Corona-Ticker WHO besorgt über «rasche Eskalation» – 200'000 Corona-Fälle in den USA

Agenturen/red

1.4.2020 - 21:42

Die Zahl der bestätigten Infektionen steigt in der Schweiz auf über 17'000. Der Bundesrat prüft die Ausweitung der Wirtschaftshilfe und will die Regeln im Asylwesen an die veränderten Bedingungen anpassen. Derweil kann sich Liechtenstein auf militärische Hilfe aus der Schweiz verlassen, und die USA meldet 200'000 Corona-Fälle. Der Überblick im Ticker.

Auch wenn die Zahl der bestätigten Corona-Infizierungen in der Schweiz am Mittwoch auf über 17’000 anstieg, hat Justizministerin Karin Keller-Sutter eine totale Abschottung des Landes im Zuge der Corona-Krise abgelehnt. In einem Interview mit «Le Temps» warnte sie vor gravierenden «sozialen, psychologischen, wirtschaftlichen und finanziellen Folgen».

Ausserdem informierte Keller-Sutter am Nachmittag gemeinsam mit Wirtschaftsminister Guy Parmelin über den aktuellen Stand ihrer Arbeit. Demnach will der Bundesrat den Kreditrahmen von 20 Mrd. Franken für Bürgschaften erhöhen, da die Nachfrage nach Hilfskrediten hoch ist. Über die Hälfte des Betrags wurde bereits aufgebraucht. Laut Parmelin habe es eine «Flut an Hilfsgesuchen gegeben». Überdies werden die Vorgänge im Asylwesen in der Corona-Krise angepasst; so wird beispielsweise mehr Platz in Asylzentren bereitgestellt. Ausgesetzt werden Verfahren aber nicht. Ausserdem schloss Parmelin einen Lebensmittelengpass aus.



Abgesehen davon könnten Schweizer Soldaten bald in Liechtenstein im Einsatz sein, nachdem das Fürstentum im Rahmen des Hilfeleistungsabkommens um Unterstützung gebeten hat. Die Schweiz habe dem Hilfsersuchen entsprochen, teilte die liechtensteinische Regierung am Mittwoch mit. Liechtenstein werde im Rahmen der Gesamtplanung der Schweizer Armee berücksichtigt. Konkret stellt die Schweiz dem Fürstentum im Bedarfsfall 16 Sanitätssoldaten zur Verfügung.

So sieht es im Rest von Europa und den USA aus

Ernst bleibt die Lage auch im Rest von Europa. Italien verlängerte die strikten Ausgangsbeschränkungen bis 13. April, Deutschland sogar bis 19. April. In Spanien sah man sich mit 864 neuen Todesfällen einer neuen Rekordzahl gegenüber, und in Grossbritannien starben an einem Tag mehr als 500 Menschen. Die französische Hauptstadt Paris steht währenddessen «am Ende unserer Krankenhauskapazitäten», wie Aurélien Rousseau, Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, beklagte.



In den USA wurde am Abend die Grenze von 200’000 Erkrankten überschritten. Besonders schlimm ist die Lage im Bundesstaat New York, wo der Gouverneur Andrew Cuomo nochmals an die Menschen appellierte, die sich bislang nicht an die Kontaktbeschränkungen gehalten haben: «Wer muss noch sterben, damit ihr versteht, dass ihr eine Verantwortung habt?»

Die noch immer stetig steigenden Fallzahlen mahnten auch die WHO zur Besorgnis, wo man sich angesichts der «raschen Eskalation» der Lage betroffen zeigte. Aktuellen Zahlen zufolge hat sich die Zahl der Todesopfer auf der ganzen Welt innerhalb einer Woche verdoppelt.

Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick

20.50 Uhr: Über 200'000 bestätigte Corona-Fälle in den USA

In den USA hat die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle die Marke von 200'000 überschritten. Laut der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Mittwoch mehr als 203'000 Infektionsfälle gemeldet. Die Zahl von 100'000 Infektionen war am vergangenen Freitag überschritten worden, damit hat sich die Zahl binnen fünf Tagen verdoppelt.



Besonders betroffen ist der Bundesstaat New York. Dort wurden inzwischen mehr als 83'000 Infektionen und fast 2'000 Tote bestätigt, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch sagte. Die Krankenhäuser sind angesichts der Pandemie zunehmend überlastet. Einige Krankenhäuser müssen wegen der hohen Todeszahlen inzwischen auf Lkw-Kühlanhänger zurückgreifen, um Leichen zu lagern.

20.38 Uhr: Paris beklagt Überlastung der Krankenhäuser

Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage angesichts der Corona-Krise in den Krankenhäusern zu. «Wir hatten eine äusserst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind», sagte Aurélien Rousseau, Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwoch dem Sender Franceinfo. «In der Region Paris gibt es 1'200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2'700 Patienten auf der Intensivstation.»

Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon sagte am Abend, dass in Frankreich erstmals mehr als 4'000 Patienten der Covid-19-Krankheit erlegen seien. Es starben in Krankenhäusern 4'032 Menschen, das waren 509 mehr als am Vortag.



Es starteten zwei Sonderzüge mit schwer erkrankten Covid-19-Patientinnen und -Patienten aus der Hauptstadtregion in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne. In den speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen wurden 36 Patienten transportiert und in Krankenhäuser in Brest, Rennes und Saint-Brieuc gebracht. Nach den Worten von Salomon gelangten bisher 344 schwer erkrankte Patienten in Regionen, die weniger von der Pandemie betroffen sind.

20.33 Uhr: WHO-Chef verlangt Schuldenerlass für arme Länder

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Schuldenerlass für ärmere Länder gefordert, damit sie die Folgen der Coronavirus-Pandemie meistern können. «Wir müssen zusammenstehen, um dieses unbekannte und gefährliche Virus zu bekämpfen», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

«Obwohl es relativ wenig bestätigte Infektionen mit dem Virus, das Covid-19 auslösen kann, in Afrika, Zentral- und Südamerika gibt, ist uns klar, dass Covid-19 ernstzunehmende soziale, wirtschaftliche und politische Konsequenzen für diese Regionen haben könnten», sagte der WHO-Chef. Auch dort müssten Länder aber in der Lage sein, Menschen zu testen, Infizierte zu isolieren und Kontakte von Infizierten zu überwachen.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat einen Schuldenerlass für arme Länder zur Diskussion gestellt. 
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat einen Schuldenerlass für arme Länder zur Diskussion gestellt. 
Bild: Keystone

Zudem bräuchten ärmere Menschen Hilfe, die ihre Jobs wegen der Ausgangseinschränkungen verlieren. «Viele Entwicklungsländer werden es schwer haben, soziale Programme aufzulegen», sagte Tedros. «Für diese Länder ist ein Schuldenerlass unumgänglich, damit sie in der Lage sind, sich um ihre Bevölkerung zu kümmern und den wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern.»

Des Weiteren äusserte sich der WHO-Chef zum Thema Mundschutz. «Die WHO trägt alle verfügbaren Informationen zusammen und wägt ab, ob das umfassendere Tragen von Mundschutz Ansteckungen eindämmen kann», versicherte Tedros Adhanom Ghebreyesus.

