Die Franzosen haben ihr Achtelfinal-Ticket bereits gelöst. Nichtsdestotrotz wollen sie auch im letzten Gruppenspiel auf Sieg spielen. Gegen die Portugiesen, die noch nicht qualifiziert sind, hat der Weltmeister noch eine Rechnung offen.
Trotz der vorzeitigen Qualifikation für das Achtelfinale hat Frankreichs Trainer Didier Deschamps für das letzte Gruppenspiel gegen Portugal am Mittwoch in Budapest vollen Einsatz versprochen. «Unsere Herangehensweise ändert sich nicht», sagte Deschamps: «Wir wollen das bestmögliche Ergebnis. Wir wollen ein negatives Erlebnis vermeiden. Und wir wissen, dass unser Ergebnis Einfluss auf andere Teams haben wird.»
Deutschland, das zum Abschluss gegen Ungarn spielt, hat wie Portugal drei Punkte auf dem Konto. Portugals Abwehrroutinier Pepe geht vom Weiterkommen seiner Mannschaft in der Neuauflage des EM-Finales von 2016 gegen Frankreich aus. «Wenn wir gewinnen, sind wir durch», sagte der 38-jährige Verteidiger des FC Porto lächelnd. Sein Team sei «mehr als bereit». Frankreich habe «eine grossartige Mannschaft», der Titelverteidiger aus Portugal wolle aber seinen «Wert zeigen».
Helfen soll den Lusitaner ihr Superstar – Cristiano Ronaldo könnte gegen Frankreich auch für das nächste persönliche Novum sorgen. Noch nie traf er gegen den Weltmeister. Gegen Deutschland stand «CR7» vor der gleichen Konstellation und war dann erfolgreich. Immerhin ist für Portugal trotz der 2:4-Pleite gegen Deutschland sogar noch der Gruppensieg drin.
Griezmann abgelöst – Mbappé darf ab jetzt Freistösse treten
Der portugiesische Trainer Fernando Santos wollte die Offensivbesetzung beider Mannschaften nicht näher ins Zentrum rücken. «Ich will die Angriffsreihen nicht vergleichen, es spielen ja nicht drei gegen drei, sondern elf gegen elf», hielt er fest. Cristiano Ronaldo, Diogo Jota und Bernardo Silva starteten zuletzt für Portugal. Frankreich setzte auf Kylian Mbappé, Antoine Griezmann und Karim Benzema.
Das magere 1:1 der «Équipe Tricolore» gegen Ungarn sorgte in den Medien für erste Unruhe. Zumal Mbappé und Rückkehrer Benzema noch ohne Tor bei der EM sind. Deschamps hat nun gemäss «RMC» aber beschlossen, dass Mbappé alle direkten Freistösse schiessen darf. Dies obwohl der 22-Jährige im Gegensatz zum bisherigen Standard-Schützen Griezmann noch nie einen direkten Freistoss verwandelt hat.
Der grosse Verlierer bei «les Bleus» ist aber bisher Olivier Giroud. Bis vor kurzem hatte der Stürmer einen Stammplatz: «Ich bin noch nicht am Ende, ganz im Gegenteil. Zählen Sie auf mich, Opa ist nicht tot!», meinte er trotzig gegenüber «le figaro». «Ich bin fast 35, habe aber den Hunger eines 20-Jährigen.» Sein Vorteil sei, dass er über andere Fähigkeiten verfüge als seine Konkurrenten. «Es gibt keine anderen Spieler mit meinem Profil.»
Mi 23.06. 20:30 - 23:35 ∙ SRF zwei ∙ H 2021 ∙ 185 Min
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