Ukraine-Ticker Ukrainische Grossstadt kämpft mit Folgen von Drohnenattacken +++ Neue russische Rakete: Nato-Staaten sichern Kiew Hilfe zu

Agenturen/Red.

27.11.2024

Im Kampf gegen Russland: Nato stützt ukrainische Rüstungsindustrie

Im Kampf gegen Russland: Nato stützt ukrainische Rüstungsindustrie

Nach neuen Eskalationsschritten Russlands: Deutschland und andere Nato-Staaten wollen die Rüstungsproduktion in der Ukraine weiter stärken. In einem ersten Schritt soll das mit den Zinseinkünften aus eingefrorenem russischen Vermögen finanziert werden, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. Deutschland und andere Nato-Staaten planen demnach die Entwicklung und Beschaffung von Drohnen zu fördern, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Auch bei der Munitionsproduktion soll die Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Das Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke agieren können.

26.11.2024

Am 24. Februar 2022 hat Russland seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Die Front hat sich seit Herbst 2022 kaum verändert. Ein Ende ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/Red.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die ukrainischen Streitkräfte haben einen beträchtlichen Teil des Geländes, das sie im russischen Oblast Kursk erobert haben, wieder verloren.
  • Rekord: Russland hat die Ukraine in der Nacht mit 188 Drohnen und vier Raketen angegriffen.
  • Militärexperte Carlo Masala hält zur Unterstützung der Ukraine auch die Entsendung europäischer Bodentruppen für möglich.
  • Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigt ihre Russlandpolitik nach der Annexion der Krim im Jahr 2014.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 4.54 Uhr

    Ukrainische Grossstadt kämpft mit Folgen von Drohnenattacken

    Nach einer beispiellosen Welle russischer Drohnenangriffe auf die Ukraine haben die Menschen in der westlichen Grossstadt Ternopil weiterhin mit den Folgen zu kämpfen. Teile der Stadt sind offiziellen Angaben zufolge weiter ohne Strom, die Warmwasserversorgung ist bei winterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt gekappt. Sorge bereitet der Ukraine und ihren Verbündeten derweil eine neue russische Rakete.

    Russland hatte die Ukraine in der Nacht zu Dienstag mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnenangriffen überzogen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurde das Land mit 188 Drohnen und vier ballistischen Raketen des Typs Iskander-M attackiert. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal «Ukrajinska Prawda» war es die bis dahin grösste Anzahl an Drohnen, die Russland in einer Nacht gestartet hat.

    Im gut 150 Kilometer von der EU-Grenze entfernten Ternopil leben über 200'000 Menschen. «Ein Teil der Stadt ist heute ohne Stromversorgung», sagt Bürgermeister Serhij Nadal in einem Video auf Telegram. In einigen Stadtteilen gebe es daher nur alle acht Stunden für zwei Stunden Strom. Wasserversorgung und Kanalisation seien zwar wieder komplett funktionsfähig, allerdings gebe es kein warmes Wasser. Der Betrieb der Fernheizungssysteme müsse zum Teil mit Generatoren aufrechterhalten werden. Für den Betrieb von Spitälern, Schulen und Kindergärten kommen Notstromer zum Einsatz.

  • Mittwoch, 27. November 2024, 4.34 Uhr

    Ukraine wirbt in Südkorea um Waffenhilfe

    Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow hält sich diese Woche in Südkorea auf, um Waffenhilfe für den Krieg gegen Russland zu erbitten. Die Delegation habe sich mit Südkoreas nationalem Sicherheitsberater Shin Won-sik zu einem Meinungsaustausch über den Ukraine-Konflikt getroffen, berichtet unter anderem die Zeitung «DongA Ilbo». Das südkoreanische Verteidigungsministerium will den Besuch zunächst nicht bestätigen. Südkorea, ein führender Waffenproduzent, steht unter Druck westlicher Länder, der Ukraine tödliche Waffen zu liefern. Bisher konzentrierte sich Seoul auf nicht-tödliche Hilfe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Oktober erklärt, Kiew werde eine detaillierte Anfrage an Seoul für Waffenunterstützung senden, einschliesslich Artillerie und Luftabwehrsysteme.

  • 20.27 Uhr

    Russland verhängt Einreiseverbote gegen britische Minister

    Als Reaktion auf Grossbritanniens Unterstützung für die Ukraine hat Moskau mehrere britische Minister und eine Reihe anderer politischer und militärischer Vertreter auf eine «schwarze Liste» gesetzt. Mit Einreisesperren werden unter anderem die stellvertretende Premierministerin Angela Rayner, Innenministerin Yvette Cooper und Finanzministerin Rachel Reeves belegt. Insgesamt wurden einer bestehenden Einreiseverbotsliste 30 Personen hinzugefügt, darunter zwei Journalisten der Zeitungen «Times» und «Daily Mail».

    «Die russophobe Politik, bei der versucht wird, die Handlungen Russlands zu diskreditieren und es auf der internationalen Bühne zu isolieren, zeugen von der Stimmung Londons für eine weitere systematische Konfrontation mit Russland», hiess es in einer Mitteilung des russischen Aussenministeriums.

