Corona-Pandemie Über 50'000 Tote und eine Million Infizierte weltweit

Agenturen/dor/toko

2.4.2020

Weltweit sind mehr als 50'000 Menschen an Covid-19 gestorben — bei mehr als einer Million Infektionsfällen. Die Behörden in der Schweiz mahnen die Bevölkerung, auch über Ostern und bei schönem Wetter daheim zu bleiben. Der Höhepunkt der Pandemie sei noch nicht erreicht, erklärte Daniel Koch vom BAG.  Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz steckt sich immer noch eine beträchtliche Anzahl Menschen mit dem Coronavirus an. 18'267 Menschen sind in der Schweiz und in Liechtenstein infiziert, 530 sind daran gestorben. Die Zahlen steigen weiter.

Es sei kein steiler Anstieg, aber immer noch eine beträchtliche Anzahl Menschen, die sich täglich ansteckten, sagte Daniel Koch, vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor den Bundeshausmedien.

Der Höhepunkt sei noch nicht erreicht. Für verlässliche Prognosen, wie es in den nächsten Wochen weitergehe, sei es aber zu früh. Zu früh ist es laut Koch auch für eine Lockerung der Massnahmen. Gemäss den Zahlen des BAG weist die Schweiz eine der höchsten Inzidenzraten in Europa auf.

Das BAG zählte 432 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. Die auf Angaben aus den Kantonen basierende Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergab bis Donnerstag am frühen Abend 530 Todesopfer. Künstlich beatmet werden derzeit 378 Patienten.

Erhöhte Polizeipräsenz an Ostern

Mit den voraussichtlich steigenden Temperaturen in den nächsten Tage steigen auch die Sorgen der Behörden. «Die Einhaltung der Regeln ist absolut überlebensnotwendig — auch bei schönstem Wetter», sagte Stefan Blättler, Präsident der Polizeikommandanten-Konferenz. Die Polizei werde im Hinblick auf die Ostertage auf den Strassen stark präsent sein. Sie soll informieren und Sonnenhungrige zur Umkehr bewegen. Die Strassen blieben aber offen, sagte Blättler.

Besonders grosse Sorgen macht ihm die Situation im Tessin. «Es ist nicht der Moment, von dieser schönen Region und ihrem besonderen Charme zu profitieren», sagte er. Auch der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani hat vor Reisen in den Südkanton gewarnt. Die Tessiner Spitäler seien nahe an der Auslastung, sagte Merlani am Donnerstag in der Sendung «Rendez-vous». «Es gibt nur noch knapp Plätze in den Spitälern, und wir können es uns nicht leisten, auch noch den Touristen Plätze zur Verfügung zu stellen.»

Schuljahr 2019/2020 «vollwertig»

Derweil hat auch die Erziehungsdirektorenkonferenz einen Entscheid gefällt. So soll das Schuljahr 2019/2020 als vollwertig angesehen werden und alle Schülerinnen und Schüler sollen ein Zeugnis mit einem entsprechenden vermerkt bekommen.

Die Schulzeit werde daher nicht verlängert und die kantonal festgelegten Schulkalender bleiben gültig, teilte die EDK mit. Die Ferien werden zudem nicht für den Unterricht genutzt.

Eine Million Infizierte und 50'000 Tote weltweit

Die Zahl der offiziell bestätigten Infektionsfälle mit dem Coronavirus ist weltweit auf mehr als eine Million gestiegen. Bis Donnerstagabend infizierten sich mindestens 1'000'036 Menschen in fast 190 Ländern mit dem Erreger Sars-Cov-2.

Das ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Basis von Behördenangaben.

Den Angaben zufolge starben weltweit bereits mindestens 51'718 Menschen, fast drei Viertel davon in Europa. Am schlimmsten betroffen sind dort Italien und Spanien. Die amerikanische Johns-Hopkins-Universität meldet ähnliche Zahlen.

In den meisten Ländern werden nur Menschen mit starken Symptomen auf das Coronavirus getestet. Die offiziell gemeldeten Infektionszahlen dürften daher nur einem Bruchteil der tatsächlichen Fälle entsprechen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste im Überblick:

  • Laut der Johns-Hopkins-Universität hat die weltweite Zahl der Todesopfer die Marke von 50'000 überschritten.
  • Eine Einheimische war die erste Corona-Quelle in Tirol, nicht eine Schweizerin, wie es zuvor hiess.
  • Im Kanton Zürich werden neu alle Patienten, die im Spital aufgenommen werden, auf das Coronavirus getestet.
  • An der Pressekonferenz des Bundes wird nochmals dazu aufgerufen, über Ostern nicht in den Süden zu reisen. 
  • Wichtig ist laut Bund auch die polizeiliche Präsenz auf der Strasse – die Abstandsregeln einzuhalten, sei «lebensnotwendig».
  • Auch bei schönem Wetter solle man sich an die geltenden Verhaltensregeln halten: «Bleiben Sie zu Hause.»
  • Im Tessin wurden 2'271 Personen positiv auf das Virus getestet. Zuletzt starben hier an einem Tag neun Menschen. 
  • Schulen in der Schweiz rechnen nicht mehr damit, dass sie ab 20. April wieder Schüler empfangen können.

21.38 Uhr: Mexikos Strände machen wegen Coronavirus zu

Mexiko schliesst wegen der Corona-Pandemie seine Strände. Entsprechende Verordnungen traten ab Donnerstag nach und nach in Orten wie Cancún und Acapulco in Kraft.

Zuvor hatten sich die Regierungen der Bundesstaaten am Mittwochabend (Ortszeit) Medienberichten zufolge mit dem nationalen Gesundheitsministerium darauf verständig. Das Ministerium habe auch die Hotels angewiesen, sie müssten schliessen, twitterte der Gouverneur von Baja California Sur, Carlos Mendoza.

Mexiko hatte am Montag einen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Nicht unbedingt notwendige Aktivitäten sollen zunächst bis zum 30. April eingestellt werden, Versammlungen von mehr als 50 Menschen sind verboten. Verbindliche Ausgangsbeschränkungen gibt es aber nicht. Flughäfen, Geschäfte und Restaurants bleiben offen.

Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador ist dafür kritisiert worden, die Krise nicht ernst genug zu nehmen. Bisher wurden in Mexiko 1378 Infektionen mit dem Coronavirus und 37 Todesfälle bestätigt.

21.10 Uhr: Weltbank stellt bis zu 160 Milliarden Dollar gegen Pandemie bereit

Die Weltbank stellt bis zu 160 Milliarden Dollar (rund 156 Milliarden Franken) für Massnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bereit. Das Geld soll über die 15 kommenden Monate für den Umgang mit den gesundheitlichen Folgen der Pandemie und für eine Unterstützung der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden.

Dies teilte die internationale Finanzinstitution mit Sitz in Washington mit. In einem ersten Schritt wurden 1,9 Milliarden Dollar für Schwellen- und Entwicklungsländer freigegeben.



Die Weltbank wolle die Fähigkeit von Schwellen- und Entwicklungsländern stärken, mit der Pandemie umzugehen, und die Dauer einer wirtschaftlichen und sozialen Erholung verkürzen, erklärte Weltbank-Chef David Malpass. «Die ärmsten und verletzlichsten Länder werden vermutlich am härtesten getroffen.»

Von der ersten Tranche der Hilfen sollen rund eine Milliarde Dollar an Indien gehen, 200 Millionen Dollar an Pakistan und 100 Millionen Dollar an Afghanistan. 82 Millionen Dollar sind für Äthiopien vorgesehen.

20.58 Uhr: Weltweit mehr als 50'000 Tote durch Coronavirus

Weltweit sind nach Angaben von US-Experten bereits mehr als 50'000 Menschen am Coronavirus gestorben. Das geht aus Daten der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervor. Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionsfälle lag demnach am Donnerstag bei fast einer Million. In den USA wurden bislang die meisten Infektionen gemeldet, gefolgt von Italien, Spanien, China und Deutschland.

Weltweit gibt es nunmehr fast eine Million Infizierte. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein.
Weltweit gibt es nunmehr fast eine Million Infizierte. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein.
Sebastien Bozon/AFP/dpa

Mehr als 5300 Menschen starben nach Angaben der US-Universität bislang in den Vereinigten Staaten an dem Virus. In Italien waren es rund 14'000, in Spanien mehr als 10'000 und in China rund 3300.

20.42 Uhr: Militär übernimmt Leitung von Klinik in Rumänien

In Rumänien hat die Armee die Kontrolle über das Kreiskrankenhaus in der von der Coronavirus-Krise besonders betroffenen nordöstlichen Stadt Suceava übernommen. Das ordnete Staatspräsident Klaus Iohannis an, nachdem binnen weniger Tage nacheinander zwei Klinikleiter ihr Amt abgegeben hatten. Vier Militärärzte leiten nun seit Donnerstag das Krankenhaus.

Suceava mit rund 92'000 Einwohnern sowie acht Nachbardörfern war am Dienstag zum Sperrgebiet erklärt worden, weil dort mehr als ein Viertel der Patienten leben, die landesweit mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert sind. Am Donnerstag waren 701 der landesweit 2736 Corona-Infizierten in Suceava gemeldet.

Zu Missständen, die möglicherweise zur hohen Infektionsrate im Krankenhaus geführt haben könnten, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Dort hatten sich auch die Infektionen beim Krankenhauspersonal gehäuft. Von landesweit 357 nachweislich infizierten Ärzten und Pflegern sind 200 in Suceava tätig. Ein Direktor der Klinik wurde deswegen vor wenigen Tagen entlassen. Seine Nachfolgerin trat wegen Überlastung zurück.

Die Zahl der Corona-Todesopfer stieg in Rumänien zuletzt binnen 24 Stunden um 13 Fälle, auf 107.

20.28 Uhr: Mindestens 880 Corona-Tote in französischen Altersheimen

Mehr als 880 Menschen sind seit Beginn der Coronavirus-Pandemie in Frankreich in sozialen Einrichtungen wie Altersheimen an der Covid-19-Krankheit gestorben.

Diese Zahl sei jedoch nur vorläufig, da noch nicht alle Institutionen genaue Zahlen hätten vorlegen können, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon. Es ist das erste Mal, dass die französischen Behörden die Zahl der ausserhalb von Krankenhäusern gestorbenen Covid-19-Patientinnen und-Patienten angeben.

