Schweizer EM-Fahrer im Transfer-Check Vier Nati-Spieler haben schon gewechselt, knapp zehn weitere könnten folgen

Jan Arnet

12.7.2024

Xherdan Shaqiri ist einer der ganz heissen Transfer-Kandidaten der Schweizer Nati.
Xherdan Shaqiri ist einer der ganz heissen Transfer-Kandidaten der Schweizer Nati.
Keystone

Der eine oder andere Nati-Spieler konnte die EM auch als Schaufenster nutzen, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Bei welchem Schweizer könnte nun ein Transfer anstehen? blue Sport macht den Check. 

Jan Arnet

Yann Sommer

Er fühlt sich in Mailand pudelwohl, hat bei Inter noch einen Vertrag bis 2026. Ein Abgang scheint ausgeschlossen.

Gregor Kobel

Kobel hat seinen Vertrag bei Borussia Dortmund erst im Oktober 2023 bis 2028 verlängert.

Yvon Mvogo

Trotz teils herausragender Leistungen von Mvogo konnte sich Lorient nicht in der Ligue 1 halten und ist abgestiegen. Für den Goalie ist klar, dass er jetzt wechseln muss. Und er hat vom Verein auch eine Wechselfreigabe erhalten. Es soll einige Interessenten geben, in der Ligue 1 ist von Nantes und Nizza die Rede. Auch bei Celtic Glasgow und Parma soll Mvogo ein Thema sein.

Yvon Mvogo wird Lorient trotz Vertrag bis 2025 aller Voraussicht nach verlassen.
Yvon Mvogo wird Lorient trotz Vertrag bis 2025 aller Voraussicht nach verlassen.
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Manuel Akanji

Bei Manchester City ist er gesetzt und hat da noch einen Vertrag bis 2027. Es gibt also keinen Grund, sich nach einer neuen Herausforderung umzusehen.

Fabian Schär

Schär hat seinen Vertrag bei Newcastle erst im Januar bis 2025 verlängert. Ein Abgang in diesem Sommer käme überraschend.

Ricardo Rodriguez

Mit starken Leistungen an der EM konnte der 31-Jährige Werbung in eigener Sache betreiben. Noch ist unklar, wo Rodriguez seine Karriere fortsetzt. Sein Vertrag bei Torino ist ausgelaufen. Interessenten gibt es einige, noch wartet der Linksfuss aufs richtige Angebot. Und falls das nicht kommt? «Dann könnte ich ganz gut auch zu Hause bleiben und mich um meine Familie kümmern», sagt er jüngst zu blue Sport. Am liebsten würde er aber schon noch ein paar Jahre spielen. Auch Saudi-Arabien ist eine Option.

Cédric Zesiger

In der abgelaufenen Saison war Zesiger in Wolfsburg nicht immer gesetzt. Doch als Ralph Hasenhüttl im März von Niko Kovac übernahm, eroberte sich der Schweizer den Stammplatz. Sein Vertrag läuft noch bis 2027.

Nico Elvedi

0 EM-Minuten – Elvedi gehört zu den grossen Verlierern der Nati in Deutschland. Dabei wollte er sich an der EM doch für grössere Aufgaben empfehlen. Sein Vertrag bei Gladbach läuft zwar noch bis 2027, doch Elvedi macht keinen Hehl daraus, dass er sich bereit fühlt für eine neue Herausforderung. «Ich bin ehrlich: Wenn etwas Interessantes kommen sollte, werde ich mir das anhören», sagte er vor der EM der «Sport Bild». Er könnte die Borussia diesen Sommer per Ausstiegsklausel für die festgeschriebene Summe von zehn Millionen Euro verlassen. Premier-League-Klub Wolverhampton soll interessiert sein.

Die EM hat sich Nico Elvedi (rechts) wohl etwas anders vorgestellt.
Die EM hat sich Nico Elvedi (rechts) wohl etwas anders vorgestellt.
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Leonidas Stergiou

Der VfB Stuttgart hat die Kaufoption für den zuvor von St. Gallen ausgeliehenen Stergiou gezogen (2 Mio. Euro) und ihn mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet.

Silvan Widmer

Bei Mainz ist er Captain und eigentlich eine feste Grösse, doch der neue Trainer Bo Henriksen setzte nach seiner Ankunft nicht immer auf den 31-Jährigen (Vertrag bis 2026). Ein Wechsel käme dennoch überraschend. 

Denis Zakaria

Wenn Zakaria unter Adi Hütter spielt, dann liefert er. Das war bei YB so, bei Gladbach und seit letztem Sommer auch bei Monaco. Kein Grund als sich mit einem Wechsel zu beschäftigen – zumal sein Arbeitspapier noch bis 2028 Gültigkeit besitzt.

