Die Auslosung der EM-Gruppen lässt sich Johan Djourou nicht entgehen, schliesslich übernahm die Nati-Legende am 1. Juli den Posten des Sportlichen Koordinators beim Frauen-A-Nationalteam. Mit blue Sport spricht der 37-Jährige über die Ambitionen seiner Töchter.
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- Johan Djourou war 12 Jahre lang Nationalspieler und hat unter anderem mehrere Jahre für Arsenal und den HSV (damals noch Bundesligist) gespielt.
- Seit diesem Sommer ist er in der Funktion des Sportlichen Koordinators zur Frauen-Nati gestossen.
- Frauen-Fussball ist für den 37-Jährigen eine Herzensangelegenheit, da seine drei Töchter (9, 12 und 15) allesamt Fussball spielen – und das offenbar mit grossen Ambitionen.
Johan Djourou lief zwischen 2006 und 2018 insgesamt 76 Mal für die Schweizer Nati auf. In diese Zeit fallen auch sechs Grossanlässe, wobei er jeweils unterschiedliche Rollen innehatte. An der WM 20006 kam er zu drei Teileinsätzen, an der Heim-EM 2008 drückte er durchgehend die Bank, die WM 2010 kam nach langer Verletzungspause zu früh, an der WM 2014 und der EM 2016 verpasste er keine Sekunde und an der WM 2018 kam er in der Gruppenphase nicht zum Einsatz, rückte dann aber im Achtelfinal gegen Schweden (0:1) für den gesperrten Fabian Schär in die Startelf.
Kurzum: Dieser Mann hat im Nationalteam viel erlebt und kann sich mit Sicherheit gut in die Gedankenwelt der Spielerinnen hineinversetzen. Auf Klubebene spielte Djourou, der 2006 im Rahmen der Swiss Sports Awards zum Newcomer des Jahres gekürt wurde, unter anderem für Arsenal, den HSV und den FC Sion, ehe er 2021 beim FC Nordsjælland in Dänemark seine Karriere beendete.
Dem Fussball ist er nach seiner Profi-Karriere aber stets verbunden geblieben, was auch mit seinen Töchtern zusammenhängt. Djourou ist Trainer im Nachwuchs des FC Lancy, wo seine drei Töchter (9, 12 und 15 Jahre jung) spielen. Auf deren Ambitionen angesprochen, meint er gefolgt von einem sanften Lächeln: «Ja, es ist krank!» Sie alle hätten «einen grossen Traum». Die beiden älteren Töchter seien bereits gute Spielerinnen – «und sie wollen Karriere machen». Dass er stolz auf seinen Nachwuchs ist, das ist deutlich zu spüren, aber es scheint, als müsse er die Töchter eher bremsen, denn pushen. «Ich helfe ihnen auch, locker zu bleiben und einfach Spass zu haben.»
Wenn man die Kaderliste der Nati durchgeht, dann tauchen dort einige Spielerinnen auf, die gar nicht mal so viel älter sind als seine älteste Tochter. Sydney Schertenleib etwa ist erst 17, Naomi Ivelj wurde am 1. November 18 und Iman Beney, die vor der WM 2023 mit 16 in der Nati-Debüt debütierte und sich dann schwer am Knie verletzte, ist auch erst 18. Da drängt sich die Frage regelrecht auf, ob die EM denn für seine älteste Tochter noch zu früh kommt. Djourou lacht und meint: «Ja klar, das ist noch ein bisschen zu früh. Aber vielleicht in ein paar Jahren, sie hat gute Chancen.»