Der Tod von Muriel Furrer wirft einen Schatten auf das finale Wochenende der Rad-WM und veranlasst die Organisatoren zur Erhöhung der Sicherheitsvorkehrungen. Viele Fragen sind allerdings offen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der tödliche Unfall der Schweizerin Muriel Furrer überschattet die Rad-WM in Zürich, die auf Wunsch der Familie aber fortgeführt wird.
- Viele Fragen zum Unfallhergang sind derzeit noch offen. Die zuständigen Behörden und Verbände geben sich aufgrund der laufenden Ermittlungen verschlossen.
- Was bisher bekannt ist und worüber spekuliert wird, erfährst du in diesem Artikel.
Am Tag nach dem Tod von Muriel Furrer geht die Rad-WM in Zürich auch auf Wunsch der Familie mit dem Strassenrennen der Frauen weiter. Am Sonntag steht mit dem Elite-Rennen der Männer der eigentliche Höhepunkt der Titelkämpfe auf dem Programm. Dabei sind längst nicht alle Fakten bekannt, die zum Sturz der erst 18 Jahre alten Schweizerin führten.
Das sind die Fakten
Die Informationen sind dürftig, die zuständigen Behörden und Verbände geben sich aufgrund der laufenden Ermittlungen verschlossen. «Die Staatsanwaltschaft und die Polizei ermitteln. Es gibt im Moment keine gesicherten Informationen», sagt Olivier Senn vom lokalen Organisationskomitee an einer Pressekonferenz am Freitag.
Bekannt ist, dass Furrer in einem Waldstück in einer Abfahrt stürzte, vermutlich in einer Linkskurve. Die 18-Jährige wohnte nur zehn Kilometer von der Stelle entfernt, an dem sich der Unfall ereignete. Die Organisatoren können Fragen zum genauen Ort und der genauen Zeit bisher nicht beantworten und verweisen an die Kantonspolizei Zürich. Diese wiederum verweist an die Staatsanwaltschaft. Die Rettungsflugwacht bestätigte einen Einsatz in der Gemeinde Küsnacht an der Züricher Stadtgrenze, gab aber keine weiteren Details bekannt.
Stunden nach dem Unfall informierte die UCI, Swiss Cycling und das lokale Organisationskomitee am frühen Donnerstagabend über Furrers kritischen Zustand. Man habe nicht gewollt, dass Familienmitglieder über die Medien vom Unfall erfahren würden, erklärt UCI-Boss Lappartient am Samstag den Grund, wieso die Öffentlichkeit erst so spät über den Zustand der 18-Jährigen informiert wurde.
Welche Unklarheiten gibt es?
Völlig offen ist, wie schnell Furrer nach ihrem Sturz medizinisch versorgt werden konnte. Medienberichte berufen sich auf Augenzeugen, die davon berichteten, dass ein Rettungshelikopter erst eine Stunde nach Rennende im Einsatz gewesen sei. Im Rennprotokoll ist keine Zwischenzeit für die Schweizerin registriert. Das deutet darauf hin, dass Furrer das Ziel am Sechseläutenplatz nie passiert hat, um die letzte Runde in Angriff zu nehmen und dass sie gestürzt ist, als die Fahrerinnen das Waldstück erstmals passierten.
Eigentlich hätte Furrer durch den Transponder am Rad gut geortet werden können. Zu diesem Thema gibt sich der Weltverband UCI ebenfalls zurückhaltend. Dessen Untersuchung gehöre zu den laufenden Ermittlungen, zu denen man keine Stellung beziehen könne.
Die Anpassungen an der Strecke
Die 27 Kilometer lange Runde mit Start und Ziel auf dem Sechseläutenplatz ist unverändert und wird am Samstag beim Elite-Strassenrennen der Frauen erneut absolviert. Im Waldstück wurden allerdings mehr Ordner eingesetzt, zudem wurde die Abfahrt an einigen Bäumen mit Matten abgesichert. Ein grosses Banner weist die Fahrer auf die Linkskurve hin.