Spanien-Spielerin Jenni Hermoso verteidigte Verbands-Boss Luis Rubiales in einer Mitteilung des spanischen Fussballverbandes, nachdem er sie küsste. Nun berichtet ein Portal, dass Hermoso solche Aussagen nie tätigte.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der spanische Fussballverband veröffentlichte Aussagen von Jenni Hermoso, mit welchen sie den Kuss von Verbandschef Luis Rubiales relativierte.
- Diese Aussagen sollen einem Bericht von «Relevo» zufolge weder von Hermoso getätigt noch gutgeheissen worden sein.
Die Kuss-Debatte nimmt neue Ausmasse an. Die spanische Zeitung «Relevo» will wissen, dass der Fussballverband Spaniens Aussagen von Spielerin Jenni Hermoso veröffentlicht hat, die gar nicht von ihr stammten.
Spinnen wir aber erstmals zurück und beginnen wir mit der Geschichte von vorne: Am vergangenen Sonntag beim WM-Finale küsste Spaniens Verbands-Chef Luis Rubiales Spielerin Jenni Hermoso auf den Mund. Die Reaktion der Stürmerin nach dem Spiel: «Hat mir nicht gefallen. Aber was hätte ich tun sollen!?»
Daraufhin versandte die Medienabteilung des spanischen Verbandes «RFEF» eine angebliche Stellungnahme von Hermoso, mit welcher sie den Kuss von Rubiales zu relativieren schien: «Es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit.» Und: «Der ‹Präsi› und ich haben ein grossartiges Verhältnis zueinander.»
Aussagen von Hermoso weder getätigt noch autorisiert
Alles nur eine Masche des spanischen Fussballverbands, um das Explodieren des ohnehin schon brodelnden Dampfkochtopfes zu verhindern? Diese These vertritt ein Bericht vom spanischen Portal «Relevo». Demzufolge sollen die Aussagen weder von Hermoso getätigt, noch autorisiert worden sein. Die Zitate seien stattdessen – ohne grünes Licht der Spielerin – vom Fussballverband verfasst worden.
Des Weiteren berichtet «Relevo», dass der Rückflug der spanischen WM-Delegation konfliktgeladen war. Allem voran, weil sich Hermoso geweigert habe, einer Bitte von Verbands-Boss Rubiales nachzukommen: sich auf dem «Entschuldigungsvideo» an seiner Seite zu zeigen.
Rubiales und der Fussballverband weiter unter Beschuss
«Ich muss mich entschuldigen, da führt kein Weg dran vorbei», teilte Luis Rubiales schliesslich am Montag mit – ohne Jenni Hermoso an seiner Seite. Ebenfalls in einem anderen Lager als Rubiales steht Spaniens Premierminister Pedro Sanchez: «Eine Entschuldigung reicht nicht aus», sagte Sanchez während einer Medienkonferenz.
Luis Rubiales und der spanische Fussballverband stehen weiter unter Beschuss. Die angeblich relativierenden Aussagen von Jenni Hermoso über den Rubiales-Kuss nehmen der Debatte also keinen Wind aus den Segeln, sondern befeuern die Angelegenheit vielmehr.