Nach der erfolgreichen EM blieb die Nati in den 6 Partien in der Nations League sieglos und stieg ab. Trainer Murat Yakin testete dabei Spieler um Spieler im Hinblick auf die WM-Quali. blue Sport sass bei jeder Casting-Show im Stadion und bewertet die Auftritte der Nati-Spieler.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Insgesamt 42 Spieler standen für die sechs Nations-League-Spiele im September, Oktober und November im Aufgebot oder wurden nachnominiert.
- Einige Spieler konnten die Spiele nutzen, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Andere hatten vor der Nations League ein deutlich besseres Standing in der Nati.
- Wer sind die Gewinner und Verlierer des Herbsts? Und wer ist in Murat Yakins Team noch gesetzt? Wir nehmen die Nati-Spieler unter die Lupe.
Die Gewinner
Sturm
Zeki Amdouni
Der 23-Jährige schoss drei Tore und zwei wurden ihm noch aberkannt. So wird er in der WM-Quali im nächsten Jahr gesetzt sein. Gut wäre, wenn er bei Benfica Lissabon bis dahin zum Stamm zählen würde.
Verteidigung/Mittelfeld
Edimilson Fernandes
Die Nati und er, das ist lange eine On-Off-Beziehung. Nun scheint sich der Spieler von Brest aber festgebissen zu haben. Gute Leistungen zuletzt als Rechtsverteidiger.
Tor
Gregor Kobel
Er trat nach zehn Jahren Yann Sommer ein schwieriges Erbe an. Hat bei seinen zehn Länderspielen zwar noch nie zu Null gespielt, ist aber in der Hierarchie sofort zum Führungsspieler aufgestiegen.
Sturm
Joël Monteiro
DER Gewinner des Spanien-Spiels zum Ende. Kam rein, erarbeitete sich eine Top-Chance und machte das zwischenzeitliche 1:1. In ihm scheint noch etwas zu schlummern.
Verteidigung
Eray Cömert
War schon so gut wie weg aus Yakins Plänen, nun durfte er gegen Serbien und Spanien zweimal von Anfang an ran. Seine Körpersprache gefiel dabei.
Sturm
Dereck Kutesa
Die Sturmrakete von Servette liebäugelte gar mit einem Nationenwechsel zu Angola, weil er von Yakin für die ersten Zusammenzüge nicht aufgeboten wurde. Zuletzt war er dabei und durfte zeigen, was er drauf hat.
Verteidigung
Aurèle Amenda
Der 197-Zentimeter-Mann ist erst 21. Dem talentierten Bieler von Eintracht Frankfurt gehört die Zukunft. Dass er auch schon in der Gegenwart liefern kann, zeigt er bei seinem Debüt gegen Serbien.
Die Unverzichtbaren
Verteidigung
Manuel Akanji
Dem Abwehrchef und ManCity-Star kann keiner der Schweizer Defensivspieler auch nur annähernd das Wasser reichen.
Mittelfeld
Granit Xhaka
Der Leverkusen-Stratege wird Ende September 32 Jahre alt. Stand heute will man sich nicht vorstellen, wie diese Mannschaft mal ohne ihren Leithammel funktionieren soll. Aber man braucht Varianten für den Fall, dass er mal ausfällt.
Die Verlierer
Verteidigung
Nico Elvedi
Einst Stammspieler, verlor er den Platz an der EM an Fabian Schär. Nach dessen Rücktritt schien Elvedi in der Innenverteidigung wieder gesetzt. Doch es folgte ein Platzverweis, zwei schwächere Auftritte und eine Verletzung jetzt in der Nations League.
Sturm
Noah Okafor
Für zwei der drei Zusammenzüge nominierte ihn Murat Yakin nicht, nachdem er schon an der EM nie ran durfte. Die Vorwürfe unter der Hand (mangelnder Trainingsfleiss) muss er nun ausräumen.
Verteidigung/Mittelfeld
Silvan Widmer
Am Anfang dabei, am Schluss nicht mehr aufgeboten. Hammerhart für den Mann, der jahrelang rechts hinten gesetzt war. Was plant Yakin mit dem 31-Jährigen?
