Weil sie für die Schweiz spielt Xhemaili erhält Hass-Kommentare und wehrt sich

Patrick Lämmle

20.8.2024

Riola Xhemaili spielt seit diesem Sommer für PSV Eindhoven.
Riola Xhemaili spielt seit diesem Sommer für PSV Eindhoven.
Bild: Imago

Nati-Spielerin Riola Xhemaili wird im Netz immer wieder mit Hass-Kommentaren eingedeckt. Sie habe bislang geschwiegen, doch damit ist nun Schluss, denn die Beleidigungen prallen nicht einfach an ihr ab.

Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nati-Spielerin Riola Xhemaili wird in den sozialen Medien immer wieder angefeindet.
  • Oftmals wird sie dafür kritisiert, ihre kosovarischen Wurzeln zu verleugnen. Dieser Darstellung widerspricht sie vehement.
  • Die 21-Jährige schreibt aber auch, dass sie der Schweiz dankbar ist für alles und stolz sei, für die Nati zu spielen.

«Von Wolfsburg zu Eindhoven, Rio ist da, um Trophäen zu gewinnen», schreibt PSV Eindhoven auf Instagram und heisst damit Nati-Spielerin Riola Xhemaili willkommen. Die 21-Jährige wechselte diesen Sommer auf Leihbasis den Verein, um im Hinblick auf die Heim-EM 2025 Spielpraxis zu sammeln. Unter dem Post finden sich Emojis von applaudierenden Händen, Flammen und Gratulationen. So soll es sein.

Die 21-Jährige macht aber oft auch ganz andere Erfahrungen im Netz. Auf Instagram teilt sie am Montag ein Video und schreibt dazu emotionale Zeilen: «Mein Herz spricht: Ich werde seit mehreren Jahren dafür verurteilt was ich bin und was ich tue. Ich habe noch nie davor geredet in der Öffentlichkeit, ich habe mich noch nie dazu geäussert wie ich mich fühle oder was ich darüber denke, jedoch wenn meine Familie Woche für Woche beleidigt wird, und ich bedroht werde, geht das zu weit. Und das nur, weil ich klarmache, woher ich komme und wo ich aufgewachsen bin.»

Xhemaili wehrt sich gegen haltlose Vorwürfe

Im Video zeigt Xhemali Kommentare, die meisten davon in albanischer Sprache verfasst. Sie sind beleidigend und viele User unterstellen ihr, ihre Wurzeln zu verleugnen, auch die Eltern werden verbal angegriffen.

Xhemaili kontert die Vorwürfe. Sie fliege mindestens zweimal im Jahr in den Kosovo, ihre Eltern hätten ihr immer erklärt, wie wichtig es sei, die albanische Sprache zu lernen, sie investiere in das Land – die Aussage untermauert sie mit dem Bild einer Baustelle –, und ihre Eltern hätten ihr viel über die Kultur beigebracht. «Es war nie eine Entscheidung gegen jemanden», dass sie für die Schweiz spiele.

«Ich spiele für die Schweiz um zu zeigen, dass ich dankbar bin, in solch einem tollen Land aufgewachsen zu sein und vor allem um die Unterstützung, die ich jeden Tag gekriegt habe, vor allem im Sport, zurückgeben zu können. Ich bin stolz und gesegnet für jedes Spiel, das ich mit der Schweiz bestreiten darf», schreibt sie. Und weiter: «Meine Wurzeln kommen aus dem Kosovo.»

Sie sei immer leise gewesen, «aber ich habe versucht mit diesem Video und Worten zu erklären, wie ich mich fühle», schliesst Xhemaili ihren emotionalen Post.

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