Verletzungsdrama Nadal «am Boden zerstört» – Ehefrau vergiesst bittere Tränen

Von Luca Betschart

18.1.2023

Nadals Ehefrau vergiesst Tränen

Nadals Ehefrau vergiesst Tränen

18.01.2023

Es hat nicht sollen sein. Rafael Nadal muss die Mission Titelverteidigung bei den Australian Open schon in der 2. Runde aufgeben. Einmal mehr wird der Spanier vom eigenen Körper ausgebremst.

Von Luca Betschart

Spätestens zum Ende des zweiten Satzes gegen Mackenzie McDonald wird offensichtlich, dass Rafael Nadal seinen Australian-Open-Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen kann. Der Spanier fängt sich eine Verletzung im Oberschenkel ein, die ihn in der Folge an der Hüfte behindert und ihm einen dicken Strich durch die Rechnung macht. An einen Sieg ist ab da nicht mehr zu denken.

Das weiss auch seine Box, die von den TV-Kameras eingeblendet wird, als Nadal zwischenzeitlich in der Garderobe verschwindet. Die Ernüchterung in den Gesichtern der Nadal-Crew ist unübersehbar. Trainer Carlos Moya blickt frustriert ins Leere, Ehefrau Xisca vergiesst gar bittere Tränen. Doch Aufgeben ist und war für den 36-Jährigen noch nie eine Option.

«Das ist der Sport»

«Ich wollte als amtierender Champion nicht aufgeben. Ich wollte den Platz nicht mit einer Aufgabe verlassen. Schlussendlich ist es besser so. Ich habe verloren, es gibt nichts zu sagen. Gratulation an meinen Gegner», sagt Nadal nach dem besiegelten Aus. Obwohl er keine Rückhand mehr richtig schlagen kann, will er das Spiel unbedingt beenden. «Das ist Sport. Versuche dein Bestes bis zum Ende, egal wie grosse Chancen du noch hast. Das ist die Philosophie des Sports.»

Und doch kann Nadal seine Niedergeschlagenheit nicht gänzlich verbergen. «Das ist frustrierend, demoralisierend und schwierig zu akzeptieren – alles andere wäre gelogen», unterstreicht der 22-fache Grand-Slam-Champion. «Am Ende des Tages darf ich mich sicher nicht über mein Leben und meine Karriere beklagen. Aber im Moment kann ich nicht sagen, dass ich nicht mental am Boden zerstört bin. Ich hoffe nur, die Verletzung ist nicht zu ernst.»

Ein erneutes Comeback?

In Melbourne bekundet Nadal bei Weitem nicht zum ersten Mal Verletzungspech. Das Knie, die Rippen, der Rücken oder der Oberschenkel – oft wird Nadals Saisonstart von körperlichen Einschränkungen überschattet. «Es ging schon seit ein paar Tagen so, aber nie wie heute bei dieser Bewegung», erklärt der Spanier, der aber nicht gross über seine neueste Blessur sprechen will – auch aus Respekt zu Gegner McDonald.

Doch der 14-fache French-Open-Sieger betont, auch jetzt nicht aufzugeben und hofft auf ein baldiges Comeback. Den steinigen Weg dahin will er ein weiteres Mal auf sich nehmen. Auf die Frage nach dem Wieso, antwortet Nadal: «Das ist einfach. Ich liebe, was ich tue. Ich liebe es, Tennis zu spielen. Ich mag es, kompetitiv zu sein. Und ich weiss, dass ich das nicht für immer tun kann.»

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