Preisschock für VereineBank erhöht Kontogebühren plötzlich um 500 Prozent
Sven Ziegler
7.1.2025
Die Raiffeisenbank Belalp-Simplon erhöht die Kontoführungsgebühr für Vereinskunden von 12 auf 60 Franken jährlich. Die drastische Preiserhöhung löst Unmut bei den Betroffenen aus.
Sven Ziegler
07.01.2025, 13:32
07.01.2025, 16:10
Sven Ziegler
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Die Raiffeisenbank Belalp-Simplon erhöht die jährliche Gebühr für die Kontoführung für Vereinskunden ab 2025 um 500 Prozent auf 60 Franken.
Die Bank verweist auf gestiegene Kosten und Zusatz-Leistungen wie Rabatte und eine kostenfreie Crowdfunding-Plattform.
Andere Raiffeisenbanken in der Region verlangen deutlich weniger, teils nur 24 Franken pro Jahr.
Die Raiffeisenbank Belalp-Simplon hat ihre Vereinskunden mit einer drastischen Preiserhöhung überrascht: Ab dem 1. Januar 2025 steigt die jährliche Kontoführungsgebühr von 12 auf 60 Franken – ein Anstieg um 500 Prozent. Das berichtet der «Walliser Bote».
Die Bank begründet die Erhöhung mit gestiegenen Kosten und neuen Zusatzleistungen. Kilian Nellen, Vorsitzender der Bankleitung, verweist auf Rabatte für Vereinssoftware, die kostenfreie Crowdfunding-Plattform lokalhelden.ch sowie Sponsoring in Form von Geld- und Sachbeiträgen. «Wir prüfen unsere Dienstleistungspreise regelmässig und passen sie an die anfallenden Kosten und das Marktumfeld an», erklärt Nellen.
Trotz der Begründung bleibt unklar, warum die Gebühren so drastisch steigen mussten. Die genossenschaftlich organisierte Raiffeisenbank verzichtete traditionell auf hohe Gebühren – eine Praxis, die laut Nellen überprüft und angepasst wurde. Ob dies noch dem genossenschaftlichen Gedanken entspricht, liess die Bank gegenüber dem «Walliser Bote» offen.
Die betroffenen Vereine zeigen sich empört über die Massnahme, die sie aus einem Schreiben der Bank erfahren haben.
Unterschiede zwischen Raiffeisenbanken
Die Preiserhöhung betrifft nicht alle Raiffeisenbanken gleichermassen. Laut Karlheinz Fux, Präsident der Oberwalliser Raiffeisenbanken, sind die Banken in ihrer Preisgestaltung autonom.
Raiffeisen Schweiz empfiehlt eine Gebühr von 60 Franken für Vereinskunden, doch einige Banken setzen diese Empfehlung nicht um. So verlangen die Raiffeisenbanken Aletsch-Goms und Mischabel-Matterhorn lediglich 36 beziehungsweise 24 Franken für dieselbe Dienstleistung.
Andere Banken erheben ähnliche oder geringere Gebühren für Vereinskunden. Die Walliser Kantonalbank rechnet beispielsweise 36 Franken jährlich ab, während die UBS gestaffelte Preise je nach Vermögen und Serviceumfang verlangt.
Die Bankleitung betont, dass man Vereine weiterhin grosszügig unterstütze, doch die Vereine selbst kritisieren die Entscheidung als schwer nachvollziehbar.