Die Hockeystars im Januar Nati-Spieler in Topform, ein tschechisches Genie und der nächste Fribourg-Goalgetter

Von Marcel Allemann

1.2.2022

Reto Berra zeigt sich in Bestverfassung – die Olympischen Spiele können für ihn kommen.
Reto Berra zeigt sich in Bestverfassung – die Olympischen Spiele können für ihn kommen.
Bild: Keystone

Der Meisterschaftsbetrieb ruht seit dieser Woche – im Eishockey ist Olympia-Pause. Höchste Zeit, in unserer monatlichen Serie nochmals zurückzuschauen. Diese Spieler sind im Januar in der National League besonders herausgestochen.

Von Marcel Allemann

Denis Malgin (Stürmer, 25, ZSC Lions)

Denis Malgin hat aufgedreht und ist die die offensive Lebensversicherung der ZSC Lions.
Denis Malgin hat aufgedreht und ist die die offensive Lebensversicherung der ZSC Lions.
Bild: KEYSTONE

Zu Beginn hatte er zurück an alter Wirkungsstätte noch gewisse Anlaufschwierigkeiten. Nicht dass Malgin schlecht spielte, aber es entstand der Eindruck, dass vom früheren NHL-Spieler mit seinen herausragenden technischen Fähigkeiten eigentlich mehr kommen müsste.

Zuletzt hat der Stürmer dann aber mächtig aufgedreht und war mit seinen Toren und Assists ein Hauptgrund dafür, dass die ZSC Lions im neuen Jahr zurück in die Spur gefunden haben. Nun freuen wir uns auf die Olympischen Spiele mit einem Denis Malgin in Topform und hoffen, dass er auch in Peking seine Duftmarken hinterlassen wird.

Gregory Hofmann (Stürmer, 29, EV Zug)

Er musste Kritik einstecken, weil er seinen NHL-Traum vorzeitig begraben hat und mitten in der Saison aus einem laufenden Vertrag heraus in die Schweiz zurückgekehrt ist. Zumindest ausserhalb von Zug. Denn alle mit einem EVZ-Herz sind natürlich hocherfreut, dass Hofmann zurück ist, denn dies erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung des Meisters massiv.

Unfassbare 7 Tore und 10 Skorerpunkte hat der Stürmer in seinen ersten sechs Spielen nach der Rückkehr erzielt. Und natürlich ist es auch für unsere Nati eine tolle Sache, dass er zurück ist und sich gerade rechtzeitig vor den Olympischen Spielen in Form gespielt hat.

Sieben Tore in sechs Spielen: Gregory Hofmanns Rückkehr zu Zug fällt imposant aus.
Sieben Tore in sechs Spielen: Gregory Hofmanns Rückkehr zu Zug fällt imposant aus.
Bild: Keystone

Roman Cervenka (Stürmer, 36, SC Rapperswil-Jona Lakers)

Seit 2016 ist der Filigrantechniker in der Schweiz und wir haben in dieser Zeit von ihm schon so viel Geniales gesehen, doch so gut wie in dieser Saison war er noch nie. 55 Skorerpunkte (16 Tore, 39 Assists) hat er bereits realisiert und damit seinen bisherigen Rekordwert von 51 Skorerpunkten schon jetzt übertroffen. Damit hat Cervenka im Januar auch die Langnauer Dominanz an der Spitze der nationalen Skorerwertung beendet und ist der aktuelle Ligatopskorer.

In den nächsten Wochen wird der 36-Jährige nun ebenfalls an den Olympischen Spielen in Peking zu sehen sein, es ist bereits die vierte Olympia-Teilnahme von Cervenka. In der Vorrunde wird er dabei mit Tschechien auch auf die Schweiz treffen – es wäre der Zeitpunkt, an dem sich dieses Genie für einmal ein wenig zurückhalten könnte.

