Handball Schmid: «Ich weiss nicht, ob das Wort Stolz reicht»

sda

18.1.2025 - 01:08

Nationaltrainer Andy Schmid ging beim der knappen Niederlage gegen Deutschland voll mit
Nationaltrainer Andy Schmid ging beim der knappen Niederlage gegen Deutschland voll mit
Keystone

Selbstredend tut eine Niederlage immer weh, dennoch ist der Auftritt der Schweizer an der Handball-WM beim 29:31 gegen Deutschland nicht hoch genug einzuschätzen. Die Stimmen zur Partie.

Keystone-SDA, sda

Der Nationaltrainer Andy Schmid sprach von einem «sensationellen Spiel. Ich weiss nicht, ob das Wort Stolz reicht. Ich sagte den Spielern, dass es weh tun soll, weil wir uns für einen grossen Kampf nicht belohnt haben. Ich finde, wir waren über 60 Minuten das bessere Team, und um das gegen Deutschland zu sein, muss vieles zusammenpassen. (Andreas) Wolff rettete sie.»

Wolff ist der Goalie von Deutschland, der sagenhafte 20 Schüsse abwehrte. Der 33-Jährige brachte insbesondere die Schweizer Flügelspieler zur Verzweiflung, die bloss drei von elf Schüssen von aussen im Tor unterbrachten. Dennoch wollte Schmid niemandem einen Vorwurf machen. «Jeder hat seinen Job erledigt, Bälle zu verschiessen, ist ein Teil des Handballs». Der fünffache MVP der Bundesliga weiter: «Ich schwitzte richtig. Für solche Momente spielen wir. Dafür liebe ich den Sport, diese Auf uns Abs möchte ich erleben.» Bei den zwei Duellen 2024 gegen den Erzrivalen waren die Schweizer jeweils chancenlos geblieben, sie zogen daraus jedoch die richtigen Schlüsse.

Torhüter Nikola Portner sagte: «Ich bin heute wahrscheinlich der stolzeste Captain der Welt. Mit solchen Leistungen bringen wir Buben und Mädchen in der Schweiz zum Handball.» Im Vorfeld des Turniers hatte der 31-Jährige bemängelt, dass sie auf dem Feld manchmal zu lieb seien. Diesmal spielte das Team von A bis Z mit der nötigen Leidens- und Kampfbereitschaft. «Wir waren heute nicht die kleinen Schweizer, sondern agierten ohne Angst und mit viel Power. Sie mussten zittern, obwohl sie auf dem Papier besser sind», so Portner.

Letzteres bestätige der deutsche Matchwinner Andreas Wolff: «Es sah zwischenzeitlich nicht so aus, als ob wir das Spiel gewinnen würden. Andy (Schmid) hat das Team sehr gut eingestellt, das Kleinreden vor der Partie scheint eine sehr gute Taktik gewesen zu sein. Ich weiss allerdings, dass meine Mannschaft Charakter hat, dass wir aus den vergangenen Turnier unsere Lehren gezogen und wir das Selbstvertrauen haben, auch in schwierigen Situationen weiter nach vorne zu gehen.» Nicht umsonst haben die Deutschen an den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr in Paris die Silbermedaille gewonnen.