86,82 Prozent der Stimmen. Das habe der Vorsitzende der Wahlkommission mitgeteilt. Der angebliche Stimmenanteil ist der höchste, der Lukaschenko jemals zugesprochen wurde.

    In Wahlnachbefragungen waren dem Präsidenten am Sonntag 87,6 Prozent der Stimmen zugerechnet worden. Die Wahlbeteiligung in dem häufig als letzte Diktatur Europas bezeichneten Land wurde mit 85,7 Prozent angegeben, mehr als 2020 (84,38 Prozent). Damals war Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt worden. Für 11 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) ist eine Pressekonferenz der Wahlkommission angekündigt.

    «Man muss wissen, dass die in Belarus veröffentlichten Zahlen nichts mit der Realität gemein haben», sagte der wegen Gefahr für sein Leben ins Exil geflohene Politologe Waleri Karbalewitsch der Deutschen Presse-Agentur. «Der Machtapparat legt die Zahlen schon im Vorfeld fest.» Bei einer Wahl mit echten Gegenkandidaten hätte Lukaschenko laut Karbalewitsch keine Chance auf den Sieg gehabt. Bei der Abstimmung waren vier Mitbewerber zugelassen, die als glühende Unterstützer Lukaschenkos bekannt sind und als reine Statisten gelten.

  • 21.37 Uhr

    Schweden ermittelt wegen «schwerer Sabotage» an Ostseekabel

    Die schwedische Staatsanwaltschaft leitet nach der Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee eine Voruntersuchung wegen mutmasslich «schwerer Sabotage» ein.

    Ein Schiff, das im Verdacht steht, die Sabotage begangen zu haben, wurde beschlagnahmt, wie die Behörde am Sonntagabend mitteilte. Das Datenkabel zwischen Schweden und Lettland war am frühen Morgen beschädigt worden.

    Die Ursache ist noch unklar. Die Behörden Lettlands hatten mitgeteilt, der Schaden sei ersten Anhaltspunkten zufolge auf äussere Einwirkung zurückzuführen.

  • 21.05 Uhr

    Kiew: Lager mit Drohnensprengköpfen in Russland angegriffen

    Die Ukraine hat nach Darstellung aus Kiew mit Kampfdrohnen auf russischem Staatsgebiet ein Depot mit Drohnensprengköpfen angegriffen. Nach der Attacke auf das Gebäude in Orjol in Zentralrussland sei eine starke Sekundärexplosion registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Damit seien rund 200 sogenannte Schahed-Kamikazedrohnen ausser Gefecht gesetzt worden, hiess es.

    Die Angaben aus Kiew konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von russischer Seite gab es dazu keine Erklärung. Orjol liegt knapp 350 Kilometer südwestlich von Moskau.

    Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit einiger Zeit Militärstützpunkte, Raffinerien und Munitionsdepots auf russischem Staatsgebiet mit Raketen und weitreichenden Drohnen an, um die Versorgung der in der Ukraine eingesetzten Streitkräfte Russlands zu erschweren.

    Kiew entwickelte zuletzt eigene Drohnen mit grosser Reichweite, die Ziele weit innerhalb Russlands angreifen können. Die vom Westen gelieferten Marschflugkörper werden angesichts geringer Bestände nur sporadisch gegen Ziele in Russland eingesetzt. Selenskyj äusserte sich zufrieden über die Wirksamkeit der neuen Drohnen in den ukrainischen Arsenalen: «Jeder kann ihre Wirksamkeit sehen - wie unsere Waffen den Krieg zurück nach Russland bringen und wie Russlands Kriegspotenzial abnimmt.»

  • 20.28 Uhr

    Erneut Unterseekabel in der Ostsee beschädigt

    Erneut ist in der Ostsee ein Unterseekabel beschädigt worden – diesmal zwischen Schweden und Lettland. Beide Staaten untersuchen nun gemeinsam mit der Nato den Fall. Das Kabel des lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrums wurde am frühen Morgen beschädigt, im Meeresgebiet zwischen Ventspils und Gotland. Dies teilten die Behörden des baltischen Landes während einer Pressekonferenz in Riga mitteilten. Lettland entsandte nach dem Vorfall am Sonntag ein Kriegsschiff vor Ort, die lettische Marine identifizierte nach eigenen Angaben ein verdächtiges Schiff.

    Die Ursache ist demnach noch unklar. Der Schaden liegt in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Schwedens und ist ersten Anhaltspunkten zufolge auf äussere Einwirkung zurückzuführen, wie es auf der Pressekonferenz hiess.

    Die Nato teilte mit, Schiffe und Flugzeuge seien an der Seite regionaler Verbündeter im Einsatz, um den Vorfall zu untersuchen. «Die Präsenz der Alliierten in der Region ermöglicht eine zügige und koordinierte Reaktion», sagte ein Nato-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

    Schon in den vergangenen Wochen hatten mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein. Russland führt seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum berichtete, das Kabel sei «erheblich» beschädigt. Der Schaden solle keine Auswirkungen auf die Datenübertragung lettischer Endnutzer haben.

    Ministerpräsidentin Evika Silina rief deswegen eine Sitzung der zuständigen Ministerien und Dienste ein. Lettland stehe im Austausch mit Schweden, anderen Ostsee-Anrainerstaaten und der Nato, um die Umstände aufzuklären, sagte sie. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson schrieb auf X, Schweden, Lettland und die Nato arbeiteten in dieser Angelegenheit eng zusammen. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas kündigte auf X an, am Montag bei einem Treffen mit den Aussenministern der Europäischen Union darüber sprechen zu wollen, wie man angesichts des russischen Kampagne hybriden Bedrohungen besser vorbeugen und darauf reagieren könne.

    Die lettische Marine führte eine Analyse der Schiffsbewegungen in dem Gebiet durch und entsandte ein Patrouillenschiff zu einem Schiff, das sich in Nähe der Schadenstelle aufhielt. Dabei seien keine verdächtigen Aktivitäten an Bord oder Schäden am Anker festgestellt worden, sagte Marine-Chef Maris Polencs. Das kontrollierte Schiff sei auf dem Weg nach Russland und wartet auf die nächste Freigabe des Schiffsagenten zur Weiterfahrt. Zwei weitere Schiffe wurden im ungefähren Bereich der Schäden an der Unterwasserinfrastruktur identifiziert, hiess es in einer Mitteilung der lettischen Streitkräfte.

  • 18.34 Uhr

    Machthaber Lukaschenko erhält in Belarus 87,6 Prozent

    Der Autokrat Alexander Lukaschenko ist bei der hoch umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus laut einer amtlichen Nachwahlbefragung für eine siebte Amtszeit wiedergewählt worden. Demnach erhielt Lukaschenko am Sonntag 87,6 Prozent der Stimmen. Da kein ernstzunehmender Gegenkandidat bei dem Urnengang antrat, stand der Wahlsieg des 70-Jährigen, der Belarus seit 30 Jahren autoritär regiert, schon vor Schliessung der Wahllokale fest.

  • 18.25 Uhr

    Tote und Verletzte bei Artilleriefeuer in der Ostukraine

    Bei russischen Artillerieangriffen in der Ostukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens ein Mensch getötet und vier weitere schwer verletzt worden. In der seit Wochen schwer umkämpften Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass starb eine Frau, in Konstantinowka wurden vier Menschen beim Einschlag von Granaten in Wohnhäuser verletzt, teilte der regionale Militärverwalter Wadim Filaschkin auf Telegram mit.

    Rund um Pokrowsk tobten erneut schwere Gefechte, wie der Generalstab in Kiew mitteilte. Insgesamt seien russische Einheiten im Tagesverlauf mit Artillerieunterstützung zu 38 Angriffen an verschiedenen Stellen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien angetreten. Die Attacken seien abgewehrt worden, hiess es. Die Angaben konnten nicht unabhängig bestätigt werden.

    An den Fronten rund um den Donbass setzten die russischen Militärs nach Meinung des ukrainischen Strategieexperten Andrij Ryschenko ihre operativen Aktionen fort. «Vor allem interessiert sie Pokwrowsk, das ist ein wirtschaftliches Ziel», sagte Ryschenko im Rundfunk. «Es ist ja bekannt, dass sich dort mehrere Kohleschächte befinden.» Daher sei die Eroberung der Stadt für Russland schon aus wirtschaftlicher Sicht wichtig.

  • 16.46 Uhr

    Erneut Unterseekabel in der Ostsee beschädigt

    Erneut ist in der Ostsee ein Unterseekabel beschädigt worden - diesmal zwischen Schweden und Lettland. Beide Staaten untersuchen nun gemeinsam mit der Nato den Fall. Das Kabel des lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrums wurde am frühen Morgen beschädigt, im Meeresgebiet zwischen Ventspils und Gotland. Dies teilten die Behörden des baltischen Landes während einer Pressekonferenz in Riga mitteilten.

    Die Ursache ist demnach noch unklar. Der Schaden liegt in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Schwedens und ist ersten Anhaltspunkten zufolge auf äussere Einwirkung zurückzuführen, wie es auf der Pressekonferenz hiess.

    Die Nato teilte mit, Schiffe und Flugzeuge seien an der Seite regionaler Verbündeter im Einsatz, um den Vorfall zu untersuchen. «Die Präsenz der Alliierten in der Region ermöglicht eine zügige und koordinierte Reaktion», sagte ein Nato-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

    Das lettische Rundfunk- und Fernsehzentrum berichtete, das Kabel sei «erheblich» beschädigt. Der Schaden solle keine Auswirkungen auf die Datenübertragung lettischer Endnutzer haben.

    Ministerpräsidentin Evika Silina rief deswegen eine Sitzung der zuständigen Ministerien und Dienste ein. Lettland stehe im Austausch mit Schweden, anderen Ostsee-Anrainerstaaten und der Nato, um die Umstände aufzuklären, sagte sie. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson schrieb auf X, Schweden, Lettland und die Nato arbeiteten in dieser Angelegenheit eng zusammen.

    Ein Estnisches Marineschiff fährt in der Ostsee im Rahmen verstärkter NATO-Patrouillen in der Region nach einem mutmasslichen Sabotageakt an Unterseekabeln. 
    Ein Estnisches Marineschiff fährt in der Ostsee im Rahmen verstärkter NATO-Patrouillen in der Region nach einem mutmasslichen Sabotageakt an Unterseekabeln. 
    Archivbild: Keystone
  • 15.14 Uhr

    Belarus erwartet neu entwickelte russische Raketen

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko rechnet mit einer baldigen Stationierung der neuen russischen Mittelstreckenrakete Oreschnik in seinem Land. «Wir werden in den nächsten Tagen Oreschnik bekommen», sagte Lukaschenko bei einer mehrstündigen Pressekonferenz am Tag der Präsidentenwahl in Minsk.

    Mit Kremlchef Wladimir Putin sei vereinbart, dass die neue Rakete noch vor ihrer ersten Stationierung in Russland nach Belarus geliefert werde, behauptete er. Eine Bestätigung für seine Angaben aus Moskau gab es zunächst nicht.

    Russland hatte im vergangenen November die ukrainische Stadt Dnipro mit der angeblich neu entwickelten Mittelstreckenrakete mit dem Codenamen Oreschnik (Haselstrauch) beschossen. Putin drohte damit, dass die Hyperschallrakete auch Ziele in Westeuropa treffen könne. Die Waffe kann nach Einschätzung westlicher Experten nuklear bestückt werden. Putin betonte eher, dass sie starke konventionelle Sprengköpfe transportieren könne.

  • 14.02 Uhr

    Russische Armee erobert Ort im Donbass

    Russische Truppen haben in der Ostukraine nach Berichten auf beiden Seiten die Kleinstadt Welyka Nowosilka besetzt. Der ukrainische Militärblog DeepState, der der Armee nahesteht, sah auf seiner aktualisierten Karte nur noch eine Strasse am Stadtrand in der Hand der Verteidiger. Russische Militärbeobachter schrieben auf dem Blog Dwa Majora, das Landstädtchen sei nach einem Jahr Kampf erobert worden.

    «Es gelang, Einheiten des Gegners einzukesseln, die zwar ihre Kommandeure um einen Befehl zum Rückzug baten, ihn aber nicht bekamen», hiess es auf russischer Seite. Eine ukrainische Bestätigung dafür gab es nicht. Allerdings hatte in den Tagen zuvor auch ein ukrainischer Armeesprecher davor gewarnt, dass den Truppen dort die Einkesselung drohe.

    Offiziell äusserten sich die Militärführungen beider Seiten nicht zur neuen Lage. Der ukrainische Generalstab schrieb im Lagebericht für Sonntagmorgen nur von Kämpfen bei Welyka Nowosilka. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau hatte am Freitag von einem entscheidenden Durchbruch berichtet.

  • 13.32 Uhr

    Ukraine evakuiert alle Kinder aus Frontstadt Pokrowsk

    Die ukrainischen Behörden haben angesichts der sich nähernden russischen Truppen alle Kinder aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes in Sicherheit gebracht. Im Landkreis Pokrowsk seien noch etwa 10’000 Menschen verblieben, davon in der Stadt 7000, sagte der Leiter der Militärverwaltung von Pokrowsk, Serhij Dobrjak. «Kinder gibt es gar keine mehr in der Gemeinde, sie sind alle weggefahren.» Vor Beginn des russischen Angriffskriegs lebten in der Bergarbeiterstadt im Gebiet Donezk etwa 60’000 Menschen.

  • 18.41 Uhr

    Energiekrise in Transnistrien: Selenskyj bietet ukrainische Kohle an

    Angesichts der Energiekrise in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien hat der ukrainische Präsident  Wolodymyr Selenskyj die Lieferung ukrainischer Kohle an ein zentrales Kraftwerk angeboten. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Moldaus Präsidentin Maia Sandu in Kiew sagte Selenskyj am Samstag, die Ukraine könne das Kraftwerk Kukiurgan in Transnistrien mit Kohle beliefern.

    «Wir haben Kohle, die wir nach Moldau liefern können, wir können Tiraspol beliefern, wenn sie wirklich wollen, dass die Menschen Strom haben», sagte Selenskyj mit Verweis auf die separatistischen Behörden in der Verwaltungshauptstadt Transnistriens. «Wenn wir ihnen Kohle geben, sind wir bereit, über einen niedrigen Preis zu reden, sogar umsonst», fügte der ukrainische Präsident hinzu. Er deutete an, dass die Region im Gegenzug die Ukraine mit dringend benötigtem Strom beliefern könne. Zudem bot er die Entsendung von ukrainischem Personal an, um die Leistung des Kraftwerks zu optimieren.

    Sandu sagte, es sei «Zeit für das Regime in Tiraspol, diese Unterstützung zu akzeptieren, diese Hilfe, und sicherzustellen, dass die Menschen so schnell wie möglich Heizung und Strom bekommen». Sie war nach Kiew gereist, um mit Selenskyj über die Energiekrise in Transnistrien zu sprechen. «Wir werden über Sicherheit, Energie, Infrastruktur, Handel und gegenseitige Unterstützung auf dem Weg in die EU sprechen», hatte Sandu im Onlinedienst X erklärt.

    In Transnistrien hatten am Freitag hunderte Menschen gegen die Regierung in Chisinau demonstriert. Die kleine pro-russische Region an der Grenze zur Ukraine ist seit dem 1. Januar ohne Heizung und Warmwasser, nachdem der russische Energiekonzern Gazprom die Gaslieferungen infolge eines Streits mit der moldauischen Regierung über angeblich nicht bezahlte Schulden eingestellt hat.

  • Samstag 25. Januar 2025, 18.25 Uhr

    Putin «bereit für Verhandlungen» mit Trump

    In seinen ersten Kommentaren seit Trumps Drohungen, Russland wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, sollte es den Krieg in der Ukraine nicht beenden, schlug Putin einen wohlwollenden Ton gegenüber dem US-Präsidenten an.

    So erklärte Putin, er sei bereit, mit Donald Trump über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Ein Treffen der beiden sei eine gute Idee. Putin sagte einem Journalisten des russischen Staatsfernsehens: «Wir glauben den Aussagen des derzeitigen Präsidenten über seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Wir sind dafür immer offen und zu Verhandlungen bereit.» Putin beschrieb seine Beziehung zu Trump weiter als «sachlich, pragmatisch und vertrauenswürdig».

    In den Tagen seit seiner Amtseinführung forderte Trump wiederholt eine rasche Lösung des Krieges in der Ukraine und erklärte sich bereit, Putin «sofort» zu treffen.

    In seiner abendlichen Videoansprache am späten Freitag sagte Selenskyj, Putin versuche, Trump zu «manipulieren». «Er versucht, den Wunsch des US-Präsidenten nach Frieden zu manipulieren. Ich bin zuversichtlich, dass russische Manipulationen keinen Erfolg mehr haben werden», sagte er.

  • 18.06 Uhr

    Orban stellt Bedingungen für weitere Russland-Sanktionen

    Ungarn stellt für eine Zustimmung zur Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland Bedingungen an die Ukraine. Kiew solle die zum Jahresanfang geschlossene Pipeline wieder öffnen, die bis dahin russisches Erdgas nach Mitteleuropa und damit auch nach Ungarn befördert hatte, sagte Ministerpräsident Viktor Orban im ungarischen Staatsrundfunk.

    Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat eine Verlängerung der EU-Sanktionen an drei  Bedingungen geknüpft. (Archivbild)
    Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat eine Verlängerung der EU-Sanktionen an drei  Bedingungen geknüpft. (Archivbild)
    Bild: Philipp von Ditfurth/dpa

    Das Thema steht in Brüssel nächste Woche auf der Tagesordnung, weil die derzeit gültigen EU-Sanktionen für Russland am 31. Januar auslaufen, wenn sie nicht verlängert werden. In dieser Frage habe er «die Handbremse angezogen», betonte Orban. Ungarn habe wegen der bestehenden Sanktionen in den letzten drei Jahren 19 Milliarden Euro verloren. Das sei wesentlich mehr, als ungarische Steuerzahler pro Jahr an die Staatskasse ihres Landes bezahlen.

    Für sein Ja zu Russland-Sanktionen nannte Orban zwei weitere Bedingungen: Die Ukraine solle aufhören, die Alternativroute, über die Ungarn derzeit russisches Gas bekommt, den durch den Balkan verlaufenden Turkish Stream, militärisch anzugreifen. Es habe ukrainische Angriffe gegen diese Pipeline gegeben, an dem Grenzpunkt auf russischem Gebiet.

    Drittens verlangte er Garantien, dass die Ukraine nicht den Öl-Durchfluss aus Russland stoppt, das wie das Gas durch die Druschba-Pipeline über die Ukraine nach Ungarn kommt. Ungarn bezieht mehr als 80 Prozent seines Gas- und Ölbedarfs aus Russland.

  • 17.15 Uhr

    Moskau spricht von Erfolg am Rande des Donbass

    Russische Truppen haben nach eigener Darstellung bei schweren Kämpfen um die Stadt Welyka Nowosilka am Rande des Donbass einen entscheidenden Durchbruch erzielt.

    Den Einheiten sei es mit massiver Artillerieunterstützung gelungen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen und einen Teil der ukrainischen Verbände abzuschneiden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Reaktion. Tags zuvor hatte ein Armeesprecher von einer schwierigen Lage in Welyka Nowosilka gesprochen und vor einer drohenden Einkesselung der ukrainischen Einheiten gewarnt.

    Welyka Nowosilka war vor dem Krieg eine Kleinstadt mit etwa 5'300 Einwohnern. Das Zentrum wurde zuletzt noch von den Ukrainern verteidigt, an den Flanken im Norden und Süden stehen aber bereits russische Truppen. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk, dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.

  • 15.38 Uhr

    Selenskyj: «Kreml wollte mich nach Beginn der Invasion zum Rücktritt zwingen»

    Wolodymyr Selenskyj sprach am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos und enthüllte, dass Moskau ihm zu Beginn des Krieges ein Ultimatum stellte. Er solle als Präsident der Ukraine zurücktreten und den pro-russischen Politiker Wiktor Medwedtschuk an seine Stelle lassen.

    Selenskyj berichtete, dass kurz nach Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 «einige Leute aus der Ukraine» ihm eine Botschaft von Wladimir Putin überbrachten. Diese forderten seinen Rücktritt und die Einsetzung Medwedtschuks als neuen Präsidenten.

    Russland verlangte zudem, dass Kiew die Kontrolle über den Donbas aufgibt, die Truppenstärke auf 50.000 reduziert, Neutralität in einer neuen Verfassung verankert, auf die meisten Langstreckenwaffen verzichtet und sich verpflichtet, nicht der NATO beizutreten.

    Diese Forderungen wurden auch bei den gescheiterten Friedensgesprächen in Istanbul zwischen Februar und April 2022 gestellt, betonte Selenskyj. Er unterstrich, dass es in Istanbul keine Verhandlungen gab, sondern nur «ein Ultimatum von einem Mörder».

    Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.

    Das vermutlich letzte Bild in zivil: Wolodymyr Selenskyj wendet sich am 24. Februar, dem Tag der Invasion, in einer Video-Ansprache an die ukrainische Bevölkerung und erklärt Kriegsrecht. 
    Das vermutlich letzte Bild in zivil: Wolodymyr Selenskyj wendet sich am 24. Februar, dem Tag der Invasion, in einer Video-Ansprache an die ukrainische Bevölkerung und erklärt Kriegsrecht. 
    KEYSTONE
  • 15.20 Uhr

    Plötzlich will Putin abrüsten

    Russland hat sich für eine schnelle Wiederaufnahme von Abrüstungsgesprächen mit den USA ausgesprochen. «Natürlich sind wir daran interessiert, dass dieser Verhandlungsprozess so schnell wie möglich beginnt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er beklagte, dass viele Verträge über Rüstungskontrolle in den vergangenen Jahren gekündigt worden seien. Die Schuld daran lag seinen Worten nach jeweils bei den USA.

    Eine atomare Abrüstung sei im Interesse der ganzen Welt und aller Völker, betonte Peskow. Russland sei daran interessiert, doch nun liege der Ball aufseiten der USA. Bei solchen Verhandlungen müsse aber nicht nur das atomare Potenzial von Russen und Amerikanern, sondern auch das von Franzosen und Briten berücksichtigt werden, forderte er. Über eine Beteiligung der mit Russland befreundeten Atommacht China an künftigen Abrüstungsgesprächen sagte er hingegen nichts.

    2020 hatten die USA ebenso unter Trump angekündigt, sich aus dem Vertrag Open Skies über internationale militärische Beobachtungsflüge zurückzuziehen. Daraufhin hatte auch Russland den Austritt angekündigt. 2022 vollzog Putin Russlands Austritt aus dem Abrüstungsvertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) und setzte den letzten grossen atomaren Abrüstungsvertrag New Start mit den USA ausser Kraft.

    Offiziell gibt es seit Jahren keine Kontakte zwischen US-Präsident Trump und seinem russischen Kollegen Putin. Doch nach Angaben des Republikaners hat er weiter ein gutes Verhältnis zum Kremlchef. (Archivbild)
    Offiziell gibt es seit Jahren keine Kontakte zwischen US-Präsident Trump und seinem russischen Kollegen Putin. Doch nach Angaben des Republikaners hat er weiter ein gutes Verhältnis zum Kremlchef. (Archivbild)
    Susan Walsh/AP/dpa
  • 8.30 Uhr

    Ukrainischer Drohnenschwarm setzt russische Öl-Raffinerie in Brand

    Mit einem Drohnenschwarm hat die Ukraine in der Nacht zahlreiche Gebiete in Russland attackiert und eine Ölraffinerie in Rjasan in Brand geschossen. Auch ein benachbartes Heizkraftwerk in der Grossstadt 200 Kilometer südöstlich von Moskau wurde Medienberichten zufolge getroffen.

    Videos auf russischen Telegramkanälen zeigten die zwei Brände. Der Zivilschutz sprach von Feuer in einem Industrieobjekt. Die Gebietsführung von Rjasan berichtete nur von abgeschossenen Drohnen.

    127 ukrainische Kampfdrohnen seien abgewehrt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Zahl war nicht überprüfbar, deutet aber auf einen massiven Angriff hin. Im Umland der Hauptstadt Moskau seien Drohnen abgeschossen worden, teilte deren Bürgermeister Sergej Sobjanin mit.

  • 5.11 Uhr

    Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Ukraine-Krieg

    Der neue US-Präsident Donald Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Mitschuld an der Eskalation des russischen Angriffskrieges. «Er hätte auch nicht zulassen dürfen, dass dies geschieht. Er ist kein Engel. Er hätte diesen Krieg nicht zulassen dürfen», sagte Trump dem Sender Fox News. Allerdings hatte Kremlchef Wladimir Putin im Februar 2022 den Angriffskrieg auf die benachbarte Ukraine befohlen.

    Russland begründete den Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine immer wieder mit einer «Entnazifizierung» des Nachbarlands. Selenskyj ist allerdings jüdischer Abstammung. Russische Streitkräfte hatten bereits seit 2014 Teile der Ukraine besetzt und nahmen auch die ukrainische Halbinsel Krim ein.

    Trump sagte in dem Interview zwar nicht ausdrücklich, dass Selenskyj hätte kapitulieren sollen. Er formulierte es aber wie einen Vorwurf an den Präsidenten, dass dieser sich auf den Kampf gegen einen deutlich überlegenen Gegner eingelassen habe. «Er hätte das nicht tun sollen.»

    Die Alternative? Man hätte einen «Deal» machen können, sagte Trump und fügte hinzu: «Ich hätte so einfach einen Deal machen können. Und Selenskyj hat entschieden, dass ... <Ich will kämpfen>.» Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die Angriffe.

    Russland habe 30'000 Panzer gehabt, Selenskyj keinen einzigen, sagte Trump. Dann hätten die USA und die Verbündeten angefangen, immer mehr Ausrüstung zu liefern – und die Ukrainer hätten den Mut gehabt, diese zu nutzen.

    Trump hatte im Wahlkampf gesagt, er könne den russischen Angriffskrieg in 24 Stunden beenden – blieb aber Details schuldig, wie er das erreichen wollte. Er wiederholte, der Krieg müsse enden, und drohte Russland erneut mit Sanktionen und Zöllen. Selenskyj sei bereit für ein Abkommen. «Er hat genug.»

  • 4.30 Uhr

    Armee will den Waffenplatz Lyss nun doch weiter nutzen

    Der geplante Rückzug der Armee vom Waffenplatz Lyss steht infrage. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Europa prüft die Armee, den Standort weiterhin zu nutzen, um «ihre Verteidigungsfähigkeit in allen Wirkungsräumen zu stärken», wie ein Sprecher der «Berner Zeitung» erklärte. Ursprünglich war vorgesehen, den Platz bis 2030 definitiv aufzugeben. Gemeindepräsident Stefan Nobs zeigte sich erleichtert: «Durch eine weitere militärische Nutzung muss ein zweites Bundesasylzentrum vom Tisch sein», sagte er zur Zeitung. Noch ist nichts entschieden, der Bund und der Kanton Bern würden alternative Standorte prüfen, hiess es weiter.

  • Freitag, 24. Januar 2025, 3.50 Uhr

    Selenskyj stimmt Trump zu: Öl und Energie ein Hebel gegen Moskau

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in Donald Trumps Aufforderung, die Ölpreise zu senken, einen Weg zu Frieden in der Ukraine. «Der Schlüssel liegt darin, die Dynamik aufrechtzuerhalten und Druck auf Russland auszuüben», sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. «Natürlich sind Energieressourcen und insbesondere Öl einer der wichtigsten Schlüssel für Frieden und echte Sicherheit.» Europa sollte sich von russischer Energie und russischem Öl lossagen und stattdessen günstigere Alternativen einkaufen, damit dem Land weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seiner Rede am WEF in Davos. (21. Januar 2025)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seiner Rede am WEF in Davos. (21. Januar 2025)
    Bild: Keystone/Michael Buholzer
  • 21.48 Uhr

    Trump will Ukraine-Krieg durch niedrigen Ölpreis beenden

    US-Präsident Donald Trump will den Krieg in der Ukraine durch einen niedrigen Ölpreis beenden und mit der Opec und Saudi-Arabien über eine Senkung der Kosten reden. «Wenn der Preis sinken würde, dann würde der russisch-ukrainische Krieg sofort aufhören», sagte Trump in seiner per Videoschalte gehaltenen Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos. «Im Moment ist der Preis hoch genug, damit der Krieg weitergeht», sagte Trump. «Ich werde Saudi-Arabien und die Opec bitten, die Kosten für Öl zu senken.» Der Preis müsse fallen.

    Die Energiegrossmacht Russland finanziert ihren Angriffskrieg etwa mit dem Verkauf von Öl an Indien und China. Alle bisherigen Versuche des Westens – von einem Embargo für russisches Öl in den USA über einen Preisdeckel in der EU bis hin zu Sanktionen gegen Tanker – brachten nicht den von der Ukraine erhofften Erfolg, eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für Moskaus Krieg auszutrocknen.

    «Man muss den Preis senken, so kann man den Krieg beenden», sagte Trump. Er selbst hatte zuvor auch erklärt, die Ölproduktion in den USA deutlich hochzufahren. Ein höheres Angebot auf dem Weltmarkt würde die Preise fallen lassen.

  • 21.21 Uhr

    Landesweite Durchsuchungen und Festnahmen wegen Waffenschmuggels in der Ukraine

    In der Ukraine sind Polizeiangaben zufolge im Zusammenhang mit Ermittlungen zu illegalem Waffenhandel landesweit hunderte Objekte durchsucht worden. Hauptziel der Aktion sei gewesen, «die Verkaufs- und Lagerkanäle zu schliessen und Waffen zu beschlagnahmen», die russischen Soldaten auf dem Schlachtfeld abgenommen worden seien, erklärte die nationale Polizeibehörde am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. 22 Verdächtige wurden festgenommen. Den Rädelsführern drohen den Angaben zufolge bis zu sieben Jahre Gefängnis.

    Bei den Durchsuchungen seien Sturmgewehre, Maschinengewehre, Granaten, Granatwerfer sowie Munition von unterschiedlichen Kalibern gefunden worden, teilte die ukrainische Polizei weiter mit. Auf ihrer Durchsuchungsliste standen demnach mehr als tausend Objekte. Ein von der Polizei verbreitetes Video zeigte Beamte beim Aufbrechen einer Tür und beim Beschlagnahmen von Munition und Bargeld.

    Die Razzien sind Teil der Bemühungen der Sicherheitskräfte, die illegale Verbreitung von Waffen im Land zu unterbinden. Die Verbreitung von Waffen in dem vom Krieg zerrütteten Land hat Besorgnis über den Schmuggel sowohl innerhalb der Ukraine als auch unter den vom Westen unterstützten Verbündeten ausgelöst.

  • 19.40 Uhr

    Deutsch-französisches Panzerprojekt nimmt weitere Hürde

    Das milliardenschwere deutsch-französische Kampfpanzerprojekt MGCS hat eine weitere Hürde genommen. Für die gemeinsame Entwicklung des hochmodernen Landkampfsystems unterzeichneten Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu in Paris einen Industrievertrag. Pistorius sprach von einem «wichtigen grossen Fortschritt» bei dem Grossprojekt. «Wir bauen das Landkampfsystem der Zukunft.»

    Industrielle Verteilungskämpfe bei dem Projekt hatten zu Verzögerungen und zu Spannungen zwischen Berlin und Paris geführt. Im April dann hatten beide Länder sich grundsätzlich auf das als «Main Ground Combat System» (MGCS) bezeichnete Waffensystem verständigt. Es soll künftig Kampfpanzer in einem Datennetzwerk mit Unterstützungswaffen wie Drohnen und anderen unbemannten Systemen verbinden und somit einen militärischen Technologiesprung ermöglichen. 

    «Jetzt ist der Weg frei für eine gemeinsame Projektgesellschaft der vier Konzerne», sagte Pistorius. Beteiligt sein sollen die Firmen KNDS Deutschland (früher KMW), KNDS France, Rheinmetall Landsysteme und Thales SIX. Deutschland soll das Landkampfsystem steuern, während Frankreich beim gemeinsamen Luftkampfsystem FCAS am Ruder ist. Auch zu diesem Grossprojekt wurden bei dem Treffen der beiden Minister in Paris weitere Verfahrensschritte vereinbart. 

  • 17.56 Uhr

    Ukrainer bei Stadt an der Ostfront von Einkesselung bedroht

    Ukrainische Truppen sind nach Militärangaben an einem Frontabschnitt im Donbass von einer Einkesselung durch die russische Armee bedroht. Die Lage bei der Stadt Welyka Nowosilka sei schwierig, sagte ein Armeesprecher im ukrainischen Fernsehen. «Es gibt das Risiko einer operativen Einkreisung.» Man versuche aber zu verhindern, dass russische Truppen die Verbindung zu dem Ort mit Artilleriefeuer blockierten.

    Welyka Nowosilka war vor dem Krieg ein Landstädtchen mit etwa 5300 Einwohnern. Das Zentrum wird noch von den Ukrainern verteidigt, an den Flanken im Norden und Süden sitzen aber bereits russische Truppen. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.

    Im ostukrainischen Gebiet Charkiw ordneten die Behörden Zwangsevakuierungen für 16 Ortschaften an. Kinder und ihre Familien sollten die Punkte verlassen, weil sich der Beschuss von russischer Seite intensiviert habe, hiess es. «Wir rufen Familien mit Minderjährigen auf, ihr Leben zu schützen und die gefährlichen Gebiete zu verlassen», sagte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow.

  • 14.52 Uhr

    Syrien kündigt Russland Pachtvertrag für Marinebasis

    Die neuen syrischen Machthaber haben Russland am 20. Januar den Pachtvertrag für die Marinebasis in Tartus gekündigt. Der Hafen unterstehe nun alleine der Regierung in Damaskus.

    Laut «Maritime Executive» habe das Frachtschiff Sparta II in Tartus angelegt, das lange vor der Küste gelegen habe und wohl der Evakuierung von russischem Material diene. Inzwischen soll mit der Sparta I ein zweiter russischer Frachter in dem syrischen Hafen angelegt haben.

  • 14 Uhr

    Kiew klagt über neue Kriegsverbrechen

    Ukrainische Behörden ermitteln wegen der mutmasslichen Tötung von sechs kriegsgefangenen Soldaten durch die russische Armee. Dieser jüngste Fall solle sich im östlichen Gebiet Donezk ereignet haben, als russische Truppen eine ukrainische Stellung eroberten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit.

    Wie in Fällen zuvor beruht der Verdacht auf einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert. Russische Soldaten sollen ihre Tat selbst gefilmt haben. Die Hinrichtung von Kriegsgefangenen sei ein schwerer Verstoss gegen die Genfer Konvention und ein Kriegsverbrechen, schrieb die ukrainische Behörde.

    Mit dem unablässigen Vorrücken der russischen Armee in der Ostukraine werden nach Kiewer Darstellung immer mehr ukrainische Soldaten getötet, obwohl sie sich den Russen ergeben hatten. 2024 seien nachweislich mindestens 109 Kriegsgefangene getötet worden, sagte der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, kurz vor Jahresende.

  • 12.28 Uhr

    Trumps Sanktionsdrohung lässt den Kreml kalt

    Der Kreml hat gelassen auf die Sanktionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump reagiert. «Wir sehen hier keine besonders neuen Elemente», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow bezüglich der Äusserung Trumps, dass er hohe Steuern, Zölle und Sanktionen anordnen werde, wenn Moskau den Krieg gegen die Ukraine nicht beende.

    Die russische Wirtschaft entwickle sich trotz einiger Probleme stabil, sagte er. Russland verfolge die Rhetorik in Washington aufmerksam, bleibe aber zu einem respektvollen Dialog bereit. Daneben wies Peskow auch Trumps überhöhte Opferzahlen von 60 Millionen sowjetischen Kriegstoten und dessen Aussage zurück, er schätze Russlands Hilfe im Zweiten Weltkrieg.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow.
    Kremlsprecher Dmitri Peskow.
    Archivbild: KEYSTONE

    Russland habe nicht geholfen, sondern den wichtigsten Beitrag zum Sieg über den Faschismus geleistet, betonte der Kremlsprecher. Es seien eher die USA gewesen, die eine Helferrolle dabei übernommen hätten. Diese Hilfe werde Russland aber nie vergessen. Die historische Forschung geht von 27 Millionen Kriegstoten in der Sowjetunion aus.

    Zugleich sprach Peskow auch eine indirekte Einladung an Trump zur Teilnahme an der traditionellen Militärparade in Moskau aus. «Wir hoffen, dass die Amerikaner und Präsident Trump mit uns die Freude der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges teilen werden», sagte er. Russland begeht jedes Jahr den 9. Mai als Tag des Sieges über den Hitler-Faschismus. Dazu findet eine Militärparade auf dem Roten Platz statt.

  • 11.33 Uhr

    Warschau warnt vor schnellem Putin-Trump-Gipfel

    Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hat eine harte Haltung gegenüber Russland angemahnt. Es sei richtig, dass der neue US-Präsident Donald Trump Russland aufgefordert habe, den ersten Schritt zum Frieden zu machen, sagte Sikorski heute.

    Ein schnelles Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin könne bei diesem aber falsche Vorstellungen verfestigen. «Das ist nicht der Putin, den Präsident Trump aus seiner ersten Amtszeit kennt», sagte Sikorski. «Der Präsident der Vereinigten Staaten ist der Führer der freien Welt. Wladimir Putin ist ein Ausgestossener und ein Kriegsverbrecher, der des Diebstahls ukrainischer Kinder angeklagt ist.»

    Putin müsse für ein Gipfeltreffen in Vorleistung gehen. «Wenn er es zu früh bekommt, wird er über seine Bedeutung hinausgehoben und erhält eine falsche Vorstellung von der Richtung, in die sich die Sache entwickelt», sagte Sikorski.

    Trumps Sondergesandter Richard Grenell sagte dagegen, es sei ein Fehler gewesen, dass Trumps Vorgänger Joe Biden nicht mit Putin gesprochen habe. «Man sollte in der Lage sein, mit Menschen zu reden», sagte Grenell. «Reden ist eine Taktik, und man wird Probleme nicht friedlich lösen können, wenn man nicht tatsächlich Gespräche führt.»

  • 10.35 Uhr

    Nato-Mitgliedschaft? «Putin hat kein Vetorecht»

    Nato-Generalsekretär Mark Rutte will eine Mitgliedschaft der Ukraine im Verteidigungsbündnis nicht von Russlands Haltung abhängig machen. «Wir müssen klarstellen, dass Wladimir Putin kein Vetorecht und keine Stimme dazu hat, wer in Zukunft der Nato beitreten wird», sagte Rutte am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.

    Der Niederländer geht davon aus, dass die Ukraine der Nato eines Tages beitreten wird. Vorher müsse es aber einen nachhaltigen Frieden im russischen Angriffskrieg geben, sagte er bei einer Veranstaltung der Victor-Pinchuk-Stiftung.

    «Und damit er nachhaltig ist, müssen wir dafür sorgen, dass Putin nie, nie, nie wieder versuchen wird, einen Quadratkilometer der Ukraine zu erobern.» Jetzt gehe es darum, die Ukraine vor Beginn von Friedensgesprächen in die bestmögliche Position zu bringen.

    Rutte betonte ausserdem, die Mitgliedstaaten müssten ihre Beiträge für die Nato deutlich aufstocken. «Zwei Prozent sind nicht annähernd genug», sagte er. Wenn es dabei bleibe, werde die Nato in vier oder fünf Jahren nicht mehr in der Lage sein, sich zu verteidigen.

    Eine Zahl nannte Rutte nicht. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump gefordert, dass die Alliierten künftig fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollten. Für viele Nato-Länder würde dies bedeuten, dass sie ihre Verteidigungsausgaben mehr als verdoppeln müssten.

  • 9.03 Uhr

    «Schwer vorstellbar, wie das einen Krieg beenden soll»

    Timothy Snyder hält den Krieg in der Ukraine für eine der grössten Bedrohungen der Weltordnung: «Solche Konflikte untergraben das Prinzip der souveränen Staaten und das regelbasierte System, das sie aufrechterhalten», sagt der Yale-Professor dem «Tages-Anzeiger».

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Timothy Snyder im September in Kiew.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Timothy Snyder im September in Kiew.
    KEYSTONE

    Der Historiker ist skeptisch, wenn es um Donald Trumps Friedenspläne für die Region geht. «Putin oder Xi betrachten Trump nicht als jemanden, der die Welt verändern wird, sondern als jemanden, den sie leicht ausnutzen können», glaubt Snyder. «Wenn Amerika sich entweder zurückzieht oder der ohnehin schon mächtigeren Seite hilft, ist es schwer vorstellbar, wie das einen Krieg beenden soll.»

    Mit Putin ist nicht zu spassen, warnt der Amerikaner: «Europa muss seine Verteidigung ernst nehmen und die Budgets erhöhen – nicht wegen des äusseren Drucks von Figuren wie Trump, sondern weil die Bedrohungen real sind.»

  • 8.36 Uhr

    Russischer Angriff auf Wohnhäuser in Saporischschja

    Bei nächtlichem Raketen- und Drohnenbeschuss der frontnahen Grossstadt Saporischschja im Südosten der Ukraine ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, 25 wurden Behördenangaben zufolge verletzt. «Darunter ist auch ein zwei Monate alter Junge», schrieb Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram.

    Er veröffentlichte Bilder beschädigter Wohnhäuser. Zudem wurden seinen Angaben nach ein Objekt zur Energieversorgung und ein Heizkraftwerk getroffen. Ohne Strom seien 20'000 Menschen, ohne Wärmeversorgung 17'000, berichtete er.

    Unter den Verletzten sind nach Behördenangaben auch Mitarbeiter der Rettungsdienste und Reparaturbrigaden der Energieversorger, die nach einem ersten Angriff versuchten, die Schäden zu beheben, als sie von der zweiten Angriffswelle erwischt wurden. Insgesamt habe der nächtliche Angriff sechs Stunden gedauert, berichtete Fedorow.

    Saporischschja liegt nur etwa 30 Kilometer von der Front entfernt auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet. Immer wieder beschiessen russische Truppen die Stadt und richten Zerstörungen an.

    Der Kreml, der seinen inzwischen fast drei Jahre währenden Krieg auch mit dem Schutz der russischsprachigen Bevölkerung im Osten der Ukraine rechtfertigt, hat im Herbst 2022 neben Donezk und Luhansk auch die nur teilweise kontrollierten Gebiete Cherson und Saporischschja annektiert. Für Friedensverhandlungen fordert Moskau so den Rückzug ukrainischer Truppen aus Saporischschja.