Mittelfeld
Renato Steffen
Einer der besten Super-League-Spieler, zuletzt nicht mehr nominiert. Man muss sich fragen, ob Yakin Richtung WM 2026 wirklich noch mit dem 33-Jährigen plant.
Mittelfeld
Ardon Jashari
Für die EM aus dem Kader gefallen, für die ersten vier Spiele in der Nations League nicht berücksichtigt. Holte sich in jener Zeit Erfahrung bei der U21. Die Frage bleibt, ob Yakin wirklich auf ihn setzen will.
Verteidigung
Cédric Zesiger
Scheint in Yakins Überlegungen keinerlei Rolle zu spielen – auch zuletzt ohne Spielminute. Muss in Wolfsburg einen Stammplatz haben, um überhaupt noch in Frage zu kommen.
Sturm
Kwadwo Duah
An der EM beim 3:1 über Ungarn der Tor-Held und nun wieder in der Anonymität verschwunden. Es wird spannend sein, ob er nochmals ein Nati-Märchen schreiben darf.
Mittelfeld
Vincent Sierro
Er machte eigentlich in der Nati immer einen guten Eindruck, zuletzt gegen Spanien leitete er das 1:1 ein, holte den Penalty zum 2:2 raus, bevor er hinten einen verursachte. Trotzdem ist es erstaunlich, dass er in der Nati zuletzt nicht so viele Chancen bekam.
Verteidigung
Ulisses Garcia
Rein und raus – Murat Yakin setzte mal auf ihn, mal wieder nicht. Scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Mittelfeld
Denis Zakaria
Bei Monaco spielt er eine zentrale Rolle, in der Nati nicht. Erstaunlich, wie klar Yakin nach wie vor auf Remo Freuler setzt.
Verteidigung
Becir Omeragic
Elvedi verpasst drei Spiele, Akanji zwei. Es wäre seine Chance gewesen, sich in der Innenverteidigung aufzudrängen. Doch leider fällt auch Omeragic für die Spiele im Oktober und November verletzt aus.
Verteidigung
Grégory Wüthrich
Mit 29 erstmals nominiert und dann schwer verletzt. Der Pechvogel.
Die Gesetzten
Mittelfeld
Remo Freuler
Er spielt und spielt und spielt, auch mit 32 Jahren. Meist unauffällig, nie hinterfragt.
Verteidigung
Ricardo Rodriguez
Bei Betis Sevilla kaut er hartes Brot. In der Nati spielt er jedoch wie immer: unaufgeregt und zuverlässig.
Sturm
Dan Ndoye
An der EM grossartig. Aber sein Problem ist die Konstanz – bringt er sie auf den Rasen, ist er eine Waffe im Schweizer Spiel.
Sturm
Ruben Vargas
Für ihn gilt ähnliches. Trotz toller Anlagen schafft er es nicht, den nächsten Schritt zu machen. Vielleicht würde ihm ein Wechsel gut tun nach langer Zeit in Augsburg.
Mittelfeld
Michel Aebischer
War einer der Gewinner an der EM im linken Mittelfeld. Seither hat er die Form allerdings verloren und verletzte sich auch.
Sturm
Breel Embolo
Er schiesst einfach zu wenig Tore und kann zuletzt seine technischen Schwierigkeiten schwer kaschieren. Aber seine Körperlichkeit braucht die Mannschaft zwingend, um erfolgreich zu sein.
Mittelfeld
Fabian Rieder
An der EM blühte er auf, bei Stuttgart kommt er langsam rein. In der Nati muss er nun stabilisierend gut spielen.
Tor
Jonas Omlin
Wenn er fit ist und bei Gladbach spielt, ist er dabei. Zuletzt mit viel Verletzungspech.
Tor
Yvon Mvogo
Die klare Nummer 2, auch wenn er bei Lorient nur in der zweiten französischen Liga spielt.