20.11 Uhr: WHO besorgt über Anstieg der Corona-Zahlen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über die «rasche Eskalation» der Coronavirus-Pandemie gezeigt. Die Zahl der Todesopfer weltweit habe sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch.

In den kommenden Tagen sei mit einem Anstieg der Infektionszahlen auf eine Million und der Zahl der Todesopfer auf 50'000 zu rechnen, sagte der WHO-Chef.

19.57 Uhr: Putin unterzeichnet Gesetze für härtere Gangart

Kremlchef Wladimir Putin hat in der Corona-Krise den Weg freigemacht für massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Russland. Der Präsident unterzeichnete am Mittwochabend mehrere Gesetze, darunter auch eine Vollmacht für die Regierung, im ganzen Land den Ausnahmezustand zu verhängen.

In Kraft traten durch Putins Unterschrift auch die vom Parlament am Vortag beschlossenen Gesetze für schärfere Strafen bei Verstössen gegen die Quarantänevorschriften und wegen der Verbreitung von Falschnachrichten. Möglich sind nun hohe Geld- und Haftstrafen.

Wladimir Putin greift im Kampf gegen das Coronavirus hart durch. (Archivbild)
Wladimir Putin greift im Kampf gegen das Coronavirus hart durch. (Archivbild)
Bild: Keystone

Putin sagte bei einer als Videokonferenz organisierten Regierungssitzung, dass sich die Lage um das Coronavirus verschlimmere in Russland. Landesweit gab es nach offiziellen Angaben am Mittwoch fast 2800 Infektionen, mehr als die Hälfte davon in Moskau. Mehr als 20 Menschen starben bisher an der Lungenkrankheit Covid-19. Nach Darstellung von Putin stehen mehr als drei Millionen Menschen in Russland unter Quarantäne wegen des Virus.

Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa bat Putin darum, die aktuell laufende arbeitsfreie Woche noch zu verlängern. Der Kremlchef hatte die Corona-Ferien bei vollem Lohn per Erlass eingeführt. In Moskau und vielen anderen Regionen gelten Ausgangssperren. Das öffentliche Leben steht still. Erlaubt sind nur Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt und zur Apotheke sowie zum Ausführen von Hunden.



In Moskau, der grössten Stadt Europas, wird diskutiert, dass Bewohner künftig womöglich nur noch nach Online-Registrierung und mit Sondergenehmigungen der Stadt – in Form von QR-Codes – auf die Strasse dürfen. Die Stadt teilte mit, dass die Technik dafür einsatzbereit sei. Details der Regelung waren unklar. Regierungskritiker warnen vor einem «digitalen Konzentrationslager» in der Hauptstadt. Die Hilfsorganisation «Doktor Lisa» forderte, die 15 000 Obdachlosen der Stadt in den nun leeren Hotels und Hostels unterzubringen.

19.30 Uhr: Knapp 400 neue Tote in New York

Im besonders heftig von der Corona-Krise getroffenen US-Bundesstaat New York halten sich die Bürger nach Ansicht von Gouverneur Andrew Cuomo nicht streng genug an die weitreichenden Kontaktbeschränkungen. Dies gelte vor allem für junge Leute. «Wer muss noch sterben, damit ihr versteht, dass ihr eine Verantwortung habt?», sagte Cuomo am Mittwoch bei seiner täglichen Pressekonferenz. Er verkündete, deshalb die Spielplätze in New York City zu schliessen.



Derweil stieg die Opferzahl an einem Tag um 391 auf mehr als 1'900. Die Zahl der bestätigten Infektionen lag bei rund 84'000 – das sind 9'000 mehr als am Dienstag. Mehr als 12'000 Patienten liegen im Krankenhaus. Neuen Modellrechnungen zufolge erwartet der Staat einen Bedarf von bis zu 110'000 Krankenhausbetten für Corona-Patienten sowie von 37'000 Beatmungsgeräten - der Höhepunkt der Pandemie wurde demnach für Ende des Monats errechnet.

Der US-Ostküstenstaat New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole hat sich zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie in den USA entwickelt. Weil die Kapazitäten der Krankenhäuser dort nicht auf die Ansteckung weiterer Teile der Bevölkerung vorbereitet sind, werden provisorische Kliniken aufgebaut und vorhandene Einrichtungen mit zusätzlichen Betten aufgestockt. Auch ein Lazarettschiff der Marine hat im Hafen von New York angedockt. Für die Weltstadt gelten strenge Ausgangsbeschränkungen, alle nicht «lebensnotwendigen» Geschäfte sind geschlossen.

19.12 Uhr: Liechtenstein fordert Schweizer Soldaten an

Zur Unterstützung im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat das Fürstentum Liechtenstein die Schweiz um Soldaten gebeten. Das geschah im Rahmen des Hilfeleistungsabkommens mit der Schweiz. Die Soldaten sollen zum Einsatz kommen, wenn das Liechtensteiner Gesundheitswesen am Anschlag ist.

Die Schweiz habe dem Hilfsersuchen entsprochen, teilte die liechtensteinische Regierung am Mittwoch mit. Liechtenstein werde im Rahmen der Gesamtplanung der Schweizer Armee berücksichtigt. Konkret stellt die Schweiz dem Fürstentum im Bedarfsfall 16 Sanitätssoldaten zur Verfügung.



Bereits am Donnerstag werden sich Armeevertreter vor Ort ein Bild von den lokalen Gegebenheiten machen. Die Sanitätssoldaten werden in der kommenden Woche an zwei Einführungstagen auf ihren möglichen Einsatz vorbereitet. Nachher kehren sie wieder nach Frauenfeld zurück.

Im weiteren teilte die Landesregierung mit, bisher seien in Liechtenstein 72 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch wenn die Fallzahlen eine Stabilisierung vermuten liessen, müsse mit einem weiteren Anstieg der Krankheitsfälle gerechnet werden. Die Regierung setze alles daran, eine Ausbreitung und damit eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern.

19.08 Uhr: Von der Leyen will europäischen Plan für Kurzarbeitergeld vorlegen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will am Donnerstag (gegen 12.00 Uhr) ihren Plan zur Unterstützung von Kurzarbeitern in der Europäischen Union vorstellen. Die Initiative namens «Sure» soll den von der Corona-Krise besonders betroffenen Staaten wie Italien und Spanien zugute kommen. Geplant ist Unterstützung aus Brüssel, die mit Hilfe von Garantien aus allen Mitgliedstaaten finanziert werden sollen. Wie das Finanzierungsmodell genau aussieht, ist noch nicht bekannt.

Den Plan hatte von der Leyen am Mittwoch in einer Videobotschaft auf Twitter angekündigt, ohne Details zu nennen. Er gehört nach Angaben der EU-Kommission zum Konzept für eine europäische Arbeitslosen-Rückversicherung. Von der Leyen sagte, in der Krise bräuchten Unternehmen Unterstützung, die vorübergehend keine Aufträge hätten, aber dennoch ihre Fachkräfte halten wollten. «Dazu passt perfekt das Konzept der Kurzarbeit», sagte von der Leyen. Das sei die Lehre aus der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008.

