Geheimtipp für Haushalt, Garten, BeautyDarum solltest du das Kartoffel-Wasser keinesfalls wegschütten
Carlotta Henggeler
15.1.2025
Viel zu schade zum Entsorgen: Kartoffelwasser enthält Stärke und Vitalstoffe, die du dir im Haushalt, Garten und für Kosmetikprodukte zunutze machen kannst.
Teleschau
15.01.2025, 04:30
15.01.2025, 05:26
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Kartoffelwasser kann im Haushalt als natürliches Reinigungsmittel, im Garten als Dünger und Schädlingsbekämpfung sowie in der Kosmetik für Haut- und Haarpflege eingesetzt werden. Gesundheitliche Vorteile: Ungesalzenes Kartoffelwasser aus geschälten Kartoffeln beruhigt den Darm, hilft gegen Sodbrennen und Husten und enthält wertvolle Nährstoffe.
Nachhaltigkeitstipp: Statt es wegzuschütten, kann Kartoffelwasser auf vielfältige Weise umweltfreundlich weiterverwendet werden, zum Beispiel zur Unkrautbekämpfung oder als Weichspülerersatz.
Der Sud, der beim Kochen von Kartoffeln entsteht, landet oft ohne Weiteres einfach im Abfluss. Doch das stärkehaltige Wasser lässt sich anderweitig sehr gut einsetzen: zum Beispiel als Hausmittel gegen Kalk und im Garten gegen Unkraut und Schädlinge.
Einige Menschen schütten Kartoffelwasser aus Angst vor dem giftigen Pflanzenstoff Solanin weg. Doch hier gibt es Entwarnung.
Denn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigt, dass der geringe Anteil an Solanin nur in Kartoffelschalen steckt und somit weggeschält werden kann. Auch Kartoffeln mit Schale sind wegen der äusserst geringen Solanin-Menge nicht gesundheitsschädlich.
Hilft deinem Garten auf die Sprünge
Kartoffelwasser lässt sich im Garten als natürlicher Dünger einsetzen. Denn es steckt voller wertvoller Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Phosphor. Und so profitiert nicht nur der menschliche Körper von diesen Nährstoffen, sondern auch Pflanzen. Als natürliches Düngemittel unterstützt Kartoffelwasser Pflanzenwachstum und Blütenbildung.
Also sollte das Kartoffelwasser nicht weggeschüttet, sondern in die Giesskanne abgefüllt werden. Am besten lässt man dafür das ungesalzene Kartoffelwasser vollständig abkühlen. Es ist wichtig, dass beim Kochen kein Salz verwendet wurde, denn das schadet dem Boden und den Pflanzen. Balkon- und Zimmerpflanzen können einmal die Woche damit gedüngt werden.
Auch gut für dein Rosenbeet
Neben der Verwendung als Dünger hat Kartoffelwasser einen weiteren Nutzen bei Pflanzen: als natürliches Mittel gegen Blattläuse, die vor allem Rosen befallen.
Kartoffelwasser schafft Abhilfe: dafür lässt man das Wasser komplett abkühlen und sprüht damit die befallenen Stellen ein. Auch die umliegende Erde kann damit behandelt werden, um weiteren Befall zu verhindern.
Nicht nur als Schädlingsbekämpfung, sondern auch gegen Unkraut hilft das Wasser der Knollen. Dafür muss das Kartoffelwasser nicht einmal abkühlen. Am besten giesst man es kochend heiss direkt aus dem Topf auf das Unkraut. Durch die extreme Hitze und die Stärke im Kartoffelwasser wird die Zellstruktur des Unkrauts angegriffen, die Poren verbrannt und die Pflanzen gehen ein.
Reinigungsmittel gehen auch ohne Chemie
Neben dem Gartenbereich kann Kartoffelwasser auch im Haushalt sehr nützlich sein: als natürliches Reinigungsmittel ganz ohne Chemie. Auch hier setzt die Wirkung der Stärke ein und wird zum natürlichen Fettlöser. So nutzt man Kartoffelwasser, um Oberflächen und Fenster zu polieren sowie auch verkrustetes Geschirr einfacher von Essensresten zu befreien.
Um Kartoffelwasser als Reinigungsmittel zu nutzen, feuchtet man einen Schwamm oder Tuch damit an und wischt die Oberflächen gründlich ab. Am besten spült man alles mit klarem Wasser noch einmal nach, um etwaige Stärkereste der Kartoffel zu entfernen. Sehr gute Ergebnisse erzielt man bei Kunststoffen an Tür- und Fensterrahmen oder Gartenmöbeln.
Neben verdreckten Bratpfannen hilft Kartoffelwasser auch bei starken Verschmutzungen an Stahl-Armaturen oder bei verstopften Abflüssen. Dafür schüttet man das heisse Kartoffelwasser direkt aus dem Topf in den Ausguss. Auch hier löst die Stärke im Wasser festgesetzte Verschmutzungen.