  • 5.05 Uhr

    Drohnenangriffe nahe AKW Saporischschja

    In der teilweise besetzten Region Saporischschja melden von Russland eingesetzte Beamte einen angeblich ukrainischen Drohnenangriff auf die Stadt Enerhodar, die das von Russland kontrollierte Kernkraftwerk Saporischschja versorgt. «Das ist ein terroristischer Akt», sagt der von Russland eingesetzte amtierende Bürgermeister Maksim Pukha der russischen Nachrichtenagentur RIA. «Friedliche Einwohner sollten keinesfalls Ziel eines solchen Angriffs sein.»

    Gleichzeitig berichtet der ukrainische Gouverneur der Region Saporischschja, Iwan Fedorow, von einem Drohnenangriff auf die rund 60 Kilometer vom Atomkraftwerk entfernte Stadt Saporischschja. Er veröffentlichte auf Telegram das Bild eines Großssbrandes, der durch den Angriff von fünf Drohnen ausgelöst worden sei. Der Angriff habe die Strom- und Wasserversorgung der Stadt beeinträchtigt, erklärt Wladimir Rogow, ein hoher russischer Beamter in der Region Saporischschja.

  • 4.30 Uhr

    Millionen bei Schweizer Oligarchen-Nichte beschlagnahmt

    Russland hat Millionen von Franken bei der Schweizer Nichte des ukrainischen Oligarchen Rinat Achmetow beschlagnahmt. Dies berichtete die Zeitung «Le Temps» am Donnerstag und verwies auf ein Steuerverfahren gegen eine Tochtergesellschaft des Süsswarenunternehmens Konti in Russland.

    Da die Rechtshilfe zwischen der Schweiz und Russland nach der Invasion in die Ukraine ausgesetzt wurde, wurde die Firma in Kursk beschlagnahmt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft verweigerte der Frau den Status einer Privatklägerin, untersuchte jedoch den Verdacht auf eine unrechtmässige Handlung durch einen ausländischen Staat. 

  • Donnerstag, 23. Januar 2025, 0.10 Uhr

    Ukrainische Spezialeinheit wehrt Angriff nordkoreanischer Soldaten ab

    Ukrainische Spezialkräfte sind nach eigenen Angaben nach achtstündigen Gefechten einem Angriff nordkoreanischer Truppen in Kursk entkommen. Das berichtet das Nachrichtenportal «Kyiv Independent». Die Einheit hat ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen sein soll, wie die Angreifer ein offenes Feld und einen Wald durchqueren. Die Ukrainer hätten sich mit Handfeuerwaffen, Granatwerfern und Scharfschützen verteidigt und hätten sich dann mit zwei Humvees zurückgezogen. Es seien 21 nordkoreanische Soldaten getötet und 40 verwundet worden. Über Verluste auf der ukrainischen Seite ist nichts bekannt.

    Nordkorea hat rund 12'000 Soldaten im Gebiet Kursk stationiert.

  • 23.50 Uhr

    Russland sichert mit Eroberung weiterer Ortschaft Geländegewinne in Nordost-Ukraine

    Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine eine weitere Ortschaft eingenommen und so ihre Geländegewinne abgesichert. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, übernahmen die Streitkräfte die Kontrolle über das Dorf Sapadne, das rund vier Kilometer vom Westufer des Flusses Oskil entfernt liegt.

    Ukrainische Soldaten nahe der Front im Gebiet Charkiw. (18. Januar 2025)
    Ukrainische Soldaten nahe der Front im Gebiet Charkiw. (18. Januar 2025)
    Keystone/EPA/Maria Senovilla

    Der Fluss Oskil bildete lange Zeit die Frontlinie zwischen der ukrainischen und der russischen Armee. Anfang Januar war es den russischen Soldaten allerdings gelungen, einen Brückenkopf am Westufer des Flusses zu errichten.

    Die Einnahme des jenseits des Oskil-Ufers gelegenen Sapadne hat somit erhebliche strategische Bedeutung, da sie der russischen Armee ermöglicht, im westlichen Teil der Region Charkiw vorzurücken. Die Ukraine hatte dieses Gebiet während ihrer erfolgreichen Gegenoffensive im Herbst 2022 zurückerobert.

    Die russischen Streitkräfte rücken in der Region Charkiw immer weiter vor und nehmen sie unter Dauerbeschuss. In der Ortschaft Hoptiwka wurden laut Regionalgouverneur Oleh Synegubow binnen 24 Stunden zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt.

    Russische Truppen sind zudem nur noch wenige Kilometer von der Stadt Kupjansk entfernt, in der vor dem Krieg rund 25'000 Menschen lebten. Kupjansk ist für die Ukraine die wichtigste befestigte Stadt in der Region, über die sie noch die Kontrolle hat.

  • 22.47 Uhr

    Memorial: Russischer Gulag-Forscher Dmitrijew in Isolationshaft verlegt

    Der seit Jahren inhaftierte russische Historiker Juri Dmitrijew ist nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Memorial in Isolationshaft verlegt worden. Dem für seine Forschungen zu den Straflagern der Stalin-Zeit bekannten Dmitrijew sei die sechstägige Strafmassnahme bereits am vergangenen Freitag mit der offiziellen Begründung auferlegt worden, er habe seine morgendlichen Sportübungen «inkorrekt ausgeführt», erklärte Memorial.

    Dmitrijews Gesundheitszustand verschlechtere sich, er sei in den vergangenen acht Jahren kein einziges Mal von einem Arzt untersucht worden, erklärte die Organisation weiter. Der Historiker, der kommende Woche 69 Jahre alt wird, war 2021 in einem äusserst umstrittenen Prozess wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs seiner Adoptivtochter zu 15 Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt worden.

    Dmitrijew, der unter anderem zu den Gulag genannten sowjetischen Straflagern forschte, war 2016 erstmals in der Angelegenheit festgenommen worden. Ermittler hatten in der Wohnung des Historikers Nacktbilder seiner Tochter gefunden. Nach Angaben seines Anwalts hatte Dmitrijew seine Adoptivtochter nach der Adoption nackt fotografiert, da sie unter Wachstumsstörungen litt und er ihre Wachstumsentwicklung dokumentieren wollte.

    Dmitrijew selbst, die Organisation Memorial und zahlreiche ihrer Mitglieder werteten das Verfahren gegen ihn als Versuch der russischen Behörden, den Forscher mundtot zu machen. Dmitrijew hatte in der nordwestrussischen Region Karelien in einer Zweigstelle von Memorial jahrzehntelang daran gearbeitet, Massengräber zu orten und die sterblichen Überreste von Menschen zu exhumieren, die unter der Herrschaft des sowjetischen Staatschefs Josef Stalin (1927 bis 1953) getötet worden waren.

    Die Organisation Memorial wurde im Jahr 2021 verboten, nachdem russische Behörden sie zuvor bereits als «ausländischen Agenten» eingestuft hatten. Im Jahr 2022 wurde Memorial mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

  • 20.40 Uhr

    Russisches Gericht bestätigt lebenslange Haft für Anschlag auf kremlnahen Schriftsteller

    Ein russisches Gericht hat die lebenslange Haftstrafe für den verurteilten Täter des Bombenanschlags auf den kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin bestätigt. Der Einspruch des Verurteilten Alexander Permjakow gegen den im vergangenen September ergangenen Richterspruch wurde von einem Militärgericht abgelehnt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete. Bei dem Anschlag im Mai 2023 war Prilepin schwer verletzt worden.

    Zwei Bomben, die Permjakow laut dem Gericht unter der Strasse vor Prilepins Wohnsitz in der nordöstlichen Region Nischni Nowgorod platziert hatten, hatten demnach sein Auto in die Luft gejagt und Prilepins Fahrer getötet. Vor Gericht hatte Permjakow erklärt, der ukrainische Geheimdienst SBU habe ihm 20'000 Dollar für den Mord an Prilepin versprochen.

    Moskau wirft der Ukraine mehrere Morde an prominenten Persönlichkeiten in Russland vor, unter anderem den Anschlag auf Darja Dugina, Tochter des ultranationalistischen Ideologen Alexander Dugin, im August 2022. Die Ukraine hat sich nicht offiziell zu dem Anschlag auf Prilepin bekannt, den Schriftsteller jedoch als «echten Kriegsverbrecher» bezeichnet.

    Der 49-jährige Prilepin ist bekannt für seine Bücher, in denen er seine Erfahrungen in der russischen Armee in Tschetschenien und als Mitglied einer verbotenen nationalistischen Gruppe verarbeitet. Prilepin kämpfte ausserdem im Jahr 2014 gemeinsam mit prorussischen Separatisten in der Ukraine.

    Nach Beginn der breit angelegten russischen Offensive in der Ukraine im Jahr 2022 forderte Prilepin gemeinsam mit anderen kremlnahen Persönlichkeiten den Rücktritt von ihrer Meinung nach unpatriotischen Mitgliedern des russischen Kultursektors. Im Januar 2023 verpflichtete Prilepin sich bei der russischen Nationalgarde, um in der Ukraine zu kämpfen.

  • 19.37 Uhr

    Bewohner der russischen Region Kursk fordern Einsatz für Vermisste in ukrainisch besetztem Teil

    In einer seltenen Protestaktion haben Bewohner der westrussischen Region Kursk in Online-Netzwerken mehr Einsatz für Angehörige im ukrainisch besetzten Teil gefordert. Sie forderten die Führung Russlands und der Ukraine sowie internationale Organisationen auf, «uns dabei zu helfen, das Leben unserer Familienmitglieder zu retten», hiess es in einem Beitrag auf dem in Russland äusserst beliebten Onlinenetzwerk VKontakte, der seit Freitag vielfach weiterverbreitet wurde.

    In dem von Bildern der Angehörigen begleiteten Post ist von «rund 3000 Zivilisten» die Rede, die sich in der Gegend um die Kleinstadt Sudscha unter ukrainischer Besatzung befänden. In der Botschaft wurde der russische Hashtag #JaMiSudscha verwendet, was auf Deutsch so viel heisst wie «Ich und wir für Sudscha».

    Eine der Initiatorinnen der Aktion, die 37-jährige Ljubow Prilutskaja, die nach eigenen Angaben seit fünf Monaten vergeblich versucht, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, hatte zuvor am 10. Januar den russischen Behörden vorgeworfen, sich nicht um die unter ukrainischer Besatzung lebenden Menschen zu kümmern.

    Noch immer kontrolliert die ukrainische Armee Gebiete in der russischen Region Kursk.
    Noch immer kontrolliert die ukrainische Armee Gebiete in der russischen Region Kursk.
    Evgeniy Maloletka/AP/dpa

    Zudem kritisierte sie eine von der russischen Menschenrechtsbeauftragten Tatjana Moskalkowa erstellte Liste mit 517 Namen vermisster Menschen. Moskalkowa räumte später ein, die Liste sei «längst nicht vollständig».

    Die Protest-Initiatorin Prilutskaja beklagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass bislang «wenige Menschen» ihre Botschaft beachtet hätten. «Zwischen den Zeilen» sei ihr gesagt worden, dass «niemand anstrebt, unsere Angehörigen aus dieser Lage zu befreien».

    Die Ukraine hatte in der russischen Grenzregion Kursk erstmals im August vergangenen Jahres eine Offensive gestartet. Die ukrainischen Truppen eroberten dabei mehrere hundert Quadratkilometer Land sowie die Kleinstadt Sudscha. Der ukrainische Vorstoss kam jedoch ins Stocken, nachdem Moskau Verstärkung in die Region entsandt hatte, darunter auch tausende nordkoreanische Soldaten. Anfang Januar folgte dann eine zweite ukrainische Offensive in der Region.

  • 18.40 Uhr

    Baerbock: Hilfen für Ukraine haben nichts mit Sozialversicherung zu tun

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat Darstellungen zurückgewiesen, zusätzliche Hilfen für die Ukraine würden zu Einschnitten bei Leistungen der Sozialversicherungen führen. «Die drei Milliarden haben rein gar nichts mit Sozialversicherungsleistungen wie der Rente zu tun, die ja auch gesetzlich gesichert ist», sagte Baerbock der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstagsausgabe). Sie wandte sich damit vor allem gegen Äusserungen von Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem möglichen neuen Hilfspaket von drei Milliarden Euro.

    Für das militärische Hilfspaket wirbt neben Baerbock unter anderem auch Verteidigungsminister Boris Pistorius. Scholz hatte kürzlich bei einer Veranstaltung der «FAZ» den Ton in der Debatte verschärft und gesagt, er habe das Gefühl, derzeit werde «mit grösster Intensität, grosser Umsicht das deutsche Volk belogen».

    Auf die Nachfrage, von wem hier gelogen werde, entgegnete der Kanzler: «Von allen, die sich darum bemühen, eine Frage auszuklammern: Wie bezahlen wir es.» In mehreren Redebeiträgen warnte Scholz zuvor in diesem Zusammenhang vor Einschnitten bei Renten oder anderen Sozialleistungen. Der Kanzler lehnt das Hilfspaket zwar nicht ab, besteht dafür aber auf einer Ausnahme von der Schuldenbremse.

    Baerbock warnte ihrerseits vor einem drohenden Vertrauensverlust gegenüber Deutschland. «Mit unserer Zeitenwende und der klaren Ukraine-Politik haben wir in den letzten drei Jahren deutlich gemacht: Europa kann sich auf Deutschland verlassen», sagte die Aussenministerin der «FAZ». «Dieses Vertrauen Europas in Deutschland zu erhalten, darum geht es doch jetzt.»

    Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin zu der Debatte: «Wir setzen darauf, dass wir dazu gemeinsame Lösungen in der Bundesregierung finden.» Auch er wies darauf hin, dass die Renten «gesetzlich gesichert» seien. Daher «kann da gar nicht gekürzt werden». Die Dringlichkeit der zusätzlichen Militärhilfen für die Ukraine begründete der Sprecher damit, dass derzeit die Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges «in einer schwierigen Situation ist».

    Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sagte auf Fragen nach den Äusserungen von Scholz, dieser habe generell auf Lücken im Haushalt für das laufende Jahr verwiesen und daher mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine «Finanzierungsvorschläge gefordert». Pistorius hatte sich vergangene Woche bei einem Besuch in Kiew «optimistisch», geäussert, dass für das Drei-Milliarden-Euro-Paket eine Lösung gefunden werde. Kommende Woche könnte das Thema Gegenstand von Beratungen im Bundestags-Haushaltsausschuss sein.

  • 15.57 Uhr

    Royal Navy greift russisches Spionageschiff im Ärmelkanal auf

    Vor wenigen Wochen wurde ein russisches Schiff in britischen Gewässern über kritischer Unterwasserinfrastruktur entdeckt. Jetzt ist es wieder da: Ein Kriegsschiff der Royal Navy greift ein.

    Grossbritannien hat eigenen Angaben zufolge ein «russisches Spionageschiff» im Ärmelkanal aufgegriffen und eskortiert. Das Schiff, die «Jantar», sei bereits vor einigen Wochen in britischen Gewässern über kritischer Unterwasserinfrastruktur aufgefallen und gewarnt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.

    «Meine Botschaft an Präsident (Wladimir) Putin ist klar. Wir wissen, was Sie tun, und wir werden nicht vor harten Massnahmen zum Schutz Grossbritanniens zurückschrecken», sagte Verteidigungsminister John Healey.

    In den vergangenen Wochen hatten mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt.

  • 5.30 Uhr

    Trump will China für Lösung in die Verantwortung nehmen

    Nach Ansicht von Donald Trump könnte China eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Ukrainekriegs spielen. Der chinesische Staatschef Xi Jinping habe in dieser Hinsicht noch nicht viel getan, kritisiert der neue US-Präsident. «Er hat eine Menge Macht – so wie wir eine Menge Macht haben.» Er habe Xi gesagt: «Ihr solltet das regeln.»

  • 3.39 Uhr

    Trump stellt weitere Sanktionen gegen Russland in Aussicht

    US-Präsident Donald Trump zieht weitere Sanktionen gegen Russland in Betracht. Auf die Frage, ob er solche Massnahmen ergreifen werde, falls Russlands Präsident Wladimir Putin im Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu Verhandlungen bereit sei, antwortete Trump in Washington: «Klingt wahrscheinlich.»

    Der Republikaner zeigte sich zudem offen für Gespräche mit dem Kremlchef und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: «Wann immer sie wollen, werde ich mich mit ihnen treffen.» Selenskyj wolle gerne Frieden haben, führte Trump aus. «Aber zum Tango gehören immer zwei.»

    US-Präsident Donald Trump (r.) und sein Amtskollege Wladimir Putin bei einem G7-Gipfel im November 2018. 
    US-Präsident Donald Trump (r.) und sein Amtskollege Wladimir Putin bei einem G7-Gipfel im November 2018. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Pablo Martinez Monsivais

    Trump kritisierte erneut, dass die USA finanziell unverhältnismässig stark für den Konflikt in die Pflicht genommen würden, und forderte eine grössere Unterstützung durch die Europäische Union.

    Dabei wiederholte er seine frühere Forderung, die Nato-Partnerländer sollten ihre Verteidigungsausgaben deutlich auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen. «Es betrifft sie mehr als uns», betonte Trump. «Wir haben ja einen Ozean dazwischen, nicht wahr? Diese kleine Sache namens Ozean.»

  • Mittwoch, 22. Januar 2025, 3.30 Uhr

    Selenskyj: 200'000 Soldaten wären Minimum für Friedenstruppe

    Der ukrainische Präsident Selenskyj hält es für unerlässlich, dass ein Waffenstillstandsabkommen mit Russland gegebenenfalls mit Friedenstruppen abgesichert wird. 200'000 Soldaten seien das Minimum, betont er auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Die russischen Streitkräfte umfassten 1,5 Millionen Soldaten, die Ukraine verfüge nur über die Hälfte. Ein Friedenssicherungskontingent müsse mindestens 200'000 umfassen, um eine zweite russische Invasion zu verhindern. Zudem machten solche Kräfte nur einen Teil der Sicherheitsgarantien aus, die die Ukraine benötige, betont Selenskyj.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj dankt Scholz in Davos für Hilfe bei Flugabwehr

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für die Waffenhilfe im russischen Angriffskrieg gedankt. Die Ukraine schätze Deutschlands Führung bei der Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und den bedeutenden Beitrag beim Schutz Tausender Menschenleben, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit.

    Er habe beim Wirtschaftsforum in Davos in der Schweiz mit Scholz über die Unterstützung für die Ukraine und bei der Koordinierung der Anstrengungen für einen gerechten Frieden gesprochen. Details nannte er nicht.

  • 21.07 Uhr

    Leopard-Hersteller und Ukrainer gründen Reparaturbetrieb

    Für die Wartung und Reparatur der im Krieg gegen Russland unter anderem eingesetzten Leopard-2-Panzer haben die Rüstungsfirma KNDS Deutschland und die Ukraine ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Der neue mit einem ukrainischen Rüstungsunternehmen gegründete Betrieb sei auf die von Deutschland bereitgestellten Rüstungsgüter spezialisiert, teilte der Minister für strategische Industriezweige, Herman Smetanin, bei Telegram mit. Er veröffentlichte auch Fotos von der offiziellen Eröffnung mit Ralf Ketzel, Geschäftsführer der KNDS Deutschland GmbH & Co. KG.

    Ukrainer hätten in Deutschland bereits eine Ausbildung in der Rüstungstechnik durchlaufen. Nun könne die im Krieg beschädigte Technik in der Ukraine selbst schneller repariert werden, sagte Smetanin. Der Standort des Werks gilt als geheim, weil es sich für russische Truppen um ein militärisches Ziel handelt. Die Ukraine will zu einem der grössten Rüstungsproduzenten der Welt werden.

  • 18.40 Uhr

    Estlands Regierungschef unterstützt Trumps Fünf-Prozent-Ziel

    Estlands Regierungschef Kristen Michal unterstützt die Forderung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. «Wir kennen unseren Gegner und ich stimme vollkommen zu – unser Ziel sollten fünf Prozent sein», schrieb der Ministerpräsident des an Russland grenzenden EU- und Nato-Staates auf der Plattform X.

    Michal verwies darauf, dass die Verteidigungsausgaben seines Landes 2026 voraussichtlich 3,7 Prozent des BIP betragen werden. Um 5 Prozent zu erreichen, müsse Estland eine Reihe von Investitionen im Verteidigungsbereich vorziehen. Die Finanzierung sollte dabei aber nicht über Steuererhöhungen erfolgen, sondern müsse aus verschiedenen Quellen wie etwa EU-Mitteln, Kürzungen im öffentlichen Sektor und intelligenter Kreditaufnahme kommen, schrieb der estnische Regierungschef. Und fügte hinzu, er sei bereit für Diskussionen darüber in Estland und mit seinen europäischen Kollegen.

  • 18.29 Uhr

    Vorerst keine zweite Bürgenstock-Konferenz

    Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat sich am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am WEF getroffen und ihm dabei weiterhin die guten Dienste der Schweiz zugesichert. Für eine zweite Bürgenstock-Konferenz sei es jedoch noch zu früh.

    Man müsse nun zuerst schauen, was die US-Regierung mache, sagte Keller-Sutter nach dem Treffen mit Selenskyj am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos am Dienstagabend vor Journalisten. Weiter sei sie auch der Meinung, dass Russland bei weiteren Verhandlungen mit am Tisch sitzen und der globale Süden miteinbezogen werden müsse, erklärte die Bundespräsidentin.

    Mit den guten Diensten sei es auch denkbar, dass die Schweiz die Parteien USA und Ukraine zusammen an einen Tisch bringe. Auch ein Treffen mit Russland sei nicht auszuschliessen. Konkrete Pläne gebe es aber keine.

    Für eine zweite Bürgenstock-Konferenz sei es noch zu früh, sagte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in Davos.
    Für eine zweite Bürgenstock-Konferenz sei es noch zu früh, sagte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in Davos.
    Bild: Keystone
  • Dienstag, 21. Januar 2025, 4.35 Uhr

    Selenskyj tritt am Dienstag am WEF auf

    Das WEF nimmt am heutigen Dienstag Fahrt auf: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betritt am Nachmittag die grosse Bühne im Davoser Kongress. Zuvor eröffnet die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter offiziell das Jahrestreffen.

    Bereits im Vorjahr war der ukrainische Präsident der Stargast des Weltwirtschaftsforums (WEF). Damals hatte er vor einem möglichen «Einfrieren» des russischen Krieges gegen sein Land gewarnt. Heuer könnte die Amtseinführung Donald Trumps und die damit verbundenen Unsicherheiten im Ukraine-Krieg Thema sein.

    Bereits 2024 dabei: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 16. Januar 2024 beim WEF in Davos. 
    Bereits 2024 dabei: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 16. Januar 2024 beim WEF in Davos. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Markus Schreiber
  • 19.40 Uhr

    Schlechte Verteidigung von Charkiw – Generäle festgenommen

    Wegen militärischer Fehlleistungen sind in der Ukraine zwei Generäle und andere ranghohe Offiziere festgenommen worden. Die Generäle und ein Oberst hätten die Verteidigungsanlagen an der Grenze zu Russland bei Charkiw nicht wie befohlen ausbauen lassen. Das teilten der ukrainische Geheimdienst SBU und das Staatliche Ermittlungsbüro in Kiew mit.

    Deshalb hätten russische Truppen bei einer Offensive im Mai 2024 in das Gebiet Charkiw eindringen und es teilweise besetzen können. Auch der Widerstand der ukrainischen Truppen sei unzureichend organisiert gewesen. Juristisch werden den ranghohen Soldaten schwerwiegende Verstösse gegen ihre militärischen Dienstpflichten vorgeworfen.

    Ebenfalls festgenommen wurde ein früherer Kommandeur der neu aufgestellten 155. Brigade der ukrainischen Armee. Diese Einheit wurde mit westlichen Waffen ausgerüstet, viele ihrer Soldaten wurden in Frankreich ausgebildet. Dem festgenommenen Oberst wird die hohe Zahl von Desertionen aus der Brigade vorgeworfen. Nach ukrainischen Medienberichten haben sich 1.700 Soldaten aus der Einheit abgesetzt.

  • 5.37 Uhr

    Kiew meldet heftige Gefechte um Pokrowsk

    Von den Frontabschnitten der Ukraine werden schwere Kampfhandlungen gemeldet. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew wurden am Sonntag insgesamt 125 Gefechte infolge russischer Angriffe registriert. Allein am Dauer-Brennpunkt Pokrowsk am Rande des Donbass stiessen russische Einheiten im Tagesverlauf 62 Mal gegen die ukrainischen Linien vor. «Der Feind unternimmt alle Anstrengungen, um Pokrowsk einzunehmen, und wir tun alles, um es zu verteidigen und seine Einnahme zu verhindern», sagt Oberkommandeur Olexander Syrskyj. Russland habe in diesem Abschnitt seine besten Einheiten positioniert und sei in der Lage, diese zu rotieren. Schwere Gefechte lieferten sich russische und ukrainische Einheiten auch in der westrussischen Region Kursk, wo das Militär Russlands seit Wochen versucht, die ukrainischen Einheiten aus dem Land zu vertreiben.

    Auf einem vom russischen Verteidigungsministerium am 16. Januar 2025 veröffentlichten Videostandbild ist ein russischer Soldat und ein Raketenabschuss-System im Gebiet Kursk zu sehen. 
    Auf einem vom russischen Verteidigungsministerium am 16. Januar 2025 veröffentlichten Videostandbild ist ein russischer Soldat und ein Raketenabschuss-System im Gebiet Kursk zu sehen. 
    Bild: Keystone/EPA/Russisches Verteidigungsministerium
  • 20.05 Uhr

    Belarussin stirbt im Kampf gegen Russland bei Pokrowks

    Eine Belarussin ist nach ukrainischen Angaben im Kampf gegen Russland getötet worden. Die junge Scharfschützin Maria Zaitseva sei am 17. Januar im Gefecht gegen die russische Armee bei Pokrowsk ums Leben gekommen, meldet die «zweite internationale Legion zur Verteidigung der Ukraine» auf Facebook.

    Im Jahr 2020 wurde ein virales Foto aufgenommen, das sie bei der Behandlung ihrer Wunden zeigt, nachdem ihr bei den Protesten gegen die gefälschten Präsidentschaftswahl Lukaschenkos von der Staatspolizei eine Blendgranate ins Gesicht geschossen worden war. Sie diente zunächst als Sanitäterin in der Ukraine, liess sich jedoch schnell umschulen und diente als Scharfschützin.

  • 18.16 Uhr

    Personalmangel der ukrainischen Streitkräfte

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Aussage ihres Oberkommandeurs Olexander Syrskyj zu wenig Soldaten. «Wir müssten die Zahl unserer mechanisierten Brigaden angemessen erhöhen», sagte er im Rundfunk. «Aber die Mobilisierungskapazität reicht leider nicht aus, um diesen Bedarf zu decken.»

    Daher habe man begonnen, die rückwärtigen Dienste auszukämmen. «Innerhalb vernünftiger Grenzen» werde nunmehr Personal aus der Logistik, Versorgung und Instandhaltung abgezogen, um Lücken zu füllen und neue Einheiten aufzustellen.

    Anlass zu dieser Aussage Syrskyjs waren Beschwerden aus Luftwaffenverbänden zu Forderungen, dass von dort hoch qualifiziertes Personal abgezogen werden sollte, um an den Fronten eingesetzt zu werden. Die Armeeführung habe diesen Bestrebungen einen Riegel vorgeschoben, sagte Syrskyj. Dies seien erfahrene Spezialisten, «die durch niemanden ersetzt werden können».

  • 17.17 Uhr

    Militärexperte sieht Gefahren in einer Waffenruhe

    Im Falle einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg rechnet der ukrainische Militärexperte und Analytiker Olexander Kowalenko mit einem massiven Militäraufbau Russlands. Innerhalb eines Jahres könnte Moskau sein militärisches Potenzial ausweiten, wurde Kowalenko von der Agentur Unian zitiert. Damit drohe aber das klassische Szenario eines dritten Weltkriegs.

    Russland könne innerhalb von zwölf Monaten alle Komponenten seiner Streitkräfte - vor allem Panzer, Artillerie und Raketen - unbehindert ausbauen. Zudem sei mit steigenden Zahlen von Infanterie zu rechnen - bis zu 1,2 Millionen Mann. Sollten Moskau und Pjöngjang weiterhin an ihrer Zusammenarbeit festhalten, wären bis zu 50’000 Soldaten aus Nordkorea als Verstärkung zu erwarten, meinte er. «Diese Anhäufung wird um eine Vielfaches höher sein als das, was den russischen Besatzungstruppen am 24. Februar 2022 (zu Beginn der Offensive gegen die Ukraine) zur Verfügung stand.»

    Kremlchef Wladimir Putin könnten sich damit Möglichkeiten zum Vorstoss nach Europa eröffnen, etwa durch den sogenannten Suwalki-Korridor, das Grenzgebiet zwischen Polen und Litauen, nach Kaliningrad. «Wenige Menschen sprechen davon, aber dieser Plan der russischen Militärführung existierte schon 2022», sagte Kowalenko. Zu den russischen Plänen zu Angriffsbeginn 2022 gehörte auch der Vorstoss im Süden der Ukraine über die Hafenstadt Odessa in Richtung Moldau.

    Nach Kowalenkos Meinung könnte Europa durch eine erzwungene Waffenruhe in der Ukraine den Dritten Weltkrieg nur näher bringen. «Auf merkwürdige Weise versagt die Voraussicht der westlichen Führer, und niemand sieht, was nach einem Jahr des ‹Schweigens der Waffen› passieren kann», sagte Kowalenko. «Jeder Frieden mit einem unbesiegten Feind führt zu einem noch grösseren Krieg.»

  • 16.55 Uhr

    Moskau wirft Kiew Tötung von Zivilisten im Raum Kursk vor

    Moskau wirft den ukrainischen Streitkräften vor, bei ihrer Besetzung im Gebiet Kursk mindestens sieben Zivilisten in dem Dorf Russkoje Poretschnoje im Kreis Sudscha getötet zu haben. Die Bewohner seien tot im Keller eines Wohnhauses gefunden worden, teilte das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mit.

    Behördensprecherin Swetlana Petrenko sprach von einem «Terrorakt gegen die friedliche Bevölkerung». Die Verantwortlichen der ukrainischen Streitkräfte würden zur Rechenschaft gezogen.

    Zuvor hatten Moskauer Staatsmedien Videoaufnahmen veröffentlicht aus einem Keller, in dem russische Soldaten auf Opfer zeigen. Darauf sollen auch Leichen erschossener älterer Menschen mit Folterspuren und gefesselten Händen zu sehen sein. Die Echtheit der teils unkenntlich gemachten Aufnahmen und die Behördenangaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die russischen Vorwürfe.

  • Sonntag, 19. Januar, 12.27 Uhr

    Selenskyj: Mehr als 1000 Luftangriffe in einer Woche

    Nach einer Woche mit mehr als 1000 russischen Luftangriffen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten des Landes zur Bereitstellung weiterer Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot aufgerufen.

    «Wir brauchen die starke Unterstützung unserer Partner», teilte Selenskyj in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. «Mehr Patriots für die Ukraine bedeuten mehr Schutz für das Leben.» Bei den Angriffen gab es demnach mehrere Tote und Verletzte.

    Allein in dieser Woche habe Russland die Ukraine mit mehr als 660 Gleitbomben, rund 550 Drohnen und fast 60 Raketen angegriffen. 33 Raketen, darunter ballistische, und mehr als 300 Drohnen habe die ukrainische Flugabwehr abgeschossen.

    Zugleich veröffentlichte Selenskyj ein Video von den verheerenden Verwüstungen nach den Angriffen – etwa in Kiew und Saporischschja am Wochenende, aber auch im Donbass.

  • 21.19 Uhr

    Selenskyj kündigt Vorgehen gegen Verräter an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Verrätern im eigenen Land für ihre Unterstützung des Kriegsgegners Russland Konsequenzen angedroht. «Wir gehen gegen Verräter und alle Arten von Machenschaften vor, die unseren Staat und unsere ukrainische Gesellschaft schwächen», sagte er in seiner in Kiew verbreiteten Videobotschaft. «Und jeder, der den Weg gegen die Ukraine, gegen das Recht in der Ukraine einschlägt, muss daran denken, dass es eine Antwort geben wird.»

    Zugleich lobte Selenskyj die Arbeit der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden, darunter Geheimdienste, Ermittlungsstellen und Staatsanwaltschaft als «sehr gut». Der Präsident nannte selbst keine Details. Allerdings hatten der Geheimdienst SBU und die Generalstaatsanwaltschaft tagsüber ungewöhnliche viele, nicht überprüfbare Mitteilungen herausgegeben über gefasste mutmassliche Kollaborateure und Agenten Russlands.

    Der SBU etwa meldete die Festnahme eines Abteilungsleiters einer staatlichen Bank. Der Bankmanager soll an der Finanzierung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beteiligt gewesen sein. Zudem gab es laut SBU in einem anderen Fall eine Razzia bei dem oppositionsnahen Fernsehmoderator Max Nasarow, der den russischen Angriffskrieg gerechtfertigt haben soll.

    In einer anderen Mitteilung war die Rede von einem aufgedeckten Spionagenetzwerk des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. Die Gruppe sei in der Hauptstadt Kiew und in Charkiw im Osten der Ukraine aktiv gewesen. Unabhängig überprüfbar war auch das nicht.

    Im Gebiet Dnipropetrowsk schliesslich will der Geheimdienst eine Firma enttarnt haben, die Russland beim Bau eines Labors für die Entwicklung von Atomwaffen geholfen haben soll. Russland, das eine Atommacht ist und über eine Vielzahl am Nuklearwaffen verfügt, wirft wiederum der Ukraine vor, nach solchen Massenvernichtungswaffen zu streben.

  • 14.39 Uhr

    Lettland: Schwedische Truppen für Nato-Brigade eingetroffen

    In Lettland sind die ersten schwedischen Soldaten zur Verstärkung der Nato-Brigade in dem an Russland und Belarus grenzenden Baltenstaat eingetroffen. Die Truppen des Nato-Neumitglieds und Ausrüstung kamen per Schiff am Hafen von Riga an, wie das lettische Verteidigungsministerium mitteilte. Sie sollen Teil des in Lettland stationierten multinationalen Nato-Gefechtsverbands werden, der von Kanada geführt wird und dem 3500 Soldaten aus 13 Nato-Staaten angehören.

    Schweden hat damit erstmals seit seinem Beitritt zur Nato im März 2024 eigene Soldaten in einen anderen Bündnisstaat verlegt. Das Parlament in Stockholm hatte zuvor im Dezember dem Einsatz zugestimmt. Insgesamt sollen nach Angaben der Regierung in Riga bis zu 600 schwedische Soldaten in Lettland stationiert werden.

    «Die Verstärkung der Nato-Truppen in Lettland durch schwedische Soldaten ist sehr wichtig für die Sicherheit unserer Region und die Stärkung unserer gemeinsamen Verteidigungsfähigkeiten», sagte die lettische Regierungschefin Evika Silina. Verteidigungsminister Andris Spruds sprach von einem «klaren Zeichen dafür, dass das Bündnis geeint ist und auf jede feindselige Aktion Russlands eine klare Antwort folgen wird.»

    Lettland ist durch seine Lage an der Nato-Ostflanke in der geopolitischen Konfrontation mit Russland besonders exponiert. Die Regierung in Riga betrachtet Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine auch als direkte Gefahr für die eigene nationale Sicherheit.

  • 11.20 Uhr

    Pistorius schliesst deutsche Friedenstruppen in Ukraine nicht aus

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hält es für möglich, dass sich deutsche Soldaten nach einem Waffenstillstand an der Sicherung einer demilitarisierten Zone in der Ukraine beteiligen könnten. «Über die Frage wird man dann diskutieren, wenn es soweit ist», sagte Pistorius der «Süddeutschen Zeitung» vom Samstag.

    «Wir sind der grösste Nato-Partner in Europa. Da liegt es ja auf der Hand, dass wir eine Rolle spielen werden, Verantwortung übernehmen müssen.»

    Pistorius nannte als zentrale Frage, wie ein Mass an Sicherheit für die Ukraine geschafft werden könne, dass Russland nicht in einigen Jahren erneut angreift. «Man spürt die Nervosität, die Unsicherheit mit Blick auf das, was jetzt in Washington passieren könnte, wenn der neue US-Präsident Donald Trump sein Amt antritt», sagte Pistorius nach einem Besuch in der Ukraine.

    Er kündigte zudem eine zeitnahe USA-Reise an, um mit der Trump-Administration zu sprechen. Der Kandidat für das Amt des US-Verteidigungsministers, Pete Hegseth, sei zwar noch nicht bestätigt. «Wir haben aber Interesse, uns zügig in Washington Anfang Februar zu treffen und auszutauschen», sagte Pistorius.

  • 6.27 Uhr

    Tote bei russischem Raketenangriff auf Kiew

    In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind infolge einer russischen Raketenattacke laut Angaben der Militärverwaltung mindestens vier Menschen getötet worden. Drei weitere wurden demnach verletzt. Die U-Bahn-Station Lukjaniwska nahe dem Stadtzentrum musste aufgrund von Angriffsschäden geschlossen werden. Anders als bei früheren Attacken auf Kiew gab es diesmal keine Vorwarnung: Luftalarm wurde erst nach mehreren Explosionen ausgelöst. Offiziellen Angaben zufolge kamen bei der Attacke ballistische Raketen zum Einsatz.

    Die beschädigte U-Bahn-Station befindet sich unmittelbar neben einer Rüstungsfabrik, die bereits mehrfach Ziel russischer Raketenangriffe war. Raketentrümmer gingen den Angaben zufolge auch in anderen Stadtteilen nieder. Bilder in sozialen Netzwerken zeigten beschädigte Autos und Überschwemmungen aufgrund einer geplatzten Wasserleitung unmittelbar an der U-Bahn-Station. In Teilen der Metropole mit drei Millionen Einwohnern fiel zumindest kurzfristig die Wasserversorgung aus.

  • Samstag, 18. Januar 2025, 5.50 Uhr

    Vor neuer Trump-Ära: Heftige Attacken im Ukraine-Krieg

    Kurz vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump versuchen Russland und die Ukraine ihre Ausgangsposition für mögliche Friedensverhandlungen zu verbessern. Beide Seiten wollen Stärke demonstrieren - und überziehen sich mit neuen Angriffen: Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Grossstadt Krywyj Rih wurden vier Menschen getötet, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft sagte. Am frühen Samstagmorgen wurden dann aus der Hauptstadt Kiew Explosionen gemeldet. Aus Russland wiederum hiess es, ukrainische Drohnen hätten in der Nacht nahe Moskau zwei Treibstofflager in Brand gesetzt.

    Während des Wahlkampfs hatte Trump mehrfach behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Nach seinem Wahlsieg äusserte sich der Republikaner zurückhaltender und erklärte mit Blick auf ein mögliches Ende des Krieges, er hoffe, sechs Monate Zeit zum Erreichen dieses Ziels zu haben. In der Ukraine ist die Angst gross, dass Trump nach seiner Vereidigung die US-Militärhilfe drastisch zurückfahren und dem Land so eine Niederlage bescheren könnte.

  • 23.29 Uhr

    Ukraine: Russland greift Vertriebenen-Unterkunft in russischer Region Kursk an

    Russland hat ukrainischen Angaben zufolge eine Schule angegriffen, in der vertriebene Russen auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet in der russischen Region Kursk untergebracht sind. Zwei russische Drohnen hätten die Stadt Sudscha am Vortag angegriffen, sagte Oleksij Dmytraschkiwskyj, ein Sprecher der ukrainischen Militärverwaltung in Kursk, am Freitag. Zwei Zivilisten hätten Gehirnerschütterungen erlitten. Zwei Kinder, die sich in der Nähe des Einschlagorts der Drohnen aufgehalten hätten, seien unverletzt geblieben.

    Ukrainischen Angaben zufolge befanden sich rund 100 Zivilisten, die vor den Kämpfen geflohen waren, in der Einrichtung.

    Militärverwaltungs-Sprecher Dmytraschkiwskyj sagte, dass sich noch rund 2000 Zivilisten im Gebiet Sudscha aufhielten. Es ist die grösste von der Ukraine kontrollierte Stadt in der russischen Region Kursk. Dort befinden sich Gasanlagen, die für die russischen Exporte nach Europa wichtig waren. Vor Beginn der ukrainischen Offensive lebten schätzungsweise 5000 Menschen in Sudscha.

  • 23.12 Uhr

    Selenskyj lobt slowakische Opposition

    Vor dem Hintergrund des Gasstreits mit der politischen Führung in Bratislava hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die slowakische Opposition gelobt. Er habe sich mit dem Oppositionsführer Michal Simecka getroffen, berichtete Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Er sei froh, dass sie in Fragen der Energiesicherheit Europas übereinstimmten, sagte er.

    «Wir sind bereit zu einer offenen und ehrlichen Zusammenarbeit mit der Slowakei - wie mit all unseren Partnern - für Energiesicherheit und bessere Energiepreise», betonte Selenskyj. Aber der Vertrag sei nun einmal ausgelaufen - und Europa müsse nun seine Energieunabhängigkeit von Russland stärken. «Wir müssen für unsere Völker arbeiten und nicht für Russland.» Er freue sich, dass Simecka das genauso sehe, sagte er.

  • 21.40 Uhr

    Brand in russischem Tanklager nach Drohnenangriff

    In der russischen Region Kaluga südwestlich von Moskau ist ein Tanklager durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Es habe einen Industriebetrieb in der Stadt Ljudinowo getroffen, bestätigte der Gouverneur der Region, Wladislaw Schapscha, den Angriff. Sicherheitsorgane und Rettungsdienste seien im Einsatz, schrieb Schapscha auf seinem Telegramkanal. Tote und Verletzte gebe es vorläufigen Informationen zufolge nicht. Ljudinowo liegt etwa 350 Kilometer von Moskau entfernt.

  • 18.07 Uhr

    Vier Menschen in Selenskyjs Heimatstadt durch russischen Angriff getötet

    Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Krywyj Rih sind am Freitag nach Angaben von Regionalgouverneur Serhij Lyssak mindestens vier Menschen getötet worden. Drei Frauen und ein Mann seien bei dem Angriff in der industriell geprägten Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Zentrum des Landes ums Leben gekommen und fünf weitere Menschen verletzt worden, fügte Lyssak an.

    Drei der Verletzten befänden sich in einem kritischen Zustand, erklärte er weiter. Auf einem von Lyssak veröffentlichten Video waren mehrere zerstörte Gebäude und auf einer Strasse verteilte Trümmer zu sehen. Moskau äusserte sich bislang nicht zum Angriff. Kurz vor dem Angriff hatte die ukrainische Luftwaffe davor gewarnt, dass sich mehrere Marschflugkörper in Richtung Krywyj Rih bewegten.

  • 14.10 Uhr

    Nawalnys Anwälte zu langer Straflager-Haft verurteilt

    Ein russisches Gericht hat drei Anwälte des 2024 in Haft gestorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny zu langen Haftstrafen im Straflager verurteilt. Mehrere russische Medien meldeten aus dem Gericht der Stadt Petuschki östlich von Moskau, dass Nawalnys bekannter Verteidiger Wadim Kobsew zu fünfeinhalb Jahren Straflager verurteilt wurde.

