Wälti und Xhaka im Doppel-Interview «Preis zeigt, dass man Wertschätzung auch ohne Titel bekommen kann»

Redaktion blue News

16.1.2024

Wälti und Xhaka im Doppel-Interview

Wälti und Xhaka im Doppel-Interview

Granit Xhaka ist zum dritten Mal zum Schweizer Nationalspieler des Jahres gewählt worden. Bei den Frauen sichert sich Lia Wälti die Auszeichnung zum zweiten Mal. blue News sprach mit den beiden Siegern der Swiss Football Night.

15.01.2024

Granit Xhaka ist zum dritten Mal zum Schweizer Nationalspieler des Jahres gewählt worden. Bei den Frauen sichert sich Lia Wälti die Auszeichnung zum zweiten Mal. blue News sprach mit den beiden Siegern der Swiss Football Night.

Redaktion blue News

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nati-Captain Granit Xhaka holt sich nach 2017 und im Vorjahr die dritte Auszeichnung als Fussballer des Jahres, wobei er sich diesmal etwas überraschend vor Manuel Akanji durchsetzen konnte, der mit seinem Verein Manchester City unter anderem in der Champions League triumphierte.
  • Auch bei den Frauen sicherte sich der Captain die Auszeichnung als Nationalspielerin des Jahres. Lia Wälti ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil des Teams. Sie spielt im Klub bei Arsenal. Für die 30-jährige Emmentalerin ist es nach 2021 die zweite Auszeichnung bei der vom SFV und der SFL durchgeführten Gala.

Lia Wälti, Granit Xhaka: Was bedeutet euch die Auszeichnung? Ihr habt in eurer Karriere ja bereits viel gewonnen ...

Lia zu Granit (lacht): Du hast glaub's mehr gewonnen als ich ...

Granit: Es ist schön. Es zeichnet auch die eigene Leistung aus. Aber die eigene Leistung – ohne die Mannschaft, ohne den Trainerstab geht normalerweise gar nichts. Ich bin überglücklich, das zweite Mal hintereinander gewonnen zu haben. Wir versuchen natürlich auch in diesem Jahr 2024 noch einmal mehr zu machen, besser und präziser zu arbeiten – das ist das Ziel.

Granit, hast du damit gerechnet zu gewinnen? Du hast dieses Jahr immerhin einen Champions-League-Sieger hinter dir gelassen ...

Ich habe es vorhin schon auf der Bühne gesagt, dass es auch Manu und Zeki verdient hätten zu gewinnen. Der Preis zeigt, dass man Wertschätzung auch ohne Titel bekommen kann.

Lia, wie sieht das bei dir aus?

Es ist cool. Ich kann mich Granit anschliessen. Mit unserer Rolle in den Spielen ist es vielleicht schwieriger für uns, so Trophäen zu gewinnen. Wir sind nicht unbedingt die Torschützen. Wir machen die versteckte Arbeit, die dreckige Arbeit, die man von aussen nicht sieht. Ich finde es schön, dass Spielerinnen und Spieler mit solchen Awards belohnt werden. Andererseits wissen wir beide, dass ein Team dahintersteckt, sowohl im Klub als auch in der Nati. Sie tragen einen grossen Beitrag dazu, dass wir so spielen können, wie wir spielen. Es ist schön, so einen Preis zu gewinnen. Gleichzeitig macht es auch Hunger auf mehr, vor allem im Verein. Das ist auch mein grosses Ziel dieses Jahr mit Arsenal.

Apropos Arsenal. Es gab kürzlich Gerüchte, dass du den Klub verlassen könntest. War da nichts dran?

Ich habe absolut keine Ahnung, woher das Gerücht kam. Ich bin sehr zufrieden und glücklich bei Arsenal. Ich spiele in einem Top-Verein und habe dort noch drei Jahre Vertrag.

Kein Gerücht ist, dass es für die Nati eine neue Frauen-Trainerin gibt. Was sagst du zu dieser Entscheidung?

Ich habe erst vor 5 Minuten davon erfahren (blue News berichtete exklusiv, dass Pia Sundhage übernimmt). Viele Infos habe ich noch nicht dazu. Sie ist eine sehr erfahrene Trainerin, die Weltmeisterin mit Amerika wurde. Sie bringt viel internationale Erfahrung mit. Wir hoffen, dass sie das in die Schweiz und unser Team bringen kann und die nächsten zwei Jahre sehr erfolgreich werden.


Granit, du bekamst kürzlich grosses Lob von Kult-Trainer Friedhelm Funkel, der sagte, dass du die beste Nummer 6 in der Bundesliga seist. Was bedeuten dir solche Sachen, wenn du das liest?

Es macht natürlich stolz. Es zeigt auch, wie gut wir hier arbeiten. Die Wertschätzung in Deutschland ist nochmals etwas anderes. Wir wissen beide, dass es immer wieder Lob gibt. Kritik natürlich auch, das gehört im Sport dazu. Wir versuchen uns weiter zu fokussieren, mit beiden Beinen am Boden zu bleiben und zu arbeiten. Aber klar, es ist immer schön, wenn die Leute gut über einen reden, als wenn sie kritisieren. Deswegen macht es einen stolz, wenn man so etwas hört.

blue Sport Experte Mladen Petric glaubt, der aktuelle Bundesliga-Leader Leverkusen schafft es auch dieses Jahr nicht und bleiben Vizekusen. Da bist du wohl nicht ganz einverstanden mit dieser Prognose ...

Jeder hat seine eigene Meinung. Am Schluss wird nach 34 Spieltagen abgerechnet. Wir hatten jetzt erst den 17. Spieltag. Im Winter ist noch nichts gewonnen worden, auch dieses Jahr nicht. Deswegen wollen wir weiterhin so arbeiten, wie wir das bis jetzt gemacht haben und nach 34 Spieltagen schauen, wo wir stehen. Wir sind auf einem sehr guten Weg.



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