Die Nati hat ein Nachwuchsproblem. Alex Frei schlägt im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport Alarm und fordert eine Aufstockung der höchsten beiden Spielklassen: «Ich würde die Super League auf 16 Teams und die Challenge League auf 18 Teams ausbauen.»
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Alex Frei äussert sich im Fussball-Talk Heimspiel besorgt über den geringen Anteil an potenziellen Nati-Spielern im Spitzenspiel Basel gegen YB.
- Von 22 Spielern seien nur drei auf dem Platz gestanden, die für die Nationalmannschaft infrage kämen, was laut Frei ein neuer Tiefpunkt sei.
- Der Grund für den Mangel an Schweizer Spielern liegt laut der Expertenrunde in der geringen Einsatzzeit für Nachwuchstalente in den beiden höchsten Spielklassen.
- Frei fordert deshalb eine Aufstockung der Super League auf 16 und der Challenge League auf 18 Mannschaften. Dadurch hätten junge Spieler mehr Möglichkeiten, sich auf hohem Niveau zu beweisen.
- blue Sport zeigt alle Spiele der Super League live.
«Vor der Länderspielpause bin ich Basel – YB schauen gegangen. 60 Prozent der Spieler waren Ausländer», erzählt blue Sport Experte Alex Frei im Fussball-Talk Heimspiel. Eigentlich mache ihm das ja nichts aus, wenn es da nicht ein kleines Problem gäbe: Die Schweizer Nati.
«Nur 40 Prozent dieser 22 Spieler können für die Nati selektioniert werden. Dazu gehören aber auch die zurückgetretenen Hitz und Shaqiri. Am Schluss bin ich knapp auf drei Spieler gekommen von 22», sagt Frei und schlägt Alarm: «Bei Basel gegen YB hat es das noch nie gegeben. Da muss man schon aufpassen. Das Spitzenspiel der Super League und da kann man nur drei Spieler für die Nationalmannschaft selektionieren? Das kann nicht sein!»
Schon wieder die Super League verändern?
Es handelt sich dabei um ein bekanntes Problem. Eine kürzlich veröffentlichte, vom SFV in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass die Schweiz im Vergleich mit anderen vergleichbaren Ligen deutlich hinterherhinkt, wenn es darum geht, Nachwuchsspielern den Sprung zu den Profis zu ermöglichen.
Im Fussball-Talk Heimspiel gehen Nati-Direktor Pierluigi Tami, Direktor Fussballentwicklung Patrick Bruggmann und blue Sport Experte und Ex-Nati-Star Alex Frei auf Spurensuche. Ein Streitgespräch entsteht dabei nicht, denn die drei im Fussball-Business verankerten Experten sind sich in den meisten Punkten einig. Der Tenor ist klar: In der Schweiz erhalten junge Talente viel zu wenig Einsatzzeit in einer der beiden höchsten Spielklassen. Und Spielpraxis wäre genau das, was die Spieler in diesem Alter bräuchten, um den nächsten Schritt zu machen.
Frei, der sich im Schweizer Nachwuchsfussball auskennt wie fast kein Zweiter, weiss eine mögliche Lösung: Die höchsten beiden Schweizer Spielklassen aufstocken. «Ich würde die Super League auf 16 Teams und die Challenge League auf 18 Teams ausbauen», sagt der blue Sport Experte bestimmt.
Schon wieder eine Aufstockung der Liga? Erst vor eineinhalb Jahren, auf die Saison 2023/24 hin, wurde die Super League von 10 auf 12 Teams erweitert. Reicht das nicht?
«Andere Länder zeigen es vor. In Portugal hat es 18 Mannschaften», argumentiert der blue Sport Experte. Der Vorteil: «Wenn ich frage, wer auf Platz 14 bis 18 in Portugal ist, dann können wir das zwar nicht sagen, aber wir kennen Sporting, Porto und Benfica. Das gibt den Jungen die Möglichkeit, sich auf höchstem Niveau mit diesen Teams zu messen. Dann muss man sich nicht wundern, wenn es dadurch mehr gute Nationalspieler gibt.»
Eine Super League mit 20 Teams?
Nati-Direktor Tami schlägt in dieselbe Kerbe. «Das Problem ist quantitativ, nicht qualitativ», sagt der 63-Jährige. «Klubs wie Zürich, Basel oder YB haben Mühe, ihre jungen Spieler in der Challenge League zu platzieren. Wenn wir zehn Mannschaften haben und nur ein Teil davon bereit ist, mit solchen Spielern zu arbeiten, dann sind da zu wenig Plätze.»
Auch Tami spricht sich für eine weitere Aufstockung der höchsten Spielklassen aus. «Vielleicht sind 20 Mannschaften provokativ. Aber wir brauchen mehr Plätze für die Jungen in der Profi-Liga. Das ist meine Botschaft.»