    Der Anwalt Alexej Lipzer erhielt eine Haftstrafe von fünf Jahren, Igor Sergunin dreieinhalb Jahre. Alle wurden demnach wegen angeblicher Mitarbeit in einer extremistischen Organisation verurteilt, wie das Portal «Sotavision» bei Telegram meldete.

    Julia Nawalnaja, die Witwe des Kremlgegners, kritisierte das Urteil. Die Juristen seien politische Gefangene. Nawalnaja und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderten die Freilassung der Anwälte.

    Richterin Julia Schilowa blieb demnach unter den Strafanträgen der Staatsanwaltschaft, die etwa für Sergunin fünfeinhalb Jahre Haft gefordert hatte. Das Portal «Mediazona» berichtete von einem großen Andrang im Gericht, das den umstrittenen Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgezogen hatte. «Leute, ihr seid Helden! Wir sind stolz auf euch, ihr seid die besten Menschen in Russland!», rief jemand laut «Mediazona» den Anwälten zu. Ein anderer schrie «Schande!».

    Auf Fotos war dichtes Gedränge in den Gängen des Gerichts zu sehen. «Sotavision» berichtete, dass sein Korrespondent zeitweilig von der Polizei festgehalten worden sei - unter dem Vorwand, er sehe einem gesuchten Dieb ähnlich. Auch andere Portale berichteten über Schikane gegen Prozessbeobachter, darunter Juristen, die sich mit den Angeklagten solidarisierten.

    Die ehemaligen Anwälte des gestorbenen russischen Oppositionellen Nawalny, Igor Sergunin (l-r), Alexei Lipzer und Wadim Kobsew, sitzen und stehen während einer Gerichtssitzung in einem Käfig.
    Die ehemaligen Anwälte des gestorbenen russischen Oppositionellen Nawalny, Igor Sergunin (l-r), Alexei Lipzer und Wadim Kobsew, sitzen und stehen während einer Gerichtssitzung in einem Käfig.
    Bild: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko
  • Freitag, 17. Januar 2025, 3.49 Uhr

    Ex-US-General: «Trump will nicht als Verlierer gesehen werden»

    Der ehemalige US-General Ben Hodges rechnet damit, dass der designierte US-Präsident Donald Trump gegenüber Kremlchef Wladimir Putin Stärke zeigen wird. «In gewisser Weise bin ich optimistisch und hoffe, dass Präsident Trump nicht als Verlierer gesehen werden möchte. Er möchte nicht derjenige sein, der die Ukraine verliert», sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa dem «Spiegel» auf die Frage, ob es nun auf Verhandlungen hinauslaufe. Er würde die Dinge, die Trump während des Wahlkampfes gesagt habe, nicht alle für bare Münze nehmen, sagte Hodges.

    Er werde den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach seinem Amtsantritt beenden. Das behauptete der künftige US-Präsident Donald Trump  – hier mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 27. September 2024 in New York – während des Wahlkampfs mehrfach.
    Er werde den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach seinem Amtsantritt beenden. Das behauptete der künftige US-Präsident Donald Trump  – hier mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 27. September 2024 in New York – während des Wahlkampfs mehrfach.
    Bild: Keystone/AP Photo/Julia Demaree Nikhinson

    Während des Wahlkampfes hatte der Republikaner mehrfach behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Sein Ansatz schien darauf abzuzielen, die Konfliktparteien enorm unter Druck zu setzen, um Verhandlungen und einen schnellen Frieden zu erzwingen. Das löste Besorgnis aus, dass er die Unterstützung für die Ukraine kürzen könnte. Nach seinem Wahlsieg äusserte sich Trump zurückhaltender und erklärte mit Blick auf ein mögliches Ende des Krieges, er hoffe, sechs Monate Zeit zu haben.

    Hodges sagte weiter, Trump habe in den vergangenen Monaten viel über Verhandlungen gesprochen und sein designierter Ukraine-Beauftragter, Ex-General Keith Kellogg, habe gerade das Ziel gesetzt, in 100 Tagen den Krieg zu beenden. Kellogg habe aber auch gesagt, man könne Russland nicht vertrauen. «Das ist ein guter Ansatzpunkt für jegliche Verhandlungen mit den Russen», sagte Hodges.

    Die ukrainische Offensive in der Region Kursk hält Hodges für «einen genialen Schachzug des ukrainischen Generalstabs». Sie habe «das weit verbreitete Narrativ geändert (...), nach dem Russland angeblich unbesiegbar ist und die Ukraine keine Chance hat zu gewinnen». Als die Ukrainer im August diese Grenze überquert hätten, hätten sie Russland blossgestellt, sagte der frühere Kommandeur der US-Truppen in Europa.

  • 22.48 Uhr

    Selenskyj würdigt milliardenschwere Waffenhilfe aus London

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Besuch des britischen Premierministers Keir Starmer für milliardenschwere Zusagen bei der Militärhilfe bedankt. Allein in diesem Jahr gebe London 6,6 Milliarden Dollar – mehr als drei Milliarden Dollar davon seien im Rahmen des über 100 Jahre geschlossenen strategischen Partnerschaftsvertrags als jährliche Militärhilfe festgeschrieben, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Es gebe auch einen geheimen Teil des Vertrags, der der ukrainischen Sicherheit diene, fügte er hinzu, ohne Details zu nennen.

    Eigenen Angaben zufolge traf Selenskyj zusammen mit Starmer ukrainische Drohnenentwickler. In der Ukraine würden Drohnen günstiger als anderswo in Europa hergestellt, sagte er und kündigte weitere Investitionen auch ausländischer Partner in die einheimische Produktion an. Drohnen haben sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast drei Jahren zu einer der wichtigsten Waffen auf dem Schlachtfeld entwickelt. Es ist eins der wenigen Felder, auf dem die Ukraine dem hochgerüsteten russischen Militär voraus ist.

    Selenskyj berichtete zudem von Treffen mit dem italienischen Verteidigungsminister Guido Crosetto und dem niederländischen Aussenminister Caspar Veldkamp. In Rom werde gerade ein neues Hilfspaket vorbereitet, sagte er. Die Regierung in Den Haag lobte er als einen der konsequentesten Partner Kiews im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

  • 20.53 Uhr

    Ukrainische Angehörige können Entschädigung für Todesopfer beantragen

    Ukrainer können für den Verlust von Angehörigen durch den russischen Angriffskrieg Entschädigung beantragen. Das Schadensregister für die Ukraine mit Sitz in Den Haag teilte mit, dass nach den Sachschäden nun auch Anträge wegen des Verlustes naher Angehöriger eingereicht werden können.

    Dies sei ein bedeutender Schritt, um auch das grosse menschliche Leiden zu benennen, erklärte das Register. Für Familien sei das ein Weg, «Gerechtigkeit und Anerkennung ihres schweren Verlustes» zu bekommen.

    Der Krieg in der Ukraine fordert auch viele Todesopfer. Für den Verlust von Angehörigen können Ukrainer nun Entschädigung beantragen.
    Der Krieg in der Ukraine fordert auch viele Todesopfer. Für den Verlust von Angehörigen können Ukrainer nun Entschädigung beantragen.
    Keystone/Ukrainian Emergency Service via AP

    Bisher konnten nur Sachschäden durch die russischen Angriffe registriert werden, zum Beispiel die Zerstörung von Häusern. Nach Angaben des Registers gingen etwa 13'000 Forderungen ein mit einem Gesamtumfang von umgerechnet rund 750 Millionen Franken.

  • 19.32 Uhr

    Ukraine und Grossbritannien schliessen Vertrag über 100 Jahre

    Vor dem Hintergrund des laufenden russisch-ukrainischen Krieges haben Grossbritannien und die Ukraine ein Partnerschaftsabkommen mit einer symbolischen Laufzeit von 100 Jahren unterzeichnet.

    «Heute haben wir eine neue Ebene in den Beziehungen erreicht und das ist sogar mehr als eine strategische Partnerschaft», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premier Keir Starmer in Kiew. Die Ukraine sei fest entschlossen, ihre Unabhängigkeit zu verteidigen. Starmer bezeichnete das Abkommen als «historisch».

    «Wir stehen an Ihrer Seite, nicht nur heute oder morgen, dieses Jahr oder nächstes, sondern 100 Jahre lang, lange nachdem dieser schreckliche Krieg vorbei ist und die Ukraine wieder frei ist und es ihr gut geht», sagte Starmer. Grossbritannien werde seinen Teil zur Sicherheit der Ukraine nach dem Ende des russischen Angriffskriegs beitragen.

    Garantien oder Bündnisverpflichtungen sind im Dokument nicht enthalten. London erklärte sich jedoch in dem Vertrag bereit, Kiew mindestens bis zum Finanzjahr 2030/31 und «solange, wie nötig» mit Militärhilfen von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro jährlich zu unterstützen.

    Ferner wurde vereinbart, dass das Vereinigte Königreich den Beitrag zur Ausbildung von Spezialisten an westlichen Kampfjets für die ukrainische Luftwaffe erhöht. Auch sollen die Kriegsmarinen beider Staaten vor allem im Schwarzmeerraum enger kooperieren. Das Partnerschaftsabkommen sieht neben der Rüstungskooperation auch eine vertiefte Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Energie und Handel vor.

    Keir Starmer (links) und Wolodymyr Selenskyj schlossen einen 100-Jahr-Vertrag zwischen Grossbritannien und der Ukraine. 
    Keir Starmer (links) und Wolodymyr Selenskyj schlossen einen 100-Jahr-Vertrag zwischen Grossbritannien und der Ukraine. 
    KEYSTONE/AP Photo/Efrem Lukatsky
  • 18.55 Uhr

    Ukrainische Rüstungsindustrie steigert Produktion massiv

    Die Ukraine hat ihre Rüstungsproduktion im vergangenen Jahr trotz ständiger russischer Drohnen- und Raketenangriffe nach eigenen Angaben massiv ausgebaut. «Insbesondere wurden etwa 2,5 Millionen Mörser- und Artilleriegeschosse und die gleiche Menge an Munition für Drohnen hergestellt», erklärte der für Rüstung zuständige Minister, Herman Smetanin. Bestehende Produkte seien verbessert worden und neue hinzugekommen. Im Vergleich zu 2023 habe sich die Rüstungsproduktion insgesamt versechsfacht, behauptete Smetanin - nannte aber keine konkrete Zahlen, um dies zu belegen.

    Ziel sei es, im laufenden Jahr 3000 Raketen und 30'000 weitreichende Drohnen zu produzieren, so Smetanin. Etwa ein Drittel der vom Militär eingesetzten Waffen stamme bereits aus einheimischer Produktion. Das hatte zuvor auch bereits Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt.

    Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Militärhilfe gegen eine russische Invasion. Selenskyj zufolge stammen derzeit fast 40 Prozent der eingesetzten Waffen aus den USA, weitere knapp 30 Prozent aus europäischen Staaten. Auch Russland hat seine Rüstungsproduktion infolge des Kriegs massiv ausgeweitet.

  • 18.18 Uhr

    UN braucht über drei Milliarden Euro für Ukraine-Flüchtlinge

    Die Vereinten Nationen haben die internationale Gemeinschaft aufgerufen, umgerechnet rund 3 Milliarden Franken Hilfsgelder für ukrainische Flüchtlinge bereitzustellen.

    «Wir sollten die Menschen nicht vergessen. Sie leiden», sagte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, auf einer Pressekonferenz in Kiew. Ziel sei es, ukrainischen Flüchtlingen auch nach fast drei Jahren Krieg weiterhin Hoffnung zu geben.

    Zuvor hatte Grandi frontnahe Regionen und Gebiete an der russischen Grenze besucht und Gespräche mit Ministerpräsident Denys Schmyhal geführt.

    Ein für 2025 vorgestellter UN-Plan sieht Hilfen für sechs Millionen Menschen in der Ukraine vor. Dazu gehören Lebensmittel, medizinische Versorgung, Unterkünfte, Bargeld und anderen Massnahmen. Dies gelte besonders für verletzliche Gruppen wie Kinder, Ältere und Menschen mit Behinderungen. Zudem sollen mehr als zwei Millionen Flüchtlinge in elf Aufnahmeländern Zugang zu Wohnraum, menschenwürdiger Arbeit und Gesundheitsvorsorge erhalten.

    2024 versorgte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen in der Ukraine drei Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln. Rund 5,8 Millionen wurde vor allem in frontnahen Gebieten bei der Versorgung mit Wasser, Sanitäranlagen und Hygienemitteln geholfen. Weitere zwei Millionen Menschen erhielten Zugang zu medizinischen Diensten, und etwa eine Million Flüchtlinge wurden bei Unterkünften, Bildungsmassnahmen und mit Bargeld unterstützt.

  • 14.49 Uhr

    Russische Drohne nah am Präsidentenpalast in Kiew – kurz vor Starmer-Selenskyj-Treffen

    Der britische Premierminister Keir Starmer ist heute Donnerstag zu einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew eingetroffen. Kurz bevor die beiden Staatsoberhäupter im Präsidentenpalast ihr Gespräch abgehalten haben, ist in dessen Nähe eine Drohne abgeschossen worden. 

    Der «Guardian» berichtet über den Vorfall und vermutet, dass eine russische Ablenkungsdrohne vom Himmel geholt worden sei. Diese werden eingesetzt, um die Luftabwehr zu beschäftigen, damit weitere Drohnen oder Raketen ihre Ziele erreichen.

    Starmer ist nach Kiew gereist, um die Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Ukraine zu stärken. Er betonte die enge Partnerschaft der beiden Länder, während die USA unter der bevorstehenden Präsidentschaft von Donald Trump möglicherweise ihre Unterstützung für die Ukraine reduzieren könnten. Ein neues Partnerschaftsabkommen soll die Verteidigungsbeziehungen vertiefen und weitere militärische Hilfe für Kiew bereitstellen.

  • 11.05

    Britischer Premier Starmer zu Besuch in Kiew eingetroffen

    Der britische Premierminister Keir Starmer ist überraschend zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Es ist die erste Reise in die Ukraine des Labour-Politikers seit seinem Amtsantritt im Sommer.

    Der britischen Regierung zufolge will Starmer mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine «100-jährige Partnerschaft» in den Bereichen Sicherheit, Wissenschaft, Energie und Handel schliessen. London werde zudem 40 Millionen Pfund (etwa 44,6 Millionen Schweizer Franken) an Wirtschaftshilfe für das Land zur Verfügung stellen.

    Grossbritannien hat der Ukraine seit Beginn des Angriffskriegs im Februar 2022 umgerechnet mehr als 14 Milliarden Franken militärische und zivile Unterstützung zugesagt. Zudem wurden etwa 50.000 ukrainische Soldaten auf britischem Boden ausgebildet.

  • 4.09 Uhr

    Russisches Öldepot brennt

    Nach einem ukrainischen Drohnenangriff steht ein Öldepot in der russischen Region Woronesch in Flammen. Das berichtet der Gouverneur der Region auf Telegram. Demnach habe die Luftabwehr Drohnen abgeschossen. Die herabfallenden Trümmer hätten das Feuer ausgelöst. Verletzt worden sei offenbar niemand. Das Treibstofflager liegt etwa 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

    Ein nach Drohnenbeschuss in Brand geratenes Öldepot in Klintsy im russischen Gebiet Brjansk. (19. Januar 2024)
    Ein nach Drohnenbeschuss in Brand geratenes Öldepot in Klintsy im russischen Gebiet Brjansk. (19. Januar 2024)
    Bild: Keystone/Governor of Bryansk Region Alexander Bogomaz via AP
  • 22.47 Uhr

    Russisches Gericht verurteilt Flugabwehr-Offizier zu Straflager

    Nach dem Abschuss eines Militärhelikopters der eigenen Streitkräfte hat ein russisches Gericht einen Offizier der Flugabwehr zu zwei Jahren und zehn Monaten Straflager verurteilt. Drei Menschen starben bei dem Abschuss über dem Schwarzen Meer am 18. Oktober 2023. Der Richterspruch vor einem Militärgericht in Rostow am Don erging wegen Fahrlässigkeit, wie die Zeitung «Kommersant» berichtete.

    Der auf der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim stationierte Offizier hatte demnach geglaubt, eine ukrainische Drohne als Ziel im Visier zu haben. Dann stellte sich heraus, dass die Flugabwehrrakete einen Helikopter traf. Bei dem Absturz starben drei Menschen an Bord.

    Laut der Zeitung war der Flugabwehr-Offizier zunächst in der Stadt Sewastopol auf der Krim vor einem Militärgericht zu drei Jahren Straflager verurteilt worden. Das Verteidigungsministerium und die Witwen der getöteten Helikopter-Crew hatten dann eine schärfere Strafe gefordert. Das Gericht in Rostow am Don milderte die Strafe nun aber ab, weil der Mann Reue gezeigt habe, hiess es. Statt der vom Ministerium geforderten fast 200 Millionen Rubel (rund 1,78 Millionen Franken) Strafe für den Verlust des Helikopters muss er auch nur 5 Millionen Rubel zahlen.

  • 18.57 Uhr

    USA verkünden weitere Russland-Sanktionen

    Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hat kurz vor dem Ende seiner Amtszeit weitere Russland-Sanktionen verkündet. Die Massnahmen richten sich gegen rund 250 Personen und Einrichtungen, die mit der russischen Rüstungsindustrie in Verbindung stehen, teilte das US-Aussenministerium mit. Die Sanktionen sollen demnach auch verhindern, dass Russland bestehende Massnahmen umgeht – insbesondere durch Akteure in der Volksrepublik China.

    Infolge der Sanktionen sind US-Bürgern und Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, Geschäfte mit den sanktionierten Firmen und Menschen untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger.

    Bereits Ende vergangener Woche hatten die USA umfangreiche neue Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt. Sie ergänzen eine lange Reihe von Massnahmen, die die USA und ihre Verbündeten – darunter auch die Europäische Union – seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ergriffen haben, um Russlands Einnahmen und militärische Kapazitäten zu schwächen.

    Gleichzeitig arbeitet die Biden-Regierung daran, auf den letzten Metern der Amtszeit umfangreiche Militärhilfen an Kiew zu schicken, um die bereits vom Kongress genehmigten Mittel rechtzeitig einzusetzen.

    Biden wird das Amt am 20. Januar an Donald Trump übergeben. In Kiew und anderen europäischen Hauptstädten besteht die Sorge, dass der Republikaner die Unterstützung für die Ukraine kürzen könnte, um die dortige Regierung zu Verhandlungen mit Moskau zu drängen.

  • 17.34 Uhr

    Kiew und Moskau tauschen 50 Gefangene aus

    Bei einem neuen Austausch zwischen den Kriegsparteien Russland und der Ukraine sind 50 Gefangene freigekommen. Kiew habe 25 Kriegsgefangene und Zivilisten im Alter zwischen 24 und 60 erhalten, teilte der zuständige ukrainische Stab mit. Unter den Freigelassenen seien neben Soldaten aus den Gebieten Charkiw, Saporischschja und Donezk auch Verwundete aus dem umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk.

    Ein ukrainischer Soldat umarmt  nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft seinen Kameraden bei einem Gefangenenaustausch in der Region Sumy. (Archivbild)
    Ein ukrainischer Soldat umarmt nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft seinen Kameraden bei einem Gefangenenaustausch in der Region Sumy. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlung bei dem Austausch. Ziel sei es weiter, alle Gefangenen nach Hause zu bringen, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Viele der Heimkehrer hätten schwere Verletzungen und Krankheiten und würden nun medizinisch versorgt.

    Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor über den Austausch informiert, schrieb aber nur von jeweils 25 Kriegsgefangenen – nicht von Zivilisten. Der Mitteilung zufolge fand der Austausch an der Grenze zu Belarus statt.

  • 16.57 Uhr

    Kiew unterstützt Stationierung von Nato-Truppen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für die Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten als Teil möglicher Sicherheitsgarantien nach einem Friedensschluss mit Russland.

    «Wir unterstützen, dass ein Kontingent des einen oder anderen Landes, unserer Verbündeten, unserer strategischen Partner, ein Teil der Sicherheitsgarantien werden kann», sagte der Staatschef auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz nach Gesprächen mit seinem polnischen Amtskollegen Duda.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht während einer gemeinsamen Pressekonferenz nach Gesprächen mit seinem polnischen Amtskollegen Duda.
    Bild: Czarek Sokolowski/AP/dpa

    Die Frage der Truppenstationierung habe er allgemein bereits mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Vertretern der baltischen Staaten diskutiert. Er werde das auch mit Grossbritannien besprechen, sagte Selenskyj.

    Es gelte dabei, noch viele Fragen zu Stärke und Ausrüstung der Truppen und dem Stationierungsort zu klären. «Vor dem Kontingent sollte es aber Ausbilder mit einem grossen Ausbildungsprogramm unserer Jungs in der Ukraine geben», sagte Selenskyj. Zudem könnten ausländische Soldaten nur ein Teil der Sicherheitsgarantien für sein Land sein.

    Er lehnte erneut eine Verkleinerung der ukrainischen Armee ab. «Heute ist die ukrainische Armee unsere einzige Sicherheitsgarantie», sagte der ukrainische Präsident. Zudem erfordere der Unterhalt des ukrainischen Militärs auch nach Kriegsende finanzielle Hilfen aus dem Westen.

  • Mittwoch, 15. Januar 2025, 4.56 Uhr

    Russland droht nach schweren ukrainischen Angriffen

    Wie so oft seit Beginn des russischen Angriffskriegs herrschte auch in der Nacht auf Mittwoch in vielen Regionen der Ukraine wieder Luftalarm. Die Luftwaffe ortete russische Kampfdrohnen am Himmel. Zudem warfen russische Flugzeuge Gleitbomben auf das nordukrainische Gebiet Sumy ab. Im Gebiet Saporischschja gab es einen Raketenangriff.

    Ukrainische Soldaten nahe der Front im Gebiet Zaporizhzhia.
    Ukrainische Soldaten nahe der Front im Gebiet Zaporizhzhia.
    Bild: Keystone/EPA/Oleg Movchaniuk

    Zugleich wurden aus Russland weitere ukrainische Drohnenangriffe gemeldet, etwa aus dem Gebiet Tambow. In der Nacht auf Dienstag hatte die Ukraine den bislang massivsten Drohnenangriff auf russische Industrieanlagen und Rüstungsbetriebe unternommen. Beim Beschuss einer Munitionsfabrik im westrussischen Gebiet Brjansk seien auch weitreichende westliche Raketen eingesetzt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Solche vom Westen unterstützten Schläge der Ukraine blieben nicht unbeantwortet.

    Die Ziele der Drohnenangriffe lagen bis zu 1100 Kilometer tief auf russischem Gebiet, zum Beispiel in den Städten Kasan und Engels an der Wolga. Im Einzelnen liessen sich die Angaben beider Kriegsparteien nicht unabhängig überprüfen.

  • 22.59 Uhr

    Mehrere Tanks nach Angriff auf russisches Öllager zerstört

    Die Ukraine hat in den vergangenen Tagen gleich zweimal das Erdöllager Combinat Kristall in der Stadt Engels (Region Saratow) angegriffen. Laut dem Telegram-Kanal CyberBoroshno wurden bei den Drohnenangriffen sieben Tanks durch Brände zerstört. Wie auf einem Satellitenbild zu sehen ist, weisst ein weiterer Brandspuren auf. Der Zustand von sechs weiteren Tanks ist aufgrund des dichten Rauchs unklar.

  • 21.23 Uhr

    Selenskyj: 16 Prozent aller Hilfen kommen aus Deutschland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius in Kiew die Bedeutung der Militärhilfe aus Deutschland unterstrichen. «Wir haben unter anderem über Luftverteidigung, neue Systeme für unsere Städte und finanzielle Unterstützung gesprochen», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft.

    «Auf Deutschland entfallen 16 Prozent der gesamten Unterstützung aus allen Ländern. Das ist sehr ernst zu nehmen.» Er habe dafür gedankt und darauf hingewiesen, «dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Umfang der Unterstützung gibt und dem, was wir auf dem Schlachtfeld wie auch beim Schutz von Menschenleben im Hinterland erreichen können». Deutschland ist hinter den USA das zweitwichtigste Geberland bei Militär- und Finanzhilfe.

    Der Präsident ging auch auf Unmut in der ukrainischen Luftwaffe ein, weil angeblich viele ihrer Soldaten in das Heer zur Infanterie versetzt würden. Er habe angeordnet, auf keinen Fall die Kampfeinheiten der Luftwaffe zu reduzieren, die zur Flugabwehr oder zu Luftangriffen gebraucht würden. Mit den Versetzungen versucht das ukrainische Oberkommando, die ausgedünnten Infanterietruppen aufzufüllen. Gerade an der Ostfront, an der die Russen vorrücken, fehlen Soldaten zur Abwehr.

  • 19.17 Uhr

    Putin-Vertrauter: Ukraine könnte dieses Jahr verschwinden

    Ein enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin spricht offen über ein mögliches Ende der Ukraine und der Republik Moldau als eigenständige Staaten. Beide Länder seien durch ihre antirussische Politik in die Krise geraten, sagte Nikolai Patruschew, früher Sekretär des russischen Sicherheitsrates, im Interview der Moskauer Zeitung «Komsomolskaja Prawda».

    «Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Ukraine in diesem Jahr aufhört zu existieren», sagte er. Bei der Republik Moldau sei es wahrscheinlich, «dass sie zu einem anderen Staat kommt oder überhaupt aufhört zu existieren». Patruschew (73) ist ein enger Weggefährte Putins und ein Verfechter der Grossmachtansprüche Russlands, auch wenn er seit 2024 im Kreml nur noch für Schifffahrtspolitik zuständig ist.

    Moskau werde eine Friedensregelung im Ukraine-Krieg nur akzeptieren, wenn die Halbinsel Krim und die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson unverbrüchlich bei Russland verbleiben, bekräftigte Patruschew. Mit Blick auf Friedensbemühungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sagte er: «Ich gehe davon aus, dass Gespräche über die Ukraine zwischen Russland und den USA geführt werden sollten ohne die Teilnahme weiterer westlicher Länder.» Mit der EU in Brüssel oder mit London gebe es nichts zu bereden.

  • 18.55 Uhr

    Tschechien beendet Ölimporte aus Russland

    Tschechien hat nach Angaben der Regierung seine Abhängigkeit von russischen Ölimporten beendet. Ministerpräsident Petr Fiala teilte am Dienstag mit, die russischen Importe seien nicht mehr notwendig, weil das Land in der Lage sei, seinen gesamten Ölbedarf aus dem Westen zu beziehen. In der Vergangenheit bezog die Tschechische Republik etwa die Hälfte ihres Öls über die «Druschba»-Pipeline aus Russland.

    Tschechien investierte mehr als 1,5 Milliarden Kronen (60 Millionen Euro), um die Kapazität der italienischen TAL-Pipeline auf acht Millionen Tonnen pro Jahr zu verdoppeln. Diese Menge an importiertem Öl wird den Bedarf des Landes vollständig decken. Finanzminister Zbynek Stanjura erklärte, dass die Raffinerie Orlen Unipetrol ab der zweiten Jahreshälfte kein russisches Öl mehr importieren werde.

  • 17.54 Uhr

    Moskau droht mit Antwort auf mutmasslichen Raketenangriff

    Nach dem Beschuss einer Munitionsfabrik im westrussischen Gebiet Brjansk hat Moskau der Ukraine den Einsatz weitreichender westlicher Raketen vorgeworfen und einen Gegenschlag angedroht. Die Flugabwehr habe in der Nacht sechs Raketen vom US-Typ ATACMS und acht Storm-Shadow-Raketen aus britischer Produktion abgefangen, teilte das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Derartige vom Westen unterstützte Schläge der Ukraine blieben nicht unbeantwortet, hiess es.

    Zuerst wurde in regionalen sozialen Netzwerken über den Angriff berichtet. Der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, bestätigte die Attacke. Es habe keine Toten und Verletzten gegeben, schrieb er, ohne Details zu Schäden zu nennen. Der russischen Sicherheitsorganen nahestehende Telegramkanal Mash hingegen schrieb von drei Verletzten und «herabgefallenen Raketentrümmern» sowohl in einem Werk für Mikroelektronik in Brjansk als auch in einer Munitionsfabrik in der Kleinstadt Selzo. Augenzeugen berichteten demnach von schweren Explosionen.

  • 17.36 Uhr

    Ostukrainische Kohlemine Pokrowsk stellt wegen nahender russischer Truppen Betrieb ein

    Wegen des massiven Vorrückens der russischen Truppen im Osten der Ukraine hat die dort gelegene wichtige ukrainische Kohlemine Pokrowsk ihren Betrieb eingestellt. Der Mineneigentümer Metinwest gab am Dienstag die Stilllegung der Mine «aufgrund der sich entwickelnden Frontbedingungen, der Stromversorgungsengpässe und der sich verschlechternden Sicherheitslage» bekannt. Die Belegschaft sei evakuiert worden.

    Die Mine in Pokrowsk war das letzte Bergwerk zum Abbau von Kokskohle unter ukrainischer Kontrolle. Sie hat grosse Bedeutung für die Stahlproduktion für das ukrainische Militär. Stahl ist zudem das zweitwichtigste ukrainische Exportprodukt.

    Die Stadt Pokrowsk ist für die ukrainischen Streitkräfte auch deshalb von strategischer Bedeutung, weil sie an einem wichtigen Eisenbahn- und Strassenknotenpunkt liegt, der den Osten des Landes mit der Grossstadt Dnipro verbindet.

  • 16.43 Uhr

    Pistorius «noch optimistisch» bei zusätzlicher Ukraine-Hilfe

    Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Unterstützung Deutschlands auch über die Bundestagswahl am 23. Februar hinaus zugesichert.

    Unabhängig von der Regierungskonstellation werde diese Unterstützung standfest, verlässlich und entschlossen bleiben, sagte er bei einem Besuch in Kiew.

    Pistorius äusserte die Erwartung, dass es in laufenden Verhandlungen in Deutschland über weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro eine Lösung geben werde. Er verwies darauf, dass es für 2025 nach dem Bruch der Ampel-Koalition aber keinen Haushalt gebe.

    «Das ist ein fiskalisches Problem, und wir müssen es lösen. Daran arbeiten wir», sagte er. Und: «Ich bin noch optimistisch, dass wir eine Lösung finden.» 

    Für einen erfolgreichen Abwehrkampf gegen Russland ist die Ukraine nach Einschätzung von Pistorius darauf angewiesen, dass Europa und die neue US-Regierung unter Donald Trump weiter eng zusammenarbeiten. Dann habe das Land eine reelle Chance, mit Unterstützung des Westens auf Augenhöhe «zu vernünftigen Verhandlungen irgendwann im Laufe des Jahres zu kommen», sagte er. Zum Kriegsverlauf und den ukrainischen Streitkräften sagte er: «Sie kämpfen enorm mutig. Und die Materiallieferungen reissen Gott sei Dank auch nicht ab.»

  • 16.16 Uhr

    Selenskyj und Macron diskutieren Truppenstationierung in der Ukraine

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron die Möglichkeit einer Stationierung westlicher Truppen im Land diskutiert. Solche Truppen könnten ein Friedensabkommen zur Beendigung des Krieges gegen Russland sichern, sagte Selenskyj. Er äusserte sich kurz vor einem Besuch des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius in Kiew.

    Macron brachte vor fast einem Jahr die Möglichkeit einer Stationierung westlicher Truppen in der Ukraine ins Spiel und löste damit weitgehend Ablehnung unter den anderen europäischen Staats- und Regierungschefs aus. Selenskyj sagte jedoch zuletzt, die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien, um ein Friedensabkommen schliessen zu können – ein Thema, das er am Montagabend mit dem französischen Präsidenten erörtert habe.

    «Als eine dieser Garantien haben wir die französische Initiative zur Stationierung von Militärkontingenten in der Ukraine diskutiert», sagte Selenskyj. «Wir haben praktische Schritte für ihre Umsetzung, eine mögliche Ausweitung und die Einbeziehung anderer Länder in diesen Prozess erörtert.»

    Eine Entsendung europäischer Soldaten als Friedenstruppen in die Ukraine ist mit Risiken behaftet. Ein solcher Schritt würde Russland möglicherweise nicht davon abhalten, die Ukraine in Zukunft erneut anzugreifen, wie ukrainische Vertreter befürchten. Dann könnten die europäischen Länder in eine direkte Konfrontation mit Moskau hineingezogen werden. Dies wiederum könnte die Nato – einschliesslich der Vereinigten Staaten – in den Konflikt verwickeln.

  • 14.11 Uhr

    Nato baut Überwachung der Ostsee aus 

    Die Nato überwacht wichtige Kabel und Leitungen in der Ostsee künftig mit deutlich mehr Schiffen, Flugzeugen und Drohnen.

    «Ich kann heute bekanntgeben, dass die Nato die Operation ‹Baltic Sentry› startet», sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte auf einer Medienkonferenz zum Abschluss eines Ostsee-Gipfels in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Es gehe darum, die maritime Präsenz und Überwachung in Schlüsselbereichen des Bündnisses zu verstärken.

    Als einen Teil der Bemühungen nannte Rutte auch eine Initiative zur Nutzung neuer Technologien. Dazu gehört auch eine kleine Flotte von Marinedrohnen, die eine verbesserte Überwachung und Abschreckung gewährleisten soll.

    Mit dem Gipfel in Helsinki reagieren die beteiligten Nato-Länder Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden auf mehrere Vorfälle, bei denen zuletzt Leitungen und Kabel in der Ostsee mutmasslich vorsätzlich gekappt wurden.

    Bei dem jüngsten Vorfall steht der Öltanker «Eagle S» unter Verdacht, eine Stromleitung und mehrere Kommunikationskabel an Weihnachten absichtlich beschädigt zu haben, indem er seinen Anker auf dem Meeresgrund hinter sich hergezogen haben soll. Die finnische Kriminalpolizei hat das Schiff festgesetzt und ermittelt wegen möglicher Sabotage.

  • 13.58 Uhr

    Lawrow: USA wollen auch TurkStream ausschalten lassen

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat den USA vorgeworfen, mit Hilfe ukrainischer Drohnenangriffe die für die Energieversorgung in Europa wichtige Gasleitung TurkStream ausschalten zu wollen.

    Die USA wollten ihre «ukrainischen Klienten» dazu drängen, nach den Sprengungen an der Ostseepipeline Nord Stream als nächstes TurkStream ausser Betrieb zu nehmen, sagte Lawrow in Moskau.

    «Ich habe eine sehr feste Überzeugung: Die USA können auf keinem einzigen Gebiet Konkurrenz gebrauchen», sagte Lawrow bei seiner grossen Medienkonferenz zum Jahresauftakt. Anlass für die Äusserungen war ein Drohnenangriff auf eine Gasverdichterstation für die Schwarzmeerpipeline TurkStream im südrussischen Gebiet Krasnodar.

    Die Drohnen wurden laut russischem Verteidigungsministerium zwar abgeschossen, aber Trümmer verursachten Behörden zufolge Schäden an einem Gebäude und der Infrastruktur. Die Verdichterstation «Russkaja» ist gut 320 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernt. Der Kreml hatte dies als Terror gegen Energieinfrastruktur kritisiert.

    Mit Blick auf die bisher nicht aufgeklärten Sprengungen der Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 im September 2022 kritisierte Lawrow auch Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz. Er «wandte schweigend den Blick ab» und «wagte nicht, einen Pieps zu machen», als die Nord-Stream-Leitungen gesprengt wurden, sagte der Minister. Russland wirft den USA vor, hinter dem «Terroranschlag» zu stecken. Die Regierung in Berlin schaue darüber verschämt hinweg, kritisiert Lawrow.

    Ende September 2022 waren die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 durch mehrere Sprengungen beschädigt worden. Nord Stream 2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb, bei ihr ist noch einer von zwei Strängen intakt. Mehrere Medien hatten berichtet, dass die Spur der Sabotage in die Ukraine führe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zurückgewiesen, dass Kiew etwas mit den Sprengungen zu tun hatte.

  • 10.25 Uhr

    Was die Litauer hinter der Ostsee-Sabotage vermuten

    Einige der mutmasslichen Sabotagefälle in der Ostsee könnten nach Einschätzung der litauischen Regierung mit der geplanten Synchronisation des Stromnetzes der baltischen Staaten mit Westeuropa zu tun haben.

    Eines der Ziele der wiederholten Beschädigung von Stromleitungen könnte sein, die im Februar vorgesehene infrastrukturelle Abkopplung vom russischen Stromnetz und Anbindung an Westeuropa zu gefährden, sagte Energieminister Zygimantas Vaiciunas im litauischen Radio.

    Vielleicht solle damit auch gezeigt werden, dass die baltischen Länder energietechnisch anfällig seien. Vaiciunas betonte zugleich, dass die Vorfälle keine Auswirkungen auf die Synchronisierung hätten. «Wir setzen diese Pläne um. Wir sind bereit und wir bereiten uns auch auf mögliche Bedrohungen vor», sagte er.

    Der litauische Minister verwies zudem darauf, dass Versuche, die kritische Infrastruktur in der Ostsee zu sabotieren, Teil eines grösseren Ganzen seien. «Wir befinden uns inmitten eines hybriden Kriegs, und solche Infrastrukturen werden aus einem bestimmten Grund beschädigt. Es hat einen sehr klaren Zweck.»

  • 10.25 Uhr

    Hintergrund: Abkopplung vom russischen Stromnetz

    Litauen, Estland und Lettland wollen ihre Stromnetze im Februar mit dem übrigen Kontinentaleuropa synchronisieren. Die drei EU- und Nato-Länder haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre Stromimporte aus Russland eingestellt.

    Doch sind sie aus historischen Gründen noch Teil eines gemeinsamen, synchron geschalteten Stromnetzes mit Russland und Belarus – des noch aus Sowjetzeiten stammenden sogenannten BRELL-Ringsystems. Damit hängen die Baltenstaaten quasi mit am Netz der beiden Nachbarländer im Osten – dies gilt in Tallinn, Riga und Vilnius als Sicherheitsrisiko.

    In Litauen und anderen Anrainerstaaten herrscht daher erhöhte Wachsamkeit und Alarmbereitschaft, nachdem es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Vorfällen gekommen, bei denen Leitungen und Kabel in der Ostsee beschädigt wurden.

    Schwedens Minister für Zivilverteidigung, Carl-Oskar Bohlin, hatte am Wochenende von einer neu entdeckten Anker-Schleifspur in der Nähe des Unterseekabels Nordbalt zwischen Litauen und Schweden berichtet. Litauen will daher die wichtige Stromleitung mit der Marine schützen.

  • 10 Uhr

    Russen zerstören angeblich nordkoreanisches Radar

    Die russischen Streitkräfte haben laut «Defence Blog» womöglich ein nordkoreanisches Radargerät in dem Glauben zerstört, es handele sich um ein feindliches Gerät. Quellen verweisen auf einen pro-russischen Telegram-Kanal, der einen entsprechenden Post gemacht hat.

    Zum Einsatz kam eine Kamikaze-Drohne: Statt eines «westlichen Radarsystems» soll dabei ein Gerät namens Tor-NK getroffen worden sein, das auf dem russischen Tor-M2 beruht. Der Unterschied ist, dass Pjöngjang es auf einem Lastwagen statt auf einem Panzer-Chassis platziert.

    Wann und wo das Ganze stattgefunden hat, wird nicht überliefert. Der Post vom pro-russischen Kanal mit einem Drohnenvideo ist vom 10. Januar.

  • 9.07 Uhr

    Kiews Drohnen richten Schäden in Russland an

    Die Ukraine hat mit einem massiven Drohnenangriff in einer Reihe russischer Regionen mehrere Industrieobjekte beschädigt. Der Gouverneur der Region Saratow, Roman Busargin, bestätigte Einschläge in zwei Betrieben.

    Getroffen worden seien ein Industriebetrieb in Saratow und einer in der Stadt Engels, schrieb er auf Telegram. Tote und Verletzte habe es nicht gegeben. Medienberichten zufolge wurde erneut das Treibstofflager getroffen, das nach einem Einschlag in der vergangenen Woche fünf Tage lang gebrannt hatte.

    Engels liegt etwa 600 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Von dem Luftwaffenstützpunkt steigen regelmässig Bomber für den Beschuss des Nachbarlandes auf. Das Treibstofflager dient auch deren Versorgung.

    Einschläge gab es diesmal aber auch in der russischen Teilrepublik Tatarstan. Nach einem Drohnenangriff sei ein Feuer ausgebrochen, ernsthafte Schäden gebe es aber nicht, schrieb Republikchef Rustam Minnichanow. Im Netz verbreiten sich derweil Videos eines Grossfeuers, das laut Medienberichten in einer Basis für Flüssiggas bei Kasan wütet. Dort seien drei Zisternen in Brand geraten, heisst es.

    Angriffe auf ihre Regionen bestätigten auch die Gebietsverwaltungen von Tula, Orjol und Woronesch. In Tula sollen dabei mehrere Fahrzeuge und Wirtschaftsgebäude beschädigt worden sein.

    In Orjol seien 17 Drohnen abgeschossen worden. Grössere Schäden habe es nicht gegeben, schrieb Gouverneur Andrej Klytschkow. Auch der Gouverneur von Woronesch meldete lediglich den Abschuss von Drohnen, ohne Schäden zu bestätigen.

    Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist zu Gesprächen in Kiew eingetroffen, um mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland zu beraten. «Mir kommt es darauf an, mit dieser Reise zu zeigen, dass wir die Ukraine weiterhin tatkräftig unterstützen», sagte Pistorius der Deutschen Presse-Agentur in Kiew.

  • 8.50 Uhr

    Deutscher Verteidigungsminister trifft in Kiew ein

    «Es ist ein Signal, dass Deutschland als grösstes Nato-Land in Europa an der Seite der Ukraine steht. Nicht alleine, sondern mit der Fünfer-Gruppe und vielen anderen Verbündeten», sagte er. Russische Truppen waren im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert.

    Wenige Tage vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hatte Pistorius am Vorabend in Warschau mit seinen Kollegen aus Polen, Frankreich, Italien und Grossbritannien über die weitere Ukraine-Hilfe beraten. Deutschland will nun gemeinsam mit vier grossen europäischen Partnern weitere Anstrengungen für eine Stärkung der ukrainischen Rüstungsindustrie unternehmen.

    Von links: Luke Pollard aus Grossbritannien, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz aus Polen, Boris Pistorius, FSebastien Lecornu aus Frankreich und Guido Crosetto aus Italien.
    Von links: Luke Pollard aus Grossbritannien, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz aus Polen, Boris Pistorius, FSebastien Lecornu aus Frankreich und Guido Crosetto aus Italien.
    KEYSTONE

    «Wenn das Geld da ist, wenn die Rüstungskapazitäten für die Produktion da sind, dann ist die Ukraine selbst am schnellsten damit, die eigenen Truppen zu mit Material und Waffen zu versorgen», sagte Pistorius noch in Polen. Die Treffen der europäischen Verteidigungsminister im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg Trumps eingerichtet. Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft.

