Vierte Abfahrt der Saison, vierter Doppelsieg: Im Heimrennen in Wengen sorgen Marco Odermatt und Franjo von Allmen für die nächsten Schweizer Festspiele. Die Euphorie ist riesig. Odermatt: «Es läuft alles perfekt.»
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweizer feiern auch in der vierten Weltcup-Abfahrt der Saison einen Doppelerfolg. Marco Odermatt triumphiert am Lauberhorn vor Franjo von Allmen.
- Nach dem enttäuschenden 7. Rang im Super-G am Freitag ist es für Odermatt auch eine Erleichterung. Er sei mit Wut im Bauch gefahren, gesteht der Weltcup-Dominator.
- Für von Allmen ist es nach dem Sieg im Super-G das perfekte Wochenende: «Ich habe es richtig genossen.»
Als Franjo von Allmen mit der Startnummer 12 loslegt, liegt immer noch Miha Hrobat (Startnummer 1) in Führung. Wird Christof Innerhofers Prognose, dass in Wengen einer der ersten Starter ganz nach vorne fahren wird, tatsächlich wahr?
Ganz nach vorne reicht es dem Slowenen nicht. Denn von Allmen zeigt wie schon am Freitag im Super-G eine hervorragende Fahrt und übernimmt die Führung. «Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du ins Ziel fährst und siehst, wie die Zeit grün aufleuchtet und alle Schweizer Fahnen wedeln», sagt der 23-Jährige kurz danach dem SRF.
Und weiter: «Ich wusste, dass noch einer oben steht und der es wahrscheinlich machen wird. Aber das ist egal, ich habe es richtig genossen.» Mit diesem einen Fahrer ist natürlich Marco Odermatt gemeint. Der Nidwaldner startet direkt nach von Allmen und toppt die Zeit seines Teamkollegen tatsächlich noch.
«This is my house!», schreit Odermatt nach der Zieleinfahrt. «Das ist mein Haus!» Es ist eine Erleichterung nach dem enttäuschenden 7. Rang im Super-G. Nach seinem Doppelsieg im Vorjahr ist Odermatt auch 2025 der Schnellste in der Lauberhorn-Abfahrt.
Odermatt mit Wut im Bauch zum Sieg
Entsprechend euphorisch ist Odermatt auch, als er von Allmen im Zielraum antrifft. Gemeinsam freuen sie sich über ihre Doppelführung, auch wenn der junge Berner natürlich nur allzu gerne nach seinem Triumph am Freitag erneut gewonnen hätte. «Verdammte Scheisse», lacht von Allmen, gratuliert seinem Teamkollegen aber artig: «Stark, richtig stark!»
Im SRF-Interview gibt Odermatt das Kompliment an seinen Kumpel zurück. «Unglaublich, was Franjo heute wieder gezeigt hat. Solange ich da dagegen halten kann, mache ich das natürlich», schmunzelt der Sieger. Er sei auch etwas mit Wut im Bauch gefahren, gesteht Odermatt: «Gestern hatte ich zu viel Bewegung im Skifahren, aber es braucht auch Ruhe. Dieser Mix hat heute super gepasst.»
Drei Rekorde geknackt
Für die Organisatoren der Lauberhornrennen ist es in vielerlei Hinsicht ein perfekter Tag. Mit 40'000 Fans am Samstag wird ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Ausserdem hat Odermatt mit 2:22.58 einen neuen Streckenrekord aufgestellt, sagt aber: «Die Zeit bedeutet mir nicht sehr viel, ehrlichgesagt. Es hat sich so viel verändert in den letzten 10, 20, 30 Jahren Skigeschichte. Das Material und die Pistenpräparation sind komplett anders.»
Doch es gibt noch einen eindrücklichen Rekord: Vier Doppelsiege einer Nation in Folge gab es im Abfahrtsweltcup noch nie. Warum läuft es dem Schweizer Team so gut? «Es funktioniert einfach alles perfekt», sagt Odermatt. «Die Teamatmosphäre, der Staff, wir haben eine coole Gruppe, es macht Spass. Logischerweise ist auch etwas Glück dabei, dass wir alle gesund sind. Deshalb müssen wir und die ganze Ski-Schweiz es einfach geniessen.»