Hinzu kommen mehr als 4500 Menschen, die in Krankenhäusern gestorben sind. Das sind 471 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden — diese Zahl ist im Vergleich zum Vortag etwas rückläufig. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen liegt in Frankreich bei mehr als 59'000. Fast 6400 Menschen werden auf der Intensivstation behandelt.

20.19 Uhr: London will Zahl der Coronavirus-Tests auf 100'000 pro Tag erhöhen

Die britische Regierung will bis Ende des Monats ihre Kapazitäten für Coronavirus-Tests auf 100'000 am Tag erhöhen. Das sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock bei einer Pressekonferenz in London.

Die Zahl beziehe sich auf alle Arten von Tests, so Hancock. Die Ankündigung traf bei Journalisten jedoch auf Skepsis, weil die Bemühungen, mehr Tests durchzuführen, bisher nur schleppend anliefen.



Bislang liegt Grossbritannien mit der Zahl der Tests weit hinter anderen Ländern. Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg im Vereinigten Königreich am Donnerstag um 569 auf 2921 an. Knapp 34'000 Menschen waren nachweislich mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein.

20.09 Uhr: Über 4000 Menschen haben sich zum #VersusVirus Hackathon angemeldet

Über 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich zum sogenannten #VersusVirus Hackathon in der Schweiz angemeldet. Die Teilnehmenden wollen über das kommende Wochenende neue Ideen und Lösungen im Umgang mit und gegen das Coronavirus entwickeln.

Bis zum Anmeldeschluss am Donnerstagabend um 19 Uhr seien 3640 Anmeldungen von Hackern eingegangen sowie 500 weitere von teilnehmenden Mentoren, sagte der Sprecher der Organisatoren, Viktor Vogt, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

#VersusVirus ist ein schweizweiter virtueller Hackathon, der unter dem Patronat des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI) und des Eidgenössischen Departementes für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) steht. Er will die kollektive Intelligenz von Forschenden, Experten, Technologiespezialisierten sowie Bürgerinnen und Bürgern nutzen, um frische Ideen und Lösungen für den Umgang mit und gegen das Coronavirus zu entwickeln.

Während 48 Stunden sollen Menschen aus der ganzen Schweiz mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenarbeite, um Lösungen für die Herausforderungen zu finden, denen sich die Menschen heute und in Zukunft gegenüberstehen. Genannt werden etwa der Schutz von Risikogruppen, die Prävention der Verbreitung, Daten gegen Fake News, wirtschaftliche Auswirkungen, Quarantäne und psychische Gesundheit und anderes.

Zu den Organisatoren gehören unter anderem Impact Hub Switzerland, Panter AG, Powercoders, Opendata.ch, die Gebert Rüf Stiftung, digitalswitzerland, Staatslabor, Swisscom, GEN Switzerland, ETH-Unternehmerclub, foraus und andere.

19.56 Uhr: Epidemiologe Althaus: Können von asiatischen Ländern lernen

Der Epidemiologe Christian Althaus hält trotz optimistisch stimmender Entwicklungen eine Lockerung der Massnahmen bald nach dem 19. April für schwierig. Die hinge hauptsächlich von «weiteren Massnahmen zur Infektionskontrolle» ab, wie der Forscher dem «Tages-Anzeiger» sagte.

Demnach brauche es dafür viele Tests, «Contact Tracing» sowie «Möglichkeiten zur Isolation von infizierten Personen und zur Selbstisolation oder Quarantäne von engen Kontakten von infizierten Personen.»



Althaus weist zwar auch darauf hin, dass eine Maskenpflicht umstritten ist, dennoch könne man hier von den Asiaten lernen, wo das Tragen von Masken möglicherweise zu einem Rückgang der Infektionsrate geführt haben könnte. 

19.39 Uhr: Nato will Hilfen gegen Coronavirus-Pandemie besser koordinieren

Die Nato will im Kampf gegen das Coronavirus künftig stärker zusammenarbeiten. Das Militärbündnis sei für Krisen geschaffen worden und könne in der aktuellen Corona-Krise helfen, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einer Videokonferenz der Nato-Aussenminister.

Die 30 Bündnispartner hätten beschlossen, dass Oberbefehlshaber Tod D. Wolters die militärische Unterstützung in der Corona-Krise fortan koordinieren, ausbauen und beschleunigen soll. Er solle etwa Kapazitäten im Lufttransport ausmachen und sicherstellen, dass medizinische Ausrüstung geliefert werden könne, sagte Stoltenberg. Zudem solle der Amerikaner Hilfsanfragen und -angebote der Nato-Alliierten zuordnen. In Zusammenarbeit mit Eurocontrol solle Wolters schnellere Verfahren für militärische Hilfsflüge einführen. Normalerweise ist der Oberbefehlshaber vor allem für die Planung und Ausführung von Bündniseinsätzen verantwortlich.

Für Mitte April ist zudem ein Sondertreffen der Verteidigungsminister geplant, wie Stoltenberg sagte. Ob es wieder eine Videoschalte sein wird, war zunächst nicht klar.

19.26 Uhr: WHO: Auch Kinder können sich mit dem Coronavirus infizieren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bekräftigt, dass sich auch Kinder mit dem Coronavirus infizieren und schwer an der von ihm ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkranken können. «Die Annahme, dass Covid-19 nur ältere Menschen betrifft, ist faktisch falsch», sagte der Regionaldirektor Europa der WHO, Hans Kluge, am Donnerstag in Kopenhagen.

Alter sei bei einer Corona-Infektion nicht das einzige Risiko, das zu einem schweren Krankheitsverlauf führen könne, betonte Kluge. Weltweit habe es mehrere Fälle von jungen Coronavirus-Infizierten gegeben, deren Erkrankung einen schweren Verlauf genommen hätten. Einige von ihnen seien sogar an den Folgen ihrer Infektion gestorben.

Kluge betonte, dass das Risiko eines schweren Infektionsverlaufs bei «Menschen, die gesund altern» geringer sei. «Es gibt Berichte über Menschen von mehr als hundert Jahren, die wegen Covid-19 ins Krankenhaus gebracht wurden und seither komplett genesen sind.»

19.13 Uhr: Einheimische war Ischgls Corona-Quelle — nicht Schweizerin

Der «erste gesicherte Corona-Fall» in Tirol betrifft eine einheimische Kellnerin — und nicht eine Schweizerin, wie zuvor gemeldet. Das sagte Ingrid Kiefer, Leiterin der Krisenkommunikation der österreichischen Gesundheitsagentur Ages der Nachrichtenagentur APA.

Das kam bei der epidemiologischen Abklärung heraus. Bestätigt wurde die Infektion erst im März. Zuvor war irrtümlich angegeben worden, dass eine Kellnerin aus der Schweiz bereits am 5. Februar die sogenannte Patientin Null gewesen sei.

In diesem Fall habe es einen Übertragungsfehler der lokalen Bezirksbehörden gegeben. Hier hätte sich der Eingeber der Daten ins Epidemiologische Meldesystem (EMS) im Monat geirrt, hiess es.

Eine Après-Ski-Bar in Ischgl – der «erste gesicherte Corona-Fall» in Tirol betrifft eine einheimische Kellnerin – und nicht eine Schweizerin, wie zuvor gemeldet.
Eine Après-Ski-Bar in Ischgl – der «erste gesicherte Corona-Fall» in Tirol betrifft eine einheimische Kellnerin – und nicht eine Schweizerin, wie zuvor gemeldet.
Bild: Keystone/APA/APA/JAKOB GRUBER

18.56 Uhr: US-Demokraten verschieben Nominierungs-parteitag

Wegen der Coronavirus-Pandemie verschieben die US-Demokraten ihren für Juli geplanten Parteitag zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten. Der Parteitag in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin soll nun in der Woche vom 17. August stattfinden.

Dies teilte die Oppositionspartei am Donnerstag mit. Bei der Konferenz soll der Herausforderer von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November gekürt werden

Ursprünglich sollte der Parteitag, zu dem tausende Delegierte anreisen, vom 13. bis 16. Juli ausgetragen werden. Parteitagsorganisator Joe Solmonese erklärte nun aber, angesichts des derzeitigen «Klimas der Unsicherheit» sei es das Beste, sich mehr Zeit zu verschaffen, um die Lage zu beobachten und einen «sicheren und erfolgreichen» Parteitag zu ermöglichen. Noch seien Ausmass und Folgen der Pandemie schwer abzuschätzen.

Das Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten ist inzwischen zu einem Duell zwischen Ex-Vizepräsident Joe Biden und dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders geworden. Biden ist zwar klarer Favorit; Wahlkampf und Vorwahlen sind wegen der Coronavirus-Pandemie aber faktisch zum Erliegen gekommen. Mehrere Bundesstaaten haben ihre Vorwahlen verschoben oder stellen auf Briefwahlen um, was mehr Zeit in Anspruch nimmt.

18.44 Uhr: 760 Tote an einem Tag in Italien — Experten sehen Hoffnungsschimmer

In Italien ist am Donnerstag erneut die Zahl der Coronavirus-Todesopfer gestiegen. Jene der Neuinfizierten blieb stabil, was Experten optimistisch stimmt. Die Zahl der Coronavirus-Toten innerhalb von 24 Stunden kletterte um 760 auf insgesamt 13'915 Opfer, teilte der Zivilschutz mit.

Die Zahl der Infizierten in Italien stieg von 80'572 auf 83'049. Die Zahl der Patienten auf der Intensivstation lag bei 4053 Personen. 50'456 positiv getestete Patienten befanden sich in Heimisolierung (61 Prozent aller Infizierten). 18'278 Personen sind inzwischen genesen.

Die am stärksten betroffene Region Lombardei rechnet mit einem Rückgang der Epidemiekurve bis Ende dieser Woche. «Die Zahlen entsprechen unseren Erwartungen. Heute ist ein weiterer positiver Tag, weil die Infektionen nicht zunehmen», sagte der lombardische Präsident Attilio Fontana bei seiner täglichen Pressekonferenz in Mailand.