  • 5.25 Uhr

    Nato-Beratungen nach Sabotageakten auf offener See

    Nach mehreren mutmasslichen Sabotageakten auf offener See beraten der deutsche Kanzler Olaf Scholz und Staats- und Regierungschefs weiterer Nato-Staaten am heutigen Dienstag über die Sicherheit im Ostsee-Raum.

    Bei einem Gipfel in der finnischen Hauptstadt Helsinki sollen vor allem Wege gefunden werden, wie man kritische Infrastruktur in der Ostsee besser schützen und der Bedrohung durch die sogenannte russische Schattenflotte begegnen kann. Damit sind Schiffe gemeint, die Russland benutzt, um etwa beim Öltransport Sanktionen zu umgehen, die infolge des Einmarschs in die Ukraine verhängt wurden.

  • 5.22 Uhr

    Fünf Nato-Länder wollen Kiew mit mehr Rüstung unterstützen

    Fünf europäische Nato-Partner haben bei einem Treffen in Polen weitere Unterstützung für die Ukraine mit Waffen- und Materiallieferungen angekündigt. Wenn das Geld und die Rüstungskapazitäten für die Produktion vorhanden seien, dann sei die Ukraine «selbst am schnellsten damit, ihre eigenen Truppen mit Material und Waffen zu versorgen», sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Polen, Frankreich und Italien, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, Sébastien Lecornu und Guido Crosetto, sowie dem britischen Verteidigungs-Staatssekretär Luke Pollard in Helenow nahe Warschau.

    Die fünf Länder wollen zudem auf eine engere Zusammenarbeit ukrainischer und europäischer Waffenhersteller setzen. Pistorius nennt in diesem Zusammenhang insbesondere den Bereich Software, aber auch die Herstellung von Munition und den Bau von Drohnen. Der Minister verweist dabei auf bereits vorhandene Vorzeigeprojekte bei der Zusammenarbeit, etwa bei der Drohnenproduktion. Drohnensoftware aus Deutschland habe dank der Erfahrung der Ukrainer «weiterentwickelt» werden können, sagt Pistorius. «Also profitieren beide Seiten von dieser Zusammenarbeit.»

  • 5.10 Uhr

    Wird der zivile Flugbetrieb in Lwiw wieder aufgenommen?

    Die Kämpfe zwischen den ukrainischen und russischen Streitkräften gehen weiter. Am internationalen Flughafen von Lwiw im äussersten Westen der Ukraine könnte womöglich trotzdem bald der zivile Flugbetrieb wieder aufgenommen werden. «Wir prüfen die Möglichkeit, Flüge der Zivilluftfahrt während des Kriegsrechts zuzulassen, sofern alle Sicherheitsanforderungen für Flugzeuge, Passagiere und Infrastruktur erfüllt sind», teilte die Flughafenverwaltung auf Facebook mit. Dokumente für die Evakuierung von Fluggästen gebe es bereits und die zivile Infrastruktur des Flughafens seit stets in betriebsbereitem Zustand gehalten worden.

    Aktuell ist der Luftraum über der Ukraine, gegen die Russland seit fast drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg führt, für die zivile Luftfahrt gesperrt. Alle Zivilflughäfen sind geschlossen, der gesamte Verkehr und Transport wird über Strassen und Schienen abgewickelt.

  • Dienstag, 14. Januar 2025, 3.10 Uhr

    Trump plant rasches Treffen mit Putin

    Der designierte US-Präsident Donald Trump hat ein zeitnahes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach seinem Amtsantritt angekündigt. «Ich weiss, dass er sich treffen will, und ich werde mich sehr bald mit ihm treffen. Ich hätte es früher getan, aber... man muss im Amt sein», sagt Trump der Nachrichtenplattform Newsmax. Einen genauen Termin nennt er nicht.

    Der damalige und künftige US-Präsident Donald Trump (l.) und der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz in Helsinki am 16. Juli 2018.
    Der damalige und künftige US-Präsident Donald Trump (l.) und der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Pressekonferenz in Helsinki am 16. Juli 2018.
    Bild: Keystone/Jussi Nukari/Lehtikuva via AP)

    Es wäre das erste Treffen der beiden Staatschefs seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022. Auf die Frage nach seiner Strategie zur Beendigung des Krieges antwortet Trump: «Nun, es gibt nur eine Strategie und es liegt an Putin, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er allzu begeistert darüber ist, wie es gelaufen ist, denn es ist für ihn nicht gut gelaufen». Der künftige Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz erwartet ein Telefonat zwischen Trump und Putin in den «kommenden Tagen und Wochen».

  • 22.36 Uhr

    Russland greift die Ukraine massiv mit Drohnen an

    Das russische Militär hat die Ukraine am späten Abend erneut mit Drohnenschwärmen überzogen. Die Kampfdrohnen flogen aus verschiedenen Himmelsrichtungen ein, wie die ukrainischen Medien berichteten. Ein exaktes Ziel der unbemannten Flugkörper war nicht erkennbar.

    In der Nacht zuvor wurden nach Angaben der Flugabwehr 78 russische Kampfdrohnen abgeschossen, 31 sogenannte Köderdrohnen ohne Sprengsätze wurden elektronisch abgewehrt.

  • 22.24 Uhr

    Biden: Putin hat in der Ukraine keines seiner strategischen Ziele erreicht

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden im Ukraine-Krieg keines seiner strategischen Ziele erreicht. In der letzten aussenpolitischen Grundsatzrede seiner Amtszeit würdigte Biden am Montag die Unterstützung der westlichen Staaten für die Ukraine.

    Putin habe schliesslich «keines seiner strategischen Ziele erreicht», sagte der scheidende US-Präsident. Allerdings gebe es noch mehr zu tun, die Verbündeten dürften die Ukraine nun nicht allein lassen, sagte Biden.

  • 21.55 Uhr

    Ukrainer nehmen italienischen Söldner und Pädophilen gefangen

    Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst haben Soldaten eines Luftlanderegiments in der Nähe von Kupiansk in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar während einer Aufklärungs- und Geheimdienstoperation jenseits der feindlichen Linien einen Italiener festgenommen, der für die russischen Besatzer kämpfte. Bevor er an die Front geschickt wurde, arbeitete Gianni Cenni als Pizzabäcker in einem italienischen Restaurant in Samara.

    Im Video, das vom 78. Luftlanderegiment der ukrainischen Streitkräfte veröffentlicht wurde, behauptet der gefangengenommene Gianni Cenni, dass er zum Kampf gegen die Ukraine gezwungen worden sei. «Mein Name ist Gianni Cenni. Ich wurde illegal in Russland eingezogen, um gegen die Ukraine zu kämpfen. Aber ich will nicht kämpfen, ich will zurück nach Italien», beteuert der 51-jährige italienische Staatsbürger.

    Cenni stammt aus Kampanien, ist verheiratet sowie Vater von zwei Kindern, wie italienische Medien berichten. Er wurde in Italien wegen sexueller Gewalt gegen ein 9-jähriges Mädchen zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er floh aus Italien und zog nach Russland.

  • 21.03 Uhr

    Gasstreit: Fico lädt Selenskyj in die Slowakei ein

    Nach wochenlangen gegenseitigen Vorwürfen und Drohungen hat der slowakische Regierungschef Robert Fico den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einer Aussprache in die Slowakei eingeladen. In einem vom Regierungsamt in Bratislava veröffentlichten «Offenen Brief» an das ukrainische Staatsoberhaupt erinnerte der linksnationale Ministerpräsident daran, dass die Slowakei ihr Nachbarland stets unterstützt habe. Selenskyj möge für seinen Besuch die soeben neu eröffnete direkte Bahnverbindung aus Kiew in die Slowakei nutzen.

    Selenskyj reagierte mit einer Gegeneinladung auf der Plattform X. «OK, komm dann am Freitag nach Kiew», lautete seine kurze, auf Englisch gefasste Reaktion auf Ficos Einladung.

  • 19.12 Uhr

    Ukraine könnte erstmals einen Panzer-Vorteil gegenüber Russland haben

    Erstmals seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine vor 35 Monaten könnte die Ukraine einen Vorteil bei Panzern gegenüber Russland haben, berichtet das Wirtschaftsmagazin «Forbes». Dieser Vorteil zeigt sich jedoch nur an bestimmten Abschnitten der 800 Meilen langen Frontlinie.

    Laut einem russischen Blogger seien russische Panzer derzeit nur aus gedeckten Positionen im Einsatz. Weit hinter der Frontlinie wären die Panzer jedoch nur ungenaue Haubitzen, statt kampfführende Fahrzeuge.  Im Gegensatz dazu können ukrainische Panzer «freier» operieren, so der Blogger.

    Die ukrainischen Streitkräfte würden über eine Vielzahl an Drohnen verfügen, die im Kampfgebiet im Einsatz sind. Russische Panzer würden daher kaum die Angriffslinie erreichen, so der Blogger. Sie werden bereits Meilen hinter der Kontaktlinie von Drohnen getroffen.

    So können ukrainische Panzer direkt an die Front heranrollen, um russische Kräfte mit ihren Einheiten anzugreifen. Die einzige Rettung der Russen sind ihre reichlichen Bestände an tragbaren Panzerabwehrlenkwaffen, schrieb der Blogger.

  • 17.04 Uhr

    Russland kündigt Partnerschaftsvertrag mit dem Iran an

    Russland hat ein umfangreiches Abkommen mit dem Iran angekündigt. Der iranische Präsident Massud Peseschkian werde den Vertrag über «umfassende strategische Partnerschaft» bei einem Moskaubesuch am Freitag unterzeichnen, teilte der Kreml am Montag mit. Peseschkian werde mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin auch über Pläne für eine Ausweitung des Handels und der Zusammenarbeit in den Bereichen Verkehr, Logistik und humanitäre Hilfe verhandeln sowie «akute Fragen der regionalen und internationalen Agenda» erörtern.

    Peseschkian besucht Moskau drei Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der angekündigt hat, ein Friedensabkommen für die Ukraine zu vermitteln.

    Die Ukraine und der Westen haben Teheran beschuldigt, Moskau mit Hunderten Drohnen für den Einsatz auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zu versorgen und bei deren Produktion in Russland zu helfen. Der Iran habe so eine Flut von Drohnenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur ermöglicht. Russland und der Iran bestreiten das.

    Der Iran wiederum will hoch entwickelte russische Waffen wie Luftabwehrsysteme mit grosser Reichweite und Kampfjets, um mögliche Angriffe Israels abwehren zu können. Darüber hinaus dürfte der Iran auf finanzielle Zusagen Moskaus hoffen. Er ist durch das Vorgehen Israels gegen seine Verbündeten Hamas und Hisbollah sowie den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad geschwächt.

  • 15.39 Uhr

    EU-Länder fordern niedrigere Preisgrenze für russisches Öl

    Die baltischen und nordeuropäischen EU-Länder dringen auf eine Verschärfung des Preisdeckels für russisches Öl.

    Um angesichts russischer Bemühungen um Anpassung und Umgehung von Sanktionen wirksam zu bleiben, müssten Strafmassnahmen kontinuierlich verschärft werden, schreiben die Aussenminister der Länder in einem Brief. Dieser ist an die Aussenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas, sowie an Maria Luís Albuquerque, EU-Finanzkommissarin, adressiert.

    Dabei seien Massnahmen, die auf die Einnahmen aus dem Ölexport abzielen, von entscheidender Bedeutung, da sie Russlands wichtigste Einnahmequelle schmälerten. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

    Die Unterzeichner fordern die Adressaten auf, bei den Beratungen über Sanktionen innerhalb der G7 das Ziel einer niedrigeren Ölpreisobergrenze dringend voranzutreiben. Weiterhin müsse eine niedrigere Ölpreisobergrenze mit anderen Massnahmen zur Begrenzung der Einnahmen Russlands aus Ölexporten einhergehen. Unter anderem die Regierung in Tallinn hatte schon mehrfach vehement auf eine niedrige Obergrenze gedrängt.

  • 14.57 Uhr

    Russisches Militärspital nach Brand evakuiert

    In einem russischen Militärspital südlich von Moskau ist nach Behördenangaben ein Feuer ausgebrochen. Vorläufigen Angaben nach sei ein Kabelschaden daran schuld, teilte die Regionalverwaltung von Tula auf ihrem Portal mit. Tote und Verletzte gebe es unter den dort behandelten Wehrpflichtigen nicht. 57 Insassen der Klinik seien in Sicherheit gebracht worden. Tula ist eine Grossstadt etwa 200 Kilometer südlich von Moskau.

    Den Angaben des Katastrophenschutzes ist die Feuerwehr noch bei der Brandbekämpfung. Die Flammen haben inzwischen beide Etagen des Gebäudes erfasst. Über die Höhe des Sachschadens ist bisher nichts bekannt. Seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Kriegs gegen die Ukraine hat es eine Reihe von Bränden in russischen Militärobjekten gegeben. Während einige davon auf Drohnenangriffe der Ukrainer zurückzuführen sind, gründen sich eine Reihe anderer Vorfälle auf Fahrlässigkeit.

  • 14.44 Uhr

    Kreml kritisiert neue Sanktionen als marktdestabilisierend

    Der Kreml hat die neuen US-Sanktionen als Versuch kritisiert, mit wettbewerbsverzerrenden Regelungen die Positionen russischer Konzerne zu untergraben.

    «Gleichzeitig müssen solche Entscheidungen natürlich auch zu einer bestimmten Destabilisierung der internationalen Energie- und Ölmärkte führen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Moskau werde alles dafür tun, die Schäden für die eigene Wirtschaft zu minimieren.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow hat neuerliche Sanktionen der USA beklagt. (Archivbild)
    Kremlsprecher Dmitri Peskow hat neuerliche Sanktionen der USA beklagt. (Archivbild)
    Bild: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

    Peskow zeigte sich überzeugt, dass Moskau auch der neuesten Sanktionsrunde widerstehen kann. Es sei unmöglich, mit Sanktionen Energierouten zu stoppen, die sich auf natürlich Weise gebildet hätten. Werde an einer Stelle ein Hindernis aufgebaut, tauchten an anderer Stelle Alternativen auf, sagte er.

    Die USA haben wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine in der vergangenen Woche weitere Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt. So werden die Ölkonzerne Gazprom Neft und Surgutneftegas, aber auch 183 Tanker, die mutmasslich zur Schattenflotte Russlands gehören, mit Restriktionen belegt. Das sind Tanker und Frachter, die Russland nutzt, um bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen ist zudem der russische Atomkonzern Rosatom.

  • 12.56 Uhr

    Moskau wirft Ukraine Drohnenangriff auf Pipeline vor

    Russland hat der Ukraine einen Drohnenangriff auf eine Gaskompressorstation für die Schwarzmeerpipeline «TurkStream» im südrussischen Gebiet Krasnodar vorgeworfen.

    Alle Kampfdrohnen seien abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es habe keine Opfer unter den Mitarbeitern gegeben und Schäden durch herabstürzende Trümmer seien sofort behoben worden. Die gut 320 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernte Kompressorstation «Russkaja» arbeite im Normalbetrieb, hiess es. Kiew kommentierte den Vorwurf bisher nicht.

    Die 2020 in Betrieb genommene Pipeline transportiert auf einer Länge von gut 1100 Kilometern Erdgas durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei. Der Brennstoff wird dann über Anschlusspipelines weiter nach vor allem Bulgarien, Serbien und Ungarn transportiert. Aufgrund eines ausgelaufenen Transitvertrages fliesst seit Jahresbeginn kein russisches Erdgas mehr über die Ukraine in die Staaten der Europäischen Union. «TurkStream» ist momentan eine Alternativroute für russisches Pipelinegas in EU-Staaten.

  • 07.58 Uhr

    Laut Südkoreas Nachrichtendienst: Etwa 300 Nordkoreaner im Ukraine-Krieg gestorben

    Im Kampf gegen die Ukraine sollen Südkoreas Nachrichtendienst NIS zufolge bisher rund 300 nordkoreanische Soldaten gestorben sein. Weitere 2.700 Soldaten aus Nordkorea seien zudem verwundet worden, sagte der Abgeordnete Lee Seong Kweun laut Südkoreas amtlicher Nachrichtenagentur Yonhap. Lee hatte zuvor an einer nicht-öffentlichen parlamentarischen Anhörung mit Vertretern des NIS teilgenommen.

    Demnach führt der Nachrichtendienst die hohen Verluste nordkoreanischer Truppen auf deren «mangelndem Verständnis der modernen Kriegsführung zurück.» Ebenfalls behauptete der NIS dem Bericht zufolge, dass die nordkoreanischen Soldaten von Russland dazu aufgefordert werden, im Ernstfall einer Kriegsgefangenschaft durch Suizid zuvorzukommen.

    Selenskyj rechnet mit weiteren Gefangenen aus Nordkorea

    Zuletzt hatte die Ukraine nach eigenen Angaben zwei nordkoreanische Soldaten gefangengenommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit weiteren Gefangenen aus dem ostasiatischen Land. «Es ist nur eine Frage der Zeit, wann unsere Soldaten andere (Nordkoreaner) gefangen nehmen», schrieb er auf der Plattform X. «Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist.»

    Kiew sei bereit, die Gefangenen an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu übergeben, falls dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiere. Allerdings, so Selenskyj weiter, gebe es auch andere Optionen für nordkoreanische Soldaten, sollten diese nicht zurückkehren wollen.

    Nordkorea hat Russland rund 12.000 Soldaten zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt. Diese kämpfen nun mit russischen Uniformen und Waffen in der Region Kursk. Der NIS kooperiert seitdem eng mit dem ukrainischen Geheimdienst.

  • 3.59 Uhr

    Schwere Kämpfe in der Ostukraine

    Die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk ist nach Darstellung des Generalstabs in Kiew einmal mehr Schauplatz schwerster Kämpfe geworden. Russische Truppen seien dort im Tagesverlauf zu insgesamt 50 Sturmläufen gegen die Verteidigungslinien angetreten, heisst es in dem am Abend in Kiew veröffentlichten Lagebericht. Russland habe im Verlauf des Tages 376 Soldaten verloren, unter ihnen 184 Tote. Die Zahlen konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk wird wieder schwer gekämpft. (Archivbild)
    In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk wird wieder schwer gekämpft. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/George Ivanchenko

    Rund um den Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk seien die russischen Truppen inzwischen zu einer neuen Taktik übergegangen, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf ukrainische Militärquellen. Demnach versuchten die russischen Truppen, die inzwischen stark befestigte Stadt zu umgehen. Die aus dem Süden vorgehenden russischen Einheiten zielten inzwischen auf Positionen im Westen der Stadt, um Pokrowsk möglichst vom Nachschub abzuschneiden.

    «Sie wissen, dass sie beim Direktangriff gegen Pokrowsk viele Soldaten verlieren, also haben sie die Strategie geändert und versuchen jetzt, die Stadt von Süden her anzugreifen und zu umgehen», zitierte das Blatt einen ukrainischen Experten. Ein Erfolg an dieser Stelle würde dem russischen Militär den Weg nach Pawlohrad und später auch zur Grossstadt Dnipro öffnen.

  • Montag, 13. Januar 2025, 3.44 Uhr

    Selenskyj will Los Angeles mit Feuerwehrleuten helfen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA Hilfe bei der Bekämpfung der schweren Brände in Los Angeles angeboten. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. An der Umsetzung des Hilfsangebots werde gearbeitet.

    Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression. Zugleich drohte die Republikanische Partei des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die militärische Unterstützung der Ukraine zurückzufahren. Trump wiederum kündigte an, dass er ein Ende des seit Februar 2022 andauernden Krieges erreichen wolle - wie genau, blieb bisher unklar.

  • 20.20 Uhr

    Selenskyj erwartet mehr nordkoreanische Gefangene

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit Fortdauer der Kämpfe in der Region Kursk mit weiteren nordkoreanischen Kriegsgefangenen. «Es ist nur eine Frage der Zeit, wann unsere Soldaten andere (Nordkoreaner) gefangen nehmen», schrieb er auf der Plattform X. «Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist.» Kremlchef Wladimir Putin habe vor drei Jahren versucht, die Geschichte neu zu schreiben, «aber jetzt kann er nicht ohne militärische Hilfe aus Pjöngjang auskommen».

    Zu seinem Post fügte Selenskyj eine kurze Videosequenz der beiden verwundeten, mutmasslichen Gefangenen hinzu. Beide Männer werden einer auf mehreren Sprachen geführten Befragung unterzogen.

    Kiew sei bereit, die Gefangenen an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu übergeben, falls dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiere. Allerdings, so Selenskyj weiter, gebe es auch andere Optionen für nordkoreanische Soldaten, sollten diese nicht zurückkehren wollen.

    Südkoreas Nachrichtendienst NIS hatte zuvor ukrainische Berichte über zwei nordkoreanische Kriegsgefangene bestätigt. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, er habe nicht gewusst, dass er in ein Kriegsgebiet entsandt worden sei. Er habe angenommen, es handele sich bei seiner Entsendung lediglich um einen Ausbildungseinsatz.

    Nordkorea hat Russland rund 12'000 Soldaten zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt. Diese kämpfen nun mit russischen Uniformen und Waffen in der Region Kursk. Nach ukrainischer Darstellung haben die Nordkoreaner bisher hohe Verluste erlitten.

  • 20.05 Uhr

    Pistorius: Keine «Blockade» neuer Militärhilfen für Ukraine

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat einem Bericht widersprochen, wonach Bundeskanzler Olaf Scholz ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von drei Milliarden Euro blockiere. «Es gibt keine Blockade», sagte Pistorius dem «Tagesspiegel» (Montagausgabe). Allerdings sei die interne Abstimmung der Bundesregierung noch nicht abgeschlossen. Die Grünen warnten Scholz, auf Zeit zu spielen.

    Pistorius sagte dem «Tagesspiegel»: «Wir haben im Verteidigungsministerium ein neues Hilfspaket für die Ukraine vorbereitet.» Das müsse jetzt politisch entschieden werden. «Sobald alle Fragen geklärt sind, rechne ich mit einem entsprechenden Beschluss», sagte Pistorius weiter.

    Pistorius und Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben Medienberichten zufolge vorgeschlagen, die Militärhilfe für die Ukraine noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar aufzustocken. Mit den für dieses Jahr bisher vereinbarten vier Milliarden Euro an Militärhilfen würde die Summe mit dem Zusatzpaket auf sieben Milliarden anwachsen.

    Die «Süddeutsche» listete unter Berufung auf ein internes Dokument aus dem Verteidigungsministerium auf, was konkret angeschafft werden soll: drei weitere Iris-Luftverteidigungssysteme, Lenkflugkörper dafür sowie für Patriot-Abwehrsysteme, drei Skyranger-Flugabwehrsysteme, 30'000 Schuss Artilleriemunition, 20 Schutzfahrzeuge, zehn Panzerhaubitzen und 50 Millionen Euro zusätzlich für Drohnen.

  • 19.42 Uhr

    Selenskyj sieht Slowaken Fico auf falschem Weg

    Die umstrittene Moskau-Reise des slowakischen Regierungschefs Robert Fico hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu weiterer Kritik am Nachbarn bewegt. «Es war ein klarer Fehler Ficos, zu glauben, dass er seine zwielichtigen Geschäfte mit Moskau unendlich fortsetzen kann», schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

    Vor dem Stopp des russischen Erdgas-Transits durch die Ukraine habe Kiew der Slowakei helfen wollen, doch habe Fico dieses Angebot «arrogant abgelehnt», so Selenskyjs Darstellung. Und das, obwohl ihn viele europäische Politiker gewarnt hätten. Jetzt versuche er, «mit PR, Lügen und lauten Anschuldigungen die Schuld von sich auf andere abzuwälzen», schrieb Selenskyj weiter.

    «Aber das Problem ist, dass er auf Moskau gesetzt hat, nicht auf sein Land, nicht auf ein geeintes Europa und nicht auf den gesunden Menschenverstand», argumentierte Selenskyj. «Das war von Anfang an eine verlorene Wette.»

    Fico war kurz vor Weihnachten nach Moskau gereist. Er sprach mit Kremlchef Wladimir Putin über Möglichkeiten zur Versorgung der Slowakei mit russischem Erdgas. Kiew liess den Transitvertrag in Richtung Europa zum Jahreswechsel auslaufen, um Moskau kein weiteres Geld für seine Kriegskasse zu bieten.

    Tausende Menschen protestierten am Freitagabend in 15 Städten der Slowakei gegen die Ukraine-Politik des linksnationalen Fico. Sie warfen ihm einen prorussischen Kurs und «Verrat» an westlichen Bündnispartnern und dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine vor. Die Veranstalter der Demonstration kritisierten Ficos Moskau-Reise als «Unterwerfung» unter russische Interessen.

  • 19 Uhr

    Verletzter nach russischem Drohnenangriff bei Cherson

    Bei einem russischen Angriff mit einer Drohne in einem Vorort der südukrainischen Hafenstadt Cherson ist am Abend ein Mann verletzt worden. Das russische Militär habe von der Drohne aus Sprengstoff über Antoniwka abgeworfen, teilte die örtliche Militärverwaltung bei Telegram mit. Ein 53-Jähriger habe dabei eine Explosionsverletzung erlitten und befinde sich im Krankenhaus. Er habe Prellungen, einen Schienbeinbruch und Schrapnellwunden an den Beinen, hiess es weiter.

  • 17.57 Uhr

    Stromausfall in Cherson nach russischem Angriff

    In der südukrainischen Hafenstadt Cherson ist nach einem russischen Artillerieüberfall die Versorgung mit Strom und Fernwärme komplett ausgefallen. Knapp 23'000 Haushalte seien ohne Strom, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit. Reparaturtrupps seien bereits in Marsch gesetzt worden, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben.

    Das russische Militär greift immer wieder die energetische Infrastruktur der Ukraine an. Mit dem wiederholten Ausfall von Strom und Fernwärme mitten im Winter soll die ukrainische Bevölkerung unter Druck gesetzt werden.

  • 16.40 Uhr

    Kiew: Luftangriff trifft russisches Hauptquartier

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine russische Befehlsstelle in den besetzten Gebieten im Osten des Landes zerstört. Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilte, wurde nach entsprechender Aufklärung ein Luftangriff gegen den Stab der russischen Gardeeinheit südöstlich von Pokrowsk am Rande des Donbass durchgeführt. «Treffer», schrieb die Generalität in Kiew zum Ergebnis des Angriffs. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

    Beide Kriegsparteien nehmen wiederholt gegnerische Kommandozentralen gezielt unter Beschuss, wenn dazu die nötigen Koordinaten vorliegen - etwa durch Funkaufklärung oder durch Spähtrupps im feindlichen Hinterland.

  • 16.03 Uhr

    Schweden beteiligt sich mit drei Schiffen an Nato-Einsatz

    Das neue Nato-Mitglied Schweden wird mit drei Kriegsschiffen an einem Einsatz des Militärbündnisses in der Ostsee zum Schutz von Unterwasserkabeln teilnehmen. Das sagte der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson bei einer Konferenz zum Thema Verteidigung. Auch ein Überwachungsflugzeug werde an dem Einsatz beteiligt sein.

    Hintergrund sind die mutmasslich auf Sabotage zurückzuführende Kabelbrüche in der Ostsee, hinter denen ein Schiff der sogenannten russischen Schattenflotte vermutet wird. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe an dem Einsatz zum Schutz der Kabel teilnehmen. Aus der Bündniszentrale in Brüssel gab es zunächst keine offiziellen Angaben.

    Kristersson hielt sich mit konkreten Schuldzuweisungen zurück, wie die schwedische Nachrichtenagentur TT berichtete. Man sei jedoch nicht naiv, betonte der liberalkonservative Politiker.

    Die Tatsache, dass in der Ostsee immer wieder merkwürdige Dinge passierten, führten zu der Annahme, dass feindliche Absichten nicht ausgeschlossen werden könnten, sagte Kristersson. Schweden und seine Nachbarn würden dies nicht länger dulden.

    Ein zwischen Finnland und Estland verlaufendes unterseeische Stromkabel sowie mehrere Kommunikationskabel waren an Weihnachten im Finnischen Meerbusen beschädigt worden.

    Die finnische Kriminalpolizei hegt den Verdacht, dass der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker «Eagle S» die Schäden vorsätzlich verursacht hat. Sie ermittelt daher wegen möglicher Sabotage. Nach Einschätzung der EU gehört die «Eagle S» zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

    Mitte November 2024 waren schon einmal Unterseekabel in der Ostsee beschädigt worden: eines zwischen Finnland und Deutschland und das andere zwischen Schweden und Litauen.

  • 13.44 Uhr

    Schutzstatus S: Immer mehr Gesuche werden abgelehnt

    Die Schweiz lehnt zunehmend Gesuche von ukrainischen Flüchtlingen auf Schutzstatus S ab. Aktuell liege die Schutzquote bei 87 Prozent, im Vergleich zu fast 99 Prozent im Jahr 2022, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Verfahren seien komplizierter geworden und würden inzwischen durchschnittlich 80 Tage dauern. Flüchtende müssten nachweisen, dass sie während der russischen Invasion in der Ukraine lebten und in keinem anderen europäischen Land Schutz erhalten haben. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) bestätigte der Zeitung, dass es nach fast drei Jahren schwieriger geworden sei, solche Informationen zu verifizieren. «Im Zweifel sollte ein Schutzstatus gewährt werden», forderte Dieter Wüthrich, Sprecher der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (Heks). Die Schweiz gehe restriktiver vor als umliegende europäische Länder und schicke Flüchtlinge dorthin zurück, wo ihnen bereits Schutz gewährt wurde, schrieb die «SonntagsZeitung» weiter.

  • Sonntag, 12. Januar 2024, 13.15 Uhr

    Südkorea bestätigt nordkoreanische Gefangene in der Ukraine

    Südkoreas Nachrichtendienst NIS hat ukrainische Berichte über zwei nordkoreanische Kriegsgefangene bestätigt. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, dass er nicht gewusst habe, in ein Kriegsgebiet entsandt zu werden. Er habe angenommen, es handele sich bei seiner Entsendung lediglich um einen Ausbildungseinsatz.

    Ebenfalls habe der Soldat laut Yonhap ausgesagt, dass die auf russischer Seite kämpfenden nordkoreanischen Streitkräfte «erhebliche Verluste» erlitten hätten. Der NIS kooperiert eng mit dem ukrainischen Geheimdienst, seit Nordkorea Soldaten nach Russland schickt.

    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt, dass seine Streitkräfte im russischen Gebiet Kursk zwei nordkoreanische Soldaten als Kriegsgefangene genommen hätten. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. «Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.»

    Es war nicht der erste Bericht Selenskyjs über gefangene Nordkoreaner. Die ersten Kriegsgefangenen waren aber seinen Angaben nach an ihren Verletzungen gestorben. Schätzungen zufolge hat das abgeschottete kommunistische Nordkorea 12'000 Soldaten nach Russland entsandt. Moskau verstärkt mit Nordkoreanern unter anderem seine Einheiten bei der Gegenattacke im Gebiet Kursk, um ukrainische Truppen aus Russland zu vertreiben. Nach Einschätzungen der Ukraine wie der USA erleiden die Nordkoreaner dort hohe Verluste.

    Kriegsgefangene dürfen dem humanitären Völkerrecht zufolge nicht öffentlich zur Schau gestellt werden. Berichte über Kriegsgefangene sind nach Angaben des Roten Kreuzes nicht verboten; es sollte aber vermieden werden, dass sie identifiziert werden können.

  • 17.21 Uhr

    USA drängen Serbien zur «Entrussifizierung» der Ölindustrie

    Die USA drängen das Balkanland Serbien dazu, die Beteiligung eines von US-Sanktionen betroffenen russischen Teileigentümers des serbischen Mineralölkonzerns NIS zu beenden. Washington arbeite eng mit der Führung in Belgrad zusammen, um einen Eigentümerwechsel bei NIS zu bewirken, sagte der stellvertretende US-Aussenminister Richard Verma nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Belgrad.

    Die scheidende US-Regierung hatte am letzten Freitag gegen zwei der grössten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas, Sanktionen verhängt. Mit der Schwächung der russischen Energiewirtschaft wollen die USA dem Kreml den Unterbau für die Finanzierung des Angriffskriegs gegen die Ukraine entziehen. Den jüngsten US-Sanktionen schloss sich Grossbritannien an.

  • 14.59 Uhr

    Selenskyj: Zwei Nordkoreaner gefangen genommen

    Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge im russischen Gebiet Kursk als Kriegsgefangene genommen worden. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. «Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.»

  • Samstag, 11. Januar, 7.13 Uhr

    Drohnen treffen Häuser in russischer Kleinstadt – Verletzte

    Bei einem Drohnenangriff in der westrussischen Kleinstadt Kotowsk in der Region Tambow sind zwei Mehrfamilienhäuser getroffen und dabei mehrere Menschen verletzt worden. Die Menschen hätten Verletzungen durch Glassplitter erlitten und würden behandelt, teilte der stellvertretende Gouverneur der Region, Jewgenij Perwyschow, auf seinem Telegram-Kanal mit.

    «Es gibt keine Brände, die Gebäude sind geringfügig beschädigt», schrieb er weiter. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, es habe sich um ukrainische Drohnen gehandelt.

    Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nach Berichten der Agentur in der Nacht zum Samstag Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.

  • 22.39 Uhr

    Selenskyj dankt Biden für neue Sanktionen gegen Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden für das neue Sanktionspaket gegen Russland gedankt. «Es ist sehr wichtig, dass Amerika jetzt zuschlägt gegen Russlands Schattenflotte und solche Unternehmen wie Gazprom Neft und Surgutneftegas, die Geld für (Kremlchef Wladimir) Putin persönlich anhäufen», schrieb Selenskyj auf seinem Telegramkanal. Er habe mit Biden die Details der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor besprochen, aber auch sein Beileid wegen der Waldbrände in Kalifornien ausgesprochen, teilte er mit.

  • 21.44 Uhr

    Slowakei: Tausende protestieren gegen prorussische Regierung

    Tausende Menschen haben am Freitagabend in 15 Städten der Slowakei gegen die Ukraine-Politik des linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico protestiert. Sie warfen ihm einen prorussischen Kurs und «Verrat» an westlichen Bündnispartnern und dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine vor. Allein auf dem Freiheitsplatz in Bratislava versammelten sich nach Schätzung der Organisatoren 15’000 Menschen vor dem Regierungsamt.

    Aufgerufen zu den Kundgebungen hatte die Bürgerinitiative «Mier Ukrajine» (Friede der Ukraine). Sie ist vor allem durch ihr Engagement für Waffenlieferungen an Kiew bekannt geworden.

    Die Veranstalter der Demonstration kritisierten Ficos Reise jedoch als «Unterwerfung» unter russische Interessen. Sie riefen eine von ihnen so bezeichnete «Bürgerbereitschaft» aus. Das Land sei in Gefahr und müsse deshalb von seinen Bürgern vor der eigenen Regierung beschützt werden.

    Demonstranten truge Transparente mit Botschaften wie «Wir wollen in einem freien Land leben!» oder direkt an Fico gerichtet: «Du wirst für mich immer ein Feigling, Kollaborant, Mafioso und Verbrecher sein!» Sollte die Regierung ihren Kurs nicht ändern, will die Bürgerinitiative zu einer weiteren Protestwelle am 24. Januar aufrufen.

    Menschen nehmen in Bratislava an einer Demonstration unter dem Motto «Die Slowakei ist Europa» teil. Zahlreiche Menschen protestierten gegen Ministerpräsidenten Fico.
    Menschen nehmen in Bratislava an einer Demonstration unter dem Motto «Die Slowakei ist Europa» teil. Zahlreiche Menschen protestierten gegen Ministerpräsidenten Fico.
    Bild: Jaroslav Novak/TASR Slovakia/AP/dpa
  • 20.53 Uhr

    Nach Flugzeugabsturz: EU-Behörde bezeichnet Flüge über Russland als «hochriskant»

    Gut zwei Wochen nach dem Absturz eines Flugzeugs der Fluglinie Aserbaidschan Airlines in Kasachstan hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (Easa) Flüge über Russland als «hochriskant» bezeichnet. Der Krieg in der Ukraine berge das Risiko, «dass zivile Flugzeuge im Luftraum der Russischen Föderation (...) unbeabsichtigt zum Ziel werden», heisst es in einem am Freitag veröffentlichten Sicherheitshinweis.

    Dies sei einer «möglicherweise mangelnden Koordination zwischen zivilen und militärischen Stellen» geschuldet, erklärte die EU-Behörde. Sie bekräftigte ihre Empfehlung, den Luftraum im Westen Russlands zu meiden.

    Russland bezeichnete die Empfehlung als «absurd». Es sei «offensichtlich, dass unfreundliche Staaten (...) versuchen, Russland und seiner Zivilluftfahrt einen Ruf- und wirtschaftlichen Schaden zuzufügen», erklärte die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia.

    Die Easa verwies darauf, dass EU-Fluglinien derzeit nicht den russischen Luftraum nutzen, wohl aber mehrere Fluggesellschaften aus anderen Ländern, «trotz des mit dem Krieg verbundenen Risikos». Dazu zählen etwa Fluggesellschaften aus China, der Türkei und den Golfstaaten. Russlands Präsident Wladimir Putin hat EU-Fluggesellschaften die Nutzung des russischen Luftraums untersagt.

  • 17.07 Uhr

    USA zielen mit neuen Sanktionen auf Russlands Energiebranche

    Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden verhängt die nach eigenen Angaben bislang schärfsten Sanktionen gegen Russlands Energiesektor. Die Massnahmen zielen auf zwei der grössten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas, teilte das Finanzministerium in Washington mit.

    Sanktioniert werden auch 183 Schiffe, die die US-Regierung zum Grossteil zur sogenannten russischen Schattenflotte zählt. Das sind Tanker und Frachtschiffe, die Russland nutzt, um bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen seien auch spezifische Projekte und die Infrastruktur für verflüssigtes Erdgas (LNG) sowie Subunternehmen, Dienstleister, Händler und maritime Versicherer.

    Ein Öltanker der Chernomortransneft JSC, einer der grössten Anlagen für Öl und Erdölprodukte in Südrussland.
    Ein Öltanker der Chernomortransneft JSC, einer der grössten Anlagen für Öl und Erdölprodukte in Südrussland.
    Keystone/AP

    Mit den neuen Massnahmen will die US-Regierung die Produktions- und Lieferketten der russischen Energiewirtschaft treffen und damit das Gefüge schwächen, das der Kreml zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nutzt. «Unsere Sanktionen wirken wie Sand im Getriebe der russischen Kriegsmaschinerie», hiess es. Grossbritannien werde sich den Sanktionen anschliessen. «Wir gehen davon aus, dass unsere Massnahmen Russland jeden Monat mehrere Milliarden Dollar kosten werden.»

    Die US-Regierung erhofft sich, so die russische Währung weiter zu schwächen, die Inflation anzuheizen und die russische Zentralbank dazu zu bringen, den Leitzins noch weiter anzuheben. Dieser hat bereits ein Rekordniveau erreicht. Das wiederum könnte die finanzielle Lage russischer Unternehmen weiter verschlechtern. «Ziel ist es, Putins Kalkül über die Kosten der Fortsetzung eines sinnlosen Krieges zu ändern und gleichzeitig der Ukraine einen grösseren Hebel zu geben - einen Hebel, den sie braucht, um einen gerechten und dauerhaften Frieden auszuhandeln», hiess es.

    Den Zeitpunkt der Sanktionen begründete Washington mit einer veränderten Situation auf den globalen Energiemärkten. «Zu Beginn des Krieges (im Februar 2022) waren die Energiemärkte sehr angespannt, und wir hatten Sorge, dass Massnahmen gegen Russlands Ölexporte die Preise so stark in die Höhe treiben könnten, dass Russland trotz geringerer Verkaufsmenge am Ende sogar mehr verdient», hiess es. Deshalb habe man mit den G7-Verbündeten zunächst mit einem Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten gearbeitet. Die aktuelle Marktsituation mit erhöhten Produktionskapazitäten – etwa in den USA, Kanada und Brasilien – lasse nun eine härtere Gangart zu, ohne den globalen Ölmarkt zu destabilisieren.

  • 16.08 Uhr

    Vorbereitung auf Kriegsfall: Bau von Bunkern soll in Norwegen wieder verpflichtend sein

    Zur besseren Vorbereitung auf den Kriegsfall will Norwegen eine nach dem Ende des Kalten Kriegs abgeschaffte Pflicht zum Bau von Luftschutzbunkern für Neubauten wieder einführen. Das Land müsse sich darauf vorbereiten, in Zukunft «Krisen und Kriege zu bewältigen», erklärte Justizministerin Emilie Enger Mehl am Freitag bei der Vorstellung eines rund hundert Massnahmen umfassenden Katalogs der Regierung. Mehls Ressort ist auch für die Vorbereitung für Notsituationen zuständig.

    Norwegen verfügt laut Regierungsangaben derzeit über Schutzräume für etwa 45 Prozent der Bevölkerung. Dagegen könnte in den Nachbarländern Finnland und Schweden ein deutlich grösserer Anteil von 90 beziehungsweise 70 Prozent der Bevölkerung geschützt werden. Auch Dänemark hält Schutzräume für 80 Prozent der Menschen vor.

    Zur besseren Vorbereitung auf den Ernstfall will die Regierung in Oslo zudem die zivile Verteidigung von 8000 auf 12'000 Menschen erhöhen und bis 2030 einen Grad der Selbstversorgung von 50 Prozent erreichen. Weitere Massnahmen sind eine verbesserte Koordination im Cyberbereich sowie die Ausarbeitung einer Strategie zur Desinformation.

    Die geopolitische Situation sei «angespannter», betonte Regierungschef Jonas Gahr Störe. Allerdings bestehe «keine unmittelbare militärische Bedrohung für das norwegische Territorium». Neben der Kriegsgefahr zielt der Massnahmenkatalog auch auf eine Vorbereitung auf Sabotage, hybride Kriegsführung und Cyberangriffe ab. Zudem sollen Pandemien und extreme Wetterereignisse besser antizipiert werden.

    Da die Regierung im Parlament über keine Mehrheit verfügt, ist sie für die Annahme der Vorschläge auf die Unterstützung der Opposition angewiesen. Demnach könnte es noch zu Änderungen kommen.

