Bei den Schweizer Protagonisten ist nach dem 1:2 im Wembley gegen England der Frust und die Enttäuschung über die Niederlage spürbar. Dank der starken ersten Halbzeit wäre viel mehr möglich gewesen.
Granit Xhaka machte aus seinem Unmut keinen Hehl. Der SFV-Captain, der sein erstes Länderspiel seit der EM bestritt, ärgerte sich über den Penaltyentscheid, der in der 78. Minute zum Siegtor für die Engländer führte. «Dass ein Spiel durch ein solches Handspiel entschieden wird, kotzt mich an», enervierte sich der Mittelfeldspieler von Arsenal im Interview mit SRF. «Niemand weiss, wann es Penalty gibt und wann nicht.»
Womöglich dürfte Xhaka seine Meinung revidiert haben, als er die TV-Bilder später in Ruhe noch einmal anschaute. Denn bei der Konsultation von diesen während des Spiels blieb dem schwedischen Schiedsrichter Andreas Ekberg kaum eine andere Wahl, als auf den Penaltypunkt zu zeigen: Steven Zubers Arm war deutlich vom Oberkörper abgespreizt, als er den Kopfball von Marc Guéhi abblockte.
«Zum Glück war es nur ein Freundschaftsspiel, aus dem wir sehr viel lernen können.»
Nati-Captain
In Xhakas Aussage unmittelbar nach dem Spiel mischte sich auch der Frust über eine verpasste goldene Chance, die sich der SFV-Auswahl im Wembley geboten hatte. «Wir waren die ersten 45 Minuten die klar bessere Mannschaft, gehen verdient in Führung und hätten auch ein zweites Tor machen können», sagte Breel Embolo. Der Torschütze zum 1:0 übte aber auch Selbstkritik: «Wir haben 60, 70 Minuten eine konzentrierte Leistung gezeigt, sind danach aber vorne etwas passiv geworden und haben uns nicht mehr so viel bewegt.»
So führten letztlich zwei individuelle Fehler – ein Fehlpass von Fabian Frei leitete den englischen Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ein – zur Schweizer Niederlage, der ersten nach 90 Minuten seit dem 0:3 in der EM-Vorrunde in Rom gegen Italien. «Kleine Fehler werden gegen solche Gegner eben bestraft», sagte Xhaka. «Zum Glück war es nur ein Freundschaftsspiel, aus dem wir sehr viel lernen können.»
sda