18.36 Uhr: Gouverneur Cuomo: Corona-Krise in New York ist Vorgeschmack für USA

Der derzeit besonders heftig getroffene US-Bundesstaat New York liefert nach Einschätzung von Gouverneur Andrew Cuomo einen Vorgeschmack darauf, wie sich die Corona-Krise in den gesamten Vereinigten Staaten abspielen wird. «In mancherlei Hinsicht haben wir hier die erste grosse Begegnung mit dem Virus», sagte Cuomo bei seiner täglichen live im Fernsehen und Internet übertragenen Pressekonferenz. «Schaut uns heute an, seht euch morgen.»

New York sei mit seinen rund 19 Millionen Einwohnern ein «Mikrokosmos der USA», mit der gleichnamigen Millionenmetropole, aber auch «Landkreisen, wo es mehr Kühe als Menschen gibt». Sich auf dem Land geschützt zu fühlen, sei eine «falsche Sicherheit».



Insgesamt hätten sich bislang mehr als 92'000 Menschen im Bundesstaat mit dem Erreger Covid-19 angesteckt, rund 52'000 davon in der Millionenmetropole New York. 13'000 Patienten liegen im Bundesstaat deswegen im Krankenhaus. 2373 Menschen starben nach einer Infektion, das sind mehr als 300 neue Todesfälle seit Mittwoch.

Modellen zufolge könnte es allein im Bundesstaat New York 16'000 Tote geben, sagte Cuomo. Das Weisse Haus hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass es nach einer Prognose zwischen 100'000 und 240'000 Tote in den USA durch das Coronavirus geben könnte — trotz Massnahmen zur Eindämmung.

18.27 Uhr: Hälfte der Weltbevölkerung unterliegt Ausgangsbeschränkungen

Mehr als 3,9 Milliarden Menschen weltweit und damit die Hälfte der Weltbevölkerung sollen derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie zuhause bleiben. Diese Zahl ergibt sich aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP, die auf offiziellen Angaben beruht.

In mehr als 90 Ländern der Erde sind demnach Ausgangssperren oder andere Massnahmen in Kraft, die den Kontakt zwischen Menschen reduzieren sollen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

18.15 Uhr: Lombardische Patienten mit Blut von Genesenen behandelt

Einige Coronavirus-Patienten sind in der Poliklinik der lombardischen Stadt Pavia mit dem Blut von Personen behandelt worden, die vom Covid-19 geheilt sind und daher Antikörper entwickelt haben. Das Ergebnis der Behandlung wurde von den Experten als positiv bewertet, offizielle Angaben zum Test wurden jedoch doch nicht veröffentlicht.



Die ersten beiden Blutspender waren zwei Ärzte. Dabei handelt es sich um ein Ehepaar, das sich in Pavia infiziert hatte, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Die Poliklinik von Pavia richtete einen Appell an die vom Coronavirus genesehen Patienten und rief sie zu Blutspenden auf.

Eine Delegation chinesischer Ärzte aus Wuhan, die vor zwei Wochen die Poliklinik in Pavia besucht hatte, hatte sich positiv zur Plasmatherapie geäussert. Sie wurde bereits auf über tausend Patienten mit exzellenten Resultaten getestet.

18.05 Uhr: Saudi-Arabien und Russland wollen laut Trump Ölproduktion drosseln

Russland und Saudi-Arabien haben sich nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump auf eine Absenkung der Ölproduktion geeinigt. Darauf hätten sich der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman und Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Gespräch verständigt, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter.

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies diese Darstellung jedoch umgehend zurück. Bisher sei kein Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen geplant, sagte Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax.

Trump schrieb, er habe mit seinem Freund, dem saudischen Kronprinzen gesprochen. Demnach solle die Ölproduktion um 10 oder sogar möglicherweise 15 Millionen Barrel gesenkt werden. Das werde für die Öl- und Gasindustrie «grossartig» sein, erklärte Trump. Er gab jedoch keinen Zeitraum dafür an.

Der Ölpreis war zuletzt wegen eines Preiskriegs zwischen Russland und Saudi-Arabien sowie wegen der niedrigeren Nachfrage wegen der Coronavirus-Pandemie drastisch gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni etwa kostete am Donnerstagmorgen nur knapp 27 US-Dollar. Bei solch niedrigen Preisen können viele Produzenten in den USA nicht mehr gewinnbringend produzieren. Die USA haben sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltgrössten Ölproduzenten entwickelt.

17.23 Uhr: Gorbatschow fordert in Corona-Krise Umdenken der Weltpolitik

Angesichts der Corona-Pandemie hat der russische Friedensnobelpreisträger und Ex-Sowjetpräsident Michail Gorbatschow die Weltgemeinschaft zu einem Umdenken in der internationalen Zusammenarbeit aufgerufen. «Krieg und Wettrüsten können die aktuellen globalen Probleme nicht lösen», sagte der 89-Jährige der Agentur Interfax am Donnerstag.

«Wir brauchen jetzt eine Umverteilung des Budgets. Das Geld soll nicht für Kriegsziele, sondern für die Sicherheit der Menschen verwendet werden.» Das Wichtigste sei nun, die Wasser- und Lebensmittelversorgung aller Menschen sicherzustellen. International müsse der Gesundheit der Bevölkerung bedingungslose Priorität eingeräumt werden.

16:46 Uhr: Sommersession für Abschluss dringender Geschäfte vorgesehen

Am kommenden Montag werden die Büros der eidgenössischen Räte auch entscheiden, wie die Parlamentsarbeit nach der ausserordentlichen Session im Mai weitergeht. Die Sommersession ist für den Abschluss dringender Geschäfte vorgesehen.

Soweit es die epidemiologische Situation zulassen, soll das Parlament im Juni «vor allem die prioritären Geschäfte behandeln», heisst es im Schreiben der Ratsbüros vom Donnerstag. Das seien unter anderem die Geschäfte, die in der abgebrochenen Frühjahrssession nicht mehr behandelt oder zu Ende beraten werden konnten, und andere Geschäfte, die zwingend behandelt werden müssten.

Im Moment ist geplant, dass die Büros die Programme der Sommersession 2020 an ihrer ordentlichen Sitzung vom 8. Mai 2020 verabschieden.

16:27 Uhr: Kanton Zürich: Alle stationären Patienten werden getestet

Ab sofort sollen im Kanton Zürich alle Patientinnen und Patienten, die neu ins Spital kommen, auf das Coronavirus getestet werden. Auch wenn sie keine entsprechenden Symptome haben. Bund und Kantone begrüssen diesen Schritt.

Bisher ordnete die Zürcher Gesundheitsdirektion an, nur Personen mit Symptomen zu testen. Nun empfiehlt sie den Spitälern im Kanton, die Tests auf alle eintretenden stationären Patienten auszuweiten. Dies gilt für alle Zürcher Akutspitäler, Rehakliniken und Psychiatrien, wie die Gesundheitsdirektion am Donnerstag mitteilte.

Mit den neuen Testempfehlungen sollen die Patientinnen und Patienten aber auch die Mitarbeitenden in den Spitälern besser geschützt werden. Ausserdem können dadurch mehr Erkenntnisse über die Verbreitung des Virus gewonnen werden. Grund für die neue Empfehlung sind auch die aktuell vorhandenen erhöhten Testkapazitäten.

16.16 Uhr: Dutzende Tote in Stockholmer Altenheimen?

In einer Reihe von Altersheimen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm hat sich das Coronavirus SARS-CoV-2 einem Medienbericht zufolge in beunruhigendem Masse ausgebreitet. Ein Pflegedienst sagte am Donnerstag dem Fernsehsender SVT, dass es in den von ihm betreuten Heimen in der Region Stockholm mittlerweile 250 Ältere mit einer Corona-Infektion gebe, darunter viele mit Vorerkrankungen. Davon seien bisher 50 gestorben, sagte der Leiter des Dienstes Familjeläkarna, Stefan Amér.

Familjeläkarna ist laut SVT für die ärztliche Pflege in etwas weniger als der Hälfte der Altenheime in der Region zuständig. Wie viele Menschen in den Stockholmer Altersheimen insgesamt an Covid-19 erkrankt sind, ist bislang unklar.

15.59 Uhr: Studie bestätigt: Geruchs- und Geschmacksverlust häufig Symptome

Geruchs- und Geschmacksverlust sind einer neuen Studie zufolge sehr oft Symptome für die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19. Wissenschaftler aus Belgien untersuchten für die Studie 417 infizierte Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf. Von ihnen berichteten 86 Prozent von einer Beeinträchtigung des Geruchssinns, der Grossteil von ihnen roch sogar überhaupt nichts mehr. Über Probleme mit dem Geschmackssinn klagten 88 Prozent.

Der teilweise oder volle Verlust des Geschmackssinns bei Patienten ohne Hals-Nasen-Ohren-Vorerkrankungen müsse als «spezifisches Merkmal» für eine Corona-Infektion angesehen werden, schreiben die Studienkoordinatoren Jérôme Lechien und Sven Saussez. Als Vorsichtsmassnahme sollten solche Patienten «als potenziell mit Covid-19 infiziert und deshalb für mindestens sieben Tage isoliert werden». Dies gelte auch für den Fall, dass diese kein anderes charakteristisches Symptom aufwiesen.

Auffallend bei der Untersuchung: Frauen waren deutlich öfter von Problemen mit dem Geruchssinn betroffen als Männer. Insgesamt hatten 44 Prozent der Patienten nach zwei Wochen ihren vollen Geruchssinn wieder. Es könne allerdings auch bis zu ein Jahr dauern, sagten die Forscher der Universität Mons voraus.

15.40 Uhr: Letzte Journalistenfrage

Noch immer seien wohl «mehrere tausend» Schweizer im Ausland gestrandet, erklärt Hans-Peter Lenz vom Eidgenössischen Aussendepartement (EDA) auf eine Anfrage. Eine genauere Angabe könne man nicht liefern, da man nicht wisse, wie viele Personen mittlerweile auf eigene Faust heimgereist seien. 

Damit ist die heutige Pressekonferenz der Bundesbehörden beendet.

15.30 Uhr: 1,2 Millionen Kurzarbeits-Gesuche

Bislang seien Gesuche um Kurzarbeit für rund 1,2 Millionen Arbeitnehmer eingegangen, sagt Seco-Direktor Eric Scheidegger. Wie viele davon bewilligt würden und wie viele nicht, sei noch nicht abschätzbar. Die Arbeitslosenzahlen seien seit Beginn der Coronakrise um 26'000 Personen angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,7 Prozent.  