  • 15.06 Uhr

    Scholz blockiert neue Militärhilfe für die Ukraine

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blockiert laut einem Bericht des «Spiegel» ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine. Dem Magazin zufolge wollen Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) noch vor der Wahl zusätzlich drei Milliarden Euro für dort dringend benötigte Waffenlieferungen bereitstellen. Das Geld sollte demnach als überplanmässige Ausgabe vom Haushaltsausschuss freigegeben werden.

    Begründet wird dies dem Bericht zufolge mit der militärischen Lage, konkret dem russischen Vorrücken im Osten der Ukraine. Das Kanzleramt habe jedoch informell signalisiert, dass Scholz das Vorhaben nicht mittrage, hiess es. Laut «Spiegel» wurde im Verteidigungsministerium bereits eine Liste mit dringend benötigten Waffensystemen erstellt, darunter drei zusätzliche Iris-T-Flugabwehrbatterien plus Munition, weitere Patriot-Lenkflugkörper, zehn zusätzliche Radhaubitzen sowie weitere Artilleriemunition.

    Von Seiten der Bundesregierung wurde der Bericht nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Hilfen für die Ukraine seien «ein ständiges Thema in der Bundesregierung», sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann. Dies seien aber regierungsinterne Abstimmungen, «ich möchte dazu nichts sagen», fügte sie hinzu. Hoffmann verwies aber auf wiederholte Zusicherungen von Scholz, «dass Deutschland die Ukraine auch in Zukunft sehr weitreichend unterstützen wird».

    Pistorius bestätigte zumindest Vorbereitungen für zusätzliche Waffenlieferungen. Es sei sein Ziel als Verteidigungsminister, stets «vorbereitet zu sein darauf, welche Entscheidungen möglicherweise anstehen, sagte er am Rande eines Besuchs auf dem Marinefliegerstützpunkt Nordholz. "In diesem Sinne haben wir mögliche weitere Beschaffung für die Ukraine vorbereitet, falls es weitere Mittel gibt», fügte der Minister hinzu. Auch er sprach aber von einem laufenden Prozess: «Mehr kann ich im Augenblick dazu nicht sagen».

  • 15.02 Uhr

    Eingefrorene russische Vermögenswerte: Ukraine erhält von EU drei Milliarden Euro

    Die EU hat der Ukraine die erste Tranche eines 50 Milliarden Dollar (49 Milliarden Euro) umfassenden Darlehens ausgezahlt, das aus Zinsen von in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanziert wird. «Heute haben wir drei Milliarden Euro an die Ukraine überwiesen, die erste Zahlung der EU im Rahmen des von den G7 beschlossenen Darlehens», erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag im Onlinedienst X. Das Geld gebe der Ukraine «die finanzielle Kraft, weiter für ihre Freiheit zu kämpfen - und zu siegen», hiess es weiter.

    Nach monatelangen Diskussionen hatten sich die G7-Staaten im Oktober darauf geeinigt, die Zinserträge eingefrorener russischer Vermögenswerte zu nutzen, um das Darlehen abzusichern. Der Anteil der EU beläuft sich auf etwas mehr als 18 Milliarden Euro, die USA haben 19,5 Milliarden Euro zugesagt. Auch Grossbritannien, Kanada und Japan sind beteiligt.

    Die Auszahlung der ersten Tranche erfolgt unmittelbar vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar. Dieser hatte die US-Hilfen für die Ukraine wiederholt kritisiert und Kürzungen angekündigt.

    Es ist nicht das erste Mal, dass die EU auf Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen zurückgreift: Bereits im Juli des vergangenen Jahres waren 1,5 Milliarden Euro an Kiew ausgezahlt worden. Die EU hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 rund 230 Milliarden Euro an russischen Vermögenswerten eingefroren.

  • 14.29 Uhr

    Nato schickt Schiffe zur Patrouille in die Ostsee

    Die Nato startet nach den mutmasslich auf Sabotage zurückzuführenden Kabelbrüchen in der Ostsee einen Einsatz zur besseren Überwachung der sogenannten russischen Schattenflotte.

    Die finnische Aussenministerin Elina Valtonen sprach auf einer Pressekonferenz in Helsinki zunächst von zwei Schiffen, die zur Patrouille in das Gebiet geschickt werden. Die umfassendere Nato-Präsenz habe eine beruhigende, stabilisierende Wirkung, sagte Valtonen.

    Auch andere Aktivitäten und die Präsenz in dem Gebiet würden ausgeweitet, sagte sie nach Angaben der Nachrichtenagentur STT. Unklar blieb dabei, ob es sich bei den Schiffen um finnische handelt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe an dem Einsatz beteiligt sein. Aus der Bündniszentrale in Brüssel gab es zunächst keine offiziellen Angaben.

    Valtonen rechnete damit, dass ein Gipfel der an die Ostsee grenzenden Nato-Länder am kommenden Dienstag in Helsinki zu weiteren, langfristigeren Massnahmen führen wird. Die technische Überwachung des Ostsee-Raums müsse intensiviert werden, weil sich die kritische Infrastruktur in den Tiefen der Ostsee nicht bloss mit traditionellen Schiffen bewachen lasse, sagte sie.

    Ein zwischen Finnland und Estland verlaufendes unterseeische Stromkabel sowie mehrere Kommunikationskabel waren an Weihnachten im Finnischen Meerbusen beschädigt worden. Die finnische Kriminalpolizei hegt den Verdacht, dass der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker «Eagle S» die Schäden vorsätzlich verursacht hat. Sie ermittelt daher wegen möglicher Sabotage.

    Nach Einschätzung der EU gehört die «Eagle S» zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

  • 13.18 Uhr

    Kiews Truppen halten Kursk

    An allen Frontabschnitten gehen die Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew meldete am Morgen 161 Gefechte im Verlauf des vergangenen Tages. In den ukrainischen Regionen Pokrowsk und Kurachowe gab es demnach 71 Angriffe der russischen Armee.

    In der westrussischen Region Kursk – dort halten ukrainische Streitkräfte seit August 2024 einen Teil des russischen Grenzgebietes besetzt – wurden vom ukrainischen Generalstab 24 Angriffe der russischen Armee verzeichnet.

    Diese Woche hatte der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State die Einnahme der strategisch wichtigen ukrainischen Kleinstadt Kurachowe durch russische Truppen bestätigt. Die Kämpfe um Kurachowe dauerten rund zwei Monate. Die Kontrolle über die Kleinstadt verschaffe den Russen zahlreiche Vorteile, um nun ihre Offensivoperationen nach Westen zu verlagern, hiess es.

  • 12.45 Uhr

    Ukrainische Polizei geht gegen Schlepper vor

    Die ukrainische Polizei geht nach eigenen Angaben mit einer Grossaktion gegen Schlepperbanden vor, die illegale Ausreisen für wehrpflichtige Männer organisieren. In der ersten Phase hätten Polizisten und Geheimdienstler gleichzeitig 600 Durchsuchungen in allen Teilen des Landes durchgeführt, teilte die ukrainische Polizeiführung in Kiew auf Telegram mit.

    Ziel sei es, «Kanäle für den Schmuggel von Männern im wehrfähigen Alter ins Ausland» zu schliessen. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht. Die illegalen Ausreisen Hunderttausender Männer sind aber ein Problem für das Land, das sich seit fast drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt und dringend Soldaten braucht. Das Problem hat sich mit der Dauer des Krieges und Misserfolgen der Armee verstärkt.

    Wegen des Krieges dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Armee beruft Wehrpflichtige ab 25 Jahren ein. Um dem Militärdienst zu entgehen, versuchen viele Männer, sich mit Schmiergeld an der Grenze die Ausreise zu erkaufen.

    Es gibt Erfahrungsberichte von Männern, die sich zu Fuss durch die Karpaten nach Rumänien durchgeschlagen haben. An den Grenzflüssen Dnjestr und Theiß (Tyssa) werden immer wieder Ertrunkene gefunden – mutmasslich Männer, die aus der Ukraine flüchten wollten. Fluchten, die über Schlepperbanden organisiert werden, kosten Medienberichten zufolge Tausende Franken.

  • 12.05 Uhr

    Japan belegt Russland mit weiteren Sanktionen

    Japan hat wegen des Ukraine-Krieges zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängt. Die Vermögenswerte von elf Einzelpersonen, drei Banken und 29 weiteren Organisationen würden eingefroren, teilte Aussen-, Finanz- und Handelsministerium heute mit. Hinzu kämen ein nordkoreanisches Handelsunternehmen und eine georgische Bank.

    Darüber hinaus verhängte das Kabinett Ausfuhrverbote an 22 russische Organisationen. Ausfuhrbeschränkungen gelten auch für 31 nicht-russische Gruppen, die Russland nach Ansicht der Regierung beim Umgehen von Sanktionen geholfen haben – elf davon mit Sitz in Hongkong, sieben in China, acht in der Türkei, zwei in Kirgistan und jeweils eine in Thailand, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kasachstan.

    Ausserdem genehmigte das Kabinett eine Liste von 335 Gütern, die ab dem 23. Januar nicht mehr nach Russland exportiert werden dürfen, darunter Kommunikationsgeräte.

  • 10 Uhr

    Russland überzieht Ukraine mit Drohnenangriffen

    Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit zahlreichen Kampfdrohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe attackierte Moskau sein Nachbarland mit 72 Drohnen.

    Fünf Drohnentreffer wurden demnach in der Region Tschernihiw registriert, ein Zivilist sei verletzt worden. In der Region Kiew sei eine beschädigte Drohne auf ein Hochhaus gefallen, dabei seien das Gebäude und Autos beschädigt worden.

    33 Drohnen wurden demnach abgeschossen und von 34 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf elektronische Abwehr zurückzuführen.

    Weitere Kämpfe an allen Frontabschnitten

  • 7.35 Uhr

    Trump will Putin treffen und gibt sich jetzt sechs Monate Zeit, um Krieg zu beenden

    Der designierte US-Präsident Donald Trump stellt ein baldiges Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in Aussicht. Ein Treffen könnte nach seiner Amtseinführung am 20. Januar stattfinden, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida auf die Frage eines Journalisten, wann er mit einem Treffen rechne, um die Lage in der Ukraine zu besprechen. Den genauen Termin könne er nicht sagen. «Aber ich weiss, dass Putin sich gerne treffen würde.»

    Trump äusserte zudem die Hoffnung, dass der Krieg innerhalb eines halben Jahres beendet sein werde. «Ich hoffe, lange bevor sechs Monate rum sind», sagte er. Trump brüstet sich regelmässig mit seinen guten Kontakten zu Putin. Im Präsidentschaftswahlkampf hatte er wiederholt behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, möglichst noch vor seinem Amtsantritt. Wie, das verriet er nicht.

    Der designierte US-Präsident Donald Trump beantwortet in seiner Residenz Mar-a-Lago Fragen von Medienschaffenden.
    Der designierte US-Präsident Donald Trump beantwortet in seiner Residenz Mar-a-Lago Fragen von Medienschaffenden.
    KEYSTONE
  • Freitag, 10. Januar 2025, 4.30 Uhr

    Rohstoffhändler und Anwälte wirken auf Bundesrat ein

    Schweizer Rohstoffhändler haben sich vor dem Entscheid einer Nichtübernahme einer EU-Sanktionsregelung an das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gewandt. Die Regelung hätte Konzerne verpflichtet, sicherzustellen, dass Tochterfirmen in Drittstaaten keine EU-Sanktionen gegen Russland umgehen. Interne Dokumente, die den Tamedia-Zeitungen vorliegen, zeigen, dass Rohstoffhändler vor «rechtlichen Unsicherheiten für die Schweizer Rohstoffhandelsindustrie» warnten. Auch eine Anwaltskanzlei kritisierte die Massnahme. Das Wirtschaftsdepartement von Bundesrat Guy Parmelin schlug daraufhin vor, die Regelung nicht umzusetzen, was im Bundesrat eine Mehrheit fand.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj in Rom: Italien sagt weitere Unterstützung zu

    Nach seiner Teilnahme an einem Treffen im US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend zu Gesprächen in Rom eingetroffen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni empfing Selenskyj in ihrem Amtssitz zu einer knapp einstündigen und privaten Unterredung.

    Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni heisst am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Rom willkommen.
    Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni heisst am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Rom willkommen.
    Bild: Keystone/EPA/Riccardo Antimiani

    In dem Gespräch bekräftigte Meloni nach Angaben ihres Büros die «vollumfängliche Unterstützung» Italiens für die Ukraine, damit sich das Land und dessen Bevölkerung gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen kann. Für Kiew sollten so die «bestmöglichen Voraussetzungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden» geschaffen werden, hiess es in der Mitteilung weiter.

    «Ich bin Italien und dem italienischen Volk zutiefst dankbar für ihre unerschütterliche Unterstützung», schrieb Selenskyj nach dem Treffen bei X. «Gemeinsam können wir einem gerechten Frieden näher kommen und unsere gemeinsamen Positionen stärken.» Am Freitagvormittag ist zudem ein Treffen mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella im Quirinalspalast geplant.

    Meloni zählt seit ihrem Amtsantritt Ende 2022 zu den entschlossenen Unterstützern der Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg. Gleichzeitig gilt Meloni im Kreis der EU-Regierungschefs als die Ministerpräsidentin mit den engsten Kontakten ins Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump.

    Die Ministerpräsidentin hatte sich zuvor bei einer Pressekonferenz überzeugt geäussert, dass die USA die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland nicht aufgeben werde. «Trump hat die Fähigkeit, Diplomatie und Abschreckung zu dosieren. Ich prophezeie, dass es auch dieses Mal so sein wird.» In Kiew gibt es grosse Sorgen, dass Trump die Ukraine nach drei Jahren Krieg fallen lässt.

  • 20.14 Uhr

    Tote und Verletzte durch Beschuss im Gebiet Cherson

    Im südukrainischen Gebiet Cherson hat es bei gegenseitigem Beschuss auf beiden Seiten Tote gegeben. Durch russischen Beschuss seien mindestens zwei Zivilisten getötet worden, weitere 14 wurden verletzt, teilte die Gebietsstaatsanwaltschaft bei Telegram mit. Der Grossteil davon in der Gebietshauptstadt Cherson. Von russischer Seite seien Artillerie, Bomben und Drohnen eingesetzt worden.

    Auch auf der gegenüberliegenden Seite des die Frontlinie bildenden Flusses Dnipro hat es nach Angaben der örtlichen Behörden Opfer gegeben. Der von Moskau eingesetzte Gebietschef, Wladimir Saldo, schrieb bei Telegram von mindestens zwei Toten. Weitere sechs seien verletzt worden. Die ukrainische Armee soll dabei Raketen mit Streumunition eingesetzt haben.

    Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen eine russische Invasion. Teile der Region Cherson sind russisch besetzt. Seit dem russischen Rückzug aus der Gebietshauptstadt im November 2022 trennt der Dnipro die Kriegsparteien.

  • 17.52 Uhr

    Lettland und Litauen fordern stärkere Überwachung der Ostsee

    Lettland und Litauen fordern nach mehreren mutmasslichen Sabotageakten eine entschiedene Reaktion und bessere Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe auf kritische Infrastruktur in der Ostsee. Die Aussenminister der beiden EU- und Nato-Staaten, Baiba Braze und Kestutis Budrys, sprachen sich nach einem Treffen in Riga für eine stärkere Überwachung der Ostsee und mehr Sanktionen gegen die dort operierende russische Schattenflotte aus. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Kriegs gegen die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

    Budrys betonte: «Wir müssen besser verstehen, was in der Ostsee passiert. Dabei geht es nicht nur um die Schattenflotte als Instrument, sondern auch um die Fähigkeiten, die Russland über Jahrzehnte entwickelt hat, um kritische Infrastrukturen unter dem Meer und anderswo zu stören».

    Beide Minister sprachen sich zudem für abschreckende Massnahmen und eine stärkere militärische Präsenz der Nato in der Ostsee aus. Sie betonten weiter, dass möglicherweise internationale Vorschriften angepasst werden müssen, um angemessen auf Zwischenfälle reagieren zu können.

    Bei einem Gipfel in Finnland wollen die Nato-Verbündeten der Anrainerstaaten in der kommenden Woche über die Sicherheit in der Region sprechen, nachdem es zuletzt wiederholt zu Vorfällen kam, bei denen Leitungen und Kabel in der Ostsee beschädigt wurden.

  • 14.05 Uhr

    Ukrainischer Tanzshow-Sieger stirbt an Front

    Der ukrainische Tänzer und Choreograf Vitali Rakov, bekannt durch seinen Sieg in der Tanzshow «Everybody Dance», ist im Alter von
    30 Jahren an der Front gefallen.

    Nach seinem Durchbruch als Künstler arbeitete Rakov weltweit und feierte Erfolge in der Tanzszene. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 kehrte er in die Ukraine zurück, schloss sich der Armee an und kämpfte für die Verteidigung seines Landes.

    Sein Tod wurde vom ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, auf X bekannt gegeben. «Ewige Erinnerung und ewiger Ruhm für den ukrainischen Helden», schrieb Geraschtschenko in seinem Post. Die Nachricht vom Tod Rakovs löste Trauer und Anteilnahme aus – sowohl in der Ukraine als auch in der internationalen Tanz- und Kulturszene.

  • 3.34 Uhr

    Nato-Chef will Trump von Rüstungsdeal überzeugen

    Nato-Generalsekretär Mark Rutte will den designierten US-Präsidenten Donald Trump dazu bringen, den europäischen Partnern einen leichteren Zugang zu Waffensystemen der US-Rüstungsindustrie zu verschaffen. Die Ausgaben der europäischen Verbündeten in den USA beliefen sich bereits heute auf Hunderte Milliarden Dollar, sagt Rutte. Es könnten aber noch viel mehr werden, «wenn die US-Verteidigungsindustrie liberalisiert und mehr geöffnet wäre und man nicht die Zustimmung durch den Kongress, das Pentagon und das Weisse Haus einholen müsste». Als ein Beispiel für das enorme Potenzial nennt Rutte die Nachfrage von europäischen Partnern nach Raketenabwehrsystemen vom Typ Patriot. «Sie kosten zwei Milliarden pro Stück. Das ist enorm viel Geld für die USA und für die US-Wirtschaft», sagt Rutte. Derzeit brauche es enorm lange, um Patriot-Systeme nach Europa zu bringen.

  • Donnerstag, 9. Januar 2025, 2.25 Uhr

    Pentagon-Chef vor Ramstein-Gipfel: Russland erscheint stärker, als es ist

    Russland verfügt im Krieg gegen die Ukraine militärisch nicht über alle Vorteile, sagt der scheidende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Interview mit Bloomberg News. Austins Einschätzung kommt kurz vor dem Treffen der Ukraine-Unterstützer auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland. Das Treffen am 9. Januar wird der letzte Ramstein-Gipfel sein, bevor der designierte US-Präsident Donald Trump sein Amt antritt. «Es herrscht die Auffassung, dass Russland hier das entscheidende Blatt in der Hand hat und alle Vorteile geniesst», sagt Austin der Nachrichtenagentur. Stattdessen dominiere Russland nicht vollständig. Tatsächlich werde Moskau jeder Gebietsgewinn etwa nach einer Verhandlungslösung in Zukunft teuer zu stehen kommen. «Russland wird grosse Landstreitkräfte einsetzen müssen, um die Stellung zu halten», sagt Austin und weist auch darauf hin, dass Russland auf die Hilfe des Iran und Nordkoreas angewiesen sei.

  • 23.27 Uhr

    Ukraine-Gesandter: Trump will Krieg in 100 Tagen beenden

    Der designierte US-Präsident Donald Trump will den Krieg Russlands gegen die Ukraine innerhalb von 100 Tagen nach seiner Amtseinführung beenden, sagt Keith Kellogg. Trumps neuer Sondergesandter für den Frieden in der Ukraine spricht darüber im Interview beim US-Sender «Fox News». Am Dienstag hatte Trump erklärt, dass er erst nach seiner Amtseinführung Friedensgespräche aufnehmen werde.

    Der Republikaner, der am 20. Januar sein Amt antritt, versprach im Laufe des Präsidentschaftswahlkampfs wiederholt, sofort nach seiner Wahl über ein Ende des Krieges zu verhandeln. «Dies ist ein Krieg, der beendet werden muss, und ich denke, er kann es in naher Zukunft schaffen», sagt Kellogg im Interview. Es sei sein persönliches und berufliches Ziel, Trump dabei zu helfen, bis zum Ablauf der 100 Tage eine Lösung zu finden.

  • 22.10 Uhr

    13 Tote bei russischem Angriff auf Saporischschja

    Bei einem Angriff der russischen Armee auf die südostukrainische Stadt Saporischschja sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 13 Menschen getötet worden. Es war einer der blutigsten Einzelangriffe seit Wochen. «Der Feind hat ein Wohngebiet mit zwei Lenkbomben angegriffen. Wir wissen bisher von 13 Toten», sagte Regionalgouverneur Iwan Fedorow am Mittwoch in einem in örtlichen Medien veröffentlichten Video.

    Der Angriff erfolgte laut Fedorow tagsüber. Er veröffentlichte ein Video, das ein brennendes mehrstöckiges Gebäude und ausgebrannte Autos zeigte.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte den Angriff «grausam» und sprach von mindestens 30 Verletzten. Er veröffentlichte ein Video, in dem unter anderem Verletzte zu sehen waren, auf die Trümmerteile gefallen waren.

    Ukrainische Rettungsarbeiter sind nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja im Einsatz.
    Ukrainische Rettungsarbeiter sind nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja im Einsatz.
    Bild: Keystone/EPA/Oleg Movchaniuk

    In der Nähe der Stadt Saporischschja liegt das stillgelegte Atomkraftwerk Saporischschja, das seit März 2022 von der russischen Armee besetzt wird. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte sich bereits mehrfach besorgt über die Sicherheit an dem Atomkraftwerk geäussert.

    In der Region Saporischschja in der Südukraine liegen die mit am härtesten umkämpften Gebiete im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gegen Ende des vergangenen Jahres war über eine bevorstehende neue russische Offensive auf die Stadt Saporischschja spekuliert worden.

    Gouverneur Fedorow teilte derweil mit, dass bei einem weiteren russischen Angriff auf einen Ort rund 30 Kilometer südlich von Saporischschja zwei Menschen getötet worden seien.

  • 21.21 Uhr

    Selenskyj nimmt an Ukraine-Treffen in Ramstein teil

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt nach eigenen Angaben am Treffen im deutschen Ramstein teil. Neben seiner Teilnahme am sogenannten Ramstein-Format werde er auch Gespräche auf Ebene der Verteidigungsminister und Militärkommandanten führen, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache.

    Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im nordwestdeutschen Bundesland Rheinland-Pfalz kommen am Donnerstag zum letzten Mal vor dem Amtsantritt von Donald Trump als neuer US-Präsident Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Der scheidende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin wird das 25. Treffen im Ramstein-Format gegen 11.00 Uhr eröffnen.

    Neben dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius werden auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte und Vertreter von insgesamt rund 50 Ländern erwartet.

    Bei dem Treffen wird es vor dem Hintergrund der neuen US-Regierung sowohl um die Zukunft der Ukraine-Hilfe als auch die Zukunft des Ramstein-Formats selber gehen. Trump hatte wiederholt die massiven US-Hilfen für die Ukraine kritisiert.

  • 10.48 Uhr

    Ukrainischer Drohnenangriff trifft russische Industrieanlage

    Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der russischen Region Saratow an der Wolga den Brand einer Industrieanlage ausgelöst.

    Russischen Telegram-Kanälen zufolge handelt es sich um ein Öldepot. Der Gouverneur der Region, Roman Bussargin, schrieb bei Telegram, dass herabstürzende Trümmerteile eine Industrieanlage in der Stadt Engels getroffen hätten. Infolge des Drohnenangriffs sei ein Feuer in dem Unternehmen ausgebrochen. Die Städte Saratow und Engels an der Wolga seien in der Nacht einem massiven Drohnenangriff ausgesetzt gewesen.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau schrieb am Morgen bei Telegram, dass in der Nacht 32 ukrainische Drohnen über sieben russischen Gebieten und dem Asowschen Meer zerstört worden seien – elf davon über der Region Saratow. Russland hat schon mehrfach im Gebiet Saratow, in dem sich auch der Militärflugplatz Engels-2 befindet, Drohnen abgeschossen. Dort hat Moskau strategische Bomber stationiert, mit denen es oft Marschflugkörper auf die Ukraine abschiesst.

  • Mittwoch, 8. Januar 2025, 2.59 Uhr

    Ukrainische Militärexperten: Kleinstadt von Russen eingenommen

    Der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State hat die Einnahme der strategisch wichtigen Kleinstadt Kurachowe im Osten des angegriffenen Landes durch russische Truppen bestätigt. Fast die gesamte Stadt im Gebiet Donezk sei von russischen Streitkräften besetzt, was ihnen die Möglichkeit biete, nach Westen vorzustossen, schrieben die Militärexperten auf Telegram.

    Am Montag hatte bereits das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, die Stadt eingenommen zu haben. Von ukrainischer Seite hatte es dazu keine Bestätigung gegeben.

    Deep State berichtete weiter, die Russen hätten einige Einheiten in ein anderes Gebiet in der Nähe der Stadt Myrnohrad verlegt, wo eine Zunahme der russischen Angriffe erwartet werde. Die Kontrolle über Kurachowe verschaffe den Russen zahlreiche Vorteile, um ihre Offensivoperationen nach Westen zu verlagern.

    Die Kämpfe um Kurachowe dauerten rund zwei Monate. Die Ukrainer konnten den Ort damit länger halten, als Experten eigentlich vermutet hatten. Von den einst 18'000 Einwohnern blieb nur ein Bruchteil zurück. Ein Grossteil des Ortes ist nach den schweren Kämpfen nur noch ein Trümmerhaufen. Moskaus Verluste gelten als hoch.

    Ein Trümmerhaufen: Kurachowe im Gebiet Donezk nach russischen Angriffen. (7. November 2024)
    Ein Trümmerhaufen: Kurachowe im Gebiet Donezk nach russischen Angriffen. (7. November 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Anton Shtuka
  • 22.59 Uhr

    Selenskyj kündigt weiteres Treffen mit Schweizer Regierung an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein neues Treffen mit dem Bundesrat angekündigt. Er telefonierte am Dienstag mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, wie Selenskyj auf seiner Webseite mitteilte. Man sei dabei, ein bilaterales Treffen vorzubereiten.

    Es sei wichtig für die Ukraine, dass die Beziehungen mit der Schweiz bedeutsam und auf die Erreichung eines baldigen Friedens ausgerichtet blieben, erklärte Selenskyj. «Wir schätzen die Bereitschaft der Schweiz, uns sowohl politisch als auch organisatorisch zu unterstützen.»

  • 20.34 Uhr

    Trump fordert von Nato-Ländern fünf Prozent für Verteidigung

    Der designierte US-Präsident Donald Trump fordert von den Nato-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen. Statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollten die Partnerländer künftig fünf Prozent investieren, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida und schob nach: «Sie können es sich alle leisten.»

    Mit dieser Forderung bestätigte Trump entsprechende Medienberichte von Ende Dezember. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte bereits angedeutet, dass er mit verstärktem Druck von Trump in dieser Frage rechnet.

  • 20.22 Uhr

    Umfrage: Zustimmung für Selensky nach fast drei Jahren Krieg deutlich gesunken

    Fast drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist in der Ukraine die Zustimmung für Präsident Wolodymyr Selenksyj bei seinen Landsleuten deutlich gesunken. Im Dezember sagten nur noch 52 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer, dass sie Vertrauen in den Präsidenten hätten, wie eine am Dienstag veröffentlichte Telefonbefragung das Kiewer Institut für Soziologie (KIIS) ergab.

    Selensykjs Zustimmungswerte sanken seit Kriegsbeginn kontinuierlich. Ende Juni vergangenen Jahres lag sie laut KIIS erstmals unter 60 Prozent, Ende 2023 hatte der Wert noch bei 77 Prozent gelegen. Im März 2022, einen Monat nach Beginn des russischen Angriffs auf die Gesamtukraine, hatte Selensky noch eine Zustimmungsrate von 90 Prozent.

    Zudem sagten der aktuellen Umfrage zufolge 39 Prozent der Befragten, sie würden dem Präsidenten aktiv misstrauen - im März 2022 waren es nur sieben Prozent.

    Die Zustimmung für Selenskyj ist laut KIIS im Westen und Zentrum des Landes grösser als im Osten und Süden der Ukraine, wo am heftigsten gekämpft wird und die ukrainische Armee immer mehr Land an die vorrückenden russischen Truppen abgeben muss. Mit dem bevorstehenden Präsidentenwechsel in den USA ist zudem die weitere Unterstützung des bisher wichtigsten Verbündeten der Ukraine fraglich.

  • 17.12 Uhr

    Anker des verdächtigen Öltankers nach Kabelschäden geborgen

    Der Anker des der Sabotage verdächtigten Öltankers «Eagle S» ist vom Boden der Ostsee geborgen worden. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Sender Yle unter Berufung auf die schwedische Marine.

    Demnach haben die finnischen Behörden den Anker mit Hilfe eines schwedischen Spezialschiffes geborgen und beschlagnahmt. Am ersten Weihnachtsfeiertag war eine zwischen Finnland und Estland verlaufende Stromleitung im Finnischen Meerbusen beschädigt worden.

    Die «Eagle S» war kurz nach den Vorfällen von den finnischen Behörden gestoppt, beschlagnahmt und zu einem Ankerplatz östlich von Helsinki gebracht worden. Sie steht im Verdacht, die Schäden vorsätzlich mit ihrem Anker verursacht zu haben. Dieser fehlte jedoch, als die Behörden das Schiff sicherstellten. Die finnische Kriminalpolizei hat Sabotage-Ermittlungen eingeleitet und unter anderem Reiseverbote gegen Besatzungsmitglieder ausgesprochen.

    Nach Einschätzung der EU gehört die «Eagle S» zur russischen Schattenflotte. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

  • 16.32 Uhr

    Weiter schwere Kämpfe in Grenzregion Kursk

    Nach der überraschenden neuen Offensive der ukrainischen Armee gehen schwere Kämpfe in der westrussischen Region Kursk weiter. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es in den vergangenen 24 Stunden 218 Zusammenstösse an allen Frontabschnitten.

    Allein in der Region Kursk habe die Armee 94 russische Angriffe zurückgeschlagen. Das Kommando der ukrainischen Spezialkräfte teilte bei Facebook mit, im Gebiet Kursk seien 13 nordkoreanische Soldaten getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

    Laut den Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) rückten ukrainische Truppen im Nordosten der russischen Stadt Sudscha vor. Dies könnte auf eine koordinierte Operation im Gebiet Kursk hindeuten, aber auch auf die Vorbereitung eines Angriffs an anderen Frontabschnitten.

    Das Institut berief sich auf Geodaten veröffentlichter Aufnahmen im Internet. Zuvor hätten das Verteidigungsministerium in Moskau und Militärblogger erklärt, dass russische Truppen ukrainische Angriffe zurückgeschlagen hatten.

  • 6.15 Uhr

    Kiew sieht Vorteile in «Pufferzone Kursk» – schweigt zu Kurachowe

    Fünf Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive auf russisches Staatsgebiet bei Kursk unterstreicht Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung dieser Operation. «Wir halten eine Pufferzone auf russischem Territorium aufrecht und zerstören dort aktiv das russische Militärpotential», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe im Verlauf dieser Aktion und bei seiner Gegenoffensive bereits 38'000 Soldaten verloren, 15'000 von ihnen seien getötet worden. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahl war nicht möglich, da beide Kriegsparteien nicht über eigene Verluste berichten.

    Ein wichtiger Effekt der Operation bei Kursk sei, dass Russland seine stärksten Einheiten und auch Soldaten aus Nordkorea dorthin verlegt habe. «Es ist wichtig, dass der Besatzer jetzt nicht all diese Kräfte in unsere anderen Gebiete schicken kann, insbesondere in die Region Donezk, insbesondere gegen Sumy, insbesondere nach Charkiw oder Saporischschja», sagte Selenskyj.

    Bei einer Sitzung des Generalstabs sei die aktuelle Lage in der Ostukraine erörtert worden. Nach Selenskyjs Worten sollte vor allem die Verteidigung der Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass verstärkt werden. «Die Stossrichtung Pokrowsk war in den vergangenen vier Wochen eine der heissesten», sagte Viktor Trehubow, Sprecher der dort kämpfenden Brigade der ukrainischen Einheiten. Doch den russischen Angreifern gelinge es nicht, «einen solchen Erfolg zu erzielen, der es ihnen erlauben würde, die Stadt Pokrowsk selbst direkt zu bedrohen».

    Selenskyj erwähnte die Lage bei Kurachowe mit keinem Wort. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Truppen die strategisch wichtige Kleinstadt eingenommen. Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heisst es in der Pressemitteilung. Nach der Einnahme von Kurachowe seien die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen. Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen.

  • 5.26 Uhr

    Trumps Ukraine-Gesandter verschiebt Kiew-Reise

    Der künftige Ukraine-Gesandte des designierten US-Präsidenten Donald Trump hat eine Informationsreise nach Kiew und in andere europäische Hauptstädte auf die Zeit nach Trumps Amtseinführung am 20. Januar verschoben. Das berichten vier mit der Reiseplanung vertraute Quellen, schreibt die englische Nachrichtenagentur Reuters. Der pensionierte Generalleutnant Keith Kellogg, der als Trumps Sondergesandter für die Ukraine und Russland fungieren soll, hatte ursprünglich für Anfang Januar eine Mission nach Kiew geplant, um sich mit ukrainischen Politikern zu treffen, berichtete Reuters letzten Monat. Sein Team plante auch Treffen mit Beamten in anderen europäischen Hauptstädten, darunter Rom und Paris.

  • Dienstag, 7. Januar 2025, 4 Uhr

    Kiew bestellt bei Rheinmetall Munition für den Gepard

    Das ukrainische Verteidigungsministerium hat den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall beauftragt, zusätzliche 35-mm-Munition für die Flugabwehrlafetten Gepard zu liefern. Wie der Konzern auf seiner Website mitteilt, umfasst der neue Auftrag 180'000 Stück Munition vom Typ HEI-T (Hochexplosive Brand- und Leuchtspurmunition) und wurde im Dezember 2024 gebucht. «Der Auftragswert liegt im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und wird von Deutschland finanziert. Bereits im Februar 2023 erhielt Rheinmetall einen Auftrag zur Lieferung von 300'000 Schuss Gepard-Munition an die Ukraine», heisst es in dem Bericht. Laut dem Konzern kann die Munition zur Bekämpfung verschiedener Luftziele, darunter auch unbemannter Luftfahrzeuge, eingesetzt werden.

  • 21 Uhr

    Verteidigungsausgaben: Tschechien erreicht Nato-Ziel

    Tschechien hat nach eigenen Angaben erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder das Nato-Ziel erreicht, mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu investieren. Im vorigen Jahr seien umgerechnet rund 6,6 Milliarden Euro für diesen Bereich ausgegeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Prag mit. Das entspreche nach vorläufigen Zahlen des Finanzministeriums 2,09 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Verteidigungsministerin Jana Cernochova und dankte den Soldaten und Zivilangestellten der Armee für ihren Einsatz. Die Politikerin hat seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine eine Reihe von Grossprojekten angeschoben - wie den Kauf von Leopard-2A4-Kampfpanzern aus Deutschland oder die Bestellung von 246 CV-90-Schützenpanzern in Schweden

  • 19.41 Uhr

    Russen sollen drei Kriegsgefangene exekutiert haben

    Russische Truppen sollen drei ukrainische Kriegsgefangene im Südwesten der Oblast Donezk hingerichtet haben, schreibt der Menschenrechtsbeauftragte im ukrainischen Parlament, Dmytro Lubinets, auf X. Die russischen Streitkräfte sollen die Hände der Soldaten gefesselt und ihnen in den Hinterkopf geschossen haben, berichtet der Militärblog «DeepState». «Ich fordere das Rote Kreuz und die UNO auf, diese Gräueltat zu verurteilen. Die Täter müssen vor Gericht gestellt werden», schreibt Lubinets.

  • 18.22 Uhr

    Russische Kampfdrohne trifft Bus in Cherson

    Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Cherson ist ein Linienbus getroffen worden. Dabei seien mehrere Menschen getötet und verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten wurden mindestens sieben Insassen des Busses verletzt, unter ihnen sechs Frauen. Zur Zahl der Toten gab es zunächst keine näheren Angaben.

    Wenige Stunden zuvor hatte eine russische Kampfdrohne in der ostukrainischen Region Charkiw drei Polizisten schwer verletzt. Wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow berichtete, waren die Polizisten von einer Kampfdrohne vom Typ «Molnija-1» (Blitz) angegriffen worden, die überwiegend aus Sperrholz hergestellt wird.

    Anschläge in Cherson informieren Zivilisten über die zu befolgenden Verhaltensregeln bei Drohnenangriffen. (Archivbild)
    Anschläge in Cherson informieren Zivilisten über die zu befolgenden Verhaltensregeln bei Drohnenangriffen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/EPA/Maria Senovilla
  • 17.03 Uhr

    Russland wirft Ukraine Beschuss von Kernkraftwerk vor

    Moskau wirft Kiew einen Angriff auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja vor. Die ukrainische Armee habe mit acht Drohnen das AKW und die besetzte Kraftwerksstadt Enerhodar attackiert, schrieb das russische Verteidigungsministerium bei Telegram. Alle Drohnen seien zerstört worden. Eine der Drohnen sei nach dem Abschuss explodiert und auf dem Dach des Trainingszentrums des AKW verbrannt. Opfer und Schäden an der Anlage gab es dem Verteidigungsministerium zufolge nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Angaben dazu.

  • 15.11 Uhr

    Macron: Kiew soll über Gebietsfragen diskutieren

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnt an, Kiew solle mit Blick auf die erwarteten Verhandlungen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges erneut über territoriale Fragen nachdenken.

    «Die Ukrainer müssen realistische Gespräche über die Gebietsfragen führen», sagte Macron in einer Ansprache an die französischen Botschafterinnen und Botschafter. Die USA sollten ihrerseits den Europäern helfen, Russland zu überzeugen, an den Verhandlungstisch zu kommen.

    Macron betonte: «Es wird keine schnelle und einfache Lösung in der Ukraine geben.» Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, den Krieg Russlands gegen die Ukraine möglichst schnell beenden zu wollen.

    «Der neue amerikanische Präsident weiss selbst, dass die USA keine Chance haben, irgendetwas zu gewinnen, wenn die Ukraine verliert», betonte Macron.

  • 10.56 Uhr

    Selenskyj erwägt Abtretungen gegen Nato-Mitgliedschaft

    Selenskyj: Gebiete aufgeben, um der Nato beizutreten

    Selenskyj: Gebiete aufgeben, um der Nato beizutreten

    Ein Kriegsende mit Bedingungen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spekuliert in einem Podcast über mögliche Wege zum Frieden für sein Land. Demnach könnte die Ukraine bereit sein, die von Russland besetzten Gebiete aufzugeben, wenn dies im Austausch für eine sofortige Nato-Mitgliedschaft geschieht.

    06.01.2025

  • 9.43 Uhr

    Russen nehmen Kurachowe ein

    Russische Truppen haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums die strategisch wichtige Kleinstadt Kurachowe im Osten der Ukraine eingenommen. Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heisst es in der Pressemitteilung.

    «Nach der Einnahme von Kurachowo sind die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen.» Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen. Die Kämpfe um Kurachowe haben rund zwei Monate gedauert. Die Ukrainer konnten den Ort damit länger halten als Experten eigentlich vermutet hatten. Von den einst 18'000 Einwohnern blieb nur ein Bruchteil dort.

    Moskaus Verluste gelten als hoch. Allerdings hatte der ukrainische Militärblog «Deepstate» bereits vor wenigen Tagen die Stadt als von russischen Truppen kontrolliert gekennzeichnet. Derzeit ist noch unklar, wo die ukrainischen Streitkräfte die nächste Verteidigungslinie aufgebaut haben.

    Kurachowe (Bildmitte) auf einer anderen Karte.
    Kurachowe (Bildmitte) auf einer anderen Karte.
    DeepStateMap
  • 9.18 Uhr

    Delfine im Schwarzen Meer sterben wegen Schweröl

    Immer mehr tote Delfine werden nach dem Unglück zweier russischer Öltanker in der Meerenge von Kertsch zwischen Schwarzem und Asowschem Meer ans Ufer gespült. Inzwischen seien es 32 Tiere, deren Tod vermutlich mit dem Auslaufen von Schweröl im Meer zusammenhänge, so die russische Umweltorganisation Delfa.

    «Praktisch jeden Tag erhalten wir neue Informationen zu verendeten Delfinen, führen eine Statistik und geben die Daten regelmässig an die staatlichen Organe weiter», teilte die Organisation per Telegram mit. Die Anzahl der toten Delfine sei für die Jahreszeit «untypisch hoch», betonten die Ökologen.

    Zwei mit Schweröl beladene Tanker waren Mitte Dezember in der Meerenge zwischen dem russischen Festland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim bei schwerer See gekentert. Es lief tonnenweise Öl ins Meer aus und wird seitdem an den Stränden der russischen Region Krasnodar und der Krim angespült. Vor Ort wurde der Notstand verhängt.

    Tausende freiwillige Helfer sind im Einsatz, um die Strände zu reinigen. Immer neue Ölflecken tauchen auf. Die Helfer versuchen auch, von Schweröl verunreinigte Vögel zu retten. Dabei gab es einen Eklat: Ökologen beklagten, dass selbst 90 Prozent der eigentlich geretteten Vögel wegen unsachgemässer Behandlung später gestorben seien.

    Behörden wieder den Vorwurf als «Fake» zurück. Der Anteil der auf dem Weg in die Freilassung verendeten Tiere liege unter zehn Prozent, teilte der Operationsstab zur Beseitigung der Katastrophe mit.

  • 9 Uhr

    USA: Kreml will Satellitentechnik mit Nordkorea teilen

    US-Aussenminister Antony Blinken warnt vor Plänen Russlands, moderne Weltraum- und Satellitentechnologie mit Nordkorea zu teilen. Dies sei eine Gegenleistung für Nordkoreas militärische Unterstützung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte er auf einer Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Cho Tae Yeol in Seoul.

    Das abgeschottete Regime in Nordkorea hat nach Schätzungen Südkoreas und der USA während der letzten Monate flächendeckend Munition, schwere Waffen sowie über 11'000 Soldaten nach Russland entsandt, um Moskau zu unterstützen. Weiter sagte Blinken, dass Russland kurz davor stehe, Nordkorea formell als Atomstaat anzuerkennen.

    Nur wenige Stunden vor der Pressekonferenz feuerte Nordkorea, dass über Atomsprengköpfe verfügt, eine ballistische Rakete in Richtung Ostmeer abgefeuert. Laut einer ersten Einschätzung des südkoreanischen Generalstabs könnte es sich bei dem Geschoss um eine Hyperschallrakete handeln. Es ist Nordkoreas erster Waffentest im neuen Jahr.