18.46 Uhr: Wieder viele Tote in Italien

Italien hat mehr als 720 Tote innerhalb eines Tages im Zuge der Corona-Pandemie vermeldet – allerdings bleibt der Anstieg der Zahl der aktuell Infizierten stabil. Bis Mittwoch stieg die Zahl der derzeit erfassten Positiven um 2'937 auf 80'572, teilte der Zivilschutz mit. Das war ein Anstieg um weniger als vier Prozent. Eingerechnet der Toten und Geheilten lag die Summe der erkannten Infektionen bei insgesamt 110'574. Es kamen 727 Tote hinzu, insgesamt sind es nun 13'155. Der Druck auf die Kliniken scheint aber abzunehmen. Bei den Menschen auf der Intensivstation kamen nur 12 hinzu.

Die Regierung hat mittlerweile die Massnahmen wie Ausgangssperren bis zum 13. April verlängert.

18.28 Uhr: EU-Wissenschaftler entwickeln Kontrollmaterial für Coronavirus-Tests

Wissenschaftler der EU-Kommission haben ein Kontrollmaterial für Coronavirus-Tests entwickelt. Labore können damit überprüfen, ob ihre Virus-Tests ordnungsgemäss funktionieren, wie die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Das Kontrollmaterial soll demnach vor allem eingesetzt werden, um falsche Negativbefunde bei Infizierten zu vermeiden.

Bei einer Erhebung im Januar hatten die EU-Wissenschaftler nach eigenen Angaben einen Mangel an Kontrollmaterialien in den Laboren festgestellt. Um Abhilfe zu schaffen, stehen nun 3'000 Proben für den Versand an Testlabors in der gesamten EU bereit. Da ein Probenröhrchen ausreicht, um bis zu 20'000 Tests zu überprüfen, können damit den Angaben zufolge bis zu 60 Millionen Tests überprüft werden.



Die Forschungsstelle habe mit dem fehlenden Kontrollmaterial eine «potenzielle Lücke» bei der Bewältigung der Coronavirus-Pandemie entdeckt «und sich sofort an die Arbeit gemacht, um diese Lücke zu schliessen», erklärte EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel. Das neue Kontrollmaterial werde der EU dabei helfen, das Coronavirus einzudämmen "und die Verschwendung wertvoller Ressourcen durch wirkungslose Tests zu vermeiden".

Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte, eine «schnelle und zuverlässige Labortestung» sei für den Kampf gegen das Coronavirus «von grundlegender Bedeutung». Wichtig werde dies vor allem für die «Exitstrategie» der EU, wenn Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen allmählich wieder aufgehoben werden.

18.10 Uhr: Frankreich schlägt neuen EU-Rettungsfonds vor

Frankreich schlägt in der Corona-Krise die Einrichtung eines neuen EU-Rettungsfonds vor. Das Instrument solle auf fünf bis zehn Jahre befristet sein, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch der «Financial Times». Es solle aus Gemeinschaftsschulden finanziert werden.

Die zeitliche Befristung und die gemeinsame Verschuldung «nur im Rahmen dieses Fonds» könnten den neuen Rettungsfonds «für andere Länder akzeptabler machen», sagte Le Maire unter Anspielung auf Berlin weiter.



In der vergangenen Woche hatten Frankreich, Italien und sieben weitere Euro-Länder gemeinsame Anleihen gefordert. Die sogenannten Corona-Bonds sollen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie lindern helfen.

Deutschland lehnt solche Krisenanleihen aber ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte den bestehenden Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) «das präferierte Instrument, weil er wirklich für Krisenzeiten geschaffen wurde».

18.05 Uhr: Jetzt 29 Corona-Todesfälle im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich sind bis Mittwochabend 2'148 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. 203 Infizierte werden im Spital behandelt, davon müssen 54 künstlich beatmet werden, wie die Gesundheitsdirektion mitteilte.

Mittlerweile sind 29 Menschen im Kanton an der Corona-Infektion gestorben. Sie waren zwischen 65 und 97 Jahre alt.

17.35 Uhr: See nur noch im Uhrzeigersinn umrunden

Den Lützelsee in Hombrechtikon darf man nur noch im Uhrzeigersinn umrunden, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Demnach habe die Gemeinde diese Massnahme ergriffen, weil aufgrund des schönen Wetters viele Leute trotz Epidemie und Warnung des Bundes ins Freie gehen würden.

17.30 Uhr: Wimbledon 2020 findet nicht statt

Die Pandemie führt zur ersten Absage des traditionsreichen Tennisturniers seit 1945. Das seit 1877 bestehende Wimbledon-Turnier war bis jetzt einzig während der zwei Weltkriegen nicht ausgetragen worden.

17.18 Uhr: Tessiner Regierung warnt vor verfrühter Entspannung

Die Ampel sei von Orange auf Rot gesprungen: Mit diesen Worten eröffnete der Tessiner Gesundheitsvorsteher Raffaele De Rosa am Mittwochnachmittag eine Medienkonferenz in Bellinzona. Das Tessin befinde sich in einer heiklen Phase. Nun gelte es, trotz des schönen Wetters, durchzuhalten und weiterhin zu Hause zu bleiben.

17.05 Uhr: Wimbledon abgesagt

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg sind «Wimbledon Championships», das älteste und prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt, abgesagt. Wie die «Daily Mail» berichtet, hätten die Organisatoren wegen der Coronavirus-Pandemie entschieden, «den Stecker zu ziehen».

17.03 Uhr: Frankreich lässt Tausende Häftlinge frei

Frankreich lässt in der Corona-Krise Tausende Häftlinge aus seinen notorisch überfüllten Gefängnissen frei. Es gehe um 5'000 bis 6'000 Insassen von insgesamt 70'000, sagte der Vizepräsident des Verbandes der Vollzugsrichter, Ivan Guitz, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

16.57 Uhr: Strafgefangene fordern frühzeitige Entlassung

Gefangene, die keine akute Gefährdung der Öffentlichkeit darstellen, sollen unter Auflagen bei der Hälfte der verbüssten Strafe entlassen werden. Das fordert die Selbsthilfeorganisation für Strafgefangene, Reform 91, mit Blick auf die Corona-Krise.

«Im Gefängnis ist es eng und die Abstandsvorschriften sind schwierig umzusetzen», schrieb die Organisation am Mittwoch in einem Brief an Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Die Population der Gefängnisse sei überwiegend risikoexponiert. Jüngere Menschen seien sehr oft drogengeschwächt und deshalb in prekärer gesundheitlicher Verfassung, die älteren seien Risikopatienten.

16.50 Uhr: Brunnen sperrt Quais

Die Gemeinde Ingenbohl-Brunnen sperrt an den nächsten Wochenenden ihre Quaianlagen. Sie befürchtet, dass sich wegen des schönen Wetters zu viele Menschen auf der Promenade aufhalten werden und die Corona-Massnahmen nicht mehr umgesetzt werden können.

16.39 Uhr: Corona-Fall in russischem Kernkraftwerk

Der russische Atomkonzern Rosatom verschärft nach einem Corona-Fall die Sicherheitsvorkehrungen in einem seiner Kernkraftwerke. Alle Beschäftigten des AKW Belojarsk bei Jekaterinburg seien isoliert worden, teilte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow am Mittwoch mit. «Alle Mitarbeiter der fünf Schichten leben nun getrennt von ihren Familien.» Sie werden in speziellen Transportern zu dem Kraftwerk gebracht und medizinisch versorgt.

