Ein Platzverweis des jungen Roméo Beney wird zur Schlüsselszene im Klassiker zwischen dem FCZ und dem FCB. Fabio Celestini ist ausser sich und das zurecht, wie auch die blue Sport Experten die Szene einordnen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Beim Klassiker zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel überschlagen sich die Ereignisse in der Nachspielzeit.
- Roméo Beney und Basel-Coach Fabio Celestini werden dabei noch vom Platz verwiesen.
- Grund für die Aufregung war eine Gelbe Karte, bei der die Empörung der Beteiligten durchaus seine Berechtigung hatte.
Es lief bereits die Nachspielzeit zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel als Roméo Beney von Schiedsrichter Lukas Fähndrich vom Platz gestellt wird. Der junge Basler kann es nicht fassen. Mit Tränen in den Augen verlässt er das Spielfeld. Immer wieder zieht er das Trikot hoch, um die feuchten Augen abzuwischen oder zu verbergen.
Es war aber nicht diese Szene, welche die FCB-Bank in Aufruhr versetzte. Die zweite Gelbe Karte könne man geben, nicht aber die erste, hält Rolf Fringer nach der Partie im blue Sport Studio fest: «Boranjasevic läuft hier einfach extra in den Laufweg von Beney. Eigentlich ist es sogar ein Foul von Boranjasevic. Dass Beney hier Gelb sieht, ist also völlig unverhältnismässig. Natürlich tut dieser Platzverweis dem FC Basel und vor allem dem jungen Spieler extrem weh.»
«Es passiert sogar im Rücken von Schiedsrichter Lukas Fähndrich»
Schiedsrichter-Experte Bruno Grossen teilt Fringers Ansicht voll und ganz. «Mein Schiedsrichter-Herz blutet da natürlich auch. Die Karte ist nicht korrekt. Es passiert sogar im Rücken von Schiedsrichter Lukas Fähndrich und ich vermute, dass sich der vierte Offizielle bei der Szene etwas beeinflussen liess», führt Grossen aus.
Da der VAR bei Gelben Karten nicht zugezogen werden kann, bleibt die Verwarnung bestehen und wird Beney Minuten später beim Platzverweis prompt zum Verhängnis. «Ich verstehe dann auch die Emotionen vom Trainer. Was dann aber nach dem Schlusspfiff passiert, das finde ich schon sehr schade», so Grossen.
Eine Geste sorgt für viel Verwirrung
Damit spricht der Schiedsrichter-Experte das Verhalten von Fabio Celestini an. Dieser regt sich beim Platzverweis dermassen auf, dass er ebenfalls die Gelbe Karte sieht. Nach dem Schlusspfiff stürmt er nochmal auf Fähndrich zu, um seine Sicht der Dinge zu schildern und wird dafür ebenfalls mit Gelb-Rot bestraft. Grossen: «Da müsste er sich einfach kontrollieren können.»
Der FCB-Trainer beurteilt die Situation natürlich völlig anders: «Ich war noch nie respektlos gegenüber einem Schiedsrichter. Das ist die erste Gelbe und Gelb-Rote Karte in meiner Trainerkarriere.»
Dass die Situation dennoch eskaliert ist, begründet Celestini mit einer Missinterpretation seiner Geste. Mit ausgestrecktem Zeigefinger nach oben, wollte er Fähndrich signalisieren, dass die erste Gelbe Karte für Beney nicht gerechtfertigt war. «Sowohl in Italien wie auch in der Schweiz hat diese Geste keine andere Definition.» Fähndrich verstand dies wohl aber als Beleidigung, weshalb Celestini auch dafür geahndet wurde.
Nach dem Schlusspfiff kamen dann auch noch Emotionen und Leidenschaft dazu, weshalb die Basler nun auf ihren Cheftrainer beim nächsten Ernstkampf verzichten müssen. Genauso wie auf Roméo Beney. Letzten Endes deshalb ein 0:0 im Letzigrund, das sich trotz aller Paraden von Marwin Hitz mehr wie eine Niederlage anfühlte.