15.20 Uhr: Maskenproduktion im Inland

Wie steht es um die Produktion von Atemschutzmasken im Inland? Der Bund und der Kanton Zürich hätten je eine Maschine gekauft, sagt Koch. Eine Maschine könne rund 50'000 Masken pro Tag produzieren. In den Lagern lägen zwischen 14 und 17 Millionen Schutzmasken. 

15.15 Uhr: Baut die Polizei nun Überstunden ab?

Kann die Polizei nun Überstunden abbauen, wenn gewisse Einsatzgebiete nun mehr oder weniger wegfielen? Tendenziell liesse sich das nicht beantworten, sagt Blättler. «Es gibt eben auch die neuen einzelnen Handlungsfelder.»



15.10 Uhr: Mehr häusliche Gewalt?

Steigen wegen der Ausnahmesituation auch die Fälle von häuslicher Gewalt? Blättler antwortet, es finde ein Austausch unter den Polizeien statt, aber es gebe noch keine aussagekräftigen Zahlen. Doch man beobachte das Thema sehr genau. Susanne Kuster vom Bundesamt für Justiz ergänzt, dass die Anlaufstellen wie etwa die Opferhilfe weiterhin erreichbar seien. 

15.05 Uhr: Dividende trotz Kurzarbeit?

Ist es rechtens, wenn Unternehmen Kurzarbeit beantragen und trotzdem eine Dividende auszahlen? Das sei eine moralische Frage, aber rechtlich kein Problem, erklärt Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik (Seco). 

14.58 Uhr: Polizei am Limit?

Wenn die Polizei ihre Präsent nun ausweiten wolle, hat sie überhaupt die Mittel dazu? «Die Polizei in allen Korps ist einsatzfähig», erwidert Blättler. Es habe weniger Leute auf den Strassen, das führe zu weniger Unfällen und Polizeiinterventionen. Durch diese Entlastung könne die Polizei ihre Aufgaben zumindest über die kommenden Festtage bestimmt wahrnehmen.

14.50 Uhr: Was ist mit Wucher in Onlineshops?

Unternehme die Polizei auch etwas gegen Onlinehändler, die jetzt zu überrissenen Preisen Desinfektionsmittel und ähnliche Produkte anbieten? Ja, die Polizei gehe vermehrt in solchen Fällen vor. Dabei gehe es um den Straftatbestand des Wuchers, sagt Blättler. 

14.45 Uhr: Wann kommt die App?

Wann werde die neue Bluetooth-App Pepp-PT erhältlich sein? Egger antwortet: Je früher, desto besser. Er könne sich vorstellen, dass gut ein Drittel der Bevölkerung bei diesem Tracking mitmachen würde, und das hätte «einen guten, einen signifikanten Effekt».



14.40 Uhr: Werden sich die Leute an die Regeln halten?

Was erwarten Sie für das Wochenende, Herr Koch? Das schöne Wetter werde natürlich dazu führen, dass die Leute nach draussen gehen – und gegen einen Spaziergang um den Block spreche auch nichts, «gerade ältere Leute sollen sich bewegen». Wenn sich aber zeigen sollte, dass Promenaden oder andere Areale zu stark besucht würden, dann müsse man diese sperren. 

Ob der Bund weitergehende Massnahmen wie ein Ausgangverbot ergreifen könnte, mag Koch noch nicht sagen. «Wir warten einmal dieses Wochenende ab.» Man könnte aber noch vor Ostern weitere Schritte erlassen. 

14.35 Uhr: Wie kann die Polizei Reisen verhindern?

Hat die Polizei auch die Möglichkeit, die Menschen daran zu hindern, zu reisen? Dafür wäre ein politischer Entscheid nötig, sagt Stefan Blättler von Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten. So hätten einzelne Städte und Gemeinden bereits bestimmte Areale zur Sperrzone erklärt, die Stadt Zürich etwa das Seeufer. 

Er hoffe auf den gesunden Menschenverstand. Was die Leute im Süden wollten, sei ihm schleierhaft – die Campingplätze etwa seien schliesslich geschlossen. 

14.30 Uhr: Gibt es noch Notfall- und Beatmungsplätze?

Im Moment würden in der Schweiz 378 Patienten wegen Covid-19 künstlich beatmet, erklärt Koch. Was die Zahl der verfügbaren Plätze angeht, sei damit alles «im grünen Bereich». 

14.28 Uhr: Fragerunde ist eröffnet

Jetzt können Journalisten ihre Fragen stellen. Als erstes geht es um eine neue App, mit der Kontaktpersonen eines Infizierten besser identifiziert weden können. Technisch sei man damit sehr weit fortgeschritten, sagt Egger von der Wissenschaftler-Taskforce, doch gebe es noch Fragen etwa zum Datenschutz zu klären. Technologisch würde die App mittels Bluetooth-Funktion ermitteln, welche Handy-Nutzer sich wann nahegekommen sind. Es handelt sich um ein europäisches Projekt. 



14.23 Uhr: Nicht ins Tessin reisen

Blättler richtet sich an die Jugend, die sich mit den älteren Generationen solidarisch zeigen solle – aber auch an die Seniorinnen und Senioren. Es liege nun an uns allen, auf einige Freiheiten zu verzichten. Die Polizei werde ihre Präsenz auch in den kommenden Tagen verstärken, «um den Schutz der Bevölkerung zu gewähren». 

Sein Appell zum Schluss: «Bitte verzichten Sie auf unnötige Reisen!» Vor dem Osterwochenende meint er damit: Es sei nun nicht an der Zeit, die Schönheit und das besondere Flair des Tessin zu geniessen. Dasselbe gelte natürlich für Ferienregionen in anderen Kantonen. Unfälle würden nur das Gesundheitssystem belasten und eventuell fehlten Plätze für jene, die sie sie wirklich nötig benötigen würden. 

14.20 Uhr: Regeln einhalten ist «lebensnotwendig»

Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten, hat das Wort. «Alle Polizeikorps sind gefordert», hält er fest. Es sei jedoch eine grosse Einsatzbereitschaft bei den Polizeien spürbar. «Am Wichtigsten ist die polizeiliche Präsenz auf der Strasse», so Blättler. Der grösste Teil der Bevölkerung habe Verständnis für die Einschränkungen im Alltag.

Blättler erinnert daran, dass die Einhaltung der Verhaltensregeln «lebensnotwendig» sei. Es gehe nicht darum, Bussen zu verteilen, sondern darum, den Leuten den Ernst der Lage verständlich zu machen. «Mir ist bewusst, dass das schöne Wetter nun dazu verleitet, nach draussen zu gehen – aber trotzdem.»

14.10 Uhr: Rechtsstaat ist intakt

Jetzt spricht Susanne Kuster, Stellvertretende Direktorin Bundesamt für Justiz, zur Frage, wie die Aufrechterhaltung des Justizsystems aufrechterhalten werden kann. Sie lobt, dass viele Gerichte und Anwälte auf Homeoffice umgestellt habe, aber natürlich seien noch viele Fragen offen. Im Grundsatz könne die Justiz ihren Kernaufgaben aber in allen Landesteilen nachkommen. 

Kuster kommt nun auf die Folgen im wirtschaftlichen Bereich zu sprechen. Der gesprochene Rechtsstillstand im Betreibungswesen sei eine Verschnaufpause, könne jedoch keine längerfristige Lösung sein, erklärt Kuster. Weitere Massnahmen auf rechtlicher Ebene seien bereits in Prüfung. So sollen von Konkurs bedrohte Unternehmen bis zu sechs Monate Schonfrist geniessen. 

14.05 Uhr: Wissenschaftler sind besorgt

Nun hat Matthias Egger, Präsident der nationalen Covid-19 Taskforce von Wissenschaftlern, das Wort. «Viele Wissenschaftler sind sehr besorgt über die Epidemie», erklärt er. Die Taskforce bestehe aus neun Expertengruppen und einem Beratungsgremium, die Egger nun im Detail vorstellt. Unter anderem geht es darum, Kontaktpersonen von Infizierten ausfindig zu machen, und den Austausch unter den Experten zu fördern. Die Taskforce solle das BAG unterstützen und nicht dessen Aufgaben übernehmen, stellt er fest. 

14.02 Uhr: Es geht los

Die Pressekonferenz ist eröffnet. Zuerst spricht Daniel Koch vom BAG. Die Zahl der Infizierten hätten innerhalb der letzten 24 Stunden wiederum um über 1'000 Fälle auf 18'267 zugenommen, die Zahl der Todesfälle sei auf  432 gestiegen.

Der Höhepunkt der Epidemie sei damit wohl noch nicht erreicht, sagt Koch. Für eine Lockerung der Massnahmen sei es noch zu früh, man solle sich daher unbedingt weiter daran halten. Vor allem die vulnerablen Bevölkerungsgruppen nimmt Koch ins Gebet. 

13.50 Uhr: Nächster Lagebericht des Bundes

In wenigen Minuten werden wieder  die Bundesbehörden den neuesten Lagebericht zur Coronavirus-Pandemie vorlegen. Unter anderem wird Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), Matthias Egger, Präsident der nationalen Wissenschaflter-Taskforce Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten und Hans-Peter Lenz vom Krisenzentrum des Aussendepartements EDA Rede und Antwort stehen. 

13.25 Uhr: Schweizerin soll Virus nach Ischgl gebracht haben

Vom österreichischen Ski-Ort Ischgl soll sich das Coronavirus in weite Teile Europas verbreitet haben. Wie der ORF jetzt berichtet, trat der erste Fall in dem Nobelort bereits am 5. Februar auf – und es soll eine Schweizerin gewesen sein, die die Infektion nach Ischgl gebracht hat. Das zumindest behauptet Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).

Bislang galt ein 36-Jähriger Barkeeper als Verbreiter des Virus. Der Angestellte des Apres-Ski-Lokal «Kitzloch» war am 7. März positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Mann sei aber nicht, wie bislang angenommen, der «Spreader» des Virus, so Allerberger, sondern die Schweizer Kellnerin. Details zur Person nannte er nicht. Die Frau soll erst Wochen nach ihrem Besuch in Ischgl positiv auf das Virus getestet worden sein.

