Besorgter YB-Boss Spycher erklärt: Darum hat YB noch keine Transfers getätigt

Patrick Lämmle

29.7.2024

Drei Spiele, drei Niederlagen, 2:9 Torverhältnis: Viel schlechter hätte Meister YB nicht in die neue Saison starten können. YB-Boss Christoph Spycher gibt zu, dass er auch schon besser geschlafen hat.

Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • YB hat die ersten drei Saisonspiele allesamt verloren und ist Tabellenletzter.
  • Am Montag erklärt Christoph Spycher, dass die Ausfälle von Loris Benito, Mohamed Ali Camara und Saidy Janko YB hart treffen. 
  • Auch erklärt der YB-Boss, warum die Berner auf dem Transfermarkt noch nicht zugeschlagen haben.
  • Trainer Patrick Rahmen scheint trotz des Fehlstarts noch sicher im Sattel zu sitzen.

1:2 gegen Aufsteiger Sion, gefolgt von einer 1:3-Niederlage gegen Servette und der 0:4-Watsche in St.Gallen: YB hat unter Trainer Patrick Rahmen einen nie dagewesenen Fehlstart hingelegt. Am Montag meldet sich YB-Boss Christoph Spycher im YB-TV zu Wort.

Es gehe ihm nicht gut, sagt Spycher: «Es ist eine grosse Unzufriedenheit da. Ich habe in dieser Woche sicher weniger geschlafen als auch schon. Es ist klar, dass uns das allen von der sportlichen Führung zu denken gibt und dass wir auch betroffen sind und uns unzählige Gedanken machen über das, was wir beeinflussen können, um aus dieser Situation herauszukommen.»

Spycher sieht verschiedene Gründe für den komplett misslungenen Saisonstart. So seien sie «auf dem Platz noch nicht die Einheit, die wir uns vorgestellt haben», anderseits gebe es Spieler, die aus verschiedenen Gründen ihre Leistungen nicht abrufen könnten – und dann kommen auch noch Verletzungssorgen hinzu.

«Es ist so, dass uns aktuell natürlich etwas die Persönlichkeit fehlt auf dem Spielfeld. Loris Benito ist auf dem Weg zurück. Es ist auch klar, dass die Verletzung von Ali Camara eine Woche vor dem Saisonstart uns extrem hart getroffen hat.» Fallen beide aus, ist das doppelt bitter: «Das sind zwei Spieler, die die gesamte Mannschaft besser machen», sagt Spycher. Zudem sei auch noch der erfahrene Saidy Janko ausgefallen. Das alles führe dazu, dass sie «aktuell instabiler» seien.

Wird YB auf dem Transfermarkt noch aktiv?

«Es ist nicht so, dass wir nichts machen wollten auf dem Transfermarkt, aber durch die Europameisterschaft kam der sehr spät ins Rollen», sagt Spycher und erklärt, was das für Folgen hat. «Wir sondieren ständig Spieler, aber bisher konnten wir noch keinen verpflichten, weil sie noch davon träumen, in einer Top-5-Liga unterzukommen oder noch einen Vertrag haben.» Und natürlich müsse es auch finanziell passen. Sie würden den Weg der vergangenen sieben Jahre weitergehen.

Auf Kritik an der Transferpolitik angesprochen, betont Spycher noch einmal, dass man schon bereit sei, Geld in die Hand zu nehmen. Aber es gebe Grenzen, so werde YB nicht plötzlich zweistellige Millionenbeträge ausgeben. «Da muss man manchmal auch Geduld haben. Aber sicher trifft es uns hart auch noch mit den Verletzungen. Aber wir werden sicher noch das eine oder andere machen.» Der YB-Boss will den Kopf nicht in den Sand stecken und meint: «Wir werden da als Einheit rauskommen.»

Ob er als Spieler auch mal einen Saisonstart mit drei Niederlagen erlebt habe, kann Spycher nicht beantworten. Aber er habe schon viele schwierige Phasen durchgemacht und auch Steve von Bergen und Patrick Rahmen hätten grosse Erfahrung. «Wir alle wissen, wie man aus solchen Situationen rauskommt. Es geht nur über harte Arbeit, es geht nur als Einheit», gibt der 46-Jährige die Richtung vor.

«Die Hauptverantwortung werde ich immer übernehmen, solange ich bei YB bin», sagt Spycher. «Aber wir werden auch schauen, wer mitgeht. Und ein gutes Gefühl gibt mir, dass Steve und Patrick da wirklich als super Beispiele vorangehen, sie ziehen am Karren, sie sind die ersten, die vorangehen. Wichtig ist, dass da jeder mitgeht. Und es ist auch klar, in den nächsten Wochen werden wir da rauskommen, davon bin ich überzeugt. Wir werden aber auch ganz klar Entscheide treffen und die Entscheide werden nur zum Wohle von YB sein.»

Jeder müsse jetzt einen Schritt nach vorne machen und Verantwortung übernehmen. Am Sonntag gegen Zürich sollen die ersten Punkte her. 

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