Die Platzhalter
Mittelfeld
Christian Witzig
Im Oktober überraschend erstmals aufgeboten, kommt ausgerechnet «zuhause» in St.Gallen auch zu einem Kurzeinsatz. Muss konstanter werden, will er wieder einmal dabei sein.
Tor
David von Ballmoos
Kobel, Mvogo, Loretz, Omlin ... die Konkurrenz ist auch nach dem Sommer-Abgang gross im Nati-Tor. Mit bald 30 Jahren ist er nicht mehr der Jüngste – und auch bei YB nicht unumstrittener Stammgoalie.
Verteidigung
Dominik Schmid
Beim FCB ist Schmid absolut gesetzt und trägt auch die Captainbinde, wenn Taulant Xhaka nicht spielt. Er hätte sich das Nati-Debüt verdient. Im September musste er nach dem Aufgebot verletzungsbedingt passen.
Mittelfeld
Uran Bislimi
Er bringt in Lugano seit Jahren starke Leistungen, wartet aber seit über einem Jahr auf einen Länderspiel-Einsatz. Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld ist zu stark.
Tor
Philipp Köhn
Ein Goalie mit viel Potenzial. Seinen Stammplatz hat der 26-Jährige in Monaco aber verloren. Nur als Stammspieler kommt er für Yakin infrage.
Mittelfeld
Filip Ugrinic
Er hat sich bei YB zum Denker und Lenker im Mittelfeld entwickelt. In der Nati muss er mit der grossen Konkurrenz um seinen Platz im Kader kämpfen.
Verteidigung
Kevin Mbabu
Rutscht höchst selten ins Aufgebot von Yakin. Jetzt wieder gegen Serbien und Spanien erstmals nach eineinhalb Jahren. Das Wort Platzhalter, wenns auf einen passt, dann auf den 29-jährigen Westschweizer.
Verteidigung
Albian Hajdari
Er stand schon vor der EM in Yakins provisorischem Monster-Aufgebot (38 Spieler). Wegen der vielen Verletzungen ist er im November-Zusammenzug wieder dabei. Zum Debüt reicht es dem Lugano-Verteidiger aber nicht. Vorsicht: Der 21-Jährige könnte theoretisch immer noch für den Kosovo auflaufen.
Tor
Pascal Loretz
Macht beim FC Luzern eine gute Entwicklung und könnte als Nummer 3 aufgebaut werden, je nach Verletztensituation.
Mittelfeld
Simon Sohm
Er macht gegen Spanien sein erstes Länderspiel seit Oktober 2020, als er von Vladimir Petkovic zum ersten und bislang einzigen Mal aufgeboten wurde.
Sturm
Andi Zeqiri
Er skort bei Standard Lüttich regelmässig und kriegt in der Nati wieder seine Chancen. Verwandelt zum Abschluss gegen Spanien einen Penalty zu seinem ersten Länderspiel-Tor.
Verteidigung
Miro Muheim
Der Zürcher, seit zwei Jahren in Diensten des Hamburger SV, darf erstmals beim 2:3 in Spanien auf der linken Abwehrseite ran. Als Backup von Rodriguez haben sich schon viele versucht. Ob der 26-Jährige noch eine Chance erhält, bleibt abzuwarten.
Die Abwesenden
Mittelfeld
Steven Zuber
An der EM noch im Kader. Kein Aufgebot mehr im Herbst für den 33-Jährigen.
Verteidigung
Leonidas Stergiou
Eine Rückenverletzung zwingt den EM-Fahrer seit Saisonbeginn zum Zuschauen.
Mittelfeld
Djibril Sow
Letztmals im Kreise der Nati im Oktober 2023. Trotz 10 Liga-Spielen für Sevilla und zahlreichen Verletzten kriegt er bei Yakin auch nach der EM keine Chance. Kommt noch ein Aufgebot für den 27-Jährigen?
Mittelfeld
Jordan Lotomba
Er spielt mit Feyenoord in der Champions League, hat bei Yakin aber nach wie vor einen schweren Stand und wartet seit Oktober 2023 auf ein Nati-Aufgebot.