Roger Federers Karriere endet mit einer Niederlage im Doppel an der Seite von Rafael Nadal – und gemeinsamen Tränen in den hochemotionalen Momenten unmittelbar danach.
Die beiden Rivalen und Freunde sind im letzten Profimatch von Roger Federer nahe am Sieg, können ihren einzigen Matchball aber nicht verwerten. Am Ende besiegelt eine Vorhand von Jack Sock, der mit Frances Tiafoe den zweiten Punkt für Team World am diesjährigen Laver Cup holt, das Ende einer einzigartigen Laufbahn.
Federer kann seine Emotionen nach dem Matchball nicht mehr zurückhalten und lässt seinen Tränen freien Lauf. «Es fühlt sich für mich an wie eine Feier. Ich wollte mich so fühlen, ich habe genau darauf gehofft. Also vielen Dank», sagt Federer wenig später noch immer unter Tränen im Interview. «Es war eine perfekte Reise. Ich würde alles noch einmal machen.»
«Mirka hätte mich schon lange stoppen können»
Federer fügt an: «Ich hatte immer das Gefühl, dass ich im Herzen ein Teamspieler bin. Im Einzelsport ist das nicht wirklich der Fall, aber ich hatte ein Team, das mit mir um die Welt gereist ist. Es war fantastisch mit ihnen, also danke an alle, die es über so viele Jahre hinweg möglich gemacht haben.»
Als der Schweizer von Jim Courier auf sein Umfeld angesprochen wird, entgegnet der Maestro: «Muss das sein? Nein, es ist okay. Ich hab mich bisher gut geschlagen, ich konnte zumindest reden. In meinen Visionen war ich dazu nie fähig.» Tatsächlich muss er dann immer wieder pausieren, als er sich an Mirka und die Familie wendet. «Mirka hätte mich schon lange stoppen können. Aber das hat sie nicht. Sie hat mir erlaubt, weiterzuspielen. Danke.»
Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist Federer aber längst nicht mehr als Einziger emotional. Nebst den Eltern, Ehefrau Mirka und seinen Kindern vergiessen beispielsweise auch Teamkollege Stefanos Tsitsipas oder Doppelpartner Rafael Nadal Tränen. Während des Auftritts von Ellie Goulding sitzen die beiden Rivalen nebeneinander weinend auf einer Bank – ein unvergessliches Bild zum Ende einer unvergesslichen Karriere.