Der Tod von Gino Mäder liegt inzwischen schon mehr als zwei Monate zurück. Erstmals lässt seine Mutter jetzt in ihr Seelenleben blicken und schildert den traurigen Abschied von ihrem Sohn.
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- Sandra Mäder, die Mutter des verstorbenen Gino Mäder, spricht erstmals über den tragischen Verlust ihres Sohnes.
- Dabei schildert sie die herzzerreissenden Momente am Krankenbett ihres Sohnes, wo ihr klar wurde, dass er nie wieder sprechen oder gehen könnte.
- Inmitten der Trauer fand die Familie einen Silberstreif am Horizont durch die Organspende von Gino, die potenziell das Leben anderer retten könnte.
«Der Arzt sagte mir, dass Gino nie mehr ‹Mami› sagen wird, dass er so wie in dem Moment für immer im Bett liegen bleiben würde, dass er nie mehr sprechen oder laufen wird können.» Das war der Moment, in welchem Sandra Mäder klar wurde, dass sie sich von ihrem Sohn wird verabschieden müssen.
Stunden vorher stürzt Gino Mäder bei der Abfahrt am Albula-Pass schwer. Er bleibt reglos in einem Bachbett liegen. Die Reanimationsversuche der Tour-de-Suisse-Ärzte vor Ort bleiben ohne Erfolg, so dass er ins nächste Spital gebracht wird.
Die bitteren letzten Stunden
In einem Gespräch mit dem «Südkurier» öffnet die Mutter Sandra Mäder nun gut zwei Monate nach dem dramatischen Ereignis ihr Herz und teilt die tragischen Details jenes schicksalhaften Tages, an dem sie eine düstere Vorahnung hatte. Das obwohl sie persönlich gar nicht bei der Tour anwesend war. «Ich war irgendwie nervös, ohne zu wissen warum», erinnert sie sich. Diese Nervosität verwandelte sich in eine erschütternde Realität, als die Nachricht von Ginos Unfall die Runde machte und sie von ihrem Ex-Mann Andreas, Ginos Vater, kontaktiert wurde.
Die Ereignisse überschlugen sich und Sandra Mäder wurde sich der ernsten Tragweite bewusst, als sie von den Ärzten ins Krankenhaus gerufen wurde. «Mir wurde klar, dass es nur noch darum ging, ob die Maschinen abgestellt werden oder nicht», sagt sie mit Tränen in den Augen.
Organspende als kleiner Trost
Die Erinnerung an ihren letzten Besuch an Ginos Krankenbett ist geprägt von tiefer Traurigkeit und Verlust. Trotz der äusserlichen Unversehrtheit waren die inneren Verletzungen zu gravierend und es gab keine Hoffnung mehr. Eine erschütternde Nachricht vom Arzt bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen: Gino würde nie wieder sprechen oder gehen können.
Inmitten der Trauer fand die Familie Trost in der Tatsache, dass Ginos Organe gespendet wurden, um anderen das Leben zu retten. Ein Akt der Selbstlosigkeit, der «zumindest einen Sinn in seinem Tod» bringt, wie Sandra Mäder bemerkt. Trotz des tragischen Verlusts gibt sie niemandem die Schuld: «Ich glaube, es war sein Schicksal, an diesem Tag zu sterben.»