    Blinken war am gestrigen Sonntag zu politischen Gesprächen in Südkorea eingetroffen. Im Anschluss seines Besuchs in Seoul soll er nach Japan weiterreisen.

  • 5.18 Uhr

    Selenskyj wünscht sich volle Rückendeckung von Musk

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass er den amerikanischen Milliardär und Trump-Verbündeten Elon Musk respektiere und sich wünsche, dass Musk die Ukraine uneingeschränkt unterstütze.

    Im Gespräch mit dem russisch-amerikanischen Informatiker und Podcaster Lex Fridman sagt Selenskyj, in erster Linie respektiere er Musk: «Ihm ist nichts in den Schoss gefallen, aber der Mann hat etwas getan. Ich habe selbst gearbeitet und weiss, was es bedeutet, Geld zu verdienen, talentierte Leute auszuwählen … etwas Wichtiges für bestimmte Leute zu schaffen. Ich vergleiche mich nicht mit Musk. Er ist ein grosser Innovationsführer in der Welt. Und ich glaube, dass solche Leute die Welt voranbringen. Deshalb respektiere ich das Ergebnis seiner Arbeit. Und wir sehen dieses Ergebnis.»

    Für Starlink sei die Ukraine Musk dankbar, sagt Selenskyj und lädt Musk in die Ukraine ein. Dort solle er sich aus erster Hand ein Bild von der Lage machen.

  • 4.30 Uhr

    Selenskyj: Frieden nur mit Sicherheitsgarantien der USA

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt mit Blick auf Verhandlungen zur Beendigung des Krieges, Sicherheitsgarantien für sein Land seien nur dann wirksam, wenn sie von den USA gegeben werden. Er hoffe, sich bald mit dem US-Präsidenten Donald Trump nach dessen Amtsübernahme am 20. Januar zu treffen. Trump hat im Wahlkampf versprochen, für ein rasches Ende des Krieges zu sorgen. Die Ukrainer zählten auf Trump, um den russischen Präsidenten zu einem dauerhaften Frieden zu zwingen.

  • Montag, 6. Januar 2025, 4.16 Uhr

    Syrskyj: Drohnen werden immer wichtiger

    Drohnen werden nach den Worten des ukrainischen Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj immer mehr zu einem unverzichtbaren Teil der modernen Kriegsführung. «Ich beobachte auch die Dynamik bei der Steigerung der Wirksamkeit und Überlebensfähigkeit unserer unbemannten Systeme», schrieb Syrskyj auf Telegram nach einem Treffen mit den Befehlshabern der ukrainischen Drohnen-Einheiten.

    Allein im Dezember des Vorjahres hätten die Soldaten der Drohnen-Einheiten 54'000 russische Ziele bekämpft. Knapp die Hälfte davon entfiel auf Einsätze sogenannter Kamikaze-Drohnen.

    Nach Syrskyjs Worten sollten weitere ukrainische Einheiten mit Drohnen-Verbänden verstärkt werden. «Wir sind dabei, das Konzept einer separaten Brigade und ihrer typischen Struktur fertig zu stellen, und wir sind auf der Zielgeraden», kündigte Syrskyj eine separate Drohnen-Brigade an.

    Die ukrainische Militärführung hatte bereits 2023 beschlossen, verstärkt auf Drohnen im Kampf gegen die russischen Streitkräfte zu setzen. So wurde im Oktober des Vorjahres die Fertigstellung und Auslieferung von einer Million unbemannter Flugkörper in verschiedenen Ausführungen an die Armee gemeldet. Die unbemannten Fluggeräte sind nicht nur vergleichsweise einfach und schnell zu produzieren, sie können auch ohne grosses Risiko eingesetzt werden, weil Soldaten nicht ihr eigenes Leben riskieren müssen. Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

  • 23.04 Uhr

    Ölpest vor der Krim: Dutzende Meeressäuger verendet

    Nach der Havarie zweier russischer Öltanker Mitte Dezember im Schwarzen Meer sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation dutzende Meeressäuger verendet. Seit dem Unglück am 15. Dezember seien 61 tote Meeressäuger gefunden worden, 32 von ihnen seien «höchstwahrscheinlich» wegen der Ölpest verendet, teilte das russische Delfa-Zentrum in Sotschi am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Zu Meeressäugern gehören unter anderem Wale, Delfine und Schweinswale.

    Bei den meisten toten Tieren handele es sich um sogenannte Asow-Delfine, teilte das Rettungszentrum mit. Bei ihnen handelt es sich um eine Art Wal, der Delfinen ähnlich sieht, aber näher mit Beluga- und Narwalen verwandt ist.

    Das russische Katastrophenschutzministerium teilte am Sonntag mit, die Säuberungsarbeiten würden durch «starken Wind und Wellen» behindert. Bislang seien «mehr als 68 Kilometer» Küste gesäubert worden. Hunderte Freiwillige reinigen die Strände der Halbinsel Krim und der russischen Schwarzmeerküste.

  • 19.59 Uhr

    Schwere Kämpfe in der Region Kursk

    Nach einem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in der russischen Region Kursk haben sich die verfeindeten Seiten bis zum späten Abend schwere Kämpfe geliefert. Der Generalstab in Kiew meldete in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 42 einzelne bewaffnete Zusammenstösse in der westrussischen Region. «Zwölf Gefechte dauern zur Stunde noch an», hiess es.

    Ein bei einem ukrainischen Angriff in Kursk beschädigtes Wohnhaus in Kursk. (21. Dezember 2024) 
    Ein bei einem ukrainischen Angriff in Kursk beschädigtes Wohnhaus in Kursk. (21. Dezember 2024) 
    Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

    «Die Russen in der Region Kursk machen sich grosse Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam», kommentierte der Generalstab in Kiew die jüngsten Entwicklungen. Russische Medien berichteten am Abend lediglich über abgewehrte Drohnenangriffe bei Kursk. Über Verluste, Erfolge oder veränderte Frontlagen machten beide Seiten keine Angaben.

  • 17.06 Uhr

    Ein Toter und viele Verletzte bei russischem Beschuss der Ukraine

    Bei russischem Beschuss der ukrainischen Stadt Nikopol ist ukrainischen Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet worden. Eine weitere Person sei dort am Sonntag verletzt worden. Flussabwärts am Dnipro seien mindestens sechs Menschen bei russischem Beschuss der Stadt Cherson verletzt worden. Ein russischer Gleitbombenangriff auf die Grenzstadt Semeniwka in der nordukrainischen Region Tschernihiw habe am Samstagabend neun Menschen verletzt.

    Russland soll die Ukraine in der Nacht zum Sonntag mit 103 Drohnen angegriffen haben. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, 61 der Geschosse seien zerstört worden. 42 hätten ihr Ziel wahrscheinlich wegen technischer Probleme verfehlt.

    Das russische Verteidigungsministerium berichtete, in der Nacht zum Sonntag seien in fünf Regionen im Westen Russlands 61 ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Tote oder Verletzte wurden nicht gemeldet. Der russische Gouverneur Juri Sljussar teilte mit, Wohngebäude und Autos seien durch herabfallende Drohnentrümmerteile beschädigt worden.

  • 16.30 Uhr

    Ukraine will Stabschef von russischem Bataillon «Sturm Ossetien» getötet haben

    Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärgeheimdienstes soll bei einem Drohnenangriff am 29. Dezember 2024 der Stabschef des Bataillons «Sturm Ossetien», einer Sturmabteilung des 429. motorisierten Schützenregiments der russischen Streitkräfte, getötet worden sein. Geheimdienstmitarbeiter hätten den Angriff über die Route und den Zeitplan der Bewegungen des Stabschefs in den vorübergehend besetzten Gebieten der Region Saporischschja geplant. 

    Ein Video in den sozialen Medien zeigt einen Drohnenangriff auf ein fahrendes Auto. Als der Fahrer der Drohne ausweichen will, kommt das Fahrzeug von der Strasse ab und überschlägt sich mehrfach. Anschließend wird der Wagen von der Drohne attackiert

  • 13.26 Uhr

    Russland bestätigt ukrainische Offensive

    Die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine gehen in die nächste Runde.
    Die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine gehen in die nächste Runde.
    Keystone/EPA/24th Mechanized Brigade Press Service Handout

    Die ukrainische Armee hat nach Angaben aus Moskau eine erneute Offensive in der russischen Region Kursk gestartet. «Der Feind hat einen Gegenangriff gestartet, um das Vorrücken der russischen Truppen in der Region Kursk zu stoppen», hieß es am Sonntag in einer Erklärung der russischen Armee. Der Angriff erfolgte demnach am Morgen.

    «Die Angriffsgruppe der ukrainischen Armee wurde durch die Artillerie und die Luftwaffe besiegt», hieß es in der Erklärung der russischen Armee weiter. «Die Operation zur Zerstörung der Einheiten der ukrainischen Armee dauert an.»

    Die ukrainische Armee hatte erstmals im August vergangenen Jahres eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Die Truppen Kiews eroberten dabei mehrere hundert Quadratkilometer Land.

  • 11.40 Uhr

    Ukraine startet neue Offensive

    Die ukrainischen Streitkräfte haben im westrussischen Gebiet Kursk eine neue Offensive gestartet. «Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient», schrieb der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram - und bestätigte damit indirekt den Vorstoss. Zunächst hatten russische Militärblogs von den Angriffen der Ukrainer berichtet.

    Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist. Das Militär in Kiew selbst machte zunächst noch keine Angaben zu den Angriffen. Auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive.

    Als Hauptstossrichtung gilt die Ausfallstrasse nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive einnehmen konnten. Die Offensive rund zwei Wochen vor der Amtseinführung Donald Trumps am 20. Januar könnte Beobachtern zufolge dazu dienen, russische Schwächen aufzuzeigen, um aus einer besseren Position heraus bei den erwarteten Verhandlungen zu starten.

  • Sonntag, 5. Januar 2025, 10.04 Uhr

    So viel Gebiet haben die Ukrainer verloren

    Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten viel Gebiet verloren. 
    Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten viel Gebiet verloren. 
    Bild: Keystone/EPA/Maria Senovilla

    Russland hat Medienberichten aus Kiew zufolge im vergangenen Jahr fast 3600 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets erobert – eine Fläche, fast so gross wie der Kanton Zürich und der Kanton St. Gallen zusammen. Die höchsten Gebietsverluste habe die Ukraine mit 610 Quadratkilometern im November erlitten, als die Russen täglich etwa 20 Quadratkilometer besetzten, berichtete der Militärblog «Militarnyi» unter Berufung auf Kartenmaterial von «Deepstate», einem weiteren Militärblog. Die Verluste des Jahres 2024 sind ein Vielfaches des Vorjahres.

    Eine offizielle Bestätigung für die Zahlen gibt es nicht. Mitte Dezember hatte der ukrainische Telegramkanal UA War Infographics die Eroberungen der russischen Truppen seit Jahresbeginn auf gut 2.800 Quadratkilometer taxiert. Allerdings hat die Ukraine auch im Dezember noch 510 Quadratkilometer verloren. Auffällig ist, dass die Gebietsverluste für Kiew nach der eigenen Sommeroffensive und den Eroberungen im westrussischen Gebiet Kursk deutlich zugenommen haben.

    Auch nach dem Jahreswechsel rücken die russischen Truppen weiter vor. So sollen sie in den letzten 24 Stunden bei Kurachowe, in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, aber auch in der umkämpften Stadt Torezk Geländegewinne erzielt haben.

  • 22.34 Uhr

    Bericht: Russischer Korrespondent bei Drohnenattacke getötet

    Im von russischen Truppen besetzten Teil des östlichen Gebiets Donezk ist ein Korrespondent der kremlnahen Tageszeitung «Iswestija» beim Beschuss eines Fahrzeugs durch ukrainische Drohnen ums Leben gekommen. Vier weitere russische Medienvertreter seien bei dem Angriff verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der getötete Reporter Alexander Martemjanow soll bereits seit 2014 in der Region gewesen sein. Damals hatten russische Kräfte in Donezk die Macht ergriffen.

    Die russische Darstellung des Angriffs liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Strasse zwischen Donezk und Horliwka, die mehr als ein Dutzend Kilometer von der Front entfernt liegt. Es ist unklar, ob das Auto der Medienvertreter als Pressefahrzeug gekennzeichnet war.

  • 21.43 Uhr

    Selenskyj: Russen haben Bataillon in Kursk verloren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung des Gebiets Kursk berichtet. «Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar.

    Ein Bataillon der russischen Streitkräfte hat offiziellen Angaben nach eine Truppenstärke von bis zu 500 Mann.

    In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos von Sturmversuchen russischer Einheiten - teilweise verstärkt durch nordkoreanische Soldaten - im Gebiet Kursk aufgetaucht. Zu sehen sind dabei vielfach vernichtete russische gepanzerte Fahrzeuge und getötete Soldaten. Militärexperten erklären die überhastet wirkenden Angriffsversuche mit dem Ziel Moskaus, noch vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump möglichst viel Boden gut zu machen, um in den erwarteten Verhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben.

  • 19.23 Uhr

    Blinken: Haben Ukraine vor Kriegsbeginn mit Waffen beliefert

    Angesichts des befürchteten russischen Überfalls auf die Ukraine haben die USA das Land bereits kurz vor Kriegsbeginn im Februar 2022 mit Waffen beliefert. «Weil wir es haben kommen sehen, waren wir in der Lage, nicht nur sicherzustellen, dass nicht nur wir und Verbündete und Partner vorbereitet waren, sondern dass die Ukraine vorbereitet war», sagte der scheidende Aussenminister Antony Blinken der «New York Times». «Wir haben dafür gesorgt, dass wir weit bevor es zur russischen Aggression kam, ab September und dann wieder im Dezember, geräuschlos eine Menge Waffen in die Ukraine bekommen haben, um sicherzustellen, dass sie über das verfügten, was sie brauchten, um sich selbst zu verteidigen.»

    Als Beispiele nannte Blinken Stinger-Flugabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin. Die Waffen hätten entscheidend dazu beigetragen, «Russland daran zu hindern, Kiew einzunehmen, das Land zu überrollen, es von der Landkarte zu tilgen». Außerdem hätten die Ukrainer die Russen zurückdrängen können. Blinken wies zugleich darauf hin, wie intensiv die diplomatischen Bemühungen vor Beginn der Invasion gewesen seien, um den Krieg zu verhindern. Sicherheitsinteressen der Russen seien dabei berücksichtigt worden. Kremlchef Wladimir Putin habe den Krieg einzig aus imperialem Machtstreben heraus angefangen.

  • 18.51 Uhr

    Moskau droht Kiew nach angeblich abgewehrtem Raketenangriff

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff mit weitreichenden US-Raketen auf die Grenzregion Belgorod abgewehrt und droht mit einem Gegenschlag. Alle Raketen vom Typ ATACMS seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Auf diesen Angriff werde Moskau entsprechend reagieren. Die Angaben des Ministeriums liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 16.04 Uhr

    Russische Vertreter auf besetzter Krim erklären Notstand wegen Ölleck

    Vom Kreml eingesetzte Beamte auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim haben einen regionalen Notstand ausgerufen. An vier Stränden in der Region sei Öl entdeckt worden, das «schnell beseitigt» worden sei, teilte der Gouverneur Michail Raswoschajew am Samstag bei Telegram mit. «Lassen Sie mich betonen: Es gibt keine Massenverschmutzung der Küstenlinie in Sewastopol.»

    Brennöl war vor knapp drei Wochen rund 250 Kilometer von Sewastopol im Südwesten der Halbinsel entfernt aus zwei von einem Sturm getroffenen Tankschiffen geströmt. Sewastopol ist die größte Stadt der Krim. Vergangene Woche hatten die Behörden in der südrussischen Region Krasnodar angesichts Ölspuren an der Küste einen regionalen Notstand erklärt.

  • 12.42 Uhr

    Betrieb auf Flughafen St. Petersburg eingestellt

    Am Flughafen St. Petersburg geht nichts mehr. (Themenbild)
    Am Flughafen St. Petersburg geht nichts mehr. (Themenbild)
    picture alliance / Marcus Brandt/dpa

    Der Betrieb auf dem Flughafen der russischen Millionenstadt St. Petersburg ist nach Behördenangaben aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt worden. Es seien keine Starts und Landungen zugelassen worden, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit. Details nannte die Behörde nicht. Nach mehreren Stunden Unterbruch starteten am Nachmittag wieder erste Flugzeuge.

    Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen, dass in der Nacht 16 ukrainische Drohnen zerstört worden seien: über den Regionen Brjansk, Smolensk, Belgorod, Pskow und Leningrad – dem Umland von St. Petersburg.

    Auf Flughäfen in Russland kommt es im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen immer wieder zu Einschränkungen. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich.

  • Samstag, 4. Januar, 6.37 Uhr

    Plötzlich hofft die Ukraine im Kampf gegen Putin auf Trump

    Nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk im Donbass mussten die ukrainischen Verteidiger nach Erkenntnissen von Militärbeobachtern drei weitere Dörfer aufgeben. «Wir tun alles dafür, dass es im Januar eine Frontstabilisierung gibt», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Selenskyj stellte indes Überlegungen an, ob nicht gerade Trumps vielzitierte Unberechenbarkeit den Ausschlag zugunsten seines Landes geben könnte.

    Alles dazu liest du hier.

  • 23.31 Uhr

    Ukraine-Unterstützer protestieren in Bratislava gegen Fico

    Unter dem Schlagwort «Die Slowakei ist Europa! - Wir haben genug von Russland!» haben Unterstützer der Ukraine in Bratislava gegen den slowakischen Regierungschef Robert Fico demonstriert. Zu der Protestkundgebung vor dem Regierungsamt hatte die Bürgerinitiative «Mier Ukrajine» (Friede der Ukraine) aufgerufen, die sich für Waffenlieferungen an Kiew engagiert. Gegenüber slowakischen Medien schätzten Sprecher der Initiative die Zahl der Kundgebungsteilnehmer auf rund 4000 Menschen.

    Die Demonstranten trugen von der Bürgerinitiative verteilte Transparente. Auf deren Vorderseite stand «Landesverrat!» und auf der Rückseite «Wir sind Europa!». Einige brachten auch eigene Transparente mit, auf denen Schlagworte gegen Fico und seine Dreiparteien-Regierung zu lesen waren wie: «Fico, zieh nach Moskau!»

  • 22.11 Uhr

    Russische Truppen stossen bei Pokrowsk weiter vor

    Russische Truppen haben nach Erkenntnissen ukrainischer Militärblogger drei weitere Dörfer nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk in der Ostukraine erobert. Der Blog DeepState nannte die Orte Datschenske, Nowyj Trud und Wowkowe wenige Kilometer südlich von Pokrowsk. Ein ähnliches Bild zeichnete der Blog Liveuamap, während der offizielle Lagebericht des Generalstabs für Freitagnachmittag Nowyj Trud noch als umkämpft darstellte.

    Die russische Armee hat sich in den vergangenen Wochen darauf verlegt, die Bergbau- und Industriestadt Pokrowsk nicht mehr frontal anzugreifen, sondern im Süden zu umgehen. Dadurch gerät die wichtige Verbindungsstrasse von Pokrowsk in die Grossstadt Dnipro in Gefahr. Die Russen stehen auch kurz davor, die Grenze des ukrainischen Verwaltungsgebietes Dnipropetrowsk zu erreichen. Dieses ist seit Kriegsbeginn 2022 von Bodengefechten verschont geblieben.

  • 20.05 Uhr

    Estland plädiert für Politik der Stärke gegen Russland

    Der Regierungschef des kleinen Baltenstaates Estland, Kristen Michal, plädiert für eine europäische Politik der Stärke gegenüber der Atommacht Russland im Ukraine-Krieg. «Die Logik der Russen ist recht simpel: Wenn sie auf jemanden treffen, der stärker ist als sie, dann geben sie nach», sagte Michal (49) dem «Spiegel». «Dieser Krieg wird nur dann enden, wenn Russland erkennt, dass es auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt.»

    Kremlchef Wladimir Putin sei kein Meisterstratege: Weder habe er die ukrainische Hauptstadt Kiew in drei Tagen erobern können, noch die Nato geschwächt. «Die Ukraine hat sich erfolgreich verteidigt. Schweden und Finnland sind der Nato beigetreten», sagte Michal. Er ist seit Juli 2024 Ministerpräsident in Tallinn als Nachfolger von Kaja Kallas, die zur EU-Aussenkommissarin berufen wurde.

    Um Europa zu stärken, seien indes erhebliche Anstrengungen nötig - auch wegen der unsicheren Haltung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum transatlantischen Bündnis, sagte Michal. «Kein Land in der Nato ausser Polen gibt gemessen am Bruttoinlandsprodukt so viel Geld für Verteidigung aus wie Estland. Auch wir würden dieses Geld lieber für andere Zwecke verwenden. Aber es gibt keinen Wohlstand ohne Sicherheit.»

  • 19.26 Uhr

    Russischer Raketenangriff auf ukrainische Stadt Tschernihiw

    Ein russischer Raketenangriff hat die nordukrainische Grossstadt Tschernihiw getroffen. Einwohner hörten nach Medienberichten nachmittags drei schwere Explosionen. Ein Zivilist sei getötet und vier verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit. Bürgermeister Dmytro Bryschynskyj sprach von drei Einschlägen am Stadtrand. Zwei Wohnhäuser seien beschädigt worden. Tschernihiw hatte vor dem Krieg knapp 300'000 Einwohner.

  • 18.12 Uhr

    Slowakei liefert weiter Strom an die Ukraine

    Ungeachtet eines Streits zwischen den Regierungen der Ukraine und der Slowakei will der staatliche slowakische Netzbetreiber SEPS weiterhin Strom an das Nachbarland liefern. Für die Lieferungen von Strom an die Ukraine als Ausgleich für dortige Versorgungsengpässe infolge russischer Bombardierungen gebe es gültige Verträge mit der ukrainischen Partnergesellschaft Ukrenergo. An diese Verträge werde man sich halten und weiterhin Strom liefern, antwortete SEPS auf eine Anfrage der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.

  • 18.04 Uhr

    Selenskyj: Trump offen für westliche Friedenstruppe für Ukraine

    Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich nach den Worten des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj offen für einen französischen Vorschlag gezeigt, eine westliche Friedenstruppe für die Absicherung eines möglichen Waffenstillstands mit Russland in die Ukraine zu schicken. Zugleich habe er die Frage aufgeworfen, welche Länder sich einer solchen Initiative anschliessen würden - und ob die Vereinigten Staaten dabei sein würden, erklärte Selenskyj in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview.

    In Paris war er im Dezember mit Trump und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zusammengetroffen, der mögliche Friedenstruppen für die Ukraine ins Spiel gebracht hatte.

  • 17.38 Uhr

    Stromabschaltung in Transnistrien nach Aus russischer Gaslieferungen

    Nach der Einstellung der russischen Gaslieferungen muss die von pro-russischen Kräften kontrollierte Region Transnistrien in Moldau Strom-Notabschaltungen vornehmen. Am Freitag werde es zu geplanten Stromausfällen kommen, hiess es.

    «Die Einwohner der Republik verbrauchen derzeit mehr Strom, als vom Energiesystem produziert wird», teilte das örtliche Wirtschaftsministerium im Onlinedienst Telegram mit. Die Stromabschaltungen würden in der Zeit zwischen 18.00 und 22.00 Uhr vorgenommen.

    Wegen der ausbleibenden Gaslieferungen hatten am Donnerstag bereits viele Unternehmen in Transnistrien den Betrieb einstellen müssen. Die örtlichen Behörden sprachen von einer «schweren Krise» mit «unumkehrbaren» Folgen.

    Die russischen Gaslieferungen nach Transnistrien waren am Mittwoch eingestellt worden. Die rund 450'000 Einwohner der Region wurden aufgefordert, sich «warm anzuziehen», sich in «einem einzigen Raum zu versammeln» und keine selbstgebauten Heizgeräte zu verwenden, um Bränden vorzubeugen.

    Der russische Energieriese Gazprom hatte seine Gaslieferungen wegen eines Finanzstreits mit der moldauischen Regierung beendet: Zuvor hatte Gazprom Transnistrien über den örtlichen Energieversorger Tiraspoltransgaz mit Gas beliefert, ohne dass Transnistrien dafür bezahlt hatte. Die von pro-russischen Kräften kontrollierte Region schickte die Zahlungsaufforderungen nach Chisinau, wodurch sich die Schulden bei Gazprom erhöhten. Angesichts dieser beispiellosen Situation wurde ab dem 16. Dezember in Moldau für 60 Tage der Notstand verhängt.

    Der Rest Moldaus blieb vorerst von akutem Gasmangel verschont - auch dank Lieferungen aus dem benachbarten Rumänien. Moldau erhält bereits seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 kein russisches Gas mehr, ist jedoch für einen Grossteil seines Strombedarfs auf ein Kraftwerk in Transnistrien angewiesen.

  • 16.09 Uhr

    Selenskyj: Trumps Unberechenbarkeit kann Kiew nützen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, die Unberechenbarkeit des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Gunsten nutzen zu können.

    «Ich halte ihn für stark und unberechenbar. Ich wünschte mir sehr, dass die Unberechenbarkeit von Präsident Trump vor allem die Seite der Russischen Föderation betrifft», sagte das Staatsoberhaupt in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Selenskyj geht davon aus, dass Trump an einem Friedensschluss real interessiert ist und der russische Präsident Wladimir Putin den künftigen US-Präsidenten fürchtet.

    In dem Interview versprach der Staatschef den Ukrainern erneut, dass alle von Russland seit 2014 besetzten Gebiete zurückkehren werden. Er bestand auch auf harten Sicherheitsgarantien für sein Land und erteilte einer von Moskau für einen Friedensschluss geforderten Verkleinerung der ukrainischen Armee eine Absage.

  • Freitag, 03. Januar 2025 – 8.35 Uhr

    Kiew erneut Ziel russischer Drohnenangriffe

    Neue russische Drohnenangriffe haben in der Nacht in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert.

    Unter den Verletzten sei auch ein 16-Jähriger, der mit Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, teilte der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mit. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Lkw-Fahrer. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden.

    In der Hauptstadt selbst hat die Flugabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko grössere Schäden verhindert. Drohnentrümmer seien in zwei Stadtbezirken heruntergekommen. Verletzte gebe es nicht. Die Militärverwaltung meldete einen Brand, allerdings zunächst keine grösseren Schäden.

  • 20.58 Uhr

    Fico droht mit Massnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge

    Aus Ärger über den Transitstopp der Ukraine für russisches Gas droht der slowakische Ministerpräsident Robert Fico mit Massnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge. Er werde in seiner Koalition darüber reden, die Unterstützung für Ukrainer in der Slowakei einzuschränken, sagte Fico in Bratislava. Einzelheiten nannte er nicht. Zugleich wiederholte Fico die Drohung, die Slowakei könnte Stromlieferungen in die benachbarte Ukraine einstellen.

    Der Slowake warf dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj Sabotage vor. «Russland macht das praktisch nichts aus. Nur die Vereinigten Staaten werden profitieren von Präsident Selenskyjs Entscheidung wegen erhöhter Gasexporte nach Europa», sagte Fico. Die Slowakei werde zuerst in Brüssel über Lösungen beraten, dann intern in Koalition und Regierung. 

  • 19.42 Uhr

    Ukrainer wegen Unterstützung der russischen Armee zu 15 Jahren Haft verurteilt

    Wegen der Unterstützung der russischen Armee ist in der Ukraine ein Mann zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU am Donnerstag erklärte, soll der 36-Jährige aus der südwestlichen Region Tscherniwzi versucht haben, «dem Angreifer die Koordinaten lokaler Lagerhäuser mit Treib- und Schmierstoffen mitzuteilen», um diese zu Zielen von Luftangriffen zu machen.

    Der Mann soll sich den Angaben zufolge «seit zwei Jahren» zu Hause versteckt haben, um der Einberufung in die ukrainische Armee zu entgehen. Nachdem er über das Internet von russischen Agenten kontaktiert wurde, bot er ihnen einen Zusammenarbeit an. Neben der Weitergabe von Informationen wurde ihm vorgeworfen, in einem Livestream eine ukrainische Flagge in Brand gesteckt und damit den russischen Angriff «gerechtfertigt» und «verherrlicht» zu haben.

    Laut dem SBU konnte durch die Festnahme des Mannes im Juni 2024 «eine Serie» von Angriffen auf «kritische Infrastruktur» verhindert werden. Verurteilt wurde der Mann demnach wegen «versuchtem Hochverrats» und der Rechtfertigung des russischen Angriffs auf die Ukraine.

  • 18.55 Uhr

    Nach Einstellung von Gaslieferungen: Viele Betriebe in Transnistrien stehen still

    Nach der Einstellung der russischen Gaslieferungen haben in der von pro-russischen Kräften kontrollierten Region Transnistrien in Moldau örtlichen Angaben zufolge viele Betriebe den Betrieb eingestellt. «Alle Industriebetriebe stehen still, mit Ausnahme derjenigen in der Lebensmittelproduktion», erklärte am Donnerstag Sergej Obolonik, ein Vertreter der pro-russischen Kräfte, der für Wirtschaftsfragen zuständig ist.

    Er schrieb im Onlinedienst Telegram von einer «schweren Krise» mit «unumkehrbaren» Folgen. Es gebe «keine Energieressourcen für den Industriesektor».

    Der Anführer der pro-russischen Kräfte in Transnistrien, Wadim Krasnosselskij, sprach am Mittwoch von einem «Problem» und berief eine Dringlichkeitssitzung ein. Sprecher der moldauischen Regierung, Daniel Voda, sprach von einer «schwierigen Lage».

    Rund 450’000 Einwohner Transnistriens wurden aufgefordert, sich «warm anzuziehen», sich in «einem einzigen Raum zu versammeln» und keine selbstgebauten Heizgeräte zu verwenden, um Bränden vorzubeugen, wie es in einer Mitteilung eines Energieunternehmens hieß.

  • 17.12 Uhr

    Ukraine meldet Beschuss von russischer Kommandostelle bei Kursk

    Die ukrainische Armee hat nach Militärangaben einen Kommandopunkt des Gegners im russischen Grenzgebiet Kursk beschossen. Die Rede war von einem Präzisionsschlag auf den Ort Marjino im Landkreis Rylsk. Es seien alle notwendigen Massnahmen ergriffen worden, um keine Zivilisten zu treffen, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit.

    Die Verwaltung des Gebietes Kursk bestätigte einen Angriff, wenn auch auf das benachbarte Dorf Iwanowskoje. Dort sei das Kulturhaus getroffen worden. Es habe kaum Schäden gegeben, teilte Gouverneur Alexander Chinschtejn offiziell mit. Videos auf einem Telegramkanal des Landkreises Rylsk zeigten allerdings starke Zerstörungen am Gebäude. Es war in den Aufnahmen auch zu sehen, dass Militärfahrzeuge an dem Haus geparkt waren.

  • 16.57 Uhr

    Ukraine will Exporte trotz Krieges weiter erhöhen

    Die Ukraine strebt für das vierte Kriegsjahr eine weitere Erhöhung ihrer Exporte an. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft angekündigt.

    Schon im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Ausfuhren um 15 Prozent zu steigern, sagte er. Als entscheidend für den Aussenhandel hob Selenskyj insbesondere die Sicherung der Exportrouten über das Schwarze Meer hervor. 

    Selenskyj bezifferte den Vorjahresexport auf umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro, was ungefähr dem Niveau von Bremen und dem Saarland zusammengenommen entspricht. Zu den Hauptexportgütern gehören nach Angaben des Wirtschaftsministeriums Sonnenblumenöl, Mais, Weizen, Soja und Eisenerz. Aufgrund der russischen Besetzung vor allem ostukrainischer Industriegebiete hat der Agrarsektor bereits vor Jahren die Metallindustrie als Hauptexportbranche abgelöst.

  • Donnerstag, 02. Januar 2025 – 11.22 Uhr

    Kiew meldet Abschuss von 47 russischen Drohnen

    Russland habe aus mehreren Regionen 72 Drohnen auf das Nachbarland abgefeuert, schrieben die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen bei Telegram. 47 Drohnen seien abgeschossen worden, von 24 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen.

    Ein Teil der von Russland verwendeten Drohnen soll den Angaben nach ohne Sprengstoff eingesetzt worden sein mit dem Ziel, die ukrainische Flugabwehr zu beschäftigen.

    Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen die Abwehr von 13 ukrainischen Drohen. Sie seien über den Regionen Woronesch, Belgorod Brjansk, Kursk und Kaluga getroffen worden. Aus Sicherheitsgründen liessen der Luftfahrtbehörde Rosawiazija zufolge die Flughäfen Saratow, Pensa, Saransk, Uljanow und Kasan vorübergehend keine Starts und Landungen zu.

    Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren gegen eine grossangelegte russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie dabei auch immer wieder Ziele in Russland an.

  • 21.33 Uhr

    Russische Angriffspläne für Japan und Südkorea enthüllt

    Russische Angriffspläne für Japan und Südkorea sind an die Öffentlichkeit geraten: Sie stammen aus der Zeit bis 2014 und dienen Trainingszwecken, sollen aber auch heute noch «für Russlands Strategie relevant« sein.

    Die Pläne sind westlichen Quellen zugespielt und von der «Financial Times» eingesehen worden. Darin werden 160 Ziele genannt: 82  davon sind militärisch, der Rest zivil. In die erstgenannte Kategorie fallen Kommandoposten, Kasernen, Militär-Flugplätze und Marinehäfen sowie Radaranlagen wie die auf der Insel Okushiri.

    Zu den zivilen Zielen gehören in Japan das Kernkraftwerk Tokai, der Kanmon-Tunnel, der die Inseln Honshu und Kyushu verbindet und in Südkorea ein Stahlwerk in Pohang oder Chemiefabriken in Busan. Zum Einsatz wäre wohl der Marschflugkörper Ch-101 alias Kh-101, der gut zwei Tonnen an Sprengstoff mitführen kann.

    Das Kernkraftwerk Tokai in Japan soll im russischen Plan eine Rolle gespielt haben.
    Das Kernkraftwerk Tokai in Japan soll im russischen Plan eine Rolle gespielt haben.
    Bild: Keystone
  • 19.58 Uhr

    Selenskyj: Gastransit-Stopp ist Niederlage für Moskau

    Der Transitstopp für russisches Erdgas durch die Ukraine wird vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Niederlage für Moskau gedeutet. Als Wladimir Putin vor genau 25 Jahren Präsident in Russland geworden sei, habe der Gastransit durch die Ukraine nach Europa mehr als 130 Milliarden Kubikmeter jährlich ausgemacht. «Heute liegt er bei null», schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.

    Sein Land hat mit dem Jahreswechsel einen Vertrag über die Durchleitung von Erdgas des Kriegsgegners Russland ersatzlos auslaufen lassen. Die meisten europäischen Staaten hätten sich rechtzeitig darauf eingestellt, schrieb Selenskyj. Der Republik Moldau müsse beim Übergang geholfen werden.

    Gleichzeitig müsse die «Hysterie einiger europäischer Politiker» überwunden werden, die noch im «Mafia-Stil» mit Moskau Geschäfte machen wollten, erklärte der ukrainische Staatschef. Dies dürfte auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico gemünzt gewesen sein, der den Schritt der Ukraine kritisiert hat.

    Selenskyj schrieb, er hoffe auf mehr US-Gaslieferungen nach Europa, wie vom künftigen Präsidenten Donald Trump angekündigt. Je mehr Gas es auf dem Markt gebe, desto niedriger seien die Preise. Die letzten Folgen der europäischen Gasabhängigkeit von Russland würden beseitigt.

  • 18.56 Uhr

    Putin soll 34'000 Mann in Kursk verloren haben

    Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat seine Truppen im russischen Grenzgebiet Kursk besucht und eine positive Bilanz dieses Vorstoßes auf das Terrain des Gegners gezogen. Die russische Armee habe seitdem 34'000 Mann tot oder verletzt verloren bei ihren Versuchen, die Ukrainer zu vertreiben, schrieb Syrskyj auf Telegram.

    Olexander Syrskyj lässt sich mit einer Soldatin fotografieren.
    Olexander Syrskyj lässt sich mit einer Soldatin fotografieren.
    Bild: Telegram/osirskiy

    «Dank des heldenhaften Einsatzes des ukrainischen Militärs war der Feind gezwungen, Truppen in grosser Zahl auf seinem Territorium zu halten und Reserven aus anderen Richtungen zu verlegen», erklärte der Oberkommandierende. Ausserdem seien in fast fünf Monaten etwa 700 russische Kriegsgefangene gemacht worden, die die Ukraine gegen eigene Leute in russischer Gefangenschaft eintauschen könne.

    Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Generalobersten nicht. Ukrainische Truppen hatten Anfang August 2024 überraschend den Krieg zum ersten Mal auf das Gebiet des Gegners getragen. Von den anfänglich eroberten etwa 1000 Quadratkilometern Fläche ist nach fünf Monaten noch etwa die Hälfte geblieben. Kiew will das russische Gebiet als Faustpfand für mögliche Verhandlungen halten.

    Der Kreml hat eine Rückeroberung befohlen, die aber mühsam und verlustreich ist. Moskau setzt in Kursk viele nordkoreanische Soldaten ein. Bei ukrainischen und westlichen Militärexperten gibt es aber unterschiedliche Meinungen, ob Syrskyj sein Ziel erreicht hat, gegnerische Truppen zu binden.

    Die russische Offensive im Osten der Ukraine läuft trotzdem weiter und verzeichnet Geländegewinne. Der Ukraine fehlten wegen Kursk gut ausgerüstete Brigaden, um das russische Vordringen im Donbass zu stoppen, lautet die Kritik.

  • 18.25 Uhr

    Ukraine testet deutsche Abfangdrohne

    Brave1 heisst eine ukrainische Plattform, auf der sich heimische und internationale Rüstungsunternehmen vernetzen. In diesem Rahmen testen Kiews Fachleute im Beisein von Militärs eine deutsche Abfangdrohne, heisst es in einer Mitteilung.

    Die Abfangdrohne von Tytan Technologies beim Test in der Ukraine.
    Die Abfangdrohne von Tytan Technologies beim Test in der Ukraine.
    Brave1

    Den Angaben zufolge kann die Drohne vom Hersteller Tytan Technologies 20 Kilometer weit fliegen und 300 km/h erreichen. Nun solle ein automatisches Leitsystem entwickelt werden. Laut Brave1 wird eine Kooperation mit der deutschen Firma angestrebt, deren Drohnen mit Künstlicher Intelligenz betrieben werden.

  • 17.30 Uhr

    GPS-Signal gestört: Ryanair-Flug umgeleitet

    Der Ryanair Flug FR 748 aus Riga war bereits am Ziel – und konnte doch nicht wie geplant in Wien landen: Nach zwei vergeblichen Anflügen lenkte der Pilot die Maschine nach Brno in Tschechien um. Der Vorfall habe sich am 30. Dezember ereignet.

    Nach dem Aufsetzen erklärte er den Passagieren, sie hätten wegen einer Störung des GPS-Signals bei schlechter Sicht nicht in Österreichs Hauptstadt aufsetzen können, berichtet «Die Presse». Das sei eine Folge des Krieges in der Ukraine und trete häufiger auf. Die Fluggäste wurden mit Bussen von Brno nach Wien gebracht.

  • 16.58 Uhr

    Die Ukraine hat 2024 1358 Landsleute ausgetauscht

    Die Ukraine hat im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 1358 Personen via Gefangenenaustausch aus Russland zurückholen können, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren. Elf Mal wechselten Inhaftierte demnach die Seiten. 2023 waren noch 356 Gefangen ausgetauscht worden.

    Zuletzt geschah so etwas am 30 Dezember, als 189 Russen und 189 Ukrainer nach Hause fahren konnten. Unter den Ukrainern sollen auch zwei Zivilisten gewesen seien.

  • 13.20 Uhr

    Tote und Verletzte nach Drohnenangriff auf Kiew

    Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew Behörden zufolge mehrere Brände ausgebrochen, mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und sieben weitere Menschen verletzt worden.

    Unter den Trümmern eines Hauses sei eine Frau tot hervorgezogen worden, teilte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Er sprach wie der neue Chef der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, von insgesamt zwei Toten dort.

    Drei Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden, sagte Klitschko. Er erhöhte tagsüber die Gesamtzahl der Verletzten. Demnach stürzten Trümmer abgeschossener Drohnen auf mehrere Gebäude in zwei Stadtteilen. In einem Wohnhaus sei auf einem Dach und auch in einer Wohnung ein Feuer ausgebrochen. Die oberen beiden Stockwerke seien teils zerstört.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Attacke. «Sogar am Neujahrstag geht es Russland nur darum, wie es der Ukraine Schmerzen zufügen kann», teilte er in Kiew mit. Es habe 111 Drohnenangriffe auf das Land gegeben. Die meisten Drohnen hätten ihr Ziele verfehlt. Selenskyj sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und lobte den Einsatz von Rettungskräften und Verteidigern, die für das Land kämpften.

    Russland hatte seit dem Silvesterabend auch andere Teile der Ukraine mit Drohnenangriffen überzogen. Dabei gerieten nach Behördenangaben in der Stadt Saporischschja in der Nacht nach Explosionen mehrere Wohnhäuser in Brand. Eine Frau sei gerettet worden. Über mögliche Opfer oder Verletzte teilte die Stadt im Süden des Landes zunächst nichts mit.

  • Mittwoch, 01. Januar 2025, 07.42 Uhr

    Ukraine stoppt Erdgastransit Richtung Europa

    Die Durchleitung von russischem Gas durch die Ukraine in Richtung Europa ist seit dem Morgen wie angekündigt eingestellt. Der russische Gaskonzern Gazprom teilte am Neujahrstag mit, dass er nach der Nichtverlängerung des Transitvertrags durch die Führung in Kiew weder juristische noch technische Möglichkeiten habe, das Gas durch die Ukraine zu pumpen. Seit 6.00 Uhr (MEZ) sei die Befüllung deshalb eingestellt worden. Damit erhält die Slowakei kein russisches Gas über diese Leitung mehr. Das EU- und Nato-Land hatte der Ukraine mit Konsequenzen für den Schritt gedroht.

  • 23.47 Uhr

    Selenskyjs Silvesteransprache

    Zum Jahreswechsel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an den täglichen Kampf für die Freiheit erinnert. «Jeder einzelne Tag 2024 wurde von unseren Kriegern gewonnen, von allen unseren Menschen, von jedem, der verteidigt, arbeitet, stärkt und hilft», sagte Selensky in seiner auf X verbreiteten Silvesteransprache.