13.13 Uhr: Johnson in der Kritik: Kaum Corona-Tests für Klinikpersonal

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät wegen Mängeln bei der Bekämpfung des Corona-Ausbruchs zunehmend unter Druck. Kritiker werfen der britischen Regierung unter anderem vor, dass viel zu wenig Corona-Tests vorgenommen werden und nach wie vor Tausende Beatmungsgeräte für die Covid-19-Lungenkranken fehlen.

Klinikärzte haben inzwischen auch Anweisungen erhalten, angesichts der knappen Ressourcen künftig zu entscheiden, bei welchen Patienten sich der Einsatz eines Beatmungsgerätes lohnt - und wer nicht beatmet werden kann. Der Chef der Ethik-Kommission der Ärzteorganisation British Medical Association (BMA), John Chisholm, sagte: «Niemand will solche Entscheidungen machen, aber wenn die Ressourcen erdrückend sind, müssen diese Entscheidungen getroffen werden.»

Medienberichten zufolge sind von 550'000 Angestellten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) gerade einmal 2'000 auf den Corona-Erreger getestet worden.

12.50 Uhr: Kanton Jura setzt Pferdebrigade ein

Die jurassische Kantonspolizei kontrolliert mit einer Reiterbrigade, ob die Bevölkerung die Schutzmassnahmen des Bundes gegen Covid-19 einhält. Zwei Polizistinnen in Uniform werden hoch zu Ross durch die potenziell belebtesten Ausflugsorte des Kantons reiten.

Die Polizistinnen würden besonders darauf achten, dass es nicht zu Ansammlungen von mehr als fünf Personen kommen werde, teilte der Kanton Jura am Donnerstag mit. Angesichts des bevorstehenden sonnigen Wetters erinnert die jurassische Behörde daran, dass die Bevölkerung die vom Bund erlassene Abstandsregelung im Kampf gegen Covid-19 einhalten solle.

12.46 Uhr: Mehr als eine halbe Million Infizierte in Europa

In Europa sind mittlerweile bereits mehr als eine halbe Million Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert worden. Diese Angaben beruhen auf einer Berechnung der Nachrichtenagentur AFP.

Wie die AFP am Donnerstag auf Grundlage von Behördenangaben berechnete, steckten sich auf dem Kontinent 508'271 Menschen nachgewiesenermassen an, 34'571 der Infizierten starben.

Europa ist der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Mit jeweils mehr als 100'000 Fällen ist die Lage in Italien und Spanien besonders ernst. In Italien starben bereits 13'155 Infizierte – so viele wie in keinem anderem Land der Welt.

12.41 Uhr: Letzte Phase der Ausdünnung im ÖV

Am Donnerstag ist auf den Schweizer Schienen der letzte Schritt der Fahrplanausdünnung wegen der Corona-Krise umgesetzt worden. Die Nachfrage im öffentlichen Verkehr ist gemäss SBB um 80 bis 90 Prozent zurück gegangen.

Seit Donnerstag fällt der Intercity, der zwischen Genf-Flughafen und St. Gallen verkehrt, zwischen Genf-Flughafen und Freiburg aus, wie die SBB mitteilten. Auch der Interregio zwischen Zürich und Luzern sowie der Regioexpress zwischen Olten und Wettingen fallen aus, letzterer bereits seit Dienstag.

Die Umsetzung dieses letzten Schrittes sei bislang gut angelaufen, hiess es am Donnerstagmittag bei den SBB. Die Transportunternehmen empfehlen den Reisenden weiterhin, vor jeder Fahrt den Online-Fahrplan zu prüfen. Dieser werde laufend angepasst.

12.20 Uhr: Laufendes Schuljahr gilt als vollwertig

In allen Kantonen gilt das Schuljahr 2019/2020 als vollwertiges Schuljahr. Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) hat festgelegt, dass dies unabhängig vom derzeit laufenden Fernunterricht oder von allfälligen weiteren Beschlüssen durch den Bundesrat gelten soll.

Die Schulzeit werde daher nicht verlängert und die kantonal festgelegten Schulkalender bleiben gültig, wie die EDK am Donnerstag mitteilte. Die Ferien werden zudem nicht für den Unterricht genutzt. Für alle Klassen werden zudem Zeugnisse ausgestellt. Diese sollen mit dem Vermerk «kein Präsenzunterricht während der Zeit der Coronapandemie» ergänzt werden.

12.17 Uhr: Immer mehr Tote in Spanien

Spanien hat am Donnerstag einen neue Rekordzahl an Todesopfern durch das Coronavirus verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien 950 Menschen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittag mit. Zuvor hatte das Land fünf Tage hintereinander mehr als 800 Tote zu beklagen, jedoch gab es noch nie mehr als 900 Opfer. Damit sind in Spanien insgesamt bereits rund 10'000 Menschen an Covid-19 gestorben. Gleichzeitig kletterte aber auch die Zahl der geheilten Patienten auf eine Höchstmarke: Seit Mittwoch wurden fast 4'100 Menschen als gesund entlassen.

11.53 Uhr: Kanton Bern eröffnet Drive-in-Testzentrum

Am Donnerstagmittag eröffnet der Kanton Bern das Corona-Drive-in-Testzentrum auf dem Berner BEA-Expo-Gelände. Es ist nach Angaben des Kantons das erste Zentrum dieser Art in der Schweiz und funktioniert mit Online-Anmeldung. Das Zentrum ist auch für Personen ausserhalb der Risikogruppen offen. Personen mit Verdacht auf das Coronavirus können sich im eigenen Fahrzeug schnell testen lassen, wie das Führungsorgan des Kantons Bern am Donnerstag mitteilte.

Mit dem Zentrum verfolgt der Kanton Bern mehrere Ziele, wie der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg am Donnerstag in Bern vor den Medien bekanntgab. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion sollten dank des neuen Zentrums rasch Sicherheit haben zu ihrem Gesundheitszustand, sagte Schnegg. Mögliche Träger des Virus sollten dadurch ihr Umfeld schützen können. Ein weiteres Ziel ist, dass möglichst wenige Leute, die am Arbeitsplatz benötigt werden, zu Hause bleiben müssen.

Am 2. April öffnet im Auftrag des Kantons Bern das erste Corona-Testzentrum, für das keine Zuweisung eines Arztes nötig ist.
Am 2. April öffnet im Auftrag des Kantons Bern das erste Corona-Testzentrum, für das keine Zuweisung eines Arztes nötig ist.
Bild: Keystone

11.36 Uhr: Armeeeinsatz vor Sydney wegen festsitzender Kreuzfahrtschiffe geplant

Australiens Polizei und Armee planen einen Grosseinsatz auf Kreuzfahrtschiffen, die wegen der Coronavirus-Pandemie nahe Sydney festsitzen. Wie der Polizeichef des Bundesstaates New South Wales, Mick Fuller, am Donnerstag mitteilte, sollen Polizisten und Soldaten ab dem Wochenende Ärzte an Bord von acht Schiffen bringen. Die Mediziner sollen die fast 9'000 Besatzungsmitglieder dort auf das neuartige Coronavirus testen.

Die Menschen an Bord der Kreuzfahrtschiffe dürften ihre Isolation nicht einfach verlassen und in Australien an Land gehen, führte Fuller aus. Schliesslich könnten sie infiziert sein. Jeder an Bord der Schiffe, der dringend medizinische Hilfe benötige, werde in eine medizinische Einrichtung an Land gebracht, sicherte Fuller zu. Grundsätzlich sollten die Schiffe mitsamt ihren Besatzungen aber in ihre Heimathäfen zurückkehren. Dies sei ein «pragmatischer Ansatz» zur Beilegung der Krise.

Australischen Medien zufolge liegen derzeit insgesamt 18 im Ausland registrierte Schiffe mit insgesamt bis zu 15'000 Besatzungsmitgliedern in australischen Gewässern. In Australien wurden bislang mehr als 5'000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. 23 Infizierte starben.

11.20 Uhr: Aargau setzt auf Videoüberwachung 

Der Regierungsrat des Kantons Aargau gibt der Polizei per Sonderverordnung neue Mittel an die Hand, um Verbote im Zuge der Coronavirus-Pandemie zu kontrollieren. «Mit den beschränkt zur Verfügung stehenden polizeilichen Kräften ist eine angemessene Kontrolle nicht umzusetzen», heisst es in einer Mitteilung des Regierungsrats.

Deshalb soll die Polizei nun auch auf die Echtzeit-Videoüberwachung im öffentlichen Raum – unter Einschluss der Kameras Dritter –, zugreifen dürfen. Auch werde die Polizei dazu ermächtigt, zusätzliche Überwachungsanlagen zu installieren, ohne eine Bewilligung des Datenschutzbeauftragten einholen zu müssen. Die Anlagen müssten nach dem Auslaufen der Sonderverordnung in sechs Monaten allerdings wieder entfernt werden.

11.15 Uhr: Winterthurer ignorieren Regeln: Polizei zieht Schraube an

Das sonnige Wetter macht es vielen Winterthurerinnen und Winterthurern zunehmend schwer, die Abstands-Regeln einzuhalten. Nun zieht die Stadtpolizei die Schraube an. Viele Menschen hielten sich nicht an die Abstandsregeln und die 5-Personen-Regel, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Deshalb wird sie ihre Kontrolltätigkeit in der ganzen Stadt verstärken. Auch Bussen wird es vermehrt geben.



11.11 Uhr: Fast 900'000 Spanier verlieren ihre Jobs

Seit der Verhängung von Ausgangsbeschränkungen in Spanien haben dort fast 900'000 Menschen ihre Arbeitsplätze verloren. Die Zahl der Arbeitskräfte, die Sozialversicherungsbeiträge abführen, war Ende März um 898'822 gesunken, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag berichtete. Der Beschäftigungsrückgang begann am 12. März, als die Regierung die Ausrufung eines Ausnahmezustands vorbereitete, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verlangsamen.

11.00 Uhr: Minimaler Flugverkehr über dem Atlantik

Am Himmel über dem Nordatlantik wird es im Zuge der Coronavirus-Pandemie und den damit verbundenen Einreiseverboten teils gespenstisch ruhig. Flightradar24.com, ein Onlinedienst zur Echtzeit-Positionsdarstellung von Flugzeugen, vermeldete gestern Nacht einen Zeitpunkt, am dem sich tatsächlich nur ein Passagierflugzeug über dem nördlichen Ozean befand.