    Zuvor hatte Grossbritannien neue Sanktionen vor allem gegen die von Russland für Ölexporte eingesetzte Tankerflotte verhängt. Russland ist im Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert und kontrolliert einschliesslich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gut ein Fünftel des Nachbarlandes. Seitdem wurden gegen Moskau massive internationale wirtschaftliche und politische Sanktionen verhängt.

  • 18.35 Uhr

    Russland kündigt nach weiteren ukrainischen Angriffen mit ATACMS-Raketen Vergeltung an

    Die Ukraine hat Russland nach Angaben aus Moskau in den vergangenen Tagen erneut mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen. Die Angriffe hätten am Samstag und Montag stattgefunden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Es drohte mit «Vergeltungsaktionen». Die Nato-Staaten kündigten derweil bei einem Treffen in Brüssel an, Kiew ungeachtet der jüngsten russischen Atomwaffen-Drohungen weiter zu unterstützen.

    Ziele der ukrainischen Angriffe seien eine Luftabwehranlage und der Flugplatz Kursk-Wostotschni in der grenznahen russischen Region Kursk gewesen, erklärte das russische Verteidigungsministerium weiter. Von insgesamt 13 auf russisches Gebiet abgefeuerten ATACMS-Raketen hätten drei ihr Ziel erreicht. Dabei seien mehrere russische Soldaten verletzt und eine Radaranlage beschädigt worden. Die übrigen ATACMS seien von der russischen Luftabwehr abgefangen worden. Es ist äußerst selten, dass Russland erfolgreiche ukrainische Angriffe bestätigt.

    Vom Moskauer Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos zeigten angebliche Raketentrümmer mit englischsprachigen Aufschriften. AFP konnte die Aufnahmen nicht unmittelbar überprüfen.

    Vor einer Woche hatte die Ukraine erstmals russisches Staatsgebiet mit ATACMS-Raketen beschossen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte daraufhin mit einer «entsprechenden» Antwort gedroht und dabei auch einen Einsatz russischer Atomwaffen nicht ausgeschlossen. Die US-Regierung hatte zuvor die von Kiew seit Langem erhoffte Genehmigung zum Einsatz der von Washington gelieferten Waffen gegen militärische Ziele im russischen Landesinneren erteilt.

    Russland hatte auf den ersten ATACMS-Beschuss vor wenigen Tagen mit dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen Mittelstreckenrakete reagiert, die nach russischen Angaben mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann.

  • 17.40 Uhr

    Neue russische Rakete: Nato-Staaten sichern Kiew Hilfe zu

    Vertreter der 32 Nato-Staaten und der Ukraine haben sich in einer ausserplanmässigen Sitzung des Nato-Ukraine-Rats über Erkenntnisse zu einer neuen russischen Mittelstreckenrakete ausgetauscht. Bei den Beratungen auf Botschafterebene ging es nach Angaben aus Bündniskreisen unter anderem darum, welche Abwehrmöglichkeiten es gegen die Waffe gibt. Im Gespräch sind demnach insbesondere US-Raketenabwehrsysteme vom Typ Patriot und THAAD. Über Letzteres verfügt die Ukraine bislang nicht.

    Rettungskräfte sind nach einem Raketeneinschlag in Dnipro im Einsatz. (21. November 2024) 
    Rettungskräfte sind nach einem Raketeneinschlag in Dnipro im Einsatz. (21. November 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via AP

    Die russischen Streitkräfte hatten die experimentelle Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik am Donnerstag erstmals bei einem Angriff auf die ukrainische Grossstadt Dnipro verwendet. Russland behauptet, dass sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden kann. Experten bezweifeln zumindest den zweiten Punkt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Rakete theoretisch auch mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden könnte.

  • 17.22 Uhr

    Österreichische Ex-Ministerin wird Dozentin in Russland

    Die frühere Aussenministerin Österreichs, Karin Kneissl, soll Dozentin an der Staatlichen Universität Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von Moskau, werden.

    Bei einem Besuch der 59-Jährigen an der Jessenin-Universität sei es gelungen, eine Vereinbarung zu erzielen: «Karin Kneissl wird bei uns unterrichten», schrieb der Rektor der Universität, Dmitri Bokow, auf Telegram. Details würden später bekanntgegeben.

    Karin Kneissl war von 2017 bis 2019 österreichische Aussenministerin. Heute lebt sie in Russland. (Archivbild)
    Karin Kneissl war von 2017 bis 2019 österreichische Aussenministerin. Heute lebt sie in Russland. (Archivbild)
    Bild: Ulf Mauder/dpa

    Kneissl war von 2017 bis 2019 Aussenministerin in Österreich. Auf diesem Posten hatte Kneissl mit Kremlchef Wladimir Putin auf ihrer Hochzeit getanzt, einen Knicks vor dem russischen Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen.

    Später wurde sie für den staatlichen russischen Propagandasender RT und den ebenso staatlichen Ölkonzern Rosneft tätig. 2023, ein Jahr nach Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, zog sie nach Russland um.

    Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben. In Russland leitet sie die kremlnahe Denkfabrik Gorki.

  • 15.03 Uhr

    US-Luftwaffe entdeckt Drohnen bei britischen Basen

    Nahe drei Stützpunkten amerikanischer Soldaten in Grossbritannien sind nach Angaben der US-Luftwaffe mehrere kleine Drohnen gesichtet worden. Betroffen waren den heutigen Angaben zufolge Stützpunkte im Osten von England, die nah beieinander liegen.

    Erst vor wenigen Tagen waren Drohnen in der Nähe und oberhalb der Stützpunkte RAF Lakenheath, RAF Mildenhall und RAF Feltwell gesehen worden, wie die US-Luftwaffe mitteilte. Wer hinter den Drohnen stecken könnte, wurde nicht angegeben.

    Alle drei Stützpunkte gehören der britischen Luftwaffe, werden aber in erster Linie von der Luftwaffe der USA genutzt.

  • 14.22 Uhr

    Russland weist britischen Diplomaten aus

    Russland hat einen hochrangigen britischen Diplomaten wegen angeblicher Spionage ausgewiesen. Zudem sei der britische Botschafter Nigel Casey ins Aussenministerium einbestellt worden, teilte die Sprecherin des russischen Aussenamts, Maria Sacharowa, Nachrichtenagenturen in Moskau zufolge mit.

    Zuvor hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB eine Erklärung verbreitet, wonach der ausgewiesene britische Diplomat bei seiner Einreise falsche Angaben zur Person gemacht haben soll. Es seien zudem «Indizien für eine Spionage- und Sabotagetätigkeit» aufgedeckt worden.

    Der Diplomat war erst im August als einer der Ersatzleute für sechs zuvor ausgewiesene Botschaftsangehörige nach Russland gekommen. Er muss das Land nun innerhalb von zwei Wochen verlassen. Die britische Botschaft hat den Vorfall bislang nicht kommentiert. Es ist üblich, dass in so einem Fall das Land, dessen Diplomat ausgewiesen wurde, ähnliche Schritte unternimmt.

    Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind insbesondere seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine gespannt. Beide Seiten haben seither mehrfach Diplomaten ausgewiesen. Ausweisungen gab es aber auch schon zuvor - etwa nach der Vergiftung des übergelaufenen russischen Agenten Sergej Skripal 2018 im Vereinigten Königreich.

  • 13.29 Uhr

    Quo vadis, Rumänien?

    Hier drei Pressestimmen zur kommenden Stichwahl in Rumänien:.

    «La Repubblica», Italien:

    «Das rumänische Volk ist ‹zum Bewusstsein erwacht› und will ‹nicht weiter auf Knien, nicht weiter unter Invasion, nicht weiter erniedrigt› bleiben – das sagt zumindest der rumänische Kandidat, mit dem niemand gerechnet hat, Calin Georgescu, bei einer improvisierten Pressekonferenz auf Facebook. [...] Die öffentliche Meinung in dem östlichsten EU-Land ist schockiert: Völlig unter dem Radar hat der prorussische und vehement gegen die Nato eingestellte Georgescu eine ungeheuerliche, vielleicht verdächtige Aufholjagd gewonnen.

    Nach Ansicht vieler Beobachter hat er mit der Hand von Wladimir Putin gewonnen. Rumänien erging es nun schlimmer als der Republik Moldau, die tief von der russischen Propaganda durchdrungen ist. [...] Georgescu versprach auf Facebook ‹Frieden› – Frieden mit Moskau, versteht sich. Rumänien ist Nato-Mitglied und hat die Ukraine bisher immer unterstützt. Doch bald könnte ein Putin-Fanatiker an die Spitze des an die Ukraine grenzenden Landes treten.»

    Calin Georgescu könnte Rumäniens nächster Präsident werden.
    Calin Georgescu könnte Rumäniens nächster Präsident werden.
    KEYSTONE

    «Nepszava», Ungarn:

    «Es ist schwer vorstellbar, dass Calin Georgescu die vielen Stimmen nur wegen seiner Nato- und EU-feindlichen, nationalistischen, faschistischen, xenophoben und radikalen Ansichten bekommen hat. Vielmehr spielte da offensichtlich das Bedürfnis nach einer Rebellion gegen den Mainstream, nach radikalen, souveränistischen Ideen eine Rolle, doch dafür stand auch der viel bekanntere [Rechtsradikale und Viertplatzierte] George Simion.

    Letztlich wird aber nirgendwo auf der Welt ein Kandidat eine Wahl ohne äussere Einmischung gewinnen, der zu Beginn des Wahlkampfs über einen Bekanntheitsgrad von einem Prozent verfügt und diesen auch später kaum steigert. [...] Welches Land dahintersteckt, lässt sich nur erraten, davon ausgehend, dass Rumänien derzeit die wichtigste östliche Basis für die USA und die Nato ist, noch dazu im gegenwärtigen geopolitischen Zusammenhang.»

