Harry Styles in Venedig: Dieser Sänger stellt gerade alle Filmstars in den Schatten
Der viel erwartete Thriller «Don't Worry Darling» hat seine Premiere in Venedig gefeiert. Hauptdarsteller Harry Styles tritt gewohnt stilbewusst und cool auf – erstmals mit seiner Regisseurin und Freundin Olivia Wilde.
06.09.2022
Der viel erwartete Thriller «Don't Worry Darling» hat seine Premiere in Venedig gefeiert. Hauptdarsteller Harry Styles tritt gewohnt stilbewusst und cool auf – erstmals mit seiner Regisseurin und Freundin Olivia Wilde.
Mit viel Beifall hat am Montagabend der Thriller «Don't Worry Darling» von Olivia Wilde Premiere auf dem Filmfest Venedig gefeiert. Auf dem roten Teppich zog vor allem Popstar Harry Styles, der eine Rolle in dem Film spielt, grosse Aufmerksamkeit auf sich: Es gab Jubelchöre, Schreie und Tränen.
«Don't Worry Darling» ist eine Mischung aus «Pleasantville» und der Serie «Black Mirror». Wir folgen Charakteren, die in den 1950er-Jahren in einer Gemeinschaft namens Victory in der Wüste leben – einer Art Utopie, in der Männer für das geheime «Victory-Projekt» arbeiten und die Frauen dafür da sind, die perfekt gestylten Häuser in Ordnung zu halten.
Was geschieht in Victory?
Der Chef der Gemeinde, Frank, hält seine Bewohner mit Motivationssprüchen auf Trab. Alles wirkt perfekt – bis Alice (Florence Pugh) beginnt, das Zusammenleben zu hinterfragen. Woran genau arbeiten die Männer eigentlich? Ihr Mann Jack (Styles) versucht sie wie alle anderen mit der Aussage abzuspeisen, es gehe um «die Entwicklung fortschrittlicher Materialien».
Und warum darf man die Grenzen von Victory eigentlich nicht verlassen? Als Alice beginnt, immer mehr Fragen zu stellen, bröckelt die Fassade dieses scheinbar so perfekten Orts. Zwischendurch flackern in ihr Visionen auf, die darauf deuten, dass sich hinter Victory etwas ganz anderes verbirgt.
Pugh begeistert in «Don't Worry Darling» mit der Verkörperung dieses immer grösseren Unbehagens. Doch warum kam sie – für eine Hauptdarstellerin ungewöhnlich – nicht zur Pressekonferenz?
Verschiedene Medien berichteten unter anderem, sie habe sich wegen einer entstehenden Beziehung von Styles und Wilde am Filmset nicht wohlgefühlt. Ausserdem sei sie nicht einverstanden gewesen mit der ursprünglich geplanten Besetzung von Shia LaBeouf, womit Wilde wiederum nicht gut umgegangen sei. Pugh selbst kommentierte das nicht.
Film mit feministischer Botschaft
Wilde sagte vor der Premiere in Venedig, Pugh sei in die Dreharbeiten zum zweiten Teil des Films «Dune» eingebunden. Das gilt allerdings auch für Timothée Chalamet, der dennoch zu den Filmfestspielen kam. Weiter sagte sie: «Ich kann nicht genug betonen, wie geehrt ich mich fühle, sie als Hauptdarstellerin zu haben, sie ist grossartig im Film. Und zu all den endlosen Gerüchten und dem Lärm da draussen: Ich denke, das Internet füttert sich von selbst, ich verspüre nicht den Drang, dem etwas hinzuzufügen ...»
Zweifelsohne jedenfalls hat dieser Film eine starke feministische Botschaft, ist Alice schliesslich diejenige, die etwas hinterfragt, dem alle Männer blind folgen. Und die gegen alle Widerstände die Kraft entwickelt, dagegen anzukämpfen. «Wir haben viel über die Generation von Frauen nachgedacht, die vor uns kamen, aber leider auch die heutige Generation von Frauen», erklärte Wilde vor der Premiere.
Styles sagte: «Menschen haben ihre Wege, in ihrer Komfortzone zu bleiben, und ich denke, es ist das Richtige, das nicht so viel zu tun.»
Eine lang erwartete Kino-Rückkehr
Ein gutes Dutzend der 23 Wettbewerbsbeiträge war bisher zu sehen. Darunter «The Whale» von Darren Aronofsky (der 2009 bereits einen Goldenen Löwen für «The Wrestler» erhielt). Nachdem er längere Zeit von der Leinwand verschwunden war, feiert der US-amerikanisch-kanadische Schauspieler Brendan Fraser («Die Mumie») darin sein Kino-Comeback.
In seiner Hauptrolle als Charlie, einem extrem übergewichtigen Mann, der sich wieder seiner Tochter annähern will, sorgte Fraser bei der Premiere für grosse Begeisterung. Medienberichten zufolge waren seine Augen während des Schlussapplauses und der Standing Ovations am Sonntagabend mit Tränen gefüllt. Der ganze Film spielt im Radius der paar Meter, die sich Charlie noch mühsam bewegen kann. Meistens sitzt er auf der Couch, mit rasselndem Atem und Schweissperlen auf der Stirn. Eine eindrückliche Performance, die Oscar-Vermutungen aufkommen liess.
Ebenfalls Standing Ovations gab es für Colin Farrell in «The Banshees of Inisherin», einer schwarzen Komödie mit Schauspieler Brendan Gleeson und Regisseur Martin McDonagh.
Die drei hatten schon mit «In Bruges» einen Kultfilm geschaffen, ob dies wieder gelingt, zeigt sich Ende dieses Jahres in den Schweizer Kinos.