Streller verteidigt Jashari «Fragwürdig, wie über Menschen geurteilt wird, ohne die Gründe zu kennen»

Von Jan Arnet

17.11.2023

Streller über Jasharis U21-Absage: «Er wird seine Gründe schon haben»

Streller über Jasharis U21-Absage: «Er wird seine Gründe schon haben»

Ardon Jashari stellt sich nicht für die U21-Auswahl der Schweizer Nati zur Verfügung. Die Gründe dafür sind nicht bekannt, harsche Kritik gibt es für den 21-Jährigen dennoch. «Das finde ich sehr schwierig», sagt blue Sport Experte Marco Streller.

16.11.2023

Ardon Jashari stellt sich nicht für die U21-Auswahl der Schweizer Nati zur Verfügung. Die Gründe dafür sind öffentlich nicht bekannt, harsche Kritik gibt es für den 21-Jährigen dennoch. «Das finde ich sehr schwierig», sagt blue Sport Experte Marco Streller.

Von Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ardon Jashari steht für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele der U21-Nati nicht zur Verfügung.
  • Für seine Absage erntet der Luzern-Captain viel Kritik – aber auch Rückendeckung.
  • blue Sport Experte Marco Streller findet, man solle nicht über den 21-Jährigen urteilen, ohne dessen Beweggründe zu kennen.

Ex-Nati-Verteidiger Stéphane Henchoz bezeichnete Ardon Jashari im «Blick» als «arrogant» und «schlecht beraten». Kubilay Türkyilmaz forderte den SFV in der Zeitung gar auf, den Luzerner für eine Weile aus den Nationalmannschaften auszuschliessen. 

Über den Grund, warum sich Jashari der U21-Nati für die EM-Quali-Spiele gegen Armenien (Freitag) und Rumänien (Dienstag) nicht zur Verfügung stellt, ist aber nichts bekannt. Sein Berater Agron Krasniqi sorgte zuletzt für Irritationen und sagte, dass Jashari dem Verband mit einer Begründung absagte und deshalb nicht sanktioniert werden könne. Nati-Direktor Pierluigi Tami sagte Anfang Woche allerdings, dass er die Gründe hinter Jasharis Aktion nicht kenne und kündigte Gespräche an.

Streller: «Jashari wird seine Gründe schon haben»

So kann über die Gründe der Absage weiter nur spekuliert werden. Für blue Sport Experte Marco Streller wird in den Medien aber nicht korrekt mit Jashari umgegangen. «Ich finde es schon recht fragwürdig, wie immer über Menschen geurteilt wird, wenn man die Gründe gar nicht kennt. Natürlich will die Öffentlichkeit mitdiskutieren. Aber man hat von ihm ja noch gar nichts gehört. Und nun verurteilt man ihn schon, ohne die Gründe zu kennen. Das finde ich sehr schwierig», so Streller.

Und weiter: «Er wird seine Gründe schon haben. Vielleicht werden wir sie irgendwann auch erfahren. Aber es ist seine Entscheidung und die respektiere ich. Wenn man eine solche Entscheidung trifft, muss man immer auch mit den Konsequenzen leben und umgehen können.»

Ardon Jashari kam in der A-Nati bislang zu zwei Kurzeinsätzen.
Ardon Jashari kam in der A-Nati bislang zu zwei Kurzeinsätzen.
Bild: Keystone

Ob es Sanktionen geben wird und wie diese aussehen könnten, weiss Streller nicht. Er prangert aber die harsche Kritik in der Öffentlichkeit am 21-jährigen Jashari an. «Es ist ja auch nicht so, dass er damit droht, die Nation zu wechseln. Er hatte schon Einsätze für die A-Nati. Irgendwas muss vorgefallen sein. Aber ich hüte mich davor, ihn vorzuverurteilen.»

Jashari bleibt Luzern-Captain

Konsequenzen im Verein muss Jashari jedenfalls keine befürchten. Die «Luzerner Zeitung» erhielt eine Mitteilung des FCL, in der steht, dass in dieser Woche Gespräche mit dem Captain stattgefunden haben. «Für den FC Luzern ist wichtig festzuhalten, dass wir Ardon in erster Linie nach seinem Verhalten und seinen Leistungen für den Klub beurteilen. Entsprechend wird Ardon Jashari auch weiterhin Captain des FC Luzern bleiben», heisst es da.

Und in der Nati? Das soll nach den entscheidenden Spielen in der EM-Quali geklärt werden, wie Tami ankündigte: «Ich will verstehen, warum er sich so entschieden hat. Vielleicht gibt es auch private Gründe.»

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