    Protest gegen Calin Georgescu am 25. November in Bukarest: Georgescu liegt an der Brust von Wladimir Putin.
    Protest gegen Calin Georgescu am 25. November in Bukarest: Georgescu liegt an der Brust von Wladimir Putin.
    KEYSTONE

    «Guardian», Grossbritannien:

    «In einer Region, die von den revanchistischen Ambitionen Wladimir Putins überschattet wird, war Rumänien eine Säule der prowestlichen Stabilität. Das Land, das eine lange Grenze zur Ukraine hat, war unter dem scheidenden Präsidenten Klaus Iohannis ein treuer Verbündeter seines Nachbarn. [...]

    Beunruhigender Weise ist dieser Bollwerkstatus nach einem der bemerkenswertesten Wahlergebnisse in der Geschichte Rumäniens nach 1989 extrem gefährdet. Der bislang wenig bekannte rechtsextreme Kandidat Calin Georgescu, der nun im Dezember in die Stichwahl geht, ist ein scharfer Kritiker der Nato und der Hilfe für die Ukraine sowie ein lautstarker Bewunderer von Donald Trump. Er hat vorgeschlagen, die rumänische Aussenpolitik solle die ‹russische Weisheit› zur Kenntnis nehmen.

    Georgescus eigenwilliger christlicher Nationalismus weist Ähnlichkeiten mit Ungarns Premierminister Viktor Orban auf. [...] Angesichts der bevorstehenden entscheidenden Phase, in der Kiew versuchen wird, Rahmenbedingungen für künftige Waffenstillstandsverhandlungen mit Russland zu schaffen, wäre es ein herber Schlag für die Ukraine, die Unterstützung eines weiteren Nachbarn zu verlieren.»

  • 12.47 Uhr

    Athen bildet ukrainische F-16-Piloten und Techniker aus

    Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat nach einem beispiellosen russischen Drohnen-Angriff – siehe Eintrag 11.48 Uhr – eindringlich zu mehr Militärhilfe aufgerufen. «Unsere Unterstützung hat die Ukraine im Kampf gehalten. Aber wir müssen noch weiter gehen, um den Verlauf dieses Konflikts zu ändern», sagte er am Rande eines Treffens mit dem griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis in Athen.

    Es gelte unter anderem zusätzliche Luftabwehr bereitzustellen und die beim Nato-Gipfel in Washington getroffenen Versprechen umzusetzen. Dazu zählte neben dem Aufbau des Nato-Kommandos zur Koordinierung von Militärhilfen und Ausbildung auch die Zusage, 2024 Militärhilfe im Umfang von insgesamt 40 Milliarden Euro zu leisten.

    Mit Blick auf die griechische Unterstützung für die Ukraine lobte Rutte die Beteiligung des Landes am Aufbau einer schlagkräftigen westlichen Kampfflugzeug-Flotte. «Ich begrüsse, dass Griechenland helfen wird, das F-16-Training für ukrainische Piloten und Techniker zu beschleunigen», sagte der frühere niederländische Regierungschef. Damit werde die Position der Ukraine in dem brutalen Krieg gestärkt.

  • 12.32 Uhr

    Absturz in Litauen: Flugschreiber gefunden

    Einen Tag nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs in Litauen haben die Ermittler die Flugschreiber der Unglücksmaschine geborgen. Neben dem Flugdatenschreiber sei auch der Stimmenrekorder gefunden worden, teilte das litauische Justizministerium mit.

    Beide Geräte seien gegen Mittag aus dem Wrack entfernt worden und sollen nun untersucht werden. Als sogenannte Black Box könnten sie Aufschluss über die bislang unbekannte Ursache des Absturzes geben.

    Siehe auch vorherige Einträge.

  • 12.17 Uhr

    Wien will vermitteln – und lädt Trump ein

    Österreich hat sich erneut als möglicher Ort für Friedensverhandlungen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ins Spiel gebracht. Er habe in einem Telefonat mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump an die lange Tradition des Landes für den internationalen Dialog erinnert, teilte Kanzler Karl Nehammer mit.

    Nehammer lud Trump demnach zudem zu einem Besuch in Österreich ein. Bei dem Gespräch habe sich Trump, der am 20. Januar für eine zweite Amtszeit vereidigt wird, für seine Eindrücke von der persönlichen Begegnung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin interessiert, so Nehammer.

    Der österreichische Regierungschef war wenige Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zu einem Kurzbesuch in Moskau und Kiew, um diplomatische Lösungen zu sondieren. Der EU-Mitgliedsstaat ist kein Mitglied im westlichen Verteidigungsbündnis Nato, trägt aber bisher alle Sanktionen gegen Moskau mit.

    Nehammer gehört zu den europäischen Spitzenpolitikern, die auf baldige Gespräche mit Moskau dringen.

  • 11.58 Uhr

    So laufen die Ermittlungen beim Absturz in Litauen ab

    Litauens Polizeichef Arunas Paulauskas geht davon, dass die Untersuchung der Unglücksstelle des abgestürzten Frachtflugzeugs in wenigen Tagen beendet werden kann – siehe auch vorherige Einträge.