10.37 Uhr: Luzerner Kantonalbank erhöht Soforthilfe an KMU

Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat ihre Soforthilfe für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) um weitere 50 Millionen auf neu 100 Millionen Franken erhöht. Der am 17. März bereitgestellte erste Topf von 50 Millionen Franken für Überbrückungskredite sei bereits ausgeschöpft, teilte die LUKB am Donnerstag mit.

10.35 Uhr: Brite hustet Polizisten an – und muss ins Gefängnis

Er hustete absichtlich einen Polizisten an und gab vor, mit dem Coronavirus infiziert zu sein – jetzt muss ein Brite dafür sechs Monate ins Gefängnis. Es soll die erste Haftstrafe in Zusammenhang mit der Pandemie und einem Polizisten in London sein.

Der Polizist hatte auf seiner Patrouille mit dem Fahrrad den 55-Jährigen gestellt, der offensichtlich ein Auto stehlen wollte. Der Verdächtige wehrte sich und rief dem Polizisten laut einer Mitteilung von Scotland Yard zu: «Ich habe Covid und ich werde dir ins Gesicht husten und du wirst es auch bekommen.» Andere herbeieilende Sicherheitskräfte überwältigten daraufhin den 55-Jährigen. 

10.32 Uhr: Givaudan produziert Desinfektionsmittel

Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan erhöht die Produktion von Händedesinfektionsmittel. Der Grossteil soll für den medizinischen Bedarf gespendet werden. Dafür sei eine eigene Produktionslinie am Standort Vernier bei Genf eingerichtet worden, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Weitere Produktionslinien in den USA und Europa sollen in den kommenden Wochen aufgestellt werden.

10.08 Uhr: Neun weitere Tote im Tessin

Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut neun Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 76 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden. Insgesamt wurden damit bis Donnerstagmorgen im Tessin 2'271 Personen positiv auf das Virus getestet, wie es beim Kanton am Donnerstag hiess. 141 Menschen verloren bisher ihr Leben.

9.45 Uhr: Swissport-Chef sieht «extrem kritische Situation»

Die Coronavirus-Pandemie stürzt den Flughafen-Dienstleister Swissport in eine tiefe Krise. Aktuell betrage der weltweite Umsatzeinbruch zwischen 70 und 80 Prozent, erklärte Konzernchef Eric Born in einem Interview mit CNN Money Switzerland.

«Die Situation ist momentan extrem kritisch», sagte Born im am Mittwoch ausgestrahlten Interview. «Aufgrund des weggebrochenen Umsatzes geht es nun darum, die Fixkosten möglichst schnell soweit nach unten zu drücken wie möglich, um den Cash-Burn irgendwie in Grenzen zu halten», betonte er den Ernst der Lage.

9.42 Uhr: Mobility macht Teil der Flotte zu Langzeitmietautos

Die wegen der Coronavirus-Pandemie eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Schweizer Bevölkerung zwingt auch die Carsharing-Anbieterin Mobility zu Anpassungen ihres Angebots. Sie bietet einen Teil ihrer Fahrzeuge nun als Langzeitmietautos an. 

9.17 Uhr: Bayer will Chloroquin auch in Europa produzieren

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer schafft nun auch in Europa Produktionsmöglichkeiten für den Wirkstoff Chloroquin im möglichen Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19. Bayer-Chef Werner Baumann kündigte am Donnerstag im Interview mit dem «Handelsblatt» an, dass Produktionsanlagen auch in Europa für die Fertigung des Medikaments Resochin mit dem Wirkstoff Chloroquin angepasst werden sollen. Bisher wird das Mittel, das Bayer in der Krise kostenlos an Regierungen spenden will, nur an einem Standort in Pakistan hergestellt.

9.15 Uhr: Schulen bleiben wohl länger geschlossen

Schweizer Schulen bereiten sich auf eine mögliche Verlängerung des Lockdowns vor. Dieser war vorerst bis zum 19. April vorgesehen. Doch die Behörden und Schulen lassen vermehrt durchblicken, dass diese Frist bis in den Frühsommer verlängert wird.

In Olten SO plant man nun etwa bis Ende Mai mit Fernunterricht, wie «Blick» berichtet. In einem Elternbrief zu den Rahmenbedingungen des Fernunterrichts erklärte die Stadt demnach, dass man nach den Ferien die Anforderungen erhöhen wolle. «Der Austausch zwischen Schule und Familie wird intensiver und kann durch digitale Medien unterstützt werden», zitiert «Blick» aus dem Brief.

«Wie lange die ausserordentliche Lage noch andauert, ist derzeit noch offen», schreibt auch die Kantonsregierung St. Gallen in einer Mitteilung. Hier habe man die Schulen angewiesen, den Fernunterricht nach den Frühlingsferien «bis Ende April zu planen».

Auch der Kanton Aargau will die Anforderungen an die Schüler künftig erhöhen. Ab dem 20. April soll es auch hier richtigen und am Lehrplan orientierten Fernunterricht geben – dann allerdings keine Benotungen.

8.59 Uhr: Nordkorea nach eigenen Angaben ohne Corona-Fall

Trotz der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus behauptet Nordkorea, bisher von der Pandemie verschont geblieben zu sein. Angesichts der Nähe Nordkoreas zu China, wo das Virus erstmals auftrat, wird die Aussage aus dem abgeschotteten Staat international angezweifelt.

8.35 Uhr: Entlassungen bei KMU nehmen zu

Wegen vieler Schliessungen als Folge der Coronavirus-Pandemie nehmen die Entlassungen bei kleinen und mittleren Unternehmen zu. Über sechs Prozent der befragten KMU haben bereits Mitarbeitern gekündigt, wie aus einer Umfrage des KMU-Beschaffungsportals Gryps hervorgeht, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Zudem würden mehr als acht Prozent der Firmen Entlassungen in der nächsten Zeit planen. Gut 43 Prozent hätten bereits Kurzarbeit eingeführt, hiess es weiter. Über acht Prozent planten diese in nächster Zeit. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hätten einen Einstellungsstopp erlassen.

Auf der Einnahmeseite ist die Lage dramatisch: «30 Prozent der KMU haben im Corona-Monat März mehr als 75 Prozent Umsatzeinbussen erlitten», stellte das Portal fest.

8.25 Uhr: Nach Infektion wahrscheinlich immun

Experten zufolge sind Menschen nach einer überstandenen Infektion mit Sars-CoV-2 wahrscheinlich zunächst immun gegen den Erreger. Stand heute wisse man, dass der Mensch nach der Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus Antikörper bildet, erklärten die Virologin Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und Friedemann Weber, Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Giessen. Es sei davon auszugehen, dass der Immunschutz nach der Infektion ein bis zwei Jahre anhält. Diese Annahme basiere auf der Erfahrung mit anderen humanen Coronaviren.

8.23 Uhr: Flüchtlingslager unter Quarantäne gestellt

Der griechische Coronavirus-Krisenstab hat ein Flüchtlingslager im Norden Athens für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Wie der staatliche Rundfunk (ERT) am Donnerstag weiter berichtete, sei die Entscheidung getroffen worden, weil das Virus bei einer Frau nach der Geburt ihres Kindes in einem Krankenhaus in Athen Anfang der Woche festgestellt worden war. Anschliessend waren 20 weitere Flüchtlinge im Lager von Ritsona positiv auf das Virus getestet worden.

Im Lager von Ritsona – wo nach Schätzungen der Athener Medien rund 3'000 Menschen leben – ist die Lage bei weitem nicht so schlimm wie in den Camps auf den Inseln im Osten der Ägäis. In Griechenland sind bislang 51 Menschen an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

7.46 Uhr: Israelischer Gesundheitsminister infiziert

Der israelische Gesundheitsminister Jakov Litzman hat das neue Coronavirus. Litzman und seine Frau, die es ebenfalls habe, befänden sich in Isolation, fühlten sich gut und würden behandelt, teilte das israelische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Diejenigen, die in den vergangenen zwei Wochen Kontakt zu Litzman gehabt hätten, würden gebeten, sich in Isolation zu begeben.

Litzman hatte häufigen Kontakt zu dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und anderen ranghohen Beamten. Die israelische Tageszeitung «Haaretz» berichtete, der Chef des Geheimdiensts Mossad und der des Nationalen Sicherheitsrats seien gebeten worden, wegen ihrer Kontakte zu Litzman in Isolation zu gehen. Netanjahu hatte sich zuvor isoliert, nachdem eine Top-Beraterin positiv auf das Virus getestet worden war. Netanjahu wurde bislang negativ getestet.

7.28 Uhr: Meyer Burger führt Kurzarbeit ein

Der Solarzulieferer Meyer Burger führt an seinen beiden Schweizer Standorten Thun und Hauterive ab dem 6. April Kurzarbeit ein. Wegen der wirtschaftlichen Situation aufgrund der Corona-Krise verzichten Verwaltungsrat und Konzernleitung zudem auf Teile ihres Salärs.

6.35 Uhr: Neuseeland erlaubt Rückreise Tausender Ausländer

Tausende wegen der Coronavirus-Krise in Neuseeland festsitzende Ausländer werden von Freitag an den Pazifikstaat verlassen können. Die Regierung in Wellington, die Rückführungsflüge zunächst gestoppt hatte, kündigte einen entsprechenden Plan an. Dieser werde die «sichere und geordnete Ausreise von Zehntausenden» Gestrandeter ermöglichen, sagte der stellvertretende Premierminister Winston Peters am Donnerstag.

6.30 Uhr: Jazzpianist Ellis Marsalis gestorben

Der US-amerikanische Jazzpianist Ellis Marsalis ist tot. Der Musiker und Jazzpädagoge aus New Orleans starb an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19, teilte sein Sohn Branford Marsalis am Mittwoch nach Angaben der «New York Times» mit.

6.23 Uhr: Polizei plant Abwehraktion am Gotthard, um Oster-Touristen fernzuhalten

Im Tessin und anderen Kantonen fürchtet man sich vor den Touristen, die trotz der dort kritischen Lage an Ostern darauf bestehen könnten, ihre Feriendomizile heimzusuchen. Schon jetzt schotten sich erste Ferienorte ab – und die kantonalen Polizeikorps von Uri und dem Tessin planen laut «Tages-Anzeiger» eine «Abwehraktion» am Gotthard, um Oster-Touristen vom Gotthard fernzuhalten. Die Polizei entscheidet dem Bericht zufolge am Freitag, wie sie «Deutschschweizer von der Reise in den Süden abbringen wollen».

