David Goffin liefert sich zum Auftakt der French Open gegen Lokalmatador Giovanni Mpetshi Perricard einen Krimi über fünf Sätze und legt sich dabei auch mit dem frenetischen Pariser Publikum an.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- David Goffin besiegt Giovanni Mpetshi Perricard am French Open nach einem harten Kampf über fünf Sätze mit 4:6, 6:4, 6:3, 6:7 und 6:3.
- Der Belgier hat in der über dreieinhalbstündigen Partie nicht nur mit seinem Gegner, sondern auch mit den französischen Fans zu kämpfen.
- Die Buhrufe und Anfeindungen kontert Goffin nach dem verwandelten Matchball cool – und erklärt seinen provokativen Siegesjubel an der Pressekonferenz.
David Goffin und der Franzose Giovanni Mpetshi Perricard liefern sich in der ersten Runde der French Open einen regelrechten Abnützungskampf auf Augenhöhe. Der Belgier hat dabei aber nicht nur mit seinem Gegner, sondern auch mit dem frenetischen Pariser Publikum und dessen Provokationen zu kämpfen. Je länger das Spiel dauert, desto emotionaler wird die Stimmung auf Court 14.
Als Goffin im vierten Satz einen Breakvorsprung verspielt und das Tiebreak kurz darauf verliert, tobt das Stadion regelrecht. Das ändert sich erst rund 45 Minuten später, als Goffin die Partie mit einem Rückhand-Winner nach über dreieinhalb Stunden und fünf Sätzen doch noch für sich entscheidet – und die Fans kurzzeitig verstummen lässt.
Allerdings nicht für lange: Nach dem verwandelten Matchball holt der 33-Jährige zur Retourkutsche auf die ständigen Buhrufe aus. Lächelnd blickt er ins Publikum und legt er seine Hand ans Ohr – und erntet dafür natürlich erneut Buhrufe. Das scheint den einstigen Finalisten der ATP-Finals aber überhaupt nicht zu stören. An der Pressekonferenz wird etwas später auch klar, wieso.
Fast schon wie beim Fussball
«Ich muss aufpassen, was ich jetzt sage. Aber wenn du dreieinhalb Stunden von den Zuschauern beleidigt wirst, musst du es ihnen ein bisschen heimzahlen», erklärt Goffin seine Geste und unterstreicht, dass die Zuschauer teilweise zu weit gegangen sind. «Das war total respektlos. Einfach zu viel. Das ist schon fast wie beim Fussball, als Nächstes kommen Pyrotechnik, Hooligans und Schlägereien auf der Tribüne. Es ist wirklich lächerlich. Manche wollen lieber Unruhe stiften, als die Spieler anzufeuern.»
Er habe trotz allem die Ruhe bewahrt, sagt Goffin weiter und berichtet: «Einer hat mich mit seinem Kaugummi angespuckt.» Aus diesem Grund habe er den Moment des Sieges besonders ausgekostet. «Wenn du das dreieinhalb Stunden lang über dich ergehen lassen musst, bist du froh, diese zwei Sekunden zu haben. Sie haben es sich verdient.»
Goffin dagegen hat sich den Vorstoss in die zweite Runde hart verdient. Dort trifft er mit Alexander Zverev auf den Nadal-Bezwinger und Rom-Sieger, aber immerhin auf keinen Franzosen. Denn neue Freunde dürfte Goffin im Pariser Publikum wohl nicht gefunden haben.