16.22 Uhr: Deutschland verlängert Kontaktbeschränkungen

Die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise gelten bis mindestens zum 19. April. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch nach einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder mit. Am Dienstag nach Ostern wollen sie demnach dann die Lage neu bewerten.

16.09 Uhr: In Grossbritannien sterben an einem Tag mehr als 500 Menschen

In Grossbritannien sind erstmals mehr als 500 Menschen an einem Tag infolge der Coronavirus-Pandemie gestorben. Das Gesundheitsministerium in London meldete am Mittwoch via Twitter 563 neue Todesfälle. Damit seien im Vereinigten Königreich mittlerweile 2'352 Krankenhaus-Patienten gestorben, die positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg um 4'324 auf 29'474 Fälle.

16 Uhr: Über 2'700 Beschwerden wegen Tiroler Krisenmanagement 

Immer mehr Menschen melden sich mit Zuschriften bei einem österreichischen Verbraucherschützer, der das Land Tirol wegen des Managements der Corona-Krise angezeigt hatte. Wie Peter Kolba am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, liegen ihm inzwischen mehr als 2'700 ausgefüllte Fragebögen vor. Rund 84 Prozent davon seien ihm aus Deutschland zugeschickt worden. Bei der großen Mehrzahl der Umfrageteilnehmer handele es sich um Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Seit Freitag ist die Zahl der Zuschriften damit um 2'300 gestiegen.

15.45 Uhr: Arbeiten am Ceneri-Basistunnel

Bis auf Weiteres müssen die Testfahrten im Ceneri-Basistunnel unterbrochen werden. Der Grund: Der vorgeschriebene Mindestabstand von zwei Metern kann im Führerstand nicht eingehalten werden.

15.41 Uhr: Zahl der bestätigten Infektionen steigt auf 17'139

Die Zahl der in der Schweiz nachgewiesenen Covid-19-Infektionen ist innerhalb eines Tages um 963 Fälle auf 17'139 gestiegen. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mit.

Am Dienstag hatte das BAG 701 neue bestätigte Fälle im Vergleich zum Vortag gemeldet, am Montag noch deren 1201. Das BAG berichtete am Mittwoch zudem über 378 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz. Gemäss der Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die auf Meldungen der Kantone beruht, kamen bisher 452 Menschen durch das Coronavirus ums Leben.

15.40: Pressekonferenz beendet

Die Pressekonferenz mit Justizministerin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin ist nun zu Ende.

15.30 Uhr: Corona-Tests

Daniel Koch vom BAG sagt, dass seit gestern 16'000 Tests durchgeführt wurden. Es gebe keinen Engpass.

15.20 Uhr: Sind Lockerungen bald möglich?

Die Frage wird aufgeworfen, wie eine Lockerung der Massnahmen vollzogen werden könnte. Bundesrat Parmelin sagt, dass dies derzeit abgeklärt werde. Jedoch seien Dauer und Intensität der Krise Unbekannte, welche die Beantwortung der Frage erschwere. Der Bundesrat «schliesse nicht aus», in einigen Wirtschaftsbereichen seien kleine Lockerungen möglich. Dies müsste aber eng begleitet und die Abstände zwischen den Menschen sichergestellt werden.

Daniel Koch vom BAG sagt, dass die Ansteckungen immer noch zunehmen würden. Aktuell gebe es über 17'000 Infizierte. Eine Lockerung der Massnahmen sei nicht in Sicht.

15.05 Uhr: Sonderregelung im Tessin

Im Tessin dürften über 65-Jährige immer noch nicht einkaufen gehen, so eine Journalistin. Dies könnte seitens des Tessins eine Verletzung der Verfassung darstellen. Wieso toleriert der Bundesrat diese Sonderregel?

Koch vom BAG sagt, dass diesbezüglich Gespräche laufen würden und abgeklärt werde, ob das Einkaufsverbot illegal sei.

15 Uhr: Lage in Griechenland

Karin Keller-Sutter sagt, dass es derzeit schwierig sei, hilfsbedürftige Flüchtlinge zu übernehmen. Deshalb sei humanitäre Hilfe vor Ort gefragt, welche die Schweiz auch leisten würde, so Keller-Sutter. Auch Spezialisten vom SEM seien vor Ort. Zudem: Rund zehn Anträge seitens Griechenland zur Übernahme von Jugendlichen würden vorliegen.

14.55 Uhr: Verschärfte Massnahmen?

Eine Journalistin gibt zu bedenken, dass sich beim schönen Wetter am vergangenen Samstag viele nicht an die Massnahmen des Bundesrates gehalten haben. Das würden auch die Anzahl Bussen zeigen, welche die Polizeien ausstellen müssten, weil Leute gegen das Versammlungsverbot verstossen. Jetzt steht Ostern und ein schönes Wochenende bevor: «Werden die Massnahmen verschärft?»

Parmelin: «Wir sind mitten in einem Marathon.» Er appelliert an alle, jetzt nicht aufzugeben. 

14.55 Uhr: Einreise bei Härtefällen

Einreisen in die Schweiz seien in Härtefällen möglich, sagt Justizministerin Keller-Sutter – dazu zählen beispielsweise erkrankte Angehörige oder Gerichtsverhandlungen.

14.50 Uhr: Koch äussert sich zu Überwachungs-App

Derzeit werde eine App geprüft, die in anderen Ländern bereits angewendet wird, um Kontakte von Infizierten zu verfolgen. Morgen Donnerstag wird weiter informiert.

14.45 Uhr: Selbstständige im Gesundheitswesen

Ein Journalist fragt, wie Selbstständige aus dem Gesundheitswesen unterstützt werden, die jetzt noch keinen Anspruch auf Erwerbsersatz haben. Wirtschaftsminister Parmelin antwortet, dass man sorgfältig abklären müsse, wer Anspruch hat. Der Bundesrat werde nun die typischen Fälle abklären. Wichtig sei allerdings auch, Missbrauch zu unterbinden.

14.38 Uhr: Es besteht kein Grund zur Sorge

Um die Versorgung der Schweiz mit Lebensmitteln müsse man sich keine Sorgen machen, sagt Wirtschaftsminister Parmelin. Die vom Bundesrat treffe im Landwirtschaftsbereich lediglich Vorkehrungen, um möglichen Problemen vorzubeugen.

14.35 Uhr: «Keine Asylkrise»

Regierungsrat Baschi Dürr, Vizepräsident der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und –direktoren (KKJPD) sagt: «Wir haben eine Krise in unserem Land, aber keine Asylkrise.» Er sagt, dass die Kantone die Massnahmen des BAG im Bundesaslyzentren umsetzen würden. 

Die Auslastung der Unterbringungen für Asylsuchende variiere von Kanton zu Kanton. Er sagt aber: Etwa 50 Prozent der Unterbringungskapazitäten seien aktuell ausgelastet. Die Kommunikation sei wegen sprachlicher Hindernisse nicht immer ganz einfach, so Dürr.

14.25 Uhr: Befragung ohne Rechtsvertretung möglich

«Die Gesundheit aller Beteiligten soll geschützt werden, ohne das Asylwesen auszusetzen», sagt Keller-Sutter. Nehme der Bund seine rechtsstaatliche Pflicht im Asylsystem nicht wahr, würde das Problem lediglich an die Kantone abgewälzt. Konkret sehen die Massnahmen wie folgt aus:

- Militärische wie auch zivile Anlagen können nun für den Asylbereich umgenutzt werden. Auf diese Weise können notfalls zusätzliche Unterbringungsplätze bereitgestellt werden, so Keller-Sutter.

