Die Schweizer Nati wird nach einer ansprechenden ersten Halbzeit (0:1) nach dem Pausentee regelrecht vorgeführt. Hier sind die Nati-Noten zur 0:6-Pleite gegen Deutschland.
Telegramm
- Schweiz – Deutschland 0:6 (0:1)
- Zürich. – 17'306 Zuschauer. – SR Gonzalez (ESP). – Tore: 43. Nüsken 0:1. 50. Freigang 0:2. 56. Schüller 0:3. 65. Freigang 0:4. 73. Zicai 0:5. 91. Schüller 0:6.
- Schweiz: Herzog; Maritz, Calligaris, Stierli; Beney (57. Baumann), Vallotto (57. Bienz), Schertenleib (57. Mauron), Riesen (84. Terchoun); Crnogorcevic (73. Csillag), Lehmann (46. Piubel).
- Bemerkungen: Schweiz ohne Bachmann (krank), Reuteler, Bühler, Luyet und Wälti (alle verletzt).
Tor
Elvira Herzog
Herzog strahlt in der ersten Halbzeit viel Selbstvertrauen aus. Zwei potenzielle Torchancen macht sie zunichte, indem sie stark aus dem Kasten eilt und sich in den Ball wirft. Auch bei einem gefährlichen Distanzschuss ist sie zur Stelle. Beim Gegentreffer kurz vor dem Pausentee ist sie machtlos. In der zweiten Halbzeit wird Herzog sträflich im Stich gelassen. Trotz der sechs Gegentore darf die neue Nummer 1 erhobenen Hauptes den Platz verlassen, denn sie macht an diesem kalten Novemberabend wahrlich keinen schlechten Job.
Abwehr
Noelle Maritz
Die Schweiz kassiert sechs Gegentore, Maritz steht aber bei keinem dieser Treffer im Fokus. Die 28-Jährige spielt gewohnt abgeklärt und es unterlaufen ihr kaum Fehler.
Abwehr
Viola Calligaris
In der ersten Halbzeit lässt Calligaris rein gar nicht anbrennen und macht ein klasse Spiel. Doch nach der Pause läuft es bei der Juve-Verteidigerin nicht mehr rund. Beim 2:0 steht sie zwar nah dran an Laura Freigang, kann diese aber nicht am erfolgreichen Abschluss hindern. Beim dritten Gegentor sieht die 28-Jährige dann älter aus als sie ist. Calligaris meint nach dem Spiel: «In der zweiten Halbzeit sind wir völlig eingebrochen.»
Abwehr
Julia Stierli
Die 27-Jährige macht eine unauffällige Partie ohne grosse Fehler. Allerdings löscht Stierli auch keine Brände und das hätte es an diesem Abend gebraucht.
Mittelfeld
Iman Beney
Beney kommt gut in die Zweikämpfe und macht ein ordentliches Spiel. Da sie viel Defensivarbeit leistet, kann sie ihre Offensivqualitäten aber kaum ausspielen. Stark ist ihr Zuspiel auf Crnogorcevic in der 36. Minute, doch die weiss damit leider nichts anzufangen. In der 57. Minute wird Beney beim Stand von 0:3 ausgewechselt. Es wird kaum an ihrer Leistung liegen, dass sie vom Feld muss. Eher ist davon auszugehen, dass Pia Sundhage am kommenden Dienstag in England auf eine Beney mit voll aufgeladenen Batterien setzen will.
Mittelfeld
Smilla Vallotto
In der 7. Minute erobert Vallotto den Ball und lanciert Alisha Lehmann mit einem langen Ball in die Tiefe. Dafür hätte sie einen Assist verdient, aber so läuft das nun mal nicht. In der Folge sieht man von der Edeltechnikerin aber kaum noch spielerische Glanzlichter, allerdings ackert sie ordentlich. In der 57. Minute wird Vallotto ausgewechselt.
Mittelfeld
Coumba Sow
Beim ersten Gegentor nach einer Ecke ist Sow nicht nah genug an ihrer Gegenspielerin dran. «Das Tor nehme ich auf meine Kappe», sagt Sow nach der Partie. Allerdings ist die 30-Jährige auch beim vierten und fünften Gegentor nicht von jeglicher Schuld freizusprechen. Mit besserem Stellungsspiel hätte sie die Treffer unterbinden können.
Mittelfeld
Sydney Schertenleib
Die 17-Jährige hat die besten Offensivaktionen im Angebot. In der 10. Minute lanciert sie nach einer Balleroberung Crnogorcevic und sowohl nach rund einer halben Stunde zeigt sie gleich in mehreren Aktionen, dass in ihr viel Talent schlummert. Sie hat sicherlich gute Chancen, auch gegen England wieder in der Startelf zu stehen. In der 57. Minute macht sie dann Platz für zehn Jahre ältere Sandrine Mauron.
Mittelfeld
Nadine Riesen
Riesen ackert ordentlich und bleibt abgesehen vom einen oder anderen Stockfehler ziemlich stabil. Im Spiel gegen vorne darf man von ihr aber mehr erwarten.
Angriff
Alisha Lehmann
In der 7. Minute könnte sie alleine aufs gegnerische Tor ziehen, doch aufgrund einer schlechten Ballannahme schmilzt ihr Zehn-Meter-Vorsprung und so kommt sie noch nicht einmal zum Abschluss. Es folgen weitere Aktionen in der Offensive, in der ihr jegliche Überzeugung fehlt. Es ist ein schwacher Auftritt von Lehmann und so überrascht es nicht, dass sie nach dem Pausentee unter die Dusche geschickt wird.
Angriff
Ana-Maria Crnogorcevic
Am 2. November endet die Saison für Crnogorcevic, weil sie mit Seattle Reign die Playoffs verpasst. Die Rekord-Nationalspielerin kann nicht verbergen, dass sie nicht in Topform ist. Bei zwei vielversprechenden Konter-Situationen trifft die 34-Jährige falsche Entscheidungen und so versanden die potenziellen Top-Chancen.
Eingewechselte Spielerinnen
Ab 46. Minute für Lehmann
Seraina Piubel
Seraina Pubel kommt nach der Pause für Alisha Lehmann in die Partie. Die Stürmerin von West Ham United bekommt aber kaum Bälle und kann sich nicht in Szene setzen.
Ab 57. Minute für Beney
Larina Baumann
Ein paar Minuten steht Baumann auf dem Platz, da verliert sie ein Laufduell und kann die Flanke, die zum 4:0 führt, nicht mehr verhindern. Bei den Gegentoren fünf und sechs treffen die FCSG-Spielerin keine Schuld.
Ab 57. Minute für Vallotto
Alena Bienz
Die 21-Jährige kann bei ihrem vierten Länderspiel-Einsatz wenig bewirken und sorgt auch nicht für Stabilität. Allerdings ist es auch alles andere als einfach beim Stand von 0:3 in die Partie zu kommen.
Ab 57. Minute für Schertenleib
Sandrine Mauron
Mauron hat schon 42 Länderspiele auf dem Buckel und bringt viel Erfahrung mit. Die 27-Jährige kann dem Team aber auch nicht helfen und den sechsten Gegentreffer in der Nachspielzeit muss sie auf ihre Kappe nehmen, unterläuft ihr doch ein haarsträubender Ballverlust.
Ab 74. Minute für Crnogorcevic
Aurélie Csillag
Zu kurz für eine Benotung.
Ab 83. Minute für Riesen
Meriame Terchoun
Zu kurz für eine Benotung.