    Und weiter: «Wir Ukrainer wissen, was es heißt, nicht auf das Morgen zu warten, sondern um jeden einzelnen Tag und jedes Jahr in Freiheit zu kämpfen.» Und das vergangene Jahr sei genau das gewesen – hart erkämpft und frei, unterstrich Selenskyj. «Ein weiterer Schritt zu Gerechtigkeit, zu einem gerechten Frieden, unserem Sieg, und zu einem Leben ohne Krieg.»

    Das vergangene Jahr hatte der Ukraine vor allem in seiner zweiten Hälfte zahlreiche militärische Rückschläge vor allem im hart umkämpften Osten des Landes gebracht. Selenskyj fügte dem Beitrag auf X ein Foto hinzu, das ihn und seine Frau Olena vor einem geschmückten Tannenbaum zeigen.

  • 21.05 IUhr

    Jahresabrechnung der «Kyiv Post»

    Die «Kyiv Post» setzt die russischen Gebietsgewinne im ablaufenden Jahr in Relation: Demnach hätten Russen und Nordkoreaner rund 400'000 Tote, Verletzte oder Gefangene zu beklagen. Gleichzeitig gingen 2800 Quadratkilometer verloren – oder 0,46 Prozent des ukrainischen Territoriums. Vergleiche auch Eintrag 13.45 Uhr. 

  • 20.19 Uhr

    Slowakei auf Gaslieferstopp der Ukraine vorbereitet

    Im Streit zwischen der Ukraine und der Slowakei um den Gastransit hat die Regierung in Bratislava erklärt, man sei auf den Stopp der Durchleitung russischen Gases durch das Nachbarland vorbereitet. Die Gasspeicher seien zu hundert Prozent gefüllt, es gebe genug Reserven für das neue Jahr, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

    «Ich möchte allen Menschen und Unternehmen in der Slowakei versichern, dass wir auf dieses Szenario vorbereitet sind und dass derzeit keine Gefahr einer Gasknappheit besteht», erklärte Wirtschaftsministerin Denisa Sakova.

    Die Ukraine, die sich seit fast drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, stellt mit Jahresbeginn den Transit von russischem Gas ein. Ein entsprechender Vertrag läuft ab und Kiew hatte lange im Voraus angekündigt, ihn nicht zu verlängern.

    Der Stopp der Durchleitung stellt das EU-Land Slowakei vor Probleme. Der slowakische Regierungschef Robert Fico hatte der Ukraine gedroht, sein Land könne im Gegenzug die Lieferung von Strom stoppen.

  • 19.05 Uhr

    «Willkürlich»: USA sanktionieren russische Richterin

    Weil er Russlands Krieg gegen die Ukraine öffentlich kritisierte, wurde Kremlgegner Alexej Gorinow im Juli 2022 zu sieben Jahren Straflager verurteilt. Nun verhängen die USA Sanktionen gegen die Richterin, die für das Urteil verantwortlich war.

    Das US-Aussenministerium bezeichnete das Vorgehen der 44-Jährigen in einer Mitteilung als «willkürlich». Ihr Ziel sei es gewesen, «abweichende Meinungen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu unterdrücken». Gorinow sei in der Haft körperlich misshandelt worden, auch sei ihm medizinische Versorgung verweigert worden.

    Gorinow sitzt bereits seit zweieinhalb Jahren wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee in Haft und gilt als gesundheitlich angeschlagen. Der damalige Abgeordnete einer Moskauer Stadtbezirksversammlung war einer der ersten Menschen in Russland, der wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde.

    Er hatte bei einer Sitzung eine Schweigeminute «für die Opfer der derzeitigen militärischen Aggression in der Ukraine» gefordert. Im November hatte ein russisches Militärgericht Gorinow erneut verurteilt. Insgesamt verlängerte sich die Haftstrafe dadurch um ein Jahr auf acht Jahre. Zudem wurde die Verlegung des 63-Jährigen in ein Straflager mit strengen Haftbedingungen angeordnet.

  • 17.30 Uhr

    Polen will Akzente in der Sicherheitspolitik setzen

    Polen übernimmt am morgigen Mittwoch zum Jahreswechsel den alle sechs Monate rotierenden EU-Ratsvorsitz. Regierungsvertreter des Landes werden damit bis Ende Juni die Leitung zahlreicher Ministertreffen übernehmen und bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den EU-Staaten vermitteln. Dabei geht es vor allem darum, einen möglichst reibungslosen Ablauf der EU-Gesetzgebungsverfahren zu garantieren.

    Hoffnung in Brüssel ist, dass die polnische Regierung ihre herausgehobene Rolle nicht so für eigene Zwecke instrumentalisiert wie in den vergangenen sechs Monaten die ungarische. So war der ungarische Regierungschef Viktor Orban im vergangenen Sommer kurz nach Übernahme der Ratspräsidentschaft durch sein Land unabgesprochen nach Moskau und Peking gereist und hatte damit für erheblichen Unmut in den meisten anderen EU-Staaten gesorgt.

    Polen will Akzente in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik setzen. «Es geht um Sicherheit, Europa!» lautet frei übersetzt das Motto, das die Regierung in Warschau ausgegeben hat. «Wir wollen uns auf sieben Aspekte von Sicherheit konzentrieren: die äussere sowie die innere Sicherheit, aber auch die Sicherheit von Informationen, Wirtschaft, Energie, Gesundheit und Lebensmitteln», sagte Europaminister Adam Szlapka Anfang Dezember bei der Vorstellung des Programms.

    Deutschland und Frankreich, die in der Vergangenheit meist tonangebend innerhalb der EU waren, sind derzeit wegen innenpolitischer Krisen gehemmt. Polen könnte daher versuchen, seine Ratspräsidentschaft zu nutzen, um sein aussenpolitisches Gewicht zu steigern und eine Führungsrolle in dem Staatenbund einzunehmen.

  • 16.20 Uhr

    Russland greift Kiew und weitere Orte an

    Russland hat heute die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Regionen mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe meldete in der Nacht und am Morgen Bedrohungen durch ballistische Raketen in Kiew, Explosionen waren zu hören. Raketentrümmer schlugen im Bezirk Rajon Darnyzja ein, Berichte über Verletzte oder Schäden lagen laut offiziellen Angaben nicht vor.

    Die Behörden in der Region Sumy im Nordosten des Landes meldeten Einschläge in der Nähe der Stadt Schostka, wo nach Angaben von Bürgermeister Mykola Noha zwölf Wohngebäude und zwei Bildungseinrichtungen beschädigt wurden. Einige Objekte der sozialen Infrastruktur seien zerstört worden, sagte der Bürgermeister, ohne nähere Angaben zu machen. Die Luftwaffe meldete auch Raketen- und Drohnenangriffe auf mehrere andere Regionen der Ukraine.

    Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, das Militär habe erfolgreich einen ukrainischen Luftwaffenstützpunkt und eine Schiesspulverfabrik angegriffen. Zudem erklärte das Ministerium, die Luftabwehr habe 68 ukrainische Drohnen über mehreren Regionen abgefangen. Der Verwaltungschef der Region Smolensk im Westen des Landes, Wassili Anochin, sagte, Drohnenteile seien auf das Gelände eines Öldepots gefallen und hätten einen Brand ausgelöst.

    Auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim sagte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, die Luftabwehr habe vier Drohnen abgeschossen. Zwei unbemannte Boote in Küstennähe seien versenkt worden. Kiews Militärgeheimdienst GUR teilte mit, eine seiner Seedrohnen habe einen russischen Helikopter abgeschossen – siehe Eintrag 10.14 Uhr.

    Es wäre das erste Mal, dass ein russisches Fluggerät von einer ukrainischen Seedrohne zerstört wurde. Den Angaben zufolge traf eine Seedrohne vom Typ MaguraV den russischen Mi-8-Hubschrauber mit einer Rakete in der Nähe von Kap Tarchankut, dem westlichsten Punkt der Krim. Ein weiterer russischer Hubschrauber wurde laut dem GUR beschädigt, konnte aber einen Flugplatz erreichen.

  • 14.27 Uhr

    Putin ruft Russen in Neujahrsbotschaft zur Einheit auf

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Bevölkerung in seiner Neujahrsansprache zum Zusammenhalt aufgerufen. «Ich bin sicher, dass alles gut wird. Wir werden nur vorwärts gehen», betonte der Kremlchef.

    Ohne den von ihm 2022 begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu erwähnen, lobte er die im Einsatz befindlichen russischen Soldaten. «Ihr seid wahre Helden, die diese riesigen Mühen auf sich genommen haben», sagte der Staatschef. Sie würden Russland schützen und dem russischen Volk Sicherheit und einen stabilen Frieden sichern.

  • 13.45 Uhr

    Russland hat 2024 fast 4000 Quadratkilometer erobert

    Russische Streitkräfte haben in diesem Jahr rund 4000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums erobert. Das ergab eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) in den USA. Ein grosser Teil der russischen Geländegewinne fiel demnach auf die Herbstmonate Oktober und November.

    Den Daten zufolge eroberten russische Soldaten in diesem Jahr 3985 Quadratkilometer in der Ukraine und damit sieben Mal so viel ukrainisches Gebiet wie 2023. Alleine im November waren es demnach 725 Quadratkilometer, im Oktober 610 Quadratkilometer. Es waren die grössten Geländegewinne seit März 2022 zu Beginn des Krieges. Der russische Vorstoss verlangsamte sich im Dezember: In den ersten 30 Tagen des Monats konnten Moskaus Soldaten 465 Quadratkilometer einnehmen.

    Fast zwei Drittel der eroberten Gebiete befanden sich 2024 in der ostukrainischen Region Donezk. Russland kontrolliert heute 70 Prozent der Region oder ist dort präsent, gegenüber 59 Prozent Ende 2023.

  • 12.51 Uhr

    Russland lobt Dialogbereitschaft der Schweiz

    Der russische Botschafter in Bern, Sergej Garmonin, hat die Schweiz für ihre Dialogbereitschaft gelobt. «Die Situation ist in der Schweiz merklich besser als in einer Reihe anderer westlicher Länder», sagte er in einem am Dienstag auf X verbreiteten Interview.

    Trotz der angespannten Beziehungen zwischen der Schweiz und Russland hob der 71-jährige russische Diplomat die Aufrechterhaltung der Kommunikationskanäle mit den Schweizer Behörden hervor. In vielen anderen Ländern sei der politische Dialog «vollständig eingeschränkt und eingefroren» worden.

    Insgesamt bezeichnete Garmonin die bilateralen Beziehungen mit der Schweiz aber als «schwierig». Der Russe sprach von einer «deutlichen Verringerung der bilateralen Zusammenarbeit durch Bern».

  • 10.14 Uhr

    Seedrohne schiesst russischen Kampfhelikopter ab

    Ukrainische Streitkräfte wollen zum ersten Mal in der Geschichte mit einer Seedrohne ein russisches Luftziel zerstört haben. Ein vom ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) veröffentlichtes Video soll zeigen, wie ein russischer Mi-8-Kampfhelikopter während einer Seeschlacht im Schwarzen Meer vor Tarchankut abgeschossen wurde. 

    Demnach soll eine R-73-Rakete den russischen Mi-8-Helikopter getroffen haben. Ein weiterer Helikopter soll dem HUR zufolge beschädigt worden sein. Dies sei laut dem ukrainischen Geheimdienst der erste dokumentierte Fall, bei dem die Marinedrohne «Magura V5» erfolgreich zur Zerstörung eines Luftziels eingesetzt wurde.

  • 8.49 Uhr

    «Infrastrukturschäden» nach russischem Raketenangriff im Gebiet Sumy

    Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Schostka im Gebiet Sumy laut Behördenangaben «Infrastrukturobjekte» zerstört worden. Zudem seien zwölf mehrstöckige Wohnhäuser und zwei Bildungseinrichtungen beschädigt worden, teilte Bürgermeister Mykola Noha bei Facebook mit. Angaben zu Opfern machte er nicht. In der Stadt, die vor dem Krieg über 70’000 Einwohner hatte, befinden sich mehrere Rüstungsfabriken.

    Parallel dazu informierte die Militärverwaltung der Hauptstadt Kiew über Schäden durch herabgestürzte Raketentrümmer in einem östlichen Teil der Millionenstadt. Unbestätigten Berichten zufolge seien mehrere russische Raketen auf Ziele im Kiewer Umland beim Fliegerhorst Wassylkiw abgefeuert worden. In der Nacht und den Morgenstunden waren in Kiew mehrfach Explosionen mutmasslich von Flugabwehr zu hören. Nach Angaben aus dem ukrainischen Verteidigungsministerium sollen ballistische Raketen, Marschflugkörper und Kampfdrohnen von russischer Seite eingesetzt worden sein.

  • 8.33 Uhr

    Priester in Belarus wegen Kritik an Regierung verurteilt

    Ein katholischer Priester ist in Belarus wegen des Vorwurfs des Hochverrats wegen seiner Kritik an der Regierung zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der 64-jährige Geistliche Henrych Akalatowitsch habe die Vorwürfe zurückgewiesen, teilte das Menschenrechtszentrum Wjasna am Montag mit. Laut Gruppe gehört er zu 1265 politischen Gefangenen in Belarus.

    Es soll das erste Mal seit der Unabhängigkeit von Belarus nach dem Zusammenfall der Sowjetunion 1991 sein, dass politisch motivierte Vorwürfe gegen einen katholischen Geistlichen erhoben worden sind. «Zum ersten Mal seit dem Sturz des kommunistischen Regimes wurde ein katholischer Priester in Belarus wegen strafrechtlicher Vorwürfe verurteilt, die gegen politische Gefangene erhoben werden», teilte Wjasna-Vertreter Pawel Sapelka mit. «Die strenge Strafe dient dazu, Hunderte anderer Priester vor der Präsidentschaftswahl im Januar einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.»

    Vor der Präsidentschaftswahl am 26. Januar haben die belarussischen Behörden ihr Vorgehen gegen Kritiker verstärkt. Bei der Wahl dürfte sich der autoritäre Präsident Alexander Lukaschenko eine siebte Amtszeit sichern.

  • 7.34 Uhr

    Xi kündigt in Neujahrsbotschaft an Putin Einsatz für «Weltfrieden» an

    Chinas Staatschef Xi Jinping hat in einer Neujahrsbotschaft an Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigt, sich für die Förderung des «Weltfriedens» einzusetzen. «Egal, wie sich die internationale Lage entwickelt, China wird sich weiterhin fest dazu verpflichten, seine Reformen umfassend zu vertiefen, die Modernisierung nach chinesischem Vorbild zu fördern und zum Weltfrieden beizutragen», erklärte Xi am Dienstag nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders CCTV.

  • 7.12 Uhr

    Feuer in Öldepot in Westrussland nach ukrainischem Drohnenangriff

    Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der westrussischen Region Smolensk nach Angaben der örtlichen Behörden einen Brand in einem Öldepot verursacht. Die Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen worden, erklärte Regionalgouverneur Wassili Anochin am Dienstag. Eine zerstörte Drohne sei auf das Gelände eines Öldepots gestürzt. «Infolgedessen lief Treibstoff aus und ein Feuer brach aus», schrieb Anochin in Onlinenetzwerken.

    Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums schoss die Luftabwehr in der Nacht zum Dienstag insgesamt 68 ukrainische Drohnen ab, zehn davon in der Region Smolensk.

  • Dienstag, 31. Dezember, 6.53 Uhr

    Russischer Ex-Fussball-Nationalspieler Aleksey Bugaev stirbt an der Front

    Der ehemalige russische Fussball-Nationalspieler Aleksey Bugaev ist im Angriffskrieg gegen die Ukraine ums Leben gekommen.  «Leider ist die Meldung vom Tod Aleksey wahr», sagte IVan Bugaev, der Vater des 43-Jährigen, im Gespräch mit dem Internetportal «Sports.ru» am Sonntagabend und bestätigte damit die Todesnachricht. Derzeit sei es nicht möglsch, seine Leiche zu bergen, berichtet sein Anwalt.

    Bei der Fussball-EM 2004 stand Aleksey Bugaev für Russland auf dem Platz. Insgesamt sieben Mal spielte der 43-Jährige im Dress der russischen Nationalmanschaft. 2023 wurde Bugaev wegen versuchten Drogenhandels festgenommen und 2024 zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst, um eine Begnadigung zu erwirken.

  • 23.02 Uhr

    Ukraine erhielt 40 Milliarden Euro für ihren Haushalt

    Die kriegsgeplagte Ukraine hat im Jahr 2024 knapp 40 Milliarden Euro (rund 37 Milliarden Franken) ausländischer Finanzhilfe zur Stützung ihres Haushalts bekommen. Diese Zahl teilte das Finanzministerium in Kiew am vorletzten Tag des Jahres mit. Etwa 30 Prozent der Hilfen seien als Zuschuss gewährt worden, der Rest als Kredite zu günstigen Bedingungen.

    «Im Jahr 2024 konnten wir damit alle vorrangigen sozialen und humanitären Ausgaben abdecken», sagte Finanzminister Serhij Martschenko. Dazu zählte er die Renten, die Gehälter von Staatsbediensteten, die Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Soziales. Martschenko dankte den ausländischen Partnern für die Hilfen. Für das kommende Jahr gebe es bereits Fortschritte in Verhandlungen über weitere Haushaltszuschüsse. Er sei zuversichtlich, «dass die vorrangigen Ausgaben finanziert werden können», sagte er.

  • 22.22 Uhr

    Ukraine greift russisches Gebiet Kursk mit Raketen an

    Die russische Kleinstadt Lgow im Grenzgebiet Kursk ist nach Behördenangaben zum zweiten Mal binnen weniger Tage von der ukrainischen Armee mit Raketen beschossen worden. Dabei behaupteten Militärquellen auf russischer Seite, vier der fünf Raketen aus US-Mehrfachraketenwerfern Himars seien abgefangen worden. Auch die regionale Verwaltung dementierte Schäden. Videos aus der Stadt zeigten aber Brände und legten nahe, dass es durchaus Treffer gab.

    Nach inoffiziellen ukrainischen Angaben dient Lgow russischen Truppen als Aufmarschgebiet. Die Stadt war bereits am 25. Dezember beschossen worden. Lgow liegt etwa 30 Kilometer nördlich des Brückenkopfs im Gebiet Kursk, der von ukrainischen Truppen besetzt gehalten wird. Ähnlich war in den vergangenen Tagen auch die Stadt Rylsk mit weitreichender Raketenartillerie beschossen worden, um die Gegenoffensive der Russen zu bremsen.

  • 21.07 Uhr

    Ukraine und Syrien nehmen Beziehungen auf

    Die Ukraine und Syrien wollen nach Jahren der diplomatischen Eiszeit eine «strategische Partnerschaft» aufbauen.

    Es werde Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene geben, sagte Asaad al-Schaibani, Syriens Aussenminister der neuen Übergangsregierung, nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen, Andrij Sybiha.

    An dem Treffen in der syrischen Hauptstadt nahm auch der syrische De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa teil. Er ist Anführer der islamistischen Aufständischen, die den Staatschef Baschar al-Assad gestürzt haben. Assad hatte über viele Jahre engste Verbindungen nach Russland, wo er vor Wochen auch Zuflucht gefunden hat.

    Sybiha sicherte Syrien Unterstützung zu. Bereits am Mittwoch sollen Lkw mit 500 Tonnen ukrainischen Mehls in Syrien eintreffen, sagte er.

    Im Gegenzug gehe Kiew davon aus, dass sich die neue Führung unter Führung der Islamisten an internationales Recht halte und die unter Syriens gestürzten Machthaber al-Assad vollzogene Anerkennung der völkerrechtswidrigen russischen Annexion ukrainischer Gebiete rückgängig mache. Er erinnerte daran, dass sowohl Syrien als auch die Ukraine unter Russland und dem Iran gelitten hätten.

    Der urainische Aussenminister Andrii Sybiha (links) und sein syrischer Amtskollege Asaad Hassan al-Shibani bei ihrem Treffen im ukrainischen Konsulat in Damaskus.
    Der urainische Aussenminister Andrii Sybiha (links) und sein syrischer Amtskollege Asaad Hassan al-Shibani bei ihrem Treffen im ukrainischen Konsulat in Damaskus.
    AP Photo/Omar Sanadiki/Keystone

    Die diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und der Ukraine wurden 2022 abgebrochen. Auslöser war unter anderem Syriens Anerkennung der Separatistengebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten.

    Während der Assad-Herrschaft war Russland die wichtigste Schutzmacht Syriens. Nicht zuletzt dank des russischen Militäreinsatzes gelang es ihm mit seinen Anhängern bis zu seinem Sturz rund zwei Drittel des Landes zu kontrollieren. Die russische Regierung distanzierte sich zuletzt vom gestürzten Assad.

  • 20.20 Uhr

    Finnische Behörde will verdächtigen Tanker inspizieren

    Nach der Beschädigung eines Stromkabels auf dem Grund der Ostsee will die finnische Behörde für Verkehr und Kommunikation den Öltanker«Eagle S» inspizieren, der mit dem Vorfall in Verbindung gebracht wird.

    Das meldete die finnische Nachrichtenagentur STT unter Berufung auf die Behörde Traficom. Bei der sogenannten Hafenstaatkontrolle geht es darum, ob internationale Vorschriften zum Betrieb eingehalten werden. Im Zweifel kann das Schiff so lange festgehalten werden, bis etwaige Mängel behoben sind. Die Inspektion werde durchgeführt, sobald die polizeilichen Ermittlungen es erlauben, so der Bericht.

    Die «Eagle S» gehört laut EU zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge der Invasion in die Ukraine zu umgehen, etwa beim Öltransport.

    Derzeit liegt die «Eagle S» östlich von Helsinki vor Anker. Am ersten Weihnachtsfeiertag war das Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland beschädigt worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und setzten den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker fest.

    Unter Sabotageverdacht: Der Tanker Eagle S».
    Unter Sabotageverdacht: Der Tanker Eagle S».
    Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa

    Die Besatzung, die nun verhört wird, steht im Verdacht, den Schaden mit einem Anker verursacht zu haben. Polizei und Küstenwache in Finnland leiteten entsprechende Ermittlungen ein. Am Meeresboden wurden entsprechende Schleifspuren entdeckt. Über Weihnachten wurden zudem Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee bekannt.

    Wie die Zeitung «Helsingin Sanomat» berichtete, beauftragte die Betreiberfirma des Tankers einen finnischen Anwalt damit, die Freigabe des Schiffes vor Gericht zu beantragen.

  • 18.05 Uhr

    Russland und Ukraine tauschen vor Jahreswechsel 300 Kriegsgefangene aus

    Russland und die Ukraine haben vor dem Jahreswechsel 300 Kriegsgefangene ausgetauscht. Der Austausch der Gefangenen sei unter Vermittlung der Vereinten Arabischen Emirate erfolgt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag. Am 30. Dezember seien «als Ergebnis der Verhandlungen» 150 russische Soldaten freigelassen worden. Im Gegenzug seien 150 Kriegsgefangene aus der Ukraine der ukrainischen Armee übergeben worden.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte seinerseits, die Ukraine habe im Zuge des Gefangenenaustauschs 189 Menschen zurückerhalten, darunter Soldaten, Grenzschutzbeamte und zwei Zivilisten aus der russisch besetzten Stadt Mariupol. «Wir arbeiten daran, alle aus russischer Gefangenschaft zu befreien. Das ist unser Ziel. Wir vergessen niemanden», erklärte Selenskyj.

    Nach ukrainischen Angaben vom Montag hat Moskau im Rahmen von Verhandlungen mit Kiew seit Beginn des Konflikts insgesamt 3956 Menschen – Soldaten sowie Zivilisten – freigelassen. Auch die ukrainische Seite gab an, dass der Austausch unter Vermittlung der Vereinten Arabischen Emirate stattfand.

    Russlands Menschenrechtsbeauftragter Tatjana Moskalkowa veröffentliche bei Telegram Videoaufnahmen, die vor Bussen versammelte Soldaten zeigen. «Schon bald werden unsere Jungs ihre Verwandten und Freunde umarmen und das neue Jahr in ihrer Heimat feiern», schrieb Moskalkowa zu dem Video.

    Selenskyj veröffentlichte Fotos von Männern in einem Reisebus, die ukrainische Flaggen halten. Silvester ist in beiden Ländern ein wichtiges Fest.

  • 17.52 Uhr

    Ukraine bekommt 15 Milliarden Dollar G7-Hilfe aus den USA

    Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine bekommt aus den USA 15 Milliarden Dollar als Teil eines grossen Hilfspakets der G7. Das sei zwischen der Weltbank als Verwalterin des Geldes und dem ukrainischen Finanzministerium vereinbart worden, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew auf Telegram mit. Die Summe solle für soziale und humanitäre Zwecke verwendet werden.

    Abgesichert ist die Summe zum Ärger Moskaus durch Zinseinkünfte auf russisches Staatsvermögen, das im Westen eingefroren ist. Die Siebenergruppe führender demokratischer Industriestaaten (G7) und die EU wollen der Ukraine auf diese Weise einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar zugutekommen lassen. Der Anteil der USA beträgt insgesamt 20 Milliarden US-Dollar.

  • 17.21 Uhr

    Baku: Russland will mutmasslich Schuldige für Flugzeugabsturz in Kasachstan verfolgen

    Nach dem Flugzeugabsturz in Kasachstan hat Russland nach Angaben der aserbaidschanischen Staatsanwaltschaft zugesagt, die mutmasslich Verantwortlichen zu ermitteln. Der Leiter des russischen Ermittlungskomitees habe mitgeteilt, dass «intensive Massnahmen» vorgenommen würden, «um die Schuldigen zu identifizieren und sie strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen», erklärte die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft.

    Moskau habe ausserdem zugesagt, zusätzlich zu den Ermittlungen am Absturzort in Kasachstan «eine vollständige, umfassende und objektive Untersuchung» des Unfalls vorzunehmen, hiess es weiter.

    Die Maschine von Aserbaidschan Airlines mit 67 Insassen war am Mittwoch auf dem Weg von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in Russland, flog dann aber Richtung Aktau in Kasachstan, wo sie abstürzte. 38 Menschen kamen dabei ums Leben.

    Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew erklärte, das Flugzeug sei über russischem Gebiet «aus Versehen» getroffen worden und Moskau wolle nun die Ursache verschleiern. Zuvor hatte sich Kremlchef Wladimir Putin in einem Telefonat mit Alijew für den Vorfall entschuldigt und eingeräumt, dass Luftabwehrsystem zur Zeit des Absturzes aktiv gewesen sei – er sagte aber nicht, dass die Passagiermaschine von einer russischen Rakete getroffen wurde.

    Nach Angaben aus Moskau wurde Grosny, wo das Flugzeug eigentlich hätte landen sollen, am Unglückstag von ukrainischen Drohnen angegriffen. Deshalb sei die russische Flugabwehr aktiv gewesen. Die USA sehen nach eigenen Angaben Hinweise, «dass dieses Flugzeug von russischen Luftabwehrsystemen abgeschossen wurde».

  • 16.48 Uhr

    Ostseestaaten wollen Sabotage mit Schiffen vereiteln

    Nach dem Ausfall des Unterseekabels Estlink 2 wollen die baltischen und nordischen Staaten die Überwachung von Schiffsbewegungen in der Ostsee verstärken.

    Die Länder arbeiten nach Angaben von Litauens Regierungschef Gintautas Paluckas an einem Aktionsplan, um den Schutz der Energieinfrastruktur sicherzustellen. Verfolgt werden soll etwa, wo Schiffe manövrieren und welche Risiken dies mit sich bringe, sagte er litauischen Medienberichten zufolge nach einer Regierungssitzung in Vilnius. Zum Einsatz kommen sollen dabei auch technische Mittel.

    Litauen selbst wird nach der Beschädigung von Estlink 2 zusätzliche Massnahmen zur Überwachung ergreifen, wie Energieminister Zygimantas Vaiciunas ankündigte. Die Regierung in Vilnius hatte zuvor bereits Anfang Dezember beschlossen, dass die Sicherheitsbehörden von 2025 an mehrere Objekte stärker schützen werden, die für die Energieversorgung des baltischen EU- und Nato-Landes wichtig sind.

    Die Stromleitung Estlink 2 zwischen Estland und Finnland war in der Vorwoche unterbrochen worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und setzten den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker «Eagle S» fest. Dessen Anker könnte den Schaden am Kabel verursacht haben. Das Schiff gehört laut EU zur russischen Schattenflotte. Über Weihnachten wurden zudem Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee bekannt.

    In Litauen und anderen Ostsee-Anrainerstaaten herrscht erhöhte Wachsamkeit und Alarmbereitschaft wegen möglicher Sabotageakte, nachdem es zuletzt mehrfach zu Ausfällen und Störungen von Stromkabeln, Gaspipelines und Telekommunikationsverbindungen gekommen war. Paluckas betonte, dass auch Offshore-Windparks besondere Aufmerksamkeit erforderten und die Beschädigung von Stromkabeln Volkswirtschaften aufgrund höherer Preise pro Kilowattstunde «Dutzende bis Hunderte Millionen Euro» kosten könne.

  • 15.33 Uhr

    USA stellen weitere Milliarden und Waffen für Ukraine bereit

    Der scheidende US-Präsident Joe Biden stellt weitere Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine im Wert von insgesamt knapp 2,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,27 Mrd. Franken) bereit. Es handelt sich um Mittel, die bereits vom US-Kongress freigegeben wurden.

    Die Hilfen umfassen zum einen Waffen und Munition im Wert von 1,25 Milliarden US-Dollar für das ukrainische Militär sowie weitere 1,22 Milliarden US-Dollar Sicherheitshilfe.

    Biden teilte mit, seine Regierung werde die vom Kongress bewilligten Mittel vollständig ausschöpfen. «Auf meine Anweisung hin werden die Vereinigten Staaten während meiner verbleibenden Amtszeit weiterhin unermüdlich daran arbeiten, die Position der Ukraine in diesem Krieg zu stärken», erklärte er. Es gehe um die Verteidigung der Freiheit und Unabhängigkeit des ukrainischen Volkes. Russland hatte sein Nachbarland im Februar 2022 überfallen. Mit dem Hilfspaket wolle man der Ukraine sowohl unmittelbar als auch längerfristig auf dem Schlachtfeld helfen, teilte Biden mit. Das Verteidigungsministerium sei bereits mit der Auslieferung von Geschossen, Raketen und Panzern befasst, die die Position der Ukraine in diesem Winter stärken sollten. Dazu zählten nach Angaben des US-Aussenministeriums etwa Munition für den US-Artillerieraketenwerfer Himars und Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin.

    Die USA sind der grösste Unterstützer der Ukraine in ihrem fast dreijährigen Abwehrkampf. Ungewiss ist, welchen Kurs Bidens Amtsnachfolger Donald Trump einschlagen wird, der am 20. Januar als 47. US-Präsident vereidigt wird.

  • Montag, 30. Dezember 2024, 15.16 Uhr

    Putin gratuliert Orban, Fico und Schröder zu Neujahr

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat westliche Staatschefs beim Versand seiner Neujahrsglückwünsche ignoriert - mit Ausnahme der Regierungschefs von Ungarn und der Slowakei, Viktor Orban und Robert Fico.

    Deutschlands Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder steht als einziges ehemaliges westliches Staatsoberhaupt auf der Empfängerliste von Glückwunschtelegrammen, die der Kreml auf seiner Webseite veröffentlichte. Fico stehe zwar nicht auf der Liste, ihm habe Putin aber ebenfalls gratuliert, bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

    Nach Darstellung aus Moskau zeichnen sich Ungarn und die Slowakei durch den Verzicht auf eine «russophobe Politik» aus. Beide Länder sind stark von russischen Gaslieferungen abhängig. Sowohl Orban als auch Fico haben Putin nach Beginn des vom Kremlchef befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine besucht. Die Waffenhilfe der EU für die angegriffene Ukraine und die Sanktionen gegen Russland kritisieren sie, haben sie aber bislang weitgehend mitgetragen.

    Zwischen Fico und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war wegen der Weigerung Kiews, den zum Jahresende auslaufenden Gastransitvertrag mit Russland zu verlängern, zuletzt ein verbales Scharmützel ausgebrochen. Fico drohte, die Stromlieferungen an die Ukraine einzustellen, sein Verteidigungsminister Robert Kalinak forderte Kiew zur Abtretung von Gebieten an Russland auf, um einen Frieden zu erreichen. Selenskyj seinerseits bezeichnete Fico als Handlanger des Kremls.

  • 22.36 Uhr

    Slowakische Regierung: Ukraine muss Gebiete aufgeben

    Die Ukraine muss nach Ansicht des slowakischen Verteidigungsministers Robert Macinak einen Teil ihres Territoriums aufgeben, damit es zu einem Frieden kommt. Dies sei die Realität, sagte Macinak dem Fernsehsender TA3. Es liege im Interesse der Slowakei, dass der Krieg in dem Land sofort beendet werde und es zu Verhandlungen und einem Waffenstillstand zwischen den Parteien komme.

    «Wahrscheinlich ist der Ukraine nicht klar, dass sie nie zwischen Deutschland und der Schweiz liegen wird, sondern immer ihre längste Grenze mit Russland haben wird», sagte der Politiker weiter. Zwar habe Russland mit seinem Angriff alle Regeln gebrochen und gegen das Völkerrecht verstossen. Daher gebe es keinen Zweifel, wer der Aggressor sei. «Aber wir müssen auch sehen, was in anderen Regionen passiert und ob wir bei anderen Streitigkeiten denselben Massstab anlegen.»

  • 21.59 Uhr

    Militär-Ombudsmann soll ukrainischen Soldaten helfen

    Auf Wunsch der ukrainischen Soldaten wird in dem Land das Amt eines Militär-Ombudsmanns als direkter Ansprechpartner für die Truppe geschaffen. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend in seiner Videoansprache angekündigt. Gebraucht werde jemand, der die Rechte der Soldaten schützt, sagte er. Zusammen mit dem Verteidigungsministerium solle er den Soldaten und ihren Familien wirklich helfen können.

    Ukrainische Soldaten hatten bisher vor allem in rechtlichen Fragen keinen direkten Ansprechpartner und mussten oft auch aus dem Schützengraben im Abwehrkampf gegen Russlands Armee den oft langwierigen Dienstweg beschreiten.

    In einem ersten Schritt soll es laut Selenskyj nun einen Erlass geben zur Ernennung eines Präsidialbeauftragten für den Schutz der Rechte von Soldaten und Familienangehörigen. Damit werde die Einrichtung der Ombudsstelle vorbereitet. «Ich habe einen Kandidaten ausgewählt - einen starken Kandidaten», sagte Selenskyj - ohne einen Namen zu nennen.

  • 19.15 Uhr

    Chef von Reisebüro für Homosexuelle tot in russischer U-Haft gefunden

    Der Betreiber eines Reisebüros für Homosexuelle ist in Russland tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Ein Ermittler habe dem Anwalt von Andrej Kotow mitgeteilt, dessen Mandant habe sich in der Untersuchungshaft selbst getötet, teilte das Bürgerrechtsportal OWD-Info am Sonntag mit. Dem Portal zufolge war Kotow Direktor des Reisebüros «Men Travel» und wurde wegen der «Organisation extremistischer Aktionen und der Teilnahme daran» angeklagt.

    Das unabhängige Medienportal Mediasona hatte zuvor berichtet, Kotow habe die Anklage zurückgewiesen und vor Gericht gesagt, er sei von Vollzugsbeamten geschlagen und mit Elektroschocks malträtiert worden, obwohl er keinen Widerstand geleistet habe.

    Angehörige sexueller Minderheiten in Russland stehen seit mehr als zehn Jahren unter rechtlichem und öffentlichem Druck, vor allem aber seit der Kreml 2022 Truppen in die Ukraine einmarschieren liess. Der russische Staatschef Wladimir Putin argumentiert, die Invasion sei ein Stellvertreterkrieg mit dem Westen. Dieser wolle Russland und seine «traditionellen Familienwerte» zerstören und fordere zu diesem Zweck Rechte für sexuelle Minderheiten.

  • 16.22 Uhr

    Hunderte Drohnen und Gleitbomben gegen die Ukraine

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Bilanz der russischen Angriffe gegen sein Land in den vergangenen sieben Tagen gezogen. «Insgesamt hat Russland in dieser Woche mehr als 370 Angriffsdrohnen, etwa 280 gelenkte Gleitbomben und 80 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt», schrieb Selenskyj auf Facebook. «Selbst in der Weihnachtsnacht führten die Terroristen einen massiven Luftangriff durch.»

    Die russischen Angriffe richteten sich in erster Linie gegen Objekte der energetischen Infrastruktur der Ukraine. Daneben wurden demnach auch scheinbar wahllos Wohngebäude angegriffen und beschädigt. Mehrere Menschen starben im Verlauf dieser Attacken.

    Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums setzt Russland bei seinen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine auf eine veränderte Taktik. Russland habe sich höchstwahrscheinlich entschieden, seit August 2024 zwischen den Angriffen mehr Zeit vergehen zu lassen, um Bestände aufzubauen, schrieben die Briten auf der Plattform X. Moskau setze eher auf seltenere, grössere Angriffswellen statt auf häufigere, kleinere Angriffe.

    Mit diesen kombinierten Massenangriffen überlastet das russische Militär die ukrainische Flugabwehr. Neben den eigentlichen Kampfdrohnen setze Russland auch sogenannte Köderdrohnen ein, die mit nur wenig oder gar keinem Sprengstoff beladen sind. Dadurch wird die ukrainische Flugabwehr gezwungen, wertvolle Munition zu verschwenden.

  • Sonntag, 29.12.2024, 15.56 Uhr

    Ukrainische Truppen riskieren weitere Verluste in Kursk

    Fünf Monate nach dem Beginn des ukrainischen Überraschungsangriffs auf die russische Region Kursk wird die Gefahr einer Niederlage Kiews immer grösser. Die Kämpfe sind so heftig, dass einige ukrainische Kommandeure ihre Toten nicht mehr bergen können. Die Soldaten sind demoralisiert. Sie hätten kaum eine Möglichkeit zum Gegenangriff, sagen Frontsoldaten und Kommandeure der Nachrichtenagentur AP.

    Seit Russland von dem blitzartigen Vorstoss der Ukrainer überrumpelt wurde, hat es mehr als 50'000 Soldaten in der Region zusammengezogen, darunter auch Tausende seines Verbündeten Nordkorea. Genaue Zahlen sind schwer zu ermitteln, aber Moskaus Gegenangriff hat Tausende Tote und Verwundete gefordert. Die Ukrainer haben mehr als 40 Prozent der 984 Quadratkilometer verloren, die sie im August in der Region Kursk eingenommen hatten.

  • 23.27 Uhr

    Melnyk fordert von Deutschland 80 Milliarden Militärhilfe für die Ukraine

    Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat eine massive Ausweitung deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. «Ich erwarte von der neuen Bundesregierung, dass die Militärhilfe für die Ukraine im Koalitionsvertrag auf eine stabile Basis gestellt wird», sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). «Die künftige Koalition sollte für die nächsten vier Jahre mindestens 80 Milliarden Euro einplanen, also 20 Milliarden Euro pro Jahr.»

    Die Summe wäre «eine gewinnbringende Investition auch für Deutschlands Sicherheit», fuhr Melnyk fort. Ausserdem sende Deutschland damit ein Signal der Stärke an den designierten US-Präsidenten Donald Trump, an die Europäer und vor allem an Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

    Deutschland habe zwar im Vergleich zum Beginn des Krieges einen «Riesensprung» gemacht und Hilfen in Milliardenhöhe geliefert. «Bei allem Lob für die Bundesregierung lautet die Schlüsselfrage: Ist diese Hilfe ausreichend, um den Andrang der Russen zu stoppen und sie zu vertreiben? Leider ist die Antwort Nein», betonte Melnyk in dem Zeitungsinterview.

    Die Europäer seien mit Blick auf einen möglichen Wegfall der US-Militärhilfe unter dem künftigen Präsidenten Trump besonders gefordert, sagte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland. Melnyk rief die EU-Länder auf, ein «grosses gemeinsames Aufrüstungsprojekt» in Höhe von 680 Milliarden Euro pro Jahr zu starten.

    Besondere Hoffnungen setzt der ukrainische Diplomat bei der Aufstockung der Militärhilfe auf den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. «Persönlich traue ich Friedrich Merz, den ich gut kenne, diesen grossen Wurf zu. Die Frage ist, ob der Koalitionspartner, mit dem er regieren wird, dies zulässt.» Für Melnyk wären die Grünen mit Robert Habeck ein idealer Partner.

    Melnyk war von 2015 bis Oktober 2022 ukrainischer Botschafter in Berlin, danach löste ihn der jetzige Botschafter Oleksii Makeiev ab. Melnyk war wegen seiner oft als provokativ empfundenen Äusserungen umstritten. Im November 2022 wurde er zunächst zum Vize-Aussenminister ernannt und wechselte dann im Juni 2023 nach Brasilien.

  • 22.02 Uhr

    Wieder Massenproteste in Georgien

    Tausende Georgier haben am Abend erneut in Tiflis (Tbilissi) gegen die ihrer Ansicht nach illegitime Regierung und für die Freilassung inhaftierter Teilnehmer früherer Protestkundgebungen demonstriert. Aus einer Menschenkette, die sich durch die ganze Hauptstadt zog, wurde am Abend nach Medienberichten eine grosse Menschenmenge, die sich vor dem Parlamentsgebäude der Südkaukasusrepublik versammelte. Die Kundgebung verlief zunächst friedlich. Auch aus anderen Städten wurden Proteste gemeldet.

    Am Sonntag ist in Tiflis die Amtseinführung des neuen Präsidenten Michail Kawelaschwili angesetzt. Die prowestliche Staatschefin Salome Surabischwili, die sich an den Kundgebungen beteiligte, will das verhindern und hat mehrfach betont, sie werde ihr Amt nicht abgeben. Sie erkennt die Wahl vom 14. Dezember nicht an und fordert mit Unterstützung von Massenprotesten Neuwahlen. Das Staatsoberhaupt nimmt in dem Land, das auch eine lange Grenze mit Russland hat, eher repräsentative Aufgaben wahr.

    Surabischwili rief ihre Anhänger auf, sich am Sonntag vor dem Präsidentenpalast zu versammeln. «Ich erwarte Euch vor dem Orbeliani-Palast», wurde sie von der Agentur NewsGeorgia zitiert. Sie werde dann mit ihren Anhängern den weiteren Weg über die nächsten Tage festlegen.

    Seit Wochen demonstrieren täglich Tausende Menschen für eine Rückkehr zum EU-Kurs des Landes und für eine Wiederholung der Parlamentswahl vom Oktober, als sich die nationalkonservative Regierungspartei Georgischer Traum zur Siegerin erklären liess. Georgischer Traum hatte Kawelaschwili für das Präsidentenamt aufgestellt. Der 53-Jährige ist seit 2016 Abgeordneter im georgischen Parlament. Davor war er Fussballer für verschiedene Vereine im In- und Ausland.