- Wegen der aktuell geltenden Einreiserestriktionen vieler Länder und des stark eingeschränkten Flugverkehrs können die heute geltenden Fristen für freiwillige Ausreisen weggewiesener Asylsuchender neu auf 30 Tage verlängert werden.

- Bei einer ausserordentlichen Lage wie sie aktuell in der Schweiz besteht, gäbe es die Möglichkeit, die bereits verlängerten Ausreisefristen falls nötig zusätzlich zu verlängern.

- Bei der Befragung von Asylsuchenden soll die Anzahl der im gleichen Raum anwesenden Personen reduziert werden. Weitere Personen werden mittels technischer Hilfsmittel zugeschaltet.

- Die Befragung von Asylsuchenden kann ausnahmsweise auch dann durchgeführt werden, wenn die Rechtsvertretung in bestimmten Regionen pandemiebedingt nicht teilnehmen kann.

- Als flankierende Massnahme wird die Frist für das Einreichen einer Beschwerde gegen den Asylentscheid des Staatssekretariats für Migration im beschleunigten Verfahren von sieben Arbeitstagen auf 30 Tage verlängert. Damit bleibt der Rechtsschutz in jedem Fall gewährt. Auch die unentgeltliche Rechtsvertretung, wie sie im Asylgesetz vorgesehen ist, ist nach wie vor gewährleistet.

14.20 Uhr: Situation in Bundesasylzentren

Das Staatssekretariat für Migration hat laut Bundesrätin Karin Keller-Sutter bereits zahlreiche Massnahmen getroffen, um die Empfehlungen des BAG umzusetzen. Unter anderem seien die Unterbringungskapazitäten verdoppelt und die Befragungen bis am 6. April sistiert, um weitere Anpassungen vornehmen zu können.

Die zusätzlichen Massnahmen, die der Bundesrat heute beschlossen hat, würden sicherstellen, dass die Asylverfahren weiterhin rechtsstaatlich und fair durchgeführt werden können, sagt die Bundesrätin. 

14.20: Asylverfahren werden nicht sistiert

Der Bundesrat hat entschieden, dass die Asylverfahren weiterhin durchgeführt werden sollen, damit die Schweiz ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachkommen kann. 

«Menschen, die auf den Schutz unseres Landes angewiesen sind, sollen diesen auch in der aktuellen Situation rasch erhalten», sagt Justizministerin Karin Kelle-Sutter. Personen, die keinen Anspruch auf diesen Schutz hätten, sollen die Schweiz nach einem ablehnenden Asylentscheid wenn möglich weiterhin verlassen.

xEine Sistierung der Asylverfahren würde zu Kapazitätsproblemen in den Bundesasylzentren führen und die Einhaltung der vom Bundesamt für Gesundheit empfohlenen Hygiene- und Verhaltensmassnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise infrage stellen, so Keller-Sutter weiter.

14.15 Uhr: Hilfe für Selbstständige

Bisher seien 10,6 Milliarden Franken an Krediten unbürokratisch ausgesprochen worden, so Guy Parmelin. Es habe eine «Flut an Hilfsgesuchen gegeben». Jedoch könne nicht allen geholfen werden. Damit spricht Parmelin die Selbstständigen an. Für sie soll im Auftrag des Bundesrats eine Ausweitung der Leistungen geprüft werden.

14.05 Uhr: Weitere wirtschaftliche Massnahmen

Die Wirtschaft sei so stark betroffen wie seit dem Krieg nicht mehr, sagt Guy Parmelin. «Die bisherige Strategie hat sich bewährt.» Jedoch seien weitere Massnahmen nötig.

Eine Unterstützung für Härtefälle bei den Selbstständigen wird geprüft – beispielsweise für Taxifahrer. A-fonds-perdu-Kredite, also Kredite, die nicht zurückgezahlt werden müssen, sind definitiv vom Tisch. Der Bundesrat erachtet eine flächendeckende Abdeckung aller geforderten Entschädigungen mittels A-fonds-perdu-Beiträgen als nicht erfüllbar, heisst es.

Ein solches Vorgehen überforderte einerseits die bereits ausgebauten Kapazitäten der Vollzugsstellen beim Bund und bei den Kantonen. Andererseits setzte eine zielgenaue Entschädigung den Nachweis und die Prüfung des eingetretenen Schadens voraus. Das wäre angesichts von Hunderttausenden von möglichen Gesuchen kaum umsetzbar, so der Bundesrat.

Das Finanzdepartement ist zudem beauftragt worden, dem Bundesrat bis spätestens 3. April einen Zusatzkredit zur Erhöhung des Bürgschaftsvolumens zu unterbreiten.

«Damit soll der grossen Nachfrage der Unternehmen nach Covid-19-Überbrückungskrediten Rechnung getragen werden», so Parmelin. Gemeinsam mit dem Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung soll zudem ein Vorgehen entwickelt werden, um Missbräuche bei der Verwendung von Überbrückungskrediten zu verhindern.

Es würden ergänzende Instrumente geprüft, um zukunftsfähige Start-ups vor einer durch die Corona-Pandemie verursachten Insolvenz zu bewahren.

14 Uhr: Zwei Bundesräte informieren

Um 14 Uhr treten Justizministerin Karin Keller-Sutter sowie Wirtschaftsminister Guy Parmelin vor die Medien und berichten über den aktuellen Stand ihrer Arbeit.

13.20 Uhr: Bundesrat gibt dem Zoll mehr Verantwortung

Der Bundesrat passt das Regime an den Grenzübergängen an. Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie kann die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) kleiner Grenzübergänge künftig nach eigenem Ermessen schliessen. Sie muss eine Liste der geschlossenen Grenzübergänge publizieren und die geschlossenen Grenzübergänge kennzeichnen. Wer diese trotzdem benutzt, muss mit einer Ordnungsbusse rechnen.

Die EZV kann auch vorrangige Fahrspuren für wichtige Güter zur Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Landesversorgung und für Personen prioritärer Berufsgruppen einrichten. Dazu gehören insbesondere Personen, die im Gesundheitsbereich tätig sind. Die Grenzen sind derzeit grundsätzlich für den Personenverkehr geschlossen. Die Einreise ist nur noch Schweizer Bürgern, Personen mit einem Aufenthaltstitel in der Schweiz sowie Grenzgängern erlaubt.

13.10 Uhr: Neuzulassungen brechen um zwei Fünftel ein

Die Anzahl neu zugelassener Autos ist im März aufgrund der Coronavirus-Pandemie eingebrochen. Nach leichten Rückgängen im Januar und Februar betrug das Minus im Jahresvergleich nun fast 40 Prozent. Konkret wurden in der Schweiz und in Liechtenstein im März 17'556 Fahrzeuge neu immatrikuliert. Das erste Quartal insgesamt wies zum Vorjahr bei den Immatrikulationen ein Minus von 23 Prozent auf 55'452 Autos aus.