Adi Hütter und Denis Zakaria – das passt.
Adi Hütter und Denis Zakaria – das passt.
imago

Granit Xhaka

Fantastische Saison mit Leverkusen, fantastische EM mit der Schweiz. Es würde nicht überraschen, käme nun ein Top-Klub mit einem Hammer-Angebot für den Nati-Captain um die Ecke. Aber auch beim deutschen Meister ist Xhaka bestens aufgehoben. In Leverkusen hat er auch noch vier Jahre lang Vertrag.

Ardon Jashari

Sein Wechsel von Luzern zu Club Brügge steht schon seit Wochen fest. Die Belgier zahlen 6 Millionen Euro für die Dienste des Mittelfeldspielers.

Michel Aebischer

In Italien hat er sich fantastisch entwickelt und kann nun mit Bologna sogar in der Champions League spielen. Es sei denn, ein anderer Verein lockt Aebischer mit einem guten Angebot weg. Realistischer ist wohl eine baldige Verlängerung seines Vertrags über 2026 hinaus.

Remo Freuler

Wie Aebischer hat auch er eine super Saison mit Bologna und eine starke EM hinter sich. Bologna hat die Kaufoption für den zuvor von Nottingham ausgeliehenen Freuler gezogen und 4,5 Millionen Euro bezahlt.

Vincent Sierro

Bei Toulouse ist er ein absoluter Leistungsträger und Captain. Ist Sierro mit 28 Jahren bereit für den nächsten Schritt? Sein Vertrag läuft noch bis 2026.

Fabian Rieder

Der 22-Jährige konnte an der EM so richtig auf sich aufmerksam machen. Noch während des Turniers schlug Deutschlands Vizemeister Stuttgart zu und sicherte sich Rieders Dienste zumindest für ein Jahr auf Leihbasis.

Xherdan Shaqiri

In einem Rundumschlag sprach Shaqiri vor der EM über seine Situation in Chicago und machte keinen Hehl daraus, dass er gerne wieder in Europa spielen würde. Sein Vertrag läuft noch bis Ende Jahr. Spätestens dann wird ein Wechsel erfolgen. Sehr wahrscheinlich aber schon in diesem Sommer. Geht's nach Saudi-Arabien? Oder zurück zum FC Basel? 

Noah Okafor

Bei der AC Milan kam Okafor bislang nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Wäre ein Schritt zu einem kleineren Klub womöglich das Richtige, um nochmals neu anzugreifen? Bei Milan steht mit Paulo Fonseca aber ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Vielleicht auch eine neue Chance für Okafor.

Ruben Vargas

Nach fünf Jahren in Augsburg scheint die Zeit reif für den nächsten Schritt. Ligue-1-Klub Stade Rennes soll laut «L'Équipe» heiss auf Vargas sein. Als Ablöse stehen 7,5 Millionen Euro im Raum. Sein Vertrag in Augsburg läuft noch bis 2025.

Dan Ndoye

Er war der Schweizer Überflieger an der EM und steht auch dank seiner starken Saison bei Bologna in den Notizbüchern von Inter Mailand, Juventus Turin und Manchester United. Jonas Omlin, der Ndoye aus der Nati kennt, sagte kürzlich zu blue Sport, dass er dem 23-Jährigen den Wechsel zu einem Top-Klub zutraut: «Er hat an der EM ja nicht gegen irgendwelche Verteidiger gespielt, das waren die Besten. Und wenn du sogar die austanzen kannst, kannst du es auch in anderen Ligen und Mannschaften. Er hat das Zeug dazu.» Bologna soll ab 25 Millionen Euro gesprächsbereit sein. Ndoyes Vertrag ist noch bis 2027 gültig.

Steven Zuber

Im August wird Zuber 33 Jahre alt. Möglich, dass er die Karriere in Griechenland ausklingen lässt. Bei AEK Athen hat er noch einen Vertrag bis 2025.

Renato Steffen

Bei Lugano läuft's. Auch mit bald 33 Jahren ist Steffen im Tessin unbestrittener Stammspieler, sein Arbeitspapier ist noch bis 2025 gültig.

Breel Embolo

Fast die ganze Saison verpasste Embolo mit einem Kreuzbandriss. An der EM konnte er aber zeigen, wie wertvoll er sein kann. Ein Abgang bei Monaco, wo er noch bis 2026 unter Vertrag steht, steht kaum zur Debatte.

Zeki Amdouni

Erst vor einem Jahr wechselte Amdouni nach England. Da ist nun aber mit Burnley abgestiegen. Will er dem Klub zum Wiederaufstieg in die Premier League verhelfen oder doch das nächste Kapitel aufschlagen? Sein Vertrag läuft noch bis 2028.

Kwadwo Duah

Der Überraschungsmann schlechthin an der EM. Kaum einer hätte mit einem Aufgebot für Duah gerechnet – und dann steht er gegen Ungarn in der Startelf und schiesst sogar das Führungstor. Der 27-Jährige steht noch bis 2026 bei Ludogorets in Bulgarien unter Vertrag, träumt aber von der Serie A. Seit 2017 hat Duah fast jedes Jahr den Klub gewechselt. Folgt in diesem Sommer der nächste Transfer?