Ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler stellt den YB-Verantwortlichen im Umgang mit den Goalies Von Ballmoos und Keller ein schlechtes Zeugnis aus und sagt: «Von Ballmoos wird jetzt einen neuen Klub suchen.»
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Eine der ersten Amtshandlungen von Giorgio Contini als neuer YB-Trainer? Er rasierte den Berner Stammkeeper David von Ballmoos.
- Für Pascal Zuberbühler ist zwar nachvollziehbar, dass man den jungen Marvin Keller zur «Nummer 1« machen kann, aber das Goalie-Hickhack bei YB sei hausgemacht.
- Zubi kritisiert die YB-Führung: «Die Goalie-Situation haben die Verantwortlichen bei YB nicht gut gelöst. Man hätte Marvin auf diese Saison hin noch nicht zurückholen und weiter ausleihen sollen.»
Kurz vor dem Auftakt ins Fussballjahr 2025 sorgt YB für Schlagzeilen. Der neue Trainer Giorgio Contini degradiert Stammkeeper David von Ballmoos (30) und macht den 22-jährigen Marvin Keller zur neuen Nummer 1.
Zubi: «Für Von Ballmoos ist es bitter und hart»
Ex-Nati-Goalie-Legende und blue Experte Pascal Zuberbühler kann die Rochade nachvollziehen. Dass sich Contini für Keller entschieden habe, sei absolut legitim, «er trifft auf einen Kader und muss sich für seine besten Elf entscheiden. Und das hat er getan. Dass es dabei zu Härtefällen kommt, ist normal. Klar, ist es bitter und hart für David.»
Keller sei eine würdige Nummer 1 im YB-Tor, so Zubi, aber von Ballmoos' Degradierung und dieses ganze Goalie-Hickhack hätte verhindert werden können. «Die Goalie-Situation haben die Verantwortlichen bei YB nicht gut gelöst. Man hätte Marvin auf diese Saison hin noch nicht zurückholen und weiter ausleihen sollen.»
Hat man aber getan. Und dies gar zusammen mit Patrick Rahmen, Kellers Trainer beim FC Winterthur. Zubi: «Und was ist dann passiert? Rahmen begann zu rotieren, mal stand von Ballmoos im Tor, dann wieder Keller. Das war zwar nicht die Hauptursache für den sportlichen Misserfolg. Aber das haben die Verantwortlichen nicht gut gemacht.»
Nicht einfach, einen neuen Klub zu finden
Im September verlängert YB mit von Ballmoos, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausgelaufen wäre, frühzeitig bis 2027, gar noch mit Option auf eine weitere Saison. Das Signal war unmissverständlich: Der Klub setzt auf sein Eigengewächs. «Da holt YB Marvin Keller zurück und verlängert gleichzeitig mit von Ballmoos um zweieinhalb Jahre, das habe ich auch nicht verstanden. YB braucht nicht zwei Nummern eins. Da verstehe ich die Überlegungen der Transferkommission überhaupt nicht.»
Jetzt, wenige Monate später, ist von einem Tag auf den andern alles wieder anders. Zubi ist überzeugt, dass von Ballmoos sich nicht mit der Bank zufrieden geben wird. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Zeit auf der Bank absitzen will. Er ist ambitioniert und will spielen. Dazu muss er YB verlassen. Ich bin mir sicher, dass sein Berater schon längst aktiv geworden ist.»
Doch es dürfte auch für einen Meister-Keeper wie von Ballmoos nicht einfach werden, in den nächsten Tagen einen neuen Klub zu finden. Zumindest nicht in der Schweiz. Die Goalie-Positionen in der Super League sind besetzt, da gibts kein Handlungsbedarf.