12.45 Uhr: Der Bundesrat informiert am Nachmittag

Der Bundesrat wird um 14 Uhr über den aktuellen Stand der Corona-Krise und über die Entscheide der heutigen Sitzung informieren. Auf dem Podium sitzen werden Justizministerin Karin Keller-Sutter sowie Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Mit dabei sein wird ausserdem Baschi Dürr, Vizepräsident der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und –direktoren.

12.15 Uhr: Update Spanien

Im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 864 neue Todesfälle gezählt worden. Dies ist die bisher höchste Zahl, die an einem Tag registriert wurde, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit mehr als 800 Toten. Die Gesamtzahl der Todesopfer kletterte damit auf 9'053.

Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen stieg unterdessen um knapp 8'000 auf mehr als 102'000. Gleichzeitig wurden knapp 3500 Patienten, die wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb eines Tages als geheilt entlassen. Von den bisher mehr als 51'000 Infizierten, die in Spanien in Spitälern behandelt werden mussten, sind damit bereits mehr als 22'000 Menschen wieder gesund.

12.10 Uhr: «Fox» zieht die Reissleine

Nachdem US-Präsident Donald Trump seine Narrative in Sachen Coronakrise geändert hat, zieht auch «Fox» die Reissleine: Die Wege von Trish Reagan und dem konservativen US-Sender «haben sich getrennt». 

Zum Hintergrund: Trish Reagan hatte in ihrer «Primetime»-Show zur besten Sendezeit behauptet, die Coronakrise sei bloss ein Trick, um Donald Trump zu schaden. Angeblich sei der Grund ihrer Entlassung jedoch eine Reduzierung des Personals wegen der Pandemie, hiess es bei «Fox».

Medienexperten und Fachleute wie der frühere Staatsanwalt Michael Bromwich vermuten jedoch, dass der Sender Angst vor juristischen Folgen hat, die das Verbreiten von Falschinformationen nach sich ziehen könnte.

11.50 Uhr: Die Schweiz hilft

Eine breite Allianz von Organisationen, Parteien, Fachverbänden und mehr als 900 Nachbarschafts-Hilfegruppen ruft für Donnerstag zum Tag der Nachbarschaftshilfe auf. Sie wollen gemeinsam ein Zeichen für die praktische Solidarität mit Menschen setzen, die besonders vor dem Coronavirus geschützt werden müssen.

Denn schon bald könnten bis zu einer Million Haushalte auf Nachbarschaftshilfe angewiesen sein, heisst es in einer Mitteilung von hilf-jetzt.ch. Das Nachbarschaftshilfe-Netzwerk in der Schweiz wachse von Tag zu Tag weiter. Allein auf der Freiwilligen-Plattform hätten sich über 900 Gruppen eingetragen, die Menschen aus Risikogruppen in ihrer Nachbarschaft mit Einkäufen oder anderweitig unterstützten.

Die über 100'000 Freiwilligen in Städten und Dörfern würden effizient und unbürokratisch Nachbarschaftshilfe leisten. In nur zwei Wochen hätten die Gruppen der Plattform rund 26'000 Mal eingekauft oder andere Besorgungen erledigt. Viele Menschen aus Risikogruppen würden aber immer noch einkaufen gehen. Dabei sollten diese Menschen besonders vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt

11.45 Uhr: So wichtig sind die Ausgangssperren

Die Ausgangssperre in der chinesischen Stadt Wuhan hat laut einer Studie womöglich 700'000 Ansteckungen verhindert und innerhalb der ersten 50 Tage die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus signifikant verzögert.

Die Ergebnisse beschrieben Forscher aus China, den USA und Grossbritannien in einem am Dienstag in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlichten Beitrag. Bis zum 19. Februar, dem 50. Tag nach dem Ausbruch, gab es den Autoren zufolge in China 30'000 bestätigte Corona-Infektionsfälle.

«Unsere Analyse legt nahe, dass es ohne das Reiseverbot in Wuhan und die nationale Notfallreaktion bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 700'000 bestätigte Covid-19-Fälle ausserhalb von Wuhan gegeben hätte», erklärte Christopher Dye, Wissenschaftler der Universität von Oxford. »Chinas Kontrollmassnahmen scheinen gewirkt zu haben, indem sie die Übertragungskette erfolgreich durchbrochen haben.»

11.10 Uhr: 13 Jahre alter Junge in London gestorben

Ein 13 Jahre alter Knabe ist in London an der Lungenerkrankung Covid-19 gestorben. Er soll das bisher jüngste Opfer der Pandemie in Grossbritannien sein, das keine bekannten Vorerkrankungen hatte. Die Familie des Jungen warte noch auf das Obduktionsergebnis, so die Nachrichtenagentur PA.

Der Bub war am vergangenen Donnerstag mit Atemwegsproblemen in das King's College Hospital im Süden der Hauptstadt gebracht worden und am Montag gestorben. Die Klinik bestätigte, dass sich der Junge mit dem Coronavirus angesteckt hatte, nannte aber keine Details.

Für die Beerdigungskosten und zur Unterstützung der Familie wurde eine Spendenaktion initiiert: Der Vater des Knaben war an Krebs gestorben, die Mutter hat noch sechs weitere Kinder. Ältere Menschen sind generell wesentlich stärker durch das Coronavirus gefährdet als jüngere. Ganz vereinzelt sterben aber auch Jugendliche und Kinder. Mehrere Länder haben solche Fälle in den vergangenen Tagen gemeldet.

11 Uhr: Schwedens Skisaison nur zum Teil beendet

Weil man die medizinischen Dienste nicht überlasten will, schliessen nun auch in Schweden die grössten Ski-Anlagen. Der Betreiber Skistar teiltemit, dass die Saison in den Anlagen in Sälen, Vemdalen und Åre am 6. April auf Anraten der Gesundheitsbehörden vorzeitig beendet werde. Andere Resorts wie Riksgränsen im Norden Schwedens sind aber weiter geöffnet. 

Während viele Länder Sportveranstaltungen und Ansammlungen vieler Menschen verbieten, fährt Schweden bislang einen anderen Kurs. Den Menschen wird lediglich empfohlen, voneinander Abstand zu halten und von zu Hause aus zu arbeiten. Das führte dazu, dass in den letzten Wochen in den Skigebieten in Schweden weiter gefeiert wurde.

In Schweden gibt es mehr als 4'400 bestätigte Infektionen. 180 Personen starben bislang, 75 allein in Stockholm. Berichte über Après-Ski-Partys mit bis zu 499 Personen erregten Kritik, vor allem von lokalen Ärzten. Inzwischen wurden Versammlungen auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt. In Norwegen wurde die Schliessung der Skistar-Gebiete in Trysil und Hemsedal bereits am 12. März angeordnet.

10.35 Uhr: Aprilscherze unter Strafe 

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen warnt am 1. April auf Facebook, wer heute Witze über die Pandemie mache, verstosse gegen das Gesetz. Das Verbreiten von Falschinformationen werde mit bis zu drei Jahren Haft und eine Busse in Höhe von 95'000 Franken geahndet. Thailands Regierung verbittet sich ebenfalls derlei Scherze: «Es verstösst gegen das Gesetz, am 1. April vorzugeben, man habe Covid-19», stellte sie auf Twitter klar. Es drohen dort bis zu fünf Jahre Haft.

