Der Spanier Pello Bilbao gewinnt mit 33 Jahren erstmals eine Etappe der Tour de France und widmet den Triumph seinem kürzlich verstorbenen Teamkollegen Gino Mäder.
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- Pello Bilbao lässt am Dienstag alle Konkurrenten hinter sich und gewinnt erstmals eine Etappe an der Tour de France.
- Seinen Triumph widmet der Spanier dem verstorbenen Teamkollegen Gino Mäder, dem Bilbao sehr nahestand.
Vor rund vier Wochen stürzt Gino Mäder in der Albula-Abfahrt auf der Königsetappe der diesjährigen Tour de Suisse schwer und muss noch an der Unfallstelle reanimiert werden. Tags darauf erliegt der 26-Jährige seinen Verletzungen.
Mäders Tod trifft den Radsport hart und wühlt insbesondere seine Mannschaftskollegen vom Team Bahrain-Victorious auf. Dazu gehört der Spanier Pello Bilbao, dem Mäder sehr nahesteht. Der Schweizer benannte gar seinen Hund, der einst in Bilbao auf der Strasse gefunden wurde, nach seinem Freund und Wegbegleiter.
Mäders Spendenaktion fortgeführt
Bereits vor der Tour de France kündigt Bilbao an, eine Idee seines verunglückten Teamkollegen weiterführen zu wollen und pro Etappe für jeden Fahrer, der nach ihm ins Ziel kommt, einen Euro an eine Umweltorganisation zu spenden.
Am Dienstag auf der 10. Etappe schafft Bilbao das Kunststück, die gesamte Konkurrenz und damit 168 Fahrer hinter sich zu lassen. Seinen Spendenbeitrag verdoppelt der Spanier an diesem Tag offenbar, womit 336 Euro hinzukommen. Der Gesamtbetrag beläuft sich mittlerweile auf über 1500 Euro.
«Ich setze seine Arbeit fort. Wir wollten einen Sieg für Gino bei dieser Tour und es ist eine Ehre für mich, dass ich es geschafft habe», sagt Bilbao kurz nach der Zieleinfahrt und widmet Mäder seinen ersten Triumph bei der wichtigsten Rundfahrt im Radsport.
«Etwas ganz Besonderes»
Bilbao wird nach dem geschafften Coup von den Emotionen übermannt. «Die Zeit vor der Tour de France war sehr hart für mich, weil ich Gino immer im Kopf und im Herzen habe. Meine Familie hat mir sehr durch diese Zeit geholfen», macht der 33-Jährige mit zittriger Stimme klar. «Ich wollte für Gino gewinnen, das grösste aller Ziele für ihn erreichen.»
Das habe er bereits zu Beginn der Tour in den ersten Etappen versucht. «Es hatte nicht geklappt, auch weil ich ein wenig von den Emotionen überwältigt war», sagt Bilbao und fügt an: «Aber heute hatte ich einen klaren Kopf. Das ist etwas ganz Besonderes.»