Ex-Nati-Star über schwierige Zeiten In Wil sagte man Schär, dass es nicht reicht – und Nagelsmann verbannte ihn auf die Tribüne

Syl Battistuzzi

14.11.2024

Schär: «Für mich war Profi-Fussball noch extrem weit weg»

Schär: «Für mich war Profi-Fussball noch extrem weit weg»

Fabian Schär spielt heute bei Newcastle United in der besten Liga der Welt. Nicht schlecht für einen Spieler, bei dem mal eine ganz andere (Fehl-)Prognose gestellt wurde. Im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport spricht er über schwierige Zeiten.

13.11.2024

Fabian Schär ist im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport zu Gast. Der Abwehrspieler machte immer wieder schwierige Zeiten in seiner Karriere durch. 

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Fabian Schär ist bei blue Sport im Fussball-Talk Heimspiel zu Gast.
  • Der Ostschweizer hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Dabei zweifelte man in Wil einst an seinen fussballerischen Fähigkeiten.
  • Doch nicht nur in seinen Anfängen hatte der 86-fache Internationale zu kämpfen. So rasierte ihn in Hoffenheim Trainer Julian Nagelsmann, nachdem Schär zuvor einen Transfer angestrebt hatte. 

Fabian Schär ist Stammspieler bei Newcastle United in der Premier League – der wohl besten Fussball-Liga der Welt. Nicht schlecht für einen Spieler, dem mal eine ganz andere (Fehl-)Prognose gestellt wurde. 

So teilte man ihm als Jugendlicher in Wil bei der U16 mit, dass seine Fähigkeiten nicht für den Profi-Fussball ausreichen würden. «Es war eine Enttäuschung», blickt der 32-Jährige im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport auf seine erste bittere Erfahrung zurück.

Er habe in diesem ganzen Jahr aber schon gemerkt, dass er nicht mehr so häufig spiele und der Trainer wohl andere Spieler bevorzuge. «Darum ist es nicht ganz aus dem Nichts gekommen. Aber in dem Moment muss man sich natürlich anders orientieren. Dort war für mich Profi-Fussball noch extrem weit weg», erklärt Schär. «Ich wusste, ich mache eine Lehre, gehe in die Berufsschule und will aus Freude mit meinen Jungs und Kollegen von früher weiter Fussball spielen.»

Gesagt, getan. «In diesem Jahr habe ich fussballerisch einen grossen Schritt vorwärtsgemacht», erinnert sich Schär. In Wil fand er zu seinem Glück in Axel Thoma einen Förderer. Aus der Ostschweiz wagte Schär 2012 anschliessend den Sprung zum grossen FC Basel, ehe er es sogar ins Ausland – und in die Nati (86 Länderspiele) schaffte. Ob sich sein damaliger Trainer mal bei ihm für seinen Irrtum entschuldigt habe, will Andy Böni, Chefredaktor blue Sport, von Schär wissen. 

«Nein, entschuldigt nicht», sagt Schär. Das sei für ihn aber okay. Er hege keinen Groll gegen irgendjemanden. «Da hat jeder ein bisschen andere Ansichten gehabt», findet Schär und ergänzt: «Ich muss ja selber sagen, ich war dort sicher noch nicht auf dem Level. Ich habe als Fussballer sehr spät eine Entwicklung durchgemacht. Ich hätte wahrscheinlich selber nicht gedacht, dass ich eines Tages auf diesem Level spielen werde», gesteht Schär und betont: «Schön, dass es anders ausgegangen ist.»

Schwieriges Verhältnis mit Nagelsmann

Auch im Verlauf seiner weiteren Karriere erlebte Schär nicht nur Sonnenschein. So etwa in Hoffenheim, als ein gewisser Julian Nagelsmann – damals zarte 28 Jahre alt – den Trainerposten bei der TSG übernahm. «Er ist damals in einer schwierigen Phase (17. Tabellenplatz in der Bundesliga – Anm. d. Red.)  gekommen und hat uns in der Rückrunde aus dem Sumpf geholt – es war alles super, ich habe meine Spiele gemacht», erzählt Schär und hält fest: «Als Trainer war er auch wirklich unglaublich gut. Das hat man von Anfang an gesehen.»

Schär: «Hatte nicht nur gute Erfahrungen mit Nagelsmann»

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Fabian Schär ist im Fussball-Talk Heimspiel bei blue Sport zu Gast. Der Innenverteidiger hatte immer wieder schwierige Zeiten in seiner Karriere. So degradierte ihn etwa einst in Hoffenheim der heutige DFB-Coach Julian Nagelsmann.

13.11.2024

Im drauffolgenden Sommer, also nach der EM 2016 in Frankreich, will Schär den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. «Ich wollte zu Valencia wechseln. Ich durfte dann nicht weggehen und bin dadurch von heute auf morgen auf der Tribüne gelandet. Ich habe ein sehr schwieriges Jahr durchgemacht. Darum hatte ich nicht nur gute Erfahrungen mit ihm», so Schär über seine Erfahrungen mit dem heutigen DFB-Trainer.


Die ganze Sendung

Fabian Schär über schwierige Momente, eine mögliche FCB-Rückkehr und die Gründe für den Nati-Rücktritt

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Nach 86 Länderspielen ist der Ostschweizer aus der Nati zurückgetreten. Stefan Eggli diskutiert mit Fabian Schär, dessen Jugendtrainer Axel Thoma und Chefredaktor Andreas Böni über seine Laufbahn, die ihn bis zu Newcastle United geführt hat.

13.11.2024

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