Rappis Genie Roman Cervenka führt die Skorerwertung in der Liga an.
Rappis Genie Roman Cervenka führt die Skorerwertung in der Liga an.
Bild: Keystone

Henrik Tömmernes (Verteidiger, 31, Genève-Servette HC)

Wenn er mal fehlt, dann ist Servette jeweils nur halb so gut. Ist er da, dann glänzt er als offensiv ausgerichteter Verteidigungsminister, orchestriert das Powerplay und liefert entscheidende Tore und vor allem Assists. In dieser Saison sind es schon 49 Skorerpunkte, womit der Schwede seinen bisherigen Punkterekord von 37 aus der letzten Saison pulverisiert.

Allmählich fragt man sich, weshalb es bislang keinem der finanzkräftigsten Vereine in der Liga gelungen ist, den Genfern Tömmernes auszuspannen, wo er noch einen Vertrag bis 2023 besitzt. Zu sehen ist der herausragende Verteidiger auch an den Olympischen Spielen mit Schweden.

Hat seine starken Performances nochmals gesteigert: Servette-Verteidiger Henrik Tömmernes.
Hat seine starken Performances nochmals gesteigert: Servette-Verteidiger Henrik Tömmernes.
Bild: Keystone

Leonardo Genoni (Goalie, 34, EV Zug)

Dass er als sechsfacher Meistergoalie der Grösste seines Fachs ist, darüber bestehen keine Zweifel. Aber auch bei ihm ist zu sehen, dass er hinsichtlich der wichtigsten Wochen und Monate der Saison nochmals eine Schippe draufgelegt hat und zuletzt vom gewöhnlichen Genoni zum herausragenden Genoni mit unfassbaren Saves mutiert ist. Die Olympischen Spiele können kommen. 

Leonardo Genoni – ein Mann mit viel Erfahrung und noch mehr Klasse.
Leonardo Genoni – ein Mann mit viel Erfahrung und noch mehr Klasse.
Bild: Keystone

Reto Berra (Goalie, 35, HC Fribourg-Gottéron)

Das gleiche gilt für Reto Berra. Dem bewährten Goalie-Partner von Genoni in der Nati. Mit seinen grossartigen und teilweise auch äusserst spektakulären Leistungen bildet er das Fundament für die überragende Saison, die der überraschende Dauer-Leader Fribourg spielt. Auch Berra ist zum richtigen Zeitpunkt in Topform.

Ohne Reto Berra wäre Fribourg nicht Leader.
Ohne Reto Berra wäre Fribourg nicht Leader.
Bild: Keystone

Nathan Marchon (Stürmer, 24, HC Fribourg-Gottéron)

Das Freiburger Eigengewächs wird immer stärker und hat einen grandiosen Januar hinter sich. Schon 16 Tore hat er insgesamt auf dem Konto. Damit ist er hinter Damien Brunner (19) und Joël Vermin (18) und gemeinsam mit Denis Malgin und Teamkollege Killian Mottet der drittbeste Schweizer in der Liga und von reichlich viel Prominenz umgeben. Macht Marchon so weiter, dann könnte er im Frühling für die Nati und die WM ein Thema werden.

Schon 16 Saisontore – Fribourg-Stürmer Nathan Marchon hat allen Grund, sich zu freuen.
Schon 16 Saisontore – Fribourg-Stürmer Nathan Marchon hat allen Grund, sich zu freuen.
Bild: Keystone

John Quenneville (Stürmer, 25, ZSC Lions)

Den Vertrag bei den ZSC Lions erhielt er nicht auf Anhieb, er musste sich zuerst im Try-Out dafür empfehlen, hatte Quenneville doch in der Vorsaison wegen einer gravierenden Hirnerschütterung kaum gespielt. Doch was die Verantwortlichen dann sahen, schien sie zu überzeugen, sie statteten den früheren Schwellen-Spieler zwischen AHL und NHL mit einem Kontrakt bis Ende Saison aus.

Zu Beginn der Meisterschaft trat der Kanadier noch eher diskret auf, doch je mehr er mit den hiesigen Gepflogenheiten und der grösseren Eisfläche vertraut wurde, umso stärker wurde Quenneville und konnte so den ZSC Lions mit seinen insgesamt 18 Toren auch entscheidend weiterhelfen.

Ist bei den ZSC Lions zu einer wichtigen Waffe geworden: John Quenneville.
Ist bei den ZSC Lions zu einer wichtigen Waffe geworden: John Quenneville.
Bild: Keystone