«Seismische Ausschläge» Ticketpreise explodieren – Miami ist bereits im Messi-Fieber

dpa/lbe

9.6.2023 - 07:30

Während des dritten Spiels des NBA-Finals wird Lionel Messi mit einer Botschaft in Miami willkommen geheissen.
Während des dritten Spiels des NBA-Finals wird Lionel Messi mit einer Botschaft in Miami willkommen geheissen.
Bild: Imago

Das wird eine grosse Show: Lionel Messis neues Ziel ist die USA. Auch die Familie spielte bei der Entscheidung eine Rolle.

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  • Die Ankündigung von Lionel Messi, nach Miami zu wechseln, schlägt auch in den USA hohe Wellen.
  • Kurz nach Bekanntgabe des Transfers sollen die Ticketpreise für das mögliche Debüt des Argentiniers explodiert sein.
  • Gemäss Medienberichten soll Messi womöglich Verstärkung von Ex-Teamkollegen wie Sergio Busquets oder Luis Suárez erhalten.

In Lionel Messis neuer Fussball-Heimat schwelgen sie schon in Superlativen, die Ticketpreise für das mögliche Debüt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sollen bereits explodieren. Nach den monatelangen Spekulationen um die Zukunft des bald 36 Jahre alten Fussball-Superstars löste Messis Ankündigung für den «Miami Herald» sogar «seismische Ausschläge in der grössten Sportwoche Südfloridas aus».

Messi wollte einfach nicht länger warten, er wollte nicht länger abhängig sein davon, ob sein Herzensklub FC Barcelona den Finanzierungsplan noch irgendwie hinbekommt oder nicht. «Ich habe gehört, dass sie Spieler verkaufen oder die Gehälter senken mussten, und die Wahrheit ist, dass ich das nicht wollte», sagte der argentinische Weltmeister in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview den beiden spanischen Sportblättern «Mundo deportivo» und «Sport». 

Am Montag hatte Vater und Berater Jorge Messi Barças Präsidenten Joan Laporta über die Entscheidung seines weltberühmten Sohnes informiert. Die Katalanen wünschten Messi nach dem Interview umgehend viel Glück für den neuen Karriereweg.  

Eine Entscheidung für die Familie

Zuvor hatten Medien auch berichtet, dass Vater Jorge eher für einen Wechsel nach Saudi-Arabien gewesen wäre. Al-Hilal soll Berichten zufolge für zwei Jahre fast eine Milliarde Euro geboten haben. Wenn es ihm ums Geld gegangen wäre, wäre er dort oder woanders hin gewechselt, betonte aber Lionel Messi. 

Bei seiner Entscheidung spielte seine Familie auch eine grosse Rolle, zudem wolle er bei einem Weggang aus Europa nicht mehr so im Rampenlicht stehen. Ob das aber in Miami klappt, bleibt dahin gestellt. Gewohnt ist die Metropole Floridas auf jeden Fall Sportstars und Grossevents mit Teams wie den Miami Heat, die derzeit im Finale der NBA stehen, oder den Miami Dolphins oder seit vergangenem Jahr auch dem Formel-1-Rennen um das Stadion der Football-Asse. 

Aber der siebenmalige Weltfussballer Messi ist in seinem Metier dann doch noch mal eine eigene Kategorie. «Was für ein unfassbarer Zug von Miami», schrieb der ehemalige NFL-Star JJ Watt. «Messi. Wow.» Und die «New York Times» meinte, dass die Ankunft von Inter-Mitbesitzer David Beckham 2007 in Los Angeles «die Wahrnehmung der Ambitionen und Qualität weltweit verschoben» habe auf die Major League Soccer. Messi werde nun «noch mehr Aufmerksamkeit liefern für die Liga im Vorfeld der WM 2026».  

Es sind noch Details zu klären

Wie lange Messis Vertrag laufen wird, ist noch nicht bekannt. Spekuliert wurde und wird mit zwei Jahren plus einem weiteren als Option. Auch von möglichen Anteilen am Klub war bereits die Rede. Messi selbst wies aber auch darauf hin, dass noch nicht alles zu 100 Prozent geregelt sei. 

PSG kann er ablösefrei verlassen, nach Pfiffen der eigenen Fans und einer eher schwierigen Zeit fällt das Adieu nicht besonders schwer, Tränen wie vor zwei Jahren beim Barça-Aus wird es nicht geben. Über sein mögliches Gehalt in Miami wurde bisher noch nichts bekannt. Neben Apple ist aber auch Adidas involviert, beide sind MLS-Sponsoren. Und während Apple eine vierteilige Doku-Serie über Messis fünf WM-Teilnahmen ankündigte, ist der deutsche Sportartikelhersteller seit vielen Jahren eng und vertraglich mit Messi verbunden. 

Mit Messi dürfte Inters Sommer-Shopping bei Weitem nicht beendet sein. Jüngst trennte sich Miami von Trainer Phil Neville, übergangsmässig coacht Javier Morales die Mannschaft – ein 43 Jahre alter Argentinier und damit Landsmann von Messi. Die argentinische Sportzeitung «Olé» berichtete aber bereits vom Interesse an Gerardo Martino, ehemaliger argentinischer Nationalcoach und wie Messi aus Rosario.

Der argentinische Sender TyC Sports brachte zudem Spielernamen wie Sergio Busquets, Ikone des FC Barcelona und ab diesem Sommer vorerst frei verfügbar, oder auch Messis uruguayischen Angriffskumpel Luis Suárez ins Gespräch als künftige Teamkollegen. Auch Nationalmannschaftskollege Ángel di María wäre nach seinem Aus bei Juventus Turin denkbar. 

dpa/lbe