Trennung während Saison-Finale Lara Gut-Behrami packt über ihren Ex-Coach aus

lih

23.3.2024

Gut-Behrami schickte während dem Weltcupfinale ihren Konditionstrainer nach Hause.
Gut-Behrami schickte während dem Weltcupfinale ihren Konditionstrainer nach Hause.
KEYSTONE

Lara Gut-Behrami trennte sich während dem Weltcupfinale in Saalbach von ihrem Trainer. Nach dem Triumph im Super-G spricht die Tessinerin über die Trennung. Auch Swiss-Ski Präsident Urs Lehmann meldet sich zu Wort.

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  • Lara Gut-Behrami sichert sich nach den Kugeln im Gesamtweltcup und im Riesenslalom auch die Wertung im Super-G.
  • Nach dem Rennen vom Freitag wird Gut-Behrami auf die vorzeitige Trennung von Konditionstrainer Alejo Hervas angesprochen.
  • Gut-Behrami spricht von «Vertrauen und Loyalität». Hervas hatte offenbar Abmachungen mit dem Männer-Team von Swiss-Ski gemacht, ohne seine Athletin vorab zu informieren.

Lara Gut-Behrami ist seit Kurzem auf Trainersuche. Sie bekam Wind davon, dass ihr Konditionstrainer Alejo Hervas ab nächster Saison offenbar das Männer-Team von Swiss-Ski trainiert. Die Tessinerin stellte ihren damaligen Coach zur Rede und machte daraufhin kurzen Prozess – Hervas musste noch während des Weltcupfinals in Saalbach nach Hause.

«Trainer kommen und gehen. Das ist nichts Spezielles», sagt Gut-Behrami nach dem Super-G vom Freitag im Interview mit «SRF». Dennoch schiebt die 32-Jährige ein «aber» nach: «... wenn man so eng zusammenarbeitet, dann braucht es Vertrauen und Loyalität.»

«Basis für eine weitere Zusammenarbeit einfach weg»

Das Vertrauen und die Loyalität spürte Gut-Behrami offenbar nicht mehr, obwohl ihr Hervas diese in aller Öffentlichkeit versprochen hatte. «Wir haben eine Abmachung. Ich begleite sie bis zu ihrem Karriereende», so Hervas zu Beginn der Saison.

Gut-Behrami bezieht sich auf das Versprechen ihres Ex-Coaches und führt fort: «Mir wird gesagt, ‹ich schätze die Arbeit extrem und werde mich zu 100 Prozent auf die Rennen fokussieren, um die Chance zu packen, den Gesamtweltcup zu gewinnen.› Hinterher hast du schon andere Abmachungen (mit dem Männer-Team von Swiss-Ski, d.Red.), ja, dann ist die Basis für eine weitere Zusammenarbeit einfach weg.»

Lehmann: «Es ist nicht so gelaufen, wie es sollte»

Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, erwähnt bei «Blick»: «Die Geschichte ist nicht so gelaufen, wie sie laufen sollte – das kann man sagen. Das ist nicht gut.» Er selbst sei erst am Freitag nach Saalbach gereist und habe das ganze Prozedere nicht vor Ort mitbekommen. Lehmann hält fest: «Es laufen interne Gespräche, wir arbeiten alles auf.» Er hoffe, dass in dieser Sache so schnell wie möglich Gras darüber wachse.

Nach fünf Jahren trennen sich die Wege von Gut-Behrami und Hervas – mindestens ein Jahr vor einem möglichen Karriereende der Schweizer Ski-Queen. Gut-Behrami betont, dass sie noch eine weitere Saison anhängen will und schiebt nach: «Ich glaube nicht, dass noch zwei Jahre hinzukommen.»

Den Abschluss der womöglich vorletzten Saison macht die Gesamtweltcupsiegerin in der Abfahrt. Am Samstag greift Gut-Behrami nach der Disziplinenwertung und der somit vierten Kristallkugel einer ohnehin schon bärenstarken Saison. Das Rennen kannst du auf blue News ab 11.15 Uhr live im Ticker verfolgen.