Grosse Aufregung in Australien: China hat den australischen Autor Yang Hengjun (58) zum Tod verurteilt – wegen angeblicher Spionage für ein nicht näher genanntes «westliches Land».
Der Schriftsteller wurde in China geboren, wanderte 1999 nach Australien aus und lebte und arbeitete seither dort. Ausserdem beantragte er erfolgreich die australische Staatsbürgerschaft. Hengjun schrieb nicht nur eine Reihe von erfolgreichen Spionage-Romanen, sondern kritisierte in seinem Blog auch regelmässig die in China herrschende Kommunistische Partei.
2019 reiste er mit Frau und Kind von New York in die chinesische Stadt Guangzhou. Nach seiner Ankunft verschwand der Schriftsteller spurlos. Erst nach mehreren Tagen wurde bekannt, dass er von der Polizei verhaftet wurde.
Todesstrafe zur Bewährung ausgesetzt
2021 erklärte der Schriftsteller, dass er an einem geheimen Ort gefoltert worden sei. Zudem befürchte er, dass ein erzwungenes Geständnis gegen ihn verwendet werden könnte. Diese Anschuldigungen wurden von der chinesischen Regierung zurückgewiesen.
Im August 2023 wurde bekannt, dass sich an einer Niere Yang Hengjuns eine grosse Zyste gebildet hatte. Der Autor sagte daraufhin, dass er um sein Leben fürchte.
Die nun verhängte Todesstrafe werde, so hiess es in einer offiziellen Erklärung, zur Bewährung ausgesetzt. Nach zwei Jahren könnte sie damit in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden.
Die australische Aussenministerin Penny Wong sagte in einer offiziellen Erklärung, sie sei «entsetzt über die Entscheidung». Ausserdem bestellte sie den chinesischen Botschafter in Australien zur Sache ein. «Wir werden nicht ruhen, bis Dr. Yang Gerechtigkeit erfährt», so Wong weiter. «Die australische Bevölkerung will nur eine Sache: dass Dr. Yang wieder mit seiner Familie vereinigt ist.»