Die Urner Kantonspolizei, die den wichtigen Zugang zum Süden – den Gotthardstrassentunnel – bewacht, suche mit der Tessiner Kantonspolizei fieberhaft nach Wegen, wie die Deutschschweizer von ihren Reiseplänen  abgehalten werden können. Am Freitag sollen konkrete Massnahmen beschlossen werden, dazu solle offenbar das «gezielte Anhalten von Automobilisten» durch die Urner Polizei gehören, um den reisefreudigen Deutschschweizern den Ernst der Lage klarzumachen und sie zu einer Rückkehr zu bewegen.

Diskutiert werde auch die mögliche Abgabe von Flugblättern. Auf Anregung der Kantonspolizeien werde zunächst die Information der Bevölkerung verstärkt. Das Bundesamt für Strassen (Astra) tausche sich derzeit mit dem Schweizer Radio und Fernsehen aus, um Hinweise zu geplanten Osterfahrten ins Tessin zu platzieren. Noch vertraue das Astra auf die Einsicht der Bevölkerung und die Wirksamkeit von dringlichen Appellen.

Selbst wenn sie den Gotthardtunnel schliessen wollten, seien den Urnern und Tessinern die Hände gebunden. Der Bundesrat könne eine Sperrung aufgrund der «ausserordentlichen Lage» theoretisch veranlassen – falls es sich als notwendig und verhältnismässig erweisen würde. Aus Sicht des eidgenössischen Verkehrsdepartements sei jedoch klar, «dass die Nationalstrassen als Hauptadern der Versorgung gerade jetzt offen bleiben müssen», heisst es in dem Bericht weiter.

Auch Politiker flehen die Bürger an, doch vernünftig zu sein. «Kommen Sie nicht in unser Tal», schreibt etwa der verzweifelte Gemeinderat Adriano Bellinato laut «Tages-Anzeigern» allen Besitzern von Zweitwohnungen im Onsernonetal. Offenbar hat Bellinato damit nur mässigen Erfolg: Die örtliche Polizei kontrolliere zwar die einzige Zufahrtsstrasse, zurückweisen könne sie die Leute jedoch nicht.

Das enge Tal oberhalb von Locarno mit rund 700 Einwohnern und der minimalen Infrastruktur – ein Lebensmittelladen, ein Arzt – würde bereits mit wenigen Corona-Ansteckungen in Bedrängnis kommen. Es drohe der Kollaps. Fast die Hälfte der ständigen Bewohner sei über 65 Jahre alt, in den Gemeinden Russo und Loco stehen Altersheime. Im nahegelegenen Centovalli starb bereits eine Person an Covid-19.

In mancher Gemeinde seien die Immobilien zum grossen Teil im Besitz von Deutschschweizern – und in vielen dieser Häuser brenne abends neuerdings Licht, so Gemeinderat Bellinato. In den letzten Tagen sei die Bevölkerung in Onsernone um etwa 30 Prozent angestiegen. Damit steige auch das Risiko einer Pandemie in dem Tal, in dem das öffentliche Leben seit Wochen stillstehe. Denn die Zweitwohnungsbesitzer könnten das Virus einschleusen, die «zwischenmenschlichen Kontakte und Ansteckungen fördern».



Auch Gemeinden in anderen Kantonen, etwa Lenzerheide (Graubünden) rufen die Zweitwohnungsbesitzer eindringlich dazu auf, über Ostern zu Hause zu bleiben. Und in Brunnen (Schwyz) werden an den kommenden Wochenenden die Quaianlagen geschlossen.

Bundesrat Alain Berset hatte bereits am vergangenen Freitag bei einer Pressekonferenz an die Vernunft der Bürger appelliert, an Ostern doch bitte nicht ins Tessin zu fahren. Die vielen Zweitwohnungsbesitzer müssten jetzt verzichten – der Gesundheitsminister sprach von Fortschritten, von Selbstverantwortung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Man dürfe jetzt nicht alles wieder zunichtemachen – und zudem die Tessiner in eine noch schwierigere Situation bringen. «Dies schon mal vorweg. Wir werden auf diesen Punkt noch zurückkommen», sagte Berset weiter.

Auch Bersets Aufruf könnte ungehört verhallen. Aufgrund der guten Wettervorhersage und steigenden Temperaturen könnten viele Besitzer von Zweitwohnungen und -häusern alle Warnungen und Bitten in den Wind schlagen.

6.17 Uhr: Neuinfektionen mit Virus in Südkorea sinkt auf unter 100

Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist wieder auf unter 100 gesunken. Am Mittwoch seien 89 Menschen positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Die Gesamtzahl stieg auf 9'976. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus kletterte um vier auf 169.

Zuletzt hatte sich den Angaben der Behörden zufolge die Zahl der neu gemeldeten Infektionen bei etwa 100 «stabilisiert». Südkorea verzichtete bisher auf eine landesweite Ausgangssperre. Ein deutlicher Abwärtstrend stellte sich im März ein, nachdem es Ende Februar mit über 900 Fällen innerhalb eines Tages einen Höhepunkt gegeben hatte.

Es wird offenbar keine gemeinsame Erklärung der G7-Staaten geben – auch weil die USA wohl auf der Bezeichnung «Wuhan-Virus» beharren. In der Schweiz nehmen die Fallzahlen trotz der drastischen Massnahmen der Behörden weiter zu: Die Zahl der Toten ist auf 117 gestiegen, die Zahl der Infizierten beträgt knapp 9'000. Das Aussendepartement (EDA) holt Touristen aus aller Welt mit Sonderflügen zurück in die Heimat. Umziehen am Zügeltermin vom 31. März sei unter den aktuellen Bedingungen sehr schwierig. Der Bund rät davon ab, wann immer möglich. Eine Taskforce sucht nach Lösungen für offene Fragen.

Sorgen bereiten den Behörden aber weiterhin lokale Häufungen von Infektionen in Kirchengemeinden und Spitälern sowie eine Zunahme «importierter» Fälle. Aufgrund solcher Häufungen wurden am Dienstag und Mittwoch in der Hauptstadt Seoul und der umliegenden Region wieder mehr neue Fälle registriert als im Südosten des Landes, der am stärksten von dem Covid-19-Ausbruch betroffen ist.

Um das Ansteckungsrisiko durch eingeschleppte Fälle aus dem Ausland zu verringern, müssen sich seit Mittwoch sämtliche Ankommende in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Zahlreiche Südkoreaner kehren aus Angst vor einer Ansteckung in Ländern, die eine rasche Ausbreitung des Virus verzeichnen, zurück.

5.41 Uhr: Coronavirus als Herausforderung für Wettervorhersagen

Dass die Corona-Epidemie den Flugverkehr weitgehend zum Erliegen gebracht hat, hat auch Auswirkungen auf die Wettervorhersagen. Für die Wettermodelle fehlen Daten, die normalerweise an Flugzeugen angebrachte Sensoren liefern.

Das macht das Erstellen von Prognosen und Klimabeobachtungen schwieriger. «Wenn noch weniger Wetterdaten von Flugzeugen geliefert werden und dies über einen längeren Zeitraum, dürfte die Zuverlässigkeit von Wettervorhersagen abnehmen», sagte Lars Peter Riishojgaard, Fachgruppenleiter bei der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Christoph Wittmann, Leiter der Fachabteilung Modellentwicklung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien, pflichtet dem bei: «Aufgrund der Flugausfälle ist definitiv ein Einfluss auf die Wettermodelle zu erwarten», sagte er im Gespräch mit der APA.

Vor allem Daten, die Flugzeuge bei einer Flughöhe zwischen elf- und zwölftausend Meter liefern, fallen nun weitgehend aus. Sie sind neben Satellitenbildern die wichtigste, wenn auch nur eine von zahlreichen anderen Quellen, die vor allem für das Erstellen von Globalmodellen bedeutend sind.

Fehlen diese Daten, ist klar, dass die Modellqualität leidet, räumt Wittmann ein. Welche Folgen das auf die Prognosen genau haben wird, sei schwer abzuschätzen: «Man versucht, dieses Datenmanko mit anderen Beobachtungen zu kompensieren.» So würden nun häufiger als sonst üblich Radiosonden zum Einsatz kommen.

Sensoren an Flugzeugen liefern den Meteorologen Temperaturen sowie Windgeschwindigkeiten und -richtungen, Angaben über Luftfeuchtigkeit und Turbulenzen. Weil der Flugverkehr zur Eindämmung der Corona-Pandemie fast zum Erliegen gekommen ist, hat die WMO für Europa im März einen dramatischen Einbruch errechnet. Von mehr als 700'000 waren zuletzt nur mehr wenige Tausend Wetterdaten pro Tag verfügbar.

5.16 Uhr: Das EDA hat bereits 2'000 Reisende in die Schweiz zurückgeholt

Die Rückholaktion des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) von Schweizern im Ausland dauert an. Bisher hat das EDA mit 12 Flügen aus Lateinamerika, Afrika und Asien rund 2'000 Schweizerinnen und Schweizer zurückgebracht.

Die in die Schweiz zurückgeholten Personen hatten ihre Rückreise wegen der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Krise nicht mehr selbst organisieren können, wie das EDA auf seiner Website schreibt.

Das EDA plant zahlreiche weitere Flüge, die sie jeweils chartert. So kommen heute Donnerstag Flugzeuge mit Schweizer Reisenden aus Yangon (Myanmar) und Casablanca (Marokko) im Zürcher Flughafen an. Am Freitag treffen Maschinen aus Phuket (Thailand), Quito (Ecuador) sowie aus Phnom Penh (Kambodscha) ein.

Und am Sonntag ist ein Flug von Sydney (Australien) nach Zürich eingeplant. Das EDA konnte darüber hinaus für zahlreiche Schweizer Reisende Plätze in Flügen vermitteln, die von anderen Staaten durchgeführt worden sind. Die Schweiz hat ihrerseits knapp 1'000 Staatsangehörige anderer Länder auf ihren Flügen mitgenommen.

5.05 Uhr: Inzwischen mehr als 5'000 Corona-Todesopfer in den USA

Die Zahl der Todesopfer in den USA durch die Coronavirus-Pandemie hat die Marke von 5'000 überschritten. Nach Angaben der Johns Hopkins University in Baltimore vom Mittwochabend (Ortszeit) stieg die Zahl der landesweit verzeichneten Todesfälle auf 5'119.