Mit Kartoffelwasser lassen sich hartnäckige Verschmutzungen wie Fett-, Blut- oder Rotweinflecken behandeln, indem man die Textilien darin einlegt. Falls sich vor allem Blutflecken nicht sofort entfernen lassen, kann das Kartoffelwasser mit Salz gemischt werden, um besser zu wirken.
Auch als Weichspülmittel geeignet
Die Stärke im Kartoffelwasser wirkt Wunder als Weichspülerersatz. Auch der Saft aus Kartoffeln lässt Wäsche weich und geschmeidig werden. Dafür kann man für einen angenehmeren Duft noch ein paar Tropfen ätherischen Öls hinzufügen. Am besten fügt man den Kartoffelsud etwa nach der Hälfte der Waschzeit der Wäsche hinzu.
Saucen mit Kartoffelwasser leicht gemacht
Ebenso dient Kartoffelwasser auch in der Küche als natürliches Hilfsmittel: so nutzt man die Flüssigkeit, um Saucen zu binden oder Suppen und Eintöpfe zu strecken. Dadurch werden Gerichte auch geschmacklich angereichert. Zudem kann das Kartoffelwasser die flüssigen Zutaten beim Brotbacken ersetzen. Auch Hefeteig lässt sich mit lauwarmem Kartoffelwasser ansetzen.
Auch zarte Hände kannst du damit zaubern
Kartoffelwasser hat mit seinen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bereits bewiesen, dass es kein Abfallprodukt ist. Doch auch bei DIY-Kosmetik kommt das Knollenwasser zum Einsatz.
Bei rauher, geröteter und juckender Haut kann Kartoffelwasser kühlend und lindernd wirken. Auch Ausschläge können mit dem Wasser eingerieben werden, um die Haut zu pflegen und weicher zu machen.
Beanspruchte Hände lassen sich mit Kartoffelwasser verwöhnen. Dafür bereitet man ein Handbad aus lauwarmem Kartoffelwasser vor und lässt die Hände dort fünf bis zehn Minuten einweichen. Nach der Kartoffelwasser-Kur die Hände sanft trockentupfen und mit einer pflegenden Handcreme eincremen.
Als Alternative zu Hautwasser wirkt Kartoffelwasser vor allem bei unreiner Haut und Mischhaut. Denn das Wasser besitzt reinigende und entgiftende Eigenschaften, die sich positiv auf das Hautbild auswirken. Dafür tunkt man ein Wattepad in lauwarmes Kartoffelwasser und reinigt die betroffenen Stellen. Geraspelte Kartoffel als Gesichtsmaske wirkt ebenfalls entzündungshemmend.
Auch Haare profitieren von einer stärkenden Haarkur aus Kartoffelwasser. Diese wird nach dem Haarewaschen aufgetragen und nach einigen Minuten Einwirkzeit gründlich ausgespült. Die Haare werden danach kräftiger, erhalten mehr Glanz und Geschmeidigkeit. Das Wasser hilft dabei gleichzeitig gegen eine juckende Kopfhaut, denn die Stärke im Wasser beruhigt die Haut.
Für die stärkende Haarspülung nutzt man vorzugsweise Kartoffelwasser, das ausschliesslich aus Schalen ausgekocht wurde. Denn Vitamin B und C befindet sich vor allem in der Kartoffelschale und diese Vitamine sorgen für eine gesunde und glatte Haarstruktur. Ebenfalls in der Kartoffelschale: Thiamin, Riboflavin und Niacin, die antioxidativ wirken und Haarschäden vorbeugen.
Eine Spülung mit Kartoffelwasser kann vor allem dunklen Haartönen mehr Farbbrillanz verleihen. Selbst der Ansatz von grauen Haaren kann mit Kartoffelwasser gefärbt werden. Zwar ist die Spülung kein Ersatz für ein Färbemittel, aber bei konstanter Anwendung dunkeln die Haare tatsächlich einige Nuancen nach. Bei blonden Haaren hilft Kartoffelwasser leider nicht gegen graue Haare.
Kartoffelwasser beruhigt den Darm
Kochwasser, das ausschliesslich aus geschälten Kartoffeln entstanden ist, kann auch getrunken werden. Denn als Getränk eingenommen beruhigt Kartoffelwasser den Darm und hilft sogar bei Reizdarm und anderen Verdauungsproblemen. Um von den positiven Eigenschaften nachhaltig zu profitieren, muss das heilende Kartoffelwasser über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Auch gegen Husten hilft Kartoffelsud. Um den Hustenreiz zu lindern, sollte man am besten ungesalzenes Kartoffelwasser zu sich nehmen. Dafür wird das Wasser leicht erhitzt und mit etwas Honig angerührt. Wegen des Solanin-Gehalts sollte man Kartoffelwasser als Getränk aber nur aus geschälten Kartoffeln geniessen.
Ein weiteres gesundheitliches Problem, das sich mit Kartoffelwasser bekämpfen lässt: Sodbrennen. So wirkt es vor allem wegen des hohen Gehalts an Stärke gegen die Magensäure und unterstützt bei der Neutralisierung.
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