Ralf Rangnick, der österreichische Teamchef, zeigt sich unzufrieden mit der Führung des ÖFB und droht mit einem Rücktritt, sollte die WM-Qualifikation scheitern. Hinter den Kulissen brodelt es trotz sportlicher Erfolge.
Ralf Rangnick, der seit Mai 2022 als Teamchef des österreichischen Fussball-Bundes (ÖFB) tätig ist, hat Spannungen mit der Führung des Verbandes offenbart. Der erfahrene Trainer, der das Team zur EM-Endrunde führte, äusserte, dass es bisher keine Gespräche über eine Verlängerung seines Vertrags gegeben habe. Zudem kritisierte er die Entlassung des ehemaligen Geschäftsführers Bernhard Neuhold scharf. Rangnick machte deutlich, dass er bei einem Scheitern in der WM-Qualifikation seinen Posten räumen werde. «Man kann uns nicht einfach für dumm verkaufen», so Rangnick.
Trotz eines Angebots des FC Bayern im Mai dieses Jahres entschied sich Rangnick, in Österreich zu bleiben. Er betonte, dass es nicht notwendig sei, über eine Vertragsverlängerung oder eine Erweiterung seiner Kompetenzen zu sprechen, obwohl diese Themen von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer angesprochen worden seien. Mitterdorfer selbst wollte sich auf Anfrage der APA nicht äussern.
WM-Teilnahme als Bedingung
Rangnick stellte klar, dass das Leistungsprinzip für ihn oberste Priorität habe. «Sollten wir uns nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef, unabhängig von meinem Vertrag», erklärte der 66-Jährige.
Besonders verärgert zeigte sich Rangnick über die plötzliche Trennung von Bernhard Neuhold, der als Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe eine zentrale Rolle spielte. «Neuhold von heute auf morgen ersatzlos zu streichen, das funktioniert nicht, ohne dass die Nationalmannschaft Schaden nimmt. Er war der erste Ansprechpartner für alle Themen. Wenn man sich entscheidet, Bernhard Neuhold ist nicht mehr da, dann muss am gleichen Tag gleichwertiger oder besserer Ersatz für ihn da sein», betonte Rangnick.
DPA/SB10