Gastgeber Katar hat dutzenden Fans eine WM-Reise als Gegenleistung für eine positive Darstellung des Turniers spendiert. Einige von ihnen sind nun wohl besonders negativ in Erscheinung getreten. Der britische Fussballverband schreitet ein.
Der britische Fussballverband Football Association (FA) geht einem Bericht zufolge Rassismus-Vorwürfen gegen eine Gruppe von Fans nach, die bei der anstehenden WM von Gastgeber Katar gesponsert werden. Man habe die Rassismus-Vorwürfe an die Polizei gemeldet, teilte die Football Association der Zeitung «Times» mit, die am Freitag über die Fälle berichtete.
Der Zeitung zufolge sollen in WhatsApp-Chats Angehörige der Fan-Vereinigung Block 109 unter anderem rassistische, homophobe und sexistische Bilder und Kommentare ausgetauscht worden sein – etwa Witze über den britischen Premier Rishi Sunak mit indischen Wurzeln oder Anfeindungen gegen arabischstämmige Menschen.
Die Football Association will nach eigenen Angaben auch prüfen, ob es Verstösse gegen die Regeln des sogenannten England Supporters Travel Club gegeben hat und Sanktionen nötig sind. Mehrere der Beschuldigten gehören der «Times» zufolge diesem Klub an und hatten damit bislang etwa bei England-Spielen das Vorrecht, gruppenweise Tickets zu kaufen.
Administrator bezeichnete Fangruppen-Mitglied offenbar als Pädophilen
Einer der Administratoren der WhatsApp-Gruppe soll dem Bericht zufolge eine offizielle Warnung der Football Association erhalten haben, nachdem er in einem Social-Media-Video ein ehemaliges Fangruppen-Mitglied als Pädophilen bezeichnet hat. Der Administrator sagte der «Times» in einem Statement mit Blick auf die Vorwürfe, er bedauere im Rückblick einige Aktionen und entschuldige sich dafür, Menschen gekränkt zu haben.
Nach Informationen der «Times» sollen acht der Mitglieder der Fangruppe Block 109 zu einer von Katar auserwählten Gruppe von 40 England-Fans gehören, denen Flüge zur WM, Unterkunft und Tickets bezahlt werden. Im Gegenzug sollen diese dafür unter anderem das Turnier positiv darstellen.