Marc Hirschi blickt auf eine sportlich gute Saison zurück. Für den 25-jährigen Berner ist es nach dem Tod seines Freundes Gino Mäder aber auch die traurigste. Die Erinnerungen an Mäder kommen immer wieder hoch.
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- Rad-Profi Marc Hirschi spricht über den tragischen Tod seines Freundes Gino Mäder und erklärt, dass ihm wieder bewusst wurde, wie gefährlich das Velofahren sein kann.
- Hirschi überlegte sich, die Saison abzubrechen, fuhr aber weiter. «Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich für Gino etwas erreichen will», sagt er.
- Der Berner konnte in dieser Saison sieben Rennen gewinnen und wurde Schweizer Meister.
Der tragische Tod von Gino Mäder im Juni an der Tour de Suisse war für den ganzen Radsport ein grosser Schock. Besonders tief sass er bei Marc Hirschi, der viel mehr als ein Kollege Mäders war. Die beiden waren seit ihrer Kindheit Freunde.
So überlegte sich Hirschi noch während der Tour de Suisse, die Saison abzubrechen. Doch der 25-Jährige aus Ittigen machte weiter. «Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich für Gino etwas erreichen will. Darum fuhr ich weiter», erklärt Hirschi dem «Blick».
Diese besondere, wenn auch aus der Trauer geborene Motivation zeigte Wirkung. Hirschi wurde Schweizer Meister, gewann Rennen in Italien, Spanien und Luxemburg. Sieben Siege konnte er 2023 einfahren – so viele wie in seinen ersten vier Jahren als Rad-Profi zusammen.
Die Gefahr des Velofahrens
«Gino ist immer bei mir, egal ob im Training oder in den Rennen. Die Erinnerungen kommen immer wieder, auch die schönen», sagt Hirschi. Gleichzeitig hat der Tod seines Kindheitsfreundes auch Spuren hinterlassen. «Mir wurde wieder bewusst, wie gefährlich Velofahren sein kann – bei Abfahrten bremse ich sicher mehr als früher.»
2024 will er mit dem Team UAE Emirates wieder voll angreifen. Auch wenn es schwierig ist, sich hinter Superstar Tadej Pogacar ins Rampenlicht zu bringen, strotzt Hirschi vor Selbstvertrauen. Mit Blick auf die Frühjahresklassiker kündigt er an: «Ich will neben Tadej Co-Leader sein.»