    «Ich denke, dass die Inspektion vor Ort innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage abgeschlossen sein kann. Dann folgt eine neue Phase – die Entfernung der Flugzeugtrümmer vom Gelände. Wir suchen derzeit aktiv nach einem Hangar, in dem wir diese Teile unterbringen können», sagte Paulauskas am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Vilnius.

    Auch der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums, Vilmantas Vitkauskas, sprach davon, dass die Untersuchung in die nächste Phase eintrete. Es gehe nun darum, die gesammelten Daten und Informationen «in Ruhe und konsequent» zu untersuchen, auszuwerten und zu vergleichen.

    Die Absturzstelle nahe Vilnius am 25. November.
    Die Absturzstelle nahe Vilnius am 25. November.
    Bild: Keystone

    Darin einbezogen würden auch die aus anderen Ländern nach Litauen kommenden Experten, sagte er. Danach könne man sehen, ob die tatsächlichen Informationen mit dem Ablauf der Ereignisse übereinstimmen, die zum Absturz geführt haben.

    Die Maschine der Airline Swift Air, die im Auftrag von DHL von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, war am frühen Montagmorgen in der Nähe des Flughafens Vilnius knapp neben einem Wohngebäude abgestürzt. Dabei kam ein Mensch ums Leben.

    .Die litauischen Behörden haben nach dem Absturz umfassende Ermittlungen eingeleitet. Beteiligt daran sind auch deutsche Experten. Auch aus Spanien und den USA sollten Ermittler in Litauen eintreffen.

  • 11.48 Uhr

    Russlands Drohnen-Rekordangriff

    Russland hat die Ukraine mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr attackierte Moskau das Land in der Nacht zu Dienstag mit 188 Drohnen und vier ballistischen Raketen des Typs Iskander-M.

    Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda war es die bis dahin grösste Anzahl an Drohnen, die Russland in einer Nacht gestartet hat. Allein in der Hauptstadt Kiew dauerte der Luftalarm nach offiziellen Angaben mehr als fünf Stunden an.

    Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten am Morgen den Abschuss von 76 Drohnen in 17 Regionen des Landes. Die Ortung von 95 Drohnen sei abgebrochen, was vermutlich auf elektronische Gegenmassnahmen zurückzuführen sei. Fünf Drohnen seien in Richtung des Nachbarlandes Belarus geflogen.

    Bei den Angriffen wurde den Angaben zufolge erneut die Stromversorgung der Ukraine getroffen. Im westukrainischen Ternopil sei ein Objekt der kritischen Infrastruktur durch Drohnenangriffe beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Nehoda, bei Telegram. In Ternopil und anderen Orten gebe es keine stabile Stromversorgung.

  • 10.48 Uhr

    Kreml war zu Beginn des Krieges für Atomschlag bereit

    Im Februar 2022 war der Kreml bereit für einen nuklearen Schlag, sagt ein Mitglied der russischen Atomstreitkräfte der BBC. «Zuvor haben wir nur Übungen gemacht», führt die Quelle aus. «Aber an dem Tag, an dem der Krieg begann, waren die Waffen voll einsatzbereit. Wir waren bereit, von See und aus der Luft aus zu starten und ––theoretisch – einen Atomschlag auszuführen.»

    Für zwei bis drei Wochen hätten sich die entsprechenden Kräfte in hoher Alarmbereitschaft befunden. Die Einheit des Mannes sei «in der Basis eingeschlossen» worden: «Alles, was wir hatten, war das russische Fernsehen. Ich wusste wirklich nicht, was das alles heisst. Ich habe meine Pflichten automatisch erfüllt. Wir haben nicht im Krieg geklämpft, wir haben bloss die Nuklearwaffen bewacht.»

    Test einer Interkontinentalrakete am 29. Oktober beim Kosmodrom Plessezk.
    Test einer Interkontinentalrakete am 29. Oktober beim Kosmodrom Plessezk.
    KEYSTONE

    Es sei äusserst selten, dass ein Mitglied jener Truppe mit den Medien redet, so die BBC. Wehrpflichtige dienten in den Einheiten nicht.: Es gehe streng und professionell zu. «Es lag in meiner Verantwortung, sicherzustellen, dass die Soldaten unter mir keine Handys mit in auf den Nuklearstützpunkt nehmen», sagt der Informant. 

    Und weiter: «Es ist eine geschlossene Gesellschaft, es gibt dort keine Fremden. Wenn du willst, dass deine Eltern dich besuchen, musst du drei Monate vorher eine Anfrage beim [Inlandsgeheimdienst] FSB stellen.»

  • 10.19 Uhr

    Schwarze Woche für Kiews Kräfte

    Russland hat laut dem Recherche-Netzwerk Agentstwo in der vergangenen Woche knapp 235 Quadratkilometer erobert. Es war damit die beste Woche im Jahr 2024 für Putins Armee. Seit Mionatbeginn seien 600 Quadratkilometer eingenommen worden, was mehr ist als im gesamten Oktober, heisst es in der Analyse.

