Beim ATP Cup setzt es für Alexander Zverev im zweiten Spiel die zweite Niederlage ab. Gegen Stefanos Tsitsipas verliert er aber nicht nur die Partie, sondern auch die Beherrschung. Der Leidtragende ist vor allem sein Vater.
Der Fehlstart ins neue Jahr für Alexander Zverev ist perfekt. Nachdem der Deutsche bereits zum Auftakt gegen Alex de Minaur das Spiel und die Nerven verliert, präsentiert er sich auch bei seinem zweiten Auftritt in einer desolaten Verfassung. Gegen Stefanos Tsitsipas hat er vor allem im ersten Satz nicht den Hauch einer Chance und verliert die Partie diskussionslos mit 1:6 und 4:6. Und wie schon im ersten Spiel bringt ihn sein eigener Aufschlag zur Weissglut.
Zehn Doppelfehler und weniger als 50 Prozent der ersten Aufschläge im Feld – das sind unterirdische Werte für die fast zwei Meter grosse Weltnummer sieben. Nach zwei Matches stehen bereits 24 Doppelfehler auf dem Konto. «Ich verstehe es nicht. Ich krieg keinen sauberen Aufschlag hin. Ich kann es einfach nicht.», lässt Zverev seinem Frust während der Partie freien Lauf. «Meine Grundschläge von der Grundlinie sind in Ordnung, alles andere funktioniert solid. Aber ich krieg keinen sauberen Aufschlag hin!»
Zverev brüllt den eigenen Vater an
Als Zverev auch im zweiten Satz mit dem Rücken zur Wand steht, brüllt er beim Seitenwechsel seinen hinter der Box sitzenden Vater in russischer Sprach an: «Halt die Klappe, was zum Teufel redest du da? Ich habe keinen Aufschlag mehr und du erzählst mir irgendeinen Sch****.» Alexander Zverev senior scheint das ganze ziemlich nahe zu gehen, Teamcaptain Boris Becker nimmt den nächsten Aussetzer seiner Nummer eins stumm, aber mit verzogener Miene zur Kenntnis.
Immerhin kriegt Zverev am Montag gegen Kanada die Chance auf Wiedergutmachung. Weil Deutschland die Begegnung gegen Griechenland trotz dem schwachen Auftritt des Teamleaders in extremis noch gewinnt, ist die Qualifikation für die K.o.-Phase weiterhin möglich.