Kolumne am MittagBrendan Fraser braucht jetzt deine Liebe
Von Fabian Tschamper
13.8.2021
Erinnerst du dich noch an «Die Mumie»? Hauptdarsteller Brendan Fraser war damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere – und wurde dann von Hollywood abgeschossen. Nun steht sein Film-Comeback vor der Tür, endlich!
Von Fabian Tschamper
13.08.2021, 11:54
13.08.2021, 12:02
Fabian Tschamper
Ich vermisse Adventure-Filme. Die «Indiana Jones», die «Jurassic Parks» und eben auch «Die Mumie» kommen heute zu kurz. Filme, in denen die Protagonist*innen irgendein dummes Amulett in einem schier undurchdringlichen Dschungel beschaffen müssen – mit wilden Tieren, Eingeborenen, fantastischen sonstigen Kreaturen.
«Die Mumie» war Unterhaltung vom Feinsten! Auch wenn das die professionellen Filmkritiker etwas anders gesehen haben. Der erste Teil bekam auf «Rotten Tomatoes» grenzwertige 61 Prozent, die anderen beiden stürzten bis auf 12 Prozent ab.
Wen interessiert's.
Schauspieler Brendan Fraser gehörte damals zu meinen Lieblingen – und bis heute teilt das Internet scheinbar meine Meinung. Dazu komme ich gleich.
Er hatte Charisma, Witz, machte fast alle Stunts selbst, mein jugendliches Herz hüpfte vor Freude. Und dann war er plötzlich weg. Nirgends mehr zu sehen.
Warum?
Fraser beschuldigte den ehemaligen Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) der sexuellen Belästigung. Hollywood setzte Fraser daraufhin auf ihre ominöse «schwarze Liste».
Will heissen, der arme Brendan war nicht nur traumatisiert von den Ereignissen, er verlor auch die noch so kleine Chance, in einer grossen Hollywood-Produktion als Schauspieler arbeiten zu können.
Zum Kotzen ist das.
Der Typ, den Brendan beschuldigt hat, Philip Berk nämlich, wurde dieses Jahr erst von der HFPA rausgeschmissen, weil er sich in einer E-Mail rassistisch über die Black-Lives-Matter-Bewegung geäussert hat.
Karma is a bitch, was? Geschieht dir recht, Philip.
Niemand glaubte Fraser damals. Dazu kommt, zur selben Zeit liess sich der «Mumie»-Star von seiner Frau scheiden. Gerichtlich wurde er dazu verdonnert, monatlich 50'000 Dollar in Alimenten an seine Ex zu zahlen.
Du kannst dir vorstellen, wie es ihm ohne Einnahmequelle damit ging.
Das ist inzwischen aber alles Schnee von gestern, wir schauen zusammen mit Brendan in die Zukunft und da kommt das Internet ins Spiel und Regisseur Martin Scorsese.
Seit 2015 arbeitet Fraser hauptsächlich an TV-Produktionen, nie in Hauptrollen, aber in tragenden Nebenrollen. Das Internet freut's, denn es hat Brendan nie vergessen. Mehrere Fan-Gruppen hatten sich in den vergangenen Jahren gebildet, die sich eine «Brenaissance» wünschen.
Die Wiedergeburt des geliebten Brendan Fraser.
Jüngst erreichte uns die News, dass er am neuesten Film von Martin Scorsese arbeitet, «Killers of the Flower Moon». Da steht er mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro vor der Kamera – ein Ritterschlag.
Wie wichtig er der Fangemeinde im Internet ist, schien Fraser bis vor Kurzem gar nicht bewusst: Die Tiktok-Userin LittleLottieCosplay interviewte den mittlerweile 52-Jährigen und gratulierte ihm zum Gig mit Scorsese. Zudem versicherte sie ihm, dass ihre ganze Community, das Internet ihn liebe und hinter ihm stehe.
Sichtlich gerührt und den Tränen nahe, dankte er ihr.
Wir sind für dich da, Brendan! Da werden meine Augen wässrig. Und ich für meinen Teil kann die Leinwand-Rückkehr von einem Helden meiner Jugend nicht erwarten.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – sie dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.