    Am schnellsten kommen Moskaus Streitkräfte demnach im Oblast Donezk bei der Siedlung Welyka Nowosilka voran. Weitere Schwerpunkte seien Pokrowsk und Kurachowe. Doch auch im Süden der Front habe der Kreml 187 Quadratkilometer gutgemacht.

  • 9.56 Uhr

    Litauens Präsident warnt vor Spekulationen zum Absturz

    Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat dazu aufgerufen, von allzu grossen Spekulationen über die Ursache für den Absturz eines Frachtflugzeugs in Vilnius abzusehen.

    Die Vermutung eines möglichen Sabotageakts dürfe nicht überbetont, aber auch nicht heruntergespielt werden. Gleichzeitig könne man eine solche Version nicht ausschliessen, sagte Nauseda am heutigen Morgen im litauischen Radio.

    Die Maschine der Airline Swift Air, die im Auftrag von DHL von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, war am frühen Montagmorgen in der Nähe des Flughafens Vilnius knapp neben einem Wohngebäude abgestürzt. Dabei kam ein Mensch ums Leben.

    Flugzeugabsturz in Litauen: Suche nach Unglücksursache geht weiter

    Flugzeugabsturz in Litauen: Suche nach Unglücksursache geht weiter

    Der mysteriöse Absturz eines Frachtflugzeugs in Litauen sorgt weiter für Rätsel. Warum ist die Maschine aus Deutschland vor dem Flughafen Vilnius verunglückt? Die Suche nach der Unglücksursache geht weiter. Ermittler hoffen, von den Überlebenden entscheidende Hinweise zu bekommen. Konkrete Antworten gibt es laut Behörden aber noch nicht.

    26.11.2024

    «Ich wiederhole es noch einmal: Natürlich besteht die Möglichkeit einer Sabotage, wir können sie nicht ausschliessen. Daher wird dies mit aller Ernsthaftigkeit ermittelt», sagte der litauische Präsident, der sich selbst auch bereits ein Bild von der Unglücksstelle gemacht hat. Nach seinen Angaben liegen bislang nicht ausreichend Informationen vor, um eine Unfallursache zu nennen.

    Die litauischen Behörden leiteten Ermittlungen ein. Beteiligt sind daran auch deutsche Experten. Nach Angaben von Polizeichef Arunas Paulauskas zeigten die Umstände des Unglücks, dass der Vorfall vermutlich nicht durch einen äusseren Einfluss verursacht worden sei.

  • 9.11 Uhr

    Kiew hat 40 Prozent der Gebiete in Kursk wieder verloren

    Die ukrainischen Streitkräfte haben einen beträchtlichen Teil des Geländes, das sie im russischen Oblast Kursk erobert haben, wieder verloren. Das sagte ein anonymer Militär der Nachrichtenagentur «Reuters»

    Zum Höhepunkt haben wir 1376 Quadratkilometer kontrolliert», wir der Mann zitiert. «Jetzt ist dieses Territorium kleiner. Der Feind hat seine Gegenangriffe . Jetzt kontrollieren wir noch rund 800 Quadratkilometer. Wir werden dieses Gebiet halten, so lange es militärisch angebracht ist.»

  • 6.43 Uhr

    Erbitterte Kämpfe in der Ostukraine

    Der Osten der Ukraine wurde von weiteren schweren Kämpfen erschüttert. Im Mittelpunkt des Kampfgeschehens lagen einmal mehr Gebiete um die Orte Pokrowsk und Kurachowe am Rande des Donbass. Eine unabhängige Einschätzung der Ereignisse war nicht möglich.

    Lagekarte Ostukraine.
    Lagekarte Ostukraine.
    ISW

    Das russische Militär startete am Abend neue Gruppen von Kampfdrohnen zu Zielen in der Ukraine. Mehrere Drohnen schlugen am Abend in der Region Sumy im Osten des Landes ein, wie die Agentur Ukrinform berichtete. Über eventuelle Auswirkungen lagen zunächst keine Informationen vor. In den angrenzenden Regionen wurde Luftalarm ausgelöst.

  • 4.20 Uhr

    Militärexperte hält Entsendung von Bodentruppen für denkbar

    Der Politologe und Militärexperte Carlo Masala hält zur Unterstützung der Ukraine auch die Entsendung europäischer Bodentruppen für möglich, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump die Militärhilfen für Kiew drastisch zurückfahren.

    Ukrainische Soldaten feuern Granaten in Richtung russischer Stellungen in Tschassiw Jar. (21. November 2024) 
    Ukrainische Soldaten feuern Granaten in Richtung russischer Stellungen in Tschassiw Jar. (21. November 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Press service of 24 Mechanized brigade

    «Wir brauchen eine Rückfalloption für den Fall, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen», sagt Masala dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dabei gehe es um eine «Koalition der Willigen, die im Zweifel auch bereit ist, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden». In Frankreich, Grossbritannien und Polen sei diesbezüglich «viel in Bewegung».

