Per Helikopter auf den Fussballplatz Das passiert nach schweren Stürzen auf der Streif

tbz

18.1.2024

In Kitzbühel werden alle Verletzten, die nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können, per Helikopter abtransportiert.
In Kitzbühel werden alle Verletzten, die nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können, per Helikopter abtransportiert.
IMAGO/NTB

Schreckliche Stürze gehören auf der Streif fast zur Tradition. Im Ernstfall kommt deshalb eine ausgereifte und erprobte Rettungskette zum Einsatz. Rettungshelikopter spielen dabei eine zentrale Rolle.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Streif in Kitzbühel ist die gefährlichste Abfahrtsstrecke der Welt. Bei schweren Stürzen werden die Athleten ausschliesslich per Helikopter abtransportiert.
  • Der Heli bringt die Verletzten zuerst auf den Fussballplatz in Kitzbühel, wo weitere Abklärungen stattfinden.
  • Von dort aus werden die Verunfallten dann entweder mit dem Helikopter oder dem Krankenwagen ins Spital gebracht.

Die Abfahrt in Kitzbühel ist das gefährlichste Rennen des Winters. Das steht ausser Frage. Auch in diesem Jahr hat die berüchtigte Streif bereits ihre ersten Opfer gefordert. Beim Abschlusstraining für die Abfahrt am Freitag verunfallten mit Rémi Cuche, Neffe von Didier Cuche, und Barnabas Szollos zwei Fahrer so schwer, dass sie per Helikopter ins Spital geflogen werden mussten.

Der Abtransport per Luft ist für Verunfallte in Kitzbühel aber nichts Aussergewöhnliches, sondern gehört zum Protokoll. Wie die «Krone» berichtet, kommt es nach Stürzen auf der Streif, bei denen die Athleten nicht mehr aus eigener Kraft auf die Skier steigen können, ausschliesslich zu Helikopter-Bergungen. Rettungsschlitten, so wie sie früher oft zum Einsatz kamen, sind nicht vorgesehen.

Via Fussballplatz ins Spital

Im Falle eines schweren Sturzes wird der betroffene Fahrer zunächst auf den Kitzbüheler Fussballplatz geflogen. Dort wird dann neu analysiert. Bei schlimmen Verletzungen geht es direkt per Heli weiter in die Spitäler in St. Johann, Salzburg oder Innsbruck. Sind längere Eingriffe vor Ort nötig, kommt eine Art Biwak zum Einsatz, das vor der Kälte und den Augen der Zuschauer schützen soll. Zudem stehen Krankenwagen für eine Weiterfahrt in nähere Spitäler bereit.

An drei Stellen der Streif sind zudem Ersatzski bereitgestellt. Mit diesen können Athleten, die ihre Fahrunterlagen verloren oder zerbrochen haben, sicher ins Ziel hinunterfahren, wenn sie sich nicht schwerwiegend verletzt haben.

«Wir wollen immer besser werden, auch wenn es nur Details sind», sagt Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski-Klubs. So sind die Ersatzski extra übermalt und neutral gestaltet, damit es zu keinen Problemen mit den Ausrüstern kommt.

Die beiden Abfahrten in Kitzbühel finden am Freitag und Samstag jeweils um 11.30 Uhr statt.

Die Schweizer beim 2. Training in Kitzbühel

  • 13. Stefan Rogentin + 0.86
    15. Arnaud Boisset +0.93
    19. Niels Hintermann + 1.05
    20. Marco Odermatt + 1.19
    23. Ralph Weber + 1.23
    26. Lars Rösti + 1.30
    31. Franjo von Allmen + 1.43
    32. Gilles Roulin + 1.51
    38. Justin Murisier + 1.87
    54. Josua Mettler + 2.93
    57. Alexis Monney + 3.11
    61. Christophe Torrent + 5.26
    Ausgeschieden: Remi Cuche