Kuriose Fakten aus der NFL Wenn der Titelverteidiger 0:38 untergeht

ck, sda

7.1.2025 - 05:00

Die Kansas City Chiefs, der Champion der letzten Jahre und in der Qualifikation erneut das beste Team, verliert in der letzten Runde der Regular Season 0:38.

Keystone-SDA, ck, sda

Nach 18 Spieltagen – 17 Partien für jedes Team – ist die Saison für 18 der 32 Teams in der National Football League zu Ende. Die speziellen Regeln des amerikanischen Profisports sorgten einmal mehr für ein paar kuriose Fakten.

Der Champion, der 0:38 verliert

Man stelle sich vor, YB oder der FC Basel steht schon als Meister fest und lässt in der letzten Runde die U21-Mannschaft antreten, so dass der Gegner 5:0 gewinnt und sich so in extremis vor dem Abstieg rettet. In Amerika kann man zwar nicht absteigen, aber Ähnliches passiert in der Schlussphase der Regular Season immer wieder. Besonders extrem am Sonntagabend, als die Kansas City Chiefs 0:38 gegen die Denver Broncos verloren. Es ist erst die zweite Niederlage in dieser Saison des Champions der letzten beiden Jahre – und sie kam alles andere als überraschend.

Für Kansas City ging es in der letzten Runde um nichts mehr. Das Team hatte die Setzung als Nummer 1 der American Conference und damit ein Freilos zu Beginn und das Heimrecht bis zur allfälligen Super Bowl in New Orleans bereits auf sicher. Da war allgemein erwartet worden, dass kein einziger der Stammspieler wie Patrick Mahomes oder Travis Kelce auf dem Feld stehen würde. Zu gross ist das Risiko in einer Sportart, in der sich praktisch in jeder Partie Spieler gravierend verletzen. Entsprechend einseitig verlief das Spiel. Denver freute sich über die Playoff-Qualifikation, die erste, seit die Equipe aus Colorado 2016 die Super Bowl gewann. Cincinnati schaute trotz einem Prestigesieg gegen Pittsburgh in die Röhre.

MVP-Kandidat und Triple-Crown-Sieger verpassen Playoffs

Denvers Sieg dürfte dem Grossteil der Teams in der American Conference einen Seufzer der Erleichterung entlockt haben. Denn auf Cincinnati hätte in den Playoffs keiner treffen wollen. Quarterback Joe Burrow spielte eine der besten Saisons der Geschichte und wäre ein Kandidat als MVP, wäre er nicht so oft von seiner Defensive im Stich gelassen worden. Wide Receiver (Pass-Empfänger) Ja'Marr Chase schaffte als erst sechster Spieler der Super-Bowl-Ära (seit 1968) das seltene Kunststück, am meisten Pässe (127) und Touchdowns (17) gefangen sowie die meisten Yards geschafft (1708) zu haben, die so genannte Triple Crown. Die Bengals gewannen ihre letzten fünf Spiele und waren eines der heissesten Teams, verpassen nun aber wegen der fehlenden Schützenhilfe von Kansas City die Playoffs.

Detroit Lions schreiben Geschichte

In der National Conference ging es in der letzten Runde noch um die Nummer 1. Die Detroit Lions gewannen gegen ihren letzten Konkurrenten Minnesota Vikings äusserst überzeugend 31:9 und sicherten sich erstmals überhaupt in der 91-jährigen Geschichte den Spitzenplatz. Die Lions waren in diesem Jahrtausend eines der schwächsten Teams und schafften von 2000 bis 2022 nur dreimal die Playoffs – und verloren jedes Mal in der 1. Runde. Erst im letzten Jahr erreichten sie erstmals nach 32 Jahren wieder die Halbfinals.

Der unterschiedliche Wert von Siegen zeigt sich an Minnesota. Weil es in der gleichen Division spielt wie Detroit, reichen seine 14 Siege nur zur Nummer 5 in der Setzliste hinter zwei Divisionssiegern mit nur zehn Erfolgen. Das bedeutet, dass die Vikings in der 1. Runde auswärts antreten müssen. Damit geht es ihnen immerhin besser als den Seattle Seahawks. Diese verpassten mit zehn Siegen sogar die Playoffs.

Zahltag

Zumindest der Quarterback von Seattle hatte am Sonntag dennoch Grund zur Freude. Dank dem zehnten Sieg, der nötigen Anzahl geworfener Yards und den Prozenten an angebrachten Pässen holte er sich gleich drei in seinem Vertrag festgelegte Boni. Das brachte ihm auf einen Schlag 6 Millionen Dollar ein. Mike Evans, Wide Receiver von Tampa Bay, schaffte mit dem letzten Spielzug, der unter normalen Umständen gar nicht mehr ausgespielt worden wäre, die Marke von 1000 Yards und kassierte damit einen Bonus von 3 Millionen Dollar. Die Teamkollegen waren begeistert, der Finanzchef vielleicht weniger. Im Millionenbusiness Football werden solche Beträge allerdings aus der Portokasse bezahlt.


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