Am Tag nach der Niederlage gegen Spanien bleibt Vladimir Petkovic vage, als es um seine Zukunft als Schweizer Nationaltrainer ging. Eine Garantie, den Vertrag zu erfüllen, gibt er nicht ab.
Knapp 18 Stunden nach dem Ausscheiden im EM-Viertelfinal gegen Spanien blickte Vladimir Petkovic nochmals zurück auf die intensiven Tage zwischen Rom, Baku, Bukarest und St. Petersburg. «Es ist wichtig, dass wir unseren Status in der Welt verbessert haben. Wir sind sympathisch geworden. Die Welt hat ein besseres Bild von uns als vorher. Ich habe viele solche Reaktionen bekommen. Das ist ein grosses Lob und ein grosser Schritt nach vorne.»
Natürlich redete Petkovic aber auch über die Zukunft. Seine Zukunft. Während der EM waren Gerüchte aufgekommen, er habe Offerten vorliegen von Zenit St. Petersburg und Fenerbahce Istanbul. «Die Medien sind nicht gut informiert, Fenerbahce hat jetzt einen neuen Trainer.» Auf ein mögliches Engagement bei Zenit St. Petersburg ist Petkovic nie eingegangen.
Eher «ja» als «nein»
Dennoch blieb am Samstag von Petkovic ein klares Statement aus, ob er seinen bis nach der WM 2022 gültigen Vertrag erfüllen würde. «Im Fussball kann es schnell gehen – nicht nur in einer einzelnen Partie. Als Trainer fälle ich auch die Entscheide nicht selber.»
Einer direkten Frage eines Reporters zu seiner Zukunft wich er aus und scherzte stattdessen: «Ich habe immer gesagt, wenn jemand Beziehungen hat, kann er sich bei mir melden. Dann kriegt er meine Mailadresse und am Ende eine Provision. Die einen kriegen 20 Prozent, die anderen weniger.»
Dennoch waren Petkovics Worte eher ein «Ja» als ein «Nein». «Um diesen Beruf auszuüben, braucht es die Leidenschaft für den Fussball und das Vertrauen in die Gruppe, die man trainiert. Es ist eine Mannschaft, die sich weiter verbessern kann. Deshalb sehe ich nicht, weshalb ich nicht in die gleiche Richtung weitergehen sollte.»
In gewisser Weise hat Petkovic bereits am Tag nach der Niederlage gegen Spanien den Blick in die Zukunft gerichtet. «Ich habe dem Team beim Mittagessen gesagt: Was ihr an der EM geleistet habt, müsst ihr als Ausgangspunkt nehmen. Wie wenn ihr von null wieder beginnt.»
sda