    Der Georgische Traum hatte EU-Beitrittsverhandlungen des Landes bis 2028 auf Eis gelegt und damit Proteste prowestlich eingestellter Georgier ausgelöst. Dabei kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen, Verletzten und mehreren Hundert Festnahmen. Der Polizei wird Gewalt und Folter vorgeworfen.

  • 19.53 Uhr

    Finnische Polizei beschlagnahmt verdächtigen Tanker 

    Nach der mutmasslichen Sabotage an einem Unterwasserkabel in der Ostsee hat die finnische Polizei den verdächtigen Tanker «Eagle S» beschlagnahmt. Das Schiff sei für weitere Ermittlungen zum Hafen von Kilpilahti eskortiert worden, erklärte die Polizei. Zuvor hatte der Tanker im Meer vor der finnischen Küste gelegen.

    An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker des vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers «Eagle S» das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland hatte den Tanker daher gestoppt und in finnische Gewässer eskortiert.

    Der Öltanker «Eagle S» wird zu einem Ankerplatz gebracht.
    Der Öltanker «Eagle S» wird zu einem Ankerplatz gebracht.
    Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa

    Die finnischen Behörden ermitteln wegen des Verdachts der «schweren Sabotage». Erst vor einem Monat waren im Abstand von wenigen Stunden zwei wichtige Telekommunikationskabel in der Ostsee beschädigt worden, in diesem Fall geriet ein chinesischer Frachter unter Verdacht.

    Die finnischen Ermittler vermuten, dass der verdächtige Tanker «Eagle S» zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, mit der Russland das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

  • 19.24 Uhr

    Gazprom liefert ab Januar kein Gas mehr nach Moldau

    Der russische Energiekonzern Gazprom hat angekündigt, zum Jahreswechsel die Gaslieferungen nach Moldau einzustellen. «Gazprom wird die Erdgaslieferungen an die Republik Moldau ab dem 1. Januar 2025 um 05.00 Uhr GMT (06.00 MEZ) auf null Kubikmeter pro Tag reduzieren», teilte das Unternehmen mit. Der Schritt erfolge in Zusammenhang mit der Weigerung Chisinaus, seine Schulden zu begleichen.

    Gazprom wirf Chisinau vor, Verträge nicht einzuhalten. Er behalte sich deshalb das Recht auf weitere Massnahmen vor, einschliesslich der Kündigung eines Gasliefervertrags mit Moldau, erklärte der Konzern.

    Russland liefert Gas in die moldauische Separatistenregion Transnistrien. Dort produziert das Kraftwerk Cuciurgan mit russischem Gas Strom, der 70 Prozent des Bedarfs Moldaus deckt. Die russischsprachige Region Transnistrien hatte sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Moldau abgespalten.

    Angesichts des erwarteten Ausfalls russischer Gaslieferungen hatte das moldauische Parlament Anfang Dezember einem 60-tägigen Notstand zugestimmt. Die Regierung begründete den Ausnahmezustand mit «unzureichenden Energieressourcen», welche sich «direkt und unmittelbar auf die Sicherheit des Staates und der Bürger auswirken» könnten.

    Zuvor hatte die Ukraine angekündigt, den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit Russland über den Transport von russischem Erdgas durch sein Pipeline-Netzwerk nach Europa nicht zu verlängern. Mehreren Ländern Osteuropas droht somit ein Ende russischer Gaslieferungen.

  • 18.43 Uhr

    Italien meldet pro-russische Hackerangriffe auf Infrastruktur- und Regierungs-Websites

    Die italienische Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen mutmasslich pro-russischer Hackerangriffe auf Websites des Aussenministeriums und der Mailänder Flughäfen. Neben dem Ministerium und den Flughäfen Mailand-Linate und Malpensa seien auch die Verkehrssysteme von Sienna und Turin gehackt worden, erklärte die Polizei.

    Aussenminister Antonio Tajani zufolge ist es der dritte Hackerangriff auf das Aussenministerim binnen drei Tagen. «Der heutige Angriff ist mit Sicherheit russischen Ursprungs», sagte Tajani. Der Minister ordnete nach eigenen Worten die Gründung einer neuen Abteilung für Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz innerhalb des Ministeriums an. Zudem würden die Sicherheitsvorkehrungen für die italienischen Botschaften verschräft.

    Die pro-russische Hackergruppe NoName057(16) beanspruchte die Cyberangriffe laut Polizei im Onlinedienst Telegram für sich. Die Gruppe greift immer wieder Behörden und strategisch wichtige Einrichtungen in Nato-Mitgliedsländern an, welche die Ukraine in dem Verteidigungskrieg gegen Russland unterstützen.

    «Wir registrieren seit drei Tagen Angriffe dieser Art auf Infrastrukturen und Ministerien», sagte Post-Polizeichef Ivano Gabrielli der Nachrichtenagentur Adnkronos. Derartige Attacken würden «zyklisch» von Gruppen ausgeführt, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützen.

  • 16.36 Uhr

    Baerbock: Beschädigung von weiterem Unterwasserkabel «dringender Weckruf»

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich alarmiert über einen weiteren mutmasslichen Sabotageakt Russlands in der Ostsee gezeigt und vor der sogenannten russischen Schattenflotte gewarnt. «Fast im Monatsrhythmus beschädigen Schiffe derzeit wichtige Unterseekabel in der Ostsee», sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. «Es fällt mehr als schwer, da noch an Zufälle zu glauben. Das ist ein dringender Weckruf für uns alle.» Unterseekabel seien «die Kommunikationsadern, die unsere Welt zusammenhalten».

    An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker eines vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland stoppte den verdächtigen Tanker «Eagle S» und eskortierte ihn in finnische Gewässer.

    Die finnischen Ermittler vermuten, dass «Eagle S» zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, mit der Russland das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

    Warnt vor Russlands Schattenflotte: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
    Warnt vor Russlands Schattenflotte: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
    Michael Kappeler/dpa

    Die russische Schattenflotte sei «eine grosse Gefahr für unsere Umwelt und für unsere Sicherheit», sagte die Baerbock. Daher seien mehr als 50 Schiffe bis Mitte Dezember mit europäischen Sanktionen belegt worden. «Weitere EU-Sanktionen gegen die Schattenflotte müssen folgen», forderte Baerbock.

    Die europäische Sicherheit sei nicht nur durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bedroht, sondern auch durch «die hybriden Bedrohungen böswilliger Akteure», stellte die Aussenministerin fest. Daher gelte es, die kritische Infrastruktur noch stärker zu schützen. «Es braucht mehr Investitionen in den nationalen Schutz», sagte Baerbock.

    Zugleich werde die Zusammenarbeit in NATO und EU ausgebaut, fuhr die Ministerin fort. «So beraten wir derzeit gemeinsam mit unseren NATO-Partnern, wie wir die Ostsee besser vor hybriden Gefahren sichern können.»

  • 15.31 Uhr

    Russland will Flüge mit den USA zur ISS bis 2027 fortsetzen

    Russische und US-amerikanische Raumfahrer sollen ungeachtet der schweren politischen Spannungen ihrer Länder die Zusammenarbeit im Weltall in den kommenden Jahren fortsetzen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos kündigte in Moskau neue gemeinsame Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) bis 2027 an.

    Geplant seien in der Zeit zwei Flüge mit russischen Sojus-Raumkapseln zum Aussenposten der Menschheit und drei mit dem US-Transporter Crew Dragon, meldete die Nachrichtenagentur Interfax in Moskau in Bezug auf Angaben von Roskosmos. Eine zusätzliche Vereinbarung mit der Nasa über die gemeinsamen Flüge werde im kommenden Jahr unterzeichnet.

    Gewährleistet werden solle so die Verlässlichkeit der Arbeit auf der ISS, teilte Roskosmos weiter mit. Die Kosmonauten sollen künftig auch länger auf der ISS in rund 400 Kilometern über der Erde bleiben – statt im Schnitt sechs dann sieben bis neun Monate.

    Zudem strebt Russland weiter den Bau einer eigenen Raumstation im Weltall an, wie die Raumfahrtbehörde bei Telegram mitteilte. Die ISS gilt nach mehr als einem Vierteljahrhundert Betrieb als anfällig für Pannen.

    Trotz seines kostspieligen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den damit verbundenen wirtschaftlichen Sanktionen plant Russland auch 2025 Ausgaben von umgerechnet rund drei Milliarden Euro für die Raumfahrt. Die Zusammenarbeit Russlands und der USA in der Raumfahrt ist wie einst im Kalten Krieg einer der wenigen Bereiche, in denen noch Kontakte bestehen.

    Für Weltraumtouristen bietet Russland im kommenden Jahr erstmals seit 2021 auch wieder Reisen zur ISS an. Der Aufenthalt ist für zehn Tage geplant. In der Nähe von Moskau durchlaufen zahlungskräftige Kunden in der Siedlung Sternenstädtchen an der Seite von Kosmonauten eine monatelange Vorbereitung auf den dreistündigen Flug vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS. 2021 hatte Russland zwei japanische Weltraumtouristen zur ISS gebracht.

  • 14.07 Uhr

    Putin entschuldigt sich nach Flugzeugabsturz

    Nach dem Absturz eines Flugzeuges in Kasachstan entschuldigt sich Kremlchef Putin. 
    Nach dem Absturz eines Flugzeuges in Kasachstan entschuldigt sich Kremlchef Putin. 
    Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

    Nach dem Absturz der Passagiermaschine in Kasachstan mit 38 Toten hat sich Kremlchef Wladimir Putin bei dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev für den Vorfall entschuldigt. «Wladimir Putin entschuldigte sich dafür, dass sich der tragische Vorfall im russischen Luftraum ereignete», teilte der Kreml in Moskau nach einem Telefonat der beiden mit.

    Update 15.24 Uhr: Demnach erklärte Putin auch, dass zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr im Einsatz gegen ukrainische Drohnenangriffe war. Dass die Flugabwehr das Flugzeug mit einer Rakete getroffen habe, sagte Putin in dieser Deutlichkeit allerdings nicht.

    Putin «sprach den Familien der Opfer erneut sein tiefes und aufrichtiges Beileid aus und wünschte den Verletzten eine baldige Genesung», teilte der Kreml weiter mit. In dem Gespräch sei festgestellt worden, dass das aserbaidschanische Passagierflugzeug wiederholt versuchte, auf dem Flughafen von Grosny zu landen. «Gleichzeitig wurden Grosny, Mosdok und Wladikawkas von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen, wobei die russische Luftabwehr diese Angriffe abwehrte», teilte der Kreml mit.

  • 11.36 Uhr

    Regierungschef der Slowakei als Vermittler bereit

    ARCHIV – Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico wird von seinen Gegnern oft als «prorussisch» kritisiert. Foto: Artyom Geodakyan/Sputnik/ Government Pool/AP/dpa
    ARCHIV – Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico wird von seinen Gegnern oft als «prorussisch» kritisiert. Foto: Artyom Geodakyan/Sputnik/ Government Pool/AP/dpa
    sda

    Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat sein Land als Treffpunkt für mögliche Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs angeboten. «Wenn sich irgendjemand an uns wendet und daran interessiert ist, in der Slowakei Friedensgespräche über den ukrainisch-russischen Konflikt zu organisieren, kann er auf unsere Gastfreundschaft zählen», sagte Fico in einer bei Facebook veröffentlichten Videobotschaft. Diesen Vorschlag habe er bei seinem Besuch in Moskau mit Kremlchef Wladimir Putin diskutiert und sei erfreut über dessen positive Reaktion.

    Putin hatte bereits am Freitag erklärt, dass Fico bei seiner Moskau-Visite am vergangenen Sonntag sein Land als Plattform angeboten habe, und diese Initiative begrüsst. Der Linkspopulist Fico fällt immer wieder durch öffentliche Kritik an der Ukraine-Politik des Westens auf. Mit seiner Reise zu Putin hat er sich heftige Kritik der EU und der Ukraine zugezogen.

    Sein Angebot einer Vermittlung in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine verband Fico mit einer Drohung in Richtung Kiew. Falls die Ukraine wie geplant zum 1. Januar die Durchleitung russischen Gases in die Slowakei stoppe werde, dann werde man «adäquate Gegenmassnahmen» ergreifen, so der Regierungschef. «Wenn es unvermeidlich ist, dann werden wir die Stromlieferungen einstellen, die die Ukraine dringend braucht, wenn sie Versorgungsengpässe hat.»

  • 28.12.2024, 07.34 Uhr

    Russland wehrt Dutzenden ukrainischen Drohnenangriffe ab

    Die russische Flugabwehr hat in der Nacht nach Behördenangaben aus Moskau eine Angriffswelle mit Dutzenden ukrainischen Drohnen abgewehrt. Insgesamt seien 56 unbemannte Fluggeräte zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. Allein 28 Drohnen wurden demnach im an die Ukraine grenzenden Gebiet Woronesch vernichtet, 11 in der Nachbarregion Belgorod und 17 im Gebiet Rostow. In Belgorod seien laut der Regionalverwaltung zwei Dorfbewohner durch Splitter verletzt worden, als ein Flugroboter explodierte. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren immer wieder auch Ziele auf russischem Gebiet an – überwiegend mit Drohnen. Das Land wehrt sich seit fast drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg, wobei die Zerstörungen und Opfer unter der Zivilbevölkerung in der Ukraine ungleich grösser sind.

  • 22.34 Uhr

    USA sanktionieren russlandfreundlichen georgischen Milliardär Iwanischwili

    Die USA haben Sanktionen gegen den russlandfreundlichen Milliardär Bidsina Iwanischwili in Georgien verhängt, wo pro-europäische Demonstranten seit Wochen gegen die Regierung protestieren. Der Gründer der Regierungspartei Georgischer Traum, der als mächtiger Drahtzieher in der Politik seines Landes gilt, und seine Partei untergrüben «die demokratische Zukunft Georgiens zum Vorteil Russlands», begründete US-Aussenminister Antony Blinken den Schritt am Freitag.

    Die Handlungen des Ex-Regierungschefs hätten «die demokratischen Institutionen ausgehöhlt, Menschenrechtsverletzungen ermöglicht und die Ausübung der Grundfreiheiten in Georgien beeinträchtigt», erklärte Blinken. Er verurteilte die «gewaltsame Unterdrückung von georgischen Bürgern, Demonstranten, Medienvertretern, Menschenrechtsaktivisten und Oppositionellen» durch die Regierungspartei unter Iwanischwilis Einfluss. Iwanischwili und der Georgische Traum brächten das Land vom Kurs einer «euro-atlantischen Zukunft ab», beklagte Blinken.

  • 21.44 Uhr

    US-Regierung will weiteres Hilfspaket für die Ukraine ankündigen

    Die USA werden nach Angaben von Regierungsvertretern weitere Militärhilfen an die Ukraine im Umfang von 1,25 Milliarden Dollar  ankündigen. Das Hilfspaket solle voraussichtlich am Montag offiziell bekanntgegeben werden und umfasse eine beträchtliche Menge an Munition, unter anderem für die Luftabwehrsysteme Nasams und Hawk, sagte Regierungsvertreter am Freitag. Ausserdem würden Stinger-Raketen und Artilleriegeschosse der Kaliber 155 und 105 Millimeter bereitgestellt.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj ruft China zum Einwirken auf Nordkorea auf

    Wegen des Einsatzes nordkoreanischer Soldaten in Russlands Krieg gegen die Ukraine ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj China auf, auf Nordkorea einzuwirken. «Das koreanische Volk sollte seine Leute nicht in den Kämpfen in Europa verlieren. Und das kann unter anderem von Koreas Nachbarn einschliesslich Chinas beeinflusst werden», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Wenn China es ernst meint mit seinen Erklärungen, dass der Krieg nicht ausgeweitet werden soll, muss es einen entsprechenden Einfluss auf Pjöngjang ausüben.» Peking ist der engste Verbündete des isolierten kommunistischen Landes.

    Moskau setze die Nordkoreaner vor allem bei der versuchten Rückeroberung des russischen Gebietes Kursk ein, sagte Selenskyj in Kiew. Sie erlitten dort hohe Verluste. «Wir sehen, dass das russische Militär und die nordkoreanischen Vorgesetzten überhaupt nicht am Überleben dieser Koreaner interessiert sind.»

    Aufseiten der Angreifer werde alles getan, damit die Nordkoreaner nicht in ukrainische Gefangenschaft gerieten. Selenskyj behauptete, dass sie eher von ihren eigenen Leuten getötet würden. Diese Darstellung ist nicht überprüfbar.

  • 18.32 Uhr

    USA berichten von schweren Verlusten unter nordkoreanischen Streitkräften

    Nach Angaben der US-Regierung sind nordkoreanische Streitkräfte mittlerweile in grosser Zahl an der Frontlinie bei Kursk im Ukraine-Krieg im Einsatz. Man gehe davon aus, dass die Soldaten dort massive «Infanterieangriffe gegen ukrainische Stellungen» durchführten, erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.

    Er betonte jedoch, dass die Taktik von «Wellen» ungeschützter Angriffe zu Fuss sich als wenig effektiv erwiesen habe. Sie habe zu erheblichen Verlusten bei den nordkoreanischen Streitkräften geführt. Allein in der vergangenen Woche seien nach US-Schätzungen mehr als 1000 Soldaten getötet oder verwundet worden. Zudem gebe es Berichte, dass nordkoreanische Soldaten sich lieber das Leben nähmen, als sich den ukrainischen Streitkräften zu ergeben – «wahrscheinlich aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familien in Nordkorea, falls sie gefangen genommen werden», fügte er hinzu.

  • 17.23 Uhr

    Nach Absturz: Airlines stellen Flüge in russische Städte ein

    Nach dem Absturz einer Passagiermaschine mit 38 Toten setzt Azerbaijan Airlines den Flugverkehr in weitere russische Städte aus. Die Ziele Sotschi, Wolgograd, Ufa, Samara und Mineralnye Wody würden vorerst nicht mehr angesteuert, gab die Fluggesellschaft am Freitag bekannt. Sie verwies dabei auf vorläufige Ergebnisse einer Untersuchung zum Absturz der Embraer 190, der von einer «physischen und technischen Störung verursacht» worden sei. Es gelte, potenzielle Risiken für die Flugsicherheit zu berücksichtigen, hiess es weiter. Unmittelbar nach dem Absturz vom Mittwoch hatte Azerbaijan Airlines schon Verbindungen von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny und Machatschkala eingestellt.

    Die kasachische Airline Qazaq Air teilte ebenfalls am Freitag mit, dass sie Flüge von Astana ins russische Jekaterinburg für einen Monat nicht anbieten werde. Erst tags zuvor erklärte die israelische Fluggesellschaft El Al unter Verweis auf «Entwicklungen im russischen Luftraum», dass Verbindungen von Tel Aviv nach Moskau ausgesetzt würden.

  • 17.15 Uhr

    Nach mutmasslicher Sabotage: Nato verstärkt militärische Präsenz in der Ostsee

    Nach der mutmasslichen Sabotage an einem weiteren Unterwasserkabel in der Ostsee verstärkt die Nato ihre militärische Präsenz in dem Gebiet. Er habe mit Finnlands Präsident Alexander Stubb über die Ermittlungen nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland gesprochen und seine «volle Solidarität und Unterstützung zum Ausdruck gebracht», erklärte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Freitag im Onlinedienst X. «Die Nato wird ihre Militärpräsenz in der Ostsee verstärken», betonte Rutte.

    An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker eines vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland stoppte den verdächtigen Tanker «Eagle S» und eskortierte ihn in finnische Gewässer.

  • 14.30 Uhr

    Russische Behörden äussern sich zu Flugzeugabsturz in Kasachstan

    Das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug aus Aserbaidschan konnte nach Moskauer Angaben aus Sicherheitsgründen nicht an seinem Zielort in Grosny landen.

    «Die Situation an diesem Tag und während dieser Stunden im Bereich des Flughafens von Grosny war sehr kompliziert», sagte der Chef der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija, Dmitri Jadrow. «Ukrainische Kampfdrohnen führten zu diesem Zeitpunkt terroristische Angriffe auf die zivile Infrastruktur in den Gebieten Grosny und Wladikawkas.»

    Demnach waren wegen der Gefahr durch die Drohnen keine Starts und Landungen in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, erlaubt. Nach Darstellung Jadrows mussten alle Piloten in dem Zeitraum des Alarms den Luftraum verlassen. Es war das erste Mal, dass eine offizielle russische Stelle einen zeitlichen Zusammenhang zwischen einem Drohnenalarm und dem Absturz herstellte. Auf russischer Seite leitet Rosawiazija die Ermittlungen.

  • 4.20 Uhr

    Bericht: Soldat Nordkoreas in der Ukraine gefangengenommen

    Im Ukraine-Krieg ist Berichten zufolge erstmals ein aufseiten der russischen Angreifer kämpfender Soldat aus Nordkorea in Gefangenschaft geraten. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, habe der Geheimdienst in Seoul die Gefangennahme eines verwundeten Nordkoreaners bestätigt. Laut ukrainischen Militärangaben hätten ukrainische Spezialeinheiten den Mann bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangengenommen. Wann dies geschah, sei nicht genannt worden, hiess es.

    In einem am 17. Dezember 2024 vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlichten Bild sind nordkoreanische Soldaten zu sehen, die in Kursk im Einsatz sein sollen.
    In einem am 17. Dezember 2024 vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlichten Bild sind nordkoreanische Soldaten zu sehen, die in Kursk im Einsatz sein sollen.
    Bild: IMAGO/Newscom / EyePress

    Nordkorea schickte rund 10'000 nordkoreanische Soldaten nach Russland, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung sowie Ausrüstung mit russischen Waffen wurden die nordkoreanischen Kämpfer in die russischen Streitkräfte eingegliedert, die seit einiger Zeit bei Kursk kämpfen. Mehr als 3000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits getötet oder verwundet worden sein. Diese nicht unabhängig überprüfbare Schätzung nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich nach einer Sitzung des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte.

  • Freitag, 27. Dezember 2024, 3.40 Uhr

    Schwere Attacken auf ukrainische Region Sumy

    Bei starkem Beschuss und Drohnenangriffen von russischer Seite auf die ukrainische Grenzregion Sumy ist nach Behördenangaben ein Zivilist getötet worden. «Im Laufe des Tages feuerten die Russen 169 Mal auf die grenznahen Gebiete und Siedlungen der Region Sumy. Es wurden 311 Explosionen registriert», teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Der 59-Jährige kam am Donnerstag in der Gemeinde Krasnopillja ums Leben, wo den Angaben nach ein Privathaus brannte. Laut Staatsanwaltschaft befand sich der Mann in dem Haus.

    In einer anderen Gemeinde der Region wurden der Mitteilung zufolge durch den Beschuss weitere Häuser beschädigt.

    In der Nacht zum Freitag gab es auch in anderen Teilen der Ukraine russische Drohnenangriffe, unter anderem in der Hauptstadtregion, wie die örtliche Militärverwaltung auf Telegram meldete. Schäden wurden nach ersten Angaben nicht verzeichnet.

  • 22.10 Uhr

    US-Medien: Russischer Treffer auf Passagierflugzeug möglich

    Erste Hinweise deuten laut einem US-Regierungsvertreter darauf hin, dass ein russisches Flugabwehrsystem das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug von Aserbaidschan Airlines getroffen haben könnte. Dies berichteten unter anderem die Sender CNN und ABC News unter Berufung auf den Beamten. Das Weisse Haus verwies jedoch auch auf Personal in der Region, da die Ermittlungen noch andauerten.

    Bei dem Absturz der Embraer 190 waren am Mittwoch 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 überlebten teils schwer verletzt. Die Schäden am Wrack der Maschine haben Spekulationen über einen möglichen Abschuss ausgelöst – auch die Regierung in Baku hegt laut Medienberichten entsprechende Vermutungen.

  • 21.33 Uhr

    Selenskyj: Erfolge bei Angriffen auf russischen Rückraum

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Wirkung bei den zunehmenden Angriffen seiner Streitkräfte auf Ziele im Rückraum Russlands. «Wir haben die richtigen, notwendigen Ergebnisse bei der Zerstörung der militärischen Infrastruktur des Feindes», sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew.

    Dabei richteten sich die Attacken mit Waffen hoher Reichweite nicht gegen zivile Ziele. «Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschliesslich gegen militärische Ziele», sagte er.

    Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen eine russische Invasion und versucht deshalb, den Feind auch auf dessen eigenem Territorium zu treffen. Bei der Feuerkraft von Raketen und Marschflugkörpern ist die ukrainische Armee unterlegen. Allerdings baut die Ukraine Waffen mit höherer Reichweite allmählich aus. Für Angriffe gegen russische Truppenansammlungen oder Munitionsdepots darf Kiew seit dem Herbst auch westliche Waffen einsetzen.

    «Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschliesslich gegen militärische Ziele»: Der ukrainische Präsident Selenskyj kämpft auch mit Worten um sein Land.
    «Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschliesslich gegen militärische Ziele»: Der ukrainische Präsident Selenskyj kämpft auch mit Worten um sein Land.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa (Archivbild)

    Mit eigenen Drohnen trifft die Ukraine Ölraffinerien oder Fabriken auch 1.000 Kilometer weit auf russischem Gebiet. Nicht in dieses Bild passten Drohnentreffer Ende vergangener Woche auf Wohnhochhäuser in der russischen Stadt Kasan.

    Selenskyj lobte, dass die USA in jüngster Zeit ihre Militärhilfe beschleunigten. «Es ist sehr wichtig, dass die Vereinigten Staaten jetzt ihre Lieferungen erhöhen», sagte er. «Das Tempo der Lieferungen sollte so sein, dass es die russischen Angriffe verlangsamt.»

    Die scheidende US-Führung unter Präsident Joe Biden hat in den vergangenen Wochen versucht, möglichst viel des bewilligten Geldes für Militärhilfe auszugeben. Unklar ist, welche Politik der künftige Präsident Donald Trump gegenüber der Ukraine verfolgen wird.

  • 21.18 Uhr

    Putin: Slowakei bietet sich als «Plattform» für Verhandlungen mit der Ukraine an

    Die Slowakei hat nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen, als «Plattform» für Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine zu dienen. Der slowakische Regierungschef Robert Fico habe gesagt, dass sein Land im Falle von Friedensverhandlungen gerne als «Plattform» zur Verfügung stehe, sagte Putin vor Journalisten.

    Er halte die Lösung für «akzeptabel», sagte der russische Präsident: «Wir sind nicht dagegen», betonte er und lobte die «neutrale Position» der Slowakei.

    Fico ist einer der wenigen Staatenlenker in Europa, die weiterhin Nähe zum Kreml pflegen. Kurz vor Weihnachten hatte er Putin in Russland einen Besuch abgestattet. Die anderen westlichen Länder haben sich hingegen hinter der Ukraine versammelt.

    Das slowakische Aussenministerium in Bratislava bestätigte unterdessen am Donnerstagabend in einer der dpa vorliegenden Aussendung das Angebot, als Ort für einen Teil möglicher russisch-ukrainischer Friedensgespräche zur Verfügung zu stehen. Der ukrainischen Regierung habe man die Bereitschaft dazu bereits im Oktober im Rahmen einer gemeinsamen slowakisch-ukrainischen Regierungssitzung erklärt. Die slowakische Regierung setze sich dauerhaft für eine nichtmilitärische Lösung ein und habe immer wieder öffentlich ihre Bereitschaft erklärt, aktiv dazu beizutragen.

    Wenige Wochen vor der Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten wird die Möglichkeit von Friedensverhandlungen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine immer häufiger diskutiert. Der Konflikt war durch die russische Offensive im Februar 2022 ausgelöst worden. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Frieden in der Ukraine nach seiner Amtsübernahme «binnen 24 Stunden» wiederherzustellen. Die Ungewissheit darüber, wie er dies erreichen will, löste in der Ukraine Besorgnis aus. Kiew befürchtet, dass es zu einer für das Land ungünstigen Vereinbarung gezwungen werden könnte.

    Fico, der seit Herbst 2023 wieder die Geschicke des EU- und Nato-Mitglieds Slowakei lenkt, lehnt Militärhilfen für die Ukraine ab und plädiert für Friedensgespräche. Er wirft Kiew ausserdem vor, die Versorgung seines Landes mit russischem Gas zu gefährden, von dem es stark abhängig ist.

    Die Ukraine hatte im Sommer bekannt gegeben, dass sie den bis Ende des Jahres laufenden Vertrag mit Russland über die Durchleitung russischen Gases durch ihr Pipelinenetz nach Europa nicht verlängert.

  • 19.47 Uhr

    Israelische Airline setzt Flüge nach Moskau aus

    Die israelische Fluggesellschaft El Al hat alle Flugverbindungen zwischen Tel Aviv und Moskau für diese Woche eingestellt. Grund seien die «Entwicklungen im russischen Luftraum», teilte die Airline mit. Sie werde kommende Woche neu beurteilen und entscheiden, ob die Flüge wieder aufgenommen würden.

    Zuvor war ein aserbaidschanisches Flugzeug in Kasachstan abgestürzt. Die Regierung in Baku führt den Absturz des Fliegers laut Medienberichten auf Beschuss durch eine Flugabwehrrakete beim Anflug auf die russische Stadt Grosny zurück. In mehreren Regionen des russischen Nordkaukasus seien um diese Zeit ukrainische Drohnen in der Luft bekämpft worden.

    Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Offiziell steht die Ursache für den Flugzeugabsturz bislang nicht fest.

  • 19.22 Uhr

    Russland erklärt nationalen Notstand wegen Ölpest am Schwarzen Meer

    Wegen der Ölpest am Schwarzen Meer nach einem Tankerunglück hat Russland einen nationalen Katastrophenfall ausgerufen. Dies erlaube es, mehr Einsatzkräfte, Technik und Geld der Regierung im Kampf gegen das Öl einzusetzen, sagte Zivilschutzminister Alexander Kurenkow in Moskau.

    Bei stürmischem Wetter waren am 15. Dezember zwei Tankschiffe in der Meerenge von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verunglückt. Ein Tanker zerbrach. Nach Schätzung russischer Behörden flossen etwa 3000 Tonnen Öl ins Meer.

    An der Festlandsküste im Gebiet Krasnodar seien seitdem 30'000 Tonnen ölverschmutzter Sand eingesammelt worden, sagte Kurenkow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Küste werde auf 220 Kilometer Länge überwacht. Der Minister sprach von 10'000 Einsatzkräften. Allerdings gibt es aus der Region Klagen, dass die Behörden zu langsam handeln.

    Der verseuchte Sand wird nach Angaben von Umweltschützern vielfach nicht fachgerecht entsorgt. Es gibt Berichte, nach denen mit Ölsand befüllte Säcke nicht abtransportiert werden, aufplatzen und alles wieder ins Meer zurückgelangt. Betroffen ist demnach auch der wegen seines feinen Sandes beliebte Strand in dem Ferienort Anapa.

    Die Halbinsel Krim war wegen der vorherrschenden Westwinde anfangs nicht betroffen. Allerdings sind auch dort an der Südküste Ölflecken beobachtet worden. Die Schwarzmeerküste bis nach Sotschi und die Krim sind für Russland wichtige Feriengebiete mit warmem Meereswasser.

  • 18.45 Uhr

    EU: Verdächtiger Frachter gehört zu Russlands Schattenflotte

    Der EU zufolge steht ein Frachter, den die Ermittler nach der Störung eines Stromkabels in der Ostsee im Visier haben, in Verbindung zu Russland. «Das verdächtige Schiff ist Teil der russischen Schattenflotte, die die Sicherheit und die Umwelt bedroht und gleichzeitig den russischen Kriegshaushalt finanziert», hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung der EU-Kommission und der Aussenbeauftragten Kaja Kallas.

    Zur russischen Schattenflotte werden Schiffe gezählt, die Russland inoffiziell benutzt, um Sanktionen zu umgehen – zum Beispiel beim Öltransport. «Wir werden weitere Massnahmen, einschliesslich Sanktionen, vorschlagen, um gegen diese Flotte vorzugehen», hiess es weiter in der Mitteilung.

    Finnische Ermittler hatten den Öltanker «Eagle S» festgesetzt, nachdem am Mittwoch die Stromverbindung EstLink2 nach Estland unterbrochen worden war. Das Schiff fährt unter der Flagge der Cookinseln.

    Der Schaden am Kabel könnte nach Angaben der Ermittler vom Anker des Schiffs verursacht worden sein. Die EU vermutet dabei Vorsatz: Der Vorfall sei der jüngste in einer Serie von mutmasslichen Attacken auf kritische Infrastruktur, hiess es. Jede vorsätzliche Zerstörung der kritischen Infrastruktur Europas werde aufs Schärfste verurteilt.

  • 18.09 Uhr

    Ukrainischer Geheimdienst: Schwere Verluste für Nordkorea in Kursk

    Bei Angriffen in der russischen Region Kursk haben nordkoreanische Soldaten nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdiensts schwere Verluste erlitten. Ukrainische Angriffe nahe Nowoiwanowka hätten nordkoreanischen Einheiten schwer zugesetzt, teilte der Geheimdienst GUR mit. Wegen Angriffen an der Front hätten nordkoreanische Truppen auch Probleme mit der Versorgung und hätten Trinkwasserknappheit erlitten.

    Russland ist es selbst mit Nordkoreas Hilfe noch nicht gelungen, die Kontrolle über die Region Kursk vollständig  zurück zu erlangen.
    Russland ist es selbst mit Nordkoreas Hilfe noch nicht gelungen, die Kontrolle über die Region Kursk vollständig  zurück zu erlangen.
    Russisches Verteidigungsministerium/AP/dpa (Archivbild)

    Nach ukrainischen Angaben hat Nordkorea 10'000 bis 12'000 Soldaten nach Russland entsandt, um dem Land in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu helfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte in dieser Woche mit, bei Kämpfen in Kursk seien 3000 nordkoreanische Soldaten getötet und verletzt worden. Ukrainische Truppen waren im August in Kursk vorgestossen und zwangen Russland dadurch, einen Teil seiner Soldaten aus dem Osten der Ukraine abzuziehen. Das russische Militär hat zwar einen Teil des Territoriums in Kursk von den Ukrainern zurückerobern können, doch hat es die ukrainischen Truppen nicht komplett vertreiben können.

  • 17.54 Uhr

    Flugbetrieb in Moskau zwischenzeitlich eingestellt

    Russlands Luftfahrtbehörde hat aus Sicherheitsgründen zeitweilig den Flugverkehr auf allen vier Hauptstadtflughäfen für kurze Zeit eingestellt. Es wurden kurzzeitig keine Starts und Landungen erlaubt auf den Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski, teilte die Behörde Rosawiazija mit.

    Die zeitweiligen Einschränkungen galten demnach auch für den Flughafen der 190 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Stadt Kaluga. Konkrete Gründe wurden nicht genannt. Nach kurzer Zeit wurde wieder Entwarnung gegeben.

    Aeroflot-Passagierflugzeuge stehen auf dem Flughafen Scheremetjewo ausserhalb von Moskau.
    Aeroflot-Passagierflugzeuge stehen auf dem Flughafen Scheremetjewo ausserhalb von Moskau.
    Pavel Golovkin/AP/dpa

    Zu den Einschränkungen kommt es immer wieder auf verschiedenen Flughäfen in Russland im Zuge von Drohnenangriffen aus der Ukraine. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich. Von Abwehrmassnahmen war diesmal allerdings nichts bekannt.

    Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie dabei auch immer wieder Ziele in Russland an.

  • 17.05 Uhr

    Lawrow: Frankreich hat Dialog über die Ukraine unter Umgehung Kiews vorgeschlagen

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat versichert, dass Frankreich sich um einen «Dialog über die ukrainische Frage» unter Umgehung Kiews bemüht habe. «Ich werde nicht ins Detail gehen, um nicht wen auch immer zu enttäuschen, aber unsere französischen Kollegen haben mehrere Male über vertrauliche Kanäle Aufrufe gestartet», sagte Lawrow bei einer Medienkonferenz in Moskau.

    «‹Lasst uns helfen, lasst uns einen Dialog über die ukrainische Frage beginnen›», habe es darin geheissen. «Übrigens ohne die Ukraine», fügte Lawrow hinzu. Das Ansinnen sei entgegen der ständigen Beteuerungen des Westens erfolgt, der immer wieder betone: «‹Kein Wort über die Ukraine ohne die Ukraine›». «Wir haben nicht abgelehnt», sagte der russische Chef-Diplomat über den angeblichen Vorschlag Frankreichs. Russland sei «bereit zuzuhören».

    Lawrow machte keine Angaben dazu, wann diese angeblichen Kontakte erfolgten oder worum es genau gegangen sein soll. Aus Frankreich gab es zunächst keine Reaktion auf Lawrows Äusserungen.

    Lawrow kritisierte zudem das «zweideutige Verhalten» Frankreichs im Ukraine-Konflikt. Frankreich und andere europäische Länder haben die Möglichkeit ins Spiel gebracht, die Einhaltung eines möglichen Waffenstillstands zwischen Kiew und Moskau von europäischen Truppen überwachen zu lassen.

    Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hatte die EU und die USA vergangene Woche zur Einigkeit aufgerufen, um den russischen Staatschef Wladimir Putin aufzuhalten.

  • 16.08 Uhr

    Störung an Stromkabel: Finnland verdächtigt Öltanker

    Nach der Störung eines Stromkabels in der Ostsee haben finnische Ermittler einen Öltanker in Verdacht. Das Schiff «Eagle S» sei festgesetzt worden, teilte die Polizei in Helsinki mit. Am Mittwoch war die Stromverbindung EstLink2 nach Estland unterbrochen worden.

    Sie hätten das Kommando über das Schiff übernommen, teilten die finnischen Behörden mit. Einer finnischen Behörde zufolge kommt es auch bei mehreren Kommunikationskabeln zu Problemen. Auf Verbraucher habe das keine Auswirkungen, teilte das Wirtschaftsministerium in Estland mit.

    Das Schiff ist unter Flagge der Cookinseln unterwegs. Der «Financial Times» zufolge wird der Frachter mit der russischen Schattenflotte in Verbindung gebracht – also mit Schiffen, die Russland inoffiziell benutzen soll, um in Umgehung von Sanktionen etwa sein Öl in andere Länder zu liefern.

    «Die Annahme ist im Moment, dass es sich um ein Schiff handelt, das zur Schattenflotte gehört», sagte ein Vertreter des finnischen Zolls. Finnlands Präsident Alexander Stubb teilte auf der Plattform X mit, er habe sich von der Polizei über den Fall informieren lassen: Die Risiken, die von Schiffen der russischen Schattenflotte ausgingen, müssten verhindert werden.

    Der Schaden am Kabel könnte nach Angaben der Ermittler vom Anker verursacht worden sein. Die Reparatur werde mehrere Monate dauern, teilte der finnische Betreiber Fingrid mit. Die Stromversorgung in Finnland laufe dennoch stabil, die Lage könne sich aber verschlechtern, wenn etwa weniger Wind gehe.

    Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb zur Zielscheibe militärischer Operationen werden.

  • 14.55 Uhr

    Verletzte nach russischem Angriff auf Markt in Nikopol

    Bei einem neuen russischen Angriff auf die Stadt Nikopol im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens acht Menschen verletzt worden. Getroffen worden sei diesmal der zentrale Markt. Drei Menschen seien in einem ernsten Zustand, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit.

    Insgesamt würden sieben Menschen im Spital behandelt. Die Räumlichkeiten des Marktes seien erheblich beschädigt worden.

    Die Angaben waren zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfbar. Nikopol ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Unklar ist, welche Waffen zum Einsatz kamen.

  • 12.35 Uhr

    Verdächtige sollen Attentate auf russische Militärs geplant haben

    Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben mögliche Attentate auf ranghohe Militärs vereitelt. Vier russische Staatsbürger seien festgenommen worden, die entsprechende Vorbereitungen getroffen hätten, teilte der FSB mit. Es handle sich um ein mutmassliches ukrainisches Komplott.

    Die Drahtzieher hinter den geplanten Attentaten hätten beabsichtigt, einen der Offiziere durch eine Autobombe mit Fernzündung zu töten. Ein anderer Militär sollte durch einen in einem Umschlag versteckten Sprengsatz beseitigt werden. Die Namen der Personen, die angeblich ins Visier genommen werden sollten, nannte der FSB zunächst nicht. Der Inlandsgeheimdienst veröffentlichte ein Video von den Festnahmen und Vernehmungen der Verdächtigen.

    Der russische General Igor Kirillow gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
    Der russische General Igor Kirillow gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
    Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

    Mitte Dezember war der General Igor Kirillow durch eine aus der Ferne gezündete Bombe vor seinem Moskauer Wohnhaus getötet worden. Er war der Chef der russischen Abwehrtruppen gegen atomare, biologische und chemische Kampfmittel. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst reklamierte die Tat für sich.

  • 11.02 Uhr

    Kreml warnt vor Spekulation um abgestürztes Flugzeug

    Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan warnt Russland vor Spekulationen zu einem möglichen Abschuss der Maschine mit 67 Menschen an Bord. «Zurzeit läuft eine Untersuchung, jeder Vorfall in der Luftfahrt muss von spezialisierten Luftfahrtbehörden untersucht werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. «Es wäre falsch, eine Hypothese aufzustellen, bevor die Schlussfolgerungen der Untersuchung vorliegen.»

    Beim Absturz der Maschine starben am Mittwoch nahe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres 38 Menschen. 29 Menschen überlebten, einige mit schwersten Verletzungen. Weil an der Aussenhaut des Flugzeugs ungewöhnliche Schäden zu sehen sind, gibt es Spekulationen um einen möglichen Abschuss der Maschine mit einer Flugabwehrrakete. Der Vorsitzende des Senats in Kasachstan, Maulen Aschimbajew, wies dies als «Hype» und nicht belegte Behauptung zurück.

    Das Flugzeug stürzte bei der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab.
    Das Flugzeug stürzte bei der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab.
    Uncredited/The Administration of Mangystau Region/AP/dpa

    In der Ukraine etwa, aber auch im Lager der russischen Opposition im Ausland gab es Vorwürfe, die Flugabwehr habe die Maschine im Zuge eines Abwehrkampfes gegen einen ukrainischen Drohnenangriff beschossen. Tatsächlich meldeten Behörden im Nordkaukasus am Mittwochmorgen ukrainische Drohnenattacken.

  • Donnerstag, 26. Dezember, 7.36 Uhr

    Orte im russischen Belgorod nach Drohnenangriff ohne Strom

    Bei einem Drohnenangriff auf die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist eine Stromleitung beschädigt worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner von mehreren kleinen Ortschaften seien ohne Strom, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am späten Mittwochabend auf seinem Telegram-Kanal mit.

    Die ukrainische Luftwaffe habe den Landkreis Graiworon, der unmittelbar an der Grenze liegt, mit Drohnen angegriffen. In der gesamten Region Belgorod gab es vorübergehend Luftalarm.

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