0:6-Packung im Letzigrund Die Schweiz wird nach der Pause überrannt und unterliegt Deutschland

Redaktion blue Sport

29.11.2024

Es half alles diskutieren nichts: Die Schweiz kassiert vor Rekordkulisse eine heftige Pleite.
Es half alles diskutieren nichts: Die Schweiz kassiert vor Rekordkulisse eine heftige Pleite.
Bild: sda

Das Schweizer Nationalteam der Frauen verliert das zweitletzte Testspiel des Jahres gegen Deutschland 0:6. Im Zürcher Letzigrund sorgen die Fans erneut für eine Rekordkulisse.

Redaktion blue Sport

Wenn sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt bewegen, gäbe es vielleicht doch angenehmere Aktivitäten, als sich auf der Tribüne eines Fussballstadions die Finger abzufrieren. Könnte man meinen. Zumindest 17'306 Menschen sahen das am Freitagabend anders, als sie in das Stadion Letzigrund pilgerten, um den letzten Auftritt des Frauen-Nationalteams in diesem Jahr zu sehen.

Das Stadion wurde also erneut Schauplatz einer Rekordkulisse im Schweizer Frauenfussball – wie schon Ende Oktober beim 1:1 gegen Australien, als 14'370 Zuschauerinnen und Zuschauer eine Bestmarke setzten, die nun nur gut einen Monat Bestand halten sollte.

Die Fans sahen eine Partie, in der die Schweizerinnen mit 0:6 die deutlichste Niederlage seit dem 1:7 Ende Oktober 2023 in der Nations League gegen Weltmeister Spanien wegstecken mussten. Die Deutschen, zweifache Welt- und achtfache Europameisterinnen, waren von Beginn an äusserst aufsässig und setzen die Schweizerinnen unter Druck. Elvira Herzog, in ihrem ersten Spiel seit der offiziellen Ernennung zur Nummer 1 im Tor, agierte aber abgeklärt und war mit gutem Stellungsspiel und einigen Paraden ein paar Mal zur Stelle. Bis Sjoeke Nüsken sie mit ihrem Kopfball am kurzen Pfosten nach einem Eckball kurz vor der Pause doch noch erwischen sollte.

Schwerwiegende Absenzen

In der zweiten Hälfte wurde offensichtlich, dass Nationaltrainerin Pia Sundhage in diesem Test gegen den grossen Nachbarn mit Captain Lia Wälti, Abwehrchefin Luana Bühler, Géraldine Reuteler, Naomi Luyet und Ramona Bachmann Spielerinnen fehlten, die zuletzt und auch beim Coup gegen Frankreich (2:1) zu den Stützen gehört hatten, was sie auch im Sommer an der EM sein sollen.

Doch so fehlte es der Schweiz an der Substanz, gegen diesen Gegner entgegenzuhalten. Zwischen der 50. und der 73. Minute gelangen der DFB-Auswahl vier Treffer. Die eingewechselte Laura Freigang traf doppelt, Lea Schüller gelang ihr zweites Tor in der Nachspielzeit.

Es ist ein sportlicher Dämpfer, der die Euphorie auf den Rängen aber offenbar nicht zu schwächen vermochte. In der 70. Minute schwappte die Welle durch den Letzigrund. Die Vorfreude, dieses Team bei der EM zu sehen, ist ungebrochen. Am Dienstag spielt die Schweiz in Sheffield gegen Europameister England.

Telegramm

Schweiz – Deutschland 0:6 (0:1)

Zürich. – 17'306 Zuschauer. – SR Gonzalez (ESP). – Tore: 43. Nüsken 0:1. 50. Freigang 0:2. 56. Schüller 0:3. 65. Freigang 0:4. 73. Zicai 0:5. 91. Schüller 0:6.

Schweiz: Herzog; Maritz, Calligaris, Stierli; Beney (57. Baumann), Vallotto (57. Bienz), Schertenleib (57. Mauron), Riesen (84. Terchoun); Crnogorcevic (73. Csillag), Lehmann (46. Piubel).

Bemerkungen: Schweiz ohne Bachmann (krank), Reuteler, Bühler, Luyet und Wälti (alle verletzt).