Schon zuvor am Mittwoch war bei der Zahl der innerhalb von 24 Stunden verzeichneten Corona-Todesfälle in den USA ein neuer Rekord erreicht worden: 884 weitere Verstorbene wurden binnen eines Tages gezählt.

Die Zahl der Corona-Infektionsfälle in den Vereinigten Staaten nahm auf rund 215'400 zu. Bei den Infektionszahlen liegen die Vereinigten Staaten weltweit mit Abstand auf dem vordersten Platz.

Besonders in den USA von der Pandemie betroffen ist der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenstadt. In dem Ostküstenstaat wurden bereits rund 2'000 Todesopfer verzeichnet. Im Kampf gegen die Krise bekam der Bundesstaat New York inzwischen Hilfe aus Russland: Am Mittwoch landete ein russisches Militärflugzeug mit Atemschutzmasken und medizinischer Ausrüstung am Flughafen John F. Kennedy.




4.27 Uhr: British Airways erwägt Beurlaubung von 36'000 Mitarbeitern

Die britische Fluggesellschaft British Airways (BA) wird einem Medienbericht zufolge voraussichtlich eine Suspendierung von etwa 36'000 Mitarbeitern ankündigen.

Die Fluggesellschaft habe eine umfassende Vereinbarung mit der Gewerkschaft Unite getroffen, die die Aussetzung von 80 Prozent der Arbeitsplätze umfasse, berichtet BBC News. Betroffen seien vor allem Kabinen- und Bodenpersonal, sowie Ingenieure und Beschäftigte in der Zentrale.

Nach Angaben des Senders sollen keine Entlassungen erfolgen. Die Gespräche mit der Gewerkschaft seien noch nicht abgeschlossen, erklärte British Airways. British Airways hatte am Dienstag erklärt, dass sie die Flüge vom Flughafen Gatwick, dem zweitgrössten Flughafen Grossbritanniens, vorübergehend aussetzt, da der Luftfahrtsektor unter der Coronavirus-Krise leidet.

4.17 Uhr: Das US-Militär verstärkt die Präsenz an der Grenze zu Mexiko

Angesichts der Coronavirus-Krise verstärkt das US-Militär seine Präsenz an der südlichen US-Grenze zu Mexiko. Die zusätzlichen Soldaten sollten den Grenzschutz dabei unterstützen, das Land vor infizierten Migranten, die über die Grenze gelangten, zu schützen.

Das sagte der Kommandeur des Nördlichen Kommandos der Vereinigten Staaten, General Terrence O'Shaughnessy, am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Es handele sich um 540 Soldaten, die sehr bald an die Grenze geschickt werden sollen, fügte Generalleutnant Laura Richardson hinzu. Bei dem Einsatz gehe es darum, die Grenzschützer dabei zu unterstützen, infizierte Migranten festzunehmen und umgehend zurückzuführen.

Vor rund zwei Wochen hatte die US-Regierung angekündigt, wegen der Ausbreitung des Coronavirus Migranten nach einem illegalen Grenzübertritt künftig direkt in ihre Heimatländer zurückzuschicken. Das gilt sowohl für die Südgrenze zu Mexiko als auch für die Nordgrenze zu Kanada. Zur Begründung hiess es, Migranten könnten das Virus untereinander weitergeben, Grenzschutzbeamte anstecken und die Verbreitung in der amerikanischen Bevölkerung beschleunigen.

Schon jetzt sind mehrere Tausend Soldaten an der Grenze zu Mexiko im Einsatz. US-Präsident Donald Trump geht rigoros gegen die illegale Migration aus den südlichen Nachbarstaaten vor. Er verspricht, bis Anfang 2021 bis zu 800 Kilometer einer neuen Grenzmauer fertigstellen zu lassen. Viele Experten bewerten dieses Ziel als übermässig optimistisch. Angesichts der Coronavirus-Krise betonte Trump zuletzt die Bedeutung von Grenzen. «Es ist sehr wichtig. Grenzen zu haben, ist sehr, sehr wichtig», sagte Trump.

4.01 Uhr: EU-Kommissarin: Kunde kann bei Flugstreichung Preis zurückverlangen

Bei der Streichung von Flügen wegen der Coronavirus-Pandemie ist die Ausstellung eines Gutscheins anstelle einer Rückerstattung nach Angaben der EU-Kommission nur dann zulässig, wenn der Kunde dieser Lösung zustimmt.

Wenn der Kunde einen Gutschein oder eine Umbuchung ablehne, müsse das Unternehmen den Reisepreis erstatten, sagte EU-Verkehrskommissarin Adina Valean der Zeitung «Die Welt» (Donnerstagsausgabe). Die Rechtslage sei in dieser Frage klar.

Viele Airlines bieten derzeit ihren Kunden bei aufgrund der Pandemie stornierten Flügen offensiv Umbuchungen oder Reisegutscheine an. Nach Artikel 8 der Europäischen Fluggastrechte-Verordnung müssen Fluglinien bei gestrichenen Flügen allerdings den vollen Ticketpreis erstatten, und zwar innerhalb von sieben Tagen. Das gilt auch bei aussergewöhnlichen Umständen wie der Coronavirus-Pandemie.

Für die Fluggesellschaften entwickeln sich die derzeit massiv wachsenden Rückzahlungsansprüche der Kunden zu einer enormen wirtschaftlichen Belastung.

3.18 Uhr: US-Musiker Adam Schlesinger an Coronavirus gestorben

Der US-Musiker Adam Schlesinger, der auch als Filmkomponist bekannt wurde, ist nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Dies teilte sein Anwalt Josh Grier laut der «New York Times» und dem Magazin «Rolling Stone» am Mittwoch mit. Der Emmy- und Grammy-Preisträger wurde 52 Jahre alt. Er war zuletzt in einem Krankenhaus an ein Beatmungsgerät angeschlossen.

Der gebürtige New Yorker spielte in den Bands «Ivy» und «Fountains of Wayne» mit. Er komponierte die Musik für zahlreiche Film- und Fernsehserien. Sein Song «That Thing You Do!» für die gleichnamige Komödie mit Tom Hanks brachte Schlesinger 1997 eine Oscar-Nominierung ein.

Er schrieb auch Songs für die Romantikkomödie «Mitten ins Herz – Ein Song für dich» (2007) mit Hugh Grant, für die Fernsehserie «Crazy Ex-Girlfriend» und die Sesamstrasse-Produktion «Elmo the Musical».

2.00 Uhr: 2'700 Besatzungsmitglieder verlassen US-Flugzeugträger

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus an Bord des US-Flugzeugträgers «USS Theodore Roosevelt» verlassen 2'700 Besatzungsmitglieder das Schiff. Rund 1'000 Soldaten seien bereits von Bord gegangen. In den kommenden Tagen sollen es insgesamt 2'700 sein.

Es werde weiterhin nach Möglichkeiten gesucht, wo die Soldaten ausserhalb des Schiffs untergebracht werden könnten, um sie zu isolieren, sagte der amtierende Marineminister Thomas Modly am Mittwoch (Ortszeit) im US-Verteidigungsministerium. Der Flugzeugträger liegt derzeit vor der Pazifikinsel Guam vor Anker.

93 Besatzungsmitglieder seien positiv auf das Virus getestet worden, sagte Modley. 86 von ihnen zeigten Symptome, müssten aber nicht stationär behandelt werden. Nach und nach soll die gesamte Mannschaft auf das Coronavirus getestet werden.

Ursprünglich bestand die Besatzung aus rund 5'000 Mitgliedern. Modly machte erneut deutlich, dass es nicht möglich sei, das hochgerüstete und nuklearbetriebene Schiff komplett zu evakuieren. Der Plan sei stets gewesen, so viele Crewmitglieder wie möglich von Bord gehen zu lassen, wie es die Sicherheit des Schiffs zulasse. Es sei wichtig zu verstehen, dass der Flugzeugträger nicht mit einem Kreuzfahrtschiff verglichen werden könne, «nur weil er gross ist und schwimmt und viele Leute an Bord hat», sagte Modly. Der Chef der Marineoperationen, Michael Gilday, sagte, etwa 1'000 Soldaten müssten an Bord bleiben, um die Sicherheit und den Betrieb zu gewährleisten.

1.34 Uhr: Trump erwägt Einschränkungen für Inlandsflüge

US-Präsident Donald Trump erwägt eine Einschränkung von Inlandsflügen. Er denke darüber nach, vor allem was Flüge zwischen den besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Städten in den USA betreffe, sagte Trump am Mittwoch im Weissen Haus. Ihm würden aber die Auswirkungen auf die ohnehin schwer mitgenommene Luftfahrtbranche Sorge bereiten. Es sei deshalb eine sehr schwierige Entscheidung.

Unter anderem zwischen New York und Detroit, wo es besonders viele Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 gibt, wird nach wie vor geflogen. Die Zahl der Passagiere ist aber drastisch gesunken.

1.01 Uhr: Vapiano zahlungsunfähig – Schweiz nicht betroffen

Die deutsche Restaurantkette Vapiano SE stellt beim zuständigen Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit. Zugleich werde geprüft, ob Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Vapiano-Gruppe gestellt werden müssen, erklärte Finanzvorstand Lutz Scharpe.

Aufgrund der Corona-Krise war bei dem angeschlagenen Konzern der Liquiditätsbedarf nochmals signifikant gestiegenen. Das Unternehmen gibt an, dass mangels Einigung über eine Finanzierungslösung mit Banken und Grossaktionären auch die in Aussicht stehenden Finanzmittel aus staatlichen COVID-19-Hilfspaketen nicht beantragt werden konnten.

Sämtliche durch die Vapiano betriebenen Restaurants blieben wegen der aktuellen Corona-Pandemie bis auf Weiteres geschlossen. Deutsche und internationale Franchisenehmer seien von der Insolvenz der Vapiano unmittelbar nicht betroffen, teilte der Systemgastronom mit.

Das gilt laut Medienberichten auch für die Franchise-Geschäfte in der Schweiz. Vapiano betreibt unter anderem Restaurants in Bern, Basel und Zürich. Wegen der Corona-Krise sind die Vapiano-Restaurants wie alle anderen Restaurants auch derzeit geschlossen.

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