In Indien, wo Falschinformationen ein weit verbreitetes Problem sind, warnten Politiker ebenfalls vor fehlgeleiteten Scherzen. Die Regierung des Bundesstaates Maharashtra werde keine Gerüchte und Panikmache zulassen, schrieb der Innenminister des Bundesstaates, Anil Deshmukh, auf Twitter. Ein Sprecher der Polizei in Mumbai sagte der Nachrichtenagentur AFP, jeder, der Falschinformationen verbreite, werde strafrechtlich verfolgt.

Auch viele Unternehmen verzichten auf die Aprilscherz-Tradition. Der Internetriese Google, der für seine Aprilscherze bekannt ist, nehme «aus Respekt für all jene, die gegen die Covid-19-Pandemie kämpfen», davon Abstand, zitiert «Business Insider» aus einer E-Mail an die Mitarbeiter.

10.30 Uhr: Italien verlängert Ausgangssperre

Italiens Regierung verlängert die strengen Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Bürger wegen der Corona-Krise bis zum 13. April. Das kündigte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza am Mittwoch in Rom im Senat an.

Diese Verlängerung hatte die Regierung bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt. Seit 10. März dürfen sich die Menschen im Land nicht mehr frei bewegen. Schulen sind zu, viele Fabriken ebenfalls. Die Beschränkungen galten bisher bis 3. April.

Italien ist das am schwersten in Europa von der Covid-19-Krankheit betroffene Land. Die Zahl der Menschen, die positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden, liegt über 105'000, mehr als 12'000 Menschen sind gestorben.

10.20 Uhr: Trauriges Update aus dem Tessin

Neue Zahlen von der Tessiner Kantonsregierung: Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg um 104 auf nun 2'195 Personen. 132 Menschen sind der Seuche dort erlegen – das sind zwölf mehr als am Vortag. 

10 Uhr: Nun schon über 4'000 Tote in den USA

In den USA ist die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf über 4000 gestiegen. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in den Vereinigten Staaten betrug am Mittwoch 4'076, wie aus den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer der Pandemie innerhalb von vier Tagen mehr als verdoppelt.

Mehr als 40 Prozent der Todesfälle wurden demnach im US-Bundesstaat New York registriert. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle stieg nach Angaben der Universität auf 189'510 – dies ist die weltweit höchste Zahl an Ansteckungen. Die weltweit meisten Todesfälle wurden in Italien und Spanien registriert.

Todesfälle pro 100'000 Einwohner mach US-Bundesstaaten.
Todesfälle pro 100'000 Einwohner mach US-Bundesstaaten.

Die US-Regierung rechnet laut einer jüngsten Schätzung inzwischen damit, dass bis zu 240'000 Menschen im Land an dem neuartigen Erreger sterben könnten. US-Präsident Donald Trump war in den ersten Wochen der Krise vorgeworfen worden, das Ausmass der Bedrohung zu verharmlosen. Am Dienstag warnte er die Bevölkerung indes, dass sich die Lage in den nächsten zwei Wochen weiter verschlimmern werde.



9.50 Uhr: Jüngstes bekanntes Corona-Opfer Europas

In Belgien sind bereits mehr als 700 Personen an Covid-19 gestorben. Das jüngste Opfer ist ein erst zwölf Jahre altes Mädchen, berichtet »Sky News» aus Grossbritannien. Emmanuel Andre vom nationalen Krisenzentrum sprach von einem «emotional schwierigen Moment, weil ein Kind betroffen ist, aber auch, weil der Fall die medizinische und wissenschaftliche Elite erschüttert».

9.20 Uhr: Manor mit neuem Lebensmittel-Lieferdienst

Manor startet nach einer einwöchigen Testphase einen Liefer- und Abholservice für Lebensmittel. Damit reagiert die Warenhauskette auf die hohe Nachfrage der Kunden nach Heimlieferungen durch die Corona-Krise, wie es in einer Mitteilung am Mittwoch heisst.

Zudem wird das Angebot erweitert. Auf dem Online-Shop manor.ch seien zusätzlich 150 Grundnahrungsmittel erhältlich. Damit werden nun 500 Lebensmittel für den täglichen Bedarf im Heimlieferservice oder zur Abholung in einem der 30 Supermärkte angeboten.

Die Kapazitäten der Schweizer Online-Anbieter von Lebensmitteln würden derzeit an ihre Grenzen stossen, schreibt Manor weiter. Die meisten Lieferdienste seien auf Wochen hinaus ausgebucht. «Trotz der stark erhöhten Nachfrage gibt es derzeit bei Manor keine Engpässe, auch wenn es vereinzelt zu längeren Lieferzeiten kommen kann», erklärte Manor-Chef Jérôme Gilg.

Ältere Menschen und speziell gefährdete Personen sollten in der aktuellen Ausnahmesituation zu Hause bleiben und nicht gezwungen sein selber einzukaufen. Leider könnten nicht alle Menschen in der Schweiz auf Unterstützung von Familien, Freunden und der Nachbarschaftshilfe zählen, hiess es.



8.10 Uhr: Keller-Sutter warnt vor vollständiger Abschottung

Während hier und dort Stimmen für eine totale Abschottung der Schweiz zu hören sind, ist Justizministerin Karin Keller-Sutter entschieden dagegen. Sie weist darauf hin, dass der Bundesrat bereits sehr restriktive Massnahmen ergriffen habe.

«Wir gehen schon sehr weit. Bei einer totalen Abschottung wären die sozialen, psychologischen, wirtschaftlichen und finanziellen Folgen sehr einschneidend», sagte die FDP-Bundesrätin in einem in der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» veröffentlichten Interview. Eine vollständige Isolation würde ein Risiko für die Lebensmittelversorgung darstellen, sagte sie.

7.10 Uhr: Glückskette hat schon zehn Millionen gesammelt

Bei der Glückskette sind wegen der Corona-Krise bereits über zehn Millionen Franken gespendet worden. Zwei Millionen Franken wurden als Soforthilfe an Caritas Schweiz und an das Schweizerische Rote Kreuz weitergeleitet.

Ein gesperrter Spielplatz in Genf: Die Glückskette will nun den Schwächsten unter die Arme greifen.
Ein gesperrter Spielplatz in Genf: Die Glückskette will nun den Schwächsten unter die Arme greifen.
Bild: Keystone

Diese werden damit ihre bestehenden Hilfsprogramme weiter ausbauen oder ergänzen, schreibt die Glückskette in einer Mitteilung. 800'000 Franken werden zudem an die Regionalvereine des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH und der kantonalen und interkantonalen Pro Senectute Organisationen fliessen.

7 Uhr: Panama setzt auf Geschlechtertrennung

In Panama dürfen wegen der Corona-Pandemie Männer und Frauen nicht mehr am selben Tag ihre Häuser verlassen. Diese neue Massnahme zur Vermeidung von sozialen Kontakten trat am Mittwoch in Kraft, nachdem die Regierung des mittelamerikanischen Landes sie am Montag angekündigt hatte. Zur Begründung hiess es, zu viele Menschen hätten die bisher geltende Ausgangsbeschränkung missachtet. Frauen dürfen nur noch montags, mittwochs und freitags raus und Männer dienstags, donnerstags und samstags. Sonntags darf niemand mehr vor die Tür.

