Kuss-Übergriff «Völlig unakzeptabel» – auch Xavi verurteilt Rubiales' Verhalten

dpa/zap

27.8.2023 - 13:19

Barça-Trainer Xavi verurteilt Rubiales' Verhalten als «völlig unakzeptabel»

Barça-Trainer Xavi verurteilt Rubiales' Verhalten als «völlig unakzeptabel»

In der Kuss-Affäre des spanischen Fussballs reisst die Welle der Kritik an den inzwischen von der FIFA suspendierten Verbandschef Luis Rubiales nicht ab. Auch Barcelona-Trainer Xavi äussert sich.

27.08.2023

In der Kuss-Affäre des spanischen Fussballs reisst die Welle der Kritik an den inzwischen von der FIFA suspendierten Verbandschef Luis Rubiales nicht ab.

Der Mann, der in Australien nach dem gewonnenen WM-Finale die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst hatte, wurde nun in Spanien unter anderem auch von Nationaltrainer Luis de la Fuente und von Barcelona-Coach Xavi Hernández getadelt. Vor dem Spiel gegen UD Almería (1:1) äusserten die Profis von Erstligist FC Cádiz ihre Solidarität mit Hermoso. Sie liefen mit einem Banner mit der Aufschrift «Wir sind alle Jenni» aufs Feld. Ähnliche Aktionen von Fans und Spielern gab es am Wochenende auch auf anderen Plätzen in Spanien.

Xavi verurteilte das Verhalten des suspendierten Präsidenten des Nationalverbandes RFEF als «völlig inakzeptabel», erklärte sich mit Hermoso solidarisch und meinte, er sei «traurig» darüber, dass der Skandal den WM-Triumph überschattet habe. «Darüber wird überhaupt nicht mehr geredet, und dabei ist das ein historischer Erfolg.»

De la Fuente schrieb in einem Kommuniqué an die Nachrichtenagentur Europa Press: «Ich verurteile vorbehaltlos das falsche und unangebrachte Verhalten des Präsidenten des RFEF.» Der 62-Jährige war kritisiert worden, weil er auf einer ausserordentlichen Generalversammlung des Verbandes anlässlich der Affäre am Freitag Rubiales nach dessen Verteidigungsrede Beifall gespendet hatte.

Neue Krisensitzung des spanischen Verbands am Montag

Der Verband RFEF in Madrid hat die Regionalverbände zu einer Dringlichkeitssitzung am Montag eingeladen. Man werde ab 16 Uhr in Madrid die Situation analysieren, heisst es in der Einladung des RFEF, die spanische Fachmedien am Sonntag veröffentlichten.

Die Sitzung in der «Stadt des Fussballs» sei auf Initiative von Interimspräsident Pedro Rocha anberaumt worden. Er gilt als enger Vertrauter von Rubiales. Laut Medien geht es nicht um grundlegende Entscheidungen, sondern um das Tagesgeschäft in der Übergangsphase.

Die FIFA hatte Rubiales am Samstag für alle fussballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene vorläufig des Amtes enthoben. Die Suspendierung gilt zunächst für 90 Tage, abhängig vom Disziplinarverfahren, das der Weltverband am Donnerstag eingeleitet hatte.

Rubiales hatte am vorigen Sonntag die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im Finale gegen England in Sydney auf den Mund geküsst – und damit eine Welle der Kritik und der Empörung ausgelöst. Den von vielen im In- und Ausland geforderten Rücktritt schloss der 46-Jährige am Freitag auf einer ausserordentlichen Generalversammlung des RFEF jedoch aus. Daraufhin erstattete die oberste Sportbehörde Spaniens (CSD) beim nationalen Sportgerichtshof Tad Anzeige gegen Rubiales. Wann der Tad sich mit dem Fall befassen wird, stand am Sonntag bislang nicht fest. Das könne bereits am Montag der Fall sein, hiess es in einigen Medien.

Mehr zum Kuss-Übergriff:

dpa/zap