Murat Yakin und Xherdan Shaqiri blicken am Montagnachmittag noch einmal zurück, aber auch nach vorne auf das Kosovo-Spiel. Für einige Nati-Stars aufgrund ihrer Herkunft ein ganz besonderes Spiel. Aber wie gehen sie damit um?
Schon letzte Woche hatte Murat Yakin erklärt, dass im zweiten Test Gregor Kobel im Tor stehen würde, nachdem am Samstag beim 1:2 in England Jonas Omlin gespielt hatte. Gegen Kosovo fehlen in der Verteidigung die angeschlagenen Silvan Widmer und Manuel Akanji. Bei ihnen will Yakin vor der letzten Phase der Saison keine Risiken eingehen.
Zu erwarten sind in der Startformation Jordan Lotomba und Nico Elvedi. Zu einem Einsatz von Beginn weg kommen womöglich auch Djibril Sow (für Remo Freuler) und Noah Okafor (für Renato Steffen oder Ruben Vargas). Ob Yakin neben Captain Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri mit Stürmer Andi Zeqiri auch den dritten Spieler im Kader mit Wurzeln im Kosovo starten lässt, liess er offen.
Für das Trio sei es ein spezielles Spiel, so Yakin. «Es ist ihre Aufgabe, die Emotionen im Griff zu haben.» Shaqiri sieht da keine Probleme: «Ich bereite mich ganz normal vor. Es wird emotional, aber wir haben auch schon gegen Albanien gespielt, und da ging es um mehr (WM-Qualifikation 2014, EM-Endrunde 2016 – Red.).» Der Stürmer unterstrich nochmals die freundschaftliche Verbindung zwischen den beiden Ländern und folgerte: «Das wird für alle ein historisches Spiel.»
Der Letzigrund wird mit 20'800 Zuschauern ausverkauft sein. Der SFV spendet einen Teil der Einnahmen dieses Spiels sowie vom Länderspiel der Frauen am 12. April in Thun gegen Italien in sein eigenes Projekt «together» sowie in das Programm des ukrainischen Verbandes zur Rettung des Kinderfussballs in der Ukraine. «together» unterstützt die Integration von Flüchtlingen in die hiesigen Klubs beispielsweise durch die Finanzierung von Trainingsoutfits oder Bällen. Auch die Schweizer Nationalspieler selber beteiligen sich an der Spendenaktion.
Die Medienkonferenz zum Nachlesen
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Die Medienkonferenz ist zu Ende
Man spürt klar, dass sowohl Shaqiri wie auch Yakin das Spiel gegen den Kosovo unbedingt gewinnen wollen. Das es eine etwas emotionalere Stimmung geben wird, bestreitet niemand, trotzdem will man sich im Sinne des Freunschaftsspiels auch so auf dem Platz verhalten und den Abend unvergesslich machen.
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Wird es eine aufgeladene Stimmung geben?
Shaqiri: «Wie gesagt, wird es sicher etwas emotionaler werden. Aber es ist ein Freundschaftsspiel und der Kosovo hat auch viele Spieler, die in der Schweiz aufgewachsen sind. Ich bin sicher, das wird ein tolles und historisches Spiel, das wir natürlich gewinnen wollen.»
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Reaktionen zum Krieg in der Ukraine
Shaqiri: «Niemand will Krieg haben. Umso wichtiger ist es, dass wir den Flüchtlingen mit diesem Projekt helfen. Die Jungen sollen sich austoben und trainieren können.»
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Wie sieht die Aufstellung gegen den Kosovo aus?
Yakin: «Wird sicher Änderungen in der Start-Elf geben, weil Silvan Widmer und Manuel Akanji nicht spielen können. Alle sind bereit, wir haben diese Woche gut trainiert und wollen dieses Spiel bei aller Emotionalität natürlich gewinnen.»
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Wie war die erste Niederlage als Nati-Trainer?
Yakin: «Am Ende sage ich mir, lieber einen Elfmeter in einem Testspiel als in einem WM-Spiel zu kassieren. Insofern waren wir nach dem Spiel vielleicht ein paar Minuten sauer, aber es bleibt trotzdem ein positiver Gesamteindruck.»
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Besondere Vorbereitung für Shaqiri?
«Ich bereite mich ganz normal auf die Partie vor. Ich hab ja auch schon Spiele gehabt, bei denen es um wesentlich mehr ging. Wichtig ist, dass wir eine gute Leistung zeigen und auch eine Reaktion auf die Niederlage gegen England. Klar wird es etwas emotional sein, ich bin aber alles in allem sehr cool und versuche das auch auf dem Platz so umzusetzen.»
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Wird das Kosovo-Spiel für gewisse Spieler emotionaler?
Yakin: «Spieler wie Shaqiri oder Xhaka sind Profi genug, mit einem solchen Spiel umzugehen. Natürlich geht es auch um Prestige und ums Gewinnen und das ist auch das, was ich von den Spielern erwarte.»
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Reaktionen zur England-Niederlage
Shaqiri: «Gab gute Momente, wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt. Das können wir mitnehmen. Natürlich müssen wir solche Teams in Zukunft aber auch besiegen. Dafür müssen wir eine solche Leistung über 90 Minuten bringen.
Yakin: «Die kleinen Fehler werden in solchen Spielen halt bestraft. Man muss in der Lage sein, den Rhythmus 90 Minuten mitzugehen. Ich denke aber, dass wir insgesamt ein dominantes Spiel gezeigt haben. Bei einem wichtigen Spiel wäre uns ein solcher Fehler wie vor der Pause wohl auch nicht unterlaufen.»
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Projekt für ukrainische Flüchtlinge
Bevor Murat Yakin und Xherdan Shaqiri das Wort ergreifen, betont der SFV, dass man sich mit dem Projekt «together» ukrainischen Flüchtlingen zuwenden will. Im Detail sieht das so aus:
«together» setzt sich für die Integration von Flüchtlingen in die Clubs des SFV ein. Neben Hilfsblättern und Broschüren in ukrainischer und russischer Sprache oder diversem TrainingsOutfit, Bällen etc. geht es mit dem Projekt auch darum, geflüchteten Personen aus der Ukraine durch Fussball Zusammenhalt, Ablenkung und Momente der Freude zu schenken. «Wir wollen durch «together» ukrainischen Flüchtlingen die Möglichkeit bieten, schweizweit schnell und unkompliziert bei unseren Vereinen aufgenommen zu werden, Fussball spielen und so soziale Kontakte knüpfen zu können», sagt SFV-Zentralpräsident Dominique Blanc.
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Gleich geht es los
In wenigen Minuten werden Murat Yakin und Xherdan Shaqiri vor die Medien treten. Wir sind gespannt, welche Themenschwerpunkte sie dabei setzen.