  • Dienstag, 26. November 2024, 3.50 Uhr

    Merkel verteidigt Russlandpolitik nach der Krim-Annexion

    Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigt ihre Russlandpolitik nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014.

    «Denn ich bin hart mit ihm umgegangen. Ich sehe aber auch im Rückblick nicht, dass die Kappung aller Wirtschaftsverbindungen sein Denken verändert hätte», sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit Blick auf Gaslieferungen und Russlands Präsident Wladimir Putin.

    Er habe die Ukraine überfallen, ohne dass die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb gewesen sei. «Ich wollte diesen Krieg verhindern, habe es aber nicht geschafft.» Merkel bedauert, dass Deutschland nach 2014 nicht schneller aufgerüstet habe. «Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass es mir trotz aller Anstrengungen nicht gelungen ist, die abschreckenden militärischen Fähigkeiten schnell genug aufzubauen», fügt sie hinzu.

  • 19.27 Uhr

    Nato-Staaten wollen Rüstungsproduktion in der Ukraine stärken

    Angesichts weiterer Eskalationsschritte Russlands im Ukraine-Krieg wollen Deutschland und andere Nato-Staaten die Rüstungsproduktion in der Ukraine weiter stärken. Das werde in einem ersten Schritt mit den Zinseinkünften aus eingefrorenem russischen Vermögen finanziert, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit den Verteidigungsministern von Frankreich, Grossbritannien, Polen und Italien. Geplant sei unter anderem, die Entwicklung und Beschaffung von Drohnen zu fördern, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Auch bei der Munitionsproduktion soll die Zusammenarbeit ausgeweitet werden.

    Zu dem Treffen wurde für eine halbe Stunde der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow zugeschaltet. Pistorius sagte anschliessend: «Unser Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke agieren können.». Er betonte, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine kein regionaler Konflikt mehr sei: «Er hat eine internationale Dimension bekommen.» Er verwies auf die 10’000 Soldaten aus Nordkorea, die der russische Präsident Wladimir Putin ins Land geholt habe und denen er einmalig pro Kopf 2000 Euro zahle. «Das ist an Zynismus kaum noch zu überbieten.»

  • 18.58 Uhr

    Berichte: ATACMS-Raketen auf russischen Flughafen bei Kursk

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach offiziell unbestätigten Medienberichten einen russischen Militärflughafen in der Nähe vom Kursk mit Artillerieraketen des US-amerikanischen ATACMS-Systems angegriffen.

    Der Flughafen Kursk-Wostotschny sei von mindestens zwei Raketen mit Mehrfach-Sprengköpfen getroffen worden, berichteten ukrainische Medien. Der Angriff sei in der Nacht zum Montag erfolgt. Über das Ausmass der Schäden lagen keine Angaben vor. Die Berichte konnten nicht unabhängig geprüft werden, weder das ukrainische noch das russische Militär bestätigten zunächst den Angriff.

  • 18.39 Uhr

    Russe wegen angeblicher Weitergabe von Video an Ukraine verurteilt

    Ein Russe ist wegen der angeblichen Weitergabe eines Videos an die ukrainischen Geheimdienste zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das Bezirksgericht in Wolgograd warf dem Mann am Montag Hochverrat vor. Der Beschuldigte sei «nicht einverstanden mit dem politischen Kurs der Russischen Föderation» gewesen und habe sich im Internet mit einem Vertreter der ukrainischen Geheimdienste ausgetauscht, urteilte das Gericht. Der Mann habe Aufgaben für seinen Kontakt übernommen, hiess es. Details wurden nicht genannt.

    Laut Staatsanwaltschaft hatte der Mann 2023 einen Zug mit Rüstungsgütern und Kriegsflugzeuge gefilmt und die Aufnahmen an die Ukraine weitergegeben. Aktivisten zufolge handelt es sich bei dem Beschuldigten um einen politischen Gefangenen. Er war im Gewahrsam vom 15-jährigen Sohn des tschetschenischen Regierungschefs Ramsan Kadyrow geschlagen worden. Kadyrow selbst postete das Video in den sozialen Medien und lobte seinen Sohn für den Angriff.

    Der verurteilte Russe verbüsst bereits eine dreieinhalbjährige Haftstrafe, die er im Februar wegen der angeblichen Verbrennung eines Korans vor einer Moschee bekam.

  • 4.43 Uhr

    Selenskyj: Ukraine erhält Unterstützung

    Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere massive Unterstützung von ihren Partnern zugesichert bekommen. Neben neuer Waffen- und Munitionshilfe aus den USA im Wert von 275 Millionen Dollar schnürten die nordischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen ein Finanzpaket, das der ukrainischen Rüstungsindustrie zugutekommen soll.

    «Dänemark hat etwa eine Milliarde Kronen (knapp 125 Millionen Franken) zur Verfügung gestellt», sagte Selenskyj. Schweden wolle sich dem dänischen Finanzierungsmodell anschliessen, während Norwegen bereits eine erste Tranche vorbereitet habe. Die genauen Summen aus diesen Ländern nannte Selenskyj nicht. Auch Deutschland und Kanada hatten in den vergangenen Tagen neue Waffen und Ausrüstung zur Verfügung gestellt.