6.30 Uhr: Deutscher Bundespräsident will Zusammenarbeit

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gemeinsam mit Staatsoberhäuptern aus mehreren Kontinenten für eine neue globale Allianz im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie plädiert.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert zusammen mit zahlreichen anderen Staatschefs eine Allianz zur Bekämpfung des Coronavirus. (Archivbild)
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert zusammen mit zahlreichen anderen Staatschefs eine Allianz zur Bekämpfung des Coronavirus. (Archivbild)
Source: Keystone

«Vor diesem Virus sind wir alle gleich, und wir müssen alle zusammenarbeiten, um es zu bekämpfen», schrieben Steinmeier und die Staatsoberhäupter von Jordanien, Äthiopien, Singapur und Ecuador in einem gemeinsamen Beitrag für die «Financial Times» vom Mittwoch.

5.37 Uhr: Südkorea meldet 101 Neuinfektionen

Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea bewegt sich weiter um die 100. Am Dienstag seien weitere 101 Fälle festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit.

Am Montag waren 125 Neuansteckungen gemeldet worden. Die Gesamtzahl stieg auf 9'887. Bisher starben 165 Menschen, die mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert waren.

Um das Ansteckungsrisiko durch eingeschleppte Fälle aus dem Ausland zu verringern, müssen sich seit Mittwoch sämtliche Ankommende in eine zweiwöchige Quarantäne begeben.

5.33 Uhr: Coronavirus auch bei 1.-April-Scherzen

Das Coronavirus ist auch in den Scherzen zum 1. April in der Schweiz ein Thema. So berichten die Tageszeitungen etwa von Bildschirmen für gelangweilte Bären in Bern oder von tröstenden Wollschweinen in Zürich-Wipkingen.

Das Coronavirus setze den Berner Bären zu, weiss die «Berner Zeitung» zu berichten. Sie litten unter Touristenentzug und langweilten sich. Die Stadt Bern wolle gegen eine Million Franken aufwenden, um die Bären zu bespassen.

Von tröstenden Wollschweinen im Wohnzimmer für Menschen in Quarantäne berichtet der «Tages-Anzeiger». Die GZ Zürich Wipkingen habe einen Testversuch gestartet, bei dem es seine Schweine zum Streicheln anbiete. Das Projekt «Mobiler Streichelzoo» laufe in der dritten Woche.

5.00 Uhr: Mundschutz in Österreich vor der Einführung

Österreich führt im Kampf gegen das Coronavirus Stück für Stück eine Masken-Pflicht beim Einkaufen ein. In Supermärkten, Discountern und Drogerien sollen die Kunden ab Mittwoch am Eingang einen Mund-Nasen-Schutz erhalten, der im Verkaufsraum getragen werden muss.

Die Handelskette Spar kündigte an, dass sie von Beginn an in allen 1'500 Standorten in der Alpenrepublik solche Masken bereithalten wird. Andere Geschäfte werden am Mittwoch nur so lange den Schutz verteilen, bis die ersten Vorräte aufgebraucht sind.



Spätestens ab 6. April gilt die Pflicht dann aber in sämtlichen Lebensmittelläden und Drogerien mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern, was für die meisten Geschäfte zutrifft.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezweifelt den Nutzen der allgemeinen Maskenpflicht. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan am Montag in Genf. Am Dienstag erklärte er zudem, dass in den meisten Teilen der Welt die Ansteckungen inzwischen eher im Wohnumfeld statt auf der Strasse vorkommen.

4.07 Uhr: Curafutura: Kostenübernahme bei Coronavirus ist garantiert

Curafutura, einer der Schweizer Dachverbände der Krankenversicherungen, beruhigt die Versicherten. Die Kostenübernahme bei Erkrankungen mit dem Coronavirus sei garantiert, sagte Pius Zängerle, Direktor von Curafutura, in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Liberté».



«Und das wird auch so bleiben, unabhängig davon, wie sich die Epidemie entwickelt. Die Reserven sind genau für solche Situationen da», fügt er hinzu. Curafutura ist der Dachverband der Versicherungen CSS, Helsana, Sanitas und KPT.

2.31 Uhr: USA sich über 180'000 Personen angesteckt

In den USA sind nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters 184'000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das ist ein Anstieg um 21'000 gegenüber dem Vortag. Zudem starben 700 Menschen. Das ist die höchste Zahl an einem einzigen Tag in den USA.

Das Weisse Haus befürchtet nach einer Prognose trotz Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zwischen 100'000 und 240'000 Tote. US-Präsident Trump sagte, ohne Massnahmen zur Eindämmung wären nach Prognosen zwischen 1,5 und 2,2 Millionen Tote zu befürchten gewesen. 

2.24 Uhr: Drama auf Kreuzfahrtschiff «Zaandam» geht weiter

US-Präsident Donald Trump stimmte die amerikanische Bevölkerung angesichts der Ausbreitung des Coronavirus auf sehr harte zwei Wochen mit steigenden Todeszahlen ein. «Ich möchte, dass jeder Amerikaner auf die harten Tage vorbereitet ist, die vor uns liegen», sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus in Washington.

Das Tauziehen um das Schicksal von mehreren Tausend Menschen, unter ihnen zehn Schweizer, an Bord des Kreuzfahrtschiffs «Zaandam» auf seinem Weg nach Florida geht weiter.

Nachdem Floridas Gouverneur Ron Desantis erklärt hatte, er wolle das Schiff mit seinen inzwischen acht Corona-Infizierten nicht in den Hafen von Fort Lauderdale einlaufen lassen, stellte sich inzwischen auch die Bezirkskommission quer.

2.10 Uhr: Saudi-Arabien rät Muslimen von Vorbereitung auf Pilgerfahrt ab

Saudi-Arabien hat an Muslime in aller Welt appelliert, angesichts der Coronavirus-Pandemie Vorbereitungen für die grosse Pilgerfahrt im Sommer nach Mekka vorläufig einzustellen. Die Gläubigen sollten keine Verträge mit Reiseagenturen für die Wallfahrt abschliessen, bis sich die Situation rund um das Coronavirus geklärt habe, sagte der für Pilgerreisen an die heiligen Stätten des Islam zuständige Minister Mohammad Benten.

In den derzeitigen Umständen gehe es der saudi-arabischen Regierung darum, die Gesundheit von Muslimen und Bürgern zu schützen, betonte der Minister. Er liess offen, ob die für den Zeitraum zwischen Ende Juli und Anfang August geplante grosse Pilgerfahrt – der sogenannte Hadsch – ganz gestrichen werden könnte.

2.03 Uhr: EDA setzt Rückholaktion von Reisenden fort

Die Schweiz hat am Dienstag weitere Reisende aus dem Ausland in die Schweiz zurückgeholt. Am Abend landete um 19:30 Uhr ein Flugzeug der Swiss aus Bangkok auf dem Flughafen Zürich, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bekannt gab.

Das vom EDA gecharterte Flugzeug habe 216 Passagiere an Bord gehabt. Darunter seinen 114 Schweizer Bürgerinnen und Bürger gewesen. Weitere 102 Angehörige anderer europäischer Länder seien in der Maschine mit geflogen, teilte das EDA weiter mit.

Es habe sich um die zweite vom EDA organisierte Rückführungsaktion aus Asien und die erste aus der thailändischen Hauptstadt gehandelt.

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Agenturen/red