Beim spanischen Fussballverband brennt die Hütte. Verbands-Boss Rubiales küsste Jenni Hermoso an der Frauen-WM auf den Mund. Nun meldet sich die Spielerin in einem Statement zu Wort.
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- Spielerin Jenni Hermoso meldet sich in einem Statement mit der Spielergewerkschaft «FUTPRO» nach dem Kuss-Eklat zu Wort.
- Hermoso fordert «beispielhafte Massnahmen» gegen Verbandschef Rubiales.
- Der spanische Fussballverband hat für Freitag eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen. Spanische Medien schätzen ein, dass Rubiales Rückendeckung erhalten wird.
Das Karussell um die Kuss-Debatte dreht weiter. Am vergangenen Sonntag an der Frauen-WM küsste der Chef des spanischen Fussballverbands, Luis Rubiales, Stürmerin Jenni Hermoso auf den Mund. «Hat mir nicht gefallen», sagte Hermoso kurz nach der Weltmeister-Zeremonie.
Daraufhin versandte die Medienabteilung des spanischen Verbandes RFEF eine angebliche Stellungnahme von Hermoso, mit welcher sie den Kuss von Rubiales zu relativieren schien. Die Aussagen wurden gemäss einem Bericht aber weder von Hermoso getätigt, noch von ihr autorisiert.
Dafür spricht auch, dass die 33-Jährige nun «beispielhafte Massnahmen» gegen Rubiales fordert. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung Hermosos mit der Spielergewerkschaft «FUTPRO» hervor. «Wir verurteilen nachdrücklich und entschieden Verhaltensweisen, die die Würde der Frauen verletzen.» Solche Handlungen dürften «niemals ungestraft bleiben», heisst es weiter.
«Es ist notwendig, den Kampf für Gleichberechtigung weiter voranzutreiben»
Aus Anlass der Affäre hat der spanische Fussballverband in Madrid für Freitag eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen. In Spanien fordern viele einen Rücktritt von Rubiales. Dazu wird es aber nach Einschätzung spanischer Medien zumindest am Freitag noch nicht kommen. Der Radiosender Cadena Ser und andere Medien berichten übereinstimmend, dass der Funktionär auf der Generalversammlung «massive Unterstützung» erhalten werde.
Keine Rückendeckung erhält Rubiales indes von Premierminister Pedro Sanchez. Er räumte an einer Medienkonferenz ein, «die Entschuldigung von Herrn Rubiales reicht nicht aus.»
Rubiales hatte am Montag einen Fehler eingeräumt. Er habe Hermoso «spontan» und «ohne jede böse Absicht oder bösen Willen» auf den Mund geküsst, sagte er in einem Video. «Hier haben wir alle es als etwas Natürliches, Normales betrachtet, aber draussen scheint es einen Aufruhr gegeben zu haben», erklärte er.