  • 4.29 Uhr

    Ministertreffen in Italien und Deutschland

    In Fiuggi bei Rom kommen heute die Aussenminister der G7-Staaten zu ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr zusammen. Die Chefdiplomaten der sieben demokratischen Industrienationen erörtern bei ihrem zweitägigen Treffen unter anderem die Lage an den Krisenherden in der Ukraine und Nahost.

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius will heute in Berlin mit seinen Kollegen aus Frankreich, Grossbritannien, Polen und Italien über Massnahmen zur Stärkung der Sicherheit und Verteidigung in Europa beraten. Dabei dürfte auch der jüngste Einsatz einer neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine eine wichtige Rolle spielen.

  • 4.14 Uhr

    Russen nehmen britischen Söldner fest

    Russische Streitkräfte haben nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria in der Region Kursk einen britischen Söldner festgenommen. Das berichtet die Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise. In einem über inoffizielle pro-russische Telegramkanäle verbreiteten Video ist ein junger bärtiger Mann in Militärkleidung zu sehen, der sich auf Englisch als James Scott Rhys Anderson vorstellt und angibt, früher in der britischen Armee gedient zu haben. Die Echtheit des Videos, das Aufnahmedatum und die Angaben von Ria konnten nicht sofort unabhängig verifiziert werden.

    Das britische Aussenministerium reagiert zunächst nicht auf eine Anfrage, hatte aber zuvor laut dem Sender BBC mitgeteilt, die Familie eines britischen Staatsbürgers nach Berichten über dessen Festnahme zu unterstützen.

  • 4.10 Uhr

    Anschläge auf ukrainische Polizisten werden live übertragen

    In der Ukraine werden Polizisten zu Opfern von sadistischen Fallen. Ein Uniformierter entdeckte der «Ukrainska Pravda» zufolge ein Paket neben einem Auto. «Als er näher kam und sich bückte, um es zu untersuchen, wurde per Fernzugriff ein Sprengsatz gezündet», berichtete die Zeitung unter Berufung auf Quellen in der Behörde. Der Mann starb an seinen Verletzungen. Später wurde in der Nähe eine Kamera entdeckt, die die Szenen wohl übertragen hatte.

    Es sei nicht der erste derartige Vorfall gewesen: Mitte November wurden Ermittler in einen Hinterhalt gelockt, bei dem eine Granate explodierte. Sie konnten sich in Sicherheit retten.

  • 2.24 Uhr

    Rumänien: Rechtsextremer geht in Stichwahl um Präsidentenamt

    Bei der Präsidentenwahl in Rumänien kommt überraschend der extrem rechte Parteilose Calin Georgescu auf Platz eins. Ministerpräsident Marcel Ciolacu von der Sozialdemokratischen Partei (PSD) liegt auf Platz zwei. Die Entscheidung zwischen den beiden fällt bei der Stichwahl am 8. Dezember.

    Demnach kommt Georgescu auf 22,09 Prozent der Stimmen und Ciolacu auf 21,99 Prozent. Das teilte das Zentrale Wahlbüro nach Auszählung der Stimmzettel in 83,07 Prozent der Wahllokale mit. Nicht berücksichtigt sind dabei die Stimmen der im Ausland lebenden Rumänen.

    Der bisher kaum bekannte, parteilose Georgescu war vorher auch mit prorussischen und antiwestlichen Positionen sowie Kult für die rumänischen Faschisten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs aufgefallen. Der 62-jährige Agronom und Tiermediziner hatte vor allem auf der Plattform Tiktok für sich geworben. Georgescu war früher Mitglied der extrem rechten Parlamentspartei AUR, war aber nach Streit ausgetreten. Mehr zu Georgescu hier.

  • Montag, 25. November 2024, 1.20 Uhr

    Moskau meldet Brand in Industrieanlage nach Drohnenangriff

    Trümmerteile abgeschossener Drohnen haben russischen Angaben zufolge eine Industrieanlage rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau in Brand gesetzt. Drei der Fluggeräte seien am Stadtrand von Kaluga von der Luftabwehr zerstört worden, schrieb der Gouverneur des gleichnamigen Gebietes, Wladislaw Schapscha, auf Telegram. Die Trümmer seien auf das Gelände des Industrieunternehmens gefallen und hätten einen Brand ausgelöst. Verletzt worden sei niemand.

    Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine gross angelegte russische Invasion ab. Dabei beschiesst Russland mit seinen weitreichenden Waffen fast jede Nacht ukrainisches Gebiet aus der Luft und versucht, die Energieversorgung lahmzulegen. Auch viele zivile Ziele werden getroffen. Der Ukraine fehlt es an Flugabwehr. Ihrerseits hat sie die Reichweite ihrer Kampfdrohnen erhöht und zielt auf russische Raffinerien und Anlagen der Treibstoffversorgung.

Die älteren Einträge findest du hier.