Nach dem epischen Fünfsatzkrimi stellen Verlierer Roger Federer und Champion Novak Djokovic auch bei den Interviews auf dem Platz ihre Klasse unter Beweis.
Es sei eines seiner aufregendsten und spannendsten Endspiele seiner Karriere gewesen, «gegen einen der grössten Spieler aller Zeiten, Roger, den ich sehr respektiere», sagt ein glücklicher und sichtlich ausgepumpter Novak Djokovic. Eine Ansicht, die auch diverse Topstars in den sozialen Medien teilen – dieses Spiel liess wirklich niemanden kalt.
Es sei eines dieser Spiele, das eigentlich keinen Verlierer verdiene. Beide hätten ihre Chancen gehabt «und um ehrlich zu sein, es fühlt sich ziemlich irreal an, nach zwei Matchbällen (für Federer, Anm. d. Red.) zurückzukommen». Und es sei ein bisschen speziell, dass es bei 12:12 ins Tiebreak gehe. Mit der Feststellung, dass er es in den Tiebreaks ziemlich gut gemacht habe (Djokovic hat alle drei Tiebreaks gewonnen), entlockt die Interviewerin Djokovic ein breites Grinsen: «Eigentlich habe ich einfach gehofft, dass ich es überhaupt ins Tiebreak schaffe.»
Und dann erntet der Titelverteidiger, der die Mehrheit der Fans nicht auf seiner Seite hatte, Szenenapplaus. Roger habe gerade gesagt, dass er andere im Glauben bestärken wolle, dass sie auch noch mit 37 Jahren etwas erreichen könnten. «Ich bin einer davon. Er inspiriert mich, das ist sicher.»
Federer kann bereits wieder lachen
Auch Federer sorgte zuvor – nur wenige Minuten nach einer der bittersten Niederlagen seiner Karriere – für einen Lacher. Darauf angesprochen, dass dieses Endspiel eines sei, an das man sich immer erinnern werde, meint Federer mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht: «Ich werde versuchen, es zu vergessen.» Dann schiebt er nach, dass es ein grossartiges Match gewesen sei und er mit seiner Leistung eigentlich zufrieden sei. Dann richtet er den Blick zu Djokovic: «Novak, grossartig, ich gratuliere dir, das war crazy. Gut gemacht!»