Der Live-Ticker: Schweiz – Deutschland 0:6

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  • 93.

    Schlusspfiff im Letzigrund

    Die Partie ist aus – die Schweiz unterliegt Deutschland klar.

  • 91.

    Tor für Deutschland! Schüller mit dem sechsten Treffer

    In der Nachspielzeit fällt noch der sechste Treffer für Deutschland. Schüller setzt sich im Zentrum durch und verwandelt eine Flanke per Kopf.

  • 81.

    Die Schlussphase läuft

    Die Partie im Letzigrund ist entschieden. Deutschland hat einen Gang zurückgeschaltet und kontrolliert das Geschehen mit viel Ballbesitz.

  • 73.

    Jetzt trifft auch noch Debütantin Zicai 

    Nächster Gegentreffer für die Schweiz. Diesmal trifft die Debütantin Zicai. Wieder geht es über die rechte Seite von Wolter. Diese spielt den Schnittstellenpass auf Freigang. Und die Doppeltorschützin hat das Auge für Zicai, die völlig freistehend zum 0:5 einschiebt. Für die Nati kommt es knüppeldick.

  • 64.

    Freigang schnürt den Doppelpack – nächstes Gegentor für die Schweiz

    Wieder spielt sich Deutschland über die rechte Seite durch. Und wie schon beim zweiten Treffer findet Wolter in der Mitte Freigang, die erneut per Direktabnahme trifft.

  • 56.

    Tor für Deutschland! Schüller stellt auf 0:3

    Und schon steht es 0:3. Schüller kann eine Flanke von Zicai mit dem Kopf noch leicht ablenken und bezwingt so Elvira Herzog, die zum dritten Mal hinter sich greifen muss.

  • 50.

    Tor für Deutschland! Freigang erhöht auf 0:2

    Deutschland kommt stark aus der Kabine und macht viel Druck. Prompt schlägt es zum zweiten Mal. Die gerade eingewechselte Freigang nimmt eine Hereingabe in vollem Lauf direkt ab und bezwingt Herzog. Starke Aktion.

  • 46.

    Die 2. Halbzeit läuft

    Weiter geht es im Letzigrund! Kann die Schweiz auf den Rückstand reagieren?

  • 45.

    Pause im Letzigrund

    Dann ist die erste Halbzeit vorbei. Die Schweiz liegt gegen Deutschland nach einem Gegentreffer kurz vor der Pause mit 0:1 im Hintertreffen.

  • 43.

    Tor für Deutschland! Nüsken trifft per Kopf

    Nach einem Eckball schlägt es erstmals hinter Elvira Herzog ein. Nüsken kommt aus kürzester Distanz zum Kopfball und lässt der Schweizer Torhüterin keine Abwehrchance. Deutschland legt vor.

  • 37.

    Herzog rettet gegen Cerci

    Nach einem Ballverlust von Schertenleib schaltet Deutschland blitzschnell um. Cerci kommt schliesslich zum Abschluss, doch Herzog steht goldrichtig und kann abwehren.

  • 35.

    Gefährlicher Vorstoss der Schweiz

    Schertenleib kann sich durchtanken und lanciert Riesen. Die Linksverteidigerin bringt eine flache Hereingabe zur Mitte – doch leider findet sie keine Abnehmerin.

  • 33.

    Herzog klärt vor Schüller

    Weitere Halbchance für Deutschland. Dallmann leitet einen langen Ball direkt in den Lauf von Schülle weiter. Der Pass ist aber etwas zu steil. Herzog eilt aus ihrem Kasten und klärt die Situation.

  • 25.

    Gefährlicher Freistoss für Deutschland

    Bühl bringt den Ball zu Schüller, die sich hinter der Schweizer Abwehr zum Ball schleichen will. Doch Schüller schlittert am Ball vorbei.

  • 10.

    Nächste Konterchance für die Nati

    Wieder startet die Schweiz einen schnellen Gegenstoss. Crnogorcevic hat auf der linken Angriffsseite viel Platz, läuft bis in den Strafraum und sucht in der Mitte Lehmann. Leider ist der Pass zu ungenau und wird abgefangen.

  • 7.

    Lehmann verstolpert den Ball

    Aus dem Nichts bietet sich Lehmann nach einem Fehler in der deutschen Abwehr die Chance, alleine aufs Tor zu ziehen. Doch die Nati-Stürmerin kann den Ball nicht wie gewünscht kontrollieren und wird im letzten Moment noch gestoppt.

  • 6.

    Deutschland kontrolliert die Partie

    In den ersten Minuten ziehen sich die Schweizerinnen weit zurück, der Ballbesitz gehört meist Deutschland. So richtig gefährlich wird es vor dem Tor von Elvira Herzog bisher aber nicht.

    Iman Beney im Zweikampf mit Klara Buehl.
    Iman Beney im Zweikampf mit Klara Buehl.
    Bild: Keystone
  • 1.

    Anpfiff im Letzigrund – kann die Nati Deutschland Paroli bieten?

  • 0.

    Alles bereit im Letzigrund – gleich geht es los

    Der Letzigrund ist fast voll besetzt. Über 17'000 Menschen sind im Stadion. Die Spielerinnen beider Teams betreten den Rasen. Es folgen die Nationalhymnen und dann kann es losgehen.

  • 0.

    Die Aufstellung ist da: So spielt die Schweiz

  • 0.

    Nati im Alarmzustand: Zahlreiche Ausfälle am Freitag

    Im zweitletzten Spiel des Jahres fehlen Trainerin Pia Sundhage mehrere Leistungsträgerinnen. Captain Lia Wälti, Luana Bühler, Géraldine Reuteler und Naomi Luyet müssen für die Partien gegen Deutschland und am Dienstag in Sheffield gegen Europameister England passen. Der Einsatz von Ramona Bachmann ist fraglich. Die 33-jährige Stürmerin ist an einer Grippe erkrankt.

  • 0.

    Sundhage schwärmt für Beney: «Iman ist einzigartig und hat eine rosige Zukunft vor sich»

    An der Pressekonferenz im Vorfeld des Kracher-Duells gegen Deutschland lobt Nati-Trainerin Pia Sundhage die neben ihr sitzende Iman Beney in höchsten Tönen. Sie sagt der 18-Jährigen eine grosse Karriere voraus. Sundhage, die schon viele Legenden des Sports unter sich hatte und 2012 zur besten Trainerin der Welt gekürt wurde, ist hell begeistert von ihrer Spielerin. «Sie ist, und das ist wirklich cool, so fokussiert und kann gleichzeitig zeigen, dass sie Spass hat. Diese Kombination ist einzigartig und gefällt mir sehr.»

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    Der steile Aufstieg von Elvira Herzog

    Elvira Herzog ist offiziell die Nummer 1 der Schweizer Nati. Nach den letzten Testspielen haben ihr die Torhüter-Trainerinnen Nadine Angerer und Patricia Gsell die frohe Botschaft mitgeteilt. Die 24-jährige Torhüterin von Bundesligist RB Leipzig ist überglücklich und möchte das Vertrauen mit starken Leistungen zurückzahlen. Mehr zum steilen Aufstieg des Nati-Rückhalts findest du hier

  • 0.

    Hallo …

    … und herzlich willkommen zum Live-Ticker der Partie zwischen der Schweiz und Deutschland. Nach dem Unentschieden gegen Australien und dem Sieg gegen Frankreich wollen die Schweizerinnen auch gegen den zweifachen Weltmeister und achtmaligen Europameister überzeugen. 

    Die Bilanz spricht jedoch klar für Deutschland. Die Schweiz konnte keines der bisherigen 18 Duelle gewinnen. 17 Niederlagen und ein Unentschieden stehen zu Buche. Beim letzten Aufeinandertreffen vor zwei Jahren siegte die DFB-Auswahl 7:0.

Djourou: «Der Schweizer Frauenfussball braucht eine richtige Profi-Liga»

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Seit Sommer ist Johan Djourou Sportlicher Koordinator des Frauen-Nationalteams. blue Sport hat mit ihm über seine